Nonna accelerata. Die beschleunigte Großmutter - Bärbel Weinzierl - E-Book

Nonna accelerata. Die beschleunigte Großmutter E-Book

Bärbel Weinzierl

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Beschreibung

Das kannst Du doch nicht machen - so alleine, als Frau!

Wie oft hat sie diesen Satz schon gehört, der für Bärbel Weinzierl eher Ansporn als Abschreckung ist, frei nach Pippi Langstrumpfs Motto:

Das hab ich vorher noch nie versucht, also bin ich sicher, dass ich es schaffen werde.

Und so schwingt sich „Nonna Barbara“, die rasende Großmutter, im Sommer 2021 auf ihre Vespa Cesarina und fährt einfach los. Mit viel Optimismus und Selbstvertrauen im Gepäck geht es über die Alpen, nach Südtirol, weiter nach Rom. Stets am Meer entlang erobert sie Stück für Stück die Regionen Italiens, um nach 30 Tagen reich an warmherzigen Begegnungen und überraschenden Erlebnissen mit folgender Erkenntnis heimzukommen:

Worauf warten? Das Leben ist zu kurz für später!

Bärbel Weinzierl, Jahrgang 1962, ist Mutter von 3 Kindern und Großmutter von 6 Enkelkindern. Die Autorin lebt mit ihrem Mann, zwei Hunden und Kater Leo in Kissing, bei Augsburg.

Als gelernte Bankkauffrau wechselte sie nach einer langen Familienpause ins Pflegefach, um als „Ambulante Tante“ hilfsbedürftige Senioren zu unterstützen.

Eine ihrer größten Leidenschaften ist es, größere Touren mit ihrer Vespa zu unternehmen, am liebsten nach Bella Italia.

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Bärbel Weinzierl

 

 

 

Nonna accelerata

Die beschleunigte Großmutter

 

 

 

 

 

 

© 2022 Europa Buch | Berlin

www.europabuch.com | [email protected]

ISBN 9791220132107

Erstausgabe: Dezember 2022

 

Gedruckt für Italien von Rotomail Italia

Stampato presso Rotomail Italia S.p.A. - Vignate (MI) Nonna accelerata

 

 

 

 

 

Die beschleunigte Großmutter

 

 

      

      

Per la mia famiglia

Vi voglio bene!

      

Vielen Dank an alle, die mich auf dieser Reise mit ihren

Gedanken begleitet haben! Ein herzliches Danke an meine beiden Lektoren Hanfikare und den edlen Alexander

;-)

Un grande bacio per mio marito (Männe), per lasciarmi fare. Ti voglio quasi meglio della mia Cesarina ;-)

      

 

Vorwort

Geneigter Leser!

Dies ist ein Reisebericht der etwas anderen Art. Zum einen, weil ich keine Schriftstellerin bin und zum anderen, da es sich um eine sehr spontane und völlig ungeplante Reise handelt.

Es ist einfach nur der umgesetzte Traum einer Vespa-verrückten Großmutter, mit ihrer Vespa den italienischen Stiefel zu umrunden.

Dieses Büchlein ist beileibe kein „seriöser“ Reiseführer, denn ich kann nicht mit besonderen Informationen wie etwa Besichtigungstipps oder der ultimativen Routenführung aufwarten. Dafür gibt es schließlich Google ;-)

Jedoch kann ich von den herzlichen, lustigen und auch skurrilen Begegnungen mit Italiens „Ureinwohnern“ berichten sowie meine Eindrücke - quasi unbedarft und frei Schnauze - schildern, die diese verrückte Vespa-Tour zu einem einmaligen Erlebnis gemacht haben.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sowie die geschilderten Begebenheiten sind nicht rein zufällig, sondern sogar ziemlich beabsichtigt und entspringen nicht der Fantasie der Autorin, sondern der Wahrheit und nichts als der Wahrheit!

Viel Spaß beim Lesen wünscht

“Donna Barbara” la nonna accelerata Den italienischen Stiefel mit meiner Vespa zu umrunden, spukte schon länger in meinem Kopf herum. Ein Buch darüber zu schreiben war jedoch nie der Plan. Mein lieber Vater, Jahrgang 1928, hat meine Reise mit Spannung verfolgt und jedes Mal, wenn ich ihn von unterwegs angerufen habe, kam seine Frage:

"Na, wo bist Du heute gelandet?"

Noch während unseres Telefonats suchte er meinen Standort in seinem Atlas und rief erfreut aus: "Ich hab´

Dich schon gefunden!"

Als ich nach Hause kam, meinte er, er könne es kaum erwarten, mein Reisetagebuch zu lesen. Und so kam dieses Buch zustande, denn meine flüchtig dahingeschmierten Aufzeichnungen konnte ich ihm unmöglich zumuten.

Leider verschlechterte sich sein Gesundheitszustand rapide und ich habe mich sehr beeilt, dieses Buch fertig zu bekommen. Gerade noch rechtzeitig konnte ich ihm die erste Ausfertigung im Krankenhaus in die Hände drücken und seine Freude darüber bedeutet mir unbeschreiblich viel.

Gewidmet meinem Babbino caro

      

Vor mittlerweile fünf Jahren habe ich mir eine kleine, weiße 50 ccm-Vespa gekauft. Ich taufte sie auf den Namen Cesare (gesprochen: Tschesarä). Mit meiner Cousine Gerdi (gesprochen: Greteli) und ihrer knallroten Vespa unternahm ich so einige schöne Touren. Die verrückteste Reise war eine Tour über die Alpen nach Verona und zum Gardasee, bei der ich Cesare auf der Rückreise leider so überansprucht habe, dass ich es gerade noch so nach Hause geschafft habe. Der Vespa-Schrauber meines Vertrauens hat Cesares Motor daraufhin einen Totalschaden diagnostiziert und somit war klar, dass ich mit meiner kleinen Vespa das Risiko einer Alpenüberquerung nicht mehr eingehen werden würde.

Was nun?, sprach Zeus. Leider hatte ich meinen Autoführerschein nach dem berüchtigten Stichtag des 1.4.1980 erworben und mir war daher nicht erlaubt, eine 80er geschweige denn 125er Maschine zu fahren.

Nach längerem Überlegen entschloss ich mich dann doch, den A1-Schein anzupacken und stapfte tapfer in die Fahrschule. Ich erntete viele verwunderte Blicke meiner Mitschüler, die sich wahrscheinlich dachten, ich wolle meinen Enkel anmelden. Im Theorieunterricht hat sich dann doch mal einer erbarmt, mich anzusprechen und ich entgegnete: Na ja, ich muss halt nachsitzen.

Nichtsdestotrotz hatte ich nach drei Monaten den begehrten Führerschein eingesackt und war meinem Traum, mit einer „verlässlichen“ Vespa den italienischen Stiefel zu umrunden, einen großen Schritt nähergekommen.

      

Die neue Vespa bekam den Namen „Cesarina“ und das Nummernschild die Buchstaben AIC-CT....für Aichach, Cesarina Turbo. Da gab’s gar kein großes Überlegen.

Nachdem ich dann den Segen der Familie und das Einverständnis des Arbeitgebers für die lange Abwesenheit meinerseits eingeholt hatte, konnte es an die Planung gehen. Wobei, wie bereits schon erwähnt, von einer richtigen Planung keine Rede sein konnte. Ich hatte 6 Wochen Zeit und jede Menge Vorfreude im Gepäck.

Am 13.6.2021 ging’s los. Keine Unterkunft gebucht, kein Navi an Bord, nur mit meinem Handy und einer guten Italien-Landkarte ausgestattet.

Meine Ladung war gut durchdacht - den meisten Platz nahm meine „Pflegetasche“ ein: Medikamente und Pflegeprodukte...wie es halt so ist bei älteren Leuten. Sogar die Wärmflasche musste mit, wie auf jeder meiner Reisen. Ich hasse kalte Füße beim Einschlafen. Man weiß ja nie.

Fröhlicher Abschied vom Männe und Nachbarn, zweimal gehupt und weg war ich um’s Eck.

      

Und hier ist mein Tagebuch:

Tag 1

13.06.21; 08:28 Uhr; km: 8.335

Ohne Frühstück im Bauch zur B17 Richtung Füssen. Keine Lastwagen unterwegs, schließlich ist Sonntag. Erste Brotzeit in Steingaden. Weiter geht’s Richtung Reschenpass. In Prutz/Österreich eine Mittagspause eingelegt. Die Kellnerin bittet mich um einen Impfnachweis. Ich zeige ihr mein gelbes Impfbüchlein mit dem Eintrag meiner Corona- Impfungen. Ich sitze in der Sonne an einem schön gedeckten Tisch und entdecke einen Maikäfer im Blumentöpfchen auf meinem Tisch. Anscheinend liebt er weiße Nelken. Ich freue mich daran und mache die Kellnerin auf den Käfer aufmerksam. Sie möchte ihn sofort vom Tischschmuck entfernen, doch ich protestiere umgehend. Sie dachte, der Käfer würde mich stören und meint, sie hätten zurzeit eine richtige Maikäferplage. Maikäferplage? Das hab ich ja schon lange nicht mehr gehört. Der Maikäfer und ich genießen weiter unser Mittagessen bei mittlerweile 30°C und alles ist gut.

Die Straße über den Reschenpass ist wunderschön zu fahren, kaum Verkehr. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßt mich der aus dem See herausragende Glockenturm der alten, im See versunkenen Ortschaft Alt-Graun. Das ehemalige Dörfchen musste 1950 einem Stausee zwecks Stromgewinnung weichen. Die Kirche wurde gesprengt, nur der denkmalgeschützte Glockenturm aus dem 14. Jahrhundert blieb erhalten. Die Dorfbewohner wurden zwangsweise umgesiedelt in das heutige Dörfchen Graun, das etwas höher am Reschensee liegt. Kleiner Buchtipp zum Thema Vertreibung der Bürger Grauns:

“Ich bleibe hier!” von Marco Balzano.

Bei einem kurzen Fotostopp werde ich von einem italienischen Biker gefragt, ob er meine, wie ein Muli aufgepackte Vespa fotografieren dürfe. Hab nix dagegen und muss darüber schmunzeln. Auf meinem Weg nach Tschars schaue ich mir das Städtchen Glurns an und trappe in meinen Motorrad-Boots durch die kleine Altstadt mit der gut erhaltenen Stadtmauer. Nun bin ich also im Vinschgau.

Um 17 Uhr komme ich in Tschars, meinem heutigen Tagesziel, an und finde sofort ein Zimmer in einem kleinen, privat geführten Hotel.

Von meiner Brieffreundin Sabine, die ich in Tschars besuchen möchte, weiß ich, dass abends auf dem Kirchplatz ein Konzert der örtlichen Musikkapelle stattfindet und ich laufe todmüde zum Kirchplatz und setze mich aufs Mäuerchen, genieße die sommerliche Abendstimmung und die wunderschöne Musik und bilde mir ein, sie spielen nur für mich. Operette, Marschmusik und zuletzt noch die Ode ans Tiroler Heimatland:

„Du bist das Land, dem ich die Treue halte, weil du so schön bist, mein Tiroler Land….“