Notwendigkeit und Möglichkeiten sozialer Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen am Beispiel der Stadt Göttingen - Anke Eickemeier - E-Book

Notwendigkeit und Möglichkeiten sozialer Arbeit mit älteren Menschen in stationären Einrichtungen am Beispiel der Stadt Göttingen E-Book

Anke Eickemeier

0,0
36,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
  • Herausgeber: GRIN Verlag
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2002
Beschreibung

Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: gut, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen (FB Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Pädagogik oder auch Sozialpädagogik, welche die soziale Arbeit implizieren, bedeutet so viel wie "Knabenführung". Was hat nun die Führung oder Erziehung von Knaben, also JUNGEN Männern, mit sozialer Arbeit mit ÄLTEREN Menschen zu tun? Und überhaupt das Wort "Erziehung"? Können, müssen oder sollen ältere Menschen noch "erzogen" werden oder haben sie diesen Teil ihres Lebens nicht schon hinter sich? Sicherlich müssen ältere Menschen, dem eigentlichen Sinn nach, nicht mehr "erzogen" werden, aber Sozialpädagogik, und somit die soziale Arbeit mit Menschen, beinhaltet auch noch mehr. Sie geht auf die Bedürfnislage von Menschen ein und versucht die Lebenswelt von Klienten, unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und zu verbessern. Ebenso soll auch die Lebenswelt der älteren Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, unterstützt und verbessert werden. Somit ist in stationären Einrichtungen für ältere Menschen die Sozialarbeit genau richtig angesiedelt, gerade auch unter dem Aspekt, dass es immer mehr ältere Menschen in der Bevölkerung gibt und geben wird, zurückzuführen auf verbesserte medizinische Versorgung und ein Ungleichgewicht der Geburten- und der Sterberate. Diesen Veränderungen muss sich die soziale Arbeit anpassen und es müssen Konsequenzen für die Sozialpädagogik / Sozialarbeit folgen, es müssen noch mehr Konzepte für dieses Klientel erarbeitet werden. Die vorliegende Arbeit soll nun ein Versuch sein, alle Bereiche, in stationären Einrichtungen für ältere Menschen, in denen soziale Arbeit stattfinden muss, zu nennen und mit Ideen und Vorstellungen von sozialer Arbeit zu füllen. Der Begriff "soziale Arbeit" soll nicht nur Sozialarbeit, also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, bedeuten, sondern ebenso die Ausfüllung des Rahmens mit der Arbeit "am Menschen" selbst, also der Vermittlung von zwischenmenschlicher Nähe und die Unterstützung bei der Umsetzung von menschlichen Bedürfnissen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis
1 Begriffsklärungen
1.1 Alter
1.1.1 Das kalendarische Alter
1.1.2 Das biologische Alter
1.1.3 Das psychologische Alter
1.1.4 Das soziologische Alter
1.2 Stationäre Einrichtungen
1.2.1 Altenwohnheim
1.2.2 Altenheim
1.2.3 Altenpflegeheim
1.2.4 Mehrgliedrige Heime

Page 1

Page 3

1.3 Soziale Arbeit

Seite 13

2 Bedürfnisse älterer Menschen

Seite 15

2.1 Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow

Seite 15

2.2 Wünsche der Bewohner von ihrem Leben in einer stationären

Einrichtung

Seite 18

3 Soziale Sicherung der Menschenwürde

Seite 20

3.1 Identitätssicherung der älteren Menschen

Seite 20

3.2 Grundgesetz der BRD

Seite 21

3.3 Rahmen der sozialen Sicherung - SGB I

Seite 22

3.4 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Seite 23

3.5 Europäische Sozialcharta

Seite 23

3.6 Ethik-Charta der Vereinten Nationen

Seite 24

3.7 Pflegeversicherung

Seite 26

3.8 Betreuungsrecht

Page 4

4 Möglichkeiten der Erfüllung der Bedürfnis-Forderungen

der Pyramide

Seite 30

4.1 Versuche der Umsetzung vom Notwendigen zum Möglichen

Seite 30

4.1.1 Physiologische Bedürfnisse

Seite 30

4.1.2 Sicherheitsbedürfnisse

Seite 31

EXKURS 1: Das Gefühl seine Persönlichkeit aufgeben zu müssen

Seite 31

4.1.3 Sozialbedürfnisse

Seite 32

EXKURS 2: Tierhaltung im Heim

Seite 32

4.1.4 Selbstachtung

Seite 33

EXKURS 3: Mitspracherecht der Bewohner bei der Gestaltung des

Tagesablaufes

Seite 34

4.1.5 Selbstverwirklichung

Seite 36

EXKURS 4: Gegen das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden

Seite 36

4.2 Überlegungen, wie Bewohner zu Hause leben würden

Seite 37

5 Beispiele sozialer Arbeit auf der bewohnerorientierten

Ebene

Seite 41

5.1 Hilfen beim Kennenlernen einer eventuell neuen Lebenswelt

Page 5

und das Eingewöhnen nach einem Umzug in eine stationäre

Einrichtung

Seite 41

5.2 Aufklärung und Beratung

Seite 43

5.3 Hilfen für Bewohner beim Umgang mit geistig verwirrten

Mitbewohnern

Seite 45

5.4 Freizeitgestaltung oder Ein Heim ohne Langeweile

Seite 45

5.5 Einzelarbeit

Seite 47

5.6 Erinnerungsarbeit, Biographiearbeit

Seite 48

6 Beispiele sozialer Arbeit auf der institutions- und

mitarbeiterorientierten Ebene

Seite 54

6.1 Milieugestaltung - Wohnen älterer, pflegebedürftiger

Menschen und die Würde der Unterbringung

Seite 54

6.2 Förderung und Qualifizierung der Mitarbeiter oder Vermittlung

von Fortbildungen und Supervision

Seite 55

6.3 Arbeit mit Ehrenamtlichen

Seite 58

7 Beispiele sozialer Arbeit auf der umfeld- und gemeinwesenorientierten EbeneSeite 60

7.1 Öffentlichkeitsarbeit

Page 6

7.2 Wenn die Angehörigen zu Fremden werden oder Die

Arbeit mit Angehörigen

Seite 61

7.3 Kooperation mit Dienstleistungsanbietern

Seite 63

7.3.1 Ergotherapie

Seite 64

7.3.2 Krankengymnastik

Seite 65

8 Sterben und die Zeit nach dem Tod

Seite 66

8.1 Humanisierung des Sterbens

Seite 66

8.2 Worüber man nicht gerne spricht und doch sprechen muss

Seite 69

8.3 Die Zeit nach dem Sterben

Seite 75

9 Matthias-Claudius Stift

Seite 77

9.1 Beschreibung

Seite 77

9.2 Soziale Arbeit vor Ort

Seite 78

10 S t. Paulus-Stift

Seite 91

10.1 Beschreibung

Seite 91

10.2 Soziale Arbeit vor Ort

Page 7

11 Zusammenfassung und AusblickSeite 100

Literaturverzeichnis

Page 10

„In der großen Zahl alter Menschen, die mit dem Freisein von

beruflichen Verpflichtungen die Reife einer langen

Lebenserfahrung verbinden, besitzt unsere Gesellschaft

erstmalig in der Geschichte eine gesellschaftliche Großgruppe,

die über Muße verfügt und darum dazu berufen und in der Lage

ist, auf wirklich breiter Grundlage die wertvollen Güter unserer

Natur, nicht zuletzt unserer sittlichen und religiösen Kultur, zu

pflegen, zu erhalten und an die Nachwelt weiterzugeben. Damit

erfüllt das Alter eine hochbedeutsame Funktion für die

Gesellschaft.“

Page 11

Vorwort

Mein erstes Praktikum im Grundstudium absolvierte ich in einem Altenheim, obwohl ich mir überhaupt nicht sicher war, ob sich dieses Tätigkeitsfeld für ein Studium der Sozialarbeit / Sozialpädagogik eignet. Meine begleitende Dozentin erhob jedoch keinerlei Einsprüche. Während meines Praktikums stellte ich dann sehr schne ll fest, dass auch die Arbeit mit älteren Menschen zur SA / SP dazugehört und diese Art der Tätigkeit mir große Freude bereitete.

Als ich dann mein Hauptstudium an der Fachhochschule in Hildesheim begann, entschied ich mich deshalb für das Seminar „Gerontologie“. Seit nun fast einem Jahr arbeite ich auch in einer stationären Einrichtung für ältere Menschen.

Deshalb lag es nah, meine Diplomarbeit ebenfalls über ein Thema zu schreiben, welches mit diesem Personenkreis zu tun hat. Ziel meiner Arbeit soll sein, mich mit dem Zusammenhang zwischen sozialer Arbeit und der Lebenswelt älterer Menschen in stationären Einrichtungen kritisch auseinander zusetzen und einen Überblick über die verschiedenen Bereiche, in denen soziale Arbeit stattfinden sollte, zu geben.

Auf die Stadt Göttingen, und speziell zwei Einrichtungen dort, beschränke ich mich, weil ich beide Einrichtungen relativ gut, und auch über einen längeren Zeitraum hinweg, kennen gelernt habe.

Page 12

Einleitung

Pädagogik oder auch Sozialpädagogik, welche die soziale Arbeit implizieren, bedeutet so viel, wie „Knabenführung“. Was hat nun die Führung oder Erziehung von Knaben, also JUNGEN Männern, mit sozialer Arbeit mit ÄLTEREN Menschen zu tun? Und überhaupt das Wort „Erziehung“? Können, müssen oder sollen ältere Menschen noch „erzogen“ werden oder haben sie diesen Teil ihres Lebens nicht schon hinter sich?

Sicherlich müssen ältere Menschen, dem eigentlichen Sinn nach, nicht mehr „erzogen“ werden, aber Sozialpädagogik, und somit die soziale Arbeit mit Menschen, beinhaltet auch noch mehr. Sie geht auf die Bedürfnislage von Menschen ein und versucht die Lebenswelt von Klienten, unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und zu verbessern.

Ebenso soll auch die Lebenswelt der älteren Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, unterstützt und verbessert werden. Somit ist in stationären Einrichtungen für ältere Menschen die Sozialarbeit genau richtig angesiedelt, gerade auch unter dem Aspekt, dass es immer mehr ältere Menschen in der Bevölkerung gibt und geben wird, zurückzuführen auf verbesserte medizinische Versorgung und ein Ungleichgewicht der Geburten- und der Sterberate. Diesen Veränderungen muss sich die soziale Arbeit anpassen und es müssen Konsequenzen für die Sozialpädagogik / Sozialarbeit folgen, es müssen noch mehr Konzepte für dieses Klientel erarbeitet werden. Die vorliegende Arbeit soll nun ein Versuch sein, alle Bereiche, in stationären Einrichtungen für ältere Menschen, in denen soziale Arbeit stattfinden muss, zu nennen und mit Ideen und Vorstellungen von sozialer Arbeit zu füllen.

Der Begriff „soziale Arbeit" soll nicht nur Sozialarbeit, also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, bedeuten, sondern ebenso die Ausfüllung des

Page 13

Rahmens mit der Arbeit „am Menschen“ selbst, also der Vermittlung von zwischenmenschlicher Nähe und die Unterstützung bei der Umsetzung von menschlichen Bedürfnissen.

Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich zunächst mit den Begriffen „Alter“, „stationäre Einrichtungen“ und „soziale Arbeit“ auseinandersetzen.

Alsdann wird im zweiten, dritten und vierten Teil untersucht, welche Bedürfnisse der Mensch, insbesondere der ältere Mensch, hat, auch in bezug auf Ethik und Menschenwürde und in wie weit es möglich ist, diese Bedürfnisse mit den institutionellen Rahmenbedingungen zu vereinbaren.

Daran schließen sich dann das fünfte, sechste und siebte Kapitel an, welche unterschiedliche Formen sozialer Arbeit aufzählen und sie beschreiben.

Unterschieden wird hier zwischen drei Ebenen der sozialen Arbeit: der Arbeit auf der bewohnerbezogenen Ebene, der institutions - und mitarbeiterbezogenen Ebene und der umfeld-und

gemeinwesenorientierten Ebene.

Im Anschluss folgt dann der achte Teil, das Thema Tod und Sterben, welcher gesondert behandelt wird, da stationäre Einrichtungen meistens die letzte Station im Leben älterer Menschen sind und somit dieses Thema besonderer Aufmerksamkeit bedarf.

Schließlich soll im neunten und zehnten Teil anhand von zwei ausgewählten stationären Einrichtungen in Göttingen, dem Matthias-Claudius-Stift und dem St. Paulus -Stift, dargestellt werden, wie soziale Arbeit konkret umgesetzt werden kann.

Im elften und letzten Teil der Arbeit werden dann noch eine Zusammenfassung und ein Ausblick gegeben.