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Diplomarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: gut, HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fachhochschule Hildesheim, Holzminden, Göttingen (FB Sozialpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Pädagogik oder auch Sozialpädagogik, welche die soziale Arbeit implizieren, bedeutet so viel wie "Knabenführung". Was hat nun die Führung oder Erziehung von Knaben, also JUNGEN Männern, mit sozialer Arbeit mit ÄLTEREN Menschen zu tun? Und überhaupt das Wort "Erziehung"? Können, müssen oder sollen ältere Menschen noch "erzogen" werden oder haben sie diesen Teil ihres Lebens nicht schon hinter sich? Sicherlich müssen ältere Menschen, dem eigentlichen Sinn nach, nicht mehr "erzogen" werden, aber Sozialpädagogik, und somit die soziale Arbeit mit Menschen, beinhaltet auch noch mehr. Sie geht auf die Bedürfnislage von Menschen ein und versucht die Lebenswelt von Klienten, unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und zu verbessern. Ebenso soll auch die Lebenswelt der älteren Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, unterstützt und verbessert werden. Somit ist in stationären Einrichtungen für ältere Menschen die Sozialarbeit genau richtig angesiedelt, gerade auch unter dem Aspekt, dass es immer mehr ältere Menschen in der Bevölkerung gibt und geben wird, zurückzuführen auf verbesserte medizinische Versorgung und ein Ungleichgewicht der Geburten- und der Sterberate. Diesen Veränderungen muss sich die soziale Arbeit anpassen und es müssen Konsequenzen für die Sozialpädagogik / Sozialarbeit folgen, es müssen noch mehr Konzepte für dieses Klientel erarbeitet werden. Die vorliegende Arbeit soll nun ein Versuch sein, alle Bereiche, in stationären Einrichtungen für ältere Menschen, in denen soziale Arbeit stattfinden muss, zu nennen und mit Ideen und Vorstellungen von sozialer Arbeit zu füllen. Der Begriff "soziale Arbeit" soll nicht nur Sozialarbeit, also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, bedeuten, sondern ebenso die Ausfüllung des Rahmens mit der Arbeit "am Menschen" selbst, also der Vermittlung von zwischenmenschlicher Nähe und die Unterstützung bei der Umsetzung von menschlichen Bedürfnissen.
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1.3 Soziale Arbeit
Seite 13
2 Bedürfnisse älterer Menschen
Seite 15
2.1 Die Bedürfnispyramide nach Abraham Maslow
Seite 15
2.2 Wünsche der Bewohner von ihrem Leben in einer stationären
Einrichtung
Seite 18
3 Soziale Sicherung der Menschenwürde
Seite 20
3.1 Identitätssicherung der älteren Menschen
Seite 20
3.2 Grundgesetz der BRD
Seite 21
3.3 Rahmen der sozialen Sicherung - SGB I
Seite 22
3.4 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Seite 23
3.5 Europäische Sozialcharta
Seite 23
3.6 Ethik-Charta der Vereinten Nationen
Seite 24
3.7 Pflegeversicherung
Seite 26
3.8 Betreuungsrecht
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4 Möglichkeiten der Erfüllung der Bedürfnis-Forderungen
der Pyramide
Seite 30
4.1 Versuche der Umsetzung vom Notwendigen zum Möglichen
Seite 30
4.1.1 Physiologische Bedürfnisse
Seite 30
4.1.2 Sicherheitsbedürfnisse
Seite 31
EXKURS 1: Das Gefühl seine Persönlichkeit aufgeben zu müssen
Seite 31
4.1.3 Sozialbedürfnisse
Seite 32
EXKURS 2: Tierhaltung im Heim
Seite 32
4.1.4 Selbstachtung
Seite 33
EXKURS 3: Mitspracherecht der Bewohner bei der Gestaltung des
Tagesablaufes
Seite 34
4.1.5 Selbstverwirklichung
Seite 36
EXKURS 4: Gegen das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden
Seite 36
4.2 Überlegungen, wie Bewohner zu Hause leben würden
Seite 37
5 Beispiele sozialer Arbeit auf der bewohnerorientierten
Ebene
Seite 41
5.1 Hilfen beim Kennenlernen einer eventuell neuen Lebenswelt
Page 5
und das Eingewöhnen nach einem Umzug in eine stationäre
Einrichtung
Seite 41
5.2 Aufklärung und Beratung
Seite 43
5.3 Hilfen für Bewohner beim Umgang mit geistig verwirrten
Mitbewohnern
Seite 45
5.4 Freizeitgestaltung oder Ein Heim ohne Langeweile
Seite 45
5.5 Einzelarbeit
Seite 47
5.6 Erinnerungsarbeit, Biographiearbeit
Seite 48
6 Beispiele sozialer Arbeit auf der institutions- und
mitarbeiterorientierten Ebene
Seite 54
6.1 Milieugestaltung - Wohnen älterer, pflegebedürftiger
Menschen und die Würde der Unterbringung
Seite 54
6.2 Förderung und Qualifizierung der Mitarbeiter oder Vermittlung
von Fortbildungen und Supervision
Seite 55
6.3 Arbeit mit Ehrenamtlichen
Seite 58
7 Beispiele sozialer Arbeit auf der umfeld- und gemeinwesenorientierten EbeneSeite 60
7.1 Öffentlichkeitsarbeit
Page 6
7.2 Wenn die Angehörigen zu Fremden werden oder Die
Arbeit mit Angehörigen
Seite 61
7.3 Kooperation mit Dienstleistungsanbietern
Seite 63
7.3.1 Ergotherapie
Seite 64
7.3.2 Krankengymnastik
Seite 65
8 Sterben und die Zeit nach dem Tod
Seite 66
8.1 Humanisierung des Sterbens
Seite 66
8.2 Worüber man nicht gerne spricht und doch sprechen muss
Seite 69
8.3 Die Zeit nach dem Sterben
Seite 75
9 Matthias-Claudius Stift
Seite 77
9.1 Beschreibung
Seite 77
9.2 Soziale Arbeit vor Ort
Seite 78
10 S t. Paulus-Stift
Seite 91
10.1 Beschreibung
Seite 91
10.2 Soziale Arbeit vor Ort
Page 7
11 Zusammenfassung und AusblickSeite 100
Literaturverzeichnis
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„In der großen Zahl alter Menschen, die mit dem Freisein von
beruflichen Verpflichtungen die Reife einer langen
Lebenserfahrung verbinden, besitzt unsere Gesellschaft
erstmalig in der Geschichte eine gesellschaftliche Großgruppe,
die über Muße verfügt und darum dazu berufen und in der Lage
ist, auf wirklich breiter Grundlage die wertvollen Güter unserer
Natur, nicht zuletzt unserer sittlichen und religiösen Kultur, zu
pflegen, zu erhalten und an die Nachwelt weiterzugeben. Damit
erfüllt das Alter eine hochbedeutsame Funktion für die
Gesellschaft.“
Page 11
Vorwort
Mein erstes Praktikum im Grundstudium absolvierte ich in einem Altenheim, obwohl ich mir überhaupt nicht sicher war, ob sich dieses Tätigkeitsfeld für ein Studium der Sozialarbeit / Sozialpädagogik eignet. Meine begleitende Dozentin erhob jedoch keinerlei Einsprüche. Während meines Praktikums stellte ich dann sehr schne ll fest, dass auch die Arbeit mit älteren Menschen zur SA / SP dazugehört und diese Art der Tätigkeit mir große Freude bereitete.
Als ich dann mein Hauptstudium an der Fachhochschule in Hildesheim begann, entschied ich mich deshalb für das Seminar „Gerontologie“. Seit nun fast einem Jahr arbeite ich auch in einer stationären Einrichtung für ältere Menschen.
Deshalb lag es nah, meine Diplomarbeit ebenfalls über ein Thema zu schreiben, welches mit diesem Personenkreis zu tun hat. Ziel meiner Arbeit soll sein, mich mit dem Zusammenhang zwischen sozialer Arbeit und der Lebenswelt älterer Menschen in stationären Einrichtungen kritisch auseinander zusetzen und einen Überblick über die verschiedenen Bereiche, in denen soziale Arbeit stattfinden sollte, zu geben.
Auf die Stadt Göttingen, und speziell zwei Einrichtungen dort, beschränke ich mich, weil ich beide Einrichtungen relativ gut, und auch über einen längeren Zeitraum hinweg, kennen gelernt habe.
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Einleitung
Pädagogik oder auch Sozialpädagogik, welche die soziale Arbeit implizieren, bedeutet so viel, wie „Knabenführung“. Was hat nun die Führung oder Erziehung von Knaben, also JUNGEN Männern, mit sozialer Arbeit mit ÄLTEREN Menschen zu tun? Und überhaupt das Wort „Erziehung“? Können, müssen oder sollen ältere Menschen noch „erzogen“ werden oder haben sie diesen Teil ihres Lebens nicht schon hinter sich?
Sicherlich müssen ältere Menschen, dem eigentlichen Sinn nach, nicht mehr „erzogen“ werden, aber Sozialpädagogik, und somit die soziale Arbeit mit Menschen, beinhaltet auch noch mehr. Sie geht auf die Bedürfnislage von Menschen ein und versucht die Lebenswelt von Klienten, unter dem Motto: Hilfe zur Selbsthilfe zu unterstützen und zu verbessern.
Ebenso soll auch die Lebenswelt der älteren Menschen, die in stationären Einrichtungen leben, unterstützt und verbessert werden. Somit ist in stationären Einrichtungen für ältere Menschen die Sozialarbeit genau richtig angesiedelt, gerade auch unter dem Aspekt, dass es immer mehr ältere Menschen in der Bevölkerung gibt und geben wird, zurückzuführen auf verbesserte medizinische Versorgung und ein Ungleichgewicht der Geburten- und der Sterberate. Diesen Veränderungen muss sich die soziale Arbeit anpassen und es müssen Konsequenzen für die Sozialpädagogik / Sozialarbeit folgen, es müssen noch mehr Konzepte für dieses Klientel erarbeitet werden. Die vorliegende Arbeit soll nun ein Versuch sein, alle Bereiche, in stationären Einrichtungen für ältere Menschen, in denen soziale Arbeit stattfinden muss, zu nennen und mit Ideen und Vorstellungen von sozialer Arbeit zu füllen.
Der Begriff „soziale Arbeit" soll nicht nur Sozialarbeit, also die Gestaltung der Rahmenbedingungen, bedeuten, sondern ebenso die Ausfüllung des
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Rahmens mit der Arbeit „am Menschen“ selbst, also der Vermittlung von zwischenmenschlicher Nähe und die Unterstützung bei der Umsetzung von menschlichen Bedürfnissen.
Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich zunächst mit den Begriffen „Alter“, „stationäre Einrichtungen“ und „soziale Arbeit“ auseinandersetzen.
Alsdann wird im zweiten, dritten und vierten Teil untersucht, welche Bedürfnisse der Mensch, insbesondere der ältere Mensch, hat, auch in bezug auf Ethik und Menschenwürde und in wie weit es möglich ist, diese Bedürfnisse mit den institutionellen Rahmenbedingungen zu vereinbaren.
Daran schließen sich dann das fünfte, sechste und siebte Kapitel an, welche unterschiedliche Formen sozialer Arbeit aufzählen und sie beschreiben.
Unterschieden wird hier zwischen drei Ebenen der sozialen Arbeit: der Arbeit auf der bewohnerbezogenen Ebene, der institutions - und mitarbeiterbezogenen Ebene und der umfeld-und
gemeinwesenorientierten Ebene.
Im Anschluss folgt dann der achte Teil, das Thema Tod und Sterben, welcher gesondert behandelt wird, da stationäre Einrichtungen meistens die letzte Station im Leben älterer Menschen sind und somit dieses Thema besonderer Aufmerksamkeit bedarf.
Schließlich soll im neunten und zehnten Teil anhand von zwei ausgewählten stationären Einrichtungen in Göttingen, dem Matthias-Claudius-Stift und dem St. Paulus -Stift, dargestellt werden, wie soziale Arbeit konkret umgesetzt werden kann.
Im elften und letzten Teil der Arbeit werden dann noch eine Zusammenfassung und ein Ausblick gegeben.