Nr.7 - Christine Stutz - E-Book

Nr.7 E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Robin ist die jüngste von sieben Schwestern, Ihr Spitzname ist Nr. 7. Mit 12 Jahren lernt sie Markus Kincaid kennen, den Bruder ihres Schwagers Samuel. Schon vom ersten Augenblick an, sind sich beide unsympathisch. Sie streiten und bekriegen sich, wo sie können. Sehr zum Leidwesen aller umherstehenden. Daran hat sich nach 13 Jahren nichts geändert. Beide treffen sich im Büro von Samuel Kincaid, Robins Schwager, wieder. Sofort geraten beide wieder heftig in Streit. Ganz schlimm kommt es, als beide eine gefährliche Under Cover Mission erhalten. Sie sollen, getarnt als verliebtes Ehepaar, einen arabischen Prinzen bewachen...

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Nr.7

TitelseiteProlog1.Kapitel2.Kapitel3.Kapitel4.Kapitel5.Kapitel6.Kapitel7.KapitelImpressum

Prolog

Markus hatte schon lustigere Hochzeiten erlebt.

Na gut. Es war die Hochzeit seines älteren Bruders Samuel. Samuel war halt ein etwas ernsterer Typ, als er. Und Samuel hatte eine Frau mit sechs Schwestern geheiratet. Also waren auch einige Kinder anwesend. Doch, zum Glück, hatte sich nun eine Möglichkeit ergeben, diesen Abend etwas interessanter zu gestalten. Er schlich zum Anleger. Dort wurde er bereits sehnsüchtig erwartet.

„Ich hoffe du hast ein Kondom dabei“ Markus schwang herum und versuchte in der Dunkelheit zu erkennen, woher die strenge Stimme kam. „Bevor du dich Kopflos in den Bootsschuppen begibst, möchte ich darauf hinweisen, dass Nummer 4 erst 17 Jahre ist, und du dich unter Umständen strafbar machen wirst.“ Sagte die helle Stimme weiter. Jetzt kicherte sie.

Markus fluchte unanständig, plötzlich wusste er, wem die helle Kinderstimme gehörte. Natürlich, wem auch sonst. Das konnte nur sie sein!

„Nummer 7, ich meine Robin! Verfolgst du mich etwa?“ fragte er ungehalten. Markus unterdrückte einen nicht jugendfreien Fluch. Er war auf dem Weg, sich den etwas langweiligen Abend zu versüßen. Rita, eine Schwester seiner neuen Schwägerin war sehr reif für ihr Alter. Sie war sehr entgegenkommend, und von ihm angetan gewesen. Es hatte augenblicklich gefunkt zwischen ihnen beiden. Sie hatten sich im alten Bootshaus der Familie verabredet. Eigentlich hatte er gehofft, niemand hätte davon etwas mitbekommen. Es musste ja keiner wissen.

Jetzt hörte Markus, wie jemand aus einem Baum sprang und zu ihm herüber kam. Ein kleines, schmales Mädchen, kreuzte die Arme und blieb böse vor ihm stehen. Sie reichte ihn nicht mal bis zur Brust. Markus seufzte zornig.

„Sagen wir mal, mir war auch langweilig, Big Foot. Also suchte ich mir Unterhaltung. Ich habe Rita beobachtet, die sorgt immer für Stimmung. Und richtig, sie ist kichernd den Weg zum Bootshaus gelaufen. Ich wartete und richtig, du folgst. Wie die Motte dem Licht!“ Robin gähnte nun herzhaft. „Ich wünsche euch viel Spaß, Rita ist gut darin, Männer zu verwöhnen. Aber denk an Verhütung, auch wenn Rita dir versichert, dass sie die Pille nimmt, so weiß ich, dass sie das kleine Ding viel zu oft vergisst. Außerdem ist sie erst 17“ Robin kicherte erneut und Markus verzog verärgert sein Gesicht. Das kleine Mädchen war ja sehr gut informiert. „Rita hat die Intelligenz nicht gerade mit Löffeln gegessen. Stell dir vor, sie wird schwanger von dir, und du hast sie für die nächsten Jahre am Hals“ sagte Robin und grinste. „Du bist gerade mal 20 Jahre alt. Samuel erzählte erst gestern, dass du zur Armee gehst und dir deine Karriere wichtig ist.“ Robin kicherte. „Das kannst du dann vergessen, Junge. Dann wartet ein langweiliger Bürojob auf dich.“ Sie stupste dem wütenden Mann auf die Brust. „Und das alles für 5 Minuten Spaß!“ Sie merkte, dass dem großen Mann vor, ihr plötzlich sämtliche Vorfreude verging. Sie hatte erreicht, was sie wollte. „Vater würde dich mit Waffengewalt vor den Priester zerren. Du weißt, wo Vater arbeitet. Er findet dich auf der ganzen Welt“ Wieder kicherte Robin frech. „Aber nicht des do Trotz, viel Spaß, Schwipp-Schwager.“ Ebenso schnell, wie sie vor ihm erschienen war, verschwand sie auch wieder in die Dunkelheit. Geräuschlos, dunkel, weg war sie.

„Verfluchter kleiner Skorpion“ Markus zischte die Worte hinter dem 12 -jährigen Mädchen her. „Du bist, wie einer dieser gefährlichen, kleinen Skorpione, die so klein und harmlos daherkommen und in einen unbemerkten Augenblick zustechen!“ fluchte er leise. Jetzt musste er grinsen. Der Vergleich passte perfekt zu dem kleinen Mädchen, das ihm, seit ihrem Kennenlernen, nur Ärger brachte. Markus hatte bis Dato nicht gewusst, dass man Kinder auch hassen konnte.

Er wandte sich frustriert ab und ging zurück zur Hochzeitsfeier seines Bruders. Nummer 7 hatte es mal wieder geschafft! Das kleine Abenteuer mit Rita war ihm gänzlich vergangen. Er würde sich stattdessen volllaufen lassen. Dann ins Bett und nichts wie weg, von seinem Bruder und seiner Frau, die die älteste von 7 Mädchen war, und ihre gesamte Familie hierher eingeladen hatte. Überall wuselten flachsblonde Mädchenköpfe herum. Und ein Schwarzer- Robin! Sie war im Gegensatz zu ihren Schwestern schwarzhaarig. Alle anderen sechs Mädchen waren blond.

Markus grunzte wütend. Markus ließ sich einen doppelten Whisky einschenken und sah sich im großen Saal des Bootsclubs um. Jetzt konnte er seinen Bruder und seine frisch angetraute Frau Regina sehen. Beide waren so verliebt. Jetzt schmunzelte Markus etwas. Regina war echt okay. Er mochte seine Schwägerin und auch 5 ihrer 6 Schwestern. Die unkomplizierte Rita besonders, er grinste. Nur diese kleine freche Göre, diese Robin, die verabscheute er fast. Und das seit ihrem ersten Tag. Nicht ein freundliches Wort kam über ihren beiden Lippen, wenn sie sich trafen. Jeder in der Familie, versuchte, sie beide so gut als möglich voneinander zu trennen. Das hätte er sich träumen lassen.

Er, Markus, hatte einen Krieg mit einem 12- jährigen Kind!

Jetzt kam endlich Rita wieder in den Saal und sah beleidigt zu ihm herüber. Sie hob ihre Hand und zeigte ihm den Mittelfinger. Na, dachte Markus. Das hatte er wahrscheinlich verdient. Rita hängte sich an den Arm eines anderen jungen Mannes und war Minuten später mit ihm Richtung Bootshaus verschwunden.

„Noch einen Whisky, Ober!“ befahl Markus. Wütend. Er wusste, den Satz würde er noch öfter sagen heute Abend.

Und dass alles nur wegen einem kleinen, gefährlichen Skorpions…..

1.Kapitel

13 Jahre später

Markus sah sich sehr vorsichtig um. Er war tatsächlich in der Villa. Es war mehr als Glück zu nennen, dass er es geschafft hatte, zu der stark bewachten Party zugelassen zu werden. Er atmete erleichtert auf, als er ohne Probleme den großen Saal betreten durfte. Er erkannte viele, bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Fernsehen. Markus unterdrückte ein Grunzen. Niemand von diesen einflussreichen Menschen wusste anscheinend, dass sie sich in der Villa eines Verbrechers befanden!

Cindy würde für ihre Informationen eine besondere Art von Dank fordern und er freute sich bereits darauf. Schließlich war er kein Mann, der Schulden machte.

Jetzt setzte die Musik ein und Menschen begannen zu tanzen. Es wurde Sekt und Kaviar gereicht.

Doch nicht zum Feiern war er hier in die exklusive Villa des russischen Milliardärs gekommen. Er war zum Arbeiten hier. Sein Interesse galt einem streng bewachten Raum am Ende der großen Marmortreppe, die in den ersten Stock führte. Dort musste er rein, dort musste er streng geheime Unterlagen finden und fotografieren. Das war jetzt sein Ziel. Er positionierte sich an der Treppe und wartete auf seine Chance.

Seine Gelegenheit bot sich, als einer der Wachmänner auf Klo verschwand, der andere von einer äußerst hilflosen, umwerfend aussehenden, Blondine abgelenkt wurde, deren Strumpfband gerissen war. Der Wachmann beugte sich zum Fuß der Blondine und hatte alles andere vergessen.

„Perfekt“ dachte Markus, fast zu schön, um wahr zu sein. Besser hätte auch er kein Ablenkungsmanöver starten können. Es hätte durchaus sein können, dass diese Blondine in seiner Liga spielte, dachte Markus schmunzelnd. Doch er war allein hier, selbst sein Bruder und Chef, wusste nichts von seinem kleinen Ausflug. Samuel hätte es ihm sowieso verboten, mit dem Russen war absolut nicht zu spaßen. Es waren schon einige Agenten in dieser Villa verschwunden. Markus wusste das, doch die Dokumente waren äußerst wichtig für den militärischen Abwehrdienst. Menschenleben hingen davon ab.

Markus kam lässig die Treppe hoch, ging an dem abgelenkten Wachmann vorbei und verschwand geräuschlos im Raum. Der abgeschlossene Schreibtisch stellte keine Herausforderung für ihn dar. Markus grinste siegessicher. Schnell waren die Dokumente gefunden und fotografiert, und wieder eingeräumt. Niemand würde merken, dass er überhaupt hier gewesen war. Samuel würde sehr zufrieden sein, dachte er. Markus atmete auf, als er die kleine Kamera wieder in seiner Tasche verschwinden ließ. Jetzt nur schnell raus hier und weg von der Party.

Er wollte sich gerade wieder zur Tür begeben, als diese aufgerissen wurde und er drei Waffen entgegen blickte.

Drei riesige Kerle betraten den Raum, gefolgt von den russischen Hausherren, der ihm wütend ansah. „Die Party findet unten statt, Mister! Was suchen sie in diesem Raum, Sir!“ schrie er ihn an. Markus Verstand arbeitete auf Hochtouren, jetzt verdammte er, alleine hierhergekommen zu sein. Er überlegte. Zwei der Kerle würde er vielleicht erledigen können, doch alle vier nie im Leben. „Keine Antwort? Männer, erledigt ihn!“ befahl der russische Hausherr. „Aber bitte diskret. Wir haben Gäste!“

Verdammte Scheiße, dachte Markus.

Plötzlich ging eine kleine Badezimmertür auf und die reizende Blondine von eben kam heraus. Sie wischte sich umständlich den Mund sauber und legte vertrauensvoll ihren Arm um Markus. „Danke, Darling dass du gewartet hast.“ Flötete sie sanft. Sie küsste ihn liebevoll auf die Wange. Sie sah sich jetzt zu den anderen Männern um und erschrak. „Oh, was ist denn los? Mein Mann war nur so lieb, mir ein Badezimmer zu zeigen, da mir übel geworden ist.“ Sie kicherte albern. „Wissen sie, ich bin nämlich schwanger.“ Erklärte sie in perfekten russisch. Markus staunte. In einer offensichtlichen Art legte sie eine Hand auf ihren Magen und grinste. „Die Bäder unten waren alle besetzt und ich konnte nicht länger warten. Stellen sie sich die Schweinerei vor.“ Scherzte sie lächelnd. „Ich habe etwas zu viel Kaviar genascht, fürchte ich.“ Wieder lächelte sie hinreißend. Ihr Blick ging zu den Waffen und sie schrie theatralisch auf. „Waffen? Wieso Waffen! Darling, was ist hier los? Sind wir denn im Krieg?“ Die Blondine begann auf Kommando zu weinen. „Henry, bringe mich bitte Nachhause.“ Befahl sie Markus schrill. „Mir wird wieder übel“ Sie deutete einen Brechanfall an. Markus strich ihr liebevoll über den Rücken und sie beruhigte sich etwas.

„Okay, verlassen sie bitte meine Party. Schwangere Frauen sollten das Haus hüten!“ Endlich nickte der Russe und wies seinen Männern an, den Weg freizumachen.

Markus hakte die Frau unter und führte sie langsam die Treppe herunter. Er holte seinen Mantel und brachte sie bis zur Haustür.