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Raus aus dem Alltag und rein ins Abenteuer: für ein paar Tage unter freiem Himmel leben, draußen feiern, kochen, entspannen. Stevan Paul und Daniela Haug waren einen Sommer lang unterwegs, mit Bulli, Campingkocher und Grill haben sie sechs der schönsten Musik-Festivals Europas besucht. Von Roskilde in Dänemark bis zum Dimensions-Festival am Meeresstrand von Kroatien blickten sie in die Töpfe der Festivalköche und Zeltnachbarn, ließen sich Rezepte verraten und Lebensgeschichten erzählen. Über 100 Rezepte für jede Ausstattung und Gelegenheit, jenseits von Dosenravioli und Tütensuppe, dazu viele vegetarische und vegane Alternativen: vom stärkenden Frühstück über feine Snacks und hausgemachte "Fertiggerichte" bis zu Grillpartys und Handfestem für den großen Hunger. Tipps zu Transport, Outdoor-Küchenausstattung und dem richtigen Umgang mit Gaskocher und Grill machen das Buch zum ultimativen Handbuch für draußen und unterwegs.
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Seitenzahl: 141
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DAS FESTIVAL- & CAMPING-KOCHBUCH
Raus aus dem Alltag und rein ins Abenteuer: für ein paar Tage unter freiem Himmel leben, draußen feiern, kochen, entspannen.
Die Ruhe genießen an einem See, in den Bergen, am Strand – oder die Musik, den Lärm und die Lebensfreude auf einem Musikfestival …
Dieser Moment: die Nacht noch kühl in Königsblau, am Ende der Straße kündet ein Streifen in Rot und Orange vom kommenden Sommertag, die letzten Taschen, Kisten und Boxen sind im Bus verstaut, alle da und Türen zu, die Musik geht an und los! Rauf auf die Straße, raus aus dem Alltag und rein ins Abenteuer. Unterwegs sein, auf Reisen, der Weg ist das Ziel und das Ziel ist die Freiheit, für ein paar Tage ein anderes Leben zu leben, ein Leben unter freiem Himmel, draußen feiern, kochen, entspannen, mit Zelt und Rucksack, mit Bus, Camper oder Wohnwagen. Die Ruhe genießen an einem See, in den Bergen, am Strand – oder die Musik, den Lärm und die Lebensfreude auf einem Musikfestival. Egal wo und wie, einfach mal: rauskommen.
Schon als Kind war ich mit Eltern und Geschwistern gerne auf großer Fahrt mit dem Campingbus, später entdeckte ich Open-Air-Festivals als ideale Auszeit zwischen Arbeit und dem nächsten Urlaub, kleine Fluchten mit Lieblingsmenschen, Zelt und Campingkocher. Seit vielen Jahren fahre ich regelmäßig auf Festivals, und nur ein Umstand trübte anfangs die gute Stimmung: das schlechte Essen. Dosenfutter, Tütensuppen, verbrannte Würstchen vom Einweggrill, fettiges Fastfood vom Festivalgelände.
Aus Notwehr, schließlich bin ich gelernter Koch, entwickelte ich meine Festival- und Campingküche, um den Beweis anzutreten, dass es auch unterwegs, mit Grill und Gaskocher, nicht zur kulinarischen Komplettverwahrlosung kommen muss. Ganz im Gegenteil: Mit etwas Vorbereitung, den richtigen Rezepten, Tricks und Kniffen, macht die Open-Air-Küche mühelos Spaß und die schönste Zeit des Jahres wird auch kulinarisch zum Vergnügen.
Dieses Buch versammelt meine Erfahrungen aus bislang 20 Jahren Campingküche: mit stärkenden Frühstücksideen für den Start in den Tag, über schnelle Snacks und hausgemachte „Fertiggerichte“ bis hin zu ausgedehnten Grillpartys auf dem Campingplatz und handfesten Mahlzeiten für den ganz großen Hunger. Alles ist selbstgemacht. Das tut gut und schmeckt gut. Packlisten und Anleitungen helfen bei der Vorbereitung und individuellen Planung der nächsten Tour.
In sechs Wissenskapiteln geht es unter anderem um die sinnvolle Outdoorküchen-Ausstattung, spezielle Kühltechniken werden erklärt und der richtige Umgang mit Gaskocher und Grill. Über 100 Rezepte für jede Ausstattung und Gelegenheit finden sich im Buch, immer ist auf einen Blick zu erkennen, was gut vorbereitet werden kann und was schnell frisch zubereitet ist. Viele Rezepte sind zudem mit Tipps zu Haltbarmachung, Transport und Lagerung versehen, zu zahlreichen Rezepten mit Fisch und Fleisch gibt es vegetarische und/oder vegane Alternativen.
Vor allem aber wurden alle Rezepte und Tricks im harten Realitätstest auf ihre Camping-Tauglichkeit geprüft! Einen ganzen Sommer lang waren Fotografin Daniela Haug und ich unterwegs: Wir sind mit VW-Bus, Zelt, Campingkocher und Grill einmal quer durch Europa gefahren, haben sechs der schönsten Musik-Festivals in fünf Ländern besucht und überall open air gekocht. Mit alten und neuen Freunden, mit Musikern und Künstlern. Vom Roskilde-Festival in Dänemark bis zum Dimensions-Festival am Meeresstrand von Kroatien waren wir unterwegs, sahen in die Töpfe und Garküchen von Festivalköchen und Zeltnachbarn, ließen uns Rezepte verraten und Lebensgeschichten erzählen. Wir probierten senegalesisches Chicken Yassa und jamaikanisches Jerk Chicken beim Summerjam, aßen scharfe Gulaschsuppe beim Sziget-Festival in Budapest, sahen dem Backstage-Koch beim Acoustic Lakeside in Österreich über die Schulter und haben auf dem Melt!-Festival eine große Grillparty gegeben.
Bunt und fröhlich wie unsere Reise selbst ist dieses Buch geworden, geprägt von der Lebensfreude der Menschen die wir trafen, erfüllt von der Musik, zu der wir kochten, tanzten und feierten. Unser Kochbuch wendet sich aber nicht ausschließlich an Festivalbesucher. Dieses Buch ist für alle, die unterwegs und draußen sind, mit dem Rucksack, dem Zelt, dem Bus oder dem Campingmobil:
Dieses Buch ist für euch.Das ist eure Zeit, das wird euer Sommer!Kommt gut hin, kommt gut weg!
Um euch die Reisevorbereitungen, die Planung und das Kochen unterwegs so einfach wie möglich zu machen, zeigen Symbole zu jedem Rezept auf einen Blick, was geboten ist. So wird sofort klar, wohin die Reise geht. Und das bedeuten die Symbole:
Die
BOX
signalisiert, dass sich dieses Gericht gut zuhause vorbereiten lässt.
Das
GASKOCHER
-Symbol zeichnet Gerichte aus, die sich ganz einfach direkt vor Ort und auf dem Gaskocher zubereiten lassen.
Der
GRILL
steht für Rezepte vom Grill und alles, was zur Grill-Party schmeckt.
Die Kombination von Box und Gaskocher oder Box und Grill findet sich bei Rezepten, die sich gut zuhause vorbereiten und unterwegs unkompliziert finalisieren lassen.
Die
SONNE
symbolisiert, dass das Rezept besonders gut vor Ort open air zuzubereiten ist. Auch ohne Grill oder Kocher.
Wenn das zarte Pflänzchen sprießt, ist das ein Zeichen dafür, dass das zugehörige Rezept
VEGETARISCH
ist.
In der zweiblättrigen Version zeichnet unser Pflänzchen
VEGANE
Rezepte aus.
Unter dem Bus-Symbol findet sich Wissenswertes zu
TRANSPORT, LAGERUNG UND HALTBARKEIT
der Zutaten und Gerichte.
Wo der Diamant funkelt, wird es edel: Er steht für
TIPPS, TRICKS UND ALTERNATIVEN,
vor allem, um unkomplizierte Basis-Rezepte aufzuwerten; aber auch für Hinweise auf besonders gut passende Beilagen, die das Gericht zum perfekten Genuss werden lassen.
Das Notenzeichen bzw. die hochgestellten Ziffern signalisieren, dass es sich bei dem Text um ein ZITAT handelt. Die entsprechenden Quellen dazu findet ihr auf Seite 220.
Also hau’ ich ab mit Sack und Pack, und pack ein paar meiner Siebensachen, die ich hab, und dann wird mir klar, es fehlt immer ein Stück, doch ich mach’ mir nichts draus, setz’ den Wagen zurück und bin raus.1
THOMAS D . „RÜCKENWIND“
Bevor es auf die Reise geht, ist Packen angesagt. Vieles will überlegt sein: Wie lange sind wir unterwegs, welche Klamotten und wie viele Schuhe brauche ich (wirklich), wer nimmt was mit (eine Sonnencreme für alle!) und nicht zuletzt: Was wollen wir kochen und was brauchen wir dafür an Zutaten und Equipment.
DIE LISTE
Los geht es mit: der Liste! Die Liste ist im Laufe der Jahre entstanden und hat sich bewährt. Sie ist relativ umfangreich bis vollständig und geht vor jeder Reise an alle Camper und Mitreisenden, die dann ganz individuell, nach persönlichen Vorlieben und Schwerpunkten, ihre Rucksäcke und Koffer packen:
DIE Liste:
—Tickets, Festivalpass
—Personalausweis
—Wagenpapiere/Führerschein
—EC-Karte/Kreditkarte
—Geld (kleines Startkapital in der Landeswährung, bis der erste Geldautomat gefunden ist!)
—Handy (aufgeladen) + Ladegerät(e)
—Verbandskasten oder kleine „Erste Hilfe“
—Schmerztabletten, Medizin, Pflaster
—Vitamine
—Oropax
—Taschentücher
—Sonnencreme
—After-Sun-Creme
—Sonnenbrille
—Sonnenhut
—Hüftbeutel
—Brille, Kontaktlinsen, Reinigungsmittel
—Klamotten
—Badeanzug/Schwimmhose
—Schuhe, Flipflops, Gummistiefel
—Handtücher, Badetücher
—individuelle Körperpflege („Kulturbeutel“)
—Toilettenpapier
—Luftmatratze
—Schlafsack od. Schlafzeug
—Regenzeug
—Taschenlampe (Batterien!)
—Lampe
—Glühstrümpfe
—Kerzen
—Fackeln (evtl.)
—Musik, Boombox, Batterien
—Fotoapparat
—Spaß: Seifenblasen, Konfettikanone … ihr wisst schon
DER PROVIANTMEISTER
Jetzt kommt die Liste für den Proviantmeister. Den solltet ihr möglichst früh bestimmen: Der Proviantmeister hat bestenfalls Spaß am Kochen, ist ein Organisationstalent und scheut keinerlei Mehrarbeit zum Wohle der Truppe. Er ist ein kühler Rechner und Kalkulator, flexibel und kreativ wie MacGyver. Er ist euer Küchenchef. Im Vorfeld könnt ihr besprechen, was es zu essen geben soll, gemeinsam planen, ausmachen, wer was kocht und vorbereitet – der Proviantmeister hat den Überblick, sorgt für den Einkauf und die Grundküchenausstattung, auf dem Campingplatz und dem Festivalgelände koordiniert er die Speisung der Truppe. Es ist eine ehrenvolle Aufgabe. Es ist eine Menge Arbeit. Liebt euren Proviantmeister!
Hier ist seine Liste.
Proviantmeisters Liste:
—Kocher
—Kochgeschirr (Pfannen und Töpfe)
—Gaskartuschen
—Streichhölzer/Feuerzeug
—Grill
—Grillkohle
—Anzünder
—Kühlelemente
—Kühltasche
—Messer
—Schneidbrett
—Sparschäler
—Korkenzieher
—Dosenöffner
—Suppenkelle/Kochlöffel
—Müllbeutel
—Grillzange
—Schaschlikspieße
—Küchenpapier
—Geschirrtücher
—Spülmittel (je nach Reisedauer in ein fest verschließbares kleines Gläschen abgefüllt)
—Salz
—Pfeffer
—Zucker
UND WAS GIBT’S ZU ESSEN?
Das entscheidet ihr am besten gemeinsam. Im Buch finden sich viele Ideen und Rezepte für jede Gelegenheit und jedes Budget. Sinnvoll ist auf jeden Fall eine Grundausstattung für die Campingküche:
Grundausstattung für die Campingküche:
—Olivenöl/Öl (in eine gut verschließbare Flasche abfüllen, am besten aus Metall oder Weißblech und in kleiner Größe)
—ein Stück Butter (kühl auf die Reise schicken)
—Salz
—Chiliflocken, Pulbiber, Piment D’Espelette
—Zucker (im ZipperBeutel oder kleinen Dosen)
—Gewürze in Leichtverpackungen
—Knoblauch
—Zitrone (für die sauren Momente beim Kochen)
Wer gut vorausplant, kauft und plant nach Rezept. Immer dabei sein sollten:
—Espressokocher/Kaffeezubereiter und Filter
—Kaffee, gemahlen, Espresso, gemahlen
—Brot
—Knabberkram
—Süßigkeiten, Kekse (wärmeresistent!)
—H-Milch
—Wasser, mit und ohne Sprudel (s. auch „Kühlen“!)
—Limonaden (Info s. S. 190/191; Rezepte s. S. 194 ff.)
—Bier, Wein, Sekt (Info S. 190/191)
GESCHIRR
Die Spülmöglichkeiten an der Destination solltet ihr vorab checken – vor allem aber auch, ob ihr wirklich Lust habt, zu spülen. Wenn nicht, ist Einweggeschirr eine gute Sache. Das gibt es mittlerweile auch in Hübsch und vor allem umweltverträglich mit formschönem Einweggeschirr aus schnell und komplett abbaubaren, nachwachsenden Naturstoffen. Wer den Gang zur Spüle nicht scheut, kann leichtes, buntes und beinahe unkaputtbares Melamingeschirr mitnehmen oder klassisches Campinggeschirr. Servietten nicht vergessen und vielleicht eine Tischdecke aus Papier? So geht Camping mit Stil!
HILFREICHE VERPACKUNGSTRICKS
Es geht ums Gewicht. Leicht sollten die Verpackungen sein, die der Proviantmeister für seine portable Speisekammer nutzt. Ich habe sehr gute Erfahrung mit wiederverschließbaren Zipper-Beuteln in verschiedenen Größen gemacht. Sie eignen sich besonders für „Trockenfutter“ wie Nüsse, Röstzwiebeln, Studentenfutter (S. 172), Müsli (S. 32), Mehl, Zucker, Astronautennahrung (S. 156 ff.) und Knabberkram jeder Art. Die Beutel sind leicht, lassen sich gut übereinander stapeln und passen in jeden Rucksack.
Auch „feuchte“ Speisen lassen sich gut in Zipper-Beuteln auf Reisen schicken und sogar einfrieren. Der Clou: Mithilfe eines Strohhalms kann man ein Vakuum erzeugen, für noch mehr platzsparende Haltbarkeit. Dafür die Speise in den Beutel füllen und leicht flach drücken. Jetzt den Strohhalm an einer Ecke des Beutels einführen, so dass die Speise nicht berührt wird. Den Zipper-Beutel bis zum Strohhalm verschließen, der Strohhalm ist quasi eingeklemmt. Am Strohhalm saugen, bis die Luft vollständig aus dem Beutel entwichen ist. Strohhalm rasch herausziehen und gleichzeitig schnell den Beutel verschließen.
Sehr nützlich auf Reisen sind auch Kleinstabfüllungen verschiedener Zutaten in Portions-Dosen. Wer vorab überlegt, wie viel Marmelade, Ketchup, Brühpulver, Zucker oder Reibekäse gebraucht wird, erspart sich das Mitschleppen ganzer Packungen und Gläser. Bestenfalls bleibt so auch nichts übrig, nichts wird weggeworfen. Auf diese Art kann man zusätzlich ein paar schöne Extras mitnehmen wie Kapern, eine besondere Konfitüre, verschiedene Sorten Senf etc.
DIE SACHE MIT DER KÜHLUNG – TRINKBARE KÜHLELEMENTE
Ich behaupte seit vielen Jahren, der Erfinder der trinkbaren Kühlelemente zu sein. Zumindest habe ich meine so schlichte wie gute Idee bislang auf keinem Festival oder Campingplatz gesehen. Wir hatten im Vorfeld viel experimentiert, mit Kühl-Akkus (vergesst es), mit teurem Trockeneis (der Hulk unter den Kühlmöglichkeiten), mit Eis und Crushed Eis (vergehen schneller als die Zeit auf einem Festival). Basis waren immer Styroporboxen, die wir im Großhandel für kleines Geld erwarben. Teure Styroporboxen halten länger, auch die Kälte. Mittlerweile haben wir eine große stabile Kühlbox. Wenn die nur wenig und kontrolliert geöffnet wird, funktioniert sie fast wie ein leistungsstarker Kühlschrank, die Lebensmittel bleiben über Tage eiskalt.
Doch die Boxen sind allesamt nur so gut wie die verwendeten Kühlmittel. Ich war es irgendwann leid, diese kleinen, dünnen und leistungsschwachen Gefrier-Kühlelemente durchs Land zu fahren, und begann mit Tetrapacks und Mehrweg-Wasserflaschen aus Plastik zu experimentieren. Denn auch Wasser wird ja gebraucht und muss mitgeschleppt werden: Warum nicht zwei Fliegen mit eine Klatsche schlagen? Schnell waren die Flaschen und Tetrapacks eingefroren – und leckten schrecklich im ersten Jahr. Ich hatte wohl im Physikunterricht nicht aufgepasst und musste lernen, dass sich Wasser ausdehnt, wenn es gefriert. Im nächsten Jahr war ich schlauer und entnahm jeder Flasche vorher zwei, drei Schluck Wasser. Wieder zugedreht und so eingefroren wurden sie plötzlich zu wirklich dicken, eiskalten Kühlelementen, die in den Boxen nur langsam schmolzen, unseren Proviant über Tage kalt hielten – und uns nebenbei mit kühlem Trinkwasser erfrischten.
DAS SCHICHTSYSTEM
Schnell entdeckte ich, dass man den Kühleffekt noch weiter verstärken kann, wenn man zusätzlich auch möglichst viele Speisen und Proviant einfriert und sinnvoll schichtet. Mit der Zeit entwickelte ich ein eigenes Schichtsystem für die Boxen: unten eine Lage gefrorene Trinkflaschen, darauf große Frischhalte-Behälter mit vorgekochten und gefrorenen Eintöpfen (S. 144 ff.). Darauf dann vakkumierte und verpackte Speisen, Grillfleisch, Würstchen, Käse etc., darauf wieder eine Schicht gefrorene Trinkwasserflaschen. Auf diese Weise hält alles mehrere Tage kalt. Die Eintöpfe tauen nur sehr langsam und sind am dritten oder vierten Tag einer Reise oder eines Festivals ein willkommenes Kräfteessen. Die Schichtung endet immer mit einer Schicht gefrorener Flaschen obenauf, denn Kälte sinkt nach unten. Da habe ich dann doch mal aufgepasst, im Physikunterricht.
Durch die gute Kühlung und das Schichtsystem gibt es auch ohne Campingmobil-Kühlschrank ganz neue Möglichkeiten in der Unterwegsküche. Ich mache jetzt auch Fischgerichte (S. 73, S. 96, S. 99). Den Fisch nehme ich gefroren im Schichtsystem mit, ebenso hausgemachte Burger, roh und gefroren. Auch Grillbutter und normale Butter kommt gefroren im Schichtsystem mit auf die Reise. Und wenn mal etwas schnell auftauen soll: einfach kurz an die Sonne stellen.
Getränke im Schichtsystem:
Ins Schichtsystem lassen sich natürlich auch Getränke integrieren bzw. empfiehlt sich je nach Platz und Reisemöglichkeit für Familien und größere Reisegruppen eine zweite Box für Getränke. Auch hier sorgen gefrorene Trinkwasserflaschen und großformatige Frischhaltebehälter mit Eintöpfen für eine lang anhaltende Grundkühlung. Dazwischen wird geschichtet: Flaschen oder Dosen jeder Art, Bier, Säfte und gerne auch ein guter Schlauchwein im Karton! Achtung: Die Getränke selbst sollten vor dem Schichten bereits sehr gut gekühlt sein!
TIPPs:
—Ihr braucht zuhause Platz im Tiefkühler! Eine gute Gelegenheit, die alten Bestände im ewigen Eis aufzutauen und aufzuessen. Mit etwas Vorlauf zur Reise schafft man so Platz für die trinkbaren Kühlelemente, die für den Camping-Aufenthalt benötigt werden.
—Besonders ältere Tiefkühler-Modelle sind oft überfordert, wenn auf einen Schlag eine ganze Ladung Trinkwasserflaschen gefroren werden soll. Es kann bis zu zwei Tage dauern, ehe die Flaschen komplett durchgefroren sind.
—Nicht vergessen: vor dem Einfrieren 2–3 gute Schluck Wasser aus jeder Wasserflasche entnehmen und die Flaschen dann wieder fest verschließen.
*Auf einen Blick
Alles was in Küche und Service gebraucht werden könnte. Die Packlisten auf den Seiten 17 und 18 sind ebenfalls hilfreich. Am Ende zählt aber vor allem: Was brauchen wir wirklich, worauf wollen wir nicht verzichten.
Die Mutter aller Festivals, hier oben im Norden wird seit 1971 (ehren-)amtlich gefeiert – ganz besonders das Leben und jede Art von Musik!