Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Beratung hat im Rahmen pädagogischer Berufstätigkeit erheblich an Bedeutung gewonnen. In allen professionellen Feldern hat Beratung als Mittel der Erziehung deutlich expandiert. Der Band unternimmt den Versuch, Beratung als Form pädagogischen Handelns erziehungstheoretisch zu begründen und erziehungspraktisch auszuformulieren. Beratung wird so zu einem Erziehungsmittel unter anderen, und der Pädagoge kann Pädagoge bleiben und muss im Beratungsfall nicht zu einem ''kleinen'' Therapeuten werden. Der Band liefert ganz konkret und praktisch einen Orientierungsrahmen und Leitfaden für den beratenden Pädagogen. Fallbeispiele aus unterschiedlichen Kontexten geben einen Einblick, wie in unterschiedlichen Feldern und Settings pädagogisch beraten werden kann.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 230
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Die Beratung hat im Rahmen pädagogischer Berufstätigkeit erheblich an Bedeutung gewonnen. In allen professionellen Feldern hat Beratung als Mittel der Erziehung deutlich expandiert. Der Band unternimmt den Versuch, Beratung als Form pädagogischen Handelns erziehungstheoretisch zu begründen und erziehungspraktisch auszuformulieren. Beratung wird so zu einem Erziehungsmittel unter anderen, und der Pädagoge kann Pädagoge bleiben und muss im Beratungsfall nicht zu einem ''kleinen'' Therapeuten werden. Der Band liefert ganz konkret und praktisch einen Orientierungsrahmen und Leitfaden für den beratenden Pädagogen. Fallbeispiele aus unterschiedlichen Kontexten geben einen Einblick, wie in unterschiedlichen Feldern und Settings pädagogisch beraten werden kann.
Dr. Oliver Hechler ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.
Oliver Hechler
Pädagogische Beratung
Theorie und Praxis eines Erziehungsmittels
Verlag W. Kohlhammer
Alle Rechte vorbehalten © 2010 W. Kohlhammer GmbH Stuttgart Umschlagmotiv: © istockphoto.com/Steve Debenport Gesamtherstellung: W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG, Stuttgart
Print: 978-3-17-021099-8
E-Book-Formate
pdf:
epub:
978-3-17-027804-2
mobi:
978-3-17-027805-9
1 Einleitung
1.1 Beratung in pädagogischen Handlungsfeldern
1.2 Zum Verhältnis von Pädagogik und Beratung
2 Konstitutionstheoretische Überlegungen – Der pädagogische Begründungszusammenhang von Beratung
2.1 Begründung ärztlichen Handelns – Das medizinische Paradigma
2.2 Begründung erzieherischen Handelns – Das pädagogische Paradigma
2.3 Beratung im pädagogischen Begründungszusammenhang
3 Disziplinäres Deutungswissen
3.1 Pädagogik des Lebenslaufs
3.1.1 Zum Kreislauf von Lernen, Lernhemmung und Lernhilfe
3.1.2 Zum Erwerb curricularer Kompetenzen
3.1.3 Die Konstellation der bedeutungsvollen Anderen
3.2 Pädagogik des Lernens
3.3 Beratung im curriculum vitae
3.3.1 Exkurs: Psychoanalyse und Pädagogik
4 Professionelles Wissen
4.1 Theorie und Praxis, oder: die pädagogische Differenz in der Beratung
4.2 Pädagogischer Takt, oder: der beraterische Habitus
4.3 Pädagogischer Bezug, oder: das beraterische Arbeitsbündnis
4.4 Pädagogische Ethik, oder: die Moral der Beratung
4.5 Pädagogische Tugenden, oder: die beratungsspezifischen Eigenschaften
4.6 Pädagogische Kompetenz, oder: die operative Basis der Beratung
5 Methodisch-didaktisches Handlungswissen
5.1 Allgemeine Merkmale von Beratung in methodischer Sicht
5.2 Spezielle methodische Aspekte eines pädagogischen Beratungsprozesses
5.2.1 Die Pädagogik des Problems
5.2.2 Die Frage und das signifikante Lernen
5.2.3 Die Zeigestruktur der Beratung
5.2.4 Das methodische Dreieck der Beratung
5.2.5 Der Projektentwurf in der Beratung
5.2.6 Überlegungen zur Didaktik der Beratung
6 Rückblick und Ausblick
Literatur
Die Reihe Fördern lernen umfasst drei klare thematische Schwerpunkte. Es sollen erstens die wichtigsten Förderkonzepte und Fördermaßnahmen bei den am häufigsten vorkommenden Lern- und Verhaltensstörungen dargestellt werden. Zweitens gilt es, die wesentlichen Grundlagen pädagogischer Beratungsarbeit und die wichtigsten Beratungskonzepte zu diskutieren, und drittens sollen zentrale Handlungsfelder pädagogischer Prävention übersichtlich vermittelt werden. Dabei sind die Bücher dieser Reihe in erster Linie gut lesbar und unmittelbar in der Praxis einzusetzen.
Im Schwerpunkt Intervention informiert jeder einzelne Band (1–9) in seinem ersten Teil über den aktuellen Stand der Forschung und entfaltet theoriegeleitet Überlegungen zu Interventionen und Präventionen. Im zweiten Teil eines Bandes werden dann konkrete Maßnahmen und erprobte Förderprogramme vorgestellt und diskutiert. Grundlage für diese Empfehlungen sollen zum einen belastbare empirische Ergebnisse und zum anderen praktische Handlungsanweisungen für konkrete Bezüge (z. B. Unterricht, Freizeitbetreuung, Förderkurse) sein. Schwerpunkt des zweiten Teils sind also die Umsetzungsformen und Umsetzungsmöglichkeiten im jeweiligen pädagogischen Handlungsfeld.
Die Bände im Schwerpunkt Beratung (10–15) beinhalten im ersten Teil eine Darstellung des Beratungskonzeptes in klaren Begrifflichkeiten hinsichtlich der Grundannahmen und der zugrundeliegenden Vorstellungen vom Wesen eines Problems, den Fähigkeiten des Menschen usw. Im zweiten Teil werden die Methoden des Beratungsansatzes anhand eines oder mehrerer fiktiver Beratungsanlässe dargestellt und erläutert, so dass Lehrkräfte und außerschulisch arbeitende Pädagogen konkrete Umsetzungen vornehmen können.
Die Einzelbände im Schwerpunkt Prävention (16–20) wenden sich allgemeinen Förderkonzepten und Präventionsmaßnahmen zu und erläutern praktische Handlungshilfen, um Lernstörungen, Verhaltensstörungen und prekäre Lebenslagen vorbeugend zu verhindern.
Die Zielgruppe der Reihe Fördern lernen bilden in erster Linie Lehrkräfte und außerschulisch arbeitende Pädagogen, die sich entweder auf die Arbeit mit betroffenen Kindern vorbereiten oder aber schnell und umfassend gezielte Informationen zur effektiven Förderung oder Beratung von Betroffenen suchen. Die Buchreihe eignet sich auch für die pädagogische Ausbildung und als Zugang für Eltern, die sich nicht auf populärwissenschaftliches Halbwissen verlassen wollen.
Die Autorinnen und Autoren wünschen allen Leserinnen und Lesern ganz praktische Aha-Erlebnisse!
Stephan Ellinger
Intervention
Band 1:
Förderung bei sozialer Benachteiligung
Band 2:
Förderung bei Lese-Rechtschreibschwäche
Band 3:
Förderung bei Rechenschwäche
Band 4:
Förderung bei Gewalt und Aggressivität
Band 5:
Förderung bei Ängstlichkeit und Angststörungen
Band 6:
Förderung bei ADS/ADHS
Band 7:
Förderung bei Sucht und Abhängigkeiten
Band 8:
Förderung bei kulturellen Differenzen
Band 9:
Förderung bei Hochbegabung
Beratung
Band 10:
Pädagogische Beratung
Band 11:
Lösungsorientierte Beratung
Band 12:
Kontradiktische Beratung
Band 13:
Kooperative Beratung
Band 14:
Systemische Beratung
Band 15:
Klientenzentrierte Beratung
Prävention
Band 16:
Berufliche Eingliederung
Band 17:
Förderung der Motivation bei Lernstörungen
Band 18:
Schulische Prävention im Bereich Lernen
Band 19:
Schulische Prävention im Bereich Verhalten
Band 20:
Resilienz
Kulturgeschichtlich betrachtet ist anzunehmen, dass Formen der Beratung wahrscheinlich schon so lange existieren, wie es Menschen gibt. Es ist der anthropologische Tatbestand, dass sich menschliche Lebenspraxis durch permanente Ungewissheit auszeichnet, der Beratung gewissermaßen zu einem gattungsspezifischen Phänomen macht. Zwar ist aus der Primatenforschung (vgl. Melis et al., 2006; Tomasello, 2002, 2009) bekannt, dass sich Schimpansen zum Beispiel kooperativ aufeinander einstellen, wenn sie erkennen, dass nur die kooperative Zusammenarbeit im Sinne einer Teamleistung, die der einzelnen Schimpanse so nicht zu Wege gebracht hätte, mit Hinblick auf das Erreichen eines begehrten Gegenstands Erfolg versprechend ist. Ob diesem kooperativen Handeln Entscheidungen – also Teamversuch versus Individualversuch – voraus gelaufen sind, bei denen Beratungsprozesse eine Rolle gespielt haben, kann nicht eingeschätzt werden. Für den Menschen gilt allerdings, dass die Beratung als Kulturleistung angesehen werden muss, die die Konsequenzen aus dem Zusammenspiel von Selbstbewusstsein einerseits und mangelnder Instinktausstattung andererseits zu kompensieren versucht. Denn die unhintergehbare Tatsache des stetigen Voranschreitens der (Lebens-)Praxis ohne vorherige allumfassende Absicherung im Sinne eines theoretisch-technischen Entwurfs konfrontiert den Menschen mit der Erkenntnis, dass das Leben wohl nur vorwärts gelebt und rückwärts verstanden werden kann (Adl-Amini, 1992) oder pädagogisch gesprochen: Dass die Praxis immer älter ist als die Theorie (Schleiermacher, 1826). Das heißt, Beratung wird immer dann notwendig, wenn sich die ausgebildeten Routinen als Antwort auf die lebenspraktische Ungewissheit mit Hinblick auf die selbsttätige Führung des eigenen Lebens als nur noch eingeschränkt tragfähig erweisen. Insbesondere in Situationen oder mit Bezug auf Sachverhalte, in denen signifikant-existentielle Entscheidungen in eine prinzipiell offene Zukunft hinein getroffen werden müssen, und man von diesen Entscheidungen erst im Nachhinein sagen kann, ob sie erfolgreich und zielführend waren, wird Beratung als Entscheidungs- und Orientierungshilfe in Anspruch genommen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!