Parteitage früher und heute - Tina Holzwarth - E-Book

Parteitage früher und heute E-Book

Tina Holzwarth

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Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Medien und Politik, Pol. Kommunikation, Note: 1,3, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Parteitage sind die höchsten Organe innerparteilicher Willensbildung. Ihnen kommen laut Parteiengesetz Funktionen der personellen und sachlichen Entscheidung zu. Ein Ordentlicher Parteitag tritt mindestens alle zwei Jahre zusammen. Ein Außerordentlicher Parteitag wird hingegen außerplanmäßig aufgrund eines wichtigen Anlasses abgehalten. Solche Außerordentlichen Parteitage sollen im Fokus des Interesses dieser Arbeit stehen. Es geht um die Frage, ob und inwiefern Parteitage im Zuge der zunehmenden Mediatisierung von Politik heute stärker als noch vor 40 Jahren inszeniert werden. Zu diesem Zweck sollen, nach einer kurzen Einführung der Begriffe Mediatisierung und Inszenierung, Beiträge der Süddeutschen Zeitung zu den Außerordentlichen Parteitagen der SPD in den Jahren 1972 und 2009 auf Inszenierungsmerkmale hin beschrieben und verglichen werden. Auf diese Weise kann zwar keine allumfassende Antwort auf die Frage gegeben werden, ob sich die Parteitagsinszenierung im Laufe der Jahre verstärkt hat. Immerhin aber lässt sich durch die Textbeispiele eine Tendenz zur Beantwortung dieser Frage aufzeigen.

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Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Mediatisierung als theoretischer Begriff
3. Inszenierung als Teilaspekt der Mediatisierung von Politik
4. Die Außerordentlichen Parteitage der SPD 1972 und 2009 in der
4.1 Der Außerordentliche Parteitag vom 12. bis 13. Oktober 1972
4.2 Der Außerordentliche Parteitag vom 14. Juni 2009
4.3 Zusammenfassung: formale und inhaltliche Aspekte in den Berichterstattungen
5. Schlussbemerkungen
Literatur- und Quellenverzeichnis
Fußnoten

1. Einleitung

„Die Mitglieder- oder Vertreterversammlung […] ist das oberste Organ des jeweiligen Gebietsverbandes. Sie führt bei Gebietsverbänden höherer Stufen die Bezeichnung ‚Parteitag’ […]. Die Parteitage treten mindestens in jedem zweiten Kalenderjahr einmal zusammen.“ (§9 (1) Parteiengesetz) 1

Parteitage sind die höchsten Organe innerparteilicher Willensbildung. Ihnen kommen laut Parteiengesetz Funktionen der personellen und sachlichen Entscheidung zu 2. Ein Ordentlicher Parteitag tritt mindestens alle zwei Jahre zusammen. Ein Außerordentlicher Parteitag wird hingegen außerplanmäßig aufgrund eines wichtigen Anlasses abgehalten.

Solche Außerordentlichen Parteitage sollen im Fokus des Interesses dieser Arbeit stehen. Es geht um die Frage, ob und inwiefern Parteitage im Zuge der zunehmenden Mediatisierung von Politik heute stärker als noch vor 40 Jahren inszeniert werden. Zu diesem Zweck sollen, nach einer kurzen Einführung der Begriffe Mediatisierung und Inszenierung, Beiträge der Süddeutschen Zeitung zu den Außerordentlichen Parteitagen der SPD in den Jahren 1972 und 2009 auf Inszenierungsmerkmale hin beschrieben und verglichen werden. Auf diese Weise kann zwar keine allumfassende Antwort auf die Frage gegeben werden, ob sich die Parteitagsinszenierung im Laufe der Jahre verstärkt hat. Immerhin aber lässt sich durch die Textbeispiele eine Tendenz zur Beantwortung dieser Frage aufzeigen.

2. Mediatisierung als theoretischer Begriff

Das Angebot an Literatur, das versucht, den Begriff Mediatisierung zu definieren, ist vielfältig. Marcinkowski/Steiner fassen auf fast fünf Seiten nur grob die Definitionsversuche verschiedener Autoren zusammen und stellen fest, wie beachtlich diese Literatur inzwischen gewachsen sei 3. Aus Platzgründen und weil es zunächst notwendig ist, einen konkreten Mediatisierungsbegriff einzuführen, wird in dieser Arbeit nur die Sichtweise von Krotz erwähnt. Er betrachtet Mediatisierung als einen Metaprozess, der zugleich Formen, Ursachen und Folgen medienvermittelter Kommunikation umfasst. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Veränderungen von Kultur und Gesellschaft. Diese werden durch die Handlungsweisen sozialer Akteure, die zunehmend über technische Medien kommunizieren, hervorgerufen 4. Diese Betrachtung von Mediatisierung ist weit gefasst und erlaubt somit einen groben Überblick über das, was unter dem Begriff zu verstehen ist.

Konkreter zu formulieren ist hingegen, was mit einer Mediatisierung von Politik gemeint ist. Sarcinelli versteht darunter „die wachsende Verschmelzung von Medienwirklichkeit und politischer wie sozialer Wirklichkeit“ 5. Politik wird dabei zunehmend auf medienvermitteltem Weg wahrgenommen und politisches Handeln und Verhalten richtet sich verstärkt an den Gesetzmäßigkeiten des Mediensystems aus 6 .

3. Inszenierung als Teilaspekt der Mediatisierung von Politik

Ein Teilaspekt der Mediatisierung ist die Inszenierung. Der Inszenierungsbegriff selbst stammt aus dem Bereich des Theaters. Fischer-Lichte versteht darunter einen Prozess, bei dem Strategien entwickelt werden, „nach denen was, wann, wo und wie vor Zuschauern in Erscheinung treten soll.“ 7Auf das Politikgeschehen übertragen wird Inszenierung oft mit Manipulation und Lüge verbunden, die den sachlichen Inhalten konträr gegenüberstehen. Schicha vertritt jedoch die Ansicht, dass die Inszenierung aufgrund ihres ‚Planungscharakters’ auch ein Mittel darstelle, durch das sich ein Inhalt überhaupt mitteilen ließe, weswegen Inszenierung in der Politik nicht a priori illegitim sei 8 .