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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,2, Philipps-Universität Marburg, Veranstaltung: Arbeit und Demokratie, Sprache: Deutsch, Abstract: „AIG-Chef Edward Liddy verlas vor dem US-Kongress eine E-Mail, in der gedroht wird, seine Manager mit Klaviersaiten aufzuknüpfen. […] Mitarbeiter von Sony, Caterpillar und 3M nahmen ihre Chefs kurzerhand in Geiselhaft, um gegen Entlassungen zu protestieren – allerdings ohne großen Erfolg. Und in Großbritannien drangen Unbekannte auf das Anwesen des ehemaligen Royal-Bank-of-Scotland- Chefs Fred Goodwin vor, demolierten sein Haus und einen Wagen.“ (Schiessl 2009: 89) Drei Szenen die bezeugen, dass die Zeiten des ungebremsten Kapitalismus zunächst einmal vorbei zu sein scheinen. Denn nicht nur solche öffentlichkeitswirksamen Aktionen von Einzelnen bestimmen die Medien: Menschen, die noch nie an Demonstrationen teilgenommen haben, gehen plötzlich auf die Straße und fordern die G20 zu tiefgreifenden Reformen auf oder äußern ihren Unmut gegenüber Managergehältern und Finanzspekulationen. In Zeiten einer weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise wird die Kritik an mangelnder staatlicher Kontrolle der Geschäftswelt immer lauter. Gleichzeitig: Während die Idee der Demokratie im Westen gemeinhin unumstritten scheint, sehen sich die tatsächlichen politischen Systeme ebenfalls mit essentiellen Problemen konfrontiert: Denn sinkende Wahlbeteiligungen und ähnliche Phänomene können als Legitimationskrise verstanden werden. Und in den momentanen Zeiten der Krise werden die politischen Eliten im Westen wohl kaum an Rückhalt gewinnen: Vielmehr „muss sich die Politik darauf vorbereiten, dass sich der Unmut auch gegen sie richten könnte. Schließlich war sie es, die jahrelang jene Gesetze abgesegnet hat, die die Finanzkontrollen aufweichten.“ (Schiessl 2009: 89) Nun stellt sich die Frage, wie einer solchen Kopplung von Problemen möglichst in seiner Gänze entgegenzuwirken ist, während der Kapitalismus im Westen wohl alternativlos und die Demokratie in ihrer Idee unumstritten ist. Die ideengeschichtliche Herleitung Carole Patemans Theorie der partizipativen Demokratie soll in dieser Arbeit herangezogen werden, um den Bogen zwischen der Sphäre des Politischen und der des Wirtschaftlichen zu schlagen, indem ein Politikbegriff eingeführt wird, der von anderen Bereichen wie Privatleben oder Bildung nicht zu trennen ist. [...]
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