Patanjali Update - Birgit Feliz Carrasco - E-Book

Patanjali Update E-Book

Birgit Feliz Carrasco

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Es gibt verschiedene deutsche Übersetzungen und Interpretationen des Buches "Yoga Sutra" von Patanjali. Aber sind sie auch pragmatisch und in zeitgemäßer Sprache für die Menschen der Gegenwart und für alle die Yoga lieben und praktizieren? "Patanjali Update" bietet eine Auswahl der, von Patanjali zirka 400 vor Christus verfassten Lehrsätze zum Konzept des Yoga, das weit mehr als körperliche Bewegungen umfasst. "Patanjali Update" ist ein inspirierender Leitfaden durch den Alltag für alle Menschen der Jetztzeit und hilft jedem die Yoga-Weisheiten meditativ wie pragmatisch im angesagten Yoga-Lifestyle umzusetzen.

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Seitenzahl: 71

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Birgit Feliz Carrasco

Patanjali Update

Yoga-Weisheiten für Yoga-Lifestyle

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Yoga-Weisheiten für Yoga-Lifestyle

Patanjali – wer war dieser mystische Mann?

Patanjali Update – warum?

Über das Hier und Jetzt

Über das Geschenk des Yoga

Über das Ziel des Yoga

Über Begreifen im Herzen

Über Interpretationen des Verstandes

Über Fähigkeiten des Geistes

Über Erinnerungen und Täuschungen

Über objektive Wahrnehmung

Über die Fähigkeit der Sinne

Über Loslassen

Über Begierdelosigkeit

Über Sanftmütigkeit

Über Wahrhaftigkeit

Über Anhaftungen

Über Dankbarkeit

Über höhere Kräfte

Über Feinfühligkeit

Über das Ego

Über Freundlichkeit

Über Gelassenheit

Über die Schöpfung

Über Motivation

Über Meditation

Über Freiheit

Über Schwingung

Über Gemeinschaft

Über Erwachen

Nachwort – Heilung für die Erde

Impressum neobooks

Yoga-Weisheiten für Yoga-Lifestyle

Dieses Buch ist allen gewidmet, 

die Yoga lieben,

die Yoga lehren,

die Yoga in vergangenen Zeiten

den Menschen überlieferten.

Patanjali – wer war dieser mystische Mann?

Die Antwort: Genaues weiß man nicht und vieles von dem, was man weiß, kommt aus dem Bereich der Legenden. Seine Lebenszeit in Indien wird ungefähr auf 400 vor unserer Zeitrechnung datiert und seine Lebensumstände sind nicht eindeutig überliefert. Aufgrund seiner schriftlichen Hinterlassenschaften wird Patanjali als hochgebildeter Gelehrter angesehen, der sich durch exzellente Kenntnis indischer Ur-Literatur wie den Schriftsammlungen der Veden, der Upanishaden und der Mahabharata auszeichnete, die er sozusagen als Sanskrit-Wissenschaftler eingängig studierte, weil er wohl hervorragende Kenntnis dieser alt-indischen Sprache besaß.

Drei eigene Schriftwerke werden Patanjali heute zugeordnet: »Mahabhayasa« – ein Kommentar zur Grammatik des Sanskrit, »Charakapratisamskrita« – ein Kommentar zu einer Schriftsammlung der Lehre des Ayurveda und »Yoga Sutra«. Letzteres ist ebenfalls eine Art Kommentar zu den damaligen Formen und Lehren des Yoga. Das »Yoga Sutra« ist jedoch ein Lehrbuch des Yoga als solches und esavancierte bald und besonders in der Neuzeit zu einem Standardwerk des philosophischen Yoga.

Als Patanjali sein – aus heutiger Sicht – fundamentales Schriftwerk über den Weg des Yoga mit all seinen Elementen erschuf, war ihm vermutlich nicht bewusst, dass er heute als Idol der Yoga-Weisheit verehrt und seine Autorentexte im einundzwanzigsten Jahrhundert nach wie vor gelesen würden. Doch sein Esprit ist bei uns und ich habe so manches Mal das Gefühl, er schaut mir über die Schulter, wenn ich sein »Yoga Sutra« lese. Das »Yoga Sutra« von Patanjali gilt in der Jetztzeit zu Recht als zentrales Werk für yogisches Denken und Handeln, denn es vermag sogar Menschen in unserer Zeitepoche als Leitfaden für einen modernen, mit Bewusstheit gepaarten Lebensstil zu dienen.

Was steht drin im »Yoga Sutra«?

In seinem Werk »Yoga Sutra« beschreibt Patanjali keineswegs die körperliche Form des Yoga, so wie Yoga landläufig heute verstanden wird, also als die Praxis von Asanas mit Übungsanleitungen. Nein. Yoga mit dem Körper (Hatha Yoga) ist nur ein kleiner Teilbereich dessen, was vor rund 2000 Jahren in Indien als Yoga entstanden ist. »Yoga« bedeutet Vereinigung, Verbindung, Einheit oder Harmonie und wurde damals wie heute als ein spiritueller Weg zu vollkommener Bewusstheit und Erkenntnis angesehen.

So erläutert Patanjali in 195 Lehrsätzen, die ebenfalls »Sutra« (Plural Sutras) genannt werden, was das Ziel des Yogaweges ist, wie du es erreichst, und er gibt sinnige Empfehlungen, damit und wie du dabei bleibst … also nicht allzu oft und allzu sehr vom großen, langen Weg des Yoga abkommst. Könnte man das »Yoga Sutra« ein Navi des Yoga nennen? Ich finde schon, denn Patanjalis Lehrsätze und Empfehlungen sind wohlwollend gemeinte Ratschläge wie man von A (wie Asana) nach S (wie Samadhi) kommt, dem Ziel allen Yogas, das als der Zustand der Erleuchtung, des Allseins oder modern als Erwachen betitelt wird. Und das Erstaunliche an Patanjalis Werk ist: Viele der 195 Sutras wirken so modern, so pragmatisch, so zeitgemäß, dass das »Yoga Sutra« heute wieder auf der Hitliste der Yogaliteratur steht und absolut lesenswert ist.

Stairway to heaven

Patanjalis herausragende Kenntnis der alt-philosophischen Überlieferungen zu dem, wie die Welt entstanden ist, was Sein bedeutet, warum es die Welt gibt und wie man die umgebende und die eigene Lebendigkeit ehrt, brachte ihm wohl die Eingebung, das ehrwürdige Wissen zu strukturieren und ein System daraus zu formulieren. Die Überlieferungen reichen zurück bis 3000 vor Christus, sie wurden über Jahrhunderte mündlich, später schriftlich weitergegeben – es hatte sich Vieles an wissenswertem Stoff angesammelt.

Damals wie heute fragte man sich: Worum geht es im Leben? Wer bin ich und warum bin ich? Tatsächlich bieten die alt-indischen Überlieferung eine Menge Antworten dazu, die allerdings nicht intellektuell erdacht, sondern vielmehr von weisen Menschen durch meditative Rituale erfühlt wurden, also Eingebungen sind, die nicht von der Ratio des Verstandes geprägt wurden. Aufgrund der Fülle der Schriftwerke, der Inhalte und der komplexen Sanskrit-Sprache ist es wahrlich nicht leicht, die Überlieferungen der vedischen Kultur und anderer Zeitepochen vor unserer Zeitrechnung zu lesen.

Patanjali konnte es und brachte die Essenz des Yoga, also der Verbindung zu allen und mit allen, in ein pragmatisches Ranking, das jeder wissbegierige Mensch nachvollziehen, nachmachen und nachleben kann. Im »Yoga Sutra« stellt Patanjali im Vers 2.29 alle Elemente des Yogapfades dar und so schenkt er allen nach seiner Zeit existierenden Menschen eine Acht-Punkte-Navigationsanleitung quasi als »Stairway to heaven«. Einzige Voraussetzungen für das Erklimmen des Treppenaufgangs zum Himmel sind die Neugierde und der Enthusiasmus, das Leben und die Schöpfung verstehen zu wollen und heil, im Sinnen von ganz, zu werden, was quasi alle Menschen der Jetztzeit dringend benötigen. Willst du auch?

Acht Stufen bis zum erleuchteten Himmel auf Erden

1. »Yama«

Mache dir deine Haltung und Handlung gegenüber deiner Umgebung und deiner Mitmenschen bewusst.

2. »Niyama«

Reflektiere dein Verhalten dir selbst gegenüber.

3. »Asana«

Praktiziere Yogaübungen, um deinem Körper die Fähigkeit der richtigen Hinsetzung zu verleihen (»Asana« bedeutet wörtlich »richtige Hinsetzung«, womit einerseits der Meditationssitz, jedoch auch die aufrechte Haltung im und liebevolle Einstellung dem Leben gegenüber gemeint ist).

4.»Pranayama«

Praktiziere Atemübungen, um deinen Körper mit physischer wie feinstofflicher Lebensenergie durch bewusste Lenkung der Atmung anzureichern.

5. »Pratyahara«

Richte deine Sinne auf dein Inneres aus, um dich von äußeren Sinnesreizen nicht täuschen zu lassen.

6. »Dharana«

Übe dich in der Fähigkeit, deinen Geist auf einen Punkt auszurichten.

7. »Dhyana«

Erlange die Fähigkeit zu meditieren und den Zustand der Meditation aufrechtzuerhalten.

8. »Samadhi«

Erfahre grenzenlose Vereinigung mit der Schöpfung, verbinde dich mit dem Allwissen und erfühle ganzheitliche Harmonie.

Aus Erfahrung kann ich dir versichern: All diese Punkte sind keine Stufen, die du nur einmal gehen oder in einem Anlauf nacheinander meistern wirst. Der Treppenaufgang zum Reich des Lichts ist keine gradlinige Leiter, die mit Muskelkraft und diszipliniertem Willen und Logik erklommen werden kann. Der »Stairway to Heaven« ist mehr wie eine gewundene Treppe oder Spirale, die einem DNA-Strang unseres Körper gleicht. Unsere Lebenserfahrungen und Lebensaufgaben betrachten wir nach einiger Zeit aus höherer Perspektive auf der sich nach oben hin verjüngenden Spirale.

Sagen wir beispielsweise bei 12, 3, 6 und 9 Uhr sehen wir uns stets mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert, verfügen aber stetig über mehr Gelassenheit und Weisheit, weil wir auf die Spiralebenen, die bereits unter uns liegen, hinabblicken und so unseren bisherigen Erfahrungsstand nutzen können. Auch die Navigation durch die acht Stufen des Yoga wird auf diese Weise zu einer wiederkehrenden und doch runden Angelegenheit, weil der Durchmesser der Spiralwindungen kontinuierlich kleiner und die Umrundungen damit zügiger werden. Ob dein Weg zum Erwachen Monate oder Jahre oder Jahrzehnte dauert, ist individuell und hängt davon ab, was deine Seele an Weisheit in diese, jetzige Inkarnation auf Erden mitbrachte.

Was kann »Yoga Sutra« dir heute bieten?

»Yoga Sutra« ist eine Bewusstseinsschulung. Und das ist es doch, was du, was wir alle heute suchen, oder? Mehr Sinnhaftigkeit, mehr Tiefe, mehr Nachhaltigkeit und mehr Bewusstheit in dem, was wir tun, wie wir leben und wie wir denken. Das »Yoga Sutra« ist zweifelsohne kein Buch zum Durchlesen von Kapitel zu Kapitel oder von Vers zu Vers. Ich empfehle esals Begleitbuch in deinem Leben oder – um bei dieser Metapher zu bleiben – als eine Landkarte oder ein Navigationsgerät, auf die du ab und zu schauen kannst, um dich im Wirrwarr der hektischen Lebensweise der Jetztzeit nicht zu verirren. Die einzelnen Lehrsätze mögen dir als Markierungspunkte dienen und dich zu nachhaltigerem Denken, liebevollerem Handeln und bewusstem Weiterklettern auf die nächste Stufe der Treppe nach oben anregen.

Unsere charakterlichen Eigenschaften zu veredeln und eine der Menschheit des 21. Jahrhunderts angemessene Ethik zu leben, ist das, was einen Fortbestand der Weltengemeinschaft sichern könnte … und dieser Tage sieht es ja eher nicht so aus, als ob Mensch sich seit der Steinzeit wirklich geistig wie ethisch weiterentwickelt hätte.