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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Pädagogik - Medienpädagogik, Note: 2,3, Universität zu Köln (Pädagogisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Peter Iljitsch Tschaikowsky gilt als eigenartiger Künstler, dessen Charakter so verschieden gedeutet worden ist und dessen Musik von manchem abgelehnt oder von anderen hochgeschätzt wird. Wirklich durchschauen lässt sich Tschaikowsky wohl nie. Er lebte zu sehr nach innen. Für ihn selber schien dieses Innenleben nicht begreifbar und nicht immer ganz geheuer. Sein ganzes Leben bestand aus Widersprüchen und Spannungen, mit denen er nicht fertig wurde. Seine Rettung fand er in der Komposition. In der Musik konnte er sagen, was sich für in mit Worten nicht ausdrücken ließ. Mithilfe der Musik wurde sein Leben erträglich und er konnte sich von seinem inneren Druck befreien. Gleichzeitig verlangte dieser schöpferische Prozess eine Disziplin, die er im Alltag in anderen Bereichen nicht aufzubringen vermochte. Der Schlüssel zu seiner Musik liegt daher in dem Spannungsverhältnis zwischen emotioneller Entladung und seiner künstlerischen Disziplin. In einem Brief schreibt er: „Ob ich nun schlecht oder gut komponiere – das eine weiß ich, dass es aus einem inneren unüberwindlichen Drang geschieht. Ich spreche in dieser Sprache der Musik, weil ist stets etwas zu sagen habe.“ (HELM 2004:8). Sein größtes Problem bestand in der Disziplin die Form seiner Werke dem Inhalt in einem letzten Fleißschritt anzupassen. Sein sensibles, leicht erregbares Naturell hat ihm zeit seines Lebens zu schaffen gemacht. Er selbst erkannte, dass seine schlechte Gesundheit oft seelischen Ursprungs war. Eine wichtige Rolle bei diesen seelischen Belastungen spielten auch seine homosexuellen Neigungen. Zu welchen Zugeständnissen er bereit war, ein normales Leben zu führen zeigte der Eheversuch, der zu starken Depressionen führte. Mit dem Gefühl der Einsamkeit verband sich bei Tschaikowsky eine unnatürliche Menschenscheu, gegen die er stets versuchte anzukämpfen. „Jede Bekanntschaft, jede Begegnung mit fremden Menschen war für mich stets die Ursache seelischer Leiden.“ (HELM 2004:9). Dieses Zitat zeigt, dass er sich seiner Ängste, Launen und Anfälle bewusst war und mit einer gewissen Ironie mitteilen konnte. Diese innere Kraft half ihm wahrscheinlich über so manche Krise hinwegzukommen. Er litt zunehmend unter einer außergewöhnlichen Nervosität, die sich oft in hysterischen Anfällen äußerte. Zumeist gelang es ihm, seine heftigen, oft asozialen Emotionen und Depressionen in Schranken zu halten oder sie zumindest zu überspielen. Gleichzeitig aber war er ein gütiger und offenherziger Mensch, so lange er sich geborgen fühlte und von vertrauen Menschen umgeben war. Seinem zehn Jahre jüngeren Bruder Modest galt seine ganze Liebe und Fürsorge. Modest schenkte er zeit seines Lebens volles Vertrauen und teilte sich ihm mit. Seiner adeligen Abstammung begegnete er stets mit Ironie. Die Ansprüche einiger Verwandter auf Aristokratie verspottete er. Dagegen wurzelte bei ihm die Liebe zu Russland so tief, dass ihn die Verwechslung seiner Herkunft stark kränkte.
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