Plünderland - Günter Hannich - E-Book

Plünderland E-Book

Hannich Günter

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Beschreibung

Das Schwarzbuch der Ausplünderung Deutschlands - faktenkompakt und aktuell wie kein anderes Buch zur Lage der Nation
Das »reiche Deutschland« ist ein Märchen!

Mit wertvollen Tipps, wie Sie sich jetzt absichern sollten!


Haben auch Sie sich schon einmal gewundert, warum Sie ständig arbeiten, aber trotzdem auf keinen grünen Zweig kommen? Politik und Mainstream-Medien behaupten immer wieder, Deutschland wäre ein »reiches Land«. Doch in Wirklichkeit gehört der deutsche Bürger in Europa zu den Ärmsten, obwohl wir die stärkste Wirtschaft haben und am härtesten arbeiten. Der Grund dafür:

Deutschland ist zu einem Plünderland verkommen, das seine Bürger gnadenlos ausbeutet!

In vielen Bereichen sind wir traurige Weltmeister. Deutschland ist Rekordhalter bei Steuern und Abgaben. Und so gut wie niemand zahlt mehr, wenn es um Strom, Immobilien, Krankenkassenbeiträge, Medikamente, Autopreise oder Rundfunkbeiträge geht. Wir leisten uns einen beispiellos aufgeblähten Sozialstaat und einen gigantischen Apparat an Beamten und Funktionären. Dazu kommt eine teure und überbordende Bürokratie. Sinnlose Subventionen werden wie am Fließband beschlossen. Das größte Problem ist die steigende Staatsverschuldung, die durch zweifelhafte staatliche Projekte geradezu explodiert.

»Jedes Jahr exportieren wir unseren Wohlstand - das Land blutet regelrecht aus.«

Nicht zu vergessen: Deutschland ist weltweit die Nummer zwei in Sachen Entwicklungshilfe und Weltmeister bei der Finanzierung von Zuwanderung. Auch die Deindustrialisierung und die Vernichtung des Mittelstandes machen jeden Einzelnen von uns täglich ärmer. Ganz abgesehen von unserem maroden Rentensystem, das schon in wenigen Jahren gegen die Wand fahren wird.

Mit Zahlen, Daten und Fakten belegt Hannich den Niedergang Deutschlands!

Diese überbordenden Ausgaben sind der Grund, warum der normale Bürger auf keinen grünen Zweig kommt. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Im Gegenteil: Uns droht in Kürze der totale Absturz.

Selbst wenn Sie es zu gewissen Ersparnissen gebracht haben, werden diese schon bald bei einem Crash verloren gehen oder vom Staat enteignet werden. Wer diese Zusammenhänge nicht kennt, der wird in die Armut abrutschen, egal wie sicher er sich auch heute noch fühlt. Günter Hannich lässt es deshalb nicht bei Schadensbilanzen bewenden, sondern gibt wertvolle Tipps, wie Sie sich jetzt absichern sollten.

»Wer sich heute nicht absichert, wird massive Verluste erleiden, bis hin zur völligen Enteignung!«

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1. Auflage Juli 2024

Copyright © 2024 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Jorinde Reznikoff Satz und Layout: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh Covergestaltung: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-98992-029-3 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Dank

Ich danke Heike Thomsen für ihre Mithilfe beim Entstehen des Buches sowie für ihre vielen Ideen, Anregungen und Informationen.

Amtseid Artikel 56 GG

Der Amtseid unserer Politiker in Artikel 56 des Grundgesetzes lautet:

»Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren,Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen,meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde.So wahr mir Gott helfe.«

Einleitung

Immer wieder wird behauptet, Deutschland sei ein »reiches Land« und wir könnten deshalb großzügig Geld in der ganzen Welt verteilen und alle Lasten auf uns nehmen. Doch zeigen Statistiken, dass zwar der deutsche Staat angesichts seiner Rekordsteuereinnahmen reich ist, der deutsche Bürger aber in Europa zu den Ärmsten zählt, was das persönliche Vermögen angeht.

In diesem Buch gehen wir den Ursachen für dieses Missverhältnis auf den Grund. Dabei wird deutlich werden, dass wir in vielen Bereichen schlicht ausgebeutet werden und die meisten Deutschen keine Chance haben, jemals auf einen grünen Zweig zu kommen. Das beginnt mit den höchsten Steuern und Abgaben auf der ganzen Welt und geht weiter über die höchsten Preise für Medikamente oder für Strom bis hin zur Ausbeutung über den Euro. Überall sind wir traurige Weltmeister zum Schaden für den deutschen Bürger, der das alles finanzieren muss.

Doch dieser Zustand wird sich in Zukunft noch erheblich verschärfen, und sollten Sie heute über ein Vermögen verfügen, so ist dieses bedroht und wird bei falscher Anlage schnell verloren gehen. Schuld daran ist ein völlig aufgeblähtes Finanzsystem, das bei einem unweigerlich kommenden Crash alles in den Abgrund reißen wird. Der Staat wird dann versuchen, seine fehlenden Einnahmen dadurch zu kompensieren, dass er noch mehr Steuern fordern und einen neuen Lastenausgleich vor allem auf Immobilien erheben wird. So werden sowohl Geldbesitzer als auch Immobilieneigentümer massiv an Vermögen verlieren und weiter verarmen.

Wer heute nicht darauf reagiert und sich absichert, wird massive Verluste erleiden, die bis hin zur völligen Enteignung gehen können.

»Nicht das Freiheitsbedürfnis, sondern der Diensteifer herrscht stets in der Massenseele. Ihr Drang zu gehorchen, ist so groß, dass sie sich jedem, der sich zu ihrem Herrn erklärt, instinktiv unterordnen.«

Gustave Le Bon (1841–1931), Psychologie der Massen, 1895

Teil 1: Warum die Deutschen so arm sind

TEIL 1

Warum die Deutschen so arm sind

Adobe Stock: Generative AI

Die Deutschen gehören zu den Ärmsten in Europa

Oftmals wird heute behauptet, Deutschland sei ein »reiches Land« und wir könnten deshalb hohe Zahlungen an das Ausland leisten. Doch dass dem nicht so ist, zeigte schon eine Untersuchung aus dem Jahr 2013. Eine Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) ergab, dass Deutsche hinsichtlich ihres Privatvermögens als »die Ärmsten im Euroraum« abschnitten. Ermittelt wurde in dieser Studie das sogenannte Medianvermögen, das angibt, welches Vermögen ein Bürger besitzt, der genau in der Mitte der Gesellschaft – also zwischen ganz Armen und ganz Reichen – steht. Der Median gibt einen besseren Eindruck von der Verteilung des Vermögens als der bloße Durchschnitt, der durch wenige Superreiche nach oben gezogen wird.

Während ein Luxemburger ganze 397800 Euro Medianvermögen besaß, waren es beim Deutschen gerade einmal 51400 Euro. Selbst die Bürger angeblich »armer Staaten« wie Spanien und Italien hatten mit 182700 Euro und 173500 Euro fast viermal mehr Vermögen als der vermeintlich »reiche« Deutsche. 1

An dieser Armut der Deutschen hat sich bis heute nichts geändert: Ganze 10 Jahre später belegen die Deutschen mit ihrem Medianvermögen gerade einmal Platz 15 in der EU, wie eine Untersuchung der EZB Anfang 2024 zeigte. Demgemäß haben die Luxemburger inzwischen ein Vermögen von 739000 Euro erreicht, während die Deutschen nur über 106000 Euro verfügen. Spanier und Italiener liegen mit einem Medianvermögen von jeweils 197000 Euro und 161000 Euro nach wie vor deutlich vorne. Selbst »arme« Länder wie Portugal oder die Slowakei besitzen mit 126000 Euro und 116000 Euro mehr als die »reichen« Deutschen. 2 Betrachtet man die ärmere Hälfte der Deutschen, dann haben diese sogar nur ein Medianvermögen von 16000 Euro. Doch es wird immer schlimmer: Allein zwischen den Jahren 2010 und 2019 hat der Anteil jener mit weniger als 50 Prozent des Medianeinkommens um ganze 40 Prozent zugenommen. 3

Dies alles, obwohl wir mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 4,1 Billionen bei Weitem die stärkste Wirtschaftsnation in Europa sind. Das nächstgrößere EU-Land ist Frankreich mit einem BIP von nur 2,8 Billionen Euro, und danach folgt Italien mit 2,08 Billionen Euro. Obwohl wir also die stärkste Wirtschaft haben, liegen die Deutschen beim Medianvermögen gerade einmal auf Platz 15.

Auch wenn man das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf vergleicht, ändert sich dieses Bild nur wenig. Deutschland hat mit gut 46000 Euro ein deutlich höheres BIP pro Kopf als Italien mit 32000 Euro, Spanien mit knapp 28000 Euro oder die Slowakei mit fast 20000 Euro. 4 Noch erstaunlicher wird die hohe Armut in Deutschland in Bezug zu anderen Ländern, wenn man die Arbeitszeit betrachtet: Mit 55 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr 2023 wurde seit 1991 noch nie so viel gearbeitet, 2005 waren es vergleichsweise nur 47 Milliarden Stunden gewesen. 5 An der mangelnden Arbeitsleistung kann es also nicht liegen, dass das viel produktivere Deutschland im Unterschied zu den oben genannten Ländern immer mehr an Wohlstand einbüßt.

Beim verfügbaren Nettoeinkommen sieht es ebenfalls unterdurchschnittlich aus: In Liechtenstein liegt das verfügbare Einkommen beispielsweise bei über 66000 Euro pro Kopf und Jahr, in der Schweiz bei fast 42000 Euro, während es in Deutschland nur 25000 Euro sind. Erneut stehen wir vor der Tatsache, dass wir, obwohl wir die stärkste Wirtschaft in Europa haben, in puncto verfügbarem Einkommen gerade einmal auf dem 8. Platz liegen. 6

Nimmt man statt dem Medianvermögen das Durchschnittsvermögen, dann rangiert Deutschland mit 413000 Euro auf Platz 9 in der EU. Doch das höhere Durchschnittsvermögen sagt wenig über die Verteilung des Vermögens aus, denn Ersterem zufolge besitzen ein mittelloser Bettler und ein Millionär beide eine halbe Millionen Euro. Doch diese theoretische Zahl hilft natürlich dem Bettler nicht, denn eine große Differenz zwischen Medianvermögen und Durchschnittsvermögen spricht im Gegenteil für eine erhebliche Unausgewogenheit zwischen Reich und Arm in der Bevölkerung.

»Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.«

Warren Buffett (*1930), Börsenspekulant und Multimilliardär, 2006

Extrem ungleiche Vermögensverteilung in Deutschland

Wie schlimm es für die meisten Deutschen tatsächlich aussieht, verdeutlicht eine Untersuchung der Großbank ING: Demnach besaßen Ende des Jahres 2022 ganze 30 Prozent keinerlei Rücklagen, und 57 Prozent der Befragten gaben an, überhaupt nicht sparen zu können, weil sie schlicht zu wenig verdienen, um irgendetwas zurücklegen zu können. 7

Wie das deutsche Wirtschaftsministerium bekannt gab, kommen den oberen 10 Prozent der Haushalte sage und schreibe 60 Prozent des kompletten Volksvermögens zu, der Hälfte der deutschen Bevölkerung aber gerade einmal 2,3 Prozent. Das Missverhältnis ist also äußerst kritisch. 8

Dies wird auch durch weitere Untersuchungen bestätigt. Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung veröffentlichte im Jahr 2017 eine Studie, die der Frage nachging, wie lange in Deutschland Haushalte von ihrem Vermögen leben könnten, wenn sie auf jedes sonstige Einkommen wie Lohn, Rente oder Sozialleistungen verzichten müssten. Das Ergebnis zeigte, dass die Mehrheit von ihnen über kein nennenswertes Vermögen verfügt.

So könnte ein Drittel der Haushalte maximal einige Wochen bis zum kompletten Vermögensverzehr ohne weiteres Einkommen leben. Weitere 20 Prozent kämen maximal 2 Jahre über die Runden, bis das Vermögen aufgebraucht wäre. Nur 10 Prozent der Haushalte schaffen es, 13 Jahre lang mit dem Vermögen auszukommen. Und lediglich bei 5 Prozent würde das Vermögen sogar für mehr als 21 Jahre reichen. Im Schnitt liegt der Wert für alle deutschen Haushalte bei nicht mehr als einem Jahr und 11 Monaten. Die Ursache dafür ist, dass große Teile der Bevölkerung bei uns über kein nennenswertes Vermögen verfügen oder sogar verschuldet sind. 9 Eine weitere Studie, die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) durchgeführt wurde, ergab, dass die 45 reichsten Haushalte in Deutschland genauso viel Vermögen besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. 10

Doch es wird noch schlimmer: Die Deutschen »entsparen« sich erstmals. Wie die Sparkassen bekannt gaben, hatten im Jahr 2023 10–15 Prozent der Kunden ihre Konten überzogen. Damit waren erstmals seit vielen Jahren die Konten der Kunden weniger gefüllt als 12 Monate zuvor. In einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) gaben 40 Prozent der Befragten an, zur Finanzierung ihres Alltags auf Vermögen zugreifen zu müssen. Das sind doppelt so viele wie 3 Jahre zuvor. 11

Ein Grund dafür, dass die meisten Deutschen wirtschaftlich kein Bein auf die Erde kriegen, ist das ungerechte Erbschaftsrecht, welches das Vermögen in immer weniger Händen konzentriert.

Erbschaften konzentrieren das Vermögen bei Superreichen, die immer reicher werden

Ein weiteres Feld, das es kritisch zu betrachten gilt, ist das großer Vermögenswerte. Sie sind ein leistungsloses Einkommen und unterliegen kaum der Steuer, obwohl sie in enormem Ausmaß getätigt werden. Hier geht es nicht um kleine Erbschaften bis zu einer Million Euro (die meist ohnehin durch die Freibeträge steuerfrei sind), sondern um die großen Vermögen die sich bei nur wenigen Superreichen konzentrieren und die eigentlich der Erbschaftssteuer unterliegen sollten. Angesichts des gewaltigen Erbschaftsvolumens von jährlichen 400 Milliarden Euro sind die Einnahmen aus der Erbschaftssteuer nur sehr gering: 6,3 Milliarden Euro waren es im Jahr 2015, 12 2022 sah es mit 9,2 Milliarden Euro – also im Schnitt 11,2 Prozent Versteuerung der Erbschaftssumme – auch nicht besser aus, und 2021 ging die Summe sogar auf 9,4 Prozent zurück. Selbst für große Vermögen zwischen 10 und 20 Millionen Euro liegt der durchschnittliche Steuersatz gerade einmal bei 16 Prozent. 13

Hintergrund dieser geringen Besteuerung großer Erbschaften ist, dass seit 2009 Betriebsvermögen bis zu 100 Prozent von der Erbschaftssteuer befreit sind. Reiche können also bei einer entsprechenden Gestaltung ihres Vermögens dieses nahezu steuerfrei an Angehörige weitergeben. Im Jahr 2014 hat das Bundesverfassungsgericht die Steuerausnahmen für Unternehmensvermögen als zu weitreichend und damit für verfassungswidrig erklärt. Daraufhin wurde das Erbschaftsrecht 2016 zwar nachgebessert, doch es enthält so viele Schlupflöcher, dass Superreiche nach wie vor kaum betroffen sind. 2022 kam es in 24 Fällen zu einem völligen Steuererlass für Großvermögen in Höhe von 1,43 Milliarden Euro, und von den zunächst angesetzten 1,68 Milliarden Euro Erbschaftssteuer wurden am Ende nur 0,25 Milliarden wirklich eingetrieben. Der effektive Steuersatz liegt damit für die Superreichen nur bei 4,5 Prozent, im Jahr 2021 sank er sogar auf 1,5 Prozent.

Wie eine Sonderauswertung der Steuerstatistik der Jahre 2009–2020 ergab, kommt diese Steuerfreistellung nur wenigen Begünstigten zugute. 3236 Personen (0,16 Prozent aller Steuerfälle) mit Erbschaften von über 20 Millionen Euro bekamen etwa 64 Prozent des gesamten begünstigten Erbschaftsvolumens von insgesamt über 260 Milliarden Euro. 14

Halten wir also fest: Angesichts all der Schlupflöcher wie Betriebsvermögen oder Stiftungen entrichten Reiche praktisch keine Erbschaftsteuer.

Damit kommen wir zum nächsten Punkt, der angeblichen »Erbengeneration«.

»Die erste Generation verdient das Geld, die zweite verwaltet das Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte und die vierte verkommt vollends.«

Otto von Bismarck (1815–1898), dem ersten deutschen Reichskanzler, zugeschrieben

Das Märchen von der Erbengeneration

Häufig wird darauf verwiesen, dass sich dank der sogenannten »Erbengeneration« der in Deutschland vorhandene Reichtum auf breitere Bevölkerungsschichten ausdehnen würde.

Mitte 2017 ging eine Schlagzeile durch alle Medien, die Summe des Erbschaftsvermögens sei noch viel größer als bisher vermutet. War man bisher von 300 Milliarden ausgegangen, so ergab eine Studie des DIW, dass im Zeitraum von 2012 bis 2017 durchschnittlich sogar 400 Milliarden Vermögenswerte pro Jahr an die Erben verteilt wurden. 15 Doch wer denkt, dieses gewaltige Vermögen würde sich auf weite Teile der Bevölkerung erstrecken, irrt sich. Große Erbschaften macht nämlich nur, wer reiche Eltern hat und ohnehin schon aus reichem Hause kommt. Erbschaften konzentrieren Vermögenswerte in immer weniger Händen und verteilen es nicht auf das Volk.

Eine weitere Untersuchung des DIW von Ende 2016 ist noch brisanter, denn sie zeigt, dass der Hauptanteil solcher Vermögen an und für sich schon aus Erbschaften stammt und keineswegs erarbeitet wurde: »Befragt nach den Gründen für ihren Reichtum gaben in der Erhebung insgesamt zwei Drittel […] Erbschaften und Schenkungen an [...].« 16 Demzufolge wurde Reichtum seit Langem von der Leistung entkoppelt. Reich wird jemand in der Regel dadurch, dass er erbt, und nicht dadurch, dass er arbeitet und etwas leistet. Damit wurde das natürliche Leistungsprinzip weiter degeneriert, nach welchem Einkommen und Reichtum durch die eigene Arbeitsleistung generiert werden sollten. Nur durch Arbeit werden Werte erschaffen, nicht durch Rendite oder Erbschaften. Nicht umsonst gibt es ein Sprichwort, das besagt: »Eine Erbschaft lässt die Muskeln schwinden und das Gehirn schrumpfen.«

Aus einer Studie der Quirin Privatbank geht hervor, dass zwar 35 Prozent der Erwachsenen bereits eine Erbschaft gemacht haben, aber nur 16 Prozent davon 100000 Euro überschritten. 17 Das zeigt, dass heutige Erbschaften überwiegend klein sind. Hierin spiegelt sich ganz klar die extrem ungerechte Vermögensverteilung im Land wider: Die Mehrheit der Bevölkerung ist nahezu vermögenslos, weshalb sie den Nachkommen auch keine großen Erbschaften hinterlassen kann.

Halten wir fest: Erbschaften sind ein Grund dafür, dass Reichtum in Deutschland extrem ungleich verteilt ist und dass sich die meisten Deutschen, auch von dieser Seite betrachtet, wirtschaftlich vergeblich abstrampeln. Damit ist aber auch das Gerede von der sogenannten »Erbengeneration« pure Augenwischerei, denn die meisten erben entweder gar nichts oder nur kleine Vermögensanteile, während nur eine ganz kleine Minderheit in den Genuss von – dann allerdings gewaltigem – Vermögen kommt. Es sei noch einmal betont, dass dieser Zustand vor allem deshalb kritisch ist, weil das ererbte Geld nicht aus eigener Arbeitsleistung stammt und sich so bei immer weniger Personen konzentriert, während die Chance der übrigen Bevölkerung weiterhin abnimmt, zu Vermögen zu kommen.

Festzuhalten ist: Betrachtet man die Vermögenswerte im Besitz der Bürger, so gehören die Deutschen zu den ärmsten Europäern. Den ökonomisch vergleichbaren Schweizern kommt fast dreimal so viel Vermögen zu. Es stellt sich die Frage, warum das so ist, und damit letztlich, warum Deutschland ein Land ist, das seine Bürger ausplündert.

»Es gibt keine schlimmere Tyrannei, als jemanden zu zwingen, für etwas zu zahlen, das er nicht will, nur weil ihr glaubt, dass es gut für ihn wäre.«

Robert Anson Heinlein (1907–1988), Meister der US-amerikanischen Science-Fiction-Literatur, Der Mond ist eine herbeGeliebte, 1966

Deutschland hat die höchsten Steuern und Abgaben der Welt

Der erste Grund dafür, dass sich die Deutschen wirtschaftlich niemals konsolidieren werden, sind die extrem hohen Steuern und Abgaben in ihrem Land. Wie eine Auswertung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ergab, ist die Steuer- und Abgabenbelastung der Arbeitseinkommen bei einem verheirateten Paar mit Kindern unter den 38 Mitgliedern der OECD neben Belgien in Deutschland mit 40,8 Prozent am höchsten, während der Durchschnitt der Abgaben bei den OECD-Staaten bei 29,4 Prozent liegt. Bei Alleinstehenden werden sogar ganze 47,8 Prozent vom hart erarbeiteten Lohn abgezogen. 18

Besonders krass fällt der Vergleich mit dem Nachbarland Schweiz aus, wo Alleinstehende lediglich 23,4 Prozent Steuern und Abgaben zahlen und Familien 17,7 Prozent. Dabei liegt der Medianlohn in Deutschland bei 3427 Euro, während er in der Schweiz 6665 Schweizer Franken (6800 Euro) beträgt. In der Schweiz verdient man also doppelt so viel wie in Deutschland, zahlt aber nur halb so viel Steuern.

Wie unabhängige Untersuchungen zeigen, beläuft sich die durchschnittliche Abgabenlast in Deutschland bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von nur 24000 Euro schon auf 40 Prozent, steigt bei einem Einkommen von 35000 Euro auf 45 Prozent und bei 80000 Euro sogar auf 50 Prozent. 19

Nicht anders sieht es für Unternehmen aus. Wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) betont, werden Unternehmen in keiner anderen europäischen Volkswirtschaft so hoch mit Steuern belastet wie in Deutschland. Nach dieser Studie liegt die effektive Steuerbelastung hier bei 28,8 Prozent, während sie im EU-Durchschnitt bloß 18,8 Prozent betrage. 20

Kein Wunder, dass der Steuerzahlerbund den Staat dazu aufruft, erst die Ausgaben zu reduzieren, bevor er nach anderweitigen Finanzierungsquellen wie Steuern und Schulden suche. Die Politik unterliege dem Irrtum, dass der Steuerzahler unbegrenzt belastbar wäre und »dass sich die Einnahmen den Ausgabewünschen [der Politiker] anzupassen« hätten. »Es dürfe nicht sein, dass die Bundesverwaltung immer größer werde, Subventionen ›wie am Fließband‹ beschlossen würden und der Staat eine teure Vollkasko-Politik betreibe […].« 21

Und dann wird jedes Jahr aufs Neue gefeiert, dass der Staat mehr Geld eingenommen und mehr Steuern eingetrieben hat, als zu erwarten war. So betont der Monatsbericht des Finanzministeriums für das Jahr 2022, der Staat habe mit fast 815 Milliarden Euro ganze 5 Milliarden mehr einkassiert, als man im November 2021 noch habe absehen können. Dabei ist die Umsatzsteuer mit 285 Milliarden Euro der größte Posten, gefolgt von 227 Milliarden Euro Lohnsteuer. Folglich hat sich die Steuerlast gegenüber dem Vorjahr um ganze 7,1 Milliarden Euro erhöht. 22 2023 kletterten die Steuereinnahmen nochmals um 1,8 Prozent auf 830 Milliarden Euro – und das, obwohl die Wirtschaft in demselben Jahr »um 0,3 Prozent geschrumpft« ist. 23

Wie massiv in Deutschland die Steuern steigen, zeigen auch folgende Zahlen: In den letzten 15 Jahren sind die staatlichen Steuereinnahmen (also unsere Steuerzahlungen) um 84 Prozent, die Brutto- und Nettolöhne aber nur um gut 50 Prozent gestiegen. 24 Der Staat greift immer mehr von unserem sauer verdienten Geld ab.

Die Reichen zahlen keine Steuern

Doch noch viel extremer ist das Verhältnis zwischen der Abgabenlast der Kapitalbesitzer und der arbeitenden Menschen (Unternehmer, Arbeiter und Angestellte). So verwundert es wenig, dass etwa die Hälfte der reichsten Haushalte beispielsweise in Hamburg gar keine Steuern bezahlen. In Baden-Württemberg ergab eine Studie, dass die Bezieher von Einkommen zwischen 125000 und 0,5 Millionen Euro mithilfe kräftiger Steuersparmodelle nur zwischen 14 und 28 Prozent abgeben müssen – weniger als ein lediger Durchschnittsverdiener mit 20,2 Prozent Steuerabzug, wozu noch die Sozialabgaben kommen.

Zu Recht bezeugten schon 1998 bei einer Umfrage 63 Prozent Bundesbürger, dass sich die Bundesregierung überwiegend am Wohl der Bessergestellten orientiere. Auf die Frage, wie man reich werde, äußerten 32 Prozent »durch Steuerhinterziehung« und 31 Prozent »durch Erbschaft«, wohingegen harte Arbeit nur mit 15 Prozent und Sparsamkeit mit 12 Prozent genannt wurden. 25

Während das durchschnittliche Bruttomonatsgehalt der Angestellten in Industrie und Handel von 1960 bis zum Jahr 2000 nur um das 10-Fache angestiegen ist, kletterte die Steuerlast um das 17-Fache. 26 Die Steuerlast steigt also erheblich schneller als das Einkommen, sodass die Bürger allein aus diesem Grund immer weniger Geld zur Verfügung haben.

Hinzu kommt das immer komplizierter werdende Steuerrecht, das zu durchschauen selbst Spezialisten inzwischen Mühe bereitet. Während sich der reiche Kapitalbesitzer eine gewiefte Steuerabteilung leisten kann, welche durch »kreative Buchführung« 27 für ihn Steuern spart, muss der Kleinunternehmer und Arbeiter zusehen, wo er bleibt, und entsprechend mehr Steuern bezahlen. Zu Recht kündigte der Bund der Steuerzahler bereits Klagen gegen eine Reihe von bedenklichen Vorschriften an und warf der Bundesregierung Steuerchaos vor.

Außerdem werden Steuern selten wieder abgeschafft. Ein Beispiel dafür ist die Sektsteuer, die vor gut 120 Jahren von Kaiser Wilhelm II. eingeführt wurde, um die Aufrüstung der Flotte zu finanzieren. Obwohl es diese Flotte schon lange nicht mehr gibt, muss noch heute für jede Flasche Sekt über einen Euro Steuer bezahlt werden. 28

Doch was bedeuten diese fortwährenden Steuerrekorde? Nichts anderes, als dass die Bürger um einen stets höheren Betrag ausgeplündert werden, denn was der Staat einnimmt, wird uns schlicht und einfach weggenommen. In dieser Hinsicht gibt es keinen Grund zum Feiern. Mit 830 Milliarden Euro Steuern im Jahr 2023 sprengen wir bald die Grenze von einer Billion – Tausend Milliarden Euro für einen unersättlichen Staat, in dem die meisten Menschen immer weiter verarmen.

Doch es wird noch schlimmer: Der Staat tut alles, damit die Steuern auch in Zukunft ansteigen. Der Grund dafür? Die Steuerzunahme wird sich beschleunigen, da die Zinslasten für die ausufernde Staatsverschuldung rasant in die Höhe klettern.

»Gleich zu sein unter Gleichen, Das lässt sich schwer erreichen: Du müßtest ohne Verdrießen Wie der Schlechteste zu sein dich entschließen.«

Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), Gedichte. Ausgabe letzterHand 1827

Ausufernde Zinslasten für die Staatsverschuldung

Zunächst einmal steigt die Staatsverschuldung immer weiter an. Wie die Deutsche Bundesbank mitteilte, sind die deutschen Staatsschulden im Jahr 2023 auf 2600 Milliarden Euro gestiegen. Damit sind sie in diesem Jahr um ganze 62 Milliarden Euro höher als noch Ende 2022. 29 Was diese Zahl bedeutet, wird an einem Beispiel des Bundes der Steuerzahler deutlich: Würde der Staat jeden Monat eine Milliarde Euro zurückzahlen, würde es trotzdem bis zum Jahr 2232 dauern, bis dieser Schuldenberg abgetragen wäre.