Postfach Katzenhimmel - Cornelia Bera - E-Book

Postfach Katzenhimmel E-Book

Cornelia Bera

4,8

Beschreibung

Sechzehn Jahre lang bereicherte sie das Familienleben, bis sie eines Tages zwischen Kletterrosen und Lavendelsträuchern im Garten einschlief. Und sie fehlt noch immer. Doch die Erinnerungen bleiben. Im Sommer trank sie gern aus der gefüllten Gießkanne, schnupperte im Papierkorb herum und leckte Joghurtbecher aus. Sie schlief im alten Kinderwagen, saß vor der Garage, bis ihre Menschen wieder nach Hause kamen, und zeigte sich beleidigt, wenn sie von einer längeren Reise zurückkehrten, obwohl sich die Nachbarin rührend kümmerte. Elfi war etwas Besonderes, das wusste sie selbst wohl am besten. Die Autorin fängt an, Geschichten aufzuschreiben, die sie in Gedanken an ihre „Gefährtin im anderen Kleid“ in den Katzenhimmel schickt. Wer weiß denn schon, ob es den nicht tatsächlich gibt. Vielleicht ist er nur einen Katzensprung entfernt. Auf jeden Fall kann der Leser mit auf die Reise gehen und darf gespannt sein, was passiert. Ein versöhnliches Buch über ein unvermeidbares Thema. Cornelia Bera arbeitet seit über 10 Jahren als freiberufliche Autorin. In ihrem Buch widmet sie sich dem Thema, welches man im Zusammenleben mit seiner Katze nur allzu gern verdrängt: Wie geht man damit um, wenn das geliebte Tier zeigt, dass es gehen muss, oder wenn das Unvermeidbare bereits eingetreten ist? Die Autorin bietet allen, die sich in ähnlicher Situation befinden oder drauf vorbereitet sein wollen, Unterstützung an. Rückblickend besinnt sie sich auf ihre Gefühle rund um die unaufhaltsamen Geschehnisse und beschreibt sie einfühlsam und unaufdringlich. Dabei lässt sie immer wieder Erinnerungen an die vielen schönen Momente einfließen, die letztendlich die Stimmung des Buches ausmachen. Sie versteht es, den nötigen Raum für Traurigkeit zu geben, aber niemanden in selbiger zurückzulassen.

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Seitenzahl: 69

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Postfach: Katzenhimmel

Cornelia Bera

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 9783927708969, 1. Auflage 2013

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

Umschlaggestaltung: Jens Krebs, www.jens-krebs.com, unter Verwendung eines Fotos von Cornelia Bera

Fotos im Innenteil: Cornelia Bera

Zeichnungen: Alexander Bera (Seite 8) und Susanne Giese (Seite 112)

© Mariposa Verlag

U. Strüwer, Drakestr. 8a, 12205 Berlin, Fon 030 2157493, Fax 030 2159528, www.mariposa-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Gewidmet

Widmung

Notiz an einem Oktoberabend

„Das Leben und dazu eine Katze, das gibt eine unglaubliche Summe.“

„Wer eine Katze hat, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten.“

„Wenn sich die Katzen putzen, gibt es gutes Wetter.“

„Wer kann nur glauben, dass hinter solchen leuchtenden Augen keine Seele wohnt?“

„Eine Katze wird drei Jahre Freundlichkeit nach drei Tagen vergessen.“

„Der wesentliche Unterschied zwischen einer Katze und einer Lüge besteht darin, dass eine Katze nur neun Leben hat.“

„Der lieblichste Ton ist das Schnurren einer Katze.“

Die Autorin

Gewidmet Jérôme Lalande und dem Sternbild „Katze“

Aus dem Atlas von Alexander Jamieson, 1822

Für Gisela und Alice, die Retterinnen von Elfi

Notiz an einem Oktoberabend

Nun hast du die Tür still hinter dir geschlossen und bist in den Katzenhimmel hinaufgestiegen. Ist dieser Ort vielleicht nur einen Katzensprung von der Erde entfernt, irgendwo im Südhimmel beim Sternbild Katze?

Natürlich hast du dir für deine letzten Atemzüge den schönsten Platz in unserem Garten ausgesucht, an der Hauswand mit den Kletterrosen und Lavendelsträuchern. Die Mittagssonne erwärmt das Graspolster vor den Rosen, auf dem du dich tagsüber oft ausgeruht hast. Heute war einer dieser Spätherbsttage mit Morgennebel, an denen es im Garten nach trockenen Laubblättern riecht und die Blüten der Winterastern mit ihren Farben leuchten.

Duftet dein Fell jetzt ein wenig nach dem Lavendel, unter dem du eingeschlafen bist? Wie hast du es bis zu diesem idyllischen Plätzchen geschafft? Du warst doch morgens so schwach und mochtest nichts fressen oder trinken. Das Laufen fiel dir seit ein paar Tagen sehr schwer und heute Morgen bist du nicht die Treppe bis zu unserer Haustür hinaufgekommen. Immerhin acht Stufen, jede von ihnen fast zwanzig Zentimeter hoch. Wie ein Häufchen Elend bliebst du vor der ersten Stufe sitzen. Ich nahm dich rasch auf den Arm und trug dich in die warme Küche. Dein Fell war klamm und feucht, du hattest keine Kraft, dich zu putzen. Ich saß traurig auf dem Küchenstuhl und du lagst apathisch auf meinem Schoß. Im Radio erklang ein wehmütiges Liebeslied; es war gegen sieben Uhr und ich spürte schon, dass wir voneinander Abschied nahmen. Meine Gedanken kreisten nur um dieses eine Wort: Abschied. Lebewohl für immer.

Vor fünf Tagen hattest du einen epileptischen Anfall und hast dich davon nicht erholt. Deine Lebenskraft verließ dich von dieser Stunde an, das war deutlich zu sehen, als du dich schwerfällig durch die Wohnung bewegt hast.

Ach Elfi, du warst für uns ein echtes Familienmitglied. Wir leben auf dem Land in einem Haus, umgeben von einem großen Garten. Ideal für dich, die keine Stubentigerin war, sondern bis auf wenige Ausnahmen bei Wind und Wetter draußen geschlafen hat. Du hast sogar ein eigenes Häuschen zum Schlafen bekommen, von unserer Nachbarin Marlene gezimmert. Sie war es, die dich vor sechzehn Jahren abgemagert auf einem Hinterhof in der Stadt entdeckte. Damals warst du ein ängstliches Fellknäuel, dessen Schwänzchen übel zugerichtet war. Marlene ließ dich von der Tierärztin untersuchen und kastrieren. Dein Schwanz musste bis auf die Hälfte der Länge amputiert werden. Zu jener Zeit kümmerte sich Marlene gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin um herumstreunende und ausgesetzte Katzen. Du wurdest liebevoll von ihnen versorgt und bist doch eines Tages ausgebüxt. Morgens hörte ich dein Maunzen vor der Haustür. Als ich öffnete, hast du mich angeschaut: Dein Fell war schwarz und braun getigert, deine Vorder- und Hinterpfoten glichen weißen Stiefelchen. Deine Brust zierte ein weißer Latz. Auch dein Schnäuzchen war weiß gefärbt und über die Nase zog sich ein heller Streifen bis zu den Augen. Verdutzt registrierte ich deinen kurzen Schwanz und nahm dich sofort bei uns auf.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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