Prinzipien in der Philosophie - Reinhard Gobrecht - E-Book

Prinzipien in der Philosophie E-Book

Reinhard Gobrecht

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Beschreibung

Das einzige Philosophiebuch mit philosophischen Prinzipien auf geodnete Weise und als Übersicht dargestellt. Argumente sind die Grundlage für jede philosophische Auseinandersetzung. Bestandteil von Argumenten sind Prämissen (inhaltliche Prinzipien). Wie Argumente richtig zu handhaben sind, lernt man durch (logische) Regeln (methodische Prinzipien). Wer sich mit Philosophie befasst, wird damit konfrontiert wie man Argumente belegen oder widerlegen kann. Dazu benötigt man inhaltliche Prinzipien (Axiome). Für die exakte Formulierung von Argumenten sind begriffliche Prinzipien wichtig. Für jeden (angehenden) Philosophen ist es relevant, Argumente klar und deutlich zu formulieren, sie auf Gültigkeit hin zu überprüfen und Schwachstellen in Argumentationen ausfindig zu machen. Das vorliegende Buch ist ein Überblick über ca. 200 wichtige Prinzipien und Grundgesetze in der Philosophie aus den Bereichen Logik, Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie. Der Überblick umfasst eine ausführliche Einleitung zum Thema Prinzipien und Wissenschaft, ausführliche Tabellen mit allen Prinzipien, Referenzen zu philosophischen Werken und ein Sachregister. www.literaturmarkt.info Frischer Wind für philosophische Grundlagenforschung Die Zahl guter Nachschlagewerke zu philosophischen Grundbegriffen oder Lehrbüchern, die die Grundlagen der Ideengeschichte vermitteln, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Jede weitere Veröffentlichung in diesem Bereich sieht sich mit der Frage konfrontiert, welche Nische sie auf dem stark umkämpften Markt noch für sich entdecken kann. Reinhard Gobrecht, diplomierter Mathematiker und Philosoph, stellt sich dieser Herausforderung und legt mit "Prinzipien in der Philosophie" einen Überblicksband vor, dessen Aufbau klassisch und einzigartig zugleich ist [...] Studienanfängern ist "Prinzipien in der Philosophie" eine einführende Orientierungshilfe, Studierenden höheren Semesters ein übersichtliches und zuverlässiges Nachschlagewerk. Doch auch Interessierten, die sich nicht primär dem Studium der Philosophie verschrieben haben, sei dieser zum Schmökern einladende Streifzug durch die Geschichte antiker bis moderner Denkkonstrukte wärmstens ans Herz gelegt [...] 10.6. 2014 Martin Cremers

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Abkürzungsverzeichnis und verwendete Symbole

Logik und Metaphysik der Logik

Tabellenübersicht

Hinweis zur ausführlichen Beschreibung

Metaphysik

Tabellenübersicht

Hinweis zur ausführlichen Beschreibung

Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie

Tabellenübersicht

Hinweis zur ausführlichen Beschreibung

Philosophische Gotteserkenntnis

Tabellenübersicht

Hinweis zur ausführlichen Beschreibung

Referenzen zu philosophischen Werken

Zeittafel der Philosophen und Wissenschaftler

Sachregister

Vorwort

Der Themenbereich „Prinzipien in der Philosophie“ hat sich seit Ersterscheinung des Buches vergrößert. Es sind neue Prinzipien hinzugekommen und Beschreibungen wurden noch ausführlicher gestaltet. Daneben gab es eine neue Nummerierung der Prinzipien. Dies machte es erforderlich den Themenbereich insgesamt auf mehrere Bücher aufzuteilen. Dieses hier vorliegende, eigentlich ursprüngliche Buch, wird nun als eine Art Übersicht und Überblick über alle Prinzipien weitergeführt. Der Überblick über alle Prinzipien soll also in kompakterweise beibehalten werden. Die ausführliche Beschreibung der Prinzipien erfolgt in anderen Büchern (vgl. Hinweise zur ausführlichen Beschreibung im Anschluss an die jeweilige Tabellenübersicht). Die Grundsätze (Prinzipien) stammen aus den Bereichen Logik, Metaphysik der Logik, Metaphysik, Erkenntnistheorie und Sprachphilosophie. Natürlich findet man auch Prinzipien der Anthropologie, Wissenschaftstheorie oder Philosophie des Geistes, die dann aber in der vorgegebenen Ordnung entweder der Metaphysik oder der Erkenntnistheorie untergeordnet sind. Auch Prinzipien der Naturphilosophie und Ethik sind in der gewählten Ordnung eingeordnet, z. B. unter Metaphysik. Die Metaphysik selber ist in speziellere Kontexte (z. B. Kausalität, Unendlichkeit, Existenz, Mensch, Seele, Gott, etc.) eingeteilt, dies erkennt man anhand der entsprechenden Tabelle.

Anhand der Prinzipien kann man logisch, erkenntnistheoretisch, sprachphilosophisch und metaphysisch interessante Fragestellungen behandeln.

Die folgende Tabelle gibt Beispiele von Fragestellungen.

L

Sind Widersprüche zulässig?

(Prinzip 1)

L

Kann es zwischen Sein und Nichtsein ein Mittleres geben?

(Prinzip 2)

L

Was besagt das Bivalenzprinzip?

(Prinzip 3)

L

Was bedeutet Konstanz der Begriffe?

(Prinzip 4)

L

Kann es zwei identische Dinge geben?

(Prinzip 5)

L

Darf man bei Definitionen oder Begründungen Unendliches zulassen?

(Prinzip 6)

L

Welche Schwierigkeiten bringt uns die Unendlichkeit?

(Prinzip 11)

L

Was sind notwendige Wahrheiten?

(Prinzip 17)

L

Was besagt der Grundsatz der Beweisführung?

(Prinzip 21)

L

Was ist ein Schluss?

(Prinzip 22)

L

Kann man Aussagen über die Zukunft treffen?

(Prinzip 29)

L

Wann wird das Induktionsprinzip problematisch?

(Prinzip 35)

L

Müssen wissenschaftliche Betrachtungen nachvollziehbar und reproduzierbar sein?

(Prinzip 34)

L

Was bedeutet Notwendigkeit?

(Prinzip 38)

L

Was bedeutet Möglichkeit?

(Prinzip 39)

L

Wie kann man Zirkelschlüsse und Paradoxien vermeiden?

(Prinzip 54)

L

Was bedeutet Extension eines Begriffs?

(Prinzip 58)

L

Was ist bei einer Substitution erlaubt?

(Prinzip 65)

L

Kann es einen Zusammenhang zwischen Sein und Sollen geben?

(Prinzip 78)

L

Welche Bedeutung und Kraft hat ein disjunktives Urteil?

(Prinzip 87)

L

Was bedeutet Wahrheit?

(Prinzip 88)

L

Was besagt das Schubfachprinzip?

(Prinzip 89)

L

Was ist ein Schluss auf die beste Erklärung?

(Prinzip 90)

L

Gilt für wiederholte logische Bedingungen eine Art Idempotenz?

(Prinzip 93)

L

Was ist ein praktischer Syllogismus?

(Prinzip 97)

L

Welche Konsequenz, für die Logik, hat der Satz von allem und keinem?

(Prinzip 98)

L

Was besagen die 5 Tropen?

(Prinzip 99)

L

Welche Eigenschaften können Axiomensysteme haben?

(Prinzip 102)

L

Wie konstruiert man eine Zeitlogik?

(Prinzip 104)

L

Wann wendet man das Ockhamsche Rasiermesser an?

(Prinzip 105)

M

Hat alles einen Grund?

(Prinzip 201)

M

Was ist Kausalität?

(Prinzip 201-206)

M

Wo kommt das Schöne her?

(Prinzip 208)

M

Was bedeutet Vollkommenheit?

(Prinzip 209 u. 210)

M

Was bedeutet Existenz?

(Prinzip 226-233)

M

Was heißt Freiheit?

(Prinzip 234)

M

Gibt es eine Seele?

(Prinzip 235)

M

Ist die Seele unsterblich?

(Prinzip 237)

M

Was ist der Geist?

(Prinzip 241)

M

Was bedeutet Harmonie?

(Prinzip 246-248)

M

Was ist A priori Wissen?

(Prinzip 249-255)

M

Was ist Ewigkeit?

(Prinzip 257)

M

Was bedeutet Ökonomie?

(Prinzip 260-263)

M

Was bedeutet Koinzidenz?

(Prinzip 266)

M

Was ist Glück?

(Prinzip 272)

M

Was ist Weisheit?

(Prinzip 273)

M

Was heißt Selbstvervollkommnung?

(Prinzip 275)

M

Was bedeutet Gesundheit?

(Prinzip 277)

E

Was ist eine Erklärung?

(Prinzip 301)

S

Welche Begriffsarten sind möglich?

(Prinzip 302)

S

Wie funktioniert Erkenntnisgewinnung?

(Prinzip 307)

S

Was sind Scheinsätze?

(Prinzip 308)

S

Welche Unterschiede gibt es zwischen Sprachgebrauch und Wirklichkeit?

(Prinzip 309)

E

Was ist Vernunft?

(Prinzip 317)

E

Was ist Urteilskraft?

(Prinzip 318)

E

Was ist Bewusstsein?

(Prinzip 319)

E

Gibt es Grenzen menschlicher Vernunft?

(Prinzip 322)

E

Was ist Wissen?

(Prinzip 324)

S

Was bedeutet Nachsichtigkeit?

(Prinzip 326)

S

Was bedeutet Implikatur?

(Prinzip 329)

G

Kann es eine höhere Vernunft, bzw. eine erste Ursache für alles geben?

(Prinzip a-d)

G

Welches Wesen könnte man einer höheren Vernunft zuordnen?

(Prinzip a-d)

G

Kann man von einem notwendigen Wesen sprechen?

(Prinzip a-d)

G

Kann eine höhere Vernunft Allmacht besitzen?

(Prinzip a-d)

G

Auf welche Weise ist es möglich Erkenntnisse über eine höhere Vernunft zu erlangen?

(Prinzip a-d)

 

u. v. a.

 

Einführung

Was sind philosophische Prinzipien?

“Allgemeines Merkmal der Prinzipien in allen Bedeutungen ist, daß es ein Erstes ist, wovon her etwas ist, wird oder erkannt wird. Von diesen Prinzipien sind die einen (den Dingen) immanent, die anderen außerhalb (von ihnen).“

Aristoteles, Metaphysik (Buch V, Kapitel 1, 1013a)

“Wenn man nämlich seine Aufmerksamkeit auf das richtet, was Prinzip ist, ist jedes Prinzip etwas von der Sache, deren Prinzip es ist. Und dies klingt schon im Namen an: Prinzip ist nämlich das erste einer Sache.“

Albertus Magnus, Buch über die Ursachen und den Hervorgang von allem aus der ersten Ursache (Traktat IV, Kapitel 1)

In diesem Buch werden 3 verschiedene Arten von Prinzipien verwendet:

Welche Bedeutung haben Prinzipien (Axiome)?

"Denn immer ist das, wodurch etwas ist, in höherem Grade, wie z. B. das, wodurch wir zur Liebe vermocht werden, in höherem Grade lieb ist. Da wir mithin durch die ersten Prinzipien wissen und glauben, so wissen und glauben wir sie auch in höherem Grade, weil wir durch sie auch das spätere wissen."

"Es ist aber nicht möglich, in höherem Grade als das, was man weiß, das zu glauben, was man weder weiß, noch auch, wo möglich besser durchschaut, als wenn man es wüßte. Das würde aber folgen, wenn einer, der durch Beweis zum Glauben vermocht wird, die Prinzipien nicht zuvor und besser erkännte. Denn man muß den Prinzipien, entweder allen oder einigen, mehr Glauben schenken als dem Schlußsatz.

Wer aber das durch Beweis vermittelte Wissen erwerben will, muß nicht nur in höherem Grade die Prinzipien kennen und ihnen mehr Glauben schenken als dem, was zu beweisen ist, sondern es darf ihm auch nichts gewisser und bekannter sein als das Gegenteil der Prinzipien, das den Schluß auf den entgegengesetzten Irrtum begründen würde, wenn anders der schlechthin Wissende in seiner Überzeugung unerschütterlich sein muß."

Aristoteles, Lehre vom Beweis oder Zweite Analytik (1. Buch, 2. Kapitel) (72a 29ff - 72b 4)

Wie kann man inhaltliche Prinzipien (Axiome) gewinnen?

Die ersten Wahrheiten sind die unbeweisbaren Axiome, aus denen heraus bewiesen werden kann, d. h., die absoluten ersten Wahrheiten sind das >Woraus< des Beweises, vgl. Prinzip 21: Grundsatz der Beweisführung. Nicht nur die notwendigen Wahrheiten liefern nun solche Axiome, sondern auch die Tatsachenwahrheiten können solche Axiome (absolut erste Wahrheiten) liefern. Leibniz gibt hierfür das Beispiel: >Nicht alles Mögliche wird existent<. Vgl. Prinzip 27: Prinzip der absolut ersten Wahrheiten (Prinzip der Axiome).

Wozu braucht man philosophische Prinzipien?

Wenn man ein philosophisches Argument (einen Schluss) erstellen möchte, benötigt man philosophische Prinzipien. Bestandteil von Argumenten sind Prämissen (inhaltliche Prinzipien: A). Wie Argumente richtig zu handhaben sind, lernt man durch (logische) Regeln (methodische Prinzipien: M). Um Argumente klar und deutlich zu formulieren, dazu benötigt man begrifflich wichtige Prinzipien: B.

Was ist ein philosophisches Argument (ein Schluss)?

Durch ein Argument führt man die Wahrheit einer Aussage (Schlusssatz bzw. Konklusion) auf andere Aussagen zurück, deren Wahrheit bereits bekannt oder unmittelbar einsichtig ist. Diese anderen Aussagen, auf die man die Wahrheit zurückführt, heißen Prämissen. Einen Schlusssatz oder eine Folgerung kann man ganz allgemein aus einer Prämisse oder aus mehreren Prämissen ziehen.

Beispiel mit 2 Prämissen:

Prämisse 1

Prämisse 2

----------------

Schlusssatz (Konklusion)

Wenn man ein solches philosophisches Argument erstellen möchte, benötigt man 4 Dinge:

ein Werkzeug (methodische Prinzipien, z. B. logische Grundsätze),

das “Woraus“, d. h. die Prämissen (inhaltliche Aussagen, d. h. z. B. inhaltliche Prinzipien),

das “Was“, d. h. eine Behauptung, die man schließen möchte (einen Schlusssatz),

eine Gattung, d. h. einen Bereich (einen Kontext innerhalb dessen man die Prämissen verwendet und dem der Schlusssatz angehört).

Die Prämissen können z. B. kontingent wahr, notwendig wahr, wahrscheinlich wahr oder möglicherweise wahr sein. Der Schluss als Ganzes ist nur so gut, wie die Gesamtheit der Prämissen, d. h. z. B., dass ein Schluss aus einer notwendigen und einer kontingenten Prämisse, selbst nur kontingent sein kann. Ein strenger wissenschaftlicher Schluss besteht aus notwendig wahren Prämissen. Vgl. hierzu auch Prinzip 22: Prinzip der Schlüsse und Prinzip 21: Grundsatz der Beweisführung.

Beispiel eines metaphysischen Argumentes:

V: Meine Vernunft erkennt sich selbst.

Prämisse 1 (innerer Sinn)

V → E1: Wenn meine Vernunft sich selbst erkennt, muss meine Vernunft existieren.

Prämisse 2 (Anwendung von Descartes Axiom in abstrakter Weise)

---------------------------------------------------------------------------------------------------

E1: Meine Vernunft existiert.

(Schluss: Modus Ponens aus Prämissen 1+2)

N: Mein Nährvermögen verspürt Hunger.

Prämisse 3 (innerer Sinn)

N → E2: Wenn mein Nährvermögen Hunger verspürt, muss mein Nährvermögen existieren.

Prämisse 4 (Anwendung von Descartes Axiom in abstrakter Weise)

---------------------------------------------------------------------------------------------------

E2: Mein Nährvermögen existiert.

(Schluss: Modus Ponens aus Prämissen 3+4)

...

Wenn alle Teile (E1+E2+...) meiner Seele existieren (Nährvermögen, Lust, Schmerz, Verstand, Vernunft etc.), muss auch meine Seele (S) als Ganzes existieren (nicht selbstständig aber in mir).

Prämisse 5

Alle Seelenteile existieren. (E1 + E2 + ...)

Prämisse 6

---------------------------------------------------------------------------------------------------

S: Meine Seele existiert in mir.

(Schluss: Modus Ponens aus Prämissen 5+6)

Wozu braucht man einen Kontext?

“Deshalb ist es nicht möglich, durch die Geometrie zu beweisen, daß Konträres unter Eine Wissenschaft fällt, und ebensowenig, daß zwei Kubikzah-len (durch Multiplikation) Eine Kubikzahl geben, und durch die eine Wissenschaft zu beweisen was zu einer anderen gehört, [...]."

Aristoteles, Lehre vom Beweis oder Zweite Analytik (1. Buch, 7. Kapitel) (75b 12-16)

Einen Kontext, d. h. einen Bereich benötigt man, damit zwischen dem >Wo-raus< man beweist (Prämissen) und dem >Was< man schließt (Schlusssatz) ein ausreichender Zusammenhang besteht, weil sonst Fehlschlüsse auftreten können.

Im obigen mathematischen Beispiel von Aristoteles heißt das, dass geometrische Axiome für einen Schluss der Arithmetik, den Bereich überschreiten und deshalb nicht geeignet sind.

In welchem Kontext ist welches Prinzip anwendbar?

Für jedes Prinzip kann einerseits auf jeden Fall gefragt werden, ob man es in einem gegebenen Zusammenhang anwenden soll oder nicht. Andererseits kann gefragt werden, wenn man ein Prinzip beibehält, wie man dann den Zusammenhang (den Kontext) möglicherweise anpassen könnte. Jedes Prinzip kann grundsätzlich überhaupt in Frage gestellt werden.

Beispiel: Das Prinzip vom ausgeschlossenen Widerspruch (Prinzip 1), nach Aristoteles das >oberste Prinzip<, erscheint einerseits grundsätzlich für jeden Zusammenhang sinnvoll, denn Wissenschaft bedeutet widerspruchsfrei zu argumentieren. Andererseits im Kontext z. B. von Aussagen über Zukünftiges (vgl. Prinzip 29: Prinzip einer Aussage über Zukünftiges) scheint es sinnvoll, möglicherweise ein dreiwertiges logisches Modell zu benutzen, d. h., man hätte etwa drei Wahrheitswerte: wahr, falsch, unent-scheidbar, wenn man in der Gegenwart über Zukünftiges urteilt. Aufgrund des Wahrheitswertes >unentscheidbar< macht aber eine Konsistenzprüfung im Zusammenhang nicht bewertbarer Aussagen wenig Sinn, und Prinzip 1 ist hier eher nicht anwendbar.