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Pures Provence-Feeling für zu Hause: Dieses ultimative Kochbuch stellt 80 leicht nachzukochende Sehnsuchtsrezepte aus dem Süden Frankreichs vor. Sommerliche Porträts und authentische Fotografie sorgen für Urlaubsfeeling pur und bringen die provenzalische Küche auf den heimischen Esstisch. Die Frankreich-Kennerin Murielle Rousseau stellt Landsleute rund um die typischen Produkte der Region vor. Die Kombination von authentischen Rezepten, Geschichten und einzigartigen Fotografien weckt Appetit und Urlaubsträume gleichermaßen.
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Seitenzahl: 160
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Für Gerlind und für Katja,auf ihre Liebe zur Provence!Und natürlich für meineKinder Amandine und Joël,die sie teilen.
Vorwort
L’apéritif
Aperire – lat. für öffnen
Aperitif auf Cédrics Segelboot
Die Provence der tausendundeinen bunten Tomaten
Brioche & Co.
Lavendel und épeautre
Getränke
Hellgelb wie ein milchiger Sonnenaufgang – Pastis
Ein paar Pastis-Tipps
Provenzalische Weine
Ein kleines Haus in Bandol
Rosé-Weine
Provenzalisch vs. Okzitanisch – Wo liegt der Unterschied?
Der schönste Markt Frankreichs
Gemüse
Gemüse in der Provence
Knoblauchsauce mit Kräutern
Olivenöl
Cuisine niçoise – eine Mischung aus Provence und Italien
Riz de Camargue
Eine lachende Köchin aus Cassis
Fisch
Eine Bouillabaisse für 15 Gäste
Avignons berühmte Brücke
Fleisch
Les Taureaux de Camargue
Der Trüffelsucher von Gordes
L’agneau de Provence – Das Lamm der Provence
Villages perchés
Kräuter und Blumen – Herbes de Provence
Legende des Rosmarins
Blumen in der Provence
Lavendel
Das blaue Gold
Der typische Lavendel-Geschmack
Lavendelhonig
Fromage
Zitrusfrüchte
Früchte der Könige – Citron de Menton
Zitronenblütenwasser
Oranges de Nice
Feigen
Doux Noël
Provenzalisches Weihnachten
Kleine Herrlichkeiten aus Ton – Die santons
Calissons
Fruits confits d’Apt
Nougat
La méridienne ou la sieste
Dank
Register
Impressum
Meine Provence ist die der Olivenhaine, des türkisblauen Meeres, der schattigen platanenbeschatteten Plätze, der abgelegenen Bergdörfer und stylisch-mondänen Küstenstädte. Provence-Alpes-Côte d’Azur umfasst sechs Départements, die im äußersten Süden Frankreichs zu einer großen Region – umgangssprachlich »PACA« abgekürzt – verbunden und touristisch so beliebt sind, dass sie als die meist besuchte Gegend Frankreichs gelten. Als Pariserin, die ich bin, lasse ich dieses Ranking ungern gelten, doch es macht Sinn. Als ich das erste Mal hierherkam, haben mich die abwechslungsreichen Landschaften und einmaligen Orte, die in solch betörende Farben getaucht sind, so beeindruckt, dass ich gedacht habe, sie taugten für jede romantische Kulisse – ob für einen Hollywood-Film, eine Hochzeit japanischer Touristen oder ein Prêt-à-porter-Modefoto französischer Sommer-Klassiker. Durch die flirrende Sonne strahlen sie so intensiv, die Farben des Südens: Ocker, warmes Gelb, viele Grüntöne, Türkisblau oder Aubergine. Malerisch übersetzt steht das Blau für den Himmel, strahlend gelb ist die Sonne, türkis das Meer, grün die Agaven, Palmen, Zitrusbäume, aubergine die Feigen, dunkelgrün die Oliven oder die Pinienwälder in der Ferne, lila der duftende Lavendel. Die Provence, das ist wie ein intensiver Farben-Cocktail, ein Farben-Festival für die Augen!
Was so viele Menschen und mich an der Provence berührt und begeistert sind, sowohl die Küste mit ihren kilometerlangen, oft türkisblauen Stränden, steilen Küstenfelsen, versteckten Buchten, verträumten alten Fischer- und heute lebendigen, gar pulsierenden Jetset-Dörfchen, große Industrie- oder Militärhäfen – wie auch das hügelige, serpentinenreiche Hinterland mit dürren Gegenden, Nadelhölzern, hübschen Städtchen mit viel kulturellem Angebot und sehenswerter Architektur, eigenem authentischem Charakter und Charme, den nicht jeder kennt. Wo Immobilien günstig sind und oft viele Kilometer zwischen einem und dem nächsten Dorf liegen. Idyllisch und malerisch im wahrsten Sinne des Wortes, weil hier viele Maler, von Cézanne über Picasso bis van Gogh, Inspiration und Ruhe suchten. Sie fühlen sich hier wie in einer Postkarte mit dem Bild eines dieser Künstler. Ob diese damals hier Inspiration oder Ruhe fanden? Was noch heute sicher ist: Man erfährt (und schmeckt) die Provence vor allem in der Küche. Welch sonnenverwöhntes Stück Erde voller Aromen und Gerüche! Was die provenzalische Küche ausmacht: Sie schenkt uns mehr als nur ihre berühmte Trilogie an Tomaten, Knoblauch und Olivenöl und bedeutet mehr als das »Italien Frankreichs«. Da sie eigentlich ursprünglich eine ärmere Gegend war, enthält sie zwar traditionell wenig Fleisch, aber dafür viel Gemüse, Obst und Kräuter, was Vegetarier erfreuen dürfte, und natürlich Fisch und Meeresfrüchte. So verbindet man Gerichte wie Gemüse-Ratatouille und Bouillabaisse – den als plat des pauvres bezeichneten Fisch- und Meeresfrüchte-Eintopf – mit ihr. Auch bestimmte Momente des kulinarischen Lebens wie der Aperitif mit dem bekannten Anis-Getränk Pastis und all die Leckereien, die dazu serviert werden, sind »Provence pur«.
Jeder erfährt sein persönliches wahres Provencegefühl woanders. Für die einen ist es das Département Vaucluse, mit seiner unglaublichen Naturvielfalt, den duftenden Lavendelfeldern und pittoresken Dörfern, für die anderen ist es die türkisblaue Küste. Verteidigt wird immer, was man am besten zu kennen glaubt, was einen an unvergessliche, oft glückliche Momente erinnert. »Meine« Provence ist an der Küste zwischen Marseille und Toulon. Hier hat meine Tante ihr Haus am Meer und hier nahm ich die Provence, die Natur, ihre Bewohner und ihre Küche zum ersten Mal richtig wahr. Inspiriert davon bringe ich Ihnen heute in einer schönen carte postale gourmande Rezepte mit provenzalischen Getränken, Fisch und Meeresfrüchten, Fleisch und Gemüse, Käse und Desserts nahe sowie kleine Geschichten und Porträts von Land und Leuten wie dem Olivenhain-Besitzer Fernand, dem Seeigeltaucher Cédric oder dem Zitronenbauer Laurent aus Menton, alles Menschen, die jeder für sich für die wahre Provence stehen. Die stimmungsvollen Fotos stammen von der Fotografin und meiner Freundin Marie Preaud, die schon meine anderen Bücher gekonnt fotografisch illustriert hat. Wer mich kennt, weiß: Ich liebe die schönen und die guten Dinge. Mit den Geschichten und Bildern nehme ich Sie mit auf eine kulinarische Reise in eine der schönsten Regionen Frankreichs, die mir persönlich viel bedeutet. Die kreischenden Möwen, das Wehen der Palmen, nachts die Grillen, in der Ferne das Geräusch von Booten im Wasser, der süßliche Duft des Jasmins und anderer Blüten des Mittelmeers in der Nase.
Playlist – Nino Ferrer: Le Sud
Liebevoll nennen wir Franzosen sie unsere »liebste Zeit des Tages« – und dabei gibt es so viele unterschiedliche Arten von apéro. Die wahren Kenner sind die Südfranzosen. Sie haben die Antworten auf die beste Zubereitung, die optimalen Zutaten, die richtigen apéro-Gäste, den richtigen Zeitpunkt. Apéritif, so sagt man im Süden Frankreichs, fängt nach dem Frühstück an und hört erst abends auf. Hier wird so ausgiebig apéro zelebriert, dass man meint, l‘apéritif wäre hier erfunden worden und nicht noch südlicher, als Honigwein von den Römern. Erst viel später, im 19. Jahrhundert, hat sich die Tradition etabliert, vor dem Essen ein meist alkoholhaltiges Getränk zu sich zu nehmen – im Süden Frankreichs ist es meist ein Anisgetränk, Pastis genannt. Man sieht hier schon vor dem Mittag am Café du Coin einige Menschen zusammensitzen und ein Glas Rosé oder Pastis trinken, dazu ein paar Oliven. Später kommen Geschäftsleute an den Nebentisch und beginnen ihr Geschäftsessen selbstverständlich mit einem ausgedehnten Aperitif. Apéro trinkt man im Restaurant, aber auch zu Hause, am Strand, eigentlich überall, wo man haltmachen und genießen kann. Apéro trinkt man mit Freunden, mit der Familie, mit Kollegen, dem Chef. Apéro lässt die sozialen Schranken fallen, es ist einfach, meist nicht aufwendig und verpflichtet zu nichts, auch nicht zum gemeinsamen Essen danach. Es bedarf einer Person, die den Anfang, also die Einladung, und das Ende ausspricht. Es geht zwar in ganz Frankreich nichts ohne Aperitif – doch was den Aperitif südfranzösisch macht, sind die vielen kleinen Beilagen: Oliven, tapenades, Kekse und Kracker, Käsestücke, Gemüsestifte. Die Märkte sind voller Angebote, und jeder hat auch ein paar leichte Rezepte und vor allem allerhand kleine Schälchen aus Ton zur Hand.
»Oft sind es die Fischerfrauen, die gut kochen können«, meint Anastasia, »aber es sind die Fischer, die Kräuter und Aromen aus anderen Gegenden oder fernen Ländern gebracht haben und die natürlich für die frischen Fische sorgen.« Wie immer geht das eine – das Besorgen guter Zutaten – nicht ohne das andere – kulinarisches Können. Wie schön, dass wir heute mit beiden – dem Fischer und Seeigel-Taucher Cédric und seiner Frau Anastasia – mit ihrem dunkelgrünen Segelboot Cigno Nero unterwegs sind. So muss ich auf nichts verzichten und kann sowohl die Geschichten von Begegnungen im und auf dem Meer als auch aus der Küche hören. Es gibt einen mit der Haut gegrillten rouget à la plancha (Rotbarbe vom Grill), den Anastasia mit einer roten tapenade auf gegrilltem Brot serviert. Welch ein Genuss mit einem kühlen Rosé aus der Gegend! Cédric hat kurz nach dem Grillen etwas Zitronensaft auf seinen rouget geträufelt und lacht: »Es gibt Zitrone und Zitrone, Riesenunterschiede wie Tag und Nacht!«
Beim Kurzgrillen für Brote zum Aperitif, wie sie Cédric heute für uns macht, eignen sich nicht alle Fische gleichermaßen, je nachdem, ob deren Fleisch fest ist oder nicht. Rougets sind dafür gut, wie auch girelle (Meerjunker), ein kleiner silberner Fisch, den wir gerade eben erst gefischt haben. Serviert wird etwas Aïoli zu jedem Fisch. Anastasia ist bei der Bouillabaisse streng: Kein Fenchel, keine Orangenschale und auch kein Sternanis kommen in ihre hinein. Sie ist für die sehr klassische, fast pure Variante, damit die Sauce den Geschmack des Fisches nicht völlig überdeckt. »Gerade, wenn mehrere Fische – sope, moulet, rouget – serviert werden, ist es wichtig, ein neutrales Aïoli dazu zu reichen. So schmeckt man den Unterschied bei jedem einzelnen Fisch«, meint sie. Cédric fischt jeden Tag – auch bei Wind, Wetter oder Sturm – nach Seeigeln und verkauft sie an Restaurants und in seinem hellblau gestrichenen Fischstand Pastissoun im Hafen von Sanary-sur-Mer. Zusätzlich zu seinem 14 Meter langen Segelboot führt er noch ein, zwei kleinere Boote durch die Buchten zwischen Marseille und Toulon und verkauft an ankernde Yachten selbst gemachtes Eis.
Ein fahrbarer Eisverkäufer auf dem Meer und ein Seeigel-Taucher in einer Person! Cédric ist wirklich ein liebenswertes Original. Wir prosten uns mit einem ehrlich gemeinten santé zu, atmen den Geruch von um das Boot sanft fließendem Meer und genießen – es bedarf keiner weiteren Worte – den Blick auf die Bucht.
Für 4 Personen | Zubereitung: 1 Stunde
6 Knoblauchzehen, abgezogen und in Stifte geschnitten
2 Auberginen, längs halbiert
2 EL Olivenöl
1 EL Zitronensaft
1 Zweig Majoran
1 Zweig Thymian
gemischtes Gemüse (z. B. Karotten, Paprikaschoten, Kohlrabi, Gurke, Zucchini), in Stifte geschnitten
4 Scheiben Landbrot, getoastet
Den Backofen auf 200 °C (Umluft 180 °C) vorheizen. Zwei Drittel der Knoblauchstifte in die Schnittflächen der Auberginen stecken. Diese in eine Auflaufform geben und mit etwas Olivenöl beträufeln. Etwa 45 Minuten im vorgeheizten Backofen backen, bis die Auberginen weich sind, und herausnehmen.
Mithilfe eines Esslöffels das Auberginenfleisch aus der Schale heben und dieses zusammen mit dem restlichen Knoblauch, dem restlichen Olivenöl, Zitronensaft, Majoran und Thymian im Mixer pürieren, bis eine geschmeidige Creme entsteht.
Die Creme mit den Gemüsestiften und dem getoasteten Landbrot zum Dippen servieren.
Für 4 Personen | Zubereitung: 10 Minuten
150 ml Olivenöl
je 10 grüne und schwarze Oliven, entkernt und fein gehackt
3 Knoblauchzehen, abgezogen und gepresst
8–10 in Salz eingelegte Anchovisfilets, von der mittleren Gräte befreit
Alle Zutaten in einen Topf geben, mit einer Gabel zerdrücken und unter Rühren kurz erhitzen. Die Paste sollte nicht kochen.
Die Paste mit frischem Brot und/oder Gemüsestiften zum Dippen servieren.
Für 4 Personen | Zubereitung: 15 Minuten
3 Knoblauchzehen, abgezogen
25 g Weißbrot ohne Kruste, in 10 ml Vollmilch eingeweicht
2 Eigelb (Größe M)
500 ml Öl
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer etwa 1 EL Weißweinessig
Den Knoblauch zusammen mit dem Brot in einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken. Das Eigelb hinzufügen und mit dem Schneebesen verquirlen. Das Öl unter stetigem Schlagen tropfenweise zugeben wie bei einer Mayonnaise.
Mit Salz, Pfeffer und Essig abschmecken und mit frischem Brot und/oder Gemüsestiften zum Dippen servieren.
Salz ist die am häufigsten benutzte Zutat. Man braucht es zum Würzen, Einlegen, Abschmecken. Es lohnt sich, für die typische Küche der Provence auch Salz aus der Provence zu verwenden, das sowohl aus dem Meer wie auch aus den Salinen der Camargue gewonnen wird. Kreieren Sie einfach Ihr eigenes Kräutersalz, indem Sie Ihre liebsten Kräuter der Provence mit dem Salz vermengen.
Für 4 Personen | Zubereitung: 1¼ Stunden, Kühlzeit: 1 Stunde
1 Knoblauchknolle, die einzelnen Zehen von der äußeren harten Schale befreit, die dünnen Schalen dranlassen
1 Zweig Thymian
15 schwarze Pfefferkörner
200 ml Olivenöl
Den Knoblauch zusammen mit dem Thymian, den Pfefferkörnern und dem Olivenöl in einen kleinen Topf geben und bei sehr niedriger Temperatur 1 Stunde sanft köcheln lassen. Dabei gelegentlich umrühren. Dann vollständig auskühlen lassen.
Den Knoblauch in ein sterilisiertes Glas mit Schraubverschluss geben. Das Olivenöl durch ein feines Sieb dazugeben und das Glas gut verschließen. Im Kühlschrank ist der Knoblauch 1 Woche haltbar.
Für 4 Personen | Zubereitung: 15 Minuten
2 Knoblauchzehen, abgezogen
3 kleine scharfe Peperoni, von Stielansätzen und Samen befreit
2 Eigelb (Größe M)
Salz
300 ml Olivenöl
1 EL Gemüsebrühe
1 Prise Safran
Den Knoblauch und die Peperoni zusammen in einem Mörser zerstoßen. (Man kann die Peperoni auch durch 1 TL Tomatenmark und viel scharfen Senf ersetzen.)
Die Knoblauchpaste in eine Schüssel geben, das Eigelb und etwas Salz hinzufügen und mit dem Schneebesen verquirlen. Das Öl unter stetigem Schlagen tropfenweise zugeben. Die Gemüsebrühe und den Safran unterrühren.
Für 6 Personen | Zubereitung: 20 Minuten, Einweichzeit: 12 Stunden, Kochzeit: 20 Minuten
500 g getrocknete Kichererbsen
1 TL Backpulver
Salz
3 Knoblauchzehen, abgezogen
3 Stängel Koriandergrün, Blätter fein gehackt
2 TL Kümmelsamen
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
200 ml Olivenöl
Die Kichererbsen zusammen mit dem Backpulver in eine große Schüssel geben, mit Wasser bedecken und über Nacht quellen lassen.
Am Folgetag die Kichererbsen in einem Sieb abspülen und abtropfen lassen. In einem großen Topf reichlich Salzwasser zum Kochen bringen und die Kichererbsen darin garen, bis sie zu einem Püree zerfallen. Das dauert etwa 20 Minuten.
Das Püree in eine große Schüssel geben. Den Knoblauch, zwei Drittel des Korianders, den Kümmel sowie Pfeffer und Salz hinzufügen und mit dem Stabmixer fein pürieren, dabei das Olivenöl nach und nach zugeben.
Mit dem restlichen Koriander bestreut servieren.
Für 4 Personen | Zubereitung: 20 Minuten, Backzeit: 20 Minuten
4 EL Olivenöl
12 große Champignons, die Stiele in feine Würfel geschnitten, die Champignonköpfe etwas ausgehöhlt
1 Zucchini, in feine Würfel geschnitten
2 Tomaten, von Stielansätzen befreit, in feine Würfel geschnitten
1 Knoblauchzehe, abgezogen und fein gehackt
1 Schalotte, abgezogen und fein gehackt
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
2 EL fein gehackte Petersilie
Den Backofen auf 180° C (Umluft 160° C) vorheizen.
In einer Pfanne etwas von dem Olivenöl bei mittlerer Temperatur erhitzen. Darin Champignonwürfel, Zucchini und Tomaten etwa 5 Minuten anbraten und beiseitestellen. Anschließend den Knoblauch und die Schalotte in derselben Pfanne anschwitzen.
Die Champignonköpfe mit dem Gemüse sowie dem Knoblauch und der Schalotte füllen. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit dem restlichen Olivenöl beträufeln. In eine ofenfeste Form geben und etwa 20 Minuten im vorgeheizten Backofen backen.
Herausnehmen und mit Petersilie bestreut servieren.
Für 6–8 Personen | Zubereitung: 15 Minuten, Ruhezeit: 3 Stunden
6 reife Tomaten, von Stielansätzen befreit, in feine Würfel geschnitten
1 Gurke, geschält und in feine Würfel geschnitten
1 rote Paprikaschote, von Stielansatz und Samen befreit, in feine Würfel geschnitten
1 große Zwiebel, abgezogen und fein gehackt
3 Knoblauchzehen, abgezogen und fein gehackt
4 Scheiben helles Bauernbrot, in etwas Wasser eingeweicht
200 ml Olivenöl
100 ml Sherryessig (aus Xérès)
8 Basilikumblätter
1 Stängel Estragon, Blätter fein gehackt
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
½ grüne Paprikaschote, von Stielansatz und Samen befreit, in feine Würfel geschnitten
Tomaten, Gurke, rote Paprika, Zwiebel und Knoblauch sowie das Bauernbrot im Mixer mit dem Olivenöl, dem Essig sowie den Kräutern und etwas Salz und Pfeffer pürieren. Die Mischung mindestens 3 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
Vor dem Servieren nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die grünen Paprikawürfel drüberstreuen und servieren.
Für 4 Personen | Zubereitung: 20 Minuten, Kochzeit: 45 Minuten
250 g vorgekochte Schnecken (TK oder aus der Dose)
3 EL Olivenöl
200 g Speck, in feine Würfel geschnitten
2 Zwiebeln, abgezogen und fein gehackt
4 Knoblauchzehen, abgezogen und fein gehackt
4 Tomaten, Haut abgezogen, von Stielansätzen befreit und in feine Würfel geschnitten
60 ml Weißwein
60 ml Gemüsefond
2 TL fein gehackter Thymian
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
20 g Weizenmehl
2 EL fein gehackte Petersilie
Die Schnecken auftauen und/oder abtropfen lassen.
Das Olivenöl in einem Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen und den Speck darin anbraten. Die Zwiebeln und den Knoblauch hinzufügen und glasig anschwitzen. Die Tomaten hinzufügen und unter Rühren 3 Minuten anbraten.
Mit Wein und Fond aufgießen und den Thymian hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer würzen und erneut gut umrühren. Etwa 45 Minuten offen sanft köcheln lassen, sodass die Sauce eindickt.
In einer kleinen Schüssel das Mehl mit ein paar Esslöffeln der Sauce verrühren, dann in den Topf geben und gut unterrühren, um die Sauce zu binden. Weitere 2 Minuten köcheln lassen.
Die Schnecken in die Sauce geben und 5 Minuten mitgaren.
Den Topf vom Herd nehmen, die Petersilie darüberstreuen und sofort servieren. Dazu passt kräftiges Bauernbrot.
Im 16. Jahrhundert entwickelten sie sich – zusammen mit Pilzen – als Hauptnahrungsquelle in der Provence. Neben Jägern und Fischern entstand sich ein neuer hauptamtlicher Beruf, der des Schneckensammlers. Diese konnten bis zu 3000 Schnecken täglich sammeln, um den Bedarf zu decken, und wurden mit dem feinen Schneckenfleisch reich. Für eine besondere Art, Schnecken zuzubereiten, bot sich an, eine Bouillon mit Fenchel, Minze und anderen Kräutern herzustellen und die Schnecken darin zu kochen. Diese Schneckensuppe galt als reichhaltig und findet sich heute noch auf den Karten mancher Restaurants.
Für 3–4 Personen | Zubereitung: 15 Minuten
200 g in Olivenöl eingelegte getrocknete Tomaten
1 Knoblauchzehe, abgezogen und fein gehackt
1 EL Pinienkerne
einige Scheiben Baguette, getoastet
Die Tomaten abtropfen lassen, dabei das Öl auffangen und beiseitestellen. Anschließend die Tomaten fein hacken.
Alle Zutaten bis auf das Brot im Mixer fein pürieren, dabei langsam das beiseitegestellte Tomatenöl hinzufügen, bis eine cremige Konsistenz entsteht.
Die Tomatenpaste auf getoastetem Baguette servieren. Die Paste kann auch mit grünen oder lilafarbenen Tomaten zubereitet werden.
Für 3 Gläser (à 550 ml) | Zubereitung: 45 Minuten
1 kg grüne Tomaten, von Stielansätzen befreit und grob gehackt
Abrieb und Saft von 2 unbehandelten Zitronen
700 g Zucker
1 Vanilleschote, das Mark herausgekratzt
Die Tomaten in einen großen Topf geben und unter Rühren etwa 10 Minuten köcheln lassen. Den Zitronenabrieb dazugeben und weitere 2 Minuten köcheln lassen.
Zitronensaft, Zucker und Vanillemark hinzufügen und unter gelegentlichem Rühren weitere 25 Minuten köcheln lassen.
Die Konfitüre heiß in sterilisierte Gläser füllen, verschließen und sofort auf den Kopf stellen.
Die Konfitüre zum Beispiel mit Käsecrackern zum Aperitif servieren.
Wer auf den Dorfmärkten in der Provence einkaufen geht, wird von der Vielfalt an Tomaten überrascht: gelb, grün, schwarz, violett, rosa, rot bis lila. Sie liefern viel Wasser und wenig Kalorien (18 kcal pro 100 g). Sie enthalten je nach Sorte mehr oder weniger Säure. Da es über 600 Sorten gibt, kann jeder leicht seine »Lieblingstomate« finden. Unterschiedliche Formen und Farben – von klassisch rot über gelb, grün, schwarz, rosa, orange bis zu violett, mit und ohne Kerne – die Vielfalt ist unendlich.