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In seinem späten Regnum ließ Karl der Große sogenannte Kapitularien anlegen, Art enzyklopädische Hauptbücher, in denen alle möglichen Technica damaliger Welt-Wirtschaftsweise verzeichnet wurden, auf daß kommende Generationen von Landsleuten sich immer vergewissern konnten, was wie zu tun sei. Sonst, im Weiteren: Kapitulationen nannte man bei immer wieder mal fälligen König- / Kaiser-Kürungen die Zusicherungen, welche der Prätendent den Kur-Fürsten geben mußte im Tausch für ihre Stimme zu seinen Gunsten. Das war dann jeweils die Magna Charta für das jeweilige, daher folgende Regime. Dieses Buch bezieht in seinem Titel sich auf den mystischen Kaiser, also den Archetyp (Grimmelshausens "Alter Kaiser"), den gewahr zu halten immer wieder mal in den verschiedensten Gegenden der Erde imperiale, caesarische Staatsordnungen wurden instauriert, unter anderem auch in Peru. Der dortige Sonnenkaiser verwaltete sein Land und die Weisen seiner Menschen mittels reisender Beamter, vergleichbar den missi dominii, den Herrschaftsgesandten, meist zwei Bischöfe, im späteren Frankenreich. Die Inka-Beamten fertigten von dem, was sie besser bemerken und berichten sollten, Memorier-Artefakte an, Geflechte aus Schnüren, relativ komplex, worauf Glasperlen diverser Farben gezogen wurden, deren Bedeutung sich nach Jahrhunderten verlorener Weltzeit dort nicht mehr lesen läßt; die Bedeutung der Perlen an ihrem Platz je war eigentlich nur dem bekannt, der sich ein solches Memorier-qipu angefertigt hatte. Dieser Verhalt interessierte mich schon immer, ich halte diese geknüpften Faden-Labyrinthe für ein gutes Muster, wenn man Aphorismen erdenkt und dort immer je einen eigenen Neben-Satz anknüpft, wo sich so Erhellendes zur Gesamtaussage der sprechenden Weiheit hinzunehmen läßt. Nun habe ich schon Aphorismen die Menge erdacht und beispielsweise hier in dem Buch "Is ja wahr... " veröffentlicht. Das war nur guter Spaß. Jetzt aber, wo eine erschreckende Heimsuchung meines Geistes mich mit Gewalt, gewissermaßen, zu allerhand nicht unerheblichen Erkenntnissen geweckt hatte, begann ich, das so Gewahrwerdende in einer wilden Zettelwirtschaft aufzuzeichnen, wobei mir auch noch von Allzuwitzigen relativ wichtigste Teile dieser Notate gestohlen wurden. Das derangierte ein wenig, wie der große Rest des Vermerkten zu montieren blieb, doch ist das angesichts des Impakts dessen, was überhaupt diese Schriften ausmacht, relativ egal. Das daraus entstandene Buch, im Originalformat 650 Seiten stark...
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Seitenzahl: 887
zu den Kapitularien
des mystischen Kaisers
Fragmente und Improvisationen
* * * * * * * *
Die häßlichsten Dinge...
4. 4. 16
Post aus Karlsruhe:
sie lehnen eine Beschwerde ab,
von der ich gar nichts mehr weiß.
4 gewaltige Träume, davon hier 2 erinnert.
1. Ich liege wie im Bett meiner Jugendzeit,
in dem links neben mir, wie sonst der Bruder,
eine andere, unbekannte Gestalt.
Ein großer, schlanker Hund kommt ins Bild,
der mein Bett bestöbert,
schnüffelt mit seiner langen Nase
aufdringlich an meinem Unterleib,
besonders hinten, was mich ziemlich aufgeilt.
Nach etlicher Zeit habe die Empfindung,
mein Genital gleiche dem des Hundes.
2. In "Frankreich", längere Geschichte.
Ich wandere rechterseits an einem sehr schönen,
mittelgroßen, gewundenen Fluß entlang
zwischen nicht sehr hohen Bergen.
Viele Leute mit mir unterwegs,
Franzosen, die mir gegenüber stolze Zufriedenheit zeigen.
Ein etwa 6jähriges Mädchen, deutliche Lippen,
begibt sich für einige Zeit mit mir.
Der Steg, auf dem alle gehen, ist nicht sehr breit, 1,5 m,
darauf auch große Fahrzeuge.
Man erreicht eine Talsperre, worüber Stadtanlage;
das Wasser in dem See dort
schwallt periodisch über die Dammkrone,
und jedesmal nach einem solchen Schwall
klappt ein Streifen auf der Dammfront nach unten,
formt sich als Stufen -
wie die Urft-Talsperre, denke ich
(im Traum, ohne bewußte Worte),
an deren Anlage der Vater meiner Mutter,
der Tagelöhner, mitgewirkt hat.
Ich kehre dann, die französischen Leute grüßend, um,
und suche mir auf dem Steg, gegen die Menschenmenge dort,
den Rückweg, flußab.
Sehr schöne Bildlichkeit des Tals.
Wiederholt steinerne Köpfe mit kugeligen Augen,
vergleichbar Kaisertypen der mittleren Zeit im Deutschen.
Ich bemerke etwas zu diesen Augen,
hat mit Wasser und Licht zu tun,
das durch es darin zu Materie wird.
_________
Terror-Traum
5. 4. 16, gegen 2 nachts:
mit 1 oder 2 Anderen in der Gewalt (wie Kriegsgefangene)
von 4 Russen, groß wie Bären, in dicken Mänteln.
Terror. Einer hat mich,
der sich aber noch ein wenig bewegen kann,
hat was vor. Vielleicht Erschießung.
Mehrmals teste ich, ob ihm zu entkommen ist.
Das spielt um ein Gebäude, ähnlich dem Sozialzentrum hier,
doch da schießt hart & dicht Maschinengewehrfeuer,
das mich jedesmal niederzwingt
und mehrmals deutlich zu Fetzen reißt.
Ich bin steif vor Terror.
Der Russe wirtschaftet da rum, will wohl Quartier wechseln.
Ich sehe, wo er sich grad vor mir nach links neigt,
rechts einen billigen Blechtopf
mit ca. 4 l Wasser darin, das zu kochen beginnt,
greife danach und schütte ihm das Heißwasser
auf Nacken und Hinterkopf,
dann renne weg,
auf der Suche nach einem Entkommen oder Versteck.
Der Russe muß erst zu sich kommen.
Ich finde eine Art Gesträuch,
das sich ebenmäßig über eine ganze Fläche erstreckt,
es ist hoch genug, daß ich mich gebückt darin bergen kann,
bin aber nicht sicher,
hänge da strikt fest in dichtem Geheck voller 2,5 cm langer Dornen,
kann mich nicht regen,
während der Russe zu sich kommt und mich zu suchen beginnt.
Erwachen. Steif vor Terror in Leib und Seele.
Liege über eine halbe Stunde da, kann mich nicht rühren,
während der Terror ganz allmählich nachläßt.
Unbeschreiblich.
Weg zum Tö, dann zurück ins Bett.
Vor dem Aufwachen morgens noch eine Szene:
ich hadre mit jemandem, vielleicht einer Frau,
weil sie eine von zwei Briefmarken (diesertage zwei gekauft)
schief abgeschnitten hatte, die ist so nicht mehr gültig.
Ein Typ wie Dürrenmatt oder so gibt mir die andere stattdessen,
woran aber Papierreste kleben,
ich kann die so nicht auf dem Umschlag befestigen.
Besonders spürbar im ersten Traum
die Härte der scharf fliegenden MG-Geschosse,
und die absolute Feindheit meines Gefangenhalters.
Die Bagage hier auf der Station, beim Frühstück,
scheint wieder allzu genau mitzuwissen.
_________
"Eine Steuer-, auch Kriegsdienstmehrbelastung
für Junggesellen von einem bestimmten Alter an"... Nietzsche.
Gestern beim Weg zum Internetcafé
ungutes Spiel Entgegenkommender.
Ein Mädchen deutet an, sich wieder an mir zu reiben.
Tun manche ja, noch ausdrücklicher,
und ich reagiere darauf unmittelbar, abstoßend,
nicht, weil das Mädchen in ihrer Blödheit sind,
sondern weil ich solche Beeinträchtigung
nicht vertrage und nicht hinnehme, ganz unmittelbar.
Einen sich als sehr bekannt und geschätzt darstellenden
Verlag "tredition" in Hamburg angeschrieben,
der Bücher für self-publishers fertigt und auch vermarktet.
Aus einem SPIEGEL letztens, in widrigster Zeit -
auch der nun vorliegende von vor 14 Tagen
ist wieder überaus deutlich
(Referenz auf einen gut wirkenden Typ, Anfang der 80er?,
der mich in seinem Mercedes
sehr flott über südtiroler Autobahnkurvenmit nach Norden nahm,
gab mir generös
50 Mark und einen 20-Schilling-Schein beim Aussteigen,
sagte was wie: dufter Typ,
was ich, da ich es nicht auf mich beziehen wollte,
einem schattigen Arbeiter
in der Toilette der Raststätte zugute hielt,
umgeben von nicht allzufeinem Parfum;
dann versteckte ich mich
in einem Einkaufszentrum (nahe Innsbruck),
schlief dort am Wochenende auf ausgestelltem Bett,
fraß aus dem Buffet;
montags entwich durch ein hochgelegenes Fenster,
über ein Vordach,
es war Ende Winter, und das Gebälk im Dach der Anlage
knackte dauernd vor thermischer Spannung) -
dazu also hat der SPIEGEL was,
kurze Seite über eine ältere Französin aus LeHavre,
die besonders den Hinterbliebenen von Verstorbenen
ein (teures) Parfum
aus der Synthese in Kleidern gefundener Körpergerüche anbietet
(man erörterte längst,
Frauen hätten ja dieses animalische Bedürfnis,
sich an Gerüchen nächster Personen,
besonders Bettpartner, hochzuziehen),
gleich danach recht viel Bericht über den Schlagersänger Maffay.
Gestern wieder schwieriges Getue Pflegern,
gewissermaßen Abdröhnen.
Die Pflegerin Verena erschien wiederholt in den Zeiten,
fühlte meinen Unterarm: sind Sie noch nicht kalt?!
Nein nein, ich mag kühle Luft um mich, bin das so gewöhnt.
Auch halte ich Kälte besser aus als Hitze.
Der Brief vom Verfassungsgericht
war abgefertigt durch eine Frau Uhr.
Dem gibt man letzthin einige Signifikanz,
angefangen mit einem längeren, beiläufigen Gespräch,
dem ich mich nicht entziehen konnte, ohne schroff zu sein,
mit dem Bauern Wipperfürth
an der Passage des Bahndamms über die Gürtelstraße.
Er redete und redete, auch von einem Plan,
nach dem der Bahndamm vom Land bewirtschaftet wird,
und ließ mich erst vom Haken,
als er gewichtig auf seine Uhr geschaut hatte,
zu finden, er habe nun selbst genug.
Ich kenne den,
seit ich in der Brücke mit den Färsen um Schönauge,
die er da weiden ließ, zu tun gehabt hatte.
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Himmel grau dicht bedeckt bis zum Horizont. Es regnet.
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Bei der Wiederkehr gestern nach dem Internet
hier bei der einzigen Zugangstür -
da passen mich öfter Leute ab,
fragen z.B. nach dem Weg zum Haus 14
wo ich 2003 zu schreiben begann,
während frühabends der Saturn
aus einer winzigen Durchsicht des Fensters mit Bauten davor
auf mein Bett schien,
das die junge Binder-Frau (Lissy),
die mit den schönen, langen Haaren,
für mich geräumt hatte
(war, wie sie sagt, depressiv, wurde entlassen,
bekam draußen ein Kind,
wurde dann wieder, nach einem Selbsttötungsversuch, interniert).
_________
"Beziehungsweise" - wo habe ich das Wort her!
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Diesertage bei Zeeman Wäsche gekauft, ist nötig.
Die junge Kassiererin, eine Türkin wohl,
ließ, bevor ich drankam,
kurz ein durchaus böses Gesicht sehen,
wie unter einem Maskenkopf her.
Dann war sie aber durchaus freundlich und umgänglich.
Die Tibeter haben eine Maske, ein kapitaler, schöner Goldkopf,
da dachte ich sogleich, das ist der Eu-Dämon Syriens.
Ein nicht wichtiger, beiläufiger Charakter, ohne Szene oder Spiel.
Die Tibeter haben ja alles, was irgendwie wichtig ist,
auch eine recht dunkle Bildwand,
die den Judendämon darzustellen scheint,
wie in Osteuropa zu finden gewesen.
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Die total connectierte Telstar-Generation...
Zu mir gehört eher der Echo-Satellit,
dieser hell reflektierende, gigantische Ballon im All.
Man sah den öfter bei uns auf dem Abendhorizont,
leuchtend wie die Venus sonst,
die ich da noch nicht gesehen hatte.
Der Ballon riß dann auf.
Man hatte ihn benutzt,
Signale dahinzusenden und ihr Echo aufzufangen.
Daher der Name.
Durch den Riß entstanden
wegen vielfältiger Reflexionen im Inneren
erratische Signalverzerrungen.
Zu der Zeit etwa
bestand eine meiner Langeweileübungen in Schulstunden darin,
irreguläre Figuren zu zeichnen
und den Weg von Reflexionen eines, etwa, Lichtstrahls,
von einer Seite der Form zur anderen usw.
Da wußte ich das von dem Echo-Riß aber nicht,
erfuhr erst viele Jahre später davon.
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"Ja, ja, nein, nein" -
seit Längerem schon die neue Angewohnheit,
kurz bestätigend zu nicken oder den Kopf verneinend zu wenden
bei nur Andeutungen von äußerlichen Gedanken,
die mich anwandeln.
Absolute, unmittelbare Wahrhaftigkeit,
ohne die Irritation von Worten
in ihrer eigentümlichen semantischen Verkehrtheit.
Die Tür, also: da passierte ein schlauer, junger Typ,
wie spanioles Mittelamerika, sehr scharf fesch, schwarzer Kinnbart,
Bodhi-Typ sozusagen,
nach aller jesuitischen Schule des Geistes.
Schönheit, wie auch ausgeformte Häßlichkeit, ist eine Kriegsmaske.
Das vergesse ich dabei nicht.
Mich selber finde ich nur schlicht helle,
mit tänzerischer Leichtigkeit.
Das ist über lange erworben.
An sich finde ich mich hier allemal zu leichtfertig und oberflächlich,
aber kann nichts dran machen -
so ist eben mein gewachsener Charakter.
Der Terror-Traum diese Nacht zeigt,
über welchen Gründen das nur oberflächliche Haut ist.
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Exponenten...
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"Was ist das Gute" fragt Platon,
um daran seine Idee von der Idee zu verdeutlichen.
Derzeit, mit all den Flüchtlingen,
läuft ja das Hauptpraktikum in Anthropologie.
Viele werden wissen und verstehen - viel später.
Lao Tse, zur etwa selben Zeit in China, ist weniger anspruchsvoll.
Derzeit bekomme ich von seinen Sprüchen
deutlich die linke Seite zu spüren,
etwa: "Gewalttätige, Halsstarrige finden nicht ihr natürliches Ende" -
bei meiner Arthrose, dem steifen Nacken!
Lao Tse ist ein großer Lehrer in aufgeklärter Sittlichkeit,
wollte nie etwas Anderes sein.
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Ich und das Paradigma des Gegebenen.
Hast Du davon! Selber schuld!
Die Tiere im Park sind aufmerksam.
Zunächst erschien sogar ein kleiner Stutz (Zaunkönig),
noch nie hier gesehen.
Leute gaben sich komisch, als ich nach der Katz schauen ging.
Sie war nicht da.
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Der von den Amerikanern
bei Ende des 1.Weltkrieges verordnete Kosmopolitismus,
so, wie er seither sich entwickelt hat,
geht mir gründlich auf die Nerven.
Europa im Grunde, zumal mit Rußland dabei, ist so gar nicht.
Kosmopolitismus ist wesentlich Sache einer Elite.
Genau das sind aber die begeldeten Horden nicht,
die derzeit kreuz & quer über den Planeten
von einer Wechselbalg-Szene zur anderen hoppen,
sich betrinken, ein paar soweit illizite
Anthropo-Nümmerchen machen
und dann wieder, etwas wurzelloser geworden,
heimkehren ins elektrische Bürgerrecht mit 50 TV-Programmen,
die für Viele endgültig die im 19. und frühen 20. Jahrhundert gängige,
so oft verfluchte Geltung der Zeitungspresse abgelöst haben.
Immerhin gibt es da noch sehr gute Zeitungen
(ich denke da an die SZ und den SPIEGEL,
exzellente journalistische Geister,
die erkennbar viel arbeiten
und wohl auch viel miteinander reden, sich Meinung zu machen),
und daher halte ich mich,
obgleich alles trügerisch ist bis auf die Drohungen, daran.
Was alle die Weltreisenden auf die Dauer erkennen werden,
ist doch nur ihr Karma, das, was ihnen,
einmal aus der Verwesung als reine Knochen hervorgegangen,
auf die Stirn des Schädels könnte geschrieben werden,
wie die Namen auf die ausgegrabenen Totenschädel
in den Beinhäusern Tirols.
_________
Berlin ist ja nun DIE Nummer für Zeitgeister, wie man hört,
viel famoser als Paris.
Kann ich nicht finden. So, wie das schon Asien ist,
im Klammergriff der winterlichen Ostsee-Kältetiefs,
alles flach-feiner Eiszeitsand aller Nordränder Mitteleuropas.
Ich bin mal dahingefahren, wiederholt.
Kann mich da halten allein am Charlottenburger Schloß
mit der tänzerischen Goldfigur auf dem Dach
und einem Polizeiübungsgelände mit einem Betonturm,
schwarz und weiß in Mehrmeterhöhen unterteilt
zur Übung des Augenmaßes.
Mehr habe ich an der Gegend nicht gesehen
und will es auch nicht wissen.
Alles hippe Scheiße, sonst nichts.
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Kann das nicht verstehen,
wie Leute aller Art bei jeder Gelegenheit
zu großen Haufen zusammenlaufen müssen, gerade auch da.
Massen-Marathonläufe usw., plattester Konventionalismus,
Exerzitien im Sein des letzten Menschen.
So wollte ich nie sein und werde auch nie sein gewollt haben.
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Kosmpolitische Allesfresser.
Das ist also geworden
aus dem gebildeten Chinesen älterer Zeiten,
beschrieben in Canetti's (kann den Typ nicht ab, sonst)
"Der Überlebende",
wie er, gerade angesichts der deutlich merkbaren Vergänglichkeit,
sich mit allen, oft genug subtilen, Genüssen dieser Welt regaliert,
letzter, ultimater Hedonismus,
rationalisiert als eine sittliche Pflicht:
man hat eben so zu sein, in diesen Dingen.
Das mag so sein, Chinesen & Vietnamesen
fressen ja auch auf Volksebene
alles aus ihrer Welt, was nicht geradeweg toxisch ist
(außer etwa in metaphysischer Hinsicht) -
reine Materialisten eigentlich,
die ihr zum Staubsein bestimmtes Fleisch veredeln.
Dekadent wie nur was, wenn Du mich fragst.
Im weiteren Westen
gruppiert sich vergleichbarer Freß-Sensualismus
um den Born des Weins,
der noch nie in sich Genius hervorgebracht hat,
allenfalls Geister gestillt in Gesellschaft,
die ihnen Geist eingab (Goethe).
Ich selber bin dem so fern wie möglich,
aufgewachsen und genährt
auf dem superbsten Landboden des Kontinents
(die Leute sonst, die da leben, realisieren das gar nicht),
neben vielleicht der schwarz-pulveramorphen
Vulkan-Gartenerde Neapels.
Mir wurden Belange der Weltkenntnis
immer in einfacher Formel dargestellt
(die Metaphysik der katholischen Religion
ist dafür schon zu sehr obenhinaus),
so wie ich auch immer
die Schriften und Kenntnisse vermittelt bekam,
die minimal ich brauchen werde.
(Bloch's "Prinzip Hoffnung" z.B. ist ja denkbar dicht gelehrt
über alle Geistesarten des Altertums,
polyglott, wie es sich für einen gebildetsten Juden gebührt,
doch sonst fruchtlos wie alles Tote.
Gleich zu Beginn, als ich, vor langer Zeit,
mal in das Buch schaute,
fand spontan das Kapitel "das objektiv real Mögliche" -
ein neutraler Begriff,
der eigentlich nichts mit Hoffnung zu tun hat,
und das ist für meine Wahrnehmung die reellste Ansage,
die in dem dichtgebildeten Buche -
"belangloser Mist",
wie eine junge Frau irgendwann unvermittelt sagte -
zu finden ist.)
Und ebenso ernähre ich mich gern einfach und anspruchslos.
Diese Viel- und Allesfresserei, auch in Literatur,
die allen Mensch umher, die Seienden, in alle Richtungen ableckt,
ist ein Zeichen existentialer Verzweiflung.
Bei einem ruhigen Friedhof macht das kein Bild,
das sind nur Halluzinationen.
Sonst lese ich nur den 5. Grisham-Roman, "das Urteil",
den sie hier im Regal haben.
Bei dem auffallend lange
Szenen aufwendiger Fresserei all dessen,
was Amerika so zu bieten hat.
Der Einsiedler und unerkannte Vater des Simplicius Simplicissimus
ernährt sich hauptsächlich von weißen Rübchen,
die er selbst anbaut.
Das ist ein für lange Zeiten
weithin üblichstes Nahrungsmittel im Deutschen gewesen.
Allerdings neigen Menschengeister,
die ihren Leib zu monistisch ernähren,
auch zu sehr einfachen Daseinssichten,
für welche die Bibel schon ein Wunder von Welt ist.
_________
Sonst, dauernd am Summen,
einer der Songs Michel Polnareffs.
Find' ich einfach gut.
Solche Weisen wären schon vor 200 Jahren
zu erdenken und singen möglich gewesen.
_________
Wiederholt fällt mir derzeit ein kurzer Artikel,
wohl in Newsweek Mitte der 80er,
von den Contra-Kriegen in Mittelamerika,
ein, zwei Fotos von einem jungen Gringo,
der Kämpfer im Urwald begleitete.
Zwei oder drei auf einem Kommandounternehmen
haben einen Typ gefangen,
von dem sie vermuten müssen, daß er für den Gegner forscht,
beschließen, ihn auf der Stelle zu töten.
Können ihn nicht einfach erschießen,
weil der Feind nahe ist und das sie verraten würde.
Sie lassen den Ausgelieferten ein Grab ausheben,
flach in locker schwarzer Walderde.
Dann geben sie ihm als letzte Mahlzeit
eine Handvoll Trockenmilch zu essen.
Daraufhin legt er sich in das Grab.
Sein Mörder kniet sich über ihn,
sticht ihm mit einem großen Messer
zunächst in den Hals, dann in den Unterleib.
Sie lassen ihn - das zeigt der Bericht nicht mehr -
verbluten und schaufeln dann sein Grab zu.
Ein Buch hier auf der Station
über schamanistische Heimholung der Seele,
herzlich formal oberflächlich und unergiebig sonst,
redet von einem Psychezentrum beim Kehlkopf,
wo der telepathische Geist situiert ist,
also, auf abstrakteste Weise gesagt,
die Fakultät der Kommunikation ideeller Gegebenheiten,
vulgo: die Sprache.
Gib das Wort,
honoriere die wesentliche Fakultät des Unterleibs, die Zeugung.
Mehr ist, mit dem Blick der
Bergkristall-Totenköpfe mexicanischer Indianer,
in der Welt nicht zu richten.
aber allemal absolut faktische, weltbewegende Tun.
"Ich glaub', ich bin im Walde",
wiederholte ironische Bemerkung in der Oberschule.
_________
Das Maschinengewehrfeuer war wirklich absolut hart und tödlich.
Dem Russen waren wir gefangene Feinde,
die nichts zu sagen haben, die man nicht hört,
und die unter akuter Todesdrohung tun müssen,
wie man ihnen weist.
Derlei ist sicher vielen geschehen im Krieg;
in einer Weise ist es gut,
derlei inständigst verdeutlicht zu bekommen.
I atone, gestatten Sie, daß ich dieses treffendste Wort gebrauche,
für welches es im Deutschen
keinen vergleichbar konzisen Ausdruck gibt!
_________
"I atone" meint in einer Weise
nicht Buße (ein Gestenspiel), Reue oder solches,
sondern etwas wie: passe demütigst.
Vieles bin ich nicht gewesen,
war aber zeitigst dabei zugegen als das verfluchte Orakel,
das seine Ahnungen haben muß (die Moiren),
und nichts von ALLEM, was geschehen und getan ist,
läßt sich wettmachen.
Die einsame Seele im Weltuntergang, flankiert von allen Mokanzen,
die Menschen- und Tiergeist
(die Katze und ihre Augen im Zwielicht des Vergehens)
dazu je eingefallen ist.
Die Neigung und Übung (Religion, manche Philosophie),
da auf Nummer Sicher zu gehen -
da hat man wenigstens Gesellschaft,
mit der man sich soweit einig sein kann.
Religion. Staat.
_________
Die Station hier, fair betrachtet,
ist ein Luxusquartier,
gehalten gegen alles mögliche Daseinselend umher.
Sogar so etwas wie geistige Unterhaltung ist da,
mit den wissenden & meinenden Masken der Insassen.
"Umsonst ist nur der Tod, und der kost' noch das Leben"
Parole des Alten, die mir öfter siedend einfällt,
dazu das Foto der tibetischen Zeremonie des Griesleibstechens
(Gelegenheitenmacherei).
So gesehen, ist man hier sehr exponiert.
Bei der Rachsucht hexerischer Sitte
(die dichte, dornige Bodenhecke, die mich im Traum barg)
erscheint alles möglich, es gibt kein Recht, das schützt.
"Na warte!" ist die unbarmherzigste Rechtsinstanz, die's gibt.
So wie Worte manchmal für Gottes Ohr sind,
so gehen Verwünschungen auf eine metaphysische Bank,
verglichen mit welcher
alle irdischen Kredit- und Verwahrinstitute Schulbänke sind.
In Indien, wie letztens emerkt, soll auf einem offenen Weg
ein Meteorstein genau auf den Kopf gefallen sein, was ihn tötete.
Ich rechne das in den weiteren fallout-Halo der Voyager-Geschichte.
Im Himmel (Kosmos um die Sonne) ist seither eine Art Loch,
woraus finale Bemerkungen (der Meteor von Tscheljabinsk z.B.)
auf die Erde treffen - das ist, wo nicht genau vorhersagbar,
zumindest deut- und interpretierbar geworden.
Da ist genaue Kimme, ich sehe es,
doch wie soll ich andere Geister dazu bringen, das zu beachten!
Man muß müßig wach sein dafür über unerkennbar lange Zeiten,
und sie wollen ja doch nur Lehren dazu,
wie man am besten
dem Nächsten den Arsch leckt und das Fell abzieht.
Dieses gewisse Wissen
steckt einem am Blick wie ein Gerstenkorn,
dessengleichen ich in erster Jugend gelegentlich hatte.
Und wie der Verhalt mit den Voyagern ist,
der lèse-majesté an der Sonne,im Prinzip allen Sternen damit,
das ist mir ja irgendwann spontan komplett eingefallen,
echteste Anamnese,
ohne daß ich mich hätte müssen Schritt für Schritt dahindenken.
Ich wußte einfach, so wie in Karikaturen früher unmittelbar ein Licht,
signifiziert als leuchtende Glühbirne, über dem Kopf aufging.
Das Motiv geben sie schon lange nicht mehr.
900 Jahre haben Geister die platonische Akademie unterhalten.
Das ist eine Menge Daseins- und Geschickesgeschichte,
von der man nie hört.
Generell über das Dasein zum Tode zu philosophieren,
wie es Kierkegaard tut, bringt's irgendwie nicht.
Er spreche von sich, wenn er meinen will,
und suche sich bessere Adressaten und Publikum,
soweit solche überhaupt die Menschenmöglichkeit sind
(mir stehen ja, beim Buddhawesen Tibets,
das sich so absolut vom indischen des Gautama unterscheidet,
die Tiergeister bei -
Gautama hob ab und wirkte
auf ein da schon bestehendes Mönchswesen,
und immerhin darauf beruht die tibetische Weltweise & etwa Zen).
Aber auch: nicht sich sieht er an (Lao Tse):
was bringt das, zu jammern über sich, wo man ist wie alle Welt!
Philosophie, auf den wollenen Mantel,
wollene Unterwäsche gekommen,
bürgerlich: Du kriegst die Motten!
_________
"In the rush-hour years of my life..."
_________
Länger her: Als ich am Bahndamm lebte.
Eine gewisse Menge aus dem Dorf
beim Durchbruch der Bachstraße
hat sich eingefunden bei dem Trafoturm am oberen Ortsende,
nahe dem Bahndamm.
Ich befand mich da auch.
Vielleicht war das bei dem Feuer in einem Einfamilienhaus dort.
Schließlich gehen die Leute alle zurück hinab ins Dorf,
ich gehe in Gegenrichtung zum Bahndamm.
Ein junger Polizist, der da erschienen war,
steht allein am Platz zwischen jenen und mir,
fragt mir laut hinterher: wer ist der einzelne Mensch da!
_________
Schriften und der Geist: einmal die emanative Phase,
wie aus bildformenden Elementen des Schriftrealisierten
erhellende oder vernebelnde Begriffswolken
in das wahrhabende Bewußtsein wallen und scheinen,
dann aber auch ein davon
manchmal sehr verschiedenes logisches Geflecht
in der Semantik und Wortapplikationen des Textes ohne das,
assoziative Referenzen z.B. oder der Drift,
der in manchen Satzkombinationen steckt.
Die erste Gewahrheit erlaubt dazu relativ freie Geistigkeit.
In der anderen können Fallstricke für den Charakter stecken, Gefahr.
Manche Worte & Begriffe verankern sich im Halbbewußtsein
nach dem Prinzip poke - peek,
und können, wo ihre Zeit ist, mit ungeahntem Aplomb,
ganz ab von dem Textsinn, in dem sie erworben,
ins Bewußtsein fallen.
Auch das ist Anamnese.
Manche Autoren wissen so
die Geister mit Anlaßworten zu Sinnfluchten auszustatten,
ein geheimes Tun, das sich in der Suada des Textes verbirgt.
Gewöhnlichste Anwendung darin,
labile Geister mit Neurosen zu besorgen.
_________
Zeitung: Kunst als, wirklich oft, Wichtigtuerei.
Da diese auch sonst Gesellschaft macht,
recht stark gewürdigt,
aber damit noch lange nicht wesensnäher
als den sozialen Bedürfnissen nach eigender Wichtigkeit...
_________
Nachmittag.
Das Buch organisiert "Was geschah im 20. Jahrhundert",
von Sloterdijk. 27 € für 350 Seiten, teuer genug.
Ich gönn' es ihm.
Immer derzeit, wenn ich irgendwo draußen gehe,
die Menschen, die mir da begegnen,
zeigen sich immer, anders als sonst,
in einer bislang unbekannten Weise prinzipiell und bewußt.
Eher kleinbürgerliche Typen,
dabei ein wenig überheblich und wie wissend mißbilligend.
Andere sehr gerade und überaus bewußt.
Mädchen nehmen sich in einer Weise
absichtsvoll auf sich selbst zusammen usw.,
da ist nirgendwo mehr etwas egal.
Junge Typen ein wenig offensiv meinend, aber habitual neutral.
Nicht jeder geht gern mit,
wenn man die Welt von der Totenseite her definiert.
Das ist meine Orientierung: Gesichtssinn hinauf in die Stirn,
die absolut sehen kann,
Welt werden sieht und über den direkten Horizont hinausweiß.
Alles vom Schritt aufwärts bis zu den Brauen
ist prinzipiell Zutat und Animation vom Genital her,
bei Frauen noch Extraakzent durch den Busen.
In dieser Zone nehme ich z.B. Menschen als Einzelbälger,
die ich daraufhin ansehe,
ob es Sinn hat, mit denen Interaktion zu entwickeln.
Alles Schauspielen spielt sich wesentlich da ab,
auch ganz gewöhnliches,
etwa als Gespräch in kleinen Gruppen
(das Naturtalent der Magna-Mater-hörigen
dörflichen Kleinbürgerinnen sonst,
sitzend unbewegt, da viel Nuance mit Brauenspiel,
Augenrollen und Mundspitzen etc. zu entwickeln.
Wer neutral sein will darin,
hält sich wesentlich & konzentriert in den Augen,
arbeitet mit Blicken usw.
("wenn Blicke töten könnten" etc.).
_________
Glauben, also: die Absoluten der Sittlichkeit
(auch möglich: Axiome... ).
_________
In den schmalen Zeiten, wo ich Jobs hatte,
hat mich immer wieder stören müssen
die allgegenwärtige Unredlichkeit,
mit der Beschäftigte - einfache Arbeiter -
stahlen und unterschlugen, betrogen usw.;
die praktische Partout-Präsenz solcher kleinen Schmierigkeit
stieß mich einfach ab.
Z.B.: bei den Trailerfahrten nach Frankreich
wurde Diesel auf Kartenzahlung getankt.
Es war total üblich,
daß Tankwarte dabei 40 l mehr auf die Rechnung schrieben,
dem Fahrer die Hälfte des Überbetrages gaben
und selbst den Rest behielten.
Keine Firma checkte so etwas.
Das war da so üblich und normal - es kotzte mich an,
wie auch all die anderen kleinen Tricks und Linkheiten.
Alleine deswegen würde ich keine solchen Jobs mehr ausführen wollen.
Aber solche Unredlichkeit
ist eine sittlich-unsittliche Normale im Sitten-Arbeitsvolk,
ganz wie sexuelle Übergriffe usw.
Menschenvolk solcher Art ist da durchaus verrottet und dekadent,
und keine Zeit, kein Gesetz ändert etwas daran.
_________
Es gibt Typen überhaupt (Anthropologie, auch Tierwelt),
und sittliche Urtypen,
z.B. aus langen Familiengeschichten herangewachsene,
sei's physisch (Sportler, Krieger),
sei's sonst dominante Nummern,
aus denen leicht Priester usw.,
Chefs, Professoren, Ärzte werden, Offiziere -
die sind für solche Funktionen wie geboren,
und die Intelligenz und den Charakter damit
werden sich leicht finden.
(Solchen Leuten gleiche ich,
der z.B. vergleichsweise jung an Erscheinung bleibt
und keine da so natürliche Würde an sich entwickelt,
wie auch keinen solchen Sinn für Wichtigkeit,
Autorität und Eminenz vor bürgerlich-ehrenwerten Herden.
Vergleichbares findet sich im einfachen Volk aller Stämme,
der dazu untergebenen Klasse,
mit sinnfälligeren und gemeineren Prominenzmarken;
konnte nie verstehen,
wie billig solche Arschlöcher zu korrumpieren sind,
ein technisches Geschenk, Geld natürlich,
kleine Lustreisen und Extrazeiten mit Nutten -
das sind wohl zivilistisch Festgeklebte,
denen z.B. gar keine wirkliche Freiheit hilft,
die kommen nie weit
von ihren heimischen Klosetts und Betten weg!)
Ich habe nichts gegen,
vielmehr schätze solche natürliche
und oft geniale Typenautorität,
es tut mir gut, solche zu sehen
(leider verachtet man meinerlei da
viel zu besinnungslos und gerne),
das macht, in einer Weise, recht platonischen Staat.
Ich schätze gut eingespielte natürliche Autorität
(die's auch als starke Frauentypen gibt,
ab von Politik und Erwerbsleben),
solange sie nicht mit Willkür und Mißbrauch einherkommt.
Mit solchen Gestalten
kann eine Menschengesellschaft lange bestehen:
das ist konservativ.
_________
Ich habe einen guten, sehr wachen Kopf
und ein denkbar souveränes Selbstbewußtsein,
das mir hilft, Dinge in der Welt autark und treffend zu betrachten,
tauge aber nicht zu Fleißarbeit, gesuchter Komplexität
(Nietzsches frühe lange Aufsätze sind mir eine Pein,
und der sagenhaft komplizierte
Dialog zweier junger Patrizier bei Tacitus,
im Reclamheft der Germania zu finden,
müßte schon seinen Zeitgenossen
völlig unverständlich gewesen sein),
auch der gewissermaßen drüsenhaften Verbohrtheit,
mit der z.B. alle die guten Journalisten
(auch Analysten der Finanzindustrie)
ein Thema verfolgen und strukturiert darzustellen wissen.
Aber mit meinem Leib ("habeas corpus" usw.)
bin ich einem sehr unbekömmlichen Erbe und Geschick ausgesetzt,
ich kann es nicht ändern,
und die Welt der ohnehin eher Leiblichen
besteht nur aus Fallen zu diesem Verhalt.
_________
Es ist ein völliger Unterschied des Akzents aller Wahrnehmung, je,
ob man sich gelöst nur der seienden Welt aussetzt
(die Tiere waren wieder sehr aufmerksam heute,
selbst ein Eichhörnchen beehrte mich)
oder ob man, meist aus sexuellem Interesse
oder mit anderer, suprematistischer Idee
der Überwältigung und Inanspruchnahme
(strategische Verbündete z.B.)
konzentriert auf die Leiblichkeit
und den Geist eines anderen Wesens
(Mensch, oder auch etwa Pferd) widmet,
sich mental und physisch (im Sex) darauf verbraucht -
in dieser Phase verfälscht sich notwendig
alle natürliche Wahrnehmung
(man bedenke zu diesem Verhalt
die etwas unebene Definition von Naturrecht,
wovon nicht umsonst
das Menschenrecht als Sonderfaçon abgezweigt ist)
der wirklichen Welt.
Als Extraakzent zu solcher Verfälschung das Medium Geld
und wie es ge- und mißbraucht wird,
sehr oft als eine Art Hurenlohn!
_________
...die sittenüblichen Kompromittierspielchen,
deren eines z.B.
in unethischeren Verübungen des Kriegshandwerks besteht.
Meist aber Dinge wie sogenanntes Rudelbumsen,
miteinander bei nacktem Arsch und steifem Horn
etwa dasselbe erleben,
spezielle Version: das Wissen der Huren und Buhlknaben
aus dem intimen Umgang mit Freiern,
von denen der jeweilige aktuelle Kunde nichts weiß eigentlich,
woran er aber gemessen, und womit verglichen wird.
Dieser Belang hat eine weitere Wendung etwa bei Ärzten, Anwälten,
solchen Berufen der Behandlung kommuner Menschen.
Bei Priestern und Gläubigen wird das normalisiert
durch die Koime,
das Zusammentreten und Gott-Feiern der ganzen Gemeinde.
Dieser Effekt scheint jungen, gottlosen,
nur so weltlich traktierten Menschen auch wichtig zu sein,
deren Koime-Momente große Pop-Festivals sind usw.
Vergleichbares mit dem Sport,
der billigeren Katharsis (durch Schreien) als bei dem Schauspiel,
der Tragoedie mit ihrer komplexen dramatischen Logik.
Sportsenthusiasmus ist eher was für Jüngere, eher männliche,
die Katharsis des Dramas
für reifere Menschen und moralische denkende Frauengeister.
_________
Der "Platz der Kraft" des alten Zauberers bei Castaneda,
der runde, platte Tanzplatz, woran des Alten Hütte steht,
in der er Bohnen hortet und ißt,
ringsumher Büsche,
in die er gelegentlich geht, dem call of the wild zu folgen,
wozu im Himmel jedesmal ("Scheiße bauen" etc.)
ein Donnerwetter ertönt,
das ist nun in aktualisierter Leseweise hier,
die Stadt Düsseldorf in ihrem Horizont,
in deren weltmäßigstem Teil die Regierung einer Frau Kraft
das weite Land bewirtschaftet,
und die ist vom Ansehen her eher eine sehr gewöhnliche,
aber kluge und tatkräftige Frau aus dem Volk,
sehr geschätzt nicht nur bei ihrer Partei,
öfter prospektiv als Kanzlerkandidatin betuschelt,
Tochter eines Straßenbahnfahrers
(derlei findet sich in den Ahnenreihen
meiner beiden Herkunftsfamilien)
aus Mülheim, ursprünglich Unternehmensberaterin,
die mehr so lala zur Politik gekommen ist,
wollte mal sehen, wie das geht.
Castaneda läßt den Zauberer 80 Jahre alt sein,
und Carlito, sein Adept ruft dazu aus: aber Du bist ja gar nicht alt!
(Detail aus dem Internet heute: eine Schauspielerin oder so,
73 Jahre alt, doch - Foto - sie sieht aus wie 35).
Der mittelamerikanisch wirkende,
smarte Typ gestern war nicht umsonst:
ich begann meine Reisen mit 80, also: 1980,
und da war ich wirklich nur jung, 30 Jahre alt
(dazu hier wieder die Jäger letztens,
welche das Skelett eines vermißten 80jährigen
an einem Waldrand fanden, also einem Ort (topos),
wo ich bei Radreisen zu ruhen und zu schlafen pflegen würde;
Jäger solcher Art kommen bei Castaneda nicht vor,
so ist Mexico nicht.
Weisheit. Ein Phänomen wie kluges, sorgliches
Wirtschaften, mit dem Hause z.B.
Weisheit steht essentiell über formalistischer Ratio und Regelhaftigkeit.
Regeln helfen, unstrukturierbare Zeit zu überkommen.
Die Weisheit aber wird zu ihrer Zeit darüber können und müssen.
Eine Regel ist rationalistisch vordergründig, Weisheit hat Augenmaß.
Die Regel meint. Weisheit weiß.
_________
Gute, ganze Weisheit bedarf im Grunde nicht vieler Worte,
so wie zur Dexterität des Menschen zehn Finger genügen.
Weisheit bleibt eher von den Dingen, gibt ihnen respektvolle Namen,
damit auch Andere so achten können.
Hiermit die exemplarische Lehre Lao Tses.
_________
"Wat Wunder, eh" muß ich derzeit immer sagen,
wenn Film und Literatur (bei der Musik geht das so nicht)
ein wenig unwahrscheinlich sind.
Auf solchen Schnickschnack verstehen sie sich mittlerweile
wie auf's Bonbonmachen.
Dabei - das ist für Kindsköpfe aller Lebensalter gedacht -
ist das, außer im Verkaufen des Schmus an die Medien,
durchaus nicht nur Markterei -
das will den Geist und Habit von sonst ratlosen Menschen formen,
etwa, indem es neue Gewohnheiten unterjubelt
oder dies achten, jenes verachten lehrt,
wie alles Drama ja schon immer.
Rational und weise betrachtet, ist das Unkultur,
die aber das weite Kulturbild ausstattet und formt,
die Wege der Materie richtet...
Wortlose Ideologie in Bildern und damit suggerierten,
doch halbbewußt bleibenden Verhalten.
_________
Extremistisches Denken verdirbt die Welt?
(Mir also das neueste Buch vom Sloterdijk besorgt,
Würdigung der Errungenschaften des 20. Jahrhunderts.)
Nein, dazu genügt allemal mittelmäßigste Politik,
denn ohne den Zuspruch der weiten Herden kommen extremistische,
weltverachtende, falsche Ideen gar nicht zu bedeutender Wirkung.
Der Kommunismus z.B. ist nur banal,
zerstört sich und die Welt allerdings,
indem er Massen von Menschen radikalisiert.
Viel gekonnter ist da doch die schlaue und wache
Benutzung rein ideeloser, doch konzepthafter Beobachtung
zur Vernichtung und Erledigung Einzelner oder begrenzter Gruppen:
die Eris, der Eifersuchtsgeist der unbarmherzigen Sitte,
wie sie sich eher im Faschismus realisiert.
_________
Philosophie meint: was soll man gelten lassen.
Dazu taugt auch wissendes Schweigen.
_________
Weisheit steht über jeder Ratio, und die Frommen sagen dafür:
die Gnade steht über jeder Erkenntnis, jedem Verdienst.
Man definiert sich dazu einen Gott,
den Dämon über, außer allen Dämonen,
damit die Gnade einen Geist habe, der sie enthält.
Sonst besteht zu solcher Annahme wenig Notwendigkeit.
_________
"Mach das Beste daraus, daß Du lebst"
und daß es eine WELT ist,
die Dich erhält und die Du daher besser respektierest!
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Mein Namenspatron - der Name ist germanischen Ursprungs,
schon sehr gebildet
im Vergleich zu urtümlicheren Germanen-Vornamen,
krude wie Tiernamen -
war eine Art Ritter, vielleicht schon Ordensmann,
ritt jedenfalls in einem Gewitterhimmel,
und urplötzlich fuhr ein Blitz direkt vor ihm in die Erde
(gut vergleichbar mit der Paulus-Sage nun: )
was ihn vom Pferd warf und seelisch so erschütterte,
daß er in eine Klostergemeinschaft einkehrte,
dort Dienst tat und Rang erwarb,
bis daß er schließlich Bischof wurde.
In Jugend und Adoleszenz mehr absichtslos bedacht,
ob ein Klosterleben das Richtige für meinen Lebensgeist wäre,
fand aber immer, die Formelhaftigkeit der Daseinsordnung da,
die Eingebundenheit in eine autoritative Disziplin,
die doch relative Armut des Geistes,
die Begrenztheit seiner Vorhalte und Inhalte,
vor allem aber die Fremdbestimmtheit
in jeder geistigen und Lebensregung -
das bekam mir nicht.
Das dauernde Leben in Häusern
ohne Abwechslung und Neuigkeiten
ist ohnehin nichts für mich.
Also stellte ich das ab,
auch jede religiöse Übung und Beschäftigung,
als ich sah, daß ich diese Glaubensideen
nicht mit Selbstgefühl
annehmen und substantivieren konnte.
Ich war ja auch, als Zugereister,
in keiner Gemeinschaft akzeptiert und Teil davon,
ich habe nie Gefühle gelernt.
Sentiments, auf der Höhe der
spätpubertären Wachstumsphase,
aber kein Gefühl,
diese Innigkeit mit anderen lebenden Geistern.
Die Alten schlugen mich und dröhnten mich kaputt
mit ihren drüsen-hexenhaften Unmöglichkeiten,
verfügten auch, außer in ihren Familiensagen ohne Worte,
und sittlichen Minimalgewahrheiten,
über keinen Intellekt, eine Weltkenntnis und Sprache,
mir objektives Denken beizubringen,
mich klug & dominant zu machen in der Menschenwelt,
und die Altersgenossen zogen einfach auf mich ab,
potzig-ordinär die Dorfmegären
und ironisch-distanziert die Mitschüler.
Wo sie doch ein wenig umgänglich und mitteilsam waren,
zeigte sich, daß das doch nur bei den Irren auskam, auf Dauer,
bei aller psychiatrisch-statalen Sphinx.
Es gibt viele Sentimentsromane,
die aber die aneinander verlorenen Paare meist scheitern lassen,
wohl in weiter Tradition der Orpheus-Sage her:
außer darin, sich in Liebe zu Nachwuchs zu verhelfen,
soll es keinen Sinn haben,
auf dieser Erde sich ganz, gar leidenschaftlich,
an einen anderen Menschen zu verlieren -
die Jugend verlangt danach,
weltlich besser plazierte 20 - 30jährige halten sich,
mit einiger Ironie,
bei allseits lauernden Abgründen
in sexualistisch-promiskuitive Dekadenz,
in der aller Geist verdirbt, an diese Meinung,
doch spätestens
mit dem Erlöschen der Fruchtbarkeit bei der Frau
sind sie nur noch nüchtern allzuwissend,
und geil allenfalls als Lasterhaftigkeit,
und aus unkorrigierbarer Gewohnheit.
Die Normale,
nicht einfach gleichzeitig miteinander
aus dem Leben scheiden zu können,
macht sie ungut weise:
man spart sich seine noch wachen emotionalen Regbarkeiten
für die Gesten und Auslassungen gelegentlicher Trauer,
auch schon um entschwundene schöne Welt, in Pfändern,
und das muß für absolute Hingabe genügen.
Nimmst Du aber gar Drogen, LSD z.B. und Haschisch,
die Fähigkeit zum Fühlen und Imaginieren zu zentrieren,
bist Du erst recht bei Jenen des Teufels,
denn gerade das liefert Dich
der Kadaverität des eben Existierens aus,
es darf nur Wahn und Irrung sein.
Die guten, vertretbaren Zwecke des Daseins sind eindeutig fixiert:
gesittete Kinder zu zeugen und in die Zukunft zu schicken,
die Ordnung der Daseinswelt -
Närlev, Ernährungsleben, nennen dänische Zeitungen das -
und nüchtern illusionsloses Einverständnis
mit seinen so geliebten Nächsten und Allernächsten,
alles Andere kann nicht bleiben und bringt sich nicht fort,
im sicheren, hermetischen
Rand der Begrenztheit allen individuellen Daseins.
_________
Dreißig Jahre vorbei: wenn Yuppies älter werden
(sich z.B. die totale Vernetzung mit Hauselektronik,
selbstfahrende Autos usw. verkaufen lassen,
den lächerlich großartigen
Anspruch auf erkennbaren Fortschritt im persönlichen Daseinsfeld /
also: Spezifizitäten des elektrischen Bürgerrechts /,
der aber ein immenses Geschäft zu sein verspricht
und weithin Wirkungen
auf die Sitten und Normalen
massenhaft urbanen Lebens haben wird.
Ein Essay, globaler betrachtet
als von inseits der kapitalistisch-statalen Globalisierung.
Das kann so, muß aber eigentlich nicht,
außer in der halben Idee der in den Stadtlabyrinthen
mit ihren bizarren Echo-Klirreffekten
für's gemeine modernistische Bewußtsein.
Wie die Bevormundungsstrategien
bei dem Windows-XP-Betriebssystem
wird dann alles Mögliche
von Systemlogikern vorgeplant und organisiert -
die müssen das, um ihre Qualifikation zu Geld zu machen,
ohne das, im hochorganisierten kapitalistischen
Lebensfeld des Dunstkreises maßloser Städte,
die sich kein Dasein wissen
(Einladung, happy zu sein und große Gewinne zu nutzen,
für ein Leben
an den Machtkämpfen der Industriefinanzierer teilzunehmen,
ohne jeden Sinn für das,
was sich nicht marktwert ausbeuten läßt)
über diese Bornen hinaus -
müssen das, so wie ihre Erhalter, die Firmen,
pushen müssen, was immer Profit garantiert.
Es gibt also kein Spiel, keine Eleganz mehr
des wesentlich freien Tanzes von Individuen und Gruppen
in einer gelasseneren Daseinsumgebung.
Sinn für sensuale Nuance usw. -
die Menschen erleben das Rattenrennen ja
als Zuwachs von funktionaler Macht in der Welt,
so wie Sache des Staates alther ist,
alles als seine Angelegenheit zu betrachten,
was an Erwirkung
der Menschenwelt größere Verfügung im Kosmos verspricht -
das geht ja heute hypertroph
weit über vernünftige Daseinsvorsorge
alter, etwa feudal gegründeter Menschheit hinaus.
In dieser wuchsen mit reichen Bauern und Landhaltern
gewisse, magisch-tabuhaft grundierte Tyrannien,
welche die Menschen zwingen,
gewissen Ansprüchen extra & express zu genügen für den Preis,
daß man ihnen - die da weitgehend aber
ihre Grundversorgung
aus eigener Garten- und Feldwirtschaft richten konnten,
selbst viele im weiteren Feld der Marktstädte -
die Subsistenz garantierte,
auf einer noch rudimentären Basis des Geldgebrauchs.
So verhielten sich auch andere Gewerbe, Weber z.B.,
eine früh wesentliche Versorgung, Eisenwirtschaft usw.,
ohne welche die Menschen da schon nicht auskamen -
dort gründet ein Sittenmonopolismus,
der dann in erster Massen- und Industrieproduktion
bestimmtere Form annahm
mit einem Akzent auf, was Marx entfremdete Arbeit nennt,
und Geld in solchen Mengen,
daß Spekulation damit möglich wurde,
die Vorform des reinen Finanzkapitalismus,
der bewußt neue Industrien zu den längst etablierten Märkten schafft,
von denen ganze Menschheiten nicht mehr fortzukommen wissen,
orientiert an einer eigenen Stadtlebens- und Marktkultur
(deren Basis z.B. alle Art Hurerei ist,
auch die der Kulturschaffenden usw.).
Die Markterei wurde ja offenbar bewußt und gezielt instauriert
von den Herrschern im 12. und 13. Jahrhundert,
wo sehr viele Orte, Zentren stammesmäßig verfaßter Menschheiten,
offiziell Marktrecht und damit z.B. Gerichtsgewalt bekamen.
Die Tyrannie der Reichen alter Zeit,
die noch sehr nahe
an restriktiv-tabuhafter Sitte der Urgemeinschaften war,
hat sich hierhin fortgebracht,
beweist sich z.B. als Rechten über Lohn und Fairness
gegenüber nur total Abhängigen,
und in den Werkzeugen und Gewalten, die sich der Staat reserviert,
da bestimmend einzugreifen.
Die alte Gesellschaft hat mit den da lange dominierenden Familien
(Adel, im Weiteren), auf die Dauer zumindest
sichere Weltweisheit und Menschenklugheit mit hervorgebracht,
die alte Elite (Auswahl: man wird zu solchem Stand
von der herrschenden Sitte adoptiert),
die aber, in weiten Teilen zumindest,
in Konkurrenz mit urtümlicheren,
stammesmäßigen Machtkonzepten,
sich mehr und mehr auf die Raison der Macht konzentrieren muß,
ausgespielt bis in die wesentlich sinnlosen,
spielerhaften Kriegspraktiken der absolutistischen Phase,
der Diplomatie usw. damit,
was eigene, sehr spezielle und hazardistisch-berechnende,
oft frivole Menschentypen hervorbrachte.
Macchiavelli besorgte es,
die Raison reiner Machtausübung
in solcher Weise herauszuarbeiten,
eine Logik, die in ihrer Anwendung,
weil Staat nicht nur aus Luft besteht,
die Vorurteile und Eigenheiten der Menschheiten
in Betracht halten muß,
die ihr Geschäft besorgen.
Über länger aber hat das Menschentypen gezüchtet und geprägt,
die aber nun einzig darin ihre Raison finden,
Staat zu besorgen und auszuüben, Krieger, Polizeien,
prinzipal meinende und lebende Beamte (die Ministerialen alther),
welche, als ihre Eigenmacht und Raison
selbständig genug geworden waren,
modernere, von der Adelsherrschaft emanzipierte
Staatsideen hervorbrachten,
bis zur Revolution, ein Experiment je,
das eigentümliche Extremismen erzeugt
und wesentlich, über länger,
wieder auf die Daseins- und Weltkonzepte
entschieden altertümlich gebliebener reiner Sittenmenschheit zurückfällt
(damit z.B. die Geltung von Magie & Religion).
_________
"Erheblich" ist, wie das Essen aus der Erde auf Deinen Tisch findet.
Den Rest kannst Du selber. Sei cool!
_________
Eine Menge Schreibe weggeworfen, einige hundert Seiten,
die Mitschrift der Krise und was hinzu kam.
Sachen über Sachsentöchter zu schreiben, mag angehen,
ist aber nicht meine Sache.
Ich seh' nur zu blöd aus damit.
Interessante Items
wie über den Nutzen buddhistischer Daseinsschlichtheit
für Menschen,
die in der Weltgesellschaft
wesentlich nur als Arbeiter existieren können,
oft ja ein ameisenhaft-schlichter,
einfacher und so stabiler Menschentyp,
waren dabei, hätte Sinn gehabt, zu behalten.
Aber ich habe, angewidert von meiner albernen Raisonnage weithin,
alle Notizbücher in den Abfallkorb geworfen,
wo sie die täglich durchwischenden Putzfrauen mitnahmen.
Bestenfalls noch für Trödel zu gebrauchen.
Es standen genug wirklich meinenswerte Beobachtungen darin,
doch es war mir zu peinlich.
_________
Autoren, mal abgesehen von Wissenschaftlern,
die aus ihrem Überblick über dies und das referieren,
scheinen mir allzusehr und weit umher
die Allerweltsmeinungen
und eigentlich banalen Interessiertheiten
der gewöhnlichen Menschen,
die wesentlich nicht wirklich beobachten und denken,
bestenfalls generalisierende Meinungen hegen,
immerhin oft interessant zu bedienen.
Sie spiegeln also
die Innenansichten einer wesentlich horizontlosen,
höheren Gemeinmenschheit,
auf welche Praxis man
Platons Vorbehalte auf die Maler anwenden kann,
die nur Seiendes kommentarlos,
wenn auch vielleicht
mit einigen Akzenten und Pointen, abbilden.
Das ist sonst nur seine Meinung.
Solches Zeug ist, sagen wir,
glossistisch interessant, aber wesentlich glatt:
es bietet keine wirkliche Einsicht und Handhabe,
der Welt eigentlich beizukommen.
Es ist Literatur, so lala.
Letztens ein kurzes Stück aus dem etliche Seiten langen
Monolog in Joyce's "Ulysses" zu sehen bekommen,
fast gekotzt über der lüsternen Anspruchslosigkeit solcher Schreibe,
der entsprechend das ganze Buch wohl ist.
Reine Scheiße, genialistisches Geschäftskalkül.
Und das ist Kanon der Weltliteratur,
psychisch-intellektualistische Pflichtlektüre.
Wenn man überlegt!
Schriften, auch & gerade technische,
bestehen im Weiteren meist darin,
aus einer gewissen
Höhe über der wirklichsten Wirklichkeit darauf einzuwirken,
wie Menschen sich und ihr Tun meinen:
nicht umsonst ist der Kopf
mit seinen essentiellen Sinnesorganen
deutlich separat vom Leib
mit seinen Gliedern und intestinalen Launen.
Man kann die allgemeine Vorstellungsarbeit damit
interessant illuminieren,
doch meine Güte, ist das alles kognitiv hermetisch,
weist nicht einen Deut meist
über kommune Bewußtheit in sittlichen Horizonten hinaus,
erkennt z.B. nicht einmal
die dazu wesentlich autonome
Daseins- und Geisteswelt der Tiere, der freien.
Alles ist nur Gleichnis aussichtslosen Menschendaseins,
bestenfalls etwas intellektuell,
höhere einfache Ratio des Daseins!
Kant hat, wie ich meine,
die elementare Mechanik selbstbehaltener Ratio
erörtert und beschrieben,
mit Aussichten von deren Resonanz und Wirkungsmöglichkeit
in sittlichen Konstitutionen.
Auf dieser Basis kann man effektvoll philosophieren,
doch läßt es wirkliche, lebende Erfahrung mit der weiteren,
so nicht organisierbaren Welt außer Betracht.
Es ist ergiebig, aber langt nicht.
Versimpelt man das, kommt es auf Quietismus, Pietismus
und für Neurosen allzu anfällige Selbstbetrachtung hinaus,
der kurze Abgrund der Selbstverlorenheit.
Heidegger reduziert das noch weiter,
auf das urtümlich an die Welt verlorene, nur seiende Subjekt
in seiner vergänglichen Leiblichkeit,
ohne alle höheren intellektuellen
Ansprüche an sich selbst und die Mitwelt,
das Daseinssubjekt, mit dem die reine Sittlichkeit,
ohne jede ideeschaffende Intellektualität,
mit Praktiken basierend auf primordialer Magie,
ohnehin aus einer Art natürlichem
Intellekt der kommunen Menschen, umgeht.
Die allermeisten Menschen, zeigt sich ja,
denken an sich überhaupt nicht in geltenderen
Kategorien als ihre oberflächlichste Existenzsituation hinaus,
aus Mangel an wirklicher Welterfahrung und Interesse daran.
Denen hilft im allgemeinsten Verstand allenfalls das,
was Nietzsche als den gemeinen Willen zur Macht beschreibt -
von dem haben sie gut gelernt,
allem gelasseneren und freieren Geist
bis in die letzten Grenzen entgegenzutreten.
Die meisten Menschen sind also reineweg dumm,
wo ihnen gemeine Sittengeistlehre beisteht,
sogar bestialisch idiotisch, triebhaft böse usw.
Sie lernen von Kind auf meist,
nur von ihrer begrenzten und aussichtslosen Daseinssituation
soweit aufwärts zu rationalisieren,
daß es zu ihrer Selbstbehauptung über gewöhnlichen Antrieben,
Lebensbedürfnissen organisiert um ihre Libido, langt,
und darüberhinaus: nicht.
Es ist auch ein weiter Weg
von da bis zu aufgeklärter Weltsicht -
bei Kant bleibt die Aufklärung auch rein in der subjektiven
Selbstheit des Individuums
und der Sittenherde, in der er sich erlebt,
eine Art Aufräumen im eigenen Binnengeist,
wie ihn die Sitte und Religion
von klein auf mit Ideomen und Denkpflichten ausgestattet hat.
Das sorgt für innere Klarheit und Ordnung
gegen verwirrende und pervertierende Vorstellungsformen.
Der seiende Mensch kann so frei sein,
wie ihm seine Mitwelt Raum läßt,
doch wirklicher Geist mit der originalen weiteren Welt
ist das noch lange nicht.
Und die Mächte, Geistbezwinger,
die sich schon damit in Frage gestellt sehen,
verstehen sich auf gewaltige und furchteinflößende Reaktion.
Die kommune, sich immer lobende Freigeisterei
kommt über diese Bornen,
schon weil sie sich kommun organisiert
und alle Beschränkungen aus gemeinster Daseinssorge
hinnehmen muß,
nicht hinaus.
Denen sei der aufgeklärteste Buddhismus empfohlen
in seiner asiatisch realistischen
Annahme auch der reichen,
des Menschen nicht bedürfenden Welt.
Das ist nicht nihilistisch, wie Nietzsche das denunziert,
es erspart sich nur
alle verqualmten und vorurteilsvollen Vorprägungen,
wie etwa der wolligen und schafnahen
Lehren aus dem vorderen Orient.
Sein Hinweis auf die Wirkung
wesentlich auf Reis basierender Ernährung ist aber richtig.
Nihilistisch sind eigentlich nur
die sensualistisch-hedonistischen,
lebenssicheren Menschheiten etwa im Chinesischen,
deren Sinnbild der dickbäuchige Buddha-Archetyp ist,
eine reine Karikatur,
gehalten gegen den doch sehr frugalen Gautama
oder die elementar bildgenauen
und bei großem Verstand haltenden,
titanistischen Symbolismen Tibets.
In China ja auch verpflichtend eine Praxis rigider,
in sich wieder sehr bildfester Sitte der Selbstlosigkeit
in kommun habitualen Daseinsformen.
Sonst: Asien,
ab von den Zivilisationszentren großer sittlicher Stämme,
ist eben sehr titanisch,
große, weithin leere
und Menschensinns nicht bedürfende Landschaften,
die auf ihre Weise Geist machen,
da spürt der Mensch die Erhabenheit des Planeten.
Vergleichbare Titanik in Amerika.
Im Übrigen weiß sich
solcher bodhisattva-reiner Geist zu allen lokalen Dämonien,
sieht und erlebt sie aber eher von außen
und in ihrer wesentlichen Begrenztheit.
Vergleichbar damit die Entstehung mediterraner,
besonders deutlich griechischer Götter-Metaphysik
aus ursprünglich lokalen,
in engen Sittengruppen geltenden Dämonien,
deren niedere und böse Aspekte,
ab von Titanen und Göttern,
auch bei entwickelter & geklärter Götterlehre
immer präsent bleiben.
Auch vergleichbar mit dem asiatischen Geist die Auffassung,
Gedanken und Ideen kämen einem ein
wie durch den Himmel herbeifliegende Vögel.
Solche Wahrnehmung setzt auch einen bodhisattvahaften,
freien und reinen, himmelsleeren Geist voraus,
ganz wie in den Weiten Asiens normal.
Platon und Sokrates, da hat Nietzsche recht,
sind dazu wirklich schon eine Niederung,
in einem Sumpf sittlicher Menschheit,
die keinen entkommen lassen will aus ihrer Kommunität -
damit also der Prozeß, die finale Verurteilung des Sokrates,
der dies auch noch ausdrücklich akzeptiert, auf seinen Tod.
Platon, mit der voraussetzbaren Sphäre reinen Geistes,
in welchem die Archetypen der Idee erleb- und erkennbar sind,
läßt dem Erkennen zumindest den Weg frei in diese von weißen,
großen Meerrandwolken, physischer Gegenhalt zur Idee, wie er sie meint,
animierte Zone großer, menschenferner Welt, somit das Höhlengleichnis.
Doch er lehrt nicht daher wie die Tibeter später,
er läßt die Vorstellung nur frei zu solcher Gewahrheit.
Relativ dazu ist Aristoteles,
der redliche Enzyklopädist und Logiker,
ganz in die besseren Möglichkeiten
rein menschengestalteter Daseinswelt eingekehrt,
ein Aufklärer jener, die nicht gedenken,
wirklich aus der Höhle des Gleichnisses herauszutreten.
Immerhin machte Alexander, den er lehrte,
im Wege großer Kriegszüge nach Asien (Afghanistan!) hinein
den Leuten seines Gefolges die große, titanische Welt erfahrbar,
und viele Krieger aus seinem Gefolge blieben ja auch da,
nahmen Platz und gründeten Familien und Stämme,
die bis auf diese Zeit dort erkennbar bleiben.
Zu Syrien, dem Krieg, den Flüchtlingen:
die Tibeter haben eine Maske,
die offenbar nicht direkt zu einem Tanzspiel gehört,
ein satter, schöner Goldkopf.
Als ich den in einem Foto sah, meinte sofort: das ist der Syrer,
aus der Welt, die mit den Assyrern bekannt wurde
und nach Alexander ein eigenes Reich konstituierte,
in sich selbst gegründet.
Syrer, wie Ägypter Marokkaner, und überhaupt,
was man da als eigene Nationen erkennt,
sind eine spezifisch eigene Menschenart im Arabischen.
Dort deutlich, wie auch bei den Türken,
eine eigene Kaste & Rasse von Kriegern,
große, orionische Menschenfiguren mit einem eigenen Geist.
Es war wohl unausbleiblich in einer Welt amerikanisch vulgarisierter,
elektronisch-medial getragener Kommunikationsmöglichkeiten
an regimegebundener Publizistik mit ihren spezifischen
Denk- und Meinensgeboten und Verboten vorbei,
daß auch in Syrien, nach Tunesien, Ägypten, Libyen
der Abergeist gegen das autoritäre Regime aufstand,
das erst einmal die Demonstrationen zusammenschoß,
wie's in gröberen Staaten nur zu gewöhnlich ist.
Aber sie ergriffen daher die Waffen, die sie immerhin,
in dem im Muslimischen geltenden Machismo, hatten,
und begannen ihren Bürgerkrieg.
Von da an ist die Sache
ganz eine andere, das verändert alle Parameter.
Von da an haben sie es nicht mehr mit der Revoltenmiliz,
sondern mit den Kriegern zu tun,
und ohnedies destabilisiert gerade Bürgerkrieg alle Horizonte.
Es ist nur absolut bedauerlich, was daraus wurde,
eine halbe Million Tote, meist Zivilisten, alleine bisher,
aber sie haben sich auf die Machtprobe
in aller aufbietbaren Gewalt eingelassen.
Aus meinen Zeiten als Fahrer nach Syrien
kenne ich Syrer und von Syrern als Menschenvolk genug,
daß mir wirklich leidtun muß, was da geschieht.
Tun kann ich sowieso nichts,
und wenig können da die Staaten Europas.
Man muß den Dingen halt ihren Lauf lassen,
es ist für lange noch nicht zuende,
und dieser Krieg, wie jeder,
wird alle Menschen verrohen und biestig machen
auf jede Art Staat über das unbedingt Sittliche hinaus.
Geist, um das nur zu meinen, ist da durchweg verloren,
über strategische Ratio hinaus.
Den Amerikanern, meine ich, kann eine solche
Nachhilfestunde für alle Staatlichkeit
im Umkreis dieses Herdes nur rechtsein,
es entspricht einfach der Weise,
wie sie mit strategischem Verstand
von sich aus die Welt sehen.
Immerhin war es ihr
mit den Planeten vom 4. 11. 1994 angesagten,
durch den Jupiterakzent auf Karatschi / Afghanistan
markiertes Eingreifen, nach dem 11. 9. 2001,
das ja eine Mars-Schlinge deutlich vormerkte,
in Afghanistan, von daher naheliegend Saddam's Irak,
im Kuwait-Krieg schon vorgerichtet,
dann die laut als falsch denunzierte
Auflösung der irakischen Armee,
einer sonst sicheren Ordnungsmacht im Lande
(wie in Syrien, wie in Ägypten),
was die besonders rabide, nihilistisch-absolutistische,
aus irakischen Rüstungsbeständen wohlbewaffnete
und von exzellenten Strategen geführte
Kriegspartei der Djihadisten ins Spiel brachte.
Irgendjemandem in den USA muß das sehr recht sein
in einer obskuren Logik wie seit alten gunrunner-Zeiten her.
An sich bringt es nur
eine Bestialität des Kriegerns näher an Europa,
die schon in dem Russenkrieg in Afghanistan erkennbar war.
Es sind Krieger
(ein in Deutschland z.B. fast ausgestorbener Typ),
die dort allein die Szene machen,
und die brauchen einfache und sittlich harte Raison,
den Menschen ihre Vorurteile draufzuhalten
Dazu paßt der Islam
mit seiner kriegerischen Urgeschichte halt besser
als jede andere Sittengeistigkeit.
Einmal schon habe ich gemeint,
der Islam mit seiner Unleidigkeit
gegen alle anders empfindende Welt
sei nur der Fußmann in Asien beheimateter Geister
mit noch absolutistischeren Ideen
über Wert und Sinn des Daseins in der Welt.
Die Dramatik des hier nahegekommenen
Krieges lenkt davon ab, da genauer zu sehen.
Asiaten haben etwas daran zu gewinnen,
an daseinslogischer Geltung,
wenn die Völker Europas da Lehren beziehen
und z.B. den Widerspruch
von menschenguter Sittlichkeit und religiöser Lehre,
und starker Befremdung
angesichts fernerer sittlich-anthropischer Menschenheit erleben.
Zudem stärkt es manches Motiv, wie und wozu Staat taugen soll
und wie er seine Menschen dazu motiviert & rekrutiert.
Den Menschen Gebein machen, nennt Lao Tse das -
denk nicht so viel, das bleibt eher mir hier
oder den Strategen aller Zonen des tatsächlichen Staatswesens.
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Gerade ich, verstehe ich nun die sittliche Meinung,
die mein ganzes Leben begleitete und gestaltete,
hatte allen Grund,
in diesen Zeiten nach härtester Tyrannei, Krieg,
bei dem familiären Herkommen,
ganz besonders sorgsam und beispielhaft korrekt zu sein -
dies alles Kontrastgrund zu dem,
was mir tatsächlich zugespielt wurde
an Versuchungen, Suggestion, Fallen letztlich.
Ich habe mir keine Dummheit verboten,
von der z.B. Nietzsche genau und deutlich abrät,
der philologisch gebildete, protestantische Sachsensohn.
Mi scusi, wo möglich,
ich komme eben
aus dem römisch-dämonopathischen Rheinland,
wo ohnehin alle besoffen sind, außer mir.
Und sie haben mich immer und jederzeit
aufgezogen in ihren Hefeburgen,
ich hatte, bei denen zumindest, keine Chance.
Und entdecke ich, weil früh sie passende Sichten gesteckt,
die Horizonte und den großen Geist der freien Tiere,
so schreibt man dies, ohne daß ich davon hätte gesprochen,
als wesentliche Denunziation in die Papiere,
mit denen sie mich einkerkern.
Die Hermetik und sonderbare
Allwissenheit des Erkennens, immerhin,
der Niedergebundenen in Platon's Höhlengleichnis
hat der Philosoph nicht thematisiert.
Zu dem Thema blieb nur das Schauspiel
von Prozeß, Urteil und Tod des Sokrates,
das jeder verstehen mag, wie er kann
vor der Bilder-, Gesten-, Sittenlogik der Sittlichen,
die nie ihre Nasen aus dem kommun Bereiteten heben,
eine Weltsicht, die ich in der öden, leeren, kleinen
Stadt vor meiner Tür erfahren mußte, aber nie verstanden habe.
Sittenvolk ist, wo nicht besoffen, wach, klug und verhalten böse,
denkt in einfachen Formeln und bereitete mir Sichten und Wege,
vergleichbar formel-einfach, die mich straucheln machen sollten.
Zumindest da, wo schon nicht in Pecunias,
bin ich ihnen eigentlich nichts schuldig geblieben,
sie bekamen den Narren, den sie meinen wollten.
Und jetzt, hier, bin ich dran.
Mich und was mich wirklich angeht,
werden sie damit nicht bewiesen haben,
sondern nur, daß besudelt wird bis an die Nasenspitze,
wer durch ihre Hefegossen tappt,
auf der diogenischen Suche nach dem Menschen.
Nein: wo sie's sind, sind sie Dir fremd und feind (die Heiden),
und näherbei korrupte Anthropen
mit aufgesetzter Menschenfassade.
Drogen - das meint andere
als den geistplättenden und sottifizierenden Alkohol -
als Akzentpunkte: was sie Dir damit unterjubeln,
sollst Du besonders glauben und hinnehmen.
Ich habe nun mit Furcht und Schrecken gesehen
(die Monde des Mars),
wie tödlich sie ihr Meinen da zu kalibrieren verstehen.
Ich kann ihnen nichts entgegnen.
Sie illustrierten meine Jugend;
nun sind sie 40 Jahre älter, genau wie ich.
Und die nicht, die allzu Cleveren,
werden darüber weise geworden sein wie ich,
daß wir mit Gewinn miteinander parlieren könnten.
Sie haben rechtgehabt, und mehr wollten sie nicht.
Es gibt mir ja alle Welt stur hermetisch nur Prinzip.
Freundschaft - große Sage, aber nie erlebt.
Derlei zu wünschen paßt ja gut zu den Sehnsüchten der Jugend,
macht Dich aber nur irre: das möchtst Du glauben!
Im Universum des existentiellen All-Gifts
sind sie alle erstmal nur Deine allzuschlauen,
beliebig nervenden und geistbeleidigenden Feinde,
bestenfalls Zeitgenossen,
mit denen vor dem eigenen Grabstein
ausschauend aus dem Schädel kurz zu verharren.
So ist es gewesen, in vielem wird es immer so sein.
Was soll ich verfluchen, was ich nur nicht ändern kann,
eine Einsicht,
die jedes selbstbewußte Gemensch in seiner Adoleszenz hat.
Du fügst Dich so, ich füge mich so.
Wir haben weiter keine Rechnung miteinander.
"Du hast mir Gutes getan. Das werde ich Dir nie verzeihen."
"Du hast mich sein lassen. Das sei Dein Verderb."
Platon plante gegen Ende seines Lebens,
eine Anthropologie zu verfertigen.
Die Flüchtlingskrise ist das Praktikum dazu,
speziell für die Deutschen,
deren Altvordere eben ja die extreme Reaktion
aus Empfindlichkeiten dafür inszeniert haben,
auf Juden mit ihrer speziellen Sittenhermetik herzu,
und anderen Fremden,
die das in ihrer Insouciance solcher sittlich-seßhaften
Konservativität und Einfach-Eindeutigkeit der Geister gegenüber
nicht juckte (Zigeuner etc.).
Die Anthropologie, das ist nur Lehre,
erste Ratio an der Oberfläche der Phänomene.
Aber mit der Zeit gelebten Kontakts mit den Fremden
(das sind sie, und wollen es sein)
kommt die Gewahrheit
für das Schlechte (Ungute), Unleidliche und Böse.
Das blieb dort einzig bei der Sage des Geschicks des Sokrates -
immerhin erschreckte das Platon selbst so sehr,
daß er erst einmal das Weite suchte -
er immerhin hatte die Mittel und die Weltfertigkeit dazu.
Das Dumme bei islamischen Völkern ist,
daß es dazu, bei aller Lehre zu Totem und Tabu,
keine Illustration, kein Dämonen-Götzenwesen gibt
(wie es die Griechen immerhin hatten),
woran die Zeichen des Un- und Abergeistes abzulesen wären -
der Islam ist bewußt deswegen bilderlos.
Du sollst die Zeichen des Ungeistes
einzig an den Menschentypen selbst ablesen,
ihrer Gegenwart und möglichem Aberwitz direkt ausgesetzt -
genau das ist der kriegerische
Sinn des Gebotes der Bilderlosigkeit.
Immerhin gibt es Märchen und Sagen
von einiger Deutlichkeit genug dazu,
und deswegen kannst Du, auch in Unkenntnis dessen,
z.B. unmittelbar erkennen, wo Du es mit Djinns und Teufeln,
festen Nummern im arabischen Welttheater, zu tun hast,
Inkarnaten grausamer und fürchterlicher Gewalt,
Rücksichtlosigkeit auf Empfindung armer Menschengeister usw.
Götzen und Masken, sonst -
siehe die überaus humanen und weisen Tibeter -
raten und warnen immerhin:
sieh, denke das, sei dessen und dessen gewahr.
Die Beduinen und Vaganten,
welche dem Islam weithin Geist machen
und Kultur über weit kommunizieren,
haben keinen Platz dafür,
keinen Laderaum auf ihren Karawanentieren.
Götzen gehören zu seßhaften,
sittlich oft inzüchtigen und verbohrten Pueblo-Menschheiten
etwa im Dunstkreis der mesopotamischen Stadtstaaten,
Brutstätten der Niedertracht
und der darüber noch möglichen Weisheiten.
Ideal wird davon die hohe Idolkultur der alten Ägypter.
"Omnia mea meum porto", die Devise der römischen Legionäre,
läßt es nicht zu, magische Idole mitzuschleppen,
außer vielleicht Talismanen und Meißel und Hammer,
daraus in fernen Ländern, aus dortigem Gestein,
Jupiterstelen usw. zu meißeln,
was eine ikonologische
Bildung bei den Bildhauern voraussetzt,
an der man sich orientieren kann.
"Du sollst... " ist der immer mögliche,
suprematistisch dominieren wollende Imperativ
in der direkten Gegenüberstellung
von Individuen und entschiedenen Gruppen,
in Waffen dort seit alther, seitdem es Eisen gibt.
In solcher Raison ist scheißegal,
was einer, ein Individuum, will,
es bleibt bei dem, was es muß und soll,
selbst die Subjektivität der Prediger und Führer
weiß von keiner individuellen Freiheit, allenfalls Willkür,
aber allemal im Zwang
kollektiver, zweckbewußter Geistesverfassung,
die angesichts der eigenen Ausgesetztheit daran
jede Individualität und Freilichkeit
mit dem Haß der Zukurzgekommenen sieht.
So sind sie, rechne damit,
die amorphe Sozialität der Flucht wird sich setzen und richten,
und solche Raison wiederherstellen, wo immer sie kann,
allein, weil ja immer
die Hälfte der Menschheit aus Weiblichkeit besteht,
die Sorge und Schutz extra braucht
und zu gerne nach Weisungen lebt,
auch wenn diese beschränkt und reaktionär verfaßt sind.
Freiheit ist nicht eines der wirklich notwendigen Güter,
so empfindet alle Weiblichkeit spätestens,
ab wann sie menstruieren und Nöte damit haben,
und wie es später darum geht, den Mann, der's sein soll,
auf die Begrenztheiten der condition femelle zu verpflichten.
Lizenz, ja, das dürfen sie mögen,
der Westen reizt gerade aus, was das sein mag,
ohne direkt in Hurerei, die Sklaverei der Leiblichkeit, zu verfallen,
doch das endet da,
wo ihre gewohnten Kloaken
außer Sicht und Reichweite kommen.
Die Männer, welche sich so auf die Frau gepflichtet sehen,
hassen aus einer Urempfindung
diese Amputation aller freieren Möglichkeiten des Daseins,
lernen es zu hassen unter der Fuchtel winselnder Mütter
und des Heranwachsens mit unreifen und blöden Geschwistern,
die ihnen die Mutter einfach dazugebiert, ohne sie zu fragen.
Da sie aber nicht wirklich aus dem Hermaphroditen entkommen,
überwinden solche Haß,
in unfruchtbar widriger,
nicht zu Freiheiten einladender Landschaft zudem,
nicht in emanzipierender freier Welterkenntnis in Sicht & Tat,
sondern wesen nur im Dunstkreis des Pueblos,
lassen ihre Verachtung des Weiblichen in Hurerei aus
und bündeln in horizontlosem Menschenabscheu
in rabiden Unfriedensgesellschaften,
die über lang und bei entsprechender Weltlage
zu niederträchtigen Kriegmachern sich entwickeln,
auch und gerade in den direkteren Belangen konvivialer Sitte,
wo die Frau das merken und sich fügen muß.
Das sind nicht die Nomadenkrieger,
wie Hussein sie damals in Amman einsetzte,
um das rebellierende Stadtvolk niederzubringen,
oder die Kriegerfiguren Syriens oder Ägyptens.
Am ehesten
kulminiert das Typentheater dieser Wildgewordenen,
noch nicht alt und kinderreich genug,
um die Babas zu sein,
die gerade in der Türkei
im boshaft despotischen Hausvater Erdogan
ihren Idealtyp haben, chauvinistisch, intolerant,
rigide ordentlich mit böser Maske, "damit Du das weißt!" -
der Idealtyp zu dieser zigguratstädtischen Kleinbürger-Rabbeligkeit
ist eher Saddam mit seiner Clique gewesen,
hinterhältig und respektlos
gegenüber allen von außen herbeigebrachten Sorglichkeiten
wie Regeln des fairen Krieges usw.,
Respekt vor Eigenheit und Individualität,
wo er sich nicht diesem kriegsgeilen Kommungeist andient,
wie er schon in den Nachbarschaften des alten Babylon gewöhnlich ist,
und woher z.B. die dort gefangen gewesenen Juden,
deren zentrale Schrift dort entstand,
ihre irgendwie aggressive, obsessive Eigenheit und Verschworenheit,
den Sinn für abweisende Kleidung, Symbole und Rituale haben.
Araber sagten mir wieder und wieder,
sie schätzten Adolf Hitler
und wie er mit den Deutschen und aller Welt umgesprungen ist.
In der Tat basierte seine Macht zunächst
auf solchen bornierten Hinterhofchauvinisten,
aber auch und wesentlich auf einer hinterwäldlerischen,
vergleichbar einander ausgesetzten (Heidegger)
und magisch-abartig empfindenden Provinzmenschheit,
die seine Partei vor allem überhaupt zu hofieren wußte,
zudem in seiner Kriegsfertigkeit attraktiv für eine machthungrige,
zudem technologisch fortschrittlich motivierte Industrie
und alte Kriegereliten in einer nach dem ersten Weltkrieg
und seinen niederträchtigen Folgen,
welche die ganze Nation rasend machten,
ethisch und moralisch irre gewordenen Deutschheit.
Das Symbol seiner Bewegung, die Swastika,
stammt jedenfalls aus dem alten Indien
mit seinen weitläufigen Menschenstädten,
ihrem Shiva-Kult (Jünger) der rabbeligen,
nicht ans Weib gebundenen Männchen
und solchen unterschwürigen Nächstenmenschheiten
aussichtsloser Nachbarschaften in labyrinthinen Ghettos.
Mein Alter, Sohn eines Metzgers und Schlächters,
einer tabubehafteten und am Rand der Feme angesiedelten
Sonderfunktion für die städtisch amorphe,
gerade deswegen aber auf gemeinverständliche
Maximen und Meinungenangewiesene Menschheit,
stammt aus solcher Ghettogegend hier in Düsseldorf -
Bilk kann erschreckend zu sein, hoch tyrannisch umbaut,
aus manchen Blickwinkeln -
mußte sich früh wehren und behaupten
gegen bös widrige Straßenräude,
teilweise Kommunisten, die hier stark genug waren
in gerade seit einer Generation
ansässig gewordener Arbeiterschaft,
und wurde konsequenterweise in seiner Jugend
Mitglied und Chef bei der HJ.
Das ist so,
und ich werde die Verwünschungen dieser beiden Viten nicht los.
Sitte, wo sie haßt, hat ein allzu gutes Gedächtnis
und verfügt über einen erschreckenden Klarblick -
auch das gehört zu diesen tief in der Stadt verlorenen
Menschheiten in ihrer Verschworenheit
(Rolle von Agenzien wie Tabak und Alkohol,
die er zeitlebens nicht ließ, hinzu),
die ewig faschistoid-bündlerische Konstitution,
bei der es relativ egal ist, ob man Nazi ist oder Kommunist -
die Sittlichkeit hat einen da mit Haut und Haaren,
und das macht den Akzent.
Es verhält sich dabei nur um zweierlei Akzent und Parteinahme,
vergleichbar den Plebejern und Optimaten in Rom
oder den Guelfen und Ghibellinen,
eigentlich vom Urmotiv her
sinnlos gewordeneParteilichkeiten in vielen italienischen Städten,
in die man einfach hineingeboren wurde.
Nation heißt: Eingeborenheit,