Phi 1 - 2 - 3 - 4 - leo hoeninger - E-Book

Phi 1 - 2 - 3 - 4 E-Book

Leo Hoeninger

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Beschreibung

Da war eine Zeit, sie hatten mich abgesammelt aus einer sehr lebhaften Weltzeit heraus, die mich, zusammen mit meinen Lebensgewohnheiten (fern allen Häusern), sehr tief wachbekommen hatten in meinem, gestatten Sie, Geist - abgesammelt und auf recht unabsehbare Zeit festgesetzt, pro forma eigentlich zum Irren abgestempelt, was ihnen erlaubte, mich in das rabideste Irrennest zu sperren, das sie auf dieser Seite der Welt fanden. Die Geschichte dazu kam von länger her und hatte nichts mit dem zu tun, was mir nun, aus meinem sehr durch Philosophie und Welterleben erfrischten Kopf, zu bemerken einfiel. Das Idiotenregime ist bestialisch, was aber die Hausjunta nicht störte, wo sie mir - niemand sonst las ernsthaft in der Schrankbücherei der Station - unauffällig Bücher beistellten, die mich darin bestärkten, vor allem "Kon Tiki" von Thor Heyerdahl und eine "Kleine Philosophiegeschichte" eines damals über 90 Jahre alten Professors Hirschberger. Wenn einem erst einmal der rationale Kopf erwacht ist, gerade über allen Fragwürdigkeiten und Irrationalitäten der Menschenwelt vor allem, dann hat Vergegenwärtigung von Erkenntnissen in Schriften ihren speziellen Eigenwert - ich schrieb nicht eigentlich, um Leute eines gewissen kommuneren Daseinsgeschmacks zu bedienen, nee nee: solche Schrift ist Sache über Dingen, die (im Sinne der Husserl-Parole) Sache sind, und Sache ist ja auch alles, was Menschengeister in ihren Vordergründigkeiten nicht zu bemerken brauchen oder gewahren müssen. Mir standen eine Menge von Erfahrungen aus der weiteren (kontinentalen) Welt zu Gebote, aus ihren Unabweisbarkeiten Texte zu gewinnen. Dabei fand ich Gelegenheit, zwei oder drei kleine Entdeckungen zu bemerken und mitzuteilen, was damit sein mag, Dinge, die einer aufgeklärten Physik schon seit dem Altertum gewahr und gewiß sind, so banal, daß es kein Aufblicken lohnt, doch diese makrophysischen Effekte sind so fundamental, daß sie das Sein und Wirtschaften ganzer Völkerscharen mit gewissen, mehr gespürten als gewußten Motiven ausstatten, vergleichbar etwa, wie gewisse Großwetterphänomene (Sommer-Hochs, Winter-Hochs) ganze Weltkulturen bis zu weiten Grenzen treiben. Derlei. Außerdem geht es um eine kleine, feine Bibliothek in der Provinz, um Lernet-Holenia (österreichischer Romancier) und Ernst Jünger. Beispielsweise. Dinge, die man eigentlich nicht WISSEN kann, aber durchdenken, einfach auch, um im Geiste beweglich und wach zu bleiben. Somit...

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Phi 1 - 2 - 3 - 4

leo hoeninger: phi, von 1 bis 4"was guckst Du, Epistemis!... "Im Anfang war - das Bleibende...der Name des Seins...Tier und Totem, sowie...Spur einiger Bücher...auch Peinliches, sicher...im Steingarten eines Geistes...Impressum

leo hoeninger: phi, von 1 bis 4

"was guckst Du, Epistemis!... "

Leo Hoeninger

Phi

(déjà 02/II)

Inhaltsübersicht:

Titel                           Themen

Phi1                           Philosophen. Daimon. Pneuma.

                                    Mystik. Kant. Spätes Rom.

                                    Nominalismus / Universalismus.

                                    Eckart. Fliehkraft. Hekate.

Phi2                           Wahn. Königtum.Tempel. Paranoia.

                                    Achtsam.Sein. Klima. Paris.

                                    England. Schopenhauer. Leibniz.

                                    Soothsayer. Kalauer. Philosophen.

                                    Seele / Geist. Das Meer.

Phi3                           Bibliothek. Ring.Mittelmeer.

                                    Hölderlin. Lernet-Holenia. Planeten.

                                    Tautologien. Jünger. Schlangen.

                                    Pazifik. Aquarium. Philosophen.

                                    Lama. Litteratur. Paris. Gegenden.

                                    Getier. Descartes. Ostfrankreich.

                                    Jünger. Grimmelshausen. Villette.

                                    Artefakt.

Phi4Religion. Chaos. Katharer.

                                    Meditation. Kunst. Klarstellung.

                                    Mathematik. Diesseits. Artefakt.

                                    All. Spiel.

Anmerkung: Diese Dinge wurden geschrieben

innerhalb einiger Tage

am Beginn eines erzwungenen Aufenthaltes

in der geschlossenen Abteilung eines Nervenkrankenhauses,

wo ich unter der präposterösen Behauptung

einer ernsten Geisteskrankheit eingesperrt war

(und bin, etliche Jahre danach).

Es hatte sich dort gefunden

eine "Kleine Philosophiegeschichte" eines Professor Hirschberger,

und man war so gut, mir viel Papier zum Schreiben zu geben.

Im Übrigen hatte ich lebhafte Erinnerungen

aus meiner lebens- und weltlustigen Zeit gerade zuvor.

Wie die intellektuelle Modulation zeigt,

ging es mir zu der Zeit geistig ausgesprochen gut.

Ein (junger) Arzt zeigte Interesse für diese Schriften,

'um zu ergründen, wie ich denke'.

Nun, was das angeht, ist eigentlich alles klar:

mein Denken ist elastisch und konsequent

wie eine bewegte Wasseroberfläche.

Die Dinge, um die es dabei geht,

die Philosophie als weite Realität,

wird ihn wohl nicht interessiert haben;

on est borné, monsieur, c'est ça.

Mir jedenfalls hat das Denken,

Schreiben und Wiederlesen während dieser Abschrift

wirklich Vergnügen bereitet.

Ich bin so frei,

dies auch jedem eventuellen Leser

zu gönnen und zu wünschen.

Bis auf Weiteres...

Phi 1

Plankton - Saatkörner (Embryos) ~ Maden, Puppen.

Latenzschicht des Lebens

oberhalb des ewig quellenden Zellenherdes.

Der Griesbrei des Schlaraffenlandes:

ein guter Teil dieser Biomasse

geht drauf als Futter für andere Tierarten

oder verfällt dem Frost usw.

Die sittlich völlig glasäugig gewordenen Menschen

meinen wirklich,

sich von der fuddelfingrigen Debatte um Stammzellen

nicht wegwenden zu können

(wo doch ein nichtmal verächtliches

Schulterzucken und Weggehen das Einzige sind),

weil das mit diesem Bannhorizont zu tun hat:

Stammzellen sind fast unsterblich,

in Stasis wie Saatkörner und Puppen.

Daraus erwachsene, geborene

und somit dem Geschick ausgesetzte,

sicher sterbliche Menschen

sind, verhältig dazu, Mißgewächse,

so wie aus der Puppe gewachsene Insekten

nur ihre gratig so oder so geratene Existenzform leben können.

_________

"Adamantisse"...

_________

Aristoteles will LEHREN.

Sokrates gibt zu bedenken.

Platon: zeigt.

_________

Der Papst mag hingehen, die Erde küssen,

wo immer ihm eine vor die Füße kommt.

Eh! Ich habe hier eine Erde, die MICH küßt,

und Du glaubst wohl nicht,

daß ich so einfach davonginge von ihr?!

_________

"Dreck in der Alchemie"...

_________

Nirwana: nichts als die Auflösung des allzu Aktuellen.

Wo ein Mensch nicht ist, der Dich Dir wiedergibt -

das Nirwana gibt Dich Dir wieder,

vollkommen, in Deiner ganzen Wahrheit.

Sprich, tanz, denk und atme in ihm -

nichts wird Dich wahrer sein lassen,

und um so mehr wirst Du zu Dir selber,

zu dem (Idee), was Du wahrhaft sein wirst, usw.

_________

Nichtseins-Schwankungsbreite...

_________

Um Leibnizens prästabilierte Harmonie

richtig abzubekommen in dem Aspekt,

daß sie gegeben ist

in der Repräsentation aller Monaden sonst

in jeder einzelnen,

sei vielleicht daran erinnert,

daß man sich zu seiner Zeit gerade

mit den Feinheiten der Planetenbewegungen bekanntmachte

und vielleicht schon

das mathematische & instrumentale

Richtzeug beieinander hatte,

womit man konnte

aus den Unregelmäßigkeiten der Planetenbewegungen

später die weiteren Planeten errechnen.

Das ist zwar noch eine Weile hin,

doch man beobachtete und maß die Planeten schon sorgsam

und hatte wohl auch einen Begriff dafür,

wie sie einander gegenseitig beeinflussen.

Das aber ist ein Urmuster der Repräsentation

aller übrigen Monaden in der jeweiligen einen, besonderen.

Das belebt ja auch die Reflexion sehr,

zu bedenken nicht nur,

wie die Planeten zur Erde (und Sonne) hin sich befinden,

sondern auch, wie sie einander erscheinen.

Mit solchen Seitenblicken ist vielleicht

Leibnizens wonniger,

wie nachtklarer Geisteshumor ein wenig zu erklären.

Zwischen den Planeten ist so viel Raum,

und doch immer etwas darin los!

_________

Platon als Abkömmling

der ursprünglichen Landhalter des Bodens,

wo nun Athen steht: bezeichnend eben die Geste,

womit er den Philosophen

ein schön gelegenes Stück Land vermacht,

den Platz der Akademie fürderhin.

Das ist der Schlußstein der Gesten

des Hingebens an Dazugekommene.

Aristoteles macht eigentlich nicht beste Wirkung

im schon so weit urbanisierten Athen,

sondern viel später,

im nachrömischen Italien der dortigen Poleis,

der autonomen, politisch regen Landstädte.

Die Laune im aristotelischen Meinen

gleicht sehr dem nüchternen

Geist solch stadtbürgerlicher Gegenden

an Morgenden,

wenn von Tau und leichtestem Regen

aus der Nacht, vom Meer her,

Alles diese gewisse atmende Feuchte auf sich hat (Thales) -

auf dem Balkan ist das auch so. Und in Frankreich.

_________

Thales, also:

Das Wasser, als Element, aus (eher: mit) dem Alles ist,

ist ein WESEN, das alles Entstehende,

besonders das Lebende, zusammenträgt.

Das stimmt doch so!

_________

Empedokles: Die Elemente als Begriff muß man nur weiter fassen,

dann stimmt alles: Feuer die Bindekraft der Atome, Elektrik etc.

Festes die solidifizierte Materie, also schon die Atome,

das, was so bleibt, wie's ist,

so, wie ein atmender und metabolierender Leib doch

seine aggregate Dauer und Solidität hat.

Wasser: die im dynamisch-statischen Weltprozeß

sich wie fließend, wallend ereignenden Effekte:

Wasserfluß, Winddruck (Wolken), Magnetik, Schwerkraft.

Luft: Evaporation jeder Art, Quantik, Wärmestrahlung.

Später kommt noch hinzu der Äther,

welcher gut verdeutlicht ist

mit der relativistischen Dimension

wie in der Mitte der Sonne,

in der Perihelverzögerung des Merkur,

oder vielleicht in der Staffelung der atomar-relativistischen,

physikalisch-chemischen, organischen usw. Funktionsklassen,

deren Vergleichbarkeit eben nicht nur analog sein muß.

_________

 Um die Philosophie auf die Beine zu stellen,

 darf nie Heraklit außer Acht gelassen werden

 und wie sein bestes Argument

 von Platon entwickelt wird.

 Der König / der Aristokrat -

 dessen Leuten wahrscheinlich

 für lange das artemisisch freie Land gehörte,

 worauf dann Athen

weitgehend erbaut und bewirtschaftet wurde.

 Für die damit nachgekommene

 Schichtvon Menschen und Werken

 legt Aristoteles sich ins Zeug.

 Es ist zu sehen, wie bei diesem

 der ganze feine Witz und die Seele des Sokrates

 sollen umsonst (vergebens) gewesen sein.

 Heraklit, ein wichtiges Moment,

 das nur aus seiner Lebensfigur(Königssohn) zu ersehen ist:

 zur Episteme gehört dazu die Verhaltung in sich,

 das Standnehmen gegenüber der Wirklichkeit,

 wie furchtlos aus einer Schlachtordnung hervorgeschaut.

 Damit die Metaphorik der Gegensätzlichkeit

 (die Logik von Logos undPneuma).

 Der Erkennende sieht sich ja auch

durch dieDifferenz seiner eigenen Stellung

 zum unmittelbaren physischen Kosmos

 in einer eher ziehenden als treibenden Spannung,

 und dieser muß er nicht nur standhalten,

 sondern sein besseres,

 allgemeineres Wissen dazu (die Episteme eben)

 zum Tragen bringen. Das ist der Geist der Könige.

 Er gewinnt diese Souveränität jeder Situation gegenüber

 durch Standnehmen, und mit diesem beginnt die Schau,

 welche sich in der platonischen Lehre verdeutlicht.

 Kurz gesagt

 (und das reicht für einen weiten Blick

 durch alle Philosophie seither)

illuminiert diese das Standnehmen

 nicht nur einer widrigen Welt gegenüber,

 sondern in dem Horizont der jeweils eigentümlichen

 Zeitlichkeitdem Ewigengegenüber

 und was jenseits dessen noch sein sollte.

"Eidos" ist damit die jeder geläuterten Erkenntnis

 jederzeit während ihrer Existenz mögliche Selbstwahrnehmung

 wie im fernen Auge Gottes (gespiegelt).

Andere, christlichere Philosophen

verbrauchen sich in Erörterungen,

wie man im Auge Gottes GESEHEN ist -

das ist ganz etwas Anderes,

tendiert zu phantastischem Raisonnement,

zur logikimmanenten Spekulation.

Hobbes / Nietzsche / Tibetaner:

die Gewahrheit allgemeiner, ewig gleicher,

in den nicht unmittelbar einfach materialisierten

Instanzen nur meinbarer ideeller ( ) Verhalte

verdeutlicht sich natürlich,

indem das Gesetz oder die Idee des Meinbaren

in vielen diffus voneinander verschiedenen

Ereignungen spürbar wird.

Das ist die wirklich große Sache

am Konzept der Ewigen Wiederkehr,

indem damit zwanglos bislang unerkannte

Phänomene oder Phänomenkonglomerate

dem freien Erkennen zugänglich werden.

Die Tibetaner kennen diese

Erkenntnisform des Dämmerns remoter Wesensformen

schon sehr lange (Totenbuch)

(doch das ist nicht klar -

das entspricht niedereren, titanischen Wesensformen).

Platon warnt vor den Denkfallen

des reinen Meinens in Worten und Begriffen

(Philologismus).

Das Erste an aller Philosophie

und damit phasengleicher Geistigkeit

ist das Erkennen des Erkennenden selber,

das von Anderen (den Worten auch)

gelenkt werden kann, aber nicht bestimmt.

Die Philologoi aber

schmecken zu gerne an Begriffen herum,

die ihnen schon gegeben sind,

oder verlaufen sich logisch in Widersprüche

aus schon bestehenden Lehren und Argumenten,

die zu ihrer eigenen und besten,

oft sehr einfachen Wahrnehmung,

dem, was sie sprechen macht

und zu wirklichen Philosophen,

gar nicht dazugehören:

logischer Aberwitz, logischer Aberglauben.

An Platon, dem Bodhissatva der ganzen Zunft,

ist leicht zu spüren diese wissende Ironie,

mit der er die Anderen warnt

vor den Mißverständlichkeiten des Nurdenkens,

Nurmeinens, der Verdeutbarkeit der Schrift usw.

und daraufhin selber ihnen

Themen und Wendungen anbietet,

in die sie sich dann auch unweigerlich verbeißen,

angefangen mit Aristoteles.

Denn die Welt wird ja ohnehin weitergehen,

und dafür kann man ihnen zu tun geben,

so wie man einem Hund den Pantoffel zum Knabbern läßt.

Es entsteht darüber ja auch

gelegentlich wirklich hoher, klarer Geist wieder,

indem daß spätere,

ebenso unmittelbare und originale Geister

sich zwar vom Herkömmlichen weisen lassen,

doch mit eben solch rein klarer Eigenerkenntnis wie Platon

in das beste Recht des Philosophen treten.

Diese Geister sind in der Philosophiegeschichte

sofort zu erkennen.

Selbst in den entstelltesten Darlegungen ihrer Weisheiten

ist das sofort zu sehen.

Platon mit seiner divinen Ironie

befindet sich zum weiteren Sein und Werken der Philosophie

ähnlich souverän wie Buddha,

wo er im zeitlichen Schatten der Welt

jenseits seines künftigen Verbrennungs-Scheiterhaufens

alles, was je atmen und leben,

metabolische Waberlohe sein wird,

in seiner ewigen Schau damit in eines sieht.

 Platon, die Tugend etc. Ganz einfach gefragt

 (bei gewöhnlichen Menschen

 muß sokratisches Fragen mithelfen):

 was ist die Idee Deines Lebens, Deines Daseins,

 was kann der Inbegriff dessen sein!

 Was über die Ideen als die absolute

 Erscheinungsform jeden Dinges und Wesens

 erläutert wird, soll eigentlich nur den Sinn klären dafür,

 was man dafür halten kann,

 die Idee des eigenen Daseins und Lebens,

 fügt aber zugleich eine Dimension dazu, jene nämlich,

 in der alle Wesen und Dinge

 so absolut gegenwärtig sind als Ideen.

 Dort wird sich wohl dann auch die Idee mitbefinden,

 welche der Mensch selber

 als die seines Daseins, seines Wesens gewärtigen kann.

 So viele Denker

 sind dann so vollkommen damit okkupiert,

 das Selbst-Sein in irgend einem solchen Sinne

 sich und Anderenzu verdeutlichen,

 daß ihnen die Perspektive einfriert auf das,

 was einzig der Mensch, das solche Subjekt,

 an der Welt sinnhaft erkennen kann,

 und das ist doch

 (die Kirche fand, aus dem antiken Geist,

 wunderbare Gleichnisse für solche Verhalte,

 als Daseins- und Organisationsformen),

 das ist doch reine Armut!

 So vieles in der Welt der Ewigkeiten

 existiert OHNE den Sinn des Menschen,

 mit keinem bißchen Hinsicht auf ihn,

 außer, daß es eben mit Sicherheit

 geradeso existent sein wird.

 Und der Sinn der Schöpfung (mit diesem Wort)

 wäre hinsichtlich all dessen ein solcher,

 daß diese ungeheure Menge der Dinge im Kosmos

 sich & alles im All in dem allgemeinen Gleichgewicht erhält,

 bei dem ein Sonnensystem, ein Planet Erde in ihm,

 Leben auf diesem

 und Erkenntnis in demselben möglich sind.

 Wo es aber dazu kommt,

 daß die Erkenntnis ihrer mit all dem inne wird,

 da zeigt sich Wahrheit,

 welche dem Ganzen eine Qualität hinzufügt,

 und diese Wahrheit

 illuminiert sich mittels der Idee, der Ideen.

 Dies zu haben aber

 kann einen wieder täuschen, blenden,

 wenn man meint,

 damit das All in SEINER Weise zu haben.

 Wie zu bemerken war:

 eher, daß der Mensch die Tugend könne,

 muß die Tugend IHN können -

 das gilt auch und bestimmt für die Wahrheit,

 den Sinn damit.

 Vieles kannst Du Menschen sagen,

 die nicht schauen.

 Sinn ist nur eine sehr vordergründige Form des Wahren,

 hat nur dann wirklichen Wert,

 wenn er die Sinne erschließt

 für reines, ungefaßtes Gewahrsein (Nirwana).

 Dort HÖRT sich, was bei Heraklit zu Recht Logos heißt,

 das Wort, das sich selber spricht als der Sinn des Alls,

 der dem Menschen (und jedem Wesen)

 zu erkennen wirklich zukommt.

"Sein" aber ist der Zustand,

 in dem Alles miteinander sichso absolut,

 d.h. real im reinsten Sinne, befindet.

_________

"Urbilder" - also:

 Wesen befinden sich, an sich,

 immer in diesem Horizont eigensten Seins

im allgemeinsten Seins-Horizont.

 Es läßt sich aus einzelnen

Momenten dieses zeitlich ausgedehntenVerhaltes

 nicht unbedingt bestimmen,

 auch aus Gründen

 nur bedingter Wahrnehmung durch Andere

 oder in Reflexion auf sich selbst,

 wie sehr der Mensch / das Wesen

 der wirklichen Wesensgestalt,

 die ja eine integrale ist

 über Zeit und Mitzustände seiner Welt, entspricht.

 Aber das Ephemere ist ohnehin

 bestenfalls so etwas wie Kontrastmittel.

 Jeder Mensch / jedes Tier hat doch,

 wo er / es die Welt für gut gelten lassen kann,

 diese unmittelbare Gewiß- und Gewahrheit,

 zu sein, was er (es) sein kann

 in einer Welt, für deren Dinge dasselbe gilt.

 Das ist geistig, unmittelbare Gewahrheit,

 kein Beweis, oder: nur relativer Verhalt.

_________

All das Gerede von der Vernunft des Menschen

und der Unvernunft der Tiere!

Wozu sollen die Tiere dem Menschen vernünftig kommen,

solange der Mensch die Tiere nicht mit Vernunft ansieht!

Gerade an diesem Mißverhalt läßt sich zeigen,

was das Wort "Vernunft" überhaupt heißen will!

_________

Das ist so herrlich,

aus dem großen, überzeitstillen Leib des Mittelmeeres

einfach zu spüren, zu sehen dann, was das ist,

wovon Platon so ganz selbstverständlich kündet.

Wie in anderen Dingen der Griechenwelt auch,

so fehlt den Bebildeten das Wichtigste,

dieses Erleben, was das Meer ist,

das in seinem großen Leib das allzu Unmittelbare

(Klima des Tages, der Saison)

wie in einem Göttergemüt sich ausgleicht,

mit einem Zeitsinn weit über geschichtliches Tun hinaus,

und Jeder dort ATMET solchen Geist!

Das füllt seine Seele mit Weltatem daher,

und der Sinn erkennt, ohne Mühe.

_________

Epigrammatische Interpunktationen...

_________

Es sind die allerwinzigsten,

nur seltersbläschengroßen Rülpserchen,

die den ganzen Leib wachkriegen bis ins äußerste Gehirn.

Die anderen, wie billig, entlüften nur den Bauch.

_________

Der allumfassende Daseinssinn der Streichel-Einheitsweltler...

_________

Das Parfum des Absoluten...

_________

Wer sprachliche Ereignung nur erleben kann im Dialog,

der ist wahrlich nicht zu beneiden.

Richtig arm dran aber

sind die intellektuellen Moderatoren,

die immer nur, in sich,

Dialog stiften wollen zwischen Geistern,

deren Eines und Anderes sie gar nicht sind,

nicht sein können.

Manche Literaten leben davon,

solche armen Bildungsgeister zu persiflieren...

_________

Ja ja. Anthropen haben schon

ein Verhältnis zu jedem Ding in ihrer Welt!!

_________

Seinwollen, Durst nach Dasein (Tibeter):

manche Menschen sind einfach zwanglos Intellekt;

andere können sich nur verstehen als Dämon.

_________

...was den Barbarengeist unterhält,

   das ist das Zweite Gesicht oder die Andere Vernunft.

   Das ist nichts besonders Geistiges -

   er schaut eben gern in Dingen, die er wahrnimmt,

   und hört in dem, was er vernimmt, nach zweitem Sinn.

   Davon lebt eine ganze Folklore unechten Aberglaubens,

   und die Psychologen, die Psychoanalytiker

haben diese Erwartungen fein bedient:

   Bücher, die einem darin etwas erzählen,

sind tolle Hortschätze,

   solcher Pseudogeist ist immens geschätzt,

wird sehr gelobt,besonders,

wenn man sichper Geheimtip damit

irgendwo im Wünschenswerten intimisieren kann.

   Für mich darf das nur so aussehen,

   daß ein gereizter Barbarengeist

mir dauernd hinterherfragt: wat will der!

   Besonders, wenn ich eben gar nichts will,

   mich nur halbwegs wohlbefinde

   und keinesmeiner Worte,

keine meiner Gesten irgendetwas anderes meinen als,

   was sie ganz offensichtlich sind.

   ICH hab keine Meinung damit,

   und was meine Gesten

   im weiteren All der gewöhnlichen und höheren

Dinge bedeuten,

   das ist mir nur gerade so bewußt,

   und unterscheidet sich im Prinzip nicht

vom Schatten jeder anderen Geste,

   jedes anderen Menschen oder Tieres.

Ich bin nur wach, mehr nicht.

_________

"Hier: das wirst Du sofort sein!!"

 (z.B.: die Drei Versuchungen)

_________

Affen wissen zwar

die Augendeckel über die Augen zu senken

und zu blinzeln,

aber Affen reiben sich die Augen nicht.

Das heißt: die Weltschau des Affen ist

wie manisch-einphasig;

da geschieht keine Reflexion.

Dort ist immer alles so selbstverständlich,

wie's ohnehin ist,

und der Affe (Makake, Primat)

befindet sich selber so fraglos selbstverständlich -

wie's sein GESICHT ist.

Nur der Mensch reibt sich die Augen

(und manche Felltiere

wischen und putzen sich das Gesicht,

oder: Kühe lecken einander das Fell zurecht,

ziehen einander so die empfindende Seele in Ordnung),

arbeitet sich

(gewöhnlich mit den Knöcheln der Hand-Außenseite)

eine Gegen-Mitempfindung des Begreifens

dort ins Gesicht,

wo die Augen selber und die Muskulatur umher,

die das Erschauen aktiv und bestimmend mitformt

(das visuelle Meinen),

unmittelbar ineinander übergehen.

Eine extreme Form

eines Nicht-Verhaltes dieser selben Sache

ist der Zustand, wenn Boxer,

manisch aufgepulvert durch die Anstrengung,

den Überschuß an Noradrenalin im Körper,

sich die (starren) Augen

eben NICHT bedecken und reiben,

sondern mit klammen Armen

diese vor allem nur vorhaltend schützen,

wo zugleich Jeder versucht,

dem Anderen Schläge aufs Gesicht,

die Augengegend usw. zu verpassen.

Das Boxen hat seinen Namen daher

und wurde erfunden in Chicago,

solche Faustkämpfe miteinander ausfochten

(ältere Formen des rituellen Faustkampfes

seien hierbei außer Acht,

weil da keine direkte Tradition ist

mit modernem Schauboxen).

In gewisser Weise kann man

in dieser massiven Wendung der Gegner aufeinander

noch ein physisch verhärtetes Abbild erkennen

dessen, wie Kühe, Rinder einander

die Wahrnehmung richten einmal durch Hornstöße,

dann aber auch durch das Einander-Zurechtlecken.

Dieser Reiz wirkt sehr bestimmend

in die Wahrnehmung der so traktierten Kuh hinein,

formt unmittelbar und aktiv daran mit,

wie sie sich fühlt, wie sie die Welt unmittelbar sieht.

_________

Descartes...

daher z.B. die methodische Negativität im Positivismus...

_________

Platon: Narzissos spiegelt sich, ewiger Moment,

über alle Zeit hinweg im Auge Gottes... (eidos)

(Eckart der klare Paniker:

aber Gottes Auge ist in jedem Tautropfen!)

_________

Von S.'s Tyrannei der Nähe,

logischer Fortgang zum Dämon der Unmittelbarkeit.

Das hat Dimensionen,

beginnend mit den Instanzen (Atomik, Chemie usw.)

des seienden Existierens aller Phänomene der Materie,

das Ausgesetztsein also,

wie es sich bei Heidegger sprachlich,

doch fraglich ob in direkt solcher Meinung, artikuliert.

Was ist, ist in sich unmittelbar,

damit auch unmittelbar

zu allem Mit- und sogar Nichtexistenten

(Monade / Être et Néant).

Existenz ist in sich akut.

Ein dem Menschengeist näherer Aspekt

ist die vor allem bei Idealisten gutgesehene

unmittelbare Selbstgewißheit des Erkennens,

Abbild eben der absoluten Ausgesetzheit

an das All des Mitexistenten,

wozu glücklicherweise die weitere Zeit gehört,

in welcher das Aktuale, Momentane

ja nur Existenz-Cursor hat.

Man kann nicht sagen,

daß der Aktualpunkt einen Vektor in der Zeit habe,

so wenig man sagen kann,

die Drehung des Rades forme in sich schon

einen Vektor längs eines Weges.

Die divinste Selbstgewißheit

ist die seit und mit Platon

in der Philosophia mehr oder weniger

mitbewußte ideale (bodhissatvische) Selbstbefindung:

gelassen, heiter, sehend (eidos),

im guten Born seines weitesten Lebenshorizontes,

mit Blick und Haltung zum fernsten Zeithorizont

(wozu die Möglichkeit,

wie in Athen von Hügeln sowohl über die Menschenstadt

als auch Berge und Meerhorizont ins All zu schauen,

sehr förderlich ist -

an einem solchen Platz ist das Landstück,

worauf die Akademie entstand),

die Befindung, wo das Pneuma der Welt

am zwanglosesten, und klar bis in die Tiefen des Alls,

zu Atem und Pneuma des so gelassen Selbstseienden wird.

Welche Befindung wäre natürlicher;

was sonst könnte man als gut,

ohne weiteres Attribut, bezeichnen!

Die davon sich weiter entwickelnde Philosophiegeschichte,

weniger eine Ideen- als eine Gedankengeschichte,

taugt leicht dazu, die daher minderen

Grade solcher idealen Befindung des Selbst zu illustrieren.

Sokrates zuvor hatte den Daimon hinzugebracht,

berichtet ja von ihm,

daß er ihm jeden Morgen,

wenn er selbst auf die Straße kommt,

zutritt und ihn in Anspruch nimmt (Geist der Hekate)

(dazu wieder:

Sokrates entlarvt Trivia als das, was sie sind).

Das Wesen des Daimon oder des Dämonischen

ist in sich das der Unmittelbarkeit,

in direkter oder nur mählich merkbarer Widrigkeit.

Dieser Daimon ist alt wie das Leben,

wirkt im Widerspruch des materialen Substrats

zum sich selbst ereignenden Leben der Zelle,

im Zugriff des Fressenden auf das zu Fressende,

in weiterer logischer Konsequenz

der damit konstituenten Vergänglichkeit

bei der Paarung, Zeugung und Geburt.

Das geschieht in einer gewissen

Unempfindlichkeit für das Unterlegene und Erduldende.

Bezeichnender Aspekt für die Wahrnehmung des Daimon:

an dem Tag,

wo in der Stadt das Gericht Stand nimmt,

dem Sokrates den Garaus zu machen,

erscheint ihm der Daimon nicht selber,

macht sich also offenbar

Gestalt und Gewalt in dem Kollektiv,

das sich das Recht und Mittel zuspricht,

ihn zu verurteilen und zu töten,

also wiederum die allgemeinste

und totalste Aktuation zu bewirken,

die einem lebenden,

damit erkennenden Wesen begegnen kann.

Platon selber

findet seinen Daimon solcher Art in Dionysios,

der ihm die Aktuation

eher als die Nötigung beibringt,

seinen Aufenthalt nicht frei nehmen zu können.

Auch zeigt sich

die Dämonität der Unmittelbarkeit in der Episode,

wo Dionysios sein Wort gegeben hat,

einen Gegner nicht zu verfolgen,

aber weiß sich nächstentags schon nicht mehr hinzu.

Der dunkle Zorn, der Platon selber

ob seiner Mahnung deswegen trifft,

ist ein Reflex des Dämonischeren, Dionysios, darauf,

daß nun eben Platon zu aktuieren,

auf ihn einzuwirken trachtet.

Dort erscheint als Paradox zugespitzt

das Dilemma des Platon,

welches sonst eher als milde Groteske merkbar ist,

indem er, schon zu sehr aus seinen wahrsten

(aristokratisch-artemisischen) Gründen,

mit dem so allgemein gewordenen Zustand

kollektiven Menschendaseins in der entstandenen Stadt

ins Argument kommt.

Wo er, mit Sokrates als Menschenkenner zur Seite,

das Treiben des Menschenwesens, wie im "Staat",

nur beschreibt und kommentiert,

und da, wo er aus der besten,

kräftigsten Weltzeit der ursprünglichen Griechenexpansion

das über lange Wohlerkannte und Geahnte kolportiert

und auf seine Weise illuminiert,

ist er in seinen besten Gründen,

und mit Blick auf seine Bodhissatva-Statur

vor und über aller Zeit

(in Indien tauchte das einige Zeit später wieder auf

in der Figur Šankaras),

läßt sich vieles geradezu entwerten,

was Spätere über die Idee und das Gute (vor allem)

bemerkt haben,

indem ethisches Geheck davon wird

im nicht mehr so Unvermittelten,

der Dämon des Unmittelbaren also

mechanischer und blinder zur Geltung kommt.

Die Idealsituation ethischen Ergründens ist eben die,

in welcher Platon wahrgenommen wird:

gesetzt, ein wacher, wahrhafter,

gesunder Mensch befinde sich so wohl,

daß ihn nichts unmittelbar treibt, lockt oder nötigt -

was wird ihm einfallen können,

mit der Welt,

die ihn so in seiner Individualität

wohlbehalten bei sich läßt,

zu beginnen

oder mit Blick auf weitere Welt-Aktualzeit,

Lebenshorizont usw. anzurichten!

Alles, was das Gute, das Ideale,

das Wahre, Ethische, auch Notwendige erörtert,

sollte nicht nur von dieser Warte her ausgehen,

sondern sich immer wieder darauf einfinden:

das Thema des Sabbath, des Sonntags.

Platon an sich, als die unvergleichliche geistige Gestalt,

lebt am besten von dieser still göttlichen Ironie,

womit er denen nahe ihm, vor allem Aristoteles,

besser und feiner aber noch Dritten,

die ihn, Jenen und alle nach ihnen,

in einem Blick haben werden,

kleine Merkworte gibt,

damit das später oft allzu Relative richtig zu situieren.

So ist schnell klar,

daß Aristoteles eben nicht mit Platon in einen Rang gehört,

sondern: Platon gehört zum ursprünglichen, reinen Land,

Aristoteles zu der Stadt,

die darauf entsteht und deren Menschheit.

Das sind Welten, fern voneinander, im selben Grund.

Platon zeigt darin feinsten artemisischen Geist,

die göttliche Ironie der Gazelle.

Der Dämon ist natürlich eine urtümlichere Sache,

als es in dieser gar nicht mehr so archaischen

Weltzeit der klassischen Griechen sich verdeutlicht.

(Damit eben die charakteristische Wendung

vom nur Anthropischen

der archaischen und atavistischen Zeiten

zum elementar Humanen,

das sich begrifflich verdeutlicht im Thema des Guten,

wie einverständige Menschen es

mit- und ineinander erkennen,

sowie in der Weltsicht,

die Jeder in selbem Sinn für's Wahre, für's Gute

so vor sich hält wie jeder Andere -

die befinden sich dabei elementar so wie die Kuh,

welche einer anderen völlig neidlos,

aber sinnlich interessiert, zuschaut,

wie die etwas Gutes,

meist ein wenig Ungewöhnliches, ißt,

schmeckt da auf dem Atem mit,

irgendwie hingerissen, fassungslos.)

(Was Eudämonie nämlich am ehesten heißt.)

Der Daimon hat eine Urgestalt, eine allgemeine,

in der Befindung einfacher,

miteinander alleingelassener Pueblovölker;

die aneinander nicht vorbeikönnenden

und gewissermaßen einander verfallenen Menschen

unterhalten da Meinungen, ein Wesen, das betreffend,

was sie von Jedem, egal wer's ist,

aber eher vom Fremden, aktuieren können

(das Fremde entspricht ja am ehesten der Daimonform,

die schon den einfachsten Lebewesen

das gelassne Leben benehmen kann) -

elementar anthrop sind dabei

die Ur-Gestenerwartungen des Sittlichen:

was die Frau vom Mann erwarten kann,

der Mann von der Frau,

und für allgemeinsten, noch völlig weltlosen Horizont,

das Kind von der Mutter,

das Individuum von der Horde und diese von ihm.

Das ist der horizont- und weltlose,

als matriarchalisch meist charakterisierte

Zustand zeitloser Vordergründigkeit

einfacher, statisch lebender Völker,

die keine exemplarische Sitte haben

(so wie Dionysios nicht versteht,

was Platon mit der objektiven

Geltung des Versprechens meint),

und wo das Meinen eben dämonisch zu sich kommt,

als Befremden gegenüber unverstandener Differenz,

raubt, plündert, schändet,

benutzt einfach, was ihm widrig erscheint,

aber nur dort, wo es selber nicht

aus seinen nächsten Horizonten wissen muß.

Diese Unmittelbarkeit des Niederträchtigen

(da also, wo nie etwas weit

vom leiblichen und örtlichen Platz seiner Geburt fortgeht,

wo alles unter dem bleibt,

wovon es ausgetragen wurde)

zeigt sich immer wieder dann,

wenn die unmittelbar daraus entstehende,

immer noch hordenhafte Antithese,

das archaische Kriegertum,

solche Plätze

(Aktuation als Schlacht

im personlosen Daimon des Krieges)

überwältigt und gründlich heimsucht.

Diese Horden-Pueblo-Existenzform ist steinzeitlich,

sicher mit Gartenherden- und Getreidewirtschaft verbunden,

und findet sich so vor allem in Kleinasien,

im Irak und nach Indien hin.

Es hat sich später erwiesen,

daß dieses Muster dämonischer Dekadenz

und wüster, vernichtender Überwältigung

auch ganze Weltreiche (Byzanz) erledigen kann,

in einem dialektischen Prozeß,

bei dem nicht einfach dieser oder jener Charakter

(dämonische Dekadenz, Kriegsfurie)

konnte dieser oder jener Partei zugesprochen werden.

Die Troja-Sage gehört wohl

exemplarisch in dieses Bild, als Schmuckblatt.

Die Griechen selber hatten Glück,

indem sie auf Inseln relativ sichere,

für die Sinne weltoffene Siedlungen unterhalten konnten,

vor räudigem Geläuf soweit sicher,

wo die Elemente (Meer, Himmel, panische Natur)

die Menschen bei tätiger Vernunft hielten.

Daher die Sage von Kybris

(Zypern, als großes Exemplar des Themas)

der schaumgeborenen,

das heißt: die fast ebenso wie Platon

so gelassen in ihren Horizonten lebende,

daher schöne Frau der Inseln,

wo sie in Bergen und Triften

(sie STEIGT aus dem Meer)

weit genug konnte vom Alltagsverkehr an den Ufern weg,

und dort weilen.

Von Athen her hat man viele dieser Inseln im Blick,

die da im ionischen Meer liegen

wie die zersprengten Stücke

einer Hälfte eines Vollrund-Amphitheaters,

dessen Gegenhälfte Athen selber ist.

Auf Kreta wurde eine der

frühesten und lieblichsten solcher Frauengeist-Kulturen

von den Achäern vernichtet zu einer Zeit,

als die griechische Expansion begann

und damit Welt in die allgemeinen Siedlungsbilder kam.

Von da an verlor der ursprüngliche Dämonismus an Geltung,

wurde durch eine lichtere, feinere, edle Dämonie,

die der Titanen und Götter, überwunden.

Die damit klug gewordene Ur-Dämonologie,

die bei Fischern und Jägern

ohnehin eine ziemlich andere Gestalt hatte,

immer schon den reineren und wahreren

Tier-Weltgeistern zugewandt,

blieb aber als Schatten dabei,

vor allem in den

Formen der Titanen- und Zaubergöttin Hekate,

der Schicksals- und Rachegöttinnen usw.

Der Daimon des Sokrates ist eben auch zur Erinnerung,

daß er den sterblichen und leidensfähigen Menschen

gewöhnlich näher ist, als es die Götter sind.

Was Platon mit dem "Guten" besagt,

sieht sich vielleicht

mit dem wohl allgemeinen

Bemerken weltbefahrener Griechen,

die Fremdes und Eigenes gleichermaßen kennen

und zu sagen verstehen:

es ist gut; man sieht, wie es sonst ist.

Wichtigstes Merkmal des Dämons an sich, sowieso,

ist seine Unmittelbarkeit,

wobei diese nicht vordergründig und akut sein muß -

so ist er nur im Haß, in der Psychose,

in der Furie, in Leid und Tod,

und natürlich in allen minderen

Formen unmittelbarer Nötigung,

seien diese leiblich, seelisch oder geistig.

Im Besonderen

gar jenseits aller unmittelbaren Eigenerfahrung,

welcher mögliche Verhalt

sich Argument und Beispiel macht

in Reflexionen darüber,

wie unmöglich,

im direkten und im quasi moralischen Sinne,

es ist,

einen Grund für die Existenz seiner selber,

bestimmter fundamentaler Verhalte usw. zu finden,

welchselbes Argument sich

in den Wendungen absurder Literatur usw.

auf kommunen letzten Grund gebracht hat.

An sich sieht das noch aus wie eine gallige Platonik,

womit gewöhnliche Menschen

sollen wie hieroglyphisch ermuntert werden,

diese nun statischen,

nur eigentlich mit der Zeit selber spielenden

Aktuationen wie eine Regel zu nehmen,

damit ihre eigenen,

aktuell so nutzlosen Daseinsmomente, manchmal,

als lesbare Chiffre des Seins an sich aufzufassen,

das einen eben angeht und einem innewird

wie reine, etwas gratig verhaltene,

sowohl Lebens- wie Weltzeit -

dort leitet sich das Existenzerleben solcherart

nicht mehr wie in Kalendern, Projekten, Epochen usw.,

von einem äußeren Maßpunkt und Maßstab her.

Das ist ja schon die halbe Idee,

und auch Dialoge setzen immer einen Anderen voraus,

der den Rest der Idee schon beibringen wird, so oder so.

Dieses Raisonnement

über die Unerkennbarkeit des Seinsgrundes

ist also eher anzeichenhaft zu nehmen

für eine Meinung, daß Pein, Leid usw.,

die Nötigung des Dämons im Ganzen,

nur Merkpunkte sind

und auf einen viel totaleren Verhalt reflektieren,

ontologisch und jenseits des Erkennens,

auch der Erkenntnis des Guten, im Guten.

Damit die gelegentlichen Höllenmachereien,

beispielsweise des völkermordenden Faschismus,

und früher: die Pessimistik der Gnostiker,

die schwarze Bosheit

im Dualismus der Weltgeister bei den Persern usw. -

einfachen, phänomenalistisch fixierten Geistern

illustriert man diese Dimension als die Hölle.

Das Böse ist immer ursprünglicher und absoluter

als jedes bedingt Seiende

(was ein anderes Wort ist für: das Lebende,

das absolut bedingt ist

in den Modalitäten seines materialen Substrats -

das MUSS so stimmen, sonst ist es alles, doch kein Leben),

und seine Absolutheit ist eine solche,

die Sicht vollkommen benehmen kann

auf alles, das man neben dem oder jenseits des Bösen,

welches ja auch nur in einer ZEIT sich gelten machen kann

(wo's Verderben, also Zeitläufigkeit, bedeutet),

jemals dürfte noch an Gutem,

zuhöchst und äußerst Gutem,

erwarten oder meinen, zu finden.

Darauf reflektiert z.B. die semitische Erlöseridee.

Das meint dort: diesseitige Erlösung, keine Transzendenz.

Daher auch erklärt sich

die merkbare Dekadenz und Gemeinheit

philosophischen Denkens seit der Aufklärung;

politisch-weltreal damit einherkommend

das Zerreißen alles gut nur Meinenden

(und nur kategorisch die Welt Beurteilenden,

aber nicht Erkennenden),

Zerfetzen der vordergründig nur

eudämonisierenden Gemütlichkeiten

soll wohl schärfstens heimtreiben,

daß es eben kein Jenseits zu erwarten gibt,

sondern immer die Stellung und Befindung

Platons die gültige bleibt:

gelassen, wach, wahr,

vollkommen bei sich

im ewigen Moment des reinen Daseins,

sich zwanglos befindend

in der weitesten Sicht auf das Ewige,

und hinzu allenfalls

die kleinste Möglichkeit eines Gedankens,

daß neben dieser sicheren Aussicht

an der Oberfläche aller Materie,

durch alle nur mögliche Zeit,

noch etwas ist, VOR dem dies alles existiert -

sonst nichts. Alles Weitere wäre unbillig,

und wer sich aus dieser reinen Schau verliert -

den hat der Dämon.

Und der frißt ihn, wenn's bunt wird.

Die Philosophiegeschichte

spricht dann von vieler guter Arbeit,

besonders mit aristotelischen Werkzeugen,

und diese sind ja nun auch nur Aktuatoren.

Die logischen Funktionen sind eindeutig

wie der Biß eines Verfolgers in seineBeute - "also!!"

So werken sie im Weinberg des Herrn

(der dem Heraklit gehört, nicht dem Platon)

und verlieren manchmal die Sicht in den Reben,

hören einander aber gut usw.,

und alle paar Generationen

steht wieder mal einer auf,

erblickt inguter Seinsruhe die Welt und Schau wie Platon,

nur aus etwas anderer Warte, und die Seele atmet auf -

es ist immer noch wahr,

so vergessen es manchmal auch ist.

Dann aber, bei Descartes,

kommt etwas unerhört Sublimes ans Tragen -

es ist eigentlich nur ein Moment,

und jene, die das Gute nur zu besagen meinen,

gar jene, die schon längst

über dem Sortiment der Ideale die IDEE verloren haben,

leugnen sofort und lebhaft

(selbst Descartes selber weiß dann nicht mehr so recht):

Descarteshat wirklich Platon selbst verstanden,

bemerkt, wie er nur steht im Licht der Ewigkeit,

sich still spiegelnd im fernen Auge Gottes,

und alle Spekulation des Mittelalters,

wie einen Gott darüber auch ansehe,

versiegt im selben Moment.

Ob Gott SIEHT, kann kein zeitliches Wesen wissen,

doch in der Stellung dieser fernsten Ewigkeit gegenüber

ist doch,bei allem Begriff des eidos

(nicht eigentlich der Idee,

wie sie als als Parole dann weitergesprochen wird),

EIN Auge zumindest, das diesen Verhalt sieht,

nämlich das des Platon!

Das des Selbstes,

wie es aus aller reflexhaften und unterzeitlichen

Aktuationswelt in die ewig gültige

Haltung sublimsten Erkennens gekommen ist.

Eh bien, so sehe ich doch selber, sagt er,

und es bleibt dabei:

keine Schwertuerei in logicis wird etwas daran tun:

es gibt an Gott nichts zu beweisen (1.,2.,3. Gebot Mosis),

aber daß ein absolut wacher, klarer Geist

sich nach ihm ausschauen kann,

spricht doch elementar für sich.

Seitdem spätestens

ist Frankreich die Heimat des reinen platonischen Geistes,

und dies sich beweisen zu sehen, gelingt noch jeden Tag.

Bei Descartes wohl kommt zur Sprache,

der Mensch habe bestimmte und klare

Vorstellungen (Wahrnehmungen),

womit einzig eine Philosophie möglich ist,

die ihren Namen verdient,

als wie eingeboren.

Dieses "inné" ist wohl am ehesten

richtig übersetzt als: inhärent.

Gebären, das ist viel zu dramatisch, zu agonisch.

So sehr ja endlose Tracht- und Geburtsagonie

mitgewirkthat an der Gestaltung der Lebewesen,

welche unmittelbar und klar

bestimmte, ganze Verhalte des Seins in der Welt

erkennen und bedenken können -

so weit voraus vor jedem

ähnlich aus dem Gesetz der Welt hervorgeratenen

Tier ist das nicht,

und der Verhalt, um den es geht,

ist ja viel einfacher und absoluter:

der Mensch (jedes Wesen) kann nur existieren,

sich seiner bestimmten Existenzform innewerden,

insofern er aus Materie besteht.

Dieser Materie aber sind gewisse

Qualitäten wie Dauer, Bestimmtheit der Eigenschaften usw.

notwendig inhärent -

was solche Qualitäten nicht hat,

ist keine Materie und konstituiert damit auch keine Existenz,

sei sie unbelebt oder aus ihr konglomeriertes Leben.

Nichts also ist diesem natürlicher,

als mit diesen elementaren Qualitäten von sich,

seinem Materiesubstrat weg,

auf den Rest der materiellen Welt zu blicken

und auch unmittelbar diese Qualitäten,

die es in sich, an sich selber spürt,

wahrzunehmen.

Deswegen vermutet das Erkennen

im sonstwie Objekten ein Sein,

so, wie eben im Selbste

ein eigensinnig Erkennendes sich spürt,

das offensichtlich nicht einfach

identisch ist mit dem Materiesubstrat,

woraus der lebende Leib besteht -

diese Qualität "Sein" als eine nicht nur formale,

sondern aus dem Etwas extra hervorgehend,

latent darin gegenwärtig,

wird meinbar,

weil doch offenbar die Materie des lebenden Leibes,

so, wie er in dieser speziellen Konglomeration der Elemente ist,

das Leben und damit das Erkennen

als eine Funktion solcher Materiequalität

selber hervorbringt.

"Gut" im platonischen Sinne

kann man also nennen ein Etwas,

das in seinem objektiv wahrnehmbaren Zustand

dem Erkennen begegnet,

als atme das Sein in ihm hervor

bis in die Begrenzungen,

so wie das reine Leben in einem stillen Leib,

und bei diesem wieder ist "gut"

der Lebens- und Geisteszustand,

der in den Dingen um sich her

solcherlei zwanglos und klar erkennen kann.

Viele Denker beschäftigen sich daher damit,

einfach über diesen Zustand und seine Bedingungen

zu raisonnieren,

oft mit stark uneigentlicher Tendenz,

weil es eben solch stilles Erkennen nicht leicht gibt,

ohne daß die weitere Menschenwelt sich,

auch halb- und unwissend, dazu versteht,

solches Dasein (mußvoll) zu ermöglichen und zu erlauben.

Zudem gilt es, das Erkennen (die Muße) zu beleben,

indem anderes,

weniger müßiges Erkennen mitunterhalten wird.

...das erkennende Wesen

   geht aus dem Leibsubstrat hervor

   geradeso, und prozeßhaft damit identisch,

   wie aus dem atmenden Atem

ein innerer, den Leib durchfühlender Leibatem wird,

   der Geist überall zugleich gegenwärtigen Sauerstoffs

   (Bergsons élan vital, einfachstes Aggregat).

   Damit entsteht in Analogie zum

   Diffusionspneuma des im ganzen Leib eingefilterten Atems

   das Konzept des Pneuma als eines Geistes

   (das, was eben oft als "Idee" apostrophiert wird),

   der das Ding so durchgeistet

wie der Atemleib den Festleib.

   Beweisen läßt sich allenfalls daran,

   daßeinem beseelten Blick

auch die Dinge beseelt erscheinen,

   diese sich dem Erkennen damit auch

anscheinend leichter, bestimmter geben,

   auch ganzer in ihren nicht erkannten

Verhalten zu Anderem gewahrt werden.

   Damit: Logos.

   Sodann, weil derlatente Atemleib, die Seele,

   sich ebenmäßiger und lichter empfindet

   als die akute, unmittelbar ventilierende des Lungenatems,

   so erscheint einem die Welt 

(vor blanken Augen, die nicht direkt schauen) auch so,

   als schiene hinter, jenseits der unmittelbar sich ereignenden,

   d.h. mitbefindenden Realität

eine latente, lichtere, der Atemleib, die Seele des Alls.

   So, wie in den Erscheinungsphasen des Wirklichen

   sich Formgesetze eines Aggregates

   oft durch mehrere Ebenen

des weithinkausal damit Verbundenen erkennen lassen,

   wo sie offensichtlich nicht nur analog sind,

   hat eine solche Meinung ziemlich etwas für sich.

   Der Mensch (das Lebewesen überhaupt)

   nimmt zwanglos so wahr - das ist starkes Argument.

   Mit Wortenund Begriffen läßt sich derlei einmal: erläutern,

   zum anderen: skeptisch mindern

   (so, wie man ein Lebewesen auch

um seine Atem bringen kann),

   aber nicht herbeireden aus nur logischen Abstrakten.

   Erst sehen, dann sprechen.

   Alles Andereist, im Prinzip,

Vergeudung, plausible Nervosität.

Der Daimon der Unmittelbarkeit hat natürlich Geist:

er weiß die Wesen nicht nur unmittelbar zu traktieren,

sondern richtet ihnen

die Meinungen und Vorstellungen ein wenig zu,

mit denen sie denken,

sich gut müßig wohl zu befinden im SINN

(nicht Blick - es heißt Eidos, nicht Intellectus!)

auf das Fernste, das Absolute.

An sich hilft es dem Blick solcher Art sehr,

sich gelegentlich die Geschichte Roms

in einer guten Kurzfassung berichten zu lassen -

nichts macht so tief satt, in tiefster Seele,

wie dieses einzigartige Bild tausend- und mehrjähriger,

hemmungslos wahrer Geschichte.

Damit auch:

wer immer nur meint,

sich einzig vor der letzten Front

einer längst zurückhin vergangenen

Geschichte des relativen Nichtseins zu befinden,

der befindet sich dort,

wo nicht umsonst der Name "Jüngster Tag",

das heißt: letztester von allen schon vergangenen,

darüber geschrieben steht,

im Weltgericht ohne jede Aussicht,

im unerlösten Horizont von Leid und Agonie,

von nur erlittener Zeitlichkeit.

Das ist eine ewige Dimension,

aber nicht die einzige.

Wo Menschen daher meinen,

nur in Aktualisationen religiöser Gewohnheiten,

mit laienhaft theologischen Meinungen gar,

in falscher Selbstwendung

vor doch der rituellen Übung der SCHWEBE aller Zeit

sich entwickeln zu müssen,

als Wesen, die nicht einfach gut sind,

sondern sich üben stattdessen

im gut Meinen, gut Tun, gut Fordern usw.,

da ist kein Weg, keine Sicht, schon gar keine Schau.

Christenreligion, gerade die römische,

macht ihren besten Sinn,

wenn sie den Blick zurückweist ins alte Rom,

in dessen älteste Zeit

und das dort ursprüngliche Haintempelwesen.

Dort ist und von dorther

kommt das Wahrste, was Religion sein kann.

Alles Übrige ist wichtige Fassade

zur Akzentuierung des Sinnes für Überzeit.

All solche Übung

hat irgendwann und irgendwie begonnen,

aus dem Geiste ganz bestimmter Menschen,

aus einer Schau, einem Erkennen und Sinn

identisch mit dem, wovon Platon spricht.

Das bleibt zu sehen,

sonst hat Religion nicht Herz, nicht Atem,

und damit auch keinen Verstand,

keine reine Wahrheit für sich.

Auch bei Leibniz ist dieses

Durcheinander zu finden der Begriffe,

die reden wie reine Erkenntnis,

aber sprechen vom Mehrerlei apriorischer Muster.

Auch da ist das Gerede vom Urbildhaften

oder was dem entsprechen will

(je nach Jargon des Denkers),

bei dem man wissen kann

(wenn man nur schaut),

daß derlei aus der mimetisch-gestischen

Anempfindung der Sternbilder im Nachthimmel kommt.

Das kann nichts Anderes sein.

Leibniz, sagt das Buch, verehrt Platon,

aber solche Komplimente hießen schon oft,

daß er gar nicht daran denkt, zu sehen, was Jener gewiesen hat.

Im Deutschen fehlt eben meist die Ahnung,

die stille, den Geist durchatmende Kraft des Mittelmeeres.

Daher stehen die Menschen nicht so frei vor den Horizonten

und sind stärker gebannt - in trockenen Landschaften -

von der Suggestivität der Sterne.

_________

"irgendwas gut gefunden in dieser Welt?"

 Eudämonische Perspektive

mit Todesgelassenheit (Sokrates),

 die Frage des Dämons bei der Pforte der Ewigkeit.

_________

Man soll nicht sagen:

das Dasein ist eitel, nichtig. Es ist müßig.

Es tut dem Erkennen nicht gut,

in solchen Dingen so abrichtend zu urteilen.

Das Leben kann nur werten,

also gut oder widrig finden,

im Hinblick auf seine elementarsten Vorurteile,

sein eigenes, auch geistiges Existenzinteresse.

Über alles darüber hinaus vermag es nicht,

daher versagen dort solche Begriffe.

Da ist es müßig,

und die Sage vom Weltenrichter am Ende aller Zeiten,

wenn alles, was je existieren will,

WIRD gelebt (gewest) haben und sein Ende gefunden,

meint ja nichts Anderes,

als daß auch allen sonstigen zeitlichen Wesen nicht obliegt,

das Maß zu bestimmen über die Lebensmeinungen hinaus,

dort eben, wo all Solches nur müßig ist.

Laß Gott richten (Kronos) - Dir ist es müßig.

Sorg um Deine Zeit, usw.

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Nervend: das Licht der Letzten Wirklichkeit.

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Es gibt den Staat und es gibt das Staatswesen,

so wie es den Wald gibt

und das Wesen, das Gewese in ihm.

Gewöhnlicher Staatsverstand

ereignet sich im Ganzen

meist in den Belangen und Gesten des Wesens,

also dort, wo das Staats-Wesen sich

in einzelnen Akten und Gewahrungen ereignet.

So sind auch die Selbstdarstellungen des Staates, "an sich",

nur statutorische und zeremonielle Gesten,

die das sonst Banale

in hehrer Leere, mit möglichstem Pathos,

exemplarisch ausüben.

Der Geschichtsbegriff des Staats-Wesens

ist demgemäß im Ganzen geformt

aus der Kompilation staatswesenhaft ereigneter

Ab- und Nachbilder

und einem quasirealistischen Raisonnement damit.

Was der Staat selber ist oder sein kann,

das zeigt sich am ehesten,

wenn Menschen über diese weiteste

Aktualität und Alltäglichkeit des Staatbetreibens

einfach sagen: es ist ja Staat,

der Staat ist, d.h. beweist sich damit,

aber er ist als Begriff zu all diesem transzendent,

so wie der Begriff des Gesetzes transzendent ist

zu den Instantationen der verschiedenen Gesetzhaftigkeiten,

beispielsweise in den Naturgesetzen,

oder wie die Atmosphäre dieses Planeten in allen Einzelheiten

als Wind, Hauch, Kondensation ( ...Atem) usw. sich ereignet,

aber damit im Weitesten auch das merkbar wird,

was man den Atem der Welt nennen könnte,

eine Gewahrheit, die erfühlt sein will

über die Zeiten hinweg,

und die zu spüren und zu wissen

eine reine Qualität mehr

in jeden Aktualpunkt atmosphärischer Ereignisse bringt -

auch in den Atem der Lebewesen.

_________

Heraklit / das Nirwana:

was immer ist oder geschieht,

also auch alles, was der Mensch tut,

das geschieht doch nicht nur

im Rahmen eines Bewußtseins- und Meinungszustandes,

sondern es geschieht vor allem

im Aggregat der nur wirklichen,

d.h. kommentarlos existenten, absoluten Wirklichkeit,

vielmehr: der Realität

(im Begriff der Wirklichkeit klingt das Verb "wirken"

zu sehr mit, das ist zu interaktiv, zu aktiv).

Eine böse ironische Verdeutlichung dessen

sind seit alther die absichtlichen

Aktuationen des unzeitig geschehenden Todes

an Tieren und Menschen,

in Reduktion auf den Wirkbegriff,

am infamsten in der Mechanistik des Fallbeils

(dieses sieht aus wie eine mechanistische

Wiedergabe des Ereignisbildes

bestimmter deutscher Wetterlagen -

ein Deutscher hat die Urform des Fallbeils erfunden -

wenn steil von Norden her über die Nordsee

(freier Fallweg, Beschleunigung extra durch die Erdrotation)

sehr kalte Winde über Westdeutschland

gegen den Klotz der Alpen stürzen,

Allem kalt machen).

Die Meditation der Buddhisten legt darauf ab,

indem der Mensch durch sie

und das Ideom des Nirwana dazu gehalten wird,

sein Bewußtsein aus all seinen

Verfängen im psychischen Meinen auf das,

was getan, auch nur gemeint

oder fürwahrgehalten wird, herauszulösen.

Das ist nur die halbe Rechnung.

Für ein waches, tätiges Bewußtsein hilft Heraklit:

die Welt, egal wie sie wahrgenommen wird

(perzeptive Antagonie, Episteme,

d.h. Gewahrhabung mit einem SINN)

oder mit Absichten repräsentiert, kategorisiert usw.,

ist vor allem Eines, nämlich absolutes Ereignis,

etwas ganz und gar,

immer in jedem Ereignis und Sein Absolutes, Einmaliges.

Das hilft dem Buddhisten auf die Beine,

da beginnt die Welt immer neu

bei einem wissenden Lächeln.

Und jedes Bewußtsein für Wirkliches

beginnt wohl am besten damit.

Also wieder (die Mechanisten reiten darauf):

die Welt ist Ereignis selbst in den bewußtesten Akten,

ganz im Ereignisrang rein bewußtlosen Geschehens.

Natürlich verliert ein Ereignis,

das mit Seelensinn gemeint und getan ist,

seinen sprechenden Sinn

für das Bewußtsein Anderer, die das wahrnehmen, nicht.

Besonders interessant ist dieser Verhalt

in sprechenden Artefakten, Bildwerken, Schriften usw.

Das will der Satz des Heraklit sagen: es gibt keine Person.

_________

Schiffbruch jeden philosophischen Seinsversuchs:

unvollkommenes Kategorien-Instrumentarium.

(Deutscher Idealismus, diese geniale Kurpfuscherei)

(Bürgerliche Rechtmacherei, "es soll ja so sein!")

_________

Der Staat ist nur der Staat.

Die Republik ist der Platz, wo Staat sich ereignet.

Demokratie: was macht Raison!

_________

"Das muß mir schrecklich egal sein"

 Für den Hund ist der Mensch ein Affe mit Prinzip -

 so lange der Mensch sich da nicht besser kennt.

_________

 Menschen hier wollen mir,

 in immer anderen

Wendungen der immer gleichen Sturheit,

 nur einen Satz beibringen:

"Du bist schuld, daß ich mich schlecht befinde,

 wo ich Dich wahrnehme!"

 Ursache zu sein ganz allgemein

genügt da nicht für's Argument.

 Und kein Benehmen meinesteils

ändert was an des Anderen Befindung.

 Dies ist auch nichts Persönliches:

 Jene befinden sich oft schlecht,

bei vielem, das sie sehen.

 In Amerika nennt man dieses Unprinzip:

Guilt by association.

 Nicht ein Ursachenzusammenhang,

 sondern das Vorkommen zweier an sich unverbundener

 Wahrnehmungen in einem Anderen,

rein oberflächlich-assoziativ,

 macht die Deutung (~ Kartusche).

 Dieses Meinen ist nicht extra was -

das ist ein allgemein üblicher Zustand.

 Viele Menschen meinen so, bei Vielem.

 Keinem würd' einfallen, seine Diät zu ändern,

 nur damit seine Disposition zum Schlechtfühlen

sich vielleicht erledigte -kein bißchen.

Die Welt muß ja so sein, wie sie ist.

 Und weil das alles ja ein gründlich schlimmer Verhalt ist,

 deswegen sind sie gerne ontologisch, fast mystisch:

 denk' doch an Deine Mutter, sagtes belegt!

 Das will sagen: die hat doch schon sich übel befunden,

 als sie merken mußte, daß ich auch nur sein WOLLTE

 (was ich ja auch mußte -

man wollte auf mich ja, irgendwie, auch nicht verzichten -

 ALSO!).

 Das erhellt zugleich,

 wie man die pseudometaphysische Wurzel des Willensbegriffs

 in seinsvergessener Lebensphilosophie

 der vergangenen Generationen verstehen soll.

 Und mit dem Sollen rücken sie gleich nach:

 wenn ich nicht einfach nur existieren WOLLTE,

sondern MUSSTE, also SOLLTE,

 bin ich damit nicht reineweg sofort ein Kind der Pflicht?!

 Diese Kasuistik ist zuhöchst frivol -

 das Sollen der Existenz erledigt sich ein wenig dadurch,

 daß man's eher hat systematisch darauf ankommen lassen,

 und damit bleibt mireine reine Freiheit,

 weil so das Existieren

eher eine Kunst sein will in Weltordnungen

 (doch weitgehend natürlicher Art),

 die mir das Werden

und mittlerweile recht dauerhafte Bestehen

 doch implizit erlauben.

Kein Mensch, der genau ist mit solchen Belangen,

kann da Besseres zu wissen behaupten,

indem es ihm da nicht besser gehen kann als mir.

_________

Subquantik, Pneuma:

wer der Welt

rein mechanistisch in ihre Prinzipien wirken will,

wird sich immer damit begrenzt finden,

daß er Erkenntnis und Wirkmöglichkeiten auf die Materie

nur in Materie selber findend,

immer durch die Begrenztheit

direkter Materieeigenschaften behindert ist.

(Mechanik, "Erde" in den Elementen des Empedokles.)

Immerhin transzendiert der induktive logische Prozeß,

der aus mehreren, mehr oder weniger indirekten

Wirkungen auf ein kohärentes Ganzes

im "Inneren", im Sein eines Dinges schließt,

schon diese Begrenztheit.

Es gibt aber allgemein die Materiephasen des "Flüssigen"

(phasenschwingende, strömende Zustandsausgleiche)

und des "Aeroben"

(Magnetik, Schwerkraft usw. das PNEUMA der Welt) -

daraus ergeben sich

die z.B. gequantelten Ereignisformen des wirklichen Kosmos

(die selber nur wie mechanisch erscheinen).

In einem inspirierten Tanz,

der dem gleicht,

was der Geist, das Pneuma, die Laune der Götter ist,

und den die titanisch klugen Völker wie Tibetaner,

Indianer mit ihren Tanzriten

nicht nur äußerlich adressieren,

kann man auf diese

Pneumazone submaterialer Feldkräfte wirken

und für sozusagen Wahrscheinlicheres sorgen.

Einem skeptischeren Geist mag genügen,

daß solche Tänze die damit Begeisterten

in eine präzisere Konsonanz

mit den Rhythmen des Weltpneuma zu bringen vermögen -

das versteht schon eher wer.

 Die Eudämonie,

die Aristoteles (der allzu menschliche) meinen kann:

"Ach ja", sagt der Mensch,

 der sich und das Weitere kennt -

 wobei läßt man's denn bewenden!

Was läßt man gut sein - das ist Eudämonie.

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Hat Platon nicht

alle Phasen der Sonderbarkeit in der Philosophie

(es gibt, seit Aristoteles, nicht mehr nur eine Philosophie)

zirkumstantial vorherbestimmt -

in den Ereignisformen des Staates, implikativ?

Diverse Philosophien assistieren (oder schmeicheln)

den Meinungen, die einhergehen im Volk, beim Fürsten usw.

je nach den Phasenzuständen des Staates!

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Ja, sogar dies:

was Eckehart einem zu sagen hat hinsichtlich Heraklits:

An einer Stelle seiner Predigten

verwendet er als Gleichnis:

die Glut kann die Hand nur brennen,

weil Glut und Hand nicht dasselbe sind.

Das ist so genial,

da fällt mir zunächst einmal das Buch aus der Hand.

Erst nun, nach Längerem seither,

fällt das aber ineins mit Heraklits Lehre

von der wirkenden Differenz

zwischen allen Dingen, allen Wesen.

Der selber hat das

so präzise gar nicht herausgezeichnet -

das besorgt nun Eckehart

mit diesem ganz einfachen Gleichnis.

Auch hier muß natürlich

die Sinnfälligkeit der Gleichniselemente (Glut, Hand)

mitgesehen werden,

und der hier woanders verdeutlichte

Geist der Welttotalen vorfrühlinghafter Panik.

Menschen zu Eckeharts Zeiten wissen aus Erfahrung,

wo auch nicht mit diesem modernen Vokabular,

von der intensiv beizenden

Wirkung heißen Kohlendioxids aus der Glut

(die mit ihrem Plasmaglimmen

zudem eine bestimmte innere Sehgewahrheit unterhält),

welche im Atem die sonstige Hitzewahrnehmung noch ergänzt.

Was aber das Kohlendioxid

ganz allgemein an Charakter macht

in der gothenzeitlich-mystischen Weltschau,

wird hier woanders erörtert.

Die Gefahrempfindung,

die da eben mystisch abstrakt ist,

wird im Gleichnis hier verbegrifflicht

mit den Gleichniselementen Hand und Glut.

Nicht falsch wäre auch, zu beachten

die Nähe des Gleichniselementes "Glut"

zur Metapher des Feuers bei Heraklit.

Diese selber sollte man nicht allzu symbolisch nehmen,

sondern wirklich darauf schauen,

wie reales Feuer sich anrichtet,

zündet, wie es faßt, sich nährt,

gerichtet werden muß, zusammenfällt,

als Glut liegenbleibt und glost,

schließlich mit einer Art Zufriedenheit

ganz mählich erlischt.

Menschen zu Heraklits Zeiten (und den meisten seither)

hatten das immer sinnfällig so in ihrer Nähe

und wußten auch die Phänomenalität dieses Vorganges

in superstrukturellen,

also sagbarerweise geistigen Ereignissen

(Menschensitten, Staatsleben, Krieg)

ohne Weiteres wiederzukennen.

Jedes Leben geht so, wußten die Menschen,

und daher brachten sie ganz natürlich

eine eigene Wahrnehmungsdimension selber mit hinzu,

wenn Heraklit das Feuer als Metapher verwendet.

Auch müssen sie wissen,

den Brennstoff dafür aus der Welt zu nehmen,

und darin alleine verdeutlicht sich schon,

welcher Art der Antagonismus eines jeden Seienden

mit Anderem sein muß,

und was Episteme ist,

das Bedachtsein, Standnehmen, Bedenken,

die Unterscheidung beispielsweise

in der Gewahrung des Möglichen und des Notwendigen.

Da hat die Episteme ihr natürliches Maß,

eine ziemlich genaue Grenze,

die dem Selbste spricht: Logos.

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Kant: in der Praktischen Vernunft

akzentuiert er zu sehr, wie alle Welt da seither,

den Willen;

es geht beim Sinn für das Gute aber vor allem

um ein Meinen:

man befindet sich, oder verhält sich

nicht primär zu dem, was man wollen,

perspektivisch tun und bewirken kann,

sondern vor allem erst einmal zu viel mehr als das ist,

zu dem, was man wahrnimmt

und schlichtweg als gut gelten lassen kann,

wo einem also das Wollen und Tun

nicht notwendig einfallen müssen.

Gerade dieser mögliche Zustand

definiert ja am besten, was das ist: Eudämonie.

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...Subsistenz-Phantasmata politikastischer Existenzialisten...

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Mach' einen wirklich guten Witz,

und manche allzu einfachen Naturen sind beleidigt,

einmal, weil sie den Witz bemerken, aber nicht verstehen,

öfter jedoch und schlimmer,

weil sie ihn in ihrer Weise nicht weitergeben können.

Da dem sehr oft so ist,

reduziert sich alles in einfachen Verhältnissen

auf die Themen Gewalt (Macht), Sexualität und Geld (Salz, Würze),

was drei Grundformen allgemein verstandenen Witzes sind.

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Brunschvicg: "Gott ist die Copula". Ja ja.

Schau um Gott beim Futurum II,

und besonders da,

wo's jenseits des Futurum I erst sein Subjekt findet!

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 Spinoza:

"...Begriff der absoluten Notwendigkeit der Naturgesetze..." usw.

 womit der Wissenschaftsbegriff

 des 19. Jahrhunderts sich behaben soll -

 es ist wohl so,

 daß es eher darum geht in diesem Verhalt,

 zu bestimmen, was und wie Naturgesetze

 überhaupt sein müssen,

 um als solche Sinn zu machen.

 Darum geht es in dieser Sache,

 bei der im Übrigen

 die Furcht vor einer metaphysischen Partei

 (nicht: der Respekt für sie),

 wo sich der Aktuationsdämon eingefunden hat

 (speziell mit der Inquisition, auch der tyrannischen

 Geltendmachung eines bestimmten Verstandes vom Sittengesetz),

 den Blick ablenkt, besonders bei Spinoza,

 dem ewig das Befremden der Rabbiner folgt -

 in all Diesem zeigt sich ja wieder und wieder,

 verschärft durch den

 allgemeinen Zugewinn an Macht für die weiteste Gesellschaft,

 dieselbe ungute Konstellation wie jene,

 die Sokrates um sein Leben brachte.

 Sokrates, dabei bemerkt,

 ist wirklich der beste Freund des Platon,

 indem er in dessen Gegenwart lebt und stirbt,

 um etwas zu beweisen,

 das in Platons Philosophie selber

 nicht positiv dargestellt werden kann,

 ihr aber ein wesentliches Argument gibt:

wer zu sehr im archaischen Menschenbann lebt,

dessen Ausdruck der hekatische Dämon des Sokrates ist,

der kann vielleicht philosophieren,

doch er kommt nicht auf die Philosophie,

die reine Erkenntnis der Welt selber, wie sie im Ganzen ist.

Der kann den Griff lösen der Menschen

auf das zu Unmittelbare,

kann sie in eine gewisse,

müßige Fassungslosigkeit versetzen,

worin sie nun imstande sind,

die platonischen Weitsichtigkeiten aufzufassen.

Sokrates ist ganz und gar menschlich.

Aristoteles, später, ist menschheitlich in anderer Form -

er sieht das Werk.

Und Platon, nicht eigentlich zwischen beiden,

sondern in Allem nur

wie aus eigenster Muße hinzugetreten,

ist einzig artemisisch original.

Jedes frei lebende Tier,

das den Kopf in den Horizont heben kann,

sieht die Welt so wie er.

Sokrates und Platon haben gut,

die Menschen aus ihren habsinnigen Vordergründigkeiten

in Fassungslosigkeit zu lösen,

ihnen das geistige Augenlicht hinzu zu geben -

bei der nur gewöhnlichen Verfassung der Menschenwelt

sehen die Menschen nicht,

inwieweit Freiheit ihnen mehr Raum geben könnte und sollte,

als in den weiteren Möglichkeiten ihrer Habituationen liegt.

Deswegen richtet die Sitte den Sokrates hin in einem Sinn

so, wie am Rand oder nächsten Landblick mittelalterlicher Städte

Rad und Galgen gallewürgend die Grenze markieren

zum weiterhin Ungemessenen (Fassungslosen),

und dem Platon antwortet vor allem

polemischer Geist in seiner Lebensumgebung,

vergleichbar dem, wie einer behaupten wird,

er verstehe den Geist des Wildes,

weil er imstande ist, es zu überlisten und zu fangen,

und reibt sich in Widrigkeit an dem,

der einfach versteht,