Racheengel der Vampire 2 - Revenge Angel - E-Book

Racheengel der Vampire 2 E-Book

Revenge Angel

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Beschreibung

Wieder einmal überschlugen sich die Ereignisse und zwangen die beiden Paare zur Flucht.
Die Geburt ihres Vampirsohnes überlebte Angel gerade so, dank Konga. Er blickte als einziger durch, obwohl sein Hirn zu einer einzigen Gefühlssuppe mutierte. Seine Beziehung mit Joyce entwickelte sich stetig zu einer Farce, Konga konnte ihr Sturheit kaum noch ertragen. Aber er hatte es ja vorausgesehen.
Es war auch nicht hilfreich, dass Angel Konga ständig über den Weg lief und ihn wieder und wieder von der Seite anschielte.
Angel erging es ähnlich, sie liebte Jack abgöttisch, aber jedes verdammte Mal, wenn Konga in ihre Augen sah brannten ihre Sicherungen mit Starkstrom und Blitzeinschlägen durch.
Fügung durch höhere Gewalt?
Angels Visionen nahmen ebenso wie die Gefühle für Konga zu, zwangen sie einen gefährlichen Weg einzuschlagen. Sie begab sich auf den Weg des uralten Ritus für reines Vampirblut.
Im Glauben der Vampire - eine Legende, in Angels Leben - ein Kampf der Blute, letztlich des blanken Wunsches zu überleben.
En passant plant Jack Vater, Terrag MacDragon seine eigenen Vergeltungsschritte.
Und als sich Konga eingesteht, wen er wirklich liebt, muss sich Angel auf einen geheimnisvollen und gefährlichen Weg machen ...

Dem Leser vorweg - Eine Spur mehr Gewalt, viele Veränderungen und weiterhin spannend! Hiermit möchte ich auch darauf hinweisen, dass es einen Anschnitt gibt, der mit einer Warnung versehen ist. Dieser Abschnitt ist nichts für schwache Nerven und kann übersprungen werden! Ich nehme kein Blatt vor den Mund - wenn ich schreibe, dann über alles, denn es ist ein Teil vom Ganzen!



Hinweis an alle Leser, die mich unter dem Namen "Revenge Angel" kennen, für die Veröffentlichung musste ich meinen Autoren-Namen ändern und in Zukunft findet ihr mich unter dem Namen "Angel Wagner".

Bisher konnte ich unter meinem alten Namen folgende Bücher veröffentlichen:

Racheengel der Vampire - Sehnsucht (ab 18 Jahre)
Hund- und Haussitting - Oder wie drei Nasen alles kaputtmachen (ab 18 Jahre)
Jason M. Dragonblood - Blutfluch der Dragots (ab 10 Jahre)

Die Namensänderung ist zurückzuführen auf die e-Book-Online-Geschäfte, die ihre Anforderungen an zu veröffentlichende eBooks gelegentlich ändern.
Mir passt das zwar überhaupt nicht, aber es lässt sich nichts ändern!

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Angel Wagner, Revenge Angel

Racheengel der Vampire 2

Die Suche nach dem reinen Blut

Vielen herzlichen Dank an BeKoma, meinem nervenstarken Lektor und Angel8786, die überaus geduldig mit mir viele Rechtsschreibfehler durchgegangen ist! Ich hab selten so viel über meinen teils kurriosen Schreibstil gelacht! Und ein herzliches Dankeschön an Iris, die hoffentlich die letzten Schreibmängel behoben hat! Tja ... wenn noch Rechtschreibfehler vorhanden sind ... sorry, wir haben uns echt die Augen verbogen und alles gefühlte tausend Mal durchgecheckt!BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Schwangeres Durcheinander

 

 

 

 

 

„Echt, ich bin dafür, wir setzen sie aus und holen sie erst zurück, wenn unsere Kinder mindestens sechzehn Menschenjahre alt sind“, stöhnte Konga, während er sich ein Glas Blut abfüllte.

Irgendwie maulte Konga nur noch rum, Jack saß am Tisch und schnibbelte an seinem rohen Steak herum, kaute derweil seelenruhig auf seinem Bissen. „Was ist los?“

„Och, nix Weltbewegendes. Joy macht mich nur komplett irre. Erst sollen die Fenster auf, dann wieder zu. Erdbeeren mit Blut im Mixer, dann tun die Füße weh, dann wieder was anderes, und mir platzt der verdammte Schädel. Ich will in die Wüste. Echt, ich mach die vier Wochen - ohne einen Tropfen Blut!“

„Kann mir nicht passieren. Angel ist so süß schwanger, ich will sie eher vollstopfen.“

Als ob er das wissen wollte. Konga grollte. „Dann lass uns die nächsten zwei Monate tauschen. Ich fass auch nicht an.“

„Nee, kein Bedarf. Joy is wirklich nicht süß schwanger. Aber lass dir gesagt sein, nach der Geburt wird es wieder besser ... meistens.“

Mit einem düsteren Knurren nahm Konga Jack die volle Gabel weg und schob sich das blutende Fleischstück in den Mund.

„Eh, das is meins! Fang dir gefälligst ein eigenes Stück totes Tier. In der Kühlung rennen noch genügend Steaks rum.“

Wenn er denn schon die Genehmigung hatte, holte Konga sich auch ein Steak und klatschte es auf einen sauberen Teller. 

Obgleich Angel auf der Terrasse in ihrem Haus in Bremen saß, hatte sie Konga zugehört. Sie stand auf und ging zum Nebenhaus, das zuvor Konga und Jack bewohnt hatten.

Wie meistens saß ihre Tochter vor dem Fernseher und zappte lustlos durch die Programme.

„Süße, hast du ein bisschen Zeit zum Shoppen?“

Joyce stellte den Fernseher aus und nickte. „Wohin fahren wir?“, fragte sie missmutig.

„Kann ich nicht sagen. Das entscheiden wir unterwegs. Geh vor deine Tür. Ich hol dich ab, wenn ich den Wagenschlüssel hab.“

Während Angel über die Terrasse zurücklief, zog Joyce sich um. 

Belustigt schaute Jack Konga zu, wie der dem Fleischstück auf seinen Teller den Kampf ansagte, was er besser mit einem Steakmesser hätte tun sollte ...

„Deine Messer sind stumpf, ich hol gleich mein Tantó.“

Vom Türrahmen aus betrachtete Angel das Geschehen und blickte von einem Vampir zum anderen. Von der körperlichen Ausstattung sah sie auf zwei Kerle, denen das Testosteron aus den Poren blitzte. Kongas schwarze Haare waren so weit nachgewachsen, dass sie ihm wild vom Kopf abstanden und er sah sooo süß unglücklich und zerknirscht aus. Obwohl dieser Funke Unbeholfenheit ihn auch wieder liebenswert machte.

Wie der erste Eindruck von einem Menschen, oh Verzeihung ‚Vampir‘ doch täuschen konnte.

Anfangs hatte er sich ja nicht von seiner Schokoladenseite gezeigt und bis LA hatte Angel auch nicht das Bedürfnis, ihn überhaupt näher zu betrachten. Doch die letzten vier Monate bekam sie ein völlig neues Bild von ihm und er tat ihr wirklich leid.

Joyce war teilweise unausstehlich und Angel wollte ihm etwas zur Seite stehen.

Zunächst fand sie es als gerechte Strafe dafür, weil er bei ihr und Jack ständig dazwischengefunkt hatte, doch jetzt sträubten sich ihre Nackenhaare. Sie wusste ja auch, es war im Endeffekt nicht böse gemeint. Und er wirkte wirklich bedauernswert und hilflos.

Von seiner Beeinflussung wusste sie ja nichts mehr ...

Angel klimperte mit den Wimpern, weil ihr auffiel, wie sehr sie ihn anstarrte, und drehte sich um.

„Jack, verrätst du mir, wo die Autoschlüssel sind? In meiner Handtasche sind sie nicht.“ 

Jack stand auf und sah Angel dabei zu, wie sie das Schlüsselbrett neben der Tür absuchte und dabei mit ihrer Nase wackelte. „Wo willst du denn hin?“

„Ich bring Jo auf andere Gedanken. Es ist ihre erste Schwangerschaft und ...“

„... und es wird auch garantiert ihre allerletzte sein!“, brummte Konga aus der Küche.

„Sei du da hinten still, sonst setzte ich sie dir gleich auf den Schoß und vergesse, was ich vorhatte, um dich zu entlasten!“, drohte Angel zurück und grinste Jack an. 

Dem verbalen Gezeter zwischen Angel und Konga folgte Jack nicht, er zog die Autoschlüssel aus seiner Jeans und wackelte damit vor ihrer Nase herum. „Handy dabei?“

Blindlings zückte Angel es aus ihrer Tasche, ohne ihre Nase hineinzustecken.

Fein, so sollte es sein, dafür gab es nun auch eine Belohnung, lächelnd stellte Jack sich vor sie. „Küsschen?“

Voller Erwartung legte sie ihren Kopf in den Nacken und keuchte leise auf, weil Jack mehr als seine Lippen über ihren halb geöffneten Mund schob. Es ging nicht anders, er hob sie an, stellte sie auf die zweite Stufe zum ersten Stock, damit er sie richtig umarmen konnte. Sein Blutweib war zwar schon recht rund um die Hüften, doch im vierten Monat für eine Vampirin genau richtig. Sachte streichelte er über ihren Bauch und hoch zu ihren Brüsten, die ebenso an Volumen zugelegt hatten. Die Gier strahlte aus seinen Augen, sachte schob er ihr T-Shirt hoch.

„Nein Jack, das ist Konga gegenüber nicht fair. Er muss sooo sehr leiden.“

„Jawohl, ich leide“, rief Konga aus der Küche. Tat er wirklich … in vielerlei Hinsicht.

„Hör auf zu lauschen“, knurrte Jack und sog an Angels Brustspitze.

Himmel, musste dieser Kerl immer so gründlich sein? Erhitzt verdrehte Angel ihre Augen und kraulte ergeben Jacks Nacken. „Lass … mich … jetzt … geh. Bitte.“

„Ich würde dich lieber kommen lassen“, flüsterte Jack gegen und massierte ihre andere Brust.

„Du bist unmöglich. Denk doch mal an deinen Freund.“

Wieder kam ein Kommentar aus der Küche herübergeflogen. „Oh ja, denk an mich. Aber damit eins klar ist, ich will nicht von dir geknutscht werden!“

Gut, wenn sich schon alle gegen ihn verschworen hatten, Jack hob gesittet seine Hände und küsste Angel nur noch flüchtig auf die Wange.

„Vorsichtig sein und …“, er beugte sich vor Angels Bauch, „… und du, pass gut auf deine Mami auf.“ Nachdem er einen Kuss auf ihren Bauch gehaucht hatte, machte Jack den Weg frei.

Hinterlistig reckte Angel ihren Po raus, schlüpfte in ihre Schuhe, schob ihre Sonnenbrille auf die Nase und ging mit anzüglichem Hüftschwung durch den Flur. Jack knurrte ihr hinterher und verschwand wieder in der Küche.

 

Der Wagen wurde von Angel in einer Schleife aufs andere Grundstück gelenkt. Dort sammelte sie ihre Tochter ein und reichte ihr eine weitere Sonnenbrille, denn die hatte Joyce natürlich in ihrer launischen Schwangerschaft wieder vergessen.

Endlich fuhr Angel den Benz über die Einfahrt in die Nebenstraße und bog von dort aus auf die Hauptstraße Richtung Stadt ab. „Jo, du bist nicht krank, nur schwanger. Warum scheuchst du den armen Konga so herum?“

„Will ich ja gar nicht, ich muss es aber einfach machen. Er is ja lieb, aber ich bin echt voll schwanger und das is saudoof.“

„Und das willst du jetzt die nächsten zwei Monate so weitermachen?“, fragte Angel und steuerte die nächste Tankstelle an.

„Ich hab Angst“, gestand Joyce.

„Wovor?“

„Vor allem! Schwangerschaft, Geburt und vor dem Baby. Was mache ich mit dem Kind, wenn es mich anschreit?“

„Kind, warte doch erst mal ab und ich bin auch noch da. Deinen Bruder und dich hab ich auch groß gebekommen. Dein Mutterinstinkt macht das schon.“

„Meinst du?“, fragte Joyce weinerlich.

„Sicher mein Kind, ganz sicher. Aber verrate mir mal, warum du mir das nicht schon früher erzählt hast?“

Mutlos griff Joyce nach dem Taschentuch, das Angel ihr reichte. „Weil ich nicht als unfähig angesehen werden wollte.“

Kurz streichelte sie ihrer Tochter über die Wange und stieg dann zum Tanken aus. Sie zog den Zapfhahn aus der Säule und steckte ihn in den Tank. Joyce putzte derweil geräuschvoll ihre Nase und Angel beobachtete einen Motorradfahrer, der auf die Tankstelle fuhr. Er hielt hinter den Mercedes und klappte das Visier hoch. „Angel Wagner?“

Angel nickte, obwohl sie ihn misstrauisch beobachtete. 

Der Blutsauger, der unter dem Helm zum Vorschein kam, lächelte ihr mit gezückten Fängen entgegen und nahm die Röhre von seinen Schultern. „Kannst du das hier Jack geben? Mit besten Grüßen von Harlem.“

„Sicher. Was ist das?“

Schulterzuckend reichte er den Behälter an sie durch. „Keine Ahnung. Aber Jack wollte das von Harlem haben. Mehr weiß ich nicht. Bye.“ Ohne ein weitere Worte zu verlieren fuhr er wieder davon.

Nachdenklich öffnete Angel den Kofferraum, legte den schweren, ledernen, runden Behälter hinein, ging bezahlen und stieg wieder ein. 

Niedergedrückt schielte Joyce ihre Mutter von der Seite an. „Fahren wir jetzt wieder zurück?“

„Nein, warum? Geht’s dir nicht gut?“

„Doch, ich dachte nur wegen dem Ding im Kofferraum.“

Entwarnung, Angel winkte ab und lenkte den Wagen wieder auf die Straße. „Da kann er jetzt ein paar Stunden drauf warten.“

„Und wenn es wichtig ist?“

„Jo, du bist jetzt wichtiger und wir müssen deine Ängste etwas zerstreuen.“

Ein tiefer Seufzer entwich Joyce und sie kuschelte sich wieder in ihren Sitz.

Angel steuerte auf die Autobahn und fuhr brav die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Während der Fahrt erzählte sie ihrer Tochter, wie sie ihre beiden Schwangerschaften erlebt hatte und wie dämlich die Väter dazu gewesen waren, was ganz im Gegensatz zu Jack stand, der sich rührend um sie kümmerte.

Dass Jack eine gute Hebamme war, wusste Joyce ja mittlerweile von Felma, aber sie begriff auch, dass sie mit Konga einen guten Vater für ihr gemeinsames Kind hätte.

„Wo fahren wir denn nun hin?“

„Waterfront und dann mal sehen.“ 

Beide genossen ihren Einkauf und hatten am Ende je zwei Tüten. Damit waren sie nicht gerade üppig beladen, aber mit übermäßig viel Schwangerschaftssachen wollten sie sich auch nicht eindecken.

Auf ihrem Rückweg steuerten sie noch den Weserpark an und Angel musste etliche Male von ihrer Tochter angeschubst werden, weil sie in die Vergangenheit driftete und vor sich hin schmunzelte. Joyce bemerkte ihr dümmliches Grinsen natürlich und fragte hier und da nach. Mit einer verzückten Schnute beantwortete Angel brav ihre Fragen. Nun ja, bis auf die sexuellen Übergriffe.

Zuletzt durchstöberten beide den Babymarkt und nun nutzten sie den großen Kofferraum bis in den letzten teppichbelegten Winkel. 

Auf ihrem Heimweg wurde Joyce wieder still.

„Erzähl“, forderte Angel sie auf.

„Ich weiß nicht, wie ich mich bei Konga entschuldigen soll“, schnaufte Joyce weinerlich.

„Nimm ihn einfach in den Arm und denk nicht weiter drüber nach. Er is so stolz auf dich und deinen Bauch. Hat er mir gestern erzählt, aber ich sollte dir das gar nicht sagen, weil er nicht wollte, dass du denkst, er würde auf dicke schwangere Mädels steht.“

„Ach, er ist stolz auf den Bauch, will mich aber dünn haben?“, fragte Joyce kritisch gegen.

Irgendwie verdrehte Joyce alles so, dass daraus eine negative Aussage wurde.

„Bitte Jo, wir sind gleich wieder zu Hause und du vergisst jetzt mal deinen Bauch. Da ist ein süßes Baby drin, was dich innig lieben wird und es muss den Platz haben, um zu wachsen. Verstehst du jetzt, worauf ich hinaus will?“

Ja, Joyce schielte auf ihre Rundung und streichelte drüber. „Ich will ein Mädchen haben. Hallo du da. Du bist ein Mädchen. Falls zu viel an dir dran ist, dann schneiden wir das ab.“

Angel lachte.

„Mama, hör auf meine Tochter auszulachen.“

„Ich lache nicht sie, sondern dich aus“, kam es säuselnd zurück.

„Mäuschen, hast du das gehört, deine Oma lacht deine Mama aus.“

Mit entgleisten Gesichtszügen konzentrierte Angel sich aufs Autofahren. Pah … Oma!

Auf dem Beifahrersitz grinste Joyce Angel neckisch wie ein Honigkuchenpferd an. „Na, deinen wunden Punkt getroffen?“

„Vor einem Jahr hätte ich losgeschrien, aber jetzt sage ich mir, ich werde ja auch nicht älter. Ergo, nein.“

„Und doch wurmt es dich ein wenig, oder?“, stichelte Joyce weiter und kicherte.

„Wenn ich ehrlich sein soll ... es ist ein komisches Gefühl.“ Angel bog in ihre Einfahrt ein.

„Deine Beine sind jünger und länger, du kannst die Tüten selber rüber tragen, du missratene Tochter. Machst mich einfach zur Oma, und das in meinem zarten Alter.“

Nun grunzte Joyce einen Lacher durch die Nase. Und die Show ging munter weiter, Angel kam in Fahrt.

„Konga, komm sofort raus! Ich hab ein Hühnchen mit dir zu rupfen!“ 

Nichts ahnend öffnete Konga die Haustür und bekam die erste Tüte in die Arme geworfen.

„Was bildest du dir eigentlich ein, mich zur Oma zu machen? Hättest du nicht besser achtgeben können?“, schnaufte Angel und schmiss die nächste Tüte, deren Inhalt sich prompt vor Kongas Füßen ergoss.

Oh Mann, er hätte ja alles gefangen, aber Angel hatte ihn eiskalt erwischt und völlig aus der Bahn geworfen. So weit hatte er sich ja wegen ihr wieder im Griff. Aber sie jetzt so wild aufbrausend zu erleben … Mal ehrlich, er hätte sie nun gerne übers Knie gelegt und ihren Arsch gestreichelt!

„Und nicht mal fangen kann der Knabe. Jo, was hast du dir da bloß für einen unfähigen Typen geangelt?“ 

Um nichts abzubekommen, lugte Jack mit einem breiten Grinsen über Kongas Schulter, was ziemlich sinnvoll war, denn er brauchte sich so nur vor der nächsten durchaus flugtauglichen Tüte zu ducken. Was er aber nicht tat. Diesmal hatte Joyce ausgeholt und Jack fing die Tüte cool mit einem Handgriff. Tja, Konga stand weiter hilflos und steif da.

Zeit für eine Versöhnung, Angel blickte ihre Tochter an und machte ein Kopfzeichen zu Konga.

Mit einem weiteren Plastikbeutel bewaffnet ging Joyce auf Konga zu. Er sah die Tüte schon fliegen, doch Joyce ließ sie einfach fallen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Überrascht ruderte Konga fürs Erste mit den Armen, bevor er Joyces Kuss endlich erwiderte.

Die Autoschlüssel flogen in Jacks fangende Hand, Angel ging an ihm vorbei und streichelte ihn unauffällig über den Hosenstall. „Darling, leerst du bitte den Wagen“, säuselte sie ihm zu und streifte ihre Schuhe ab.

Unschlüssig zuckte sein Kopf von Angel zum Auto und dann zu Joyce und Konga, die sich immer heißblütiger küssten.

„Kann das nicht warten?“, fragte er gequält nach Mitleid haschend und linste wieder zu Angel, die dreist über ihre Brüste streichelte. Antwort genug!

„Es kann warten!“, keuchte er und friemelte Konga den Autoschlüssel zwischen die Griffel, bevor er die Haustür zuschlug. 

Mit einem triefenden Dackelblick äugte Joyce Konga an. „Nicht böse sein. Ich bin jetzt wieder lieb und ärgere dich nicht mehr.“ Sie strich ihn mit dem Finger über die Nase und über seine Lippen. Und das alles machte sie mit einem so entsetzlich reuigen Blick, dass Konga hätte schreien mögen.

„Es wird gleich regnen. Ich würde dich ja gerne ins Haus tragen, aber dann werden die ganzen neuen Sachen nass und schmutzig, und das Autodach habt ihr zwei Hübschen auch nicht verschlossen.“

„Ich mach das Dach zu und helfe dir die Tüten wieder ins Auto zu schmeißen.“ 

Tja, Konga hatte alles erledigt, noch bevor Joyce ihm die Schlüssel abnehmen konnte. Er hob sie auf seine Arme. „Was hat Angel mit dir gemacht?“

„Wir haben geredet“, antwortete Joyce.

„Ich liebe sie“, schnaufte Konga inbrünstig.

„Aber wohl hoffentlich nicht so sehr wie mich?“

Um einer ehlichen Antwort aus dem Weg zu gehen, beantwortete er ihre Frage mit einem alles vertreibenden Kuss.

 

Mit ihrem Po an der Bettkante stemmte Angel sich mit ihren Händen hoch.

„Dein Sohn wird bei diesem Tempo … ein Schleudertrauma bekommen“, stöhnte sie und sah Jack mit immerfort verdrehenden Augen an.

„Meinst du das echt?“, fragte Jack unsicher und wurde abrupt langsamer.

„Himmel, nein! Ich bin kurz davor und du machst jetzt wieder schneller.“

„Es schadet dem Kind wirklich nicht?“

Ein tiefer Seufzer entrann ihrer Kehle und Angel ließ sich zurückfallen. Sie hob kurz ihren Kopf, um ihn zu schütteln und rekelte sich wieder im Laken. „Wenn’s der Mutti gut tut, kann’s fürs Baby auch nicht schlecht sein“, schnurrte sie.

Hm, Jack entzog sich ihr und legte sich hinter Angel.

„Mach ihn sofort wieder dahin, wo er eben noch war!“, keuchte sie und griff sich vortastend zwischen die Beine.

„Sweety, Finger weg, das hatte ich sowieso vor.“ Er drang wieder tief in sie ein und Angel entwich dabei ein sinnliches Stöhnen.

„Nicht so fest wie sonst, aber etwas mehr wie jetzt“, schnaufte sie und streckte ihren Po durch.

Ihre Hüfte herrisch angepackt steigerte Jack seine Stöße unaufhörlich, bis Angel so heiß kam und ihn mit ihrer Scheidenmuskulatur fast herausdrückte.

Kein Ding, Jack hielt gegen und kam ebenso. „Sweety, dir is schon klar, dass wir hiermit aus unserem Kind ein sexsüchtiges Wesen machen?“

„Wie kommst du auf solch einen Blödsinn?“, fragte Angel, kicherte und beugte sich über seine Mitte, nahm seinen Schaft in die Hand und umspielte ihn temperamentvoll mit ihrer Zunge.

„Sweety, du bist sexsüchtig“, brummte Jack, als er sah, mit welchem Erfolg sie sein Teil am Aufgeben hinderte.

„Das liegt nur an dir“, sagte sie und nahm seine Spitze im Mund auf.

Hui, ein lautes Aufstöhnen kam prustend aus seinem Mund und nun ließ Jack sich nach hinten fallen. 

Während ihrer beiden anderen Schwangerschaften hatte sie nie so ein sexuelles Verlangen wie bei dieser Schwangerschaft. Jack litt nicht darunter, es stachelte ihn eher an, Angel bei jeder nur erdenklichen Situation heißzumachen. Seit dem zweiten Monat gierte sie ihn fast in einer Tour an und bis auf den Keller hatten sie jeden Winkel ihres Hauses auf sexuelle Tauglichkeit überprüft.

Sein unregelmäßiger Atem verriet Angel, er war kurz vorm Kommen, sie ließ von ihm ab, um sich auf ihn zu setzen, nahm ihn in sich auf und kreiste mit ihrem Becken.

„Hintern anheben“, knurrte Jack und stieß sie von unten. 

In dieser Position brauchte Angel nie lange und kam ein weiteres Mal.

Etwas erschöpft sank sie auf Jack nieder, rang nach Luft und sah ihm lächelnd ins Gesicht.

„Na Sweety, geschafft?“

„Ein wenig“, kam es flötend zurück und Angel kam höher. „Küss mich mein wilder Blutsauger“, schnurrte sie, legte ihren Mund auf seinen.

Jack küsste sie ebenso mit gezückten Fängen, wie sie es tat. 

„Was hast du eingekauft? Is auch was Schönes für mich dabei?“, fragte er nach ein paar Minuten.

„Da is vieles Schönes dabei, aber man kann es erst wieder ohne Bäuchlein anziehen. Is was in Rot und in Blau und in Pink und in Pastelllila.“

„Du und Pastelllila?“, hakte Jack nach.

„Ja, himmlisch süße kleine Strampler.“

Sachte schob Jack sein Weib von sich und drehte sich nun an ihre Seite. „Ach, und du hast mir nix Schönes gekauft?“, fragte er wie ein kleines beleidigtes Kind.

„Nee, für dich hab ich nur was von Harlem geschenkt bekommen.“

„Was? Wann? Wer hat es dir gegeben? Und wo ist es?“

„Was, weiß ich nicht. Wann, als ich auf der Tankstelle einen Zwischenstopp eingelegt habe. Von wem ich es bekam, ein Motorradfahrer hat es mir in die Hände gedrückt und es liegt im Kofferraum.“

Weil ihn die Neugier gepackt hatte, drückte Jack Angel einen entschuldigenden Kuss auf und schwang seine Beine über die Bettkante. Erst wollte Angel protestieren, doch dann blieb sie ruhig. 

Mit einer abgetragenen, ausgeleierten Jogginghose bekleidet, was ihm offensichtlich ausreichte, rannte Jack die Treppe runter, ließ die Haustür offen und stellte schnell fest, dass das Auto ordnungsgemäß abgeschlossen war. Mist!

Derweil zog Angel sich ein Sweatshirt von Jack über, das ihr fast bis an die Knie reichte und ging in die Küche. Trotz Spezialblut trank sie seit drei Wochen viel zu viel.

Rastlos kam Jack wieder ins Haus. „Sweety, wo ist der Schlüssel für den Benz?“

„Hast du den vielleicht Konga in die Hand gedrückt?“

„Ja doch, hab ich, danke. Bin gleich wieder da.“ 

Energisch klopfte Jack an die Tür seines ehemaligen Hauses und wartete und wartete - trommelte erneut mit seiner Faust drauflos.

„Wenn das jetzt nicht außerordentlich wichtig ist, dann schlag ich dir den Schädel vom Hals ab!“, dröhnte es aus dem Flur. Konga riss die Tür auf. „Was?“, fragte er recht bärbeißig und nur mit einem Kissen vor den Kronjuwelen.

Scheißregen, Jack sah in den Himmel, der gerade beschloss, im Strömen das Wasser freizugeben. „Gib mir die Schlüssel für den Benz und du bist mich sofort wieder los!“

Gnädig ließ Konga den halbnackten Affen im Flur warten und ging in den Wohnraum. Derweil schmulte Joyce um die Ecke. 

Jepp, Jack bemerkte, es mangelte auch ihr an verfügbarer Bekleidung und drehte sich anstandshalber um. Der Schlüssel fand sich in Kongas Hosentasche wieder. Er brachte Jack den Schlüssel nicht, nein, er warf ihm das Teil frech grinsend zu. Kommentarlos fing Jack den Autoschlüssel und sah Konga schmunzelnd an. „Wenn du Zeit hast ... Harlem hat den dritten Teil geschickt. Liegt im Wagen, ich hol ihn jetzt.“

„Noch nicht. Joy dreht mir sonst wieder das Genick um.“

„Verständlich. Komm, wenn sie Heia macht.“

Konga nickte und hörte nur noch, wie Jack die Tür zuknallen ließ. 

Hirnlos im Kofferraum kramend, bugsierte Jack dann doch erst mal die vielen Tüten in den Flur. Einschließlich der zweiten Ladung kam der längliche Behälter mit und Jack ging damit in den Wohnbereich. Er öffnete die Röhre und entrollte zwei Dinge. Das Erste war das Bild von Angel, das er in der Berliner Unterwelt von ihr gemalt hatte. Das Zweite und momentan wichtigere, war der dritte Teil einer aus vier Teilen bestehenden Karte. Die anderen bereits vorhandenen beiden Teile holte er aus dem Schrank und legte sie aneinander.

Leise aber unter Hochspannung kam Angel aus der Küche und reichte Jack ein Glas. Ruhelos blieb sie vor der Karte stehen und beäugte die Zeichnungen genauer.

„Die liegen verkehrt.“ Ohne einen Kommentar abzuwarten, drückte Angel Jack ihr Glas in die Hand und tauschte zwei Teile aus.

„Woher weißt du, dass sie jetzt richtig liegen?“

Als Antwort nahm sie ihm ihr Glas wieder ab und trank schweigsam weiter. Wortlos sah sie Jack mit einem prüfenden Blick an und verzog sich in die Küche.

Quälende Funkstille, seltsam … Jack wusste nicht, was er denken oder sagen sollte, als er ihr hinterher sah. „Sweety, ist irgendwas?“

Angel füllte sich ein halbes Glas nach. Grüblerisch blickte sie aus dem Fenster und dachte still über ihre Visionen nach, die sie am heutigen Tag schon mehrfach heimgesucht hatten. 

Irritiert, weil er sein Weib so nicht kannte, ging Jack ihr hinterher. „Was hast du?“

Mit einem schrägen Blick schaute Angel über die Schulter. „Ich weiß, wo der letzte Teil ist und ich werde es dir erst sagen, wenn unser Kind da ist.“

„Woher willst du wissen, wo der vierte Teil ist?“

„Weil ich ihn gesehen habe“, antwortete Angel ruhig und sah ihn wieder über den Rand ihres Glases an.

„Okay, und warum willst du es mir nicht sagen?“

„Weil ich dich kenne und du sofort losrennst.“

Nein, Jack konnte nicht deuten, was hinter Angels Stirn vor sich ging und es machte ihn wahnsinnig. „Das hatte ich diesmal aber nicht vor, denn unser Kind ist viel wichtiger.“

Mit angehobener Braue stellte Angel sich unter Jacks Nase und blickte ernst zu ihm auf. „Und was machst du, wenn es da ist?“

„Der Plan könnte für uns von großer Bedeutung werden.“ Mehr gab er nicht preis.

„In meiner Sprache heißt das übersetzt: Schatz, warte mal eben, ich muss die Welt bereisen und was suchen. Bleib schön brav hier, ich komm bald wieder!“

Jack sah Angel an und verstand nichts mehr. „Du könntest es verantworten, ein Baby auf so eine vielleicht gefährliche Reise mitzunehmen?“

„Nein, aber es findet sich immer ein Weg, oder nicht? Und außerdem, wie kommst du darauf, es wäre eine gefährliche Reise?“ 

Nun ging Jack stumm ins Wohnzimmer zurück und rollte alle drei Teile auf. Er verstaute sie zusammen in der Röhre und ging wieder in die Küche.

„Hier.“ Er reichte Angel die Röhre. „Alle Teile sind drin. Deine Entscheidung. Ich passe mich deinem Entschluss an.“

„Ist das dein Ernst?“

„Ich bin nicht wie mein Vater und auf die paar Jahre kommt es jetzt nicht mehr an. Ich habe dich und du bist alles!“

Kurz zögerte Angel, atmete schwer ein und reichte Jack die Röhre doch zurück. „Ein paar Jahre Zeit, um sie zu studieren. Pack sie ins Klappfach vom Sofa.“

Tat Jack und ließ sich ratlos ins Polster fallen.

Angel kam hinzu und setzte sich auf den Sessel ihm gegenüber. „Du weißt, warum ich so reagiert habe?“

„Angel, ich bin nicht dumm. Du hast Angst um mich.“

„Richtig, aber ich denke da an unser Kind, dessen Vater manchmal, weil er schon länger auf dieser Welt ist, meint, dass er vieles im Alleingang lösen kann. Jack, ich vertraue dir, aber ich vertraue den anderen nicht. Mein Leben ist lange nicht so lang wie deines, aber ich habe Personen einknicken sehen, von denen ich dachte, sie würden wie Felsen alles überstehen. Ich bin hintergangen worden und das auf übelste Weise, und ich musste es alleine wegstecken. Keiner hat mein Händchen genommen und mich getröstet. Jack, ich wusste seit unserem ersten Bluttausch, dass dein Leben immer wieder an einem seidenen Faden hängt. Dieser Plan ist im Moment dein Todesurteil. Ich hab es sofort gefühlt, als ich das Papier anfasste. Und ich konnte als Letztes sehen, wie du tot an einer Wand geklebt hast. Ziemlich filmreif, wenn du mich fragst, aber dein Kind wäre davon sicher nicht begeistert.“

Nun ja, sein Gesicht konnte sie nicht erkennen, aber die vielen Holzpflöcke, die aus seinem ganzen Körper ragten schon.

Eine Offenbarung, die ihn schlucken ließ. Jack sackte etwas in sich zusammen. „Wie oft hast du diese Eingebungen?“

Nie zuvor blickte Angel so ernst zu Jack rüber. „In der letzten Zeit weniger. Die erste Eingebung kam an der Tankstelle. Ich sah Harlem, der lachend in seinem Sessel saß und Bescheid wusste.“

Ihr Wissen jagte ihm eine Gänsehaut über den Rücken, Jack schloss seine Augen.

„Sie wollen dich aus dem Weg haben, weil du der Letzte bist ... obwohl du es nicht bist. Terrag hatte recht und er lebt noch. Diese Eingebung hatte ich eben in der Küche. Er hat eine ganze Horde in seinem Schloss. Sie werden uns aber momentan nicht angreifen, weil Terrag die Fäden über andere Wege spannt. Als Beispiel, wie dicht unsere Zukunft zusammenhängt ... Joyce kennt Konga seit ihrem sechzehnten Lebensjahr, sie ist ihm im Park begegnet und wusste seit diesem Tag, sie würde für ihn sterben. Jack, du hast keine Ahnung, was mit diesem Plan über uns kommt und doch ist es deine einzige Chance, gegen Terrag anzutreten. Conner und Fischer waren Idioten gegen deinen Vater und Harlem spielt ebenso falsch. Du kannst die Staatenvampire fragen, sie kommen am Wochenende her. Ich habe ein Hotel für sie gemietet und Sonntag kommen alle zu uns raus. Sie sind auf unserer Seite, aber du solltest feststellen, ob und wie ehrlich ihr Vertrauen ist.“

Skeptisch starrte Jack Angel an. „Die Staatenvampire verlassen ihre Städte nicht!“

„Doch, denn sie vertrauen mir, seit wir allen das Leben gerettet haben und außer dir weiß es keiner. Selbst sie haben niemandem Bescheid gegeben. Nicht mal Familienmitglieder wissen es. Es herrscht strengste Geheimhaltung. Und damit du mir glaubst. Der vierte Teil hängt auf Kevs Katamaran in dem OP-Raum über der Tür in einem goldenen Rahmen. Er ist im Übrigen Harlem nicht zugetan.“

Interessiert nahm Jack den Hinweis über den Standort des letzten Teils zur Kenntnis, ignorierte ihren letzten Satz aber. „Wann hast du die Staatenvampire eingeladen?“

Angel lächelte. „Sie hatten eigentlich mich eingeladen, aber ich wollte sehen, wie weit sie für uns gehen.“

„Wann?“

„Vor einer Woche.“

„Und wann hättest du es mir erzählt?“, wollte Jack wissen.

„Heute Nacht, damit du keinen Schlaf findest.“

„Den hab ich jetzt ohnehin nicht mehr, weil ich momentan nicht mehr weiß, was ich überhaupt noch denken soll und wem ich vertrauen kann.“

Süß, Angel neigte ihren Kopf mit einem einnehmenden Lächeln auf die Seite. „Vertraue mir.“

„Das tu ich allemal.“

„Dann solltest du Konga einweihen und ich sorge für Jo.“

„Angel, ich komm auf dich nicht klar. Wieso weißt du so viel?“

Angel legte ihren Kopf auf die andere Seite, schmunzelte und blickte Jack liebevoll an. „Ich habe meine Bestimmung gefunden und das ist, dein Leben zu schützen. Für deinen Erhalt und unser Kind bin ich da.“ 

Einen Augenblick betrachtete Jack sein Weib und lehnte sich zurück. „Welche Rolle bleibt da für mich? Bin ich das kleine Kind, auf das du aufpassen musst? Wie bin ich dann die letzten fünfhundert Jahre am Leben geblieben?“

„Missverstehe mich nicht. Ich bin nur der Übergang. Nachdem du den klärenden Teil übernommen hast, werde ich vielleicht deine Hilfe brauchen, aber dazu kann ich momentan nichts sagen. Ich weiß nur, dass unser Sohn nicht so leicht auf die Welt kommen wird. Du wirst eine Menge mit mir zu tun haben. Aber Kev wird auch da sein. Und ich werde nicht mit den Vampiren verhandeln, ich überprüfe nur, ob und wer nicht vertrauenswürdig ist.“ 

Zum ersten Mal sah Jack Angel beinahe wie einen Schutzengel an. „Hat der Himmel so viel Vertrauen in mich, dass er mir einen Engel überlässt, den ich eigentlich nicht verdiene?“

Mit einem leichten Schulterzucken stand Angel auf, ging zur Terrassentür, stellte sich auf die einzelne Stufe und sah dem Regen zu. „Gehen wir wieder ins Bett?“

Lange ertrug er es nicht, wenn sie so angespannt dastand, Jack stellte sich hinter sie und nahm sie in den Arm. Befreit von ihren quälenden Gedanken lehnte Angel ihren Kopf an seine Schulter. „Unser Leben wird ein einziges Abenteuer und Jack, bitte nach diesem Kind vorerst keins mehr.“

„Okay, aber du hast meine Frage nicht beantwortet.“

Angel drehte sich in seinen Armen, sah Jack ins Gesicht und strich ihm mit den Fingerspitzen über die stoppeligen Wangen. „Ich habe von einem unglaublichen Mann geträumt, als ich zwölf war. Ich liebe dich so sehr, dass mir alles wehtut, wenn du nicht in meiner Nähe bist.“

Vielleicht hätte Angel besser in das Gesicht dieses Vampires sehen sollen …

Tränen liefen über ihre Wangen, als Jack sie hochnahm und ins Schlafzimmer trug.

„Du willst deshalb auch so oft mit mir schlafen. Hab ich recht? Auf keine andere Art ist man sich so nah.“

Ihre Blicke versanken ineinander und Angel nickte leicht. Doch innerlich war ihre Seele eher auf einer seltsamen Suche, doch das Ziel blieb verborgen. Noch.

Als Konga in dieser Nacht kam, schickte Jack ihn mit den Worten zurück, sein Engel würde warten und alles andere könne sich dementsprechend auch in Geduld üben, einschließlich des Blutsaugers vor seiner Nase.

 

Kev und Felma kamen einen Tag vor den Staatenvampiren und brachten selbstverständlich Flora mit. Die junge Dame hielt alle in Atem, denn ihre Entwicklung ging rasend voran. Mit ihren knappen vier Monaten krabbelte sie wie ein Weltmeister durch Angels Haus und biss jedem, der nicht schnell genug war, ins Bein. Besonders in der Küche hielt sie sich gern auf, denn hierher kamen alle zum Blut trinken zusammen. Natürlich roch Flora den verlockenden Duft, sie versuchte ihre ersten Klimmzüge an den Stühlen, und auf Jacks Beine hatte sie es besonders abgesehen.

„Wie hältst du das mit dem Wirbelwind nur aus?“, fragte Jack Kev in einer ruhigen Minute.

„Zupacken und knuddeln oder Felma durchreichen. Sie will einen ganzen Stall voller Minibeißer haben und ich hab mich dazu bereiterklärt, wenn ich einen abgetrennten Bereich für mich bekomme. Echt, sie liebt Kinder über alles und ich muss aufpassen, sonst klaut sie unserem befreundeten Pärchen den Sohn. Ach übrigens, sie will dich als persönliche Hebamme buchen, also stell dich drauf ein und lass dir ja nicht einfallen, das abzulehnen.“

„Solange es nur das ist. Wann kommt denn das Nächste?“

„Ich ‚darf‘ es ansetzen, wenn Flora ein halbes Jahr ist oder mit dem Sprechen beginnt.“

„Dann hast du ja noch ein paar ruhige Tage.“

„Ha, ruhige Tage! Flora schläft momentan eher bei uns und sie beißt hin, wo sie etwas zu fassen kriegt und ich schlafe momentan nur auf dem Bauch. Es reicht, dass mein Hintern ein Sieb ist!“

Mitfühlend verzog Jack sein Gesicht.

„Ha, erwischt! Du überlegst gerade krampfhaft, wie du zu einem Einzelzimmer kommst, um wenigstens schlafen zu können.“

Jack nickte und schrie gleich wieder einen Schmerzlaut hervor, weil Flora hinter dem Sofa vorkam und unentdeckt seine Wade von hinten erwischte. Vorsichtig zog Jack die kleine Lady von seinem Bein ab und hob sie mit einem bösen Blick hoch.

Boah, konnte eine kleine Rotzziege unschuldiger lächeln und glucksen?

 „Und? Kannst du ihr jetzt noch böse sein?“, erkundigte sich Kev mit einem frechen Schmunzeln.

Unmöglich, Jack schäkerte mit Flora und hielt seinen Finger etwas zu lange vor ihre Nase. Sie packte zu, streckte ihre kleine Zunge raus und biss Jack fest in den Finger.

„Nee, junge Dame! So nicht, das tut weh!“ Jack streckte ihre kleinen Finger durch und tat so, als ob er zubeißen wollte.

Flora bekam große Kulleraugen, guckte zu, zog ihre Hand weg und biss sich selber in den Finger. Natürlich hackte sie, wie immer, voll zu und hielt jäh inne. 

Die beiden Vampire beobachteten sie und bemerkten, wie weh es ihr tat, aber sie verzog nur ihr Gesicht und entließ ihren Finger wieder dem Mund. Jepp, die junge Lady war hart im Nehmen. Sanft wischte Jack ihre blutigen Finger ab und blickte ihr ins nachdenkliche Gesicht. „Das tut weh, was?“

Langsam sah Flora von ihrer Hand zu Jacks, nahm seinen Zeigefinger in ihre kleine Patschhand und streichelte ihn fürsorglich. „Aua“, brabbelte sie und streichelte auch ihre Fingerchen.

Abrupt hielt Kev den Atem an. „Sag das jetzt bloß nicht Felma! Ich will noch kein zweites Kind, nur weil Flora ‚aua‘ gesagt hat.“

„Ich schweige wie ein Grab. Übrigens möchte ich mich für meine unmanierliche Art entschuldigen. Ich war auf deinem Kata nicht gerade freundlich.“

„Gegessen. Du hast Felma ja auch geholfen.“ 

Inzwischen sann Flora wieder nach einer Fluchtmöglichkeit und rutschte von Jacks Schoß. Sie sah sein Bein an und dann ihre Finger. Erwartungsvoll beobachteten beide die junge Dame und staunten. Nein, sie biss nicht mehr zu und krabbelte Richtung Küche.

„Ich hab dir übrigens mit Angels Erlaubnis etwas mitgebracht, was du gesucht hast. Ich hab das Teil von Conner. Der hat es mir zum Aufpassen gegeben, aber nun ist er nicht mehr und ich brauche es nicht. Das Abenteurerblut in mir muss mindestens zehn Kinder abwarten.“ Kev griff in seine Reisetasche und zog eine Röhre hervor.

Dankend nahm Jack den vierten Kartenteil an sich und versteckte ihn bei den anderen drei Teilen.

„Um was geht es bei der Schatzsuche?“, fragte Kev neugierig.

„Erzähl ich dir später. Die Frauen kommen und ich möchte Angel damit nicht aufregen.“

Verständnisvoll nickte Kev und lehnte sich zurück. 

Felma, Angel und Joyce kamen über die Terrasse. Konga war noch unterwegs um Blut zu organisieren.

Vorsichtig linste Angel um die Ecke. „Wo ist die beißwütige Spitzmaus?“

„In der Küche. Wo sonst?“, antwortete Jack.

„Flora, komm mal her“, rief Felma und die Kleine kam ratzfatz um die Ecke gekrabbelt, direkt auf ihre Mutter zu. Felma nahm sie hoch und reichte ihr eine Nuckelflasche mit Blutfüllung.

Freudestrahlend griff Flora sie mit ihren kleinen Händen und legte sich zufrieden in Felmas Arm zurück. Kaum, dass die Flasche mit wenigen Zügen leer war, schlief sie nach einem lautstarken Bäuerchen ein. Teamwork, Felma setzte sich zu Kev und reichte ihm seine schlafende Tochter gleich durch.

„So mag ich sie am liebsten“, gurrte Kev und bekam dafür einen Schubs von Felma.

„Hey, lass das, sonst wacht sie wieder auf!“, zischte er seinem Weib leise zu.

„Gewöhn dich dran. Ab dem Dritten ist immer eins wach.“

Kev rollte mit seinen Augen, aber so, dass Felma es nicht sah.

„Und mit den Augen rollen brauchst du auch nicht.“

Entrüstet sah Kev sich nach seinem Weib um. „Hab ich gar nicht!“, protestierte er und stoppte jedweden weiteren Kommentar mit einem verzückten Kuss.

Derweil ging Joyce mit einem Seufzer in die Küche und goss sich ein Glas ein. Halb Blut, halb Cola und sie trank diese sich seltsam verflockende Mischung zügig aus. 

Unterdessen zog Angel Jack ohne Worte vom Sofa hoch und hinter sich her.

„Wo wollen wir denn hin?“, erkundigte er sich leicht aufgekratzt.

„Keine Kinder machen, so weit kann ich Auskunft erteilen“, säuselte sie und lockte ihn hinter sich her, bis sie in der Garage landeten.

„Und was wollen wir hier?“, fragte Jack und bemerkte, wie sie ihn ansah. „Sweety, ist das jetzt nicht etwas unpassend?“

„Heb mich auf den Kofferraum ... sofort ... oder ich schreie!“

Oh Weib, Jacks Atem beschleunigte sich, denn ihre Art und Weise ließ keinen Einwand zu. „Sweety, bitte später. Wir haben Gäste.“

Na gut, dann bekam er halt eine intimere Einladung, Angel zog ihren Rock hoch und ließ ihn schräg zusehen, was sie ‚nicht‘ drunter trug. Den Kloß in seinem Hals schluckte er runter, blickte auf und in Angels glühende Augen.

„Ich will an deinem Hals saugen“, schnurrte dieses verruchte Weib und zog ihn jählings an sich.

Ihre Fänge waren längst vollständig draußen und Angel gierte mit gefletschten Beißerchen auf seinen Hals. Lächelnd blies Jack ihr sachte seinen warmen Atem ins Ohr. Animiert durch dieses irre schöne Gefühl, stöhnte Angel sinnlich und keuchte im nächsten Augenaufschlag erregt auf, weil er tief in sie eindrang.

Oh ja, das war heiß, Jack streckte seinen Hals durch und ließ Angel zubeißen. Sie sog an ihm und bekam gleichzeitig seinen Schaft in voller Länge zu spüren.

„Is dasch … geil“, schurrte sie samt Blut im Mund und sog weiter, bis Jack seinen Hals etwas von ihren Fängen abzog. Ein Zeichen, sie solle aufhören.

„Wie sieht das aus, wenn ich bleichgesichtig wieder reingehe?“, schnurrte er leise.

Damit er nicht gleich wieder auf eine Ausrede oder womöglich Fluchtidee kommen würde, bog Angel ihren Körper durch und ließ ihren Kopf nach hinten sinken. Eine offenkundige Einladung, denn so präsentierte sie ihm ihren überdehnten Hals. Selbstredend kam er vor und biss in ihre Vene. Eine weitere Gegenreaktion blieb nicht aus, sie stöhnte heftig und drückte ihr Becken drängend vor seines. Jack ließ von ihrem Hals ab, was er sonst nicht tat, und küsste sie mit dem Blutschwall, der noch in seinem Mund war. Ihr eigenes Blut lief in ihren Hals und Angel drehte immer mehr auf. Doch Jack musste die Wunden an ihrem Hals wieder verschließen und löste seine Lippen widerwillig von ihren. Als er ihren Hals wieder freigab, folgte die nächste Zerstreuung, damit er nicht zum Denken kommen konnte, sie zog seinen Kopf wieder vor ihren. „Küss mich noch mal!“

Konnte sie haben, Jack züngelte sie rasch und Angel kam schneller, als ihr lieb war.

„Ich liebe dich so abgöttisch“, keuchte sie.

Jack ergoss sich in ihr und drückte sich an sie. „Kannst du das ertragen?“, fragte er sie leise.

„Ich kann alles von dir ertragen!“ 

Zur Belohnung gab’s ’nen feurigen Zungennachschlag, bis beiden der Atem ausging.

„Besser wir gehen durchs Bad wieder rein. Wir sind beide mit Blut beschmiert, als ob wir eine Blutorgie gefeiert hätten“, summte sie ihm zu, leckte über sein Kinn und fieberte abermals auf seine Zunge, musste seinen Mund stopfen.

„Sweety, lass uns wegfahren und uns gegenseitig totficken.“

„Okay, du fährst.“

Beide lachten und gierten wieder auf ihre Münder. Jack zog Angel hoch und wieder an sich heran. „Wenn die Staatenvampiren im Haus sind müssen wir uns aber zusammenreißen.“

„Okay, ich setze mich dann nur dezent auf deinen Schoß.“

„Den Teufel wirst du tun!“, knurrte Jack und zerriss ihr Shirt.

Ihre Brüste waren ebenso nackt, wie sie unten herum war. Ja, die weichen wonnigen Dinger waren eben zu kurz gekommen, Jack beugte sich über ihre Brust und leckte über die blutverschmierte Spitze. Sinnlich bog Angel sich nochmals Jack entgegen. Mit flinken Küssen wechselte er die Seiten und sog rigoros an ihrer anderen Spitze, bis Angel ebenso spitz aufschrie. Dominant und mit einem smarten Grinsen biss Jack zu. Ein irres Gefühl durchflutete Angel, welches sie so noch nie erlebt hatte. Jack trank durch ihre Brust von ihr. Ihr Unterleib reagierte ordnungsgemäß und Angel bekam einen heißen Abgang, den sie großzügig an Jacks Hose abspritzte.

„Sweety, wenn wir unseren Gästen so unter die Augen treten, werden sie von uns denken, wir hätten in der Garage einen Verkehrsunfall gehabt.“

War ihr egal, verklärter konnte sie nicht lächeln, Angels Hände zog ihn am Nacken wieder heran.

„Nein Darling. Jetzt ist es genug!“ 

Oh, oh, Angels Augen sprühten Funken und sie hörte gar nicht, was er sagte und ihr Mund schoss abermals vor. Irgendwie nahm das hier kein Ende, Jack züngelte sie unkontrolliert und riss sich nach weiteren Minuten widerwillig von ihr los.

Eigentlich hatte Angel noch lange nicht genug, aber sie ließ sich von Jack in seine Arme nehmen und von dem verbeulten Kofferraum heben.

Ohne auf ihren Protest zu achten, trug Jack Angel wieder ins Haus und direkt an der Stube vorbei. Joyce sah die beiden an und schreckte zusammen.

Tja, beide sahen auch gefährlich blutverschmiert aus.

„Entwarnung, nix Schlimmes passiert. Wir hatten nur einen horizontalen Verkehrsunfall“, murmelte Jack breit grinsend. Derweil vergrub Angel ihr errötendes Gesicht an seiner Brust und lachte leise. „Wir sind gleich wieder da.“ 

Um weiteren Übergriffen seines Weibes zu entkommen, setzte Jack Angel neben der Badezimmertür ab. „Du duschst alleine. Ich hol dir neue Klamotten.“ Schwups war er weg.

Beim Ausziehen sah Angel sich ihre ramponierten Sachen an und stellte sich seitlich vor den Badezimmerspiegel, um ihren Babybauch zu betrachten. „Jared“, murmelte sie schmunzelnd.

„Gefällt mir“, flüsterte Jack, der wieder im Türrahmen stand und streichelte ihr - keine Sekunde später - von hinten über den Bauch. „Aber verrate mir, warum du annimmst, dass es ein Junge wird?“

„Keine Ahnung, aber es wird ein Junge“, sagte sie leise und lächelte Jack durch den Spiegel an. „Jo wird enttäuscht sein. Ich denke, sie wird vielleicht auch einen Jungen bekommt.“

„Und sie möchte lieber ein Mädchen?“, hakte er nach.

„Ja“, seufzte Angel und fügte dramatisch hinzu, „Sie will dann aber alles Überflüssige abschneiden.“

Von der bloßen Vorstellung verzog Jack sein Gesicht. „Das tut doch weh!“

Süß, wie verkniffen er guckte, Angel zwinkerte ihm frech durch den Spiegel zu. „Och, das kriegen wir schon hin.“

„Eh, macht keinen Scheiß! So ein kleines Lümmelchen wird irgendwann groß und hat eine Funktion.“

„Ach, und Mädels haben keine Funktion?“, fragte Angel anzüglich.

„Ich werde das Konga petzen! Jawohl!“

Nochmals seufzte Angel und ging unter die Dusche. Nicht weniger mit Blut beschmiert, zog Jack es jedoch vor, nach Angel zu duschen.

Inzwischen zeigte Angel ihm frivol ihre bezaubernde Rückseite. „Schrubb mir mal den Rücken.“

Kein Thema, sie hatte ihn weiterhin voll im Griff, er starrte sofort auf ihren Po und fing auch dort an zu waschen.

„Oben is auch noch etwas Rücken“, flötete Angel.

„Ja gleich. Dein Po ist so furchtbar schmutzig. Denk doch an den bösen dreckigen Kofferraumdeckel!“

„Sicher, du hast ihn ja schon so lange nicht mehr gewaschen ... Wann war es doch gleich? Heute Morgen?“

„Sweety, sei doch nicht so pingelig.“

„Was? Wer wäscht denn meinen Hintern pausenlos? Ich hab da bald keine Haut mehr darauf.“ Angel wusste schon, dass er ihn eher streichelte, aber nun neigte sie ihren Oberkörper vor und Jack sah etwas auf sich zukommen, das einer besonderen Reinigung bedurfte.

„Von einer Innenwaschung ... hatte ich aber ... nicht gereeedet“, keuchte sie erhitzt.

„Junior mag es sauber“, brummte Jack lümmelhaft und schob seinen Finger tiefer.

„Ach ... jaaa?“, stöhnte sie und hielt sich an der Duschstange fest.

„Sweety, sei leiser. Unten können sie alles hören. Wir haben nur Vampire zu Besuch.“

„Dann mach ... schneller.“

„Dein Wunsch sei mir Befehl.“

 

Als Jack ohne Angel wieder zurückkam, grinsten Kev und Felma ihn wissend an.

Joyce spielte, um sich abzulenken, mit Flora und warf Jack eher einen cholerischen Blick zu. „Ich hab Kev und Felma angeboten, bei uns zu schlafen. Die beiden halten es bei euch sicher keinen Tag aus.“

Kopfkratzend griente Jack verlegen in die Runde. „Wäre vielleicht besser“, gab er zu.

Gedankenversunken und mit einem Lächeln im Mundwinkel warf Felma ihrer Tochter einen kleinen weichen Ball zu, den die Kleine sauber auffing. „Sie sind seelennah, da kommt es vor, dass sie ihre Finger nicht voneinander lassen können. Meiner Schwester geht es ähnlich. Ich hab damit kein Problem.“ Sie warf Kev einen rotzigen Blick entgegen.

„Konga kommt“, murmelte Jack, um der Situation die aufkeimende Spannung zu nehmen, denn er hörte seinen Wagen schon, bevor er in die Einfahrt einbog.

„Dann mach ihm auf“, sagte Joyce eine Spur zu grantig und fing den Ball, den Flora ihr zuwarf.

Jäh sprang Jack auf und war sichtlich froh, dieser peinlichen Lage zu entfliegen.

 

Beladen mit etlichen Kisten gingen die beiden Vampire in die Küche.

„Wo hast du das alles her?“

„Wenn die Bude am Sonntag voll wird, was willst du deinen Gästen dann reichen?“, entgegnete Konga und packte eine Erweiterung für die Pumpe aus.

„Is schon klar, aber sind das nicht ein bisschen viele Kisten?“

„Soll ich sie wieder wegbringen?“

Kopfschüttelnd half Jack Konga, die Pumpanlage zu vergrößern.

Mittlerweile stand auch Angel im Türrahmen und beäugte die Kisten. „Na hoffentlich reicht das!“

Entsetzt fuhr Jacks Kopf herum. „Sweety, wie viele Vampire hast du eingeladen?“

„Wenn alle meiner Einladung folgen, dann werden über fünfzig Vampire kommen.“

„Himmel“, stöhnte Konga, „muss ich jetzt noch mal los?“

Nachdenklich blickte Angel von Jack zu Konga. „Jack und ich könnten ja noch ein paar Kisten besorgen.“

„Nee, Sweety. Ich liebe dich, aber wenn wir zusammen losfahren, dann kommen wir ja gar nicht erst aus der Garage.“

„Stimmt“, gab sie kleinlaut zu.

Mit einigen Gläsern und dementsprechenden Blutkonserven ging Jack wieder in die Wohnstube. 

Inzwischen half Angel Konga beim Auffüllen der Anlage, indem sie ihm die Konserven reichte. Beide verhielten sich ungewöhnlich still, ließen sich aber auch kaum aus den Augen. Lange war es her, dass Angel dermaßen unsicher war und nicht wusste, was sie sagen sollte.

„Ich schaff den Rest auch allein“, murmelte Konga leise.

„Ich weiß“, flüsterte Angel und reichte ihm doch den nächsten Blutbeutel. Zumindest war das geplant, doch irgendwie konnte sie den Beutel nicht loslassen und beide hielten ihn fest.

Eine seiner Brauen zuckte kurz in die Stirn. „Angel, lass los!“

‚Sieh mich nicht so an!‘ Warum blickte er sie so durchdringend an? Warum ließ er denn nicht los? Und warum sollte sie loslassen?

Ihr Blick musste sinken, denn sie wollte seinen dunklen Augen entfliehen, nun wanderten ihre Pupillen an ihm herunter. Doch mit dem anhaftenden Blickkontakt in Höhe seiner Mitte lösten sich endlich ihre Finger vom Beutel. Erschrocken von ihrem eigenen Verhalten, drehte sie bei und wollte gehen. 

Achtlos, weil sie völlig verwirrt war, knallte Angel, keine zehn Zentimeter weiter, prompt mit Kev zusammen, der Floras Fläschchen ausspülen wollte. Kurz verlor sie ihr Gleichgewicht, landete in Kongas fangenden Armen und damit rücklings vor ihm.

Nicht wissend, wo er so schnell unverfänglich zupacken sollte, gerieten seine Hände absolut an die falschen Stellen. Rechts wie links landeten seine Finger, durch ihr Zurücktorkeln, unter ihren Achseln hindurch seitlich an ihren Brüsten.

„Angel, du solltest Spiegel anbringen, die den toten Winkel von der Küche in den Flur gefahrloser gestalten!“, kicherte Kev und ging, ohne etwas zu merken, an ihren beiden erschütterten Gesichtern vorbei zur Spüle.

„Sollte ich“, murmelte Angel konsterniert und schloss wegen Kongas heißen Händen an ihren Brüsten die Lider.

Keinen Millimeter konnte sie sich bewegen und seine Hände waren auch auf ihr erstarrt. 

Die Situation geriet immer mehr außer Kontrolle, denn ihre nicht weichende geistige sowie körperliche Trägheit übertrug seine Wärme nun auch dort, wo sich ihre Körper berührten.

Und Angel fühlte ihn an ihrem gesamten Rücken! Es glich einem Griff an einen offenen Stromkreis, der sich durch beide vereinte und keine Trennung mehr zuließ. Aber anstelle des Stromzuckens schlug ihr Herz bis zum Hals empor.

Der unfreiwillige Anstandswauwau Kev bekam davon nichts mit. Das klebrige Blut in der Flasche war etwas angetrocknet.

Apropos klebrig, Kongas Hände hafteten nicht mehr an ihr, wollten aber auch nicht hergeben, was sie hielten und begannen gedankenlos zu wandern, streichelten über ihren Bauch. Ebenso drängte er sich an sie, als seine Handrücken die unteren Wölbungen ihrer Brüste berührten. Jäh packte Angel zu und schob seine Hände höher!

Warum konnte sie nicht klar denken, wenn er sie berührte? Ihr Kopf sank mit geschlossenen Augen nach hinten an seine Brust. Dem verräterischen Verhalten ihres Körpers konnte sie sich auch nicht entziehen und wurde sinnlich mürbe in seinen Armen. Mit leicht offenem Mund atmete sie lautlos ein und dann machte sie einen Schritt vor, wollte … musste sich von ihm trennen.

‚Nee mein Kätzchen, zu spät! Hiergeblieben!‘ Kongas Kiefer mahlten aufeinander, er ließ sie nicht gehen, knetete sanft ihre Hügel, deren Spitzen zart und gleichzeitig hart in seine Handflächen stachen.

Seine massierenden Hände löschten jeden Gedanken an einen weiteren Fluchtversuch in Rauch auf, unaufhörlich wurde sie weicher und immer samtartiger in seiner Umarmung, die stetig an Eroberung zunahm. 

Wo er bisher nichts wahrnahm ... hob Kev nun seine Nase hoch, denn beide verströmten Pheromone, die sich explosionsartig in der Küche ausbreiteten.

Kaum, dass er sich umblickte, erstarrte Kev, denn Konga sah ihm vorsorglich tief in die Augen.

Freiraum, Konga brauchte ein paar Sekunden mehr!

Die ganzen Wochen war nichts dergleichen passiert!

Alles lief ohne Zwischenfälle dieser Art ab und er glaubte schon daran, dass alles seinen richtigen Weg ging, doch nun … in diesem Augenblick.

Angels unvorhersehbare Reaktion, nach ihrer ungewollten Berührung, war maßgeblich an seinen wieder aufkeimenden Gefühlen schuld.

Wenn Angel sich umgedreht hätte … ihm womöglich noch eine Backpfeife gegeben hätte … aber ihre erblühende Hitze ließ auch ihn nicht mehr klar denken … 

Konga sah wieder kurz zu Kev und schickte ihn mental wieder in die Stube, mit dem Auftrag zu sagen: Angel und Konga würden die Anlage noch auffüllen.

Allein … er war wieder einmal allein mit ihr in einem Raum gelandet und konnte sich nicht richtig bändigen.

„Lass los“, wimmerte Angel und drängte sich doch rücklings - definitiv - fest an ihn.

„Du wirst nicht stehen können, wenn ich das tu!“, kam es dunkel schnurrend und dicht an ihrer Ohrmuschel zurück.

Heiliges Verlangen! Er knabberte so hingebungsvoll an ihrem Ohr, leckte warm um den Rand und ein sengender Stich raste durch ihre Scheide. Nicht aufhören! Niemals aufhören!

„Konga … lass das“, jammerte sie superleise und stöhnte auf.

„Ich soll aufhören?“, hauchte er ihr zu, während er feinfühlige warme Küsse unter ihr Ohr hauchte.

„Ja … nein … doch … nicht …“

„Was denn nun? Aufhören oder weitermachen?“, kam es rau über seine küssenden Lippen.

Ihm so nahe, sah sie sich halb über die Schulter und kam somit sehr dicht vor sein Gesicht. Seine schwarzen Augen blickten in ihre. „Einen Kuss und ich lass dich gehen“, blies er ihr zu.

Das hätte er nicht sagen müssen, denn sie schielte schon auf seine weichen Lippen, die gerade zuvor auch noch ihren Hals zärtlich küssten.

„Ich liebe Jack … du liebst Jo“, wimmerte sie, denn seine Finger spielten mit ihren harten Nippeln. Was für ein einnehmendes Gefühl, weil er ihr dabei tief in die Augen sah und alles um sie herum in einem Strudel verwirbelte.

„Sicher, doch das ist keine verhandlungsfähige Option zu meiner bestehenden Forderung“, surrte er sinnlich.

Dieses Schwarz seiner Augen bannte sie, ließ keinen klaren Gedanken aufkommen. Die Worte aus seinem Mund bekamen kein Gehör, aber sie zogen ihr unter die Haut. 

Um ihr keine Ausweichchance zu gewähren, kam sein Mund näher … zu einem kurzen zarten Kuss, der sofort wieder endete.

Gänzlich verwirrt, weil er sie nicht bedrängte, schoss ihr Mund vor und saugte sich nun provokativ an seinem fest.

Es ging auch nicht anders, denn ohne diesen Kuss hätte sie angefangen zu schreien!

Himmel, der feuchte Rettungsanker zu ihren butterweichen Knien schob sich zwischen ihre Lippen, die bebend seine vereinnahmten. Was so wild wieder aufgenommen wurde, änderte sich jäh in einen hauchzarten Kuss, der ihre Zungenspitzen sich gegenseitig erforschen ließ.

Zeit und Raum dehnten sich aus und zogen sich wieder zusammen, doch davon bekamen die beiden nichts mit.

Das hier passierte in einem anderen Universum … in ihrer beider Universum …

Ganz sachte drängte er sie auf den Küchentisch zu, bis ihre Pobacken auf der Platte landeten.

 

Weggetreten fand Angel sich allein auf dem Küchentisch sitzend wieder.

Warum war sie erregt?

Warum fühlten sich ihre Lippen angeschwollen an, was sie sonst doch nur taten, wenn sie im Vorfeld heftigst geknutscht hatte?

Woher kamen die butterweichen Knie?

Warum pochte es in ihrem Spalt, als ob sie kurz vor dem Kommen war?

Oder hatte sie schon einen Orgasmus gehabt?

Sie leckte sich über die Lippen, nahm einen Geschmack war … der nicht von Jack kam!

Angel schob die Beine vom Tisch und glaubte zu träumen, denn sie lief aus!

Wo kam der verfluchte Blackout her?

Zuletzt erinnerte sie sich daran, mit Kev zusammengestoßen zu sein. Konga hatte sie aufgefangen und abgestellt!

Nein … es war anders!

Wo er ihren Geist vernebeln konnte … da verrieten nun die Reaktionen ihres Körpers die Wahrheit! Angel fühlte nochmals jede Berührung, jeden Kuss … dann sah sie seine schwarzen Augen vor sich! 

Diesmal hatte er sein Können überschätzt! 

Augenblick um Augenblick offenbarte sich ihr!

Himmel ... was hatte er mit ihr angestellt? Ihr ganzer Körper war in Aufruhr, jede Berührung kribbelte auf ihrer Haut nach.

Das Letzte, was er tat, bevor er die Küche mit hängenden Schultern und einem traurigen Blick verließ … er hatte sie mitten auf dem Küchentisch … geleckt und irre gut gefin… 

Das wilde Herzklopfen setzte wieder ein. ‚Bitte komm zurück! Bring es zu Ende!‘, schrie es durch ihre Gedanken.

Angel kam zitternd aus der Küche, ging durch den Flur und hielt im Türrahmen zur Stube an. Keiner nahm sie wahr, alle unterhielten sich. Flora stand mal wieder im Mittelpunkt des Geschehens.

Kurz sah sie nur ihn an, dieses Herzrasen hörte nicht auf!

Was war das?

Warum schmerzte es überall in ihr?

Alles fühlte sich so taub und benommen an!

Es musste an ihrer Schwangerschaft und den Hormonen liegen, anders konnte sie es sich nicht erklären!

„Ich leg mich kurz hin“, murmelte sie, sah einen Augenblick zu Jack, doch dann rauschte ihr Blick über alle hinweg zu Konga, der ebenso von Flora aufsah. 

Ach. Du. Scheiße!

Er erkannte sofort, dass sie - warum auch immer - genau wusste, was geschehen war! Und nicht nur die vergangenen Minuten lagen in ihrem Blick! Aber die ganze Wahrheit zum Glück auch nicht, denn dann hätte sie anders reagiert!

Leider übersah er in seiner Verzweiflung etwas Entscheidendes … denn da loderte für eine Sekunde lang ein tief verborgenes Gefühl in ihren Augen auf!

Wäre er in diesem Moment aufgestanden, sie wäre in seine Arme geflogen … nichts und niemand hätte sie aufhalten können … doch er blieb erstarrt sitzen … 

„Ist dir schlecht? Soll ich mitkommen?“, fragte Jack fürsorglich.

„Nein, mir geht’s gut! Ich fühle mich im Kopf nur ‚mehrfach überrumpelt‘ und muss das verarbeiten.“ Mit dem letzten Satz sah sie wieder Jack an und lächelte spöttisch. „Manchmal werden einem seltsame Gedanken aufgezwungen, die man weder will noch braucht. Ich denke, ich wollte diese echten Gedankengänge und die Tatsache, wie sie real stattgefunden haben.“

Keiner kam auf ihre Worte klar, nur Konga wusste, dass sie ihn direkt angesprochen hatte, obwohl sie nun ohne Unterbrechung zu Jack blickte.

Ein bitteres Lächeln konnte sie für einen Augenblick nicht verhindern. „Aber ich beende dieses Überrumpeln meines Kopfes nun ein für alle Mal.“ 

Was wollte sie Konga damit vermitteln?

Mann gut, dass seine Gedanken hinter der Stirn verborgen blieben, denn in seinem Kopf tobte ein ausgewachsener Tornado!

Alles in ihm kribbelte, doch er folgte seinem Gefühl nicht! Konga unterdrückte sein Verlangen, ihr sofort zu folgen und sie voller Leidenschaft an sich zu reißen!

 

Der Vormittag ging ohne weitere Vorkommnisse vorbei.

Angel und Jack vermieden es ja auch, sich vor ihren Gästen ein Sofa zu teilen. Aber allen fiel mit hereinbrechender Nacht auf, wie Angel Jack immer länger und seltsamer ansah.

Felma machte den Anfang, wollte Flora in ihr Bettchen bringen, sie nahm ihre Tochter und ging mit Joyce rüber. Jack ging mit Konga und Kev noch eine Weile auf die Terrasse.

Angel blieb allein auf dem Sofa zurück und sah fern.

Eine Weile spukte Konga noch in ihrem Kopf herum, doch es würde ohnehin nie wieder so weit kommen!

Folglich vergrub sie jeden weiteren Gedanken und beschloss, sie würde sich nie wieder allein mit ihm in einem Raum aufhalten, niemals wieder!

Fortan würde sie, wenn sie sexuell erregt war, lieber gleich Jack anspringen, dann würde sie sich auch nie mehr zu anderen Dingen, Schrägstrich, Vampiren hinreißen lassen! Es konnte sowieso nur an der seltsamen Spannung zwischen ihr und Konga liegen, mehr war da nicht! Punkt.

Wie gut man doch verdrängen konnte, was man dachte oder fühlte, doch das Herz log nie und man konnte es auch nicht bescheißen … 

In einer Werbepause blickte sie kurz zur Terrasse und in diesem Augenblick suchte sie eine neue Vision heim. Heiß und kalt lief ihr der Schweiß vom Rücken, sie sprang vom Sofa auf und schwankte. Die Bilder vor ihren Augen verschwammen und ihre Nase begann zu bluten.

Instinktiv hob Jack draußen seinen Kopf. „Sweety? Alles klar?“, rief er von der Terrasse in die Stube.

„Ja, alles klar.“ Angel hielt sich am Sofa fest und wartete ab, bis ihre Beine wieder Halt fanden.

Auch Konga hatte diese ängstliche Spannung, die von Angel ausging, gefühlt und unterdrückte ein bedrohliches Knurren! Angel log, doch er durfte nicht handeln! Fortan musste er sich besser in den Griff bekommen.

 

Die ersten Staatenvampire kamen am frühen Nachmittag an. Viele mieteten sich Autos und einige fuhren mit Motorrädern vor. Angel bewirtete alle mit einem Willkommensschluck. Den meisten Saugern war Angel ja ohnehin von Terrags Insel bekannt und so begrüßten sie ihre Retterin sehr zuvorkommend und freundlich.

Das Haus füllte sich und Flora wurde von einem Arm zum nächsten gereicht, was der kleinen Ziege außerordentlich gefiel. Alle waren von der kleinen Blutmaus mit den spitzen Zähnen begeistert. Kaum einer, der sie nicht knuddeln wollte.

Wo Flora nicht ausreichte, da sorgte Angel für angenehme Unterhaltung, denn sie musste genauestens schildern, wie Terrag besiegt wurde und seinen torkelnden Abflug, über den die heißesten Spekulationen entbrannten.

Beobachtet wurde sie dabei von zwei Augenpaaren, in deren Wertschätzung sie mit jedem Augenblick stieg. Keiner der beiden hätte in Angel so eine vorzügliche Unterhalterin erwartet.

Nicht, dass sie es bereits bewiesen hatte, aber unter so vielen fremden unberechenbaren Vampiren, das bedurfte schon viel Einfühlungsvermögen.

Gegen frühen Abend waren dann endlich bis auf vier Vampire sämtliche da.

 

Joyce zog sich mit Felma und Flora in ihr Haus zurück. Das Gewühl wurde den beiden zu viel und Flora musste ohnehin ins Bett.

Bereits zwei Tage zuvor hatte Angel den Garten vorbereitet, es würde genügend Stühle und Tische geben und nun nahmen alle Platz.

Sie sah in die Runde der Vampire und lächelte. Jack hörte die restlichen Besucher kommen und gab Angel Bescheid.

Nun waren alle da, und als jeder sein Glas hatte, stand Angel auf und ging zwischen den Tischen hindurch. Sie blieb neben Jack stehen und hielt ihm einen Zettel vor die Nase. Jack las es und sah Angel sorgenvoll an.

„Ich erledige das“, sagte sie leise und ging kurz ins Haus.

Mit einem Dolch und einem Handschergerät kam Angel wieder und die Menge wurde mit Blick auf sie sehr ruhig.

„Ich möchte euch nochmals begrüßen und mich für euer Erscheinen bedanken! Wir werden heute und hier ein neues Bündnis schließen, dem jeder voll und ganz vertrauen kann. Keiner wird hintergangen, denn von solchen Vampiren wollen wir Abstand halten. Conner und Fischer sind Paradebeispiele für ihre Arroganz. Ihre angebliche Vereinigung hatte nur einen Zweck ... unseren Untergang. Mit unserer letzten Begegnung sind viele Jäger gestorben und wir wissen, was Terrag MacDragon mit unserer Zukunft vorhatte. Keiner sollte überleben.“ Angel trank einen Schluck und sah in die Gesichter der lauschenden Vampire. Sie ließ den Vampiren eine Minute, um das Gehörte zu verdauen.