Rebound - Tanya Carpenter - E-Book

Rebound E-Book

Tanya Carpenter

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Beschreibung

Das gemeinsame Leben in Kanada hat Alec und Vigo fester denn je zusammengeschweißt. In wenigen Wochen soll mit Vigos Pferde-Trainingscamp ein weiterer wichtiger Baustein für ihre Zukunft gelegt werden. Doch je näher der Tag rückt, an dem die ersten Kundenpferde auf der Ranch ankommen, umso nervöser wird Vigo. Ein kleiner Cowboytrail könnte da die perfekte Ablenkung werden. Eigentlich wollen Alec und Vigo nur ihre Rinder auf die Sommerweide bringen und ein wenig Zweisamkeit unterm Sternenhimmel genießen, aber nicht nur Vigos wachsende Selbstzweifel trüben die Idylle am Lagerfeuer. Alte Dämonen erwachen erneut zum Leben, und dann sehen sich die beiden plötzlich einem neuen Feind gegenüber, der ihre Existenz bedroht und dem sie nur gemeinsam die Stirn bieten können. Im Buch gemeinsam mit dem Christmas Special. (Wendecover)

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Vigo
Alec
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Alec
Vigo
Alec
Die Autorin

Tanya Carpenter

Rebound

Hard Rules Summer Special

Gay Romance – Erotic & Crime

Tanya Carpenter

Rebound

Hard Rules Summer Special

Gay Romance – Erotic & Crime

ELYSION-BOOKS

1. Auflage: Mai 2023

VOLLSTÄNDIGE AUSGABE

ORIGINALAUSGABE

© 2023 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG & COVER: Ulrike Kleinert

www.dreamaddiction.de

www.Elysion-Books.com

Vigo

Ich rieche frischen Kaffee und meine Lippen verziehen sich zu einem Lächeln, ehe sich andere Lippen weich und warm darauf pressen. Leider viel zu kurz.

»Aufwachen, Schlafmütze.« Ich höre das Schmunzeln in Alecs Stimme und blinzle ihm verschlafen entgegen. Er ist schon komplett angezogen und sieht aus wie aus dem Ei gepellt. Gierig greife ich in den Stoff des blauen Baumwollhemdes, um mich an ihm hoch- und ihn wieder an mich zu ziehen, doch er wehrt mich grinsend ab.

»Danke, aber bevor du nicht im Bad warst und dir die Zähne geputzt hast, gibt es keinen weiteren Kuss. Außerdem haben wir sowieso keine Zeit mehr für Bettspielchen.«

Beleidigt schiebe ich die Unterlippe vor. »Wie jetzt? Kein Guten-Morgensex?«

Alec lacht spöttisch und löst meine Finger aus seinem Hemd. »Tja, wenn du Sex hättest haben wollen, hättest du mal früher aus den Federn kommen müssen. Aber wir sind auch so schon spät, weil ich dich hab schlafen lassen. Scheinbar bekommen dir die Besuche bei Connor und die wilden Partynächte nicht.«

Ich pruste empört. »Wilde Partynächte. Als ob.«

Alec hebt abwehrend die Hände. »Keine Details bitte. Und jetzt trink deinen Kaffee und dann ab unter die Dusche. Ich sattle derweil die Pferde, damit wir gleich loskönnen. Die Rinder laufen nicht von allein zur Sommerweide und es ist schon halb zehn. Wenn wir bis zum späten Nachmittag ankommen wollen, müssen wir uns sputen.«

Stöhnend lasse ich mich wieder auf die Matratze zurückfallen. »Fuck, da war ja was.« Nicht die beste Idee, erst gestern zurückzukommen, wenn heute der Auftrieb stattfinden soll. Eine Woche Washington war aufregend, aber ebenso kräftezehrend. Auch wenn Connor und ich beileibe nicht jede Nacht durch die Clubs gezogen sind, kann ich doch nicht behaupten, dass wir früh schlafen gegangen wären. Connor ist ein Energiebündel und selbst, wenn wir nur in seiner Wohnung sitzen und quatschen, vergeht die Zeit immer wie im Flug und die Nächte werden entsprechend kurz. Keine Ahnung, ob er das auch macht, wenn er keinen Urlaub hat. Jetzt, wo er für das FBI arbeitet, kann er sich eigentlich keinen Fehler erlauben und muss einen klaren Kopf haben. Andererseits war er schon immer Hacker, hat sich die Nächte nicht nur beim Feiern, sondern auch vor seinem Computerbildschirm um die Ohren geschlagen. Manchmal glaube ich fast, dass er keinen Schlaf braucht, oder zumindest nicht so viel wie normale Menschen.

»Beeil dich«, mahnt mich Alec erneut im Rausgehen, weil er wohl sieht, dass meine Gedanken schon wieder abschweifen. »Wenn ich deinen verträumten Blick sehe, könnte ich womöglich eifersüchtig werden.«

»Auf Connor? Du spinnst. Aber was meine Lebensgeister angeht, es könnte helfen, wenn du mich ein bisschen auf Touren bringst.« Mein letzter Versuch, Alec vielleicht doch noch zurück ins Bett zu locken, prallt hoffnungslos an seiner Selbstdisziplin ab.

»Keine Chance. Entweder ausschlafen oder Morgensex. Du hast deine Wahl getroffen, also los jetzt. Frühstück gibt’s unterwegs.«

»Sadist!«, rufe ich ihm hinterher, womit ich ganz sicher nicht das Frühstück-to-go meine, höre aber nur noch sein Lachen. Gott, er kann so grausam sein – und ich liebe es. »Aufgeschoben ist nicht aufgehoben«, murmele ich in die Kaffeetasse. Wir werden immerhin zwei Tage weg sein und so ein bisschen Lagerfeuerromantik kann ziemlich anheizend sein.

Nachdem ich den Kaffee in hastigen Schlucken geleert habe, schlage ich endlich die Decke zurück und begebe mich gehorsam ins Bad. Es ist mehr als sinnlos, darauf zu hoffen, dass Alec doch noch zu mir unter die Dusche kommt, daher mache ich mir erst gar nicht die Mühe, irgendwas hinauszuzögern, sondern beeile mich, fertigzuwerden. Meine Morgenlatte muss sich von allein beruhigen. Wenn ich unseren Zeitplan noch mehr boykottiere, könnte mein Mann sauer werden, und das gilt es zu vermeiden. Womöglich straft er mich dann mit Liebesentzug. Wobei die Gefahr eher gering sein dürfte. Dann schon eher mit Edging, was wiederum sogar seinen Reiz hätte. Aber ernsthaft, zwei Tage mit einem schlecht gelaunten Alec, weil ich seine Pläne torpediert habe, sind wenig verlockend.

Natürlich könnte man die Rinder auch zur Sommerweide fahren, aber wir haben keinen Truck, der groß genug für eine ganze Herde ist, und einen zu mieten, ist aufwändig und teuer. Also machen Alec und ich das ganz altmodisch – nur die Rinder, vier Pferde, ein Zelt und wir. Ich muss zugeben, ich freue mich darauf, weil ich gern im Sattel sitze, der Anblick unserer wachsenden Rinderzucht mich glücklich macht und ich es einfach genieße, wenn Alec und ich Zeit zusammen verbringen. Egal, ob bei der Arbeit oder im Bett.

In zwei Wochen kommen die ersten Kundenpferde zum Training, dann werden wir die Arbeit vermutlich meistens aufteilen müssen. Alec die Rinder, ich die Pferde. Vieles wird dann anders werden, und ich habe ein bisschen Angst davor. Dass wir dann zu wenig Zeit gemeinsam haben, uns der Alltag schluckt, wir auseinanderdriften und irgendwann nur noch nebeneinander her leben. Das ist idiotisch, denn das mit Alec und mir geht so tief, wir werden immer Zeit für uns finden. Reden, Planen, statt Problemen Lösungen finden, Sex haben ... Trotzdem werde ich die Unsicherheit in den letzten Wochen nicht mehr los. Das war mit ein Grund, warum ich mir die Woche Auszeit bei Connor genommen habe. Er hat alles versucht, um mir diese Ängste zu nehmen, aber sie verfolgen mich. Manchmal ziehen sie sich tief in mein Innerstes zurück, und wenn ich es am wenigsten erwarte, springen sie wieder hervor und schlagen ihre Krallen in mich.

Angst, dass ich Alec verlieren könnte – weil ich es versaue, weil die Umstände gegen uns sind, obwohl das längst nicht mehr der Fall ist oder weil er irgendwann erkennt, dass es ein Fehler war, seinen Job als Staatsanwalt aufzugeben, um mit mir in die kanadische Einöde zu ziehen.

Ich habe auch Angst, dass ich nicht schaffe, was ich mir vorgenommen habe und worauf ich jetzt so viele Monate lang hingearbeitet habe. Dass ich gleich beim ersten Trainingspferd scheitere. Ich weiß, ich sollte mehr Selbstvertrauen haben, und meine eigene Stute Blue bestätigt mir jeden Tag, was ich kann, denn sie hat sich super entwickelt und ihre Ausbildung schreitet rasch voran. Dennoch nagt da immer dieser Zweifel in mir, nicht gut genug zu sein. Nicht zu genügen, sondern zu versagen, wenn es drauf ankommt. Auf dem Eis hatte ich das nie, aber eben bei fast allen anderen Dingen im Leben und die Ereignisse von vor zwei Jahren haben das nicht unbedingt besser gemacht. Denn letztlich habe ich auch auf dem Eis versagt. Meine Karriere als Eishockeyspieler war schneller zu Ende, als sie angefangen hat, und die Umstände ändern rein gar nichts daran, dass diese Tatsache an mir nagt.

Ich kämpfe nach wie vor mit physischen und psychischen Handicaps, auch wenn ich beide inzwischen ganz gut im Griff habe. Meistens. Nur manchmal ...

»Vigo, wir müssen los.« Alecs Stimme reißt mich aus meinen Überlegungen. Ich atme tief durch und stelle das Wasser ab. Sinnlos, sich den Kopf zu zerbrechen. Wir haben weitaus schwierigere Zeiten überstanden als die, die vor uns liegen und in denen wir auch alles andere als Hand in Hand gearbeitet haben. Und sie haben uns nur fester zusammengeschweißt. Gemeinsam können Alec und ich alles schaffen.

Rasch rubbele ich mich trocken und schlüpfe in Jeans und Hemd. Anschließend schnalle ich mir die Chaps um. Durch das Leder sitzt man einfach besser und sicherer im Sattel, was auf einem zweitägigen Ritt nicht zu unterschätzen ist.

Fast vergesse ich in der Eile das Zähneputzen, aber dann würde Alec mich den ganzen Tag nicht küssen und das will ich auf keinen Fall riskieren. Gerade als ich mir den Mund ausspüle, streckt er seinen Kopf zur Badezimmertür herein.

»Bist du endlich so weit? Erinnere mich das nächste Mal daran, dass ich dich nicht ausschlafen lasse, wenn wir so einen vollen Tagesplan haben. Wir müssen bis heute Abend die Ebene erreichen, damit wir sie morgen nur noch den Berg hoch treiben brauchen.«

»Ich weiß. Bekomme ich trotzdem noch einen Kuss, bevor wir aufbrechen?« Ich hoffe, meine Miene ist beschwichtigend genug, weil ich so viel Zeit vertrödelt habe. Oder besser gesagt, verschlafen. Andererseits hätte Alec mich ja wecken können.

»Spinner.« Trotz des Tadels öffnet er seine Arme für mich und diesmal bekomme ich einen richtigen Kuss. Tief und sehnsuchtsvoll. Ich schmiege mich an ihn und kann ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Definitiv bin ich nicht der Einzige, den es nach mehr verlangt. Egal, wie lange wir zusammen sind, wir können nie genug voneinander bekommen. Ich hoffe, dass das ewig so bleibt. Nur hat Alec sich besser im Griff als ich.

Mir entfährt ein Keuchen, als er mir einen ziemlich derben Klaps auf den Hintern gibt und sich dann von mir löst.