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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Department Pädagogik und Rehabilitation. Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung), Veranstaltung: HS: Gewalt und Gewaltlosigkeit – Möglichkeiten der Einflussnahme im alltäglichen Handeln, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts sieht sich die Weltöffentlichkeit immer mehr gezwungen in allen Bereichen überwiegend Aufmerksamkeit auf das Phänomen des religiösen Fundamentalismus zu richten. Viele terroristische Akte, Kriege und andere kulturübergreifende Konflikte sind die unmittelbaren Folgen einer Konfrontation zwischen radikalen Glaubensbewegungen, die in der heutigen Welt eine gewaltbereite Religiosität ausüben. Ob in Nahen Osten (Jerusalem oder Gazastreifen), Nordamerika (Oklahoma City oder New York) oder Europa (London, Madrid oder Moskau) werden die gewaltsamen Spuren dieser globalen Gefahren häufiger sichtbar. Fundamentalismus kann als eine allgemeine Bezeichnung für verabsolutierende, konservative, in einer einzigen Wahrheit verankerten Sichtweisen verwendet werden.
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Gewalt und Gewaltlosigkeit - Möglichkeiten der Einflussnahme im
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Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts sieht sich die Weltöffentlichkeit immer mehr gezwungen in allen Bereichen überwiegend Aufmerksamkeit auf das Phänomen des religiösen Fundamentalismus zu richten. Viele terroristische Akte, Kriege und andere kulturübergreifende Konflikte sind die unmittelbaren Folgen einer Konfrontation zwischen radikalen Glaubensbewegungen, die in der heutigen Welt eine gewaltbereite Religiosität ausüben. Ob in Nahen Osten (Jerusalem oder Gazastreifen), Nordamerika (Oklahoma City oder New York) oder Europa (London, Madrid oder Moskau) werden die gewaltsamen Spuren dieser globalen Gefahren häufiger sichtbar. Fundamentalismus kann als eine allgemeine Bezeichnung für verabsolutierende, konservative, in einer einzigen Wahrheit verankerten Sichtweisen verwendet werden. In dieser Hinsicht ist zu bemerken, dass religiös motivierte fundamentalistische Ideologien und Haltungen sowohl in den drei großen monotheistischen Religionen (Judentun, Christentum und Islam) als auch in allen anderen Konfessionen wie Buddhismus, Hinduismus, Konfuzianismus, etc., auftreten können. So finden wir christliche Gruppierungen, die wissenschaftliche biologische Erkennungen über die Lebensentstehung vehement bestreiten und nur den biblischen Schöpfungsbericht für wahr halten oder streng religiöse jüdische, durch massive Einflussnahme auf das Staatsleben gekennzeichnete Parteien genauso wie islamische terroristische Abwicklungen wie Al-Qaida und buddhistische Fundamentalisten in Indien, die im Namen der Religion töten.
Die nicht seltene Gründungen militanter Organisationen, die in einer weit säkularisierten und globalisierten sozialen Umgebung für ihren Gott und gegen alles Neue und Fremde kämpfen, zeigen den wahren Charakter des neuen Fundamentalismus, nämlich den Widerstand. Denn im 21. Jahrhundert bedeutet Fundamentalismus meistens „Aufstand gegen die Moderne“ (Meyer, 1989). Um das Gewaltpotential dieser Fakten abbauen zu können, es ist nötig den religiösen Fundamentalismus als gesellschaftliches strukturelles Problem zu betrachten, anders gesagt den Konflikt als Ganzes mit seinen tiefen Texten und Widersprüchen zu verstehen.1Dies bezüglich werden im folgenden die paradoxen, ambivalenten Kategorien im Zusammenhang mit den drei monotheistischen Religionen in einem weiteren Sinne analytisch behandelt.
1 Dem norwegischen Sozialwissenschaftler und Konfliktenexperte Johan Galtung nach ist das, was unter der Oberfläche liegt bzw. die Haltung und das Verhalten der Akteure sowie der Widerspruch innerhalb und zwischen Kategorien das entscheidende für die Bearbeitung eines spezifischen Problems. Er nennt sie das ABC (Attitude,BehaviourandContradiction)der Konfliktanalyse. (vgl. Galtung, 2007, S. 197f.)
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