Resteklicken - Moritz Meschner - E-Book

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Moritz Meschner

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Beschreibung

Moritz hat Liebeskummer. Denn Steffi hat ihn verlassen. Die blöde Kuh. Moritz leidet. Sehr. Laut. Und öffentlich. Denn dankenswerterweise lässt Moritz jeden, der sich auf sein Facebook- Profil verirrt an diesem Schmerz teilhaben. Auch Steffi. Doch die zeigt sich erbarmungslos. Und Moritz merkt bald, dass er etwas ändern muss, wenn er Steffi – oder für den Anfang sein Leben – zurückbekommen möchte. Ausloggen. Anziehen. Los geht's.

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Das Buch

Seit Steffi weg ist, bin ich durch unterschiedliche Phasen gegangen, ein paar schlechte, und dann waren da noch die GANZ schlechten. Ich stelle mir für einen kurzen Moment die Frage, ob ich jetzt den absoluten Tiefpunkt erreicht habe. Da ich mich ziemlich gut kenne, muss ich diese Frage verneinen.

Männer sind Schweine – und zwar ganz arme.

Als Moritz von seiner Freundin verlassen wird, stürzt er in den jämmerlichsten Liebeskummer seit Menschengedenken, und nur ein Gedanke rattert durch seinen Kopf: Ich will Steffi zurück!

Wie wild postet er auf Facebook Statusmeldungen, die seinem virtuellen Umfeld – und vor allem Steffi – beweisen sollen, was er doch für ein geiler Hengst ist. Doch die Wahrheit sieht anders aus, und die Chancen, dass aus den beiden noch mal was wird stehen in etwa so hoch wie die eines Alzheimerpatienten bei der Memory-WM.

Denn Steffi hat schon wieder einen neuen Typen. Und nicht nur das – sie hat sogar ihr Facebook-Profil für Moritz gesperrt.

So einem existentiellen Problem kann sich Moritz nur wie ein richtiger Mann stellen: Es beginnt eine alkoholisierte Irrfahrt durch die Abgründe der männlichen Dummheit, in deren Verlauf drei Vollidioten-Freunde, zwei Prostituierte und ein sehr würdeloses Hasenkostüm tragende Rollen spielen.

Und natürlich Facebook.

Kann Moritz seine Ex zurückgewinnen? Wird er in einer sinnlosen Nebenhandlung bis zum Ende der Geschichte dreihundert Facebook-Freunde finden? Die Antworten darauf sind niederschmetternd … aber saukomisch.

Der Autor

Moritz Meschner wurde 1980 in Berlin geboren. Moritz gefällt: Die Uni (auch wenn er sie nie abgeschlossen hat) … das Radio (besonders der Berliner Sender 94,3 rs2) … und die Tat­sache, dass nicht alle Dinge so sind, wie sie auf den ersten Blick scheinen. Er nimmt wirklich jeden Freund bei Facebook an.

Besuchen Sie uns im Internet:www.ullstein-taschenbuch.de

Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.

Originalausgabe im Ullstein Taschenbuch 1. Auflage Mai 2012 © Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin 2012 Umschlaggestaltung: semper smile, München Titelabbildung: © Getty Images/Wendy Idele; © iStockphoto/Gustaf Brundin Satz und eBook: LVD GmbH, Berlin

ISBN: 978-3-8437-0281-2

Moritz Meschner lümmelt rum.

vor 8 Minuten

4 Personen gefällt das.

Wenn ich genau in diesem Moment aus heiterem Himmel einen Herzinfarkt bekommen würde, käme das äußerst ungelegen.

Man würde mich nämlich SO finden: Mit heruntergelassener Hose vor dem Computer, wie ich gerade dabei bin, mir einen runterzuholen und mit der linken Hand ein Kopfmassagegerät umklammere, das ich dazu passend in rhythmischen Auf- und Abbewegungen über die Kopfhaut führe.

Da meine Eltern den Zweitschlüssel zu meiner Wohnung haben, nehme ich an, dass sie es wären, die mich dann lustig verstorben hier entdecken würden. Vermutlich würden sie denken, ich hätte einen zu groß geratenen Schneebesen auf dem Kopf.

Dabei fühlt sich das Gerät fast so an wie Frauenhände mit langen Fingernägeln.

Darüber hinaus würden sie mich zwischen Hunderten von leeren Bier- und Weinflaschen finden, meine Klamotten, Uni-Bücher und Lebensmittel auf dem Boden verteilt und das gesamte dreckige Geschirr in der Badewanne.

Natürlich habe ich es noch immer nicht abgewaschen, dazu geht es mir einfach zu schlecht, und so dusche ich, wenn überhaupt, inmitten von verkrusteten Tellern, Töpfen und einem ziemlich scharfen Küchenmesser. Wie mein rechter Fuß gestern feststellen durfte.

Ach ja, und dann ist da noch das hundertköpfige Fruchtfliegen-Geschwader, das den Luftraum von meiner Küche bis ins Wohnzimmer für sich beansprucht. Dabei habe ich nicht mal Obst im Haus. Oder war der braune Schleimklops da hinten in der Ecke mal ein Apfel? Selbst das CSI-Team könnte das nicht mehr rausfinden.

Am liebsten würde ich meine Wohnung einfach in den Müll schmeißen und mir eine neue zulegen.

Und bei der Gelegenheit auch gleich ein neues Leben.

Seit Steffi weg ist, bin ich durch unterschiedliche Phasen gegangen, ein paar schlechte. Und dann waren da noch die GANZ schlechten. Ich stelle mir für einen kurzen Moment die Frage, ob ich jetzt den absoluten Tiefpunkt erreicht habe. Da ich mich ziemlich gut kenne, muss ich diese Frage leider verneinen.

Eine andere Frage kann ich hingegen mit einem glasklaren »Ja« beantworten: Ja, ich gehöre zu den Typen, die sich vor dem Rechner einen runterholen. Täglich. Wenn mir langweilig ist, sogar mehrmals täglich, denn der Sextrieb ist mir glücklicherweise erhalten geblieben.So what?!Laut einer Umfrage holen sich neunzig Prozent aller Männer regelmäßig einen runter. Was die anderen zehn Prozent machen, weiß ich nicht. Ich nehme aber stark an, sie liegen im Koma.

Was mich am meisten an der Vorstellung meines spontanen Todes stört, ist übrigens nicht die Tatsache, dass mir ein Eintrag nebst Foto im Buch der peinlichsten Selbstbefriediger sicher wäre, sondern dass auf meinem Computer noch nicht einmal ein Porno läuft.

Stattdessen ist Facebook offen.

Und ich wichse vor dem Partybild einer Freundin, das sie heute Vormittag hochgeladen hat.

»Freundin« ist in Zeiten von Facebook ein vollkommen neu zu definierender Begriff. Ich kenne die Frau kaum, habe mich gestern auf der Party nur ein paar Minuten mit ihr unterhalten, und hätte sie mich nicht heute von sich aus »als Freund hinzugefügt«, dann wüsste ich nicht mal ihren Nachnamen.

Auch ihr Vorname war mir nach fünfzehn Jägermeistern und einem kurzen gescheiterten Anmachversuch meinerseits entfallen.

Theoretisch hätte sie auch Maik heißen können.

Trotzdem hat sie mich als Facebook-Freund hinzugeben teil.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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