Ria - Jens Münchberger - E-Book

Ria E-Book

Jens Münchberger

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Beschreibung

Ria erkennt nach einigen längeren Lebensabschnittsverhältnissen und kurzfristigen Verbindungen, dass ein Vater für ihr Wunschkind bisher nicht zu ihr gefunden hat. Darum bittet die attraktive und lebensfrohe Ria ihren besten Freund, dem sie seit vielen Jahren, eigentlich schon immer, in platonischer Beziehung verbunden ist, ihr den Wunsch nach einem Baby zu erfüllen. Beide bemühen sich um Verständnis füreinander, auch weil Ria's bester Freund mit Hanna zusammen lebt...

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Seitenzahl: 123

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Jens Münchberger, geboren 1958, Dipl.-Bauingenieur. Während des Ingenieurstudiums Gasthörer an der Kunstakademie in Dresden. Arbeit als Bauingenieur. Gründung eines Büros für nachhaltiges Bauen. In den 1990-er Jahren Eröffnung einer Galerie und verstärkte Hinwendung zur Malerei. Auch Holzarbeiten und Keramiken.

Veröffentlichung von Kurzgeschichten und der Romane „Meeresfahrt" und „Unter dem Atlantik" und „Die Insel im Atlantik" sowie der Erzählungen „Roter Feuerstein“ und „Am Meer“ und „Der Besuch“ und „Am Meer“.

Jens Münchberger lebt in Schleswig-Holstein.

Für Ria...

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Epilog

1

„Ich wohnte damals mit Max zusammen.“, Ria sah mich nachdenklich an.

So, als erinnerte sich sich ungern an das, was ihr seinerzeit widerfahren war. Dann sprach sie leise weiter:

„Stell dir vor, eines Tages komme ich nach Hause, also in meine Wohnung, in der wir lebten, und konnte bereits im Flur rhythmische Geräusche und leises Stöhnen hören. Geräusche, die da nichts zu suchen hatten...“

„Und dann?“

„Als ich die Zimmertür ein Stück geöffnet hatte, sah ich, Max war mit einer fremden Frau beschäftigt. Oder sie beschäftigte ihn. So genau war das nicht festzustellen. Jedenfalls bemerkten sie mich nicht...“

„Aha!“

„Ich sah nicht zu, ging sofort zu beiden, die so sehr miteinander zu tun hatten. Erst als ich mit der Hand kräftig auf Max' weißen und wippenden Hintern schlug und sagte, er wird jetzt sofort gehen und sein Betthäschen mitnehmen, bemerkten mich beide...“

„Die hätten wohl auch noch weitergemacht, wenn du daneben gestanden hättest!“

„Möglich! Weiß ich nicht! Und das wäre mir auch egal gewesen!“

„Und nun?“

„Beide hielten die Bettdecke vor sich und Max wollte mir irgendwas erklären, doch ich forderte ihn nochmal auf, dass er und die Liese, weiß ich, wie sie hieß, sofort gehen. Dann ging ich und ließ die Tür ins Schloss fallen.“

Das und nicht mehr über das Aus ihrer Beziehung zu Max erzählte mir Ria an einem Abend im weinseligen Zustand. Kein weiteres böses Wort. Nichts abwertendes.

Ria sah mich noch einmal sehr nachdenklich an und nach einigen Augenblicken sagte sie noch:

„Max habe ich nicht wieder gesehen, nachdem er seine Sachen einige Tage später abgeholt hatte. Und seine Gespielin, so wurde mir dann berichtet, wurde später noch aus anderen Betten verwiesen!“

„So 'was wie 'ne Stadtnutte?“

„Mag sein!“

Ria stand auf und begann im Schein der flackernden Kerze zuerst ihre Hose und dann das weiße T-Shirt auszuziehen.

„Ich bleibe heute bei Dir!“, erklärte sie und ging ins Schlafzimmer.

Bevor sie unter die Bettdecke kroch, zog sie noch ihre restlichen Kleidungsstücke aus. Viel war's nicht.

Für den Fall, dass ich Übernachtungsgäste beherbergte, hatte ich in einer Truhe Bett und Kopfkissen gelagert.

Im Wohnzimmer stand eine ausklappbare Couch. Die richtete ich, nachdem es sich Ria in meinem Bett bequem gemacht hatte, für mich her.

*

Ria und ich kannten uns eine Ewigkeit. Eigentlich schon immer. Ich hatte sie durch ihre Lieben und Affären mit verheirateten Männern und ledigen Junggesellen gebracht. Auch einem Heiratsschwindler war sie monatelang verfallen. Aber das ist eine andere Geschichte...

Und Ria war Zeugin meiner ernsthaften und auch der verfehlten Beziehungen. Sie kannte fast alle, bis auf einige wenige, meiner Bekanntschaften.

Wir wussten viel, wenn nicht manchmal alles voneinander.

Ria und ich hatten schon oft in einem Bett miteinander und nebeneinander gelegen. Und meinten irgendwann, dass passierte auch bei lange verheirateten Paaren sehr selten.

Aber eines haben wir nie getan: Uns den Freuden und Genüssen körperlicher Liebe hingegeben.

Entweder wollten wir das nicht oder konnten das nicht. Weil genau dann, wenn der Wille sein Einverständnis signalisiert hätte, die Voraussetzung zur Kopulation nicht zur Verfügung stand, ihre Bereitschaft verweigerte.

Zugegeben, Ria und ich hätten ohne Weiteres mehr als eine platonische Beziehung führen können. Für Leute, die das nicht wussten, waren wir allerdings auch so das Traumpaar.

Diese Leute waren dann dem Staunen vollends erlegen, wenn ihnen der Status unserer Beziehung erklärt wurde.

Ria und mich interessierte das sehr wenig, was andere Leute über uns dachten. Sie, die anderen Leute, ging das nichts an.

Andererseits hatten wir auch nie die Gelegenheit, unsere Beziehung anders zu gestalten. Denn wir waren nie zur gleichen Zeit frei füreinander.

Es gab zwischen Ria und mir die unausgesprochene Regel, dass sich beim anderen nicht dazwischen gedrängelt wird. Nicht dann, wenn einer von uns anderweitig liiert war...

Die Couch im Wohnzimmer war, ausgeklappt, ein breites Bett. Allerdings mit dem Nachteil, dass der ausgeklappte Teil ohne Abstützung über dem Fußboden schwebte.

Mann oder Frau, aber auch Mann und Frau sollten also darauf bedacht sein, nicht über die Abstützungen hinaus zu rutschen. Jedenfalls nicht allzu viel.

Und, dass sei an dieser Stelle erwähnt, es war mehr als einmal vorgekommen, dass ich, zusammen mit Bettbegleitung, auf meiner Couch im Wohnzimmer in die Schieflage kam. Weil wir uns über die Abstützung hinaus bewegt hatten...

Allerdings, auch die nicht ausgeklappte Variante hielt für den einzelnen Schläfer genügend Platz bereit. Da es allerdings mehr als wahrscheinlich war, dass Ria bald mit ihrem Bettzeug kommen würde und dann forderte „Rücke 'mal 'n Stück!“, hatte ich vorsorglich für diese Nacht die große Variante der Couch im Wohnzimmer aufgebaut.

Und, ich sollte mich weder geirrt noch getäuscht haben! Keine zwei Stunden nach dem Bettgang stand Ria vor meinem Bett und sagte:

„Mir ist kalt!“

Weil Ria um die Schwierigkeiten beim gemeinsamen ruhen auf dieser Couch wusste, warf sie, ohne eine Antwort abzuwarten, ihre Bettdecke und das Kopfkissen auf die Wandseite, kletterte über mich und rollte sich dann ein, um wie ein Kätzchen weiter zu schlafen.

Bis zum verregneten Morgen mitten im Hochsommer...

Als der Regen begonnen hatte, etwa um vier Uhr, hatte ich das Fenster geschlossen. Bisher war es weit geöffnet.

Dann deckte ich Ria wieder zu und legte mich neben sie. Was sie mir mit einem zustimmenden, aber nicht genauer zu erkennenden Irgendwas-Sagen bestätigte.

Wie meistens, wachte Ria zuerst auf und begann, mich zu beobachten. Ich spürte das im Halbschlaf, wie sie, aufgestützt auf einen ihrer Ellenbogen, mich betrachtete.

Ich liebte diese Zeit des Aufwachens und versuchte, diesen Zustand möglichst lange zu erhalten.

Aber irgendwann öffnete ich die Augen und sah Ria an und die sagte:

„Ich muss doch verrückt sein! Hier neben solch einem Prachtexemplar von Mann zu liegen und nicht anzugreifen!“

„Habe ich auch schon öfter gedacht!“, antwortete ich.

Ria kletterte über mich, nahm ihre Bettdecke und ging zum Fenster. Dann fragte sie mich:

„Und was machen wir jetzt?“

„Entweder aufstehen und den Tag beginnen oder liegenbleiben und warten, was passiert!“

„Also liegen bleiben!“, entschied Ria.

Ria war eine attraktive Frau. Groß, nur wenige Zentimeter, eine halbe Handbreit vielleicht, kleiner als ich. Was für sie das Tragen von Stilettos in meiner Gegenwart nahezu unmöglich machte.

Die Frau hatte kleiner als der Mann zu sein. Das meinte Ria ebenfalls.

Und sie war schlank, aber nicht dürr.

„Trotzdem kein Gardemaß!“, hatte sie mir 'mal erklärt.

Ria stand, noch immer mit ihrer Bettdecke behängt, am Fenster. Und ich wusste genau, sie überlegte das Eine und auch das Andere.

Darüber würde sie mir, da war ich mir sehr sicher, irgendwann berichten.

Dann drehte sie sich um, raffte die Bettdecke und kam zu mir. Sie warf die Bettdecke auf's Bett und kletterte dann über mich hinweg auf die Wandseite, kuschelte sich ein und kam dicht an mich heran. Ria legte sich auf meinen Arm und meinte:

„So ist's gut und schön!“

„Ja!“, antwortete ich. Und das war nicht gelogen.

Heute weiß ich nicht mehr, was wir an diesem Morgen noch besprochen hatten. Und auch nicht, ob wir überhaupt 'was beredeten.

Aber nach einigem Hin und mehreren Her meinte Ria, sie würde jetzt in's Bad gehen und fragte:

„Ich bekomme wieder ein Hemd von dir?“

„Ja! Sicher! Du weißt, woher?“

„Ja!“

Ich beseitigte die Spuren unserer Nachtsitzung und als Ria aus dem Bad kam und mir einen guten Morgen wünschte, spürte ich die Frische und den Duft nach Weib.

2

Nordöstlich der Stadt befanden sich mehrere Seen. Einige nur wenig größer als ein Dorfteich. Andere wiederum waren mit einem Ruderboot in ungefähr einer Stunde zu überqueren.

In diesen Seen in einem Endmoränenbogen hatte sich das Schmelzwasser der abtauenden Gletscher am Ende der letzten Eiszeit gesammelt.

*

Früher, als die Stadt kleiner, sehr viel kleiner war als heute und ein verträumtes Provinznest, befanden sich die Seen weit außerhalb der Stadtmauern. Symbolisch gesehen.

Am Ufer eines der größten Seen hatte jemand ein Ausflugslokal betrieben. Neben dem Eingang hing ein Schild, das verkündete, Familien könnten hier Kaffee kochen.

Wovon an Sonntagen reichlich Gebrauch gemacht wurde.

Man brachte „guten Bohnenkaffee“ mit, gemahlen und in einer Büchse luftdicht transportiert. Und wer vergessen hatte, den Kaffee zu mahlen, konnte das auch hier tun.

Gegen Entgelt, versteht sich.

Denn eine Kaffeemühle hatte Anschaffungskosten verursacht und musste irgendwann ersetzt werden.

Ebenfalls gegen Gebühr wurde eine Kanne ausgegeben, aus der heißes Wasser, vorher bezahlt, auf das Kaffeepulver gegossen wurde. Der Kaffee wurde also gebrüht.

Sagte noch meine Oma später, als sie mir ihre ersten Ehejahre mit „unse Rudi“, das war mein Großvater, erklärte.

*

Später, nach dem letzten großen Krieg, als das Land marktwirtschaftlich und sozial gestaltet wurde, begannen Stadtplaner damit, die Seen und die sie umgebende Landschaft in die Expansion der Stadt einzubeziehen.

So entstanden außerhalb des Stadtzentrums und inmitten der nunmehr gestalteten Natur Wohnsiedlungen.

Während einiger Jahre, vielleicht waren es neun oder zehn, errichtete man Wohnhäuser.

Und in den dann folgenden zwei oder drei Jahren kamen Gärtner und gestalteten Freiflächen und Zwischenräume.

An den Ufern einiger der größeren Seen waren Promenaden angelegt. Das gefiel besonders älteren Leuten.

Außerdem gönnten an Nachmittagen Mütter ihren Kleinen hier den Aufenthalt im Freien.

(Bereits jetzt sei bemerkt, dass Ria bei unseren gelegentlichen Spaziergängen auf einer der Promenaden die Frauen mit ihren Kindern beobachtete. Ich meinte bereits damals, manche diese Begegnungen waren für sie emotional sehr bedeutend.)

Wiederum andere Uferbereiche waren mit Sand, angefahren aus nahe gelegenen Gruben, als Strand hergerichtet worden.

Die „Stadtstrände“ hatten bald ihren Platz im Sprachgebrauch der Städter gefunden.

An anderen Ufern der Seen waren Liegewiesen zu finden. Mit einem Absatz, etwa zwei, an anderen Stellen drei Stufen hoch, zur Wasseroberfläche.

Diese Liegewiesen waren während der Sommernächte und besonders der stadtbekannten Feste, begehrte Rückzugsgebiete für Menschen, die einige Zeit zu zweit miteinander verbringen wollten.

Und es, aus welchen Gründen auch immer, für ihre Zweisamkeiten nicht bis nach Hause schafften oder schaffen wollten.

Was bedeutete, man musste in solchen Nächten darauf achten, beim Gang über die Liegewiesen nicht über kopulierende Leute zu stolpern.

Somit waren diese Wiesen zuweilen Stätten freizügiger Begegnungen. Was allerdings den Straftatbestand der Erregung öffentlichen Ärgernisses viele Male erfüllte.

Aber, wo bekanntlich kein Kläger, da war auch kein Richter.

Als darüber im Stadtrat diskutiert wurde, wieder einmal, meinte der Vertreter einer freien und unabhängigen Wählergruppe, es wäre nunmehr an der Zeit, die städtische Baugesellschaft mit der Errichtung von Wohnungen zu beauftragen.

„Um unseren Wählern eine Bleibe zu verschaffen!“, ergänzte der Abgeordnete.

„Und wer soll das bezahlen?“; fragte ein streng blickender Mann.

„Das müssen wir dann zum gegebenen Zeitpunkt besprechen!“, meinte der Präsident des Stadtparlaments. Und damit war die Diskussion über das nächtliche Treiben auf den Liegewiesen und den offenbar damit im direkten Zusammenhang stehenden Wohnungsmangel beendet.

3

Vor einigen Jahren, vielleicht waren es vier, vielleicht auch erst drei Jahre, rief Ria unerwartet bei mir an.

Wir hatten uns längere Zeit nicht gesehen, auch nicht miteinander telefoniert. Jeder war mit den ihn umgebenden Dingen beschäftigt.

Ich kann mich sehr deutlich daran erinnern, es war zum Ende des Sommers, als Ria sich am Telefon meldete.

Zu einer Zeit, als die Sommerfeste in der Stadt Geschichte waren und die Herbstfeste noch nicht begonnen hatten.

„Am Wochenende ist Marktfest!“, sagte Ria, „Kommst du mit?“

Ihre Stimme klang sehr deutlich und fest und ich meinte, sie wäre bei bester Verfassung.

„Ja! Sicher!“, antwortete ich und fragte:

„Wie immer um acht am Pavillon?“

„Ja! Gerne!“

Es war Tradition, dass wir uns immer am Pavillon um acht am Abend trafen. Dann, wenn wir gemeinsam den Abend verbringen wollten.

Der Pavillon war ein fest gemauertes und sorgfältig glatt verputztes Gebäude auf dem Alten Markt. Mitten in der Stadt.

Solange es mir bekannt ist, fanden in dem Pavillon die Ausstellungen des städtischen Kunstvereins statt.

Von den sechs jährlichen Ausstellungen waren drei den Künstlern der Stadt und des näheren Umlandes vorbehalten.

Außerdem öffnete pünktlich und jährlich am ersten Advent eine Weihnachtsausstellung: „Künstler der Galerie“. Gezeigt wurden Bilder und vor allem Grafiken aus den Beständen des Hauses.

Mit Ria traf ich mich um acht, weil dann das Fest für den Abend vorbereitet war. Zudem war jetzt ein anderes Publikum zu erwarten: Die städtische Szene oder wer meinte, dazu zu gehören, traf sich.

*

Ria stand, etwas erhöht, auf einem Eingangspodest, zu dem drei Stufen vom Gehweg hinauf führten. Sie stützte sich auf die Schultern eines Mannes ab. Der, so hatte es aus der Entfernung den Anschein, war mindestens einen Kopf größer als Ria.

Es war nicht zu übersehen, Ria hielt Ausschau.

Und dann, als sie mich sah, winkte sie mir lebhaft zu, stolperte beinahe vom Podest herunter und kam auf mich zugelaufen.

Sie lief mir in meine weit ausgebreiteten Arme und dann drehten wir uns aus Freude über das Wiedersehen im Kreis. Ria sagte:

„Schön, dass du gekommen bist! Und ich hab jemanden mitgebracht!“

Der Mann, auf dessen Schultern Sie sich abgestützt hatte, stand jetzt neben uns und Ria sagte:

„Das ist Heiner!“

Und als ich dem Mann zur Begrüßung die Hand reichte, erklärte Ria:

„Heiner, das ist mein allerbester Freund! Schon immer gewesen. Und er wird’s auch bleiben. Bis ans Ende der Zeit. Egal, wann das geschieht!“

Und zu mir sagte sie:

„Nun weißt du, warum wir uns so lange nicht gesehen haben. Heiner und ich mussten uns annähern...“

„...und beschnuppern und für gut befinden!“, führte ich den Satz zu Ende.

„Ja!“, sagte Ria, „Und jetzt gehen wir feiern!“

Sie hakte sich bei mir und bei Heiner unter und so zogen wir als Trio zum Festplatz der Stadt. Keine zehn Minuten Fußweg von unserem Treffpunkt am Alten Markt entfernt.

Für den Leser sei an dieser Stelle erklärt, Ria sagte mir später, Heiner ist Künstler und hätte sie vor einigen Wochen in irgendeiner Szenekneipe angesprochen. Er wollte, dass sie ihm Modell steht. Bezahlen könne er sie nicht. Aber, wenn sie bereit wäre, auch anderweitig vergüten.

„Es ist ein offenes Geheimnis“, sagte ich, „wie die meisten Maler ihre Modelle entlohnen!“

„Du meinst, statt Geld gibt’s Liebe?“, fragte Ria und sah mich an. Und ergänzte nach einigen Augenblicken:

„Stimmt übrigens! Und Heiner hat ein herrlich großes Bett gleich neben seinem Atelier zu stehen.“

*