Rocco Calzone - Rüdiger Bertram - E-Book

Rocco Calzone E-Book

Rüdiger Bertram

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Beschreibung

Eine verdächtig nette Familie

Krumme Touren? Nicht mit Rocco! Kein Wunder, dass sich der Calzone-Clan Sorgen um den Jüngsten macht, so aus der Art geschlagen wie der ist: Gibt er doch prompt Nachbarschaftstipps zur Abwehr von Einbrechern, bringt Diebesgut zurück und versucht, jegliche kriminellen Machenschaften seiner Mafia- Familie wieder auszubügeln. Nur verpfeifen würde er seine Sippe nie, unter keinen Umständen! Doch dann wird der Familiensegen auf eine harte Probe gestellt, denn die Calzones planen den ganz großen Coup. Ob es Rocco gelingen wird, dieses Meisterstück zu vereiteln?

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Seitenzahl: 126

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Bertram & Schulmeyer

Rocco Calzone

Meine ehrenwerte Familie

Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House

1. Auflage 2014

© 2014 cbj, Kinder- und Jugendbuchverlag

in der Verlagsgruppe Random House, München

Alle Rechte vorbehalten

Einbandgestaltung: init | Kommunikationsdesign, Bad Qeynhausen

unter Verwendung einer Zeichnung von Heribert Schulmeyer

Innenillustrationen: Heribert Schulmeyer

AW · Herstellung: UK

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Reproduktion: Reproline Mediateam, München

ISBN 978-3-641-10138-1www.cbj-verlag.de

Inhalt

1 – Familienausflug

KURZE UNTERBRECHUNG

2 – Familienrat

3 – Der Albino-Panda

4 – Die Planung

5 – Der Zoobesuch

6 – Der Einbruch

7 – Die Entführung

8 – Albis neues Heim

9 – Zwölfmal Ente süßsauer

10 – Ein saublöder Tag

11 – Plan B

12 – Die Rückkehr

13 – Noch ein Familienausflug

1Familienausflug

Ich liebe Freitage. An Freitagen unternehmen wir immer alle etwas zusammen. Also ich und meine Familie. Wir Calzones fahren dann mit unserem alten Mini-Van raus aus der Stadt, um Opa zu besuchen. Die Calzones, das sind Mama und Papa, meine Oma, meine Schwester Angelina, mein großer Bruder Renzo, mein kleiner Bruder Enrico und ich.

Mein Name ist Rocco und ich liebe meine Familie.

Wirklich!

Das sage ich lieber jetzt schon mal so deutlich, damit es später keine Missverständnisse gibt.

Wir Calzones lieben uns alle. Trotzdem streiten wir uns natürlich auch. Ich denke, das macht jede Familie, und wenn man an einem superheißen Sommertag zu siebt in einem Mini-Van sitzt, bei dem die Klimaanlage nicht funktioniert, ist das wahrscheinlich auch völlig normal.

»Wieso hocken wir immer noch in dieser alten Kiste?«, schimpft Mama auf dem Beifahrersitz. »Warum besorgst du nicht endlich einen neuen Wagen!«

»Der ist doch noch von Opa. Das ist doch das Einzige, was uns an ihn erinnert, solange er weg ist«, verteidigt sich Papa.

»Pah!«, schnauft Mama. »Dann können wir ja lange auf einen neuen Wagen warten.«

»Pass auf, was du sagst!«, mischt sich Oma ein. Oma ist Papas Mama und Opas Frau und sitzt direkt hinter meinen Eltern auf der ersten Rückbank. »Otto ist schließlich nicht freiwillig da, wo er ist. Sein Leben lang hat er sich krumm gearbeitet für euch, und das ist jetzt der Dank, den mein armer, armer Mann dafür bekommt!« Dabei zieht Oma die Nase hoch und kramt aus dem Ärmel ihrer weißen Bluse ein besticktes Stofftaschentuch, das sie dort immer versteckt. Nur für den Fall, dass sie mal niesen oder einem von uns mit Spucke Dreck aus dem Gesicht wischen muss. Das macht sie sogar noch bei Papa. Oma reibt sich mit ihrem Taschentuch die Augen, so als würde sie dort eine Träne wegwischen. Dabei tut sie nur so. Das kann ich genau sehen, weil ich mit Enrico neben ihr auf der Rückbank hocke. Zum Glück sitzt mein dicker kleiner Bruder zwischen mir und Oma. Alte Leute riechen ja oft etwas komisch, und außerdem ist Oma manchmal etwas verwirrt und wühlt dann mit ihren langen knöchrigen Fingern in fremden Jackentaschen. Vor allem, wenn da Süßigkeiten drin sind, die sie blitzschnell in ihrem Mund verschwinden lässt.

Enrico versucht möglichst weit von Oma wegzurutschen, um seine Bonbons vor ihr in Sicherheit zu bringen. Dabei stößt er mich versehentlich in die Seite. Sofort dreht er sich zu mir um und reißt seine Fäuste hoch, weil er glaubt, ich würde gleich zurückstoßen. Doch das hatte ich gar nicht vor. Ich prügele mich nämlich nie. Nicht mal mit meinem kleinen Bruder.

Renzo, mein großer Bruder, prügelt sich ständig. Er hockt neben Angelina auf der hinteren Rückbank und studiert den Wirtschaftsteil der Tageszeitung. Meine Schwester hält sich an ihrem Smartphone fest und hat während der ganzen Fahrt noch nicht einmal davon aufgesehen. Deswegen herrscht wenigstens auf der hinteren Rückbank Ruhe. Dafür geht es jetzt vorne zwischen Mama und Papa ordentlich zur Sache.

»Freiwillig vielleicht nicht, aber grundlos ganz sicher auch nicht«, faucht Mama.

Papa schimpft zurück, meine Oma keift schluchzend dazwischen, und ich stecke mir die Kopfhörer meines MP3-Players in die Ohren und schaue aus dem Seitenfenster. Ich höre mir lieber mein Lieblingshörspiel von Prinz Eisenherz an. Das ist dieser Ritter mit der komischen Frisur, der immer für das Gute kämpft. Ich kenne das Hörspiel auswendig, aber das passt schon. Die Landschaft, die draußen an mir vorbeirauscht, kenne ich ja auch, weil wir die Strecke jeden Freitag fahren. Da vorne kommt gleich die Sparkasse, dahinter der Supermarkt und dann die Tankstelle, an der wir früher oft gehalten haben. Jetzt nicht mehr, weil Oma da mal einen Schokoriegel eingesteckt hat, ohne zu bezahlen. Mir war das furchtbar peinlich. Den anderen auch, aber nur weil Oma sich hat erwischen lassen. Ich habe schnell einen Euro aus meiner Tasche gekramt und auf den Tresen geknallt. Dann sind wir alle raus, in den Wagen gesprungen und Papa hat Gas gegeben. Erst nach ein paar Kilometern ist mir aufgefallen, dass wir das Benzin noch gar nicht bezahlt hatten. Aber alle haben nur gelacht und Papa hat sich geweigert umzudrehen. Selbst dann noch, als ich die Luft angehalten habe. Mama hat gesagt, er soll ruhig weiterfahren, obwohl ich da schon ganz rot im Gesicht war. Danach wurde ich blau, das habe ich im Rückspiegel gesehen, und dann habe ich schnell wieder eingeatmet, da mir plötzlich schrecklich schwindelig war. Mama wusste, dass ich die Luft nicht so furchtbar lange anhalten kann, weil ich mit ihr zusammen in der Badewanne beim Haarewaschen immer Tauchen übe. Das war vor einem Monat. Also das mit dem Schokoriegel, nicht das mit dem Haarewaschen. Das mache ich schon öfter.

Seit der Sache mit dem Schokoriegel tanken wir woanders, doch immer wenn wir an der Tankstelle vorbeifahren, kurbele ich das Fenster runter und werfe unauffällig ein Zweieurostück in Richtung der Zapfsäulen. Wenn wir Opa noch zehn Mal besuchen, müsste das Benzin bezahlt sein. Ich bin einfach gerne ehrlich, aber das habt ihr vielleicht auch so schon bemerkt.

»Mach das Fenster zu, du Dösel!«, schreit mein Bruder von hinten, weil der Luftzug seine Zeitung durcheinanderwirbelt. Ich schmeiße schnell die Münze aus dem Fenster und kurbele das Fenster wieder hoch. Der Mini-Van ist schon etwas älter, der hat noch keine automatischen Fensterheber, und daran sieht man auch, wie lange Opa bereits weg ist. Den Wagen hat nämlich noch Opa besorgt, und damals war das Modell der letzte Schrei, also so ziemlich genau vor zehn Jahren. Da wurde ich auch geboren und deswegen kenne ich Opa auch nur von unseren Besuchen am Freitag.

Nach der Tankstelle kommen wir am Friedhof vorbei, auf dem Uroma und Uropa liegen, dann an einem großen Möbelhaus und einem Shoppingcenter, das am Rande der Stadt liegt. Direkt dahinter biegt rechts eine Sackgasse ab, die nach etwa einem Kilometer auf einem Parkplatz endet. Von dort führt ein gepflasterter Fußweg auf ein riesiges, fünfeckiges Gebäude zu. An den Ecken hat es Türme, und deswegen sieht es fast so aus wie eine von diesen mittelalterlichen Burgen, in denen Prinz Eisenherz lebt.

Dabei ist das Gebäude noch gar nicht so alt. Eigentlich ist es sogar fast neu. Opa war einer der allerersten Bewohner, die dort eingezogen sind. Letztes Jahr hat er dort sein Zehnjähriges gefeiert. Da hat ihm sogar der Direktor gratuliert, und es war auch ein Foto in der Zeitung, wo er Opa die Hand schüttelt, weil der schon so lange da ist und sich all die Jahre geradezu vorbildlich benommen habe. Das stand in dem Artikel. Ich habe mir den ausgeschnitten und über mein Bett gepinnt, weil ich so stolz auf Opa war.

Papa stellt den Wagen so ab, dass er schnell wieder wegfahren kann, ohne dass er erst wenden oder rückwärts ausparken muss. Das ist so eine Art Berufskrankheit von ihm.

Als Papa den Zündschlüssel abzieht, springe ich schnell aus dem Wagen, weil es da drinnen mittlerweile fast unerträglich heiß geworden ist. Dann steigen Enrico, Oma, Renzo und Angelina genau in dieser Reihenfolge aus. Mama und Papa bleiben sitzen, weil die Türen vorne manchmal etwas klemmen. Sie streiten sich deswegen noch ein bisschen, aber das hören wir draußen nur gedämpft. Sie haben die Seitenfenster schon hochgekurbelt, damit keiner den Wagen klauen kann. Dabei klaut die alte Karre bestimmt niemand, und hier schon gar nicht. Angelina starrt währenddessen die ganze Zeit auf ihr Smartphone, Renzo fächelt sich mit seiner Zeitung Luft zu, Enrico tritt mir grundlos gegen das Schienbein, und ich und Oma winken Opa, der aus seinem Fenster im zweiten Stock zur Begrüßung mit einer rot-weiß karierten Tischdecke wedelt.

Als Mama und Papa endlich aussteigen, lächeln sie, als wäre gar nichts gewesen.

»Wenn wir Opa besuchen, müsst ihr immer gute Laune haben, hört ihr!«, sagt Mama jeden Freitag, bevor wir losfahren. »Unsere Besuche sind doch die einzige Freude, die Opa noch hat. Die wollen wir ihm doch nicht verderben, oder?«

Dabei finde ich gar nicht, dass Opa irgendwie unglücklich wirkt. Das kann natürlich auch an unserem Besuch liegen. Ich weiß ja nicht, wie es ihm geht, wenn wir nicht da sind. Das ist wie mit dem Licht im Kühlschrank. Da weiß man ja auch nicht, ob es brennt, wenn die Tür zu ist, weil man es ja dann nicht mehr sehen kann. Auf mich macht Opa jedenfalls einen ziemlich zufriedenen Eindruck. Und warum auch nicht? Immerhin bewohnt er ein schönes geheiztes Zimmer und kriegt regelmäßig etwas zu essen auf den Tisch, ohne dass er dafür kochen oder einkaufen müsste. Und außerdem hat er hier viele Freunde von früher wiedergetroffen. Nein, unglücklich sieht Opa wirklich nicht aus, wie er da oben immer noch aus seinem Fenster winkt, während wir uns zusammen auf den Weg zum Eingang machen. Mama fährt mir übers Haar, um meine strubbelige Frisur glatt zu streichen. Das ist so eine blöde Gewohnheit von ihr. Kurz darauf haben wir auch schon den Eingang erreicht und Papa klingelt. Es dauert eine Weile, bis uns jemand öffnet. Der Mann grüßt uns wie alte Bekannte, und das ist kein Wunder, weil wir ja jeden Freitag hier sind. Direkt hinter der Tür müssen wir alle durch so eine Sicherheitsschranke, wie es sie auch an Flughäfen gibt. Also so ein Tor, das laut piepst, wenn man da durchgeht und irgendetwas aus Metall bei sich hat. Oma schimpft, dass sie ihren Gehstock nicht mit reinnehmen darf. Das macht sie jeden Freitag. Dabei kann ich den Mann verstehen. Wenn ich hier arbeiten würde, wollte ich ja auch nicht, dass jemand Waffen oder eine Feile in mein Gefängnis schmuggelt.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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