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Ein großes Phänomen unserer Zeit ist die schon etliche Jahre gängige Praxis der "Sekundärliteratur": es wird viel über ein Gebiet geschrieben und geforscht, wobei ganze Bibliotheken sich zu füllen begonnen haben. Mir ist in den vergangenen Jahren mehrfach ein grundsätzlicher Mangel dazu aufgefallen, nämlich die oft versäumte Lieferung des Originaltextes. Hier zwei Beispiele: Als Martin Walser in der Paulskirche zu Frankfurt am 11. Oktober 1998 seine berühmte Rede hielt, brach ein Sturm der Entrüstung los. Ich hatte die Rede an diesem Tage bei drei Sendern dreimal gehört, weil ich verstehen wollte. In den Tagen danach echauffierten sich Intellektuelle aller führenden Blätter, vergaßen allerdings, den Text abzudrucken. Ich fand ihn über Tage hinweg überhaupt nicht, um selber zu sehen! Ähnlich ging es zu im Jahre 2012 mit dem Gedicht "Was gesagt werden muss" von Günter Grass. Alle möglichen Blätter schrieben darüber, aber ich brauchte wieder Tage dazu, doch einfach den ganzen Text zum Selbstlesen irgendwo zu finden, weil die Kritiker wiederum vergessen hatten, ihn ganz zu publizieren! So verselbstständigen sich Sekundärquellen! Ich finde es in der Tat respektlos und unehrlich, einen Text, über den man forscht und schreibt, nicht zunächst für alle lesbar zugänglich zu machen! Aber genau das gedenke ich mit diesem Buch zu tun: der Leser wird alle Gleichnisse der vier Evangelien hier finden, neu übersetzt und geordnet, damit er sich ihnen selbst auszusetzen vermag. Der Griechischlernende wird wieder große Hilfe finden. Dieses Buch ist also kein neues Buch "über" Gleichnisse, als ob es noch mehr bedürfte, sondern eine Einladung zum Lesen und Vertiefen in die Texte selbst, und der Stoff ist wahrlich nicht gering! Jesus sagte im Johannesevangelium, Kap. 10: 14 Ἐγώ εἰμι ὁ ποιμὴν ὁ καλὸς καὶ γινώσκω τὰ ἐμὰ καὶ γινώσκουσίν με τὰ ἐμά. Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich. Jesus zu kennen ist der Schlüssel zum Verständnis der Gleichnisse, nicht theologische oder esoterische Mätzchen aristotelischer Art...
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Ein großes Phänomen unserer Zeit ist die schon etliche Jahre gängige Praxis der Sekundärliteratur: es wird viel über ein Gebiet geschrieben und geforscht, wobei ganze Bibliotheken sich zu füllen begonnen haben. Mir ist in den vergangenen Jahren mehrfach ein grundsätzlicher Mangel dazu aufgefallen, nämlich die oft versäumte Lieferung des Originaltextes.Hier zwei Beispiele:
Als Martin Walser in der Paulskirche zu Frankfurt am 11. Oktober 1998 seine berühmte Rede hielt, brach ein Sturm der Entrüstung los. Ich hatte die Rede an diesem Tage bei drei Sendern dreimal gehört, weil ich verstehen wollte. In den Tagen danach echauffierten sich Intellektuelle aller führenden Blätter, vergaßen allerdings, den Text abzudrucken. Ich fand ihn über Tage hinweg überhaupt nicht, um selber zu sehen!
Ähnlich ging es zu im Jahre 2012 mit dem Gedicht Was gesagt werden muss von Günter Grass. Alle möglichen Blätter schrieben darüber, aber ich brauchte wieder Tage dazu, doch einfach den ganzen Text zum Selbstlesen irgendwo zu finden, weil die Kritiker wiederum vergessen hatten, ihn ganz zu publizieren! So verselbstständigen sich Sekundärquellen...
Ich finde es in der Tat respektlos und unehrlich, einen Text, über den man forscht und schreibt, nicht zunächst für alle lesbar zugänglich zu machen! Aber genau das gedenke ich mit diesem Buch zu tun: der Leser wird alle Gleichnisse der vier Evangelien hier finden, neu übersetzt und geordnet, damit er sich ihnen selbst auszusetzen vermag. Der Griechischlernende wird wieder große Hilfe finden.
Dieses Buch ist also kein neues Buch über Gleichnisse, als ob es noch mehr bedürfte, sondern eine Einladung zum Lesen und Vertiefen in die Texte selbst, und der Stoff ist wahrlich nicht gering! Jesus sagte im Johannesevangelium, Kap. 10:
14 Ἐγώ εἰμι ὁ ποιμὴν ὁ καλὸς καὶ γινώσκω τὰ ἐμὰ καὶ γινώσκουσίν με τὰ ἐμά.
Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.
Jesus zu kennen ist der Schlüssel zum Verständnis der Gleichnisse, nicht theologische oder esoterische Mätzchen aristotelischer Art...
Sachsen, im Advent 2014
Es ist auffällig und scheint bedeutsam, dass das Jesusgeschehen, welches in den Texten des Neuen Testaments auf vielfältige Weise Beachtung und Interpretation findet, gleichsam Inspiration verliehen hat, einige klare und offene Korrekturen im Verständnis bestimmter Geschehnisse im Alten Testament vorzunehmen.
Das beginnt schon mit dem Anfang Gen 1,1: Gott sprach sein Es werde!, und es wurde: Licht (Vers 3), eine Wölbung (Vers 6), Trockenes sichtbar (Vers 9) und so bis zum sechsten Tag. Das greift der Beginn des Johannesevangeliums auf und interpretiert die Schöpfung des Es werde! durch das Wort, das am Anfang war und in Wahrheit Gottes Sohn bezeichnet, Jesus, den Christus. So tief geht nach Texten des Neuen Testamentes Wesen und Bedeutung des Mannes aus Galiläa, dass Hermeneuten traditionellen Judentums bis heute äußerste Schwierigkeiten bekundeten, dem Sohn des Handwerkers Josef und seiner Frau Maria als Gottesoffenbarung zu vertrauen; stattdessen haben sie ihn verflucht und als personifizierte Blasphemie Gottes, des Allmächtigen, betrachtet und verstanden. Der Interessierte wende sich nur tiefer dem Studium des Talmuds zu, und er wird genau verstehen, wovon ich spreche. Ein Lesetipp zur wärmsten Empfehlung: Peter Schäfer, Jesus im Talmud. Mohr Siebeck, 2007.
Nun hat nach Verständnis vieler Texte im Neuen Testament dieser Jesus aus Nazareth aber nicht nur als Wort Gottes in statischer Weise fungiert, über den dann gleichsam in traditioneller Art geschrieben ist und heilige Bücher verbreitet würden und in der Tat wurden, so dass aus der Figur des personalisierten Wortes Gottes eine Fortsetzung alter kanonischer Texte hinein in eine neue Schriftreligion des Neuen Testamentes geschah – das würde der bezeugten Lebendigkeit des auferstandenen Jesus nicht im Geringsten zuträglich sein und entsprechen. Vielmehr ist der lebendige Jesus anwesend und wirkend im Heiligen Geist, welcher gesandt ist zu denen, die an Jesus glauben, mit ihm sprechen und eine Beziehung zu ihm haben. Das ganze Neue Testament ist voll von Texten, die genau davon sprechen und klar davon zeugen, dass das Jesusgeschehen mehr ist als Schriftreligion und gelehrte Schriftauslegung, derer sich Hermeneuten in nicht selten spitzfindiger Art bedienen und ihre Gelehrsamkeit zur Schau stellen.
Dies offenbart die Neuinterpretation der alten, wohlbekannten Erzählung von der babylonischen Sprachverwirrung Gen 11,1-9. Die Ausgießung des Heiligen Geistes in der Apostelgeschichte nimmt genau dieses Thema auf und interpretiert das Wirken des Heiligen Geistes als das Gegenteil von Verwirrung und Unverständnis: Menschen fremder Kulturen und Sprachen begannen nun, gemeinsam zu verstehen (2,1-13)! Der Heilige Geist als Gegengeschichte zu Gen 11!
So stellt sich nun der lebendige Jesus Christus dar in den Zeugnissen des Neuen Testaments: einerseits im konservierenden Versuch der Schaffung eines kanonisierten Textkomplexes, Neues Testament genannt, der dem alten Glauben zugrunde liegt, lebendiges Gottesgeschehen ließe sich gleichsam einfangen zwischen Papier, Buchstaben und Tinte in Nachfolge des Alten Testaments als so verstandener Schriftreligion. Und andererseits bezeugen die Texte das lebendige und unmittelbare Wirken des Heiligen Geistes in denen, die Jesus als Herrn vertrauen.
Mir scheint diese Einsicht deshalb von grundlegender Bedeutung, weil eine alleinige Referenz zum gedruckten Text zwar Bedeutungen von Schriftreligion hervorhebt und zu begründen sucht, deshalb auch durchaus grundlegende und wichtige Verbindungen zwischen Altem und Neuem Testament betont und zu finden gedenkt. Allerdings, und das hat die Geschichte neutestamentlicher Forschung gezeigt, bedarf es hierzu nicht einer demütigen und vertrauenden Öffnung hin zum Herrn Jesus und zum Wirken des Heiligen Geistes, sondern vor allem Kenntnisse in Linguistik, Philosophie, Religionswissenschaften und aristotelischem Denken, das die Welt vornehmlich als Ding- und Sachuniversum zu verstehen und beschreiben versucht. Also kurz: der Weg über Erforschung und Schließen auf hermeneutische Zugangsweisen über einen verschriftlichten Textkomplex alleine ohne eigene Beziehung zu Jesus Christus und Bitte um Beistand des Heiligen Geistes mag zwar ganz sicher zu einigen tiefen und grundlegenden Einsichten führen, die nicht wenige Kapitel in einem Buch über das Neue Testament als Textzeugnis füllen würden. Allerdings hat Jesus klar das Wirken des Heiligen Geistes beschrieben und verheißen, und in Briefen des Neuen Testaments wird nicht unübersehbar bezeugt, dass der Heilige Geist keine Sache ist, in aristotelischer Manier beschreibbar, sondern ein Beziehungsgeschehen, nämlich im Anrufen des Herrn geschehend.
Wer also selbst die kleinsten Winkelzüge und Nuancen des Neuen Testaments kennen würde, um damit zu brillieren, aber keine lebendige Beziehung zu Jesus Christus hat, die immer mit dem Heiligen Geist einhergeht, weil der zu der Beziehung gerufen und gezogen hat, hat nichts von Jesus, dem Christus und dem Wesen Gottes, nämlich das Verlorene zu suchen und retten, verstanden. Das Zeugnis der Texte des Neuen Testaments will nicht vornehmlich in Strukturen, Aufbau und Relationen hineinführen, so interessant sie sein mögen; bestenfalls sind das wohl nur Nebeneffekte, die der im Geiste frei Seiende erforschen mag, solange er will. Das Zeugnis des Neuen Testamentes will vielmehr in eine persönliche Beziehung und in ein Reden mit Jesus Christus führen, in dem sich Gott offenbart, es ist aus einem Beziehungsgeschehen entstanden und möchte zu einem Beziehungsgeschehen des Lesers und Vernehmenden führen. Ich meine noch heute, dass ein Mensch allein durch das Lesen eines Evangeliums, z. B. des Johannesevangeliums, ohne den mehr komplizierten Briefen des Paulus folgen zu können, sich für Jesus Christus zu öffnen vermag, indem er zu ihm Vertrauen findet und sich, vom Heiligen Geist getrieben, redend und also betend zu ihm wendet. Dagegen mag jemand der Neue Testament hin und zurück auswendig können, samt allen Formen, Figuren und Zusammenhängen: es kann sein, dass er nichts verstanden hat, aber auch nicht den kleinsten Teil des Grundes, welcher Jesus Christus ist. Und eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus zu haben, ist die Grundbotschaft des Neuen Testaments, und zwar für alle Menschen, auch die linguistisch, philosophisch und religionswissenschaftlich unbeleckten. Jesus Christus braucht keine Linguistik, keine philosophischen und historischen, aristotelisch verstandenen Mätzchen, er ist nicht angewiesen auf intellektuelle Höhenflüge schlauer Hermeneuten, die meinen, sie seien nötig zur Verständlichmachung jener „historisch weit entfernten“ Texte des Neuen Testamentes.
Stattdessen wirkt der Herr durch seinen lebendigen Geist, er ist nicht ein Herr eines schriftlichen Buches, ein „Schriftherr“, dem wir glauben sollten, sondern vielmehr der lebendige Herr für lebendige Menschen in lebendigen Beziehungen, der gestern, heute und in Ewigkeit wirkt (Heb 13,8). Die Schrift aber zeugt davon als Zeugnis und Ruf, dem Ziehen des Heiligen Geistes zur Beziehung zu folgen.
Seit über vierzig Jahren lebe ich nun mit der Bibel und speziell mit dem Neuen Testament. Dabei bin ich unzählige Wege gegangen und habe den Herrn, den ich schon als junger Mann kennenlernte, über weite Strecken vergessen im intellektuellen Parlieren und Resümieren. Ich habe ihn so oft immer wieder rufen hören, aber ich habe nicht geantwortet, und ich sage es ehrlich: ich schämte mich, weil ich hinter meiner Maske von Gelehrtheit und Stolz spürte, dass ich ein Sünder bin und ein verletzter Mensch, der des Herrn Gebot der Liebe und Vergebung kannte, ihnen aber nicht wirklich traute.
Und wenn ich jetzt über Gleichnisse in den Evangelien schreibe, dann muss ich an die Menge der Literatur denken, die darüber auf dem theologischen und spirituellen Buchmarkt erschienen und erhältlich ist. Einst hatte mein alter Bischof darüber promoviert, mit dem ich oft und gern in seinem großen Arbeitszimmer saß und redete und der später meine Kirche auf einen Weg gebracht hatte (freilich im Verbund mit anderen), der mir noch heute starke Bauchschmerzen bereitet. Die Neutestamentler haben aus den Gleichnissen Jesu in den Evangelien einen komplexen Forschungsgegenstand gemacht und haben, so scheint mir, dabei die Kraft vergessen, die aus den Reden des Jesus aus Nazareth schon beim einfachen Lesen herausspringt...
Anstatt also nun vornehmlich über Gleichnisse zu schreiben, möchte ich jedes Gleichnis in den vier Evangelien neu übersetzen und in seinem Verbund aufzeigen. Es reicht tatsächlich zu wissen, dass ein Gleichnis eine Geschichte ist, in der etwas verglichen wird, sei sie theoretisch, aus dem Leben, kurz, lang oder komplex, der Hörer wird schnell merken, um was es geht. Gleichnis heißt griechisch παραβολή und kommt von dem Verb παραβάλλειν (nebeneinanderwerfen, danebenstellen).
Mein Anliegen ist die Publizierung der gesamten Texte aus den Evangelien, damit man sie liest und vergleicht. Der Griechischlernende wird wiederum schönen und lohnenden Stoff zum Lernen und Üben finden und der Vertrauende in Jesus tiefe Anregungen, ihm weiter zu vertrauen und mutig zu sein in einer Welt, die in ihrer Gottlosigkeit, Verlogenheit und Unmenschlichkeit nicht mehr zu übersehen ist. Und der Leser der Gleichnisse samt Kontexten wird sehr schnell merken, mit was er es hier zu tun hat.
Nun sagen viele, Jesus hätte in Gleichnissen gesprochen, damit die Hörer ihn leichter verstehen würden. Das klingt gut, zumal von sprachwissenschaftlicher Seite. Allerdings widerspricht dem die Aussage aus dem Evangelium selbst (Mt 13,10-17):
10 Καὶ προσελθόντες οἱ μαθηταὶ εἶπαν αὐτῷ· διὰ τί ἐν παραβολαῖς λαλεῖς αὐτοῖς;
Und herzugekommen, sprachen seine Jünger zu ihm: Durch was (warum) redest du in Gleichnissen zu ihnen?
11 ὁ δὲ ἀποκριθεὶς εἶπεν αὐτοῖς· ὅτι ὑμῖν δέδοται γνῶναι τὰ μυστήρια τῆς βασιλείας τῶν οὐρανῶν, ἐκείνοις δὲ οὐ δέδοται.
Der (Jesus) aber, indem er antwortete, sprach er zu ihnen: (Na) weil es euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reichs der Himmel zu erkennen, jenen aber ist es nicht gegeben!
12 ὅστις γὰρ ἔχει, δοθήσεται αὐτῷ καὶ περισσευθήσεται· ὅστις δὲ οὐκ ἔχει, καὶ ὃ ἔχει ἀρθήσεται ἀπ’ αὐτοῦ.
Denn jeder, der (Verständnis) hat, dem wird gegeben werden, und mit Überfluss versehen werden! Jeder aber, der kein (Verständnis) hat, (dem) wird auch, was er hat, von ihm genommen werden!
13 διὰ τοῦτο ἐν παραβολαῖς αὐτοῖς λαλῶ, ὅτι βλέποντες οὐ βλέπουσιν καὶ ἀκούοντες οὐκ ἀκούουσιν οὐδὲ συνίουσιν,
Durch dieses (darum) spreche ich in Gleichnissen zu ihnen, auf dass sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch begreifen!
14 καὶ ἀναπληροῦται αὐτοῖς ἡ προφητεία Ἠσαΐου ἡ λέγουσα· ἀκοῇ ἀκούσετε καὶ οὐ μὴ συνῆτε, καὶ βλέποντες βλέψετε καὶ οὐ μὴ ἴδητε.
Und ihnen wird die Prophetie (Weissagung) Jesajas erfüllt, die spricht (Jes 6,9-19): Mit Ohren werdet ihr hören und nimmermehr verstehen, und sehend werdet ihr sehen und nimmermehr erkennen (wahrnehmen)!
15 ἐπαχύνθη γὰρ ἡ καρδία τοῦ λαοῦ τούτου, καὶ τοῖς ὠσὶν βαρέως ἤκουσαν καὶ τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτῶν ἐκάμμυσαν, μήποτε ἴδωσιν τοῖς ὀφθαλμοῖς καὶ τοῖς ὠσὶν ἀκούσωσιν καὶ τῇ καρδίᾳ συνῶσιν καὶ ἐπιστρέψωσιν καὶ ἰάσομαι αὐτούς.
Denn stumpf geworden ist das Herz dieses Volkes, und mit ihren Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie mit den Augen nicht etwa erkennen (wahrnehmen) und mit Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heilen werde!
16 ὑμῶν δὲ μακάριοι οἱ ὀφθαλμοὶ ὅτι βλέπουσιν καὶ τὰ ὦτα ὑμῶν ὅτι ἀκούουσιν.
Selig aber eure Augen, dass sie sehen und eure Ohren, dass sie hören!
17 ἀμὴν γὰρ λέγω ὑμῖν ὅτι πολλοὶ προφῆται καὶ δίκαιοι ἐπεθύμησαν ἰδεῖν ἃ βλέπετε καὶ οὐκ εἶδαν, καὶ ἀκοῦσαι ἃ ἀκούετε καὶ οὐκ ἤκουσαν.
Amen (wahrlich), denn ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte begehrten zu erkennen (wahrzunehmen), was ihr seht und haben (es) nicht erkannt (wahrgenommen), und (begehrten) zu hören, was ihr hört und haben nicht (davon) gehört!
Seltsamerweise verstehen in Matthäus die Jünger die Gleichnisse, in Markus eher nicht:
Mt 13,51: Συνήκατε ταῦτα πάντα; λέγουσιν αὐτῷ· ναί.
(Also was nun:) Habt ihr dieses alles verstanden? (Die Jünger) sprechen zu ihm: Ja!
Dagegen Mk 4,13:
Καὶ λέγει αὐτοῖς· οὐκ οἴδατε τὴν παραβολὴν ταύτην, καὶ πῶς πάσας τὰς παραβολὰς γνώσεσθε;
Und er spricht zu ihnen: Wisst (kennt) ihr dieses Gleichnis nicht? Und wie werdet ihr alle die (anderen) Gleichnisse erkennen?
Und Mk 4,33-34:
33 Καὶ τοιαύταις παραβολαῖς πολλαῖς ἐλάλει αὐτοῖς τὸν λόγον καθὼς ἠδύναντο ἀκούειν·
Und in vielen so beschaffenen Gleichnissen redete er zu ihnen das Wort (, und zwar so,) wie sie vermochten (in der Lage waren) zu hören.
34 χωρὶς δὲ παραβολῆς οὐκ ἐλάλει αὐτοῖς, κατ’ ἰδίαν δὲ τοῖς ἰδίοις μαθηταῖς ἐπέλυεν πάντα.
Ohne Gleichnisse aber redete er nicht zu ihnen, für sich allein (privat) aber deutete er den eigenen (einzelnen) Jüngern alles.
Ebenso lesen wir im Johannesevangelium sehr interessante Sätze:
Joh 10,6: Ταύτην τὴν παροιμίαν εἶπεν αὐτοῖς ὁ Ἰησοῦς, ἐκεῖνοι δὲ οὐκ ἔγνωσαν τίνα ἦν ἃ ἐλάλει αὐτοῖς.