Scharfe Mädels - Dauergeil und ohne Tabus - Robin Goodfellow - E-Book

Scharfe Mädels - Dauergeil und ohne Tabus E-Book

Robin Goodfellow

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Beschreibung

Einmal Sex mit allem und extra heiß: „Scharfe Mädels – Dauergeil und ohne Tabus“ von Robin Goodfellow jetzt als eBook bei venusbooks. Als der Redakteur Max diese schöne Unschuld sieht, ist er wie gelähmt: Normalerweise findet er nichts so geil, wie die billigsten Schlampen nächtelang wund zu ficken, aber diesmal ist alles anders. Kerstin ist schüchtern, devot und – blind. Kann der dauergeile Max sich bei dieser sittsamen Frau zurückhalten? Oder ist das kleine Luder etwa gar nicht so harmlos? Max’ Schwester Tracy geht der Sache auf den Grund … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Scharfe Mädels – Dauergeil und ohne Tabus“ von Robin Goodfellow. Lesen ist sexy: venusbooks – der erotische eBook-Verlag. Jugendschutzhinweis: Im realen Leben dürfen Erotik und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden fiktive erotische Phantasien geschildert, die in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Der Inhalt dieses eBooks ist daher für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

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Seitenzahl: 224

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Über dieses Buch:

Als der Redakteur Max diese schöne Unschuld sieht, ist er wie gelähmt: Normalerweise findet er nichts so geil, wie die billigsten Schlampen nächtelang wund zu ficken, aber diesmal ist alles anders. Kerstin ist schüchtern, devot und – blind. Kann der dauergeile Max sich bei dieser sittsamen Frau zurückhalten? Oder ist das kleine Luder etwa gar nicht so harmlos? Max’ Schwester Tracy geht der Sache auf den Grund …

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eBook-Neuausgabe Januar 2017

Ein eBook des venusbooks Verlags. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Dieses Buch erschien bereits 2000 unter dem Titel Kerstin - Blinde Leidenschaft bei Edition Combes

Copyright © der Originalausgabe 2000 Edition Combes im Verlag Frank de la Porte, 96328 Küps

Copyright © der eBook-Neuausgabe 2017 venusbooks GmbH, München

Copyright © der aktuellen eBook-Neuausgabe 2020 venusbooks Verlag. venusbooks ist ein Verlagslabel der dotbooks GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nele Schütz Design unter Verwendung eines Bildmotivs von shutterstock/evgeny varlamov

eBook-Herstellung: Open Publishing GmbH

ISBN 978-3-96898-043-0

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Liebe Leserin, lieber Leser, wir freuen uns, dass Sie sich für dieses eBook entschieden haben. Bitte beachten Sie, dass Sie damit ausschließlich ein Leserecht erworben haben: Sie dürfen dieses eBook – anders als ein gedrucktes Buch – nicht verleihen, verkaufen, in anderer Form weitergeben oder Dritten zugänglich machen. Die unerlaubte Verbreitung von eBooks ist – wie der illegale Download von Musikdateien und Videos – untersagt und kein Freundschaftsdienst oder Bagatelldelikt, sondern Diebstahl geistigen Eigentums, mit dem Sie sich strafbar machen und der Autorin oder dem Autor finanziellen Schaden zufügen. Bei Fragen können Sie sich jederzeit direkt an uns wenden: [email protected]. Mit herzlichem Gruß: das Team des venusbooks-Verlags

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Im realen Leben dürfen Erotik, Sinnlichkeit und sexuelle Handlungen jeder Art ausschließlich zwischen gleichberechtigten Partnern im gegenseitigen Einvernehmen stattfinden. In diesem eBook werden erotische Phantasien geschildert, die vielleicht nicht jeder Leserin und jedem Leser gefallen und in einigen Fällen weder den allgemeinen Moralvorstellungen noch den Gesetzen der Realität folgen. Es handelt sich dabei um rein fiktive Geschichten; sämtliche Figuren und Begebenheiten sind frei erfunden. Der Inhalt dieses eBooks ist für Minderjährige nicht geeignet und das Lesen nur gestattet, wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind.

Robin Goodfellow

Scharfe Mädels - Dauergeil und ohne Tabus

Erotischer Roman

venusbooks

Liebe geht doch durch den Magen

Eigentlich wäre er ja viel lieber mit einem kühlen Weißbier, einer knusprigen Brezel und einem cremigen Obatzten gemütlich im Biergarten unter einem schattigen Kastanienbaum gesessen, denn es war wieder mal einer dieser heißen, flimmernden Münchner Sommertage.

Aber daran lag es nicht, dass ihm plötzlich, von einem Moment zum anderen, der Schweiß auf der Stirn stand, als sein suchender Blick wie angewurzelt auf einem schon arg verkratzten Buchrücken hängenblieb. Die einstmals golden geprägten Buchstaben waren schon fast nicht mehr lesbar. Nur mit Mühe konnte er gerade noch ein einziges Wort entziffern: Kochkunst.

Daniel Färber erkannte sofort, dass es sich hier um ein außergewöhnliches Exemplar handelte, das er da auf einem wackligen Flohmarkt-Tapeziertisch inmitten einer verstaubten Bücherreihe stehen sah. Eingeklemmt zwischen zerrupften, alten Schallplattenhüllen links und einem verbeulten Aluminiumtopf rechts. An der Innenseite des Kochgeschirrs war noch deutlich die Speisenfolge vergangener Zeiten zu erkennen.

Der Graubärtige in seiner blau-weiß gestreiften Latzhose, auf einem Campingstuhl hinter dem Tapeziertisch sitzend, sog gedankenverloren an seiner Pfeife, als trauere er diesen Zeiten nach.

Spaghetti mit Tomatensoße, schlussfolgerte Daniel auf Grund der vertrockneten rötlichen Nudel, die noch am Topfrand klebte.

Ständig lächelnd beobachtete der Graubärtige die wenigen Leute, die sich für seine außergewöhnlichen Utensilien interessierten. Ab und zu verdrehte er die Augen, als wäre seine Pfeife nicht mit Tabak, sondern mit erlesenem Haschisch gefüllt.

Seine nicht mehr sehr reichlich vorhandenen, ebenfalls angegrauten Haupthaare waren mit einem Gummi zu einem Pferdeschwanz gebunden, und an seinem Hals baumelte an einen dünnen Lederband ein metallenes Friedensamulett.

Übriggebliebener Achtundsechziger oder so, überlegte Daniel Färber. Gespielt desinteressiert nahm er das entdeckte Buch langsam aus dem Stapel. Er befühlte den speckigen Schweinslederrücken und blätterte neugierig. Sein Herz schlug bis zum Hals, als er genau das fand, wonach er suchte: Flecken – kreisrunde, kleine und größere Flecken.

Jetzt war sich Daniel ganz sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte. Fettspritzer waren es, die auf dem vergilbten Papier dunkle Kreise hinterlassen hatten und somit den häufigen Gebrauch des alten Kochbuches erkennen ließen.

Aufgeregt, aber langsam klappte Daniel das Buch wieder zu. Jetzt nur nicht nervös werden, dachte er, noch keinerlei Interesse zeigen, sonst steigt der Preis schneller, als ich schauen kann.

Unauffällig blickte er zu dem Graubärtigen hinüber, der gelegentlich aufsah und dabei grinste. Anscheinend war es ihm wirklich nicht klar, was für ein kostbarer Schatz da zwischen seinen vergammelten Flohmarktsachen lag. Vielleicht aber war er einfach nur ein Ignorant, dem kulinarische Freuden egal waren und der sich sein tägliches Mahl bei McDonald’s holte. Oder er spielte nur den Unwissenden und wusste doch Bescheid?

Zur Ablenkung nahm Daniel größtes Interesse vortäuschend ein zweites Buch aus der Reihe und blätterte darin, obwohl er seine Aufregung kaum mehr verbergen konnte.

Wilhelm Reich – Der Orgasmus, las er. Die Seiten waren abgenutzt, hatten Eselsohren und waren auch mit einigen, diesmal aber leicht gelblichen Flecken bedeckt.

Doch ein Achtundsechziger, dachte Daniel.

Er nahm das Schweinslederrücken-Buch wieder zur Hand und schlug die erste Seite auf.

Die Verzierung des Frontispiz’ bestand aus einer kleinen Kupferstichvignette, die Kochtöpfe, Kellen, Besteck und verschiedene Kräuter darstellte. In fast verblasster Tinte und mit Feder geschrieben stand in schwungvoller Handschrift darunter: Für mein lieb Elisabeth, 1854.

Ehrfurchtsvoll und vorsichtig schaute er auf die gegenüberliegende rechte Seite und … hielt erst mal den Atem an.

Anna Wecker, las er die gedruckte altdeutsche Schrift leise vor sich hin. Ein köstlich neu Kochbuch. Und weiter unten stand: Leipzig anno 1791.

Es war zwar nicht die Originalausgabe, die war aus der Schweiz von 1597, aber er hatte einen der seltenen deutschen Nachdrucke gefunden. Und ein Copyright besteht auch nicht mehr, war sein nächster freudiger Gedanke. Obwohl ihm eigentlich zum Jubeln war, beherrschte sich Daniel.

Kochen und sich mit Kochliteratur beschäftigen, war seine große Leidenschaft. Den ganzen Tag saß er mit Max, seinem Mitarbeiter, in seinem Studio zu Hause am Computer, entwarf Logos und Werbetexte für Firmen und freute sich auf einen ruhigen, beschaulichen Abend mit Köcheln, Brutzeln und anschließendem verträumtem Essen, natürlich im Beisein eines hübschen Mädchens.

Das heißt, ruhig und beschaulich war es eigentlich immer nur bis zum Ende des Essens – meistens jedenfalls!

Manche der Mädchen schafften es nicht bis dahin, sondern fielen schon beim Nachtisch über ihn her, als ob er das Dessert wäre. Als ginge es darum, nymphomanische Ansprüche zu befriedigen, zerrten ihn manche ins Bett.

Seit er sich vor ungefähr vier Jahren – ausgelöst durch einen zufälligen Auftrag des Münchner Verlages Garland – mit Kochrezepten beschäftigt hatte, einige auch ausprobieren musste, und nach und nach immer mehr Spaß am Kochen fand, fragte er sich immer wieder, warum die Kombination aus gutem Essen, hervorragendem Wein und sinnlicher Musik bei vielen Frauen eine solche Triebhaftigkeit auslöste, dass sie sämtliche Hemmungen über Bord warfen und mit ihm vögelten, als hätten sie seit Wochen wie die Nonnen gelebt.

Keine Frage, bald nutzte er seine Kochkunst bewusst aus. Aber nie hatte er eines der Mädchen ins Bett gezwungen. Sie waren es, die ihre sexuellen Freiheiten mit ihm auslebten und sie auf vielfältige Art bereicherten.

Natürlich fickte er nur mit einem Kondom, denn wenn sie so schnell in sein Bett stiegen, machten sie das sicher auch bei anderen.

Daniel dachte an den Abend vor zwei Tagen und bekam sofort einen Steifen. Marlen war so phantastisch scharf gewesen wie das vorangegangene balinesische Chickencurry, das er ihr kredenzte. Bebend vor Geilheit hatte sie ihn ins Bett gezogen, ihre Beine angehoben und sie so um seinen Körper geschlungen, dass der feuchte Eingang ihrer Vagina genau gegen seine Eichel drückte. Und er hatte zugestoßen, fickte die siebzehnjährige Rothaarige, die wild keuchend unter ihm gelegen hatte, wie ein Berserker. Sie wollte es so. Ihre weißen Brüstchen hatten plötzlich unter seinen zupackenden Händen geglüht. Und sie hatte dabei gleichzeitig ihren Kitzler gerubbelt, an ihren schlüpfrigen Mösenlippen gespielt und seinen nassen Schwanz befühlt, der zwischen ihnen ein- und ausfuhr.

Daniel Färber hielt das Kochbuch und Reichs Orgasmus hoch und sah den Bärtigen dabei wortlos an.

Der nahm die beiden Bücher und betrachtete sie auffallend lang.

»Gute Wahl«, nuschelte er kaum verständlich aus dem linken Mundwinkel, wobei seine Pfeife an der anderen Seite auf und ab wippte.

Meint der jetzt den Reich, das Kochbuch oder beide zusammen, überlegte Daniel Färber und hoffte, dass er jetzt nicht die ausführliche Herkunftsgeschichte der beiden Bücher zu hören bekam.

»Dreißig zusammen«, sagte er aber nur, und Daniel Färber wusste, dass der Althippie wirklich keine Ahnung hatte. Er hätte auch zweihundert gezahlt, das alte Kochbuch hatte mindestens den zehnfachen Wert. Er hielt dem grinsenden Bärtigen einen Zwanziger und einen Zehner hin, die flugs – so schnell konnte es Daniel gar nicht verfolgen – in seiner ausgebeulten Hosentasche verschwanden.

»Vielleicht noch einen antiken Kochtopf dazu?«

Daniel lehnte dankend ab, klemmte sich die beiden Bücher unter den Arm und ging langsam die anderen Flohmarkttische entlang.

An einem der nächsten legte er den Reichschen Orgasmus zu einigen anderen Büchern.

»Könnt ihr vielleicht brauchen!«, sagte er zu dem knutschenden Teenagerpärchen hinter dem Tisch, das aussah, als würde es vor Geilheit jeden Augenblick darunter verschwinden.

»Blödmann – hey!«, hörte er noch hinter sich und ging jetzt etwas eiliger zum Ausgang des Münchner Ostpark-Flohmarktgeländes. Sein Auto hatte er in einer der Seitenstraßen geparkt.

Wieder daheim rief Daniel erst mal Max an. Max arbeitete als Illustrator bei ihm im Studio, und am Computer machte dem Neunzehnjährigen so schnell keiner was vor – er eingeschlossen. Max teilte mit ihm zwar nicht seine Leidenschaft fürs Kochen und Essen – für ihn war ein Big Mäc immer noch gehobene Mittelklasse, aber die Vorliebe, hübsche Mädchen zu vögeln, hatten sie allemal gemeinsam.

»Hattest du eine in der Falle gestern?«, war dementsprechend auch Max’ erste Frage.

»Vorgestern! Marlen war hier.«

»Marlen – die Rothaarige? Du hast echt diese Rothaarige gebumst?«

»Ja, was ist daran so schlimm? Sie war super!«

»Du bumst Albinos?«

»Red nicht so einen Schmarren, Max! Marlen ist kein Albino, sie hat rote Haare und … na ja, einfach nur ’ne natürliche helle Haut wie alle Blonden und Rothaarigen.«

»Ihr fehlen eindeutig die Pigmente. Ich sage dir, die färbt ab, schau mal nach, ob du noch Flecken am Pimmel hast.« Max lachte sich fast kaputt über seinen eigenen Witz, und als er sich beruhigt hatte, fragte er: »Ist sie überhaupt eine echte Rothaarige, hm? Hast du’s ihr richtig besorgt?«

»Sie ist, und ich habe! Verdammt nochmal, Max, kannst du außer ans Fressen und Ficken überhaupt noch an was anderes denken?«

»Apropos ficken, ich war gestern mit Moni, die mit den kurzen, schwarzen Haaren und dem süßen Apfelarsch …«

»Ich kenn’ sie, du brauchst mir nicht ihren Hintern zu beschreiben«, unterbrach Daniel Max’ Rede.

Moni half ihnen im Studio ab und zu aus, wenn viel Text zu schreiben war. Abends kellnerte sie im Café Rousseau im Stadtteil Neuhausen.

»… also mit ihr war ich in der Muffathalle und danach habe ich sie nach Hause gebracht. Der reine Wahnsinn, ich sag’s dir. Sie hat da so ein irres Fell im Bett und durch die elektrostatische Aufladung hatte ich ständig so ein kleines Funken in den Eiern, das bei jedem Stoß auf ihre Möse übersprang. Hey, ich sag’s dir, das war der Hammer!«

Daniel grinste, stellte sich Max’ funkensprühenden Hodensack bildlich vor und musste lachen.

»Dann bist du ja sicher für die Arbeit morgen gut aufgeladen. Ich habe da übrigens …«

»Was heißt aufgeladen! Moni hat mich so ausgesaugt, meine Eier fühlen sich wie Dörrpflaumen an, ich kann im Moment nur noch an Krücken gehen.«

Daniel musste bei dem Gedanken an behaarte Dörrpflaumen wieder lachen.

»… also, ich habe da vorhin auf dem Flohmarkt ein altes Kochbuch gefunden. Da sind mindestens zweitausend Mäuse vom Verlag drin und für dich sicher viele Illustrationen! Ein bisschen so wie alte colorierte Stiche, könnte ich mir vorstellen. Haben wir da nicht so ein Programm, mit dem man Bilder auf alt trimmen kann?«

»Du mit deinen alten Kochbüchern! Aber sowas kriege ich locker hin. Äh, was ich eigentlich fragen wollte, hast du Lust, mit auf einen Hamburger ins Planet Hollywood zu gehen?«

»Max, du bist und bleibst eine kulinarische Wildsau, vergiss es! Ich sehe dich also morgen früh hier im Studio – ohne Krücken! Tschau!«

Er legte auf, ging die Wendeltreppe hoch ins Studio im ersten Stock seiner Wohnung, suchte eine Platte von Bonnie Rait aus und verkrümelte sich mit dem erstandenen Buch auf das Sofa.

Anna Wecker empfahl reichliche Verwendung von Knoblauch, viel Gewürzen und säuerlichen fettlosen Saucen.

Sehr sympathisch, dachte Daniel.

Sie war nicht einfach, diese altdeutsche Sprache. Daniel las laut und langsam: Nemm Kohl oter guth Salat, gekocht geschnitthen Ochsenfleisch oter Wiltpret, ein Hant gedrückt Hafer, Mehl, Zwibel. Gyß weiß Brüh dazuh unnd koch. Bräun fein Mehl in finnisch Butter, gyß es ins Brüh unnd dick mit Ei. – Ein Rezept für eine russische Krautsuppe mit Fleisch!

Etwa zwanzig Seiten enthielten köstliche Suppen und Würste, viel mehr noch Meeresgetier und Fisch. Davon allein schon fünfzig verschiedene Rezepte über die Zubereitung von Hecht.

Der Zettel, der plötzlich beim Weiterblättern zwischen den Seiten hervorrutschte, war ihm auf dem Flohmarkt gar nicht aufgefallen. Es war ein dickes, hellbraunes Papier, eine abgerissene Ecke eines größeren Blattes. Ganz oben in der Mitte stand handschriftlich mit spitzer Feder geschrieben, fast verblasst, ein einziges Wort: Oberon.

Darunter reihte sich in vier Zeilen eine komische Anordnung von kleinen Punkten. Mal waren zwei dicht untereinander, dann wieder drei. Oder einzeln dastehende, mal drei senkrechte und oben zwei waagerechte zusammen. Was war das? Standen diese Zeichen für Buchstaben?

Eine Kryptographie!, durchfuhr es ihn. Ein Schatz? – Blödsinn! – Ein geheimes Kochrezept? – Schon eher! – Mysteriöse Zutaten? – Was war Oberon?

Daniel schlug die erste Seite auf und verglich die dortige Handschrift mit der auf dem Zettel. Als Grafiker und Layouter erkannte er sofort, dass beide von derselben Person geschrieben waren.

Aber das Sonderbarste war, dass diese Punkte auf der Vorderseite des Zettels leicht erhaben und etwas angemalt waren, auf der Rückseite aber waren sie vertieft, wie geprägt und schon etwas plattgedrückt, aber noch erkennbar.

Er musste sich schon einmal mit Kryptographie beschäftigen, einem Titelbild und der Gestaltung von zehn Seiten von Edgar Allan Poes Essay Geheimschriften. Er erinnerte sich an den Artikel, an einige Details jedenfalls.

In den meisten Sprachen kamen Laute wie e, i, und r am häufigsten vor, dann folgten t und o. Er begann, die Zeichen zu zählen, die für ihn gleich aussahen. Aber wie er sie auch zusammensetzte, es ergab keinen Sinn.

»Scheiße«, murmelte Daniel und legte den Zettel in das Buch zurück.

Nachdenklich ging er die Treppe hinunter in die Wohnung, braute sich seinen üblichen Sonntagnachmittagstee und ging wieder zurück ins Studio. Bonnie Rait hatte ihr Duett mit John Lee Hooker zu Ende gesungen.

Nachdem Daniel Teekanne und Tasse auf das Tischchen vor der Couch gestellt hatte, suchte er in seiner Bluessammlung nach einer anderen Scheibe. Back Country Blues legte er auf den Plattenteller und las den kurzen Hinweis auf der Rückseite des Covers: Live at Finian’s Rainbow, New York, Brownie McGhee and Blind Sonny Terry.

Blind Sonny Terry?

Er las es zweimal. Und in seinem Hirn klingelte es plötzlich wie bei einem Feuermelder. Natürlich, genau das war’s – Blindenschrift! Auf dem Zettel das war Blindenschrift! Er nahm das Papier wieder aus dem Buch. Warum war er nicht gleich darauf gekommen? Daniel überlegte fieberhaft. Wer in seinem Bekanntenkreis konnte Blindenschrift lesen? Niemand fiel ihm ein.

Er nahm das Münchner Telefonbuch und suchte bei Blinden … Blindenhilfsverein … Blindenhörbücherei, Ottostraße 26, – ja das klingt gut, da gibt’s sicher jemand, der ihm helfen konnte, aber heute war Sonntag. Daniel Färber war ganz aufgeregt. Das Telefon klingelte plötzlich, er nahm ab. Marlen war am anderen Ende.

»Hallo Daniel, ich wollte mich für das tolle Essen bedanken.«

»Nur fürs Essen?«, fragte er verschmitzt.

»Sei nicht so ein Pascha, Danny, natürlich warst du super, wenn du das hören wolltest. Du hast mich fast wund gevögelt. Und deine Zunge – oh mein Gott – mein Kitzler ist jetzt noch geschwollen.«

»Wie du an meinen Schwanz gelutscht hast, war aber auch nicht schlecht. Sollten wir gelegentlich wiederholen.«

»Jederzeit, Danny, ruf mich einfach an«, flüsterte sie und legte auf.

***

Am nächsten Tag verließ er das Studio schon um vier. Max arbeitete am Computer noch an einigen Illustrationen für ein asiatisches Kochbuch. Daniel zeigte ihm noch schnell das Buch und den Zettel, den er darin gefunden hatte, und sagte, dass er versuchen wolle, die Schrift übersetzen zu lassen.

»Bin in zwei Stunden wieder da«, rief er ihm von der Treppe aus noch zu, »und übrigens, in Asien werden fast nur Limonen beim Kochen verwendet, und die sind grün, klein und rund – also schmeiß die Zitrone raus.«

»Scheiße, hätt’ste auch früher sagen können«, rief er Daniel nach, als er die Wendeltreppe hinunterging.

***

Die Ottostraße fand er auf Anhieb und auch das Gebäude dieser Blindenhörbücherei.

»Färber! – Grüß Gott. Ich äh … ich hätte da gerne einen Text in … äh … von Blindenschrift übersetzt«, sagte er zu einer älteren Dame hinter der Empfangstheke, die über sein unangemeldetes Erscheinen anscheinend nicht sehr erfreut war. Frau Muggenthaler, las Daniel auf einem kleinen Schild auf dem Bord. »Es sind nur vier Zeilen – bitte«, schob er schnell nach, als sich eine abwehrende Geste von Frau Muggenthaler andeutete.

Sie sah ihn über die Gläser ihrer Lesebrille an, sog dabei langsam die Luft ein, stieß sie mit einem Schnaufer wieder aus und griff gequält zum Telefonhörer. »Dauert normalerweise eine Woche«, murmelte sie gereizt vor sich hin. »Frau Paulsen, haben Sie kurz Zeit? Ich schicke Ihnen da …«, sie sah Daniel noch mal über ihre Brillengläser an, »jemand hoch für eine … ja … aber sind nur vier Zeilen – ist gut. Frau Paulsen – Aufzug, dritter Stock und dann …«

In der ausgestreckten Hand immer noch den Telefonhörer haltend, erklärte sie Daniel Färber den Weg. Das verdrallte Kabel wirbelte dabei wie ein Springseil durch die Luft.

»Vielen Dank!«

Daniel Färber fuhr in die dritte Etage hoch und ging den beschriebenen hellblauen Flur entlang bis zu einer braun getönten Glastür. An der rechten Seite der Tür befand sich ein Plexiglasschild. Kerstin Paulsen, las er. Unter dem Namen war eine Anordnung einiger der Zeichen wie auf seinem Papier angebracht, aber größer und aus einem dicken Material, so dass sie auch fühlbar waren. Sicher ihr Name in Blindenschrift, dachte Daniel.

Er klopfte, drückte die Glastür auf und trat in einen großen Raum mit Parkettboden. Drei Wände waren bis zur Decke mit Bücher- und Kassettenregalen zugestellt, rollende Leitern lehnten davor. Eine Art Bibliothek. Ganz hinten unter einem Fenster stand ein Schreibtisch, an dem ein Mädchen mit langen blonden Haaren saß.

Daniel räusperte sich. Sie sah in seine Richtung und strich ihre Haare dabei zurück.

»Färber – grüß Gott«, sagte er und ging zielstrebig auf sie zu. Seine Schritte waren auf dem glänzenden Parkett sehr laut.

Sie war hübsch, sie war sogar sehr hübsch, erkannte Daniel jetzt, als er direkt vor ihrem Schreibtisch stand. Sie hatte wunderschöne blaue Augen und volle sinnliche Lippen. Auf der Schreibtischfläche um sie herum stapelten sich Bücher, CDs und Kassetten.

Direkt vor ihr lag ein aufgeschlagenes großformatiges Buch mit einem Einband aus Pappe, ohne Umschlag, dessen Seiten übersät waren mit Punkten. Nur waren diese Punkte nicht so angemalt wie auf seinem Zettel, sondern nur geprägt. Blindenschrift!

»Nehmen Sie Platz, junger Mann«, sagte sie und deutete auf einen Stuhl vor dem Schreibtisch.

»Sie … Sie können das richtig lesen, … da?«

Daniel zeigte auf die aufgeschlagenen Seiten des Buches und setzte sich. Sein Blick fiel dabei kurz unter den Tisch. Ihre schlanken, langen Beine hatte sie übereinandergeschlagen, und der kurze, schwarze Rock bedeckte ihre Oberschenkel bis auf eine Handbreit über ihren Knien.

»Sie meinen das?«

Ihre Fingerspitzen glitten sanft über die erhabenen Punkte auf den Seiten, während sie ihn ansah.

»Natürlich kann ich das lesen, ist doch mein Job!«, sagte sie und lächelte ihn dabei an. »Sie wollen also vier Zeilen übersetzt haben?«

»Ja, ich habe hier …«, Daniel holte den Zettel aus seinem Jackett und hielt ihn hoch, »den habe ich in einem alten Buch gefunden, und ich wüsste gerne, was drauf steht. Ich …«

»Was ist das, ein Papier? Geben Sie es mir bitte.« Sie streckte ihre Hand aus, aber nicht genau in die Richtung des Zettels.

Jetzt endlich begriff Daniel.

»Sie … äh … Sie … sind …?«

»Ja, ich bin blind. Erstaunt Sie das?«

»Ja … äh, nein … ich meine … bitte entschuldigen Sie, ich …«

»Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen, passiert mir öfters. Sie können zwar sehen, aber im Moment bin ich im Vorteil. Sie haben etwas, was Sie zwar sehen, aber nicht lesen können. Und ich kann es nicht sehen, aber lesen.« Sie lächelte.

Daniel war für einige Sekunden sprachlos. Kerstin Paulsen wackelte ungeduldig mit ihren Fingern.

»Nun geben Sie’s mir schon.«

Er gab ihr den Zettel direkt in die Hand. Sie legte ihn vorsichtig auf den Schreibtisch und fuhr mit dem Zeigefinger langsam, Zeile für Zeile abtastend über die Punkte. Ihre Lippen bewegten sich dabei leicht, blieben aber geschlossen. Ihr Kopf war gesenkt, als lese sie doch mit den Augen. Über eine Stelle glitt ihr Finger auffallend oft.

»Schon etwas plattgedrückt«, sagte sie leise, und es sah aus, als überlegte sie dabei. Dann ließ sie ihren Mittelfinger zielstrebig noch einmal über die Zeilen gleiten, dann las sie laut und langsam vor:

Hol mir die Blum’! Ich wies dir einst das Kraut.

Ihr Saft, geträufelt auf entschlafne Wimpern,

macht Mann und Weib in jeder Kreatur,

die sie zunächst erblicken, toll vergafft.

Kerstin Paulsen hob den Kopf und lächelte. Einen Augenblick herrschte totale Ruhe im Raum.

»Wissen Sie, was das ist?«, unterbrach sie fragend die Stille.

Daniel schüttelte stumm den Kopf, aber gleichzeitig fiel ihm ein, dass sie das ja nicht sehen konnte.

»Äh … nein«, sagte er schnell.

»Ein Text von William Shakespeare – englischer Theaterschriftsteller und Schauspieler – geboren am 26. April 1564 in Stratford – gestorben am 23. April 1616 – das hier ist ein kleiner Abschnitt aus Ein Sommernachtstraum – zweiter Aufzug, erste Szene. Oberons Anweisung für Puck, eine geheimnisvolle Blume zu holen!«

Daniel blieb die sprichwörtliche Spucke weg.

»Ja, das Wort Oberon steht handschriftlich oben drüber«, sagte er dann aufgeregt.

»Sehen Sie!«

»Toll – wo … woher wissen sie das alles?«

»Oh, ich liebe Shakespeare, ich habe fast alle seine Stücke gelesen.«

»In … in Blindenschrift?«

»Natürlich in Blindenschrift!«

»Toll«, wiederholte er, »ich habe vor zwei Wochen in den Kammerspielen den Sturm gesehen – phantastisch! Haben Sie das auch ges… äh …«

»Der Sturm – Shakespeares letztes geschriebenes Stück und voller Geheimnisse – ja, ich habe es auch … ich meine, ich war auch im Theater.«

»Aber wie … wie haben Sie …?«

»Ich weiß, was Sie meinen, aber für Shakespeare waren Wort und Sprache immer wichtiger als Gestik und Kulissen. Sicher gab es zu Shakespeares Zeiten auch mehr Blinde als heute. Außerdem war Theater damals, im Gegensatz zu heute, etwas fürs ganz normale Volk. Und dieses Volk, das weder lesen noch schreiben konnte, war Shakespeares wichtigstes Element, ohne dieses Publikum funktionierten seine Stücke nicht. Sie mussten Metapher und Allegorie interpretieren. Worten mussten Taten folgen, und Worten mussten Worten folgen. Und bedenken Sie, dass man damals auf einer Bühne mitten im Theater gespielt hat. Das Publikum sah von allen Seiten auf die Bühne, da konnte man keine Rückwandkulissen aufbauen. Die entscheidende Leistung des Publikums bestand in der Mitschöpfung der Bühnenwelt – durch einen Akt der Phantasie.« Kerstin Paulsen kicherte.

»Was ist so lustig?«, fragte Daniel.

»Ich muss daran denken, dass zu dieser Zeit auch Frauenrollen von Männern gespielt wurden. Frauen auf der Bühne – damals unmöglich. Es ist fast sicher, dass Shakespeare selber auch Frauenrollen gespielt hat. Eine seiner witzigsten – und wahrscheinlich hat er sie auch gespielt – kommt in dem Zwischenspiel im Sommernachtstraum vor. Flaut, der Bälgenflicker, muss die Rolle von Fräulein Thisbe spielen – herrlich komisch.«

»Ich könnte Ihnen stundenlang zuhören«, sagte Daniel Färber leise.

»Hier, Ihr Papier«, sagte Kerstin Paulsen etwas verlegen, errötete sanft und reichte es ihm zurück.

»Danke für die Übersetzung«, sagte er, nahm den Zettel, berührte dabei leicht ihre Finger und spürte deren Wärme.

»Schon gut.«

»Darf ich Sie dafür auf einen Kaffee einladen?«

Kerstin Paulsen blickte ihn an, als könnte sie ihn sehen, überlegte kurz, klappte dann den gläsernen Deckel ihrer Armbanduhr hoch und glitt mit ihrem Zeigefinger über das Zifferblatt. Das heißt, Daniel sah dort keine Zahlen, nur wieder die Punkte der Blindenschrift.

»Kurz vor sechs! Für einen Kaffee ist es mir zu spät, aber zu einem Gläschen Rotwein würde ich mich glatt überreden lassen«, sagte sie wieder lächelnd.

»Ich kenne hier in der Nähe eine kleine spanische Kneipe, fünf Minuten zu Fuß.«

»Nichts wie hin«, meinte sie, griff gezielt nach ihrem weißen Gehstab, der an ihrem Schreibtisch lehnte, und steckte ihn zusammen. Dann stand sie auf, ruckelte ihren Rock etwas nach unten und hängte sich ihre kleine Handtasche um. Erst jetzt sah Daniel, wie groß sie war. Ihre Augen waren fast auf der Höhe seiner, und er war einsfünfundachtzig. Sein Blick glitt etwas abwärts, er erkannte zwei hübsche, nicht zu kleine Brüste durch die weiße Bluse, und durch den Büstenhalter drückten sich zart zwei kleine Knospen.

Soll ich sie jetzt an der Hand nehmen?, überlegte Daniel.

»Ja, also … dann …«, druckste er herum.

Kerstin Paulsen spürte seine Unsicherheit ihr gegenüber.

»Geben Sie mir einfach Ihren Arm.«

Sie hakte sich bei ihm unter, und zusammen gingen sie aus dem Büro. Daniel roch zum ersten Mal ihr Parfüm.

***

»Was war das für ein Buch, in dem Sie diesen Zettel fanden?«, fragte Kerstin Paulsen, als sie beide im Casa de Tapas an einem kleinen Tisch saßen und Daniel eine Flasche 86er Rioja Gran Reserva bestellte.

»Ein altes Kochbuch.«

»Ein Kochbuch?!«

»Ja, ich habe es gestern auf dem Flohmarkt entdeckt, es ist von 1791.«

»So alt? Aber Blindenschrift wurde erst so um 1840 erfunden!«

»Der Zettel kann ja erst viel später in das Buch gekommen sein. Auf der ersten Seite ist nämlich eine Widmung eingetragen: Für mein lieb Elisabeth! Und darunter die Jahreszahl 1854, und es ist die gleiche Schrift wie das Wort Oberon.«

»Vielleicht war diese Elisabeth ja auch blind«, meinte Kerstin Paulsen nachdenklich. »Jemand hat ihr die Rezepte vorgelesen, und sie hat gekocht. Das wäre unheimlich romantisch. Auf jeden Fall hat sich jemand für Shakespeare interessiert.«

»Ein seltsamer Gedanke … eine Blinde, die gekocht hat.«

»Was ist daran seltsam? Ich koche doch auch, leidenschaftlich sogar!«

»Ich auch«, sagte Daniel Färber freudig. »Am liebsten asiatisch, und da bevorzuge ich die indische Küche. Aber ich koche auch thailändisch, indonesisch und auch japanisch, Sushis zum Beispiel – aber die werden ja nicht gekocht.«