Scherben bringen Glück! - Petra Bartoli y Eckert - E-Book

Scherben bringen Glück! E-Book

Petra Bartoli y Eckert

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Beschreibung

Lustige Vorlesegeschichten für Senioren und Seniorinnen mit und ohne Demenz +++ Wer als Kind und später im Erwachsenenalter gern gelesen hat, der möchte dieses besondere Vergnügen auch im Alter nicht missen. Und wie könnte das besser gelingen als mit 5-Minuten-Schmunzelgeschichten, die den Seniorinnen und Senioren Lachtränen in die Augen treiben! Kurz, einfach und mit Humor erzählen diese Vorlesegeschichten für Seniorinnen und Senioren von ulkigen Alltagsabenteuern, wie von der Verbrechersuche einer übereifrigen Hobbydetektivin oder einem notorischen Witzeerzähler, der eines Besseren belehrt wird. Im Anschluss an die leserfreundlich aufgemachten, humorvollen Vorlesegeschichten für Seniorinnen und Senioren mit und ohne Demenz gibt es jeweils Impulse für Erzählanlässe, die gemeinsam aus dem individuellen Erfahrungsschatz beantwortet werden können. So sind die Bücher dieser Reihe ideal für Betreuungskräfte und Alltagsbegleiterinnen und Alltagsbegleiter in der stationären und ambulanten Pflege wie auch für pflegende Angehörige, die garantiert für heitere Stimmung sorgen!

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Seitenzahl: 84

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IMPRESSUM

Titel

5-Minuten-Schmunzelgeschichten für Senior*innen

Scherben bringen Glück!

… und weitere humoristische Anekdoten zum Vorlesen, Lachen und Plaudern

Autorin

Petra Bartoli y Eckert

Umschlag- und Rahmenlayoutmotive

Hintergrundmuster: © paladin1212 – stock.adobe.com

Kanne: © ra2 studio – Shutterstock.com

Buch-Icon: © ksenvitaIn – Shutterstock.com

Fotos im Innenteil

siehe Bildnachweis auf Seite 128

Lektorat

Corina Altmann

Gestaltung, Layout, Satz

ebene N, Mülheim an der Ruhr

E-Book-Herstellung und Auslieferung

readbox publishing GmbH, Dortmund, www.readbox.net

Verlag an der Ruhr

Mülheim an der Ruhr

www.verlagruhr.de

Urheberrechtlicher Hinweis

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Der Verlag untersagt ausdrücklich das Herstellen von digitalen Kopien, das digitale Speichern und Zurverfügungstellen dieser Materialien in Netzwerken (das gilt auch für Intranets von Pflege- und Altersheimen sowie Bildungseinrichtungen), per E-Mail, Internet oder sonstigen elektronischen Medien außerhalb der gesetzlichen Grenzen.

Keine gewerbliche Nutzung.

© Verlag an der Ruhr 2020

E-Book ISBN 978-3-8346-4392-6

INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort

Über die Reihe

Rosenduft zum Hochzeitstag

Der Vereinsabend

Fräulein Becker zum Diktat!

So ein Theater!

Schonkost für Paul

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen

Karl landet einen Treffer

Natürlich ist Gerhard ordentlich!

Fräulein Fischer sucht den Fahrschein

Ein Festmahl zur Familienfeier

Dietmar kennt die besten Witze

Scherben bringen Glück!

Herr Fröhlich hört auf seine Frauen

Ferdinand bekommt einen Finderlohn

Veronika schöpft Verdacht

Freundlichkeit zahlt sich aus

VORWORT

Liebe Vorlesende*, liebe Zuhörende,

wir alle wissen: Lachen ist gesund und Lachen macht glücklich. Denn Lachen setzt Botenstoffe frei, die unser Immunsystem stärken und für Wohlbefinden sorgen. Außerdem ist es ansteckend. Wenn jemand anders herzhaft lacht, lachen wir mit. Das habe ich selbst beim Recherchieren für meine Geschichten erlebt. Ich habe mich mit vielen Senior*innen unterhalten und mir lustige, humorvolle und amüsante Erinnerungen erzählen lassen. Wir hatten alle großen Spaß und haben gemeinsam viel gelacht. So manche Anekdote hat mich zu einer der Geschichten in diesem Buch inspiriert.

Mittlerweile schreibe ich schon seit zwölf Jahren Bücher – vor allem für Kinder und Jugendliche, aber auch immer wieder für ältere Menschen. Das ist für mich eine große Freude. Denn so entstehen Kontakte und Verbindungen.

Und das Schreiben von Geschichten für Senior*innen macht mir großen Spaß. Kein Wunder also, dass es diesmal eine Sammlung an Geschichten zum Schmunzeln geworden ist. Ich hoffe, Ihnen bereitet das Lesen und Vorlesen der Geschichten ebenso viel Freude wie mir das Schreiben!

Ich wünsche Ihnen, dass dabei so manche lustige Erinnerung wieder zum Leben erweckt wird. Dass Sie sich in den Geschichten wiederfinden. Und dass die Geschichten Sie anregen, gemeinsam darüber und über eigene Erlebnisse ins Gespräch zu kommen.

 

Herzlichst

Petra Bartoli y Eckert

* Der Verlag an der Ruhr legt großen Wert auf eine geschlechtergerechte und inklusive Sprache. Daher nutzen wir das Gendersternchen, um sowohl männliche und weibliche als auch nichtbinäre Geschlechtsidentitäten einzuschließen. Alternativ verwenden wir neutrale Formulierungen. In den Geschichten in diesem Buch verzichten wir dennoch auf das Gendern. Dies ist eine Einzelfallentscheidung aus didaktischen Gründen und ist in keinem Fall ausschließend oder diskriminierend zu verstehen.

ÜBER DIE REIHE

Mit den „5-Minuten-Schmunzelgeschichten

für Senior*innen“ ist gute Laune garantiert:

Das bunte Potpourri an humoristischen Anekdoten lädt zum Vorlesen und fröhlichen Plaudern, zum gemeinsamen Spaßhaben und herzhaften Lachen ein und ermöglicht allen Senior*innen ein vergnügliches Vorleseerlebnis.

Die kurzen, pointierten Geschichten in großer Schrift knüpfen humorvoll an das frühere, vertraute Alltagsgeschehen an. Einfache, klare Formulierungen machen die Geschichten leicht zugänglich und wecken Erinnerungen an eigene lustige Erlebnisse, die ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Passend zu den Geschichten bekommen Sie biografische Anschlussfragen zum gemeinsamen Austausch an die Hand sowie kleine Aktivierungsideen, die zusätzlich für gute Stimmung sorgen – zum Anknüpfen und Vertiefen.

ROSENDUFT ZUM HOCHZEITSTAG

Wolfgang tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Er steht vor der Haustür seiner Schwester Hildegard. Wolfgang legt den Kopf in den Nacken.

Im dritten Stock ist das Küchenfenster gekippt. Also muss Hildegard zu Hause sein. Er drückt noch einmal auf den Klingelknopf. Wo bleibt Hildegard nur? Endlich öffnet sich die Tür. Wolfgangs Schwester tritt aus dem Haus und sieht ihren Bruder erstaunt an.

„Was machst du denn hier?“, fragt sie.

„Ich brauche deine Hilfe“, antwortet Wolfgang und zeigt auf Hildegards Pantoffel.

„Zieh dir mal anständige Schuhe an. Du musst mit mir zum Einkaufen gehen.“

Hildegard macht große Augen. Bevor sie widersprechen kann, fügt Wolfgang an:

„Morgen ist doch der erste Hochzeitstag von Rose und mir. Und Rose wünscht sich so sehr ein neues Parfüm. Du musst mir beim Aussuchen helfen.“ Hildegard rümpft die Nase.

„Typisch Mann. Immer auf den letzten Drücker“, murmelt sie.

Hektisch blickt Wolfgang auf seine Armbanduhr. „Jetzt mach schon“, sagt er. „In zwei Stunden machen die Läden zu.“

Hildegard schüttelt den Kopf.

„Ich habe ein Gulasch auf dem Herd. Such dir jemand anders, der dir hilft.“

Wolfgang lässt nicht locker. Alleine wird er nie den passenden Duft für seine Gattin finden. Da muss eine Frau dabei sein, davon ist Wolfgang überzeugt. Er sieht seine Schwester mit einem Hundeblick an.

„Aber Hildelein, du bist meine Lieblingsschwester. Außerdem hast du einen guten Geschmack“, bettelt Wolfgang. Dann schnuppert er.

„Und du riechst selbst so gut. Du bist also sicher die beste Parfümberaterin auf der ganzen Welt“, ergänzt er.

Hildegard legt ihren Kopf schief.

„Du hast ja nur die eine Schwester. Da kann man leicht die Lieblingsschwester sein. Wenn du glaubst, du kommst bei mir mit Schmeicheleien weiter …“, fängt sie an.

Wolfgang hebt beschwichtigend seine Hände.

„… dann hast du Recht“, fährt Hildegard fort und lacht.

„Gib mir fünf Minuten. Dann können wir loslegen.“

Eine halbe Stunde später stehen Wolfgang und Hildegard in der Parfümabteilung im großen Kaufhaus am Marktplatz. Wolfgang zieht seine Nase kraus. So viele verschiedene Gerüche! Hildegard greift nach einem hübschen Glasflacon. Sie schraubt den Deckel ab und wedelt mit der Hand über die Flaschenöffnung. Dann schüttelt sie den Kopf und stellt das Fläschchen wieder zurück.

„Zu herb“, sagt sie.

Wolfgang nickt heftig. Wenn seine Schwester das sagt, dann wird das schon stimmen. Während Hildegard sich umsieht, tritt eine Verkäuferin hinter Wolfgang.

„Kann ich Ihnen weiterhelfen?“, erkundigt sie sich.

Wolfgang fährt erschrocken herum.

„Ja, … also … vielleicht. Was meinst du, Hildegard?“, stammelt er.

Hildegard lächelt der Verkäuferin zu und nickt.

„Wir suchen einen Duft. Für die Frau meines Bruders.“

Hildegard deutet mit dem Finger auf Wolfgang und blinzelt der Verkäuferin zu. Die lächelt verschwörerisch.

„Was soll es denn Schönes sein?“, fragt sie.

„Na, am besten ein Parfüm“, meint Wolfgang erstaunt. Die Verkäuferin und seine Schwester lachen beide auf. Dann ergreift Hildegard das Wort: „Ich denke, etwas Frisches. Oder vielleicht etwas Blumiges. Nicht wahr, Wolfgang?“

Wolfgang nickt. Klar! „Blumen sind gut. Die passen auch perfekt zu meiner Frau. Immerhin heißt sie Rose.“

Die Verkäuferin verkneift sich ein erneutes Lachen. Dann zieht sie ein Fläschchen aus dem Regal. Sie hält es Wolfgang hin. Aber Hildegard nimmt es ihr einfach aus der Hand.

„Das nehmen wir“, sagt Hildegard bestimmt.

Wolfgang nickt erleichtert und sieht auf seine Uhr. Die Auswahl hat eine Viertelstunde gedauert. Ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Die Verkäuferin begleitet Wolfgang und Hildegard zur Kasse.

„Das macht 22 Mark und 20 Pfennig“, sagt sie und schreibt alles auf ihren Rechnungsblock.

„Ganz schön teuer“, murmelt Wolfgang, während er in seiner Geldbörse nach Kleingeld kramt.

Hildegard gibt ihm einen Stoß in die Seite.

„Jetzt hör aber auf. Erst schleppst du mich mit zum Einkaufen und dann willst du kein Geld ausgeben.

Das wird dir deine Frau ja wohl wert sein“, zischt sie. „Du hast ja Recht“, brummt Wolfgang und bezahlt.

Wolfgang begleitet seine Schwester noch nach Hause. Vor der Tür bedankt er sich ganz herzlich für ihre Unterstützung. Dann fällt ihm noch etwas ein.

„Kannst du das Parfüm vielleicht noch hübsch verpacken?“, fragt er.

Hildegard schüttelt entschieden den Kopf.

„Das schaffst du ganz alleine. Ich muss mich jetzt endlich wieder um mein Gulasch kümmern“, sagt sie und klopft ihm auf die Schulter.

„Aber …“, will Wolfgang noch sagen.

Doch Hildegard ist bereits im Haus verschwunden. Wolfgang seufzt. Dann fällt ihm ein, dass noch Einwickelpapier von Weihnachten in der Schublade im Flur ist. Damit wird er das Parfüm schon verpackt kriegen.

Am nächsten Tag betritt Wolfgang am Morgen die Küche. Rose setzt gerade Wasser für den Kaffee auf. Wolfgang räuspert sich. Eine Hand hat er hinter dem Rücken verborgen. Rose dreht sich um.

„Alles Gute zum Hochzeitstag“, sagt Wolfgang und strahlt seine Frau an.

„Ach, wie schön, dass du daran gedacht hast!“, ruft Rose erfreut und geht auf Wolfgang zu.

Sie schlingt ihre Arme um seinen Hals und drückt ihm einen Kuss auf den Mund.

„Ich habe ein Geschenk für dich“, sagt Wolfgang, als Rose sich wieder von ihm gelöst hat.

Er zieht seine Hand hervor und hält Rose ein Päckchen entgegen.

„Für mich?“, fragt Rose gerührt.

Wolfgang nickt. Er sieht, dass Rose grinst, als sie das Papier mit den Tannenbäumen vom Päckchen löst.

„Das hast du selbst eingepackt, stimmt’s?“, sagt sie.

„Klar. Für dich mache ich alles“, sagt Wolfgang stolz.

Rose schraubt den Deckel vom Glasfläschchen. Dann stößt sie einen begeisterten Schrei aus.

„Ein Parfüm mit Rosenöl!“, ruft sie.

Rose tupft sich ein paar Tropfen des Duftes hinters Ohr und neigt den Kopf. Wolfgang schnuppert.

„Hast du das auch selbst ausgesucht?“, will Rose wissen.

Sie schmiegt sich an Wolfgang und legt ihren Kopf an seine Schulter.

„Aber natürlich. Oder traust du mir das etwa nicht zu?“, nuschelt Wolfgang etwas undeutlich in ihr Haar.

Und er hat auch gar kein schlechtes Gewissen, dass er ein klitzekleines bisschen geflunkert hat. Wenn Hildegard dichthält, wird das auch nie rauskommen.

LASSEN SIE ERZÄHLEN

• Haben Sie Ihren Hochzeitstag gefeiert?

• Was haben Sie schon einmal zum Hochzeitstag verschenkt oder bekommen?

• Haben Sie schon einmal Parfüm ausgewählt?

• Welchen Duft mögen Sie am liebsten? Woran erinnert Sie der Duft vielleicht?

WAS SIE NOCH TUN KÖNNEN

Besorgen Sie sich einige Duftöle, z. B.· Orangenöl, Lavenlöl, Fenchelöl und Zimtöl. Geben Sie einige Tropfen davon auf je einen Wattebausch. Lassen Sie Ihre Zuhörer*inen daran schnuppern und erzählen, woran sie der Geruch erinnert.