Schneeweißchen und Partisanenrot - Alek Popov - E-Book

Schneeweißchen und Partisanenrot E-Book

Alek Popov

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Beschreibung

Die unglaubliche Geschichte der Partisanenzwillinge Kara und Jara Alek Popovs wüste Politsatire über die heldenhaften Partisanen des Zweiten Weltkriegs wird Fans des schwarzen Humors begeistern. Die attraktiven Zwillinge Kara und Jara schließen sich in den Wäldern Bulgariens den Kämpfern gegen den Faschismus an. Wegen ihrer bürgerlichen Herkunft geraten sie jedoch in den Verdacht, Verräterinnen zu sein. Auf der Flucht werden sie getrennt und treffen einander erst Jahre später zufällig wieder - doch Jara hat die Seiten gewechselt… Respektlos mixt Popov einen Cocktail aus abenteuerlichen Kämpfen, zerstörten Utopien und tragikomischen Helden, aus Spannung, Witz und Absurdität, bis zumindest ideologisch kein Stein auf dem anderen bleibt.

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Alek Popov

Schneeweißchen und Partisanenrot

Roman

Aus dem Bulgarischen übersetzt vonAlexander Sitzmann

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografischeDaten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

www.residenzverlag.at

© 2014 Residenz Verlagim Niederösterreichischen PressehausDruck- und Verlagsgesellschaft mbHSt. Pölten – Salzburg – Wien

Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten.Keine unerlaubte Vervielfältigung!

ISBN ePub:978-3-7017-4455-8

ISBN Printausgabe:978-3-7017-1620-3

Diese Geschichte ist literarische Fiktion und hat nicht das Ziel, ein objektives Bild der Epoche, in der sie spielt, zu zeichnen. Das ist nicht Aufgabe der Kunst. Die beschriebenen historischen Ereignisse erheben keinen Anspruch auf dokumentarische Genauig keit, und jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig. Die Namen von Orten und Siedlungen sind willkürlich vom Autor gewählt oder frei erfunden, und als solche gehören sie zur Gänze ins Reich seiner Fantasie.

ALEK POPOV

Die Straße

In dem alten Sofioter Stadtviertel, das früher einmal als »Konjovica« und in den Jahren des entwickelten Sozialismus als »Zone B-18« bekannt war, gibt es eine klitzekleine Gasse, deren Ende von den Ständen des Genossenschaftsmarkts verstellt ist. Im Lauf der Jahre ist dieses früher einmal als weit entfernt geltende Stadtviertel allmählich im Meer der Blocks versunken und jetzt näher am Zentrum als an der Peripherie. In der Nähe führt ein Kanal vorbei, der mal an die Oberfläche kommt, mal unter der Erde verschwindet, um sich am Ende in das schmutzige braune Rinnsal zu ergießen, das den Verkehr auf dem Boulevard »Slivnica« in der Mitte teilt. Alles in allem eine freudlose Landschaft, in die kokett wie künstliche Blumen neue Wohnblöcke in grellem Rosa, Gelb und Grün gesteckt sind.

JARA-PALAVEEVA-STRASSE

Ein Schild auf der abgeblätterten Fassade des Eckhauses ist das Einzige, woraus der Straßenname ersichtlich wird. Er taucht nicht einmal im großen Stadtplan von Sofia auf, vielleicht weil die Gasse so kurz ist, dass der Platz nicht ausreicht, um ihn darauf zu vermerken. Alles in allem sieben Hausnummern! Das Eckhaus ist das repräsentativste, wenngleich von bescheidenen Ausmaßen, mit Giebeldreiecken und Simsen vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Es folgen drei oder vier unansehnliche, lange Gebäude mit maroden Zäunen und Fachwerkanbauten, nach den Kriegen auf die Schnelle von den Umsiedlern hochgezogen. Wie auch eines der bereits erwähnten schmucken neuen Mietshäuser mit Fenster- und Türrahmen aus PVC und einer grünlichen Isolation, die auf die Brandmauer aufgeklebt worden ist.

Gemeinsam ist den Bewohnern dieses vollkommen heterogenen Wohnungsbestands, dass niemand von ihnen etwas über die erlauchte Persönlichkeit weiß, nach der ihre Straße benannt ist. Einschließlich des hageren älteren Mannes mit schauspielerischen Neigungen, der das Gebäude bewohnt, dessen Mauer das Straßenschild schmückt, und der die Gewohnheit hat, seine Besucher mit einer gezückten Pistole zu begrüßen. Die Pistole ist eigentlich ein Spielzeug, aber das wird erst später klar … Der Herr wohnt seit mindestens einem halben Jahrhundert hier, aber weder erinnert er sich an den alten Namen der Straße noch daran, ob er überhaupt einmal geändert wurde. Einzig die hochbetagte Dame von Nummer sechs hat eine undeutliche Erinnerung daran bewahrt, wie sie im Jahre 1952, auf dem Rückweg von der Schule, ein kleines Grüppchen von Männern mit Schirmmützen antraf, die sich an der Ecke versammelt hatten. Bei ihnen war auch eine Frau in einem strengen, braunen Kostüm. Das Schild war soeben angebracht worden. Es gab keine Kränze, nicht einmal Blumensträuße. Die Frau hielt eine kurze Rede, die Männer nahmen die Mützen ab, schwiegen ein wenig und stiegen dann in die beiden staatlichen Autos, die in der Nähe warteten. Die Rednerin sprach sehr leise. Die Dame aus Nummer sechs merkte sich nur, dass es sich bei Jara Palaveeva um eine Partisanin handelte, die als Heldin im Kampf gegen Faschismus und Kapitalismus umgekommen war. Was konnte man sonst auch erwarten?

Heute, mehr als zwanzig Jahre nach der sog. Wende, die die Symbole des alten Regimes hinwegfegte und einen Haufen seltsamer und unbekannter Namen von den Karten der bulgarischen Städte fortblies, um sie durch neue, nicht weniger fremde und zufällige zu ersetzen, mutet es fast wie ein Wunder an, dass die Gasse von den Wirbelwinden des höchst produktiven Umbenennens verschont geblieben ist. Allerdings würde es an Spott grenzen, einen so hässlichen kleinen Appendix nach einer bedeutenden Figur der Gesellschaft, einem historischen Datum oder einem internationalen Symbol zu benennen. Sicherlich haben deswegen noch kein einziges Initiativkomitee, keine Institution, ja noch nicht einmal eine Partei, und die Parteien sind, das ist bekannt, Allesfresser, nach den sieben Hausnummern der »Jara Palaveeva« gegiert. Und so trägt die Gasse bis heute ihren alten Partisanennamen, allen Unbeständigkeiten der Zeit und politischen Moden zum Trotz.

Doch wie kam es überhaupt soweit? Woher kam die Initiative, diese unansehnliche Ecke der Hauptstadt nach dieser Persönlichkeit zu benennen? Womit hat sie diese doppeldeutige Ehre verdient? Ein staubiger Aktenordner, der in den Tiefen des Archivs der Gemeinde Sofia vor sich hin dümpelt, gibt teilweise Antwort auf diese Fragen, wenngleich nicht auf die wichtigsten. Zwischen seinen krummen Deckeln liegt die Korrespondenz, die diese historische Entscheidung begleitet hat. Aus ihr wird ersichtlich, dass am 11. Februar 1951 eine Gruppe sog. aktiver Kämpfer gegen den Faschismus und Kapitalismus mit dem Vorschlag kam, im Gedenken an ihre Kampfgefährtin die auf »Gladstone« getaufte Straße in »Jara Palaveeva« umzubenennen. Anlass war der nahende Jahrestag des gewaltsamen Todes der Heldin Palaveeva wie auch der Umstand, dass sie just in dieser Straße geboren und aufgewachsen war. Auf der Liste der Unterzeichner scheint auch der Name Kara Palaveeva auf, nach ihrem Mann Grebenarova, die Schwester der Heldin. Augenscheinlich handelt es sich um General Kara Grebenarova, einen langjährigen Kader im System der Staatssicherheit. Ihr Name taucht in den Medien periodisch im Zusammenhang mit den Skandalen rund um den Geheimdienst des ehemaligen Regimes auf. Kurz, bevor man sie pensionierte, verschwanden aus den Archiven der Staatssicherheit über 140 000 operative Akten. Nach 1992 verliert sich General Grebenarovas Spur.

In diesem Aktenordner wird das Antwortschreiben eines gewissen Danailov aufbewahrt, Sekretär der Kommission für amtliche Benennungen (eine solche Kommission existierte tatsächlich!). Er informiert das Initiativkomitee unter dem Vorsitz Kara Grebenarovas, damals noch im Rang eines Majors, darüber, dass der Gemeinderat höchste Achtung vor Jara Palaveevas Heldentat empfinde, jedoch nicht die Möglichkeit habe, ihrem Antrag Folge zu leisten; es existiere bereits ein Beschluss, die Straße nach einem anderen berühmten Vertreter der Revolutionsbewegung umzubenennen. Im Übrigen ist dies, wie die Geschichte bezeugt, wirklich passiert, obwohl der Mann ein ganzes Jahr später gestorben war als Jara. Es erfolgt ein neuer Vorschlag, eine andere Straße im Zentrum auf den Namen Jara Palaveeva zu taufen, der mit ähnlichen Argumenten abgelehnt wird. Eine gewisse Zeit lang spielen sich beide Seiten den Ball zu. Die Kommission legt einen beneidenswerten Erfindungsreichtum an den Tag, wenn es darum geht, Gründe für eine Absage zu finden. Der wahre Grund verbirgt sich wahrscheinlich in parteiinternen Auseinandersetzungen, wovon auch eine denunzierende Anzeige über die bourgeoise Abstammung der beiden Schwestern zeugt, die der Korrespondenz beigefügt ist. Die Kampfgefährten Palaveevas, mit ihrer Schwester an der Spitze, sind jedoch fest entschlossen, ihr Ansinnen zu verwirklichen.

Die Angelegenheit klärt sich erst im Herbst 1952. In ihrer ordentlichen Sitzung fasst die Kommission unerwartet den Beschluss, die Querstraße zu Dunavska Zora, deren Ende am Markt Dimităr Nestorov herauskommt, solle den Namen der Schwester der Vorsitzenden des Initiativkomitees tragen. Woraus man schließen kann, dass die betreffende Querstraße bis zu jenem Augenblick überhaupt keinen Namen besessen hatte. Höchstwahrscheinlich befand sie sich im Prozess der Regulierung oder in einer anderen administrativen Prozedur. Mit diesem perfiden Akt wäscht die Regierung ihre Hände in Unschuld. Die Kampfgefährten Palaveevas werden vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Heldentat ist gewürdigt worden, wenngleich stillschweigend, ohne überflüssige Neugier in den Medien zu wecken und Aufsehen zu erregen. Der Aktenordner verschwindet im Archiv. Mehr als fünfzig Jahre lang wird sich niemand an ihn erinnern. Weshalb er höchstwahrscheinlich auch überlebt hat …

Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald

Schon seit zwei Stunden gingen sie so, schweigsam und ohne anzuhalten. Nur der kleine Ziegenhirt, der vorauslief, drehte sich von Zeit zu Zeit um und prüfte, ob die anderen auch nicht zurückblieben. Er war es gewohnt, alle möglichen Leute ins Balkangebirge zu führen, aber nicht solche wie diese beiden. Schon als er ihren Duft einatmete, begriff er, dass sie sehr speziell waren, und er konnte nicht aufhören, sich zu wundern, was sie hier zu suchen hatten. Sowohl ihre Kleidung als auch ihre Hände und Gesichter, ja sogar ihre Stimmen, soweit er sie vernommen hatte, hatten nicht das Geringste mit der rohen, kargen Wirklichkeit zu tun, die er kannte. Sie waren zusammen mit dem Studenten gekommen, den er zu den Waldleuten führen sollte, wie man die Partisanen auch nannte. Voll ausgerüstet – mit Rucksäcken, Knickerbockern, Windjacken und hohen Schuhen mit so dicken Sohlen, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. »Schau sich die einer an!«, sagte sich der kleine Ziegenhirt.

»Der Zonenstab schickt sie!«, versicherte ihm der Student.

Aber da war er sich irgendwie nicht ganz sicher … Der Student taugte nicht viel. So ein Langer, mit Nickelbrille und Uniformmütze, eingehüllt in einen Stadtmantel, der mit einem Gürtel zugebunden war. Er trug weiche Stiefel, die höchstwahrscheinlich beim ersten Schnee kaputtgehen würden. Über seiner Schulter hing eine Tasche aus Zeltleinwand, selbst genäht und nicht sonderlich voll. Lozan, wie sich der Bebrillte vorgestellt hatte, war schon nach einer Stunde Fußmarsch am Ende. Er begann schwer zu atmen, japste, stolperte über die Unebenheiten auf dem Weg und strauchelte. Aber aus Ehrgeiz und Trotz erlaubte er nicht, dass sie seinetwegen stehen blieben. Dafür schritten die Stadttussis, die so aussahen, als würden sie schon am Hügel über dem Dorf die Segel streichen, flink den Berg hinauf, ohne überhaupt außer Atem zu geraten. Nur ihre Gesichter röteten sich in der Gebirgsluft und wurden noch schöner.

Wer weiß warum, aber der kleine Ziegenhirt ärgerte sich und begann noch schneller zu laufen. Das Röcheln hinter seinem Rücken verstärkte sich. Einige Klumpen Erde kullerten in die Talschlucht. Er grinste schadenfroh, wobei er seine verfaulten Zähne entblößte, als ihn jemand heftig am Ärmel zog. Er konnte nicht sagen, welche von beiden. Sie ähnelten sich, mussten Zwillinge sein.

»Lauf nicht so schnell!«, das Mädchen sah ihn böse an.

Als sie zu einem kleinen Brunnen kamen, versteckt zwischen dem Wurzelwerk dreier ineinander verstrickter Buchen, blieb der kleine Ziegenhirt stehen, lauschte und rief fünfmal wie ein Kuckuck. Keine Antwort. Lozan ließ sich schwer ins Gras fallen, eines der Mädchen drehte den Verschluss seiner Feldflasche auf und gab ihm zu trinken. Der kleine Ziegenhirt rief erneut Kuckuck, diesmal sogar siebeneinhalb Mal. Er lauschte – nichts. Irgendwo in der Ferne hämmerte ein Specht.

»Zu dieser Jahreszeit gibt es keine Kuckucke«, merkte eine der Zwillingsschwestern an. »Das haben wir in Zoologie gelernt.«

Er schenkte ihr jedoch keine Beachtung und fuhr konzentriert fort, wie ein Kuckuck zu rufen, bis etwas durch die Luft zischte. Der kleine Ziegenhirt jaulte auf wie ein getretenes Kätzchen und fasste sich an die Schulter. Zwei sichtlich verärgerte Männer sprangen aus den Büschen und stürzten auf die Gruppe zu.

»Verdammt, Rajčo!«, rief der eine, der einen gekürzten Karabiner über die Schulter gehängt hatte. »Dass du dir aber auch nicht eine einzige Parole merken kannst! Alles was recht ist, aber … Wie oft, haben wir dir gesagt, sollst du Kuckuck rufen?«

»Na ja … was weiß ich«, stotterte der kleine Ziegenhirt, während er sich die Stelle rieb, an der ihn der Stein getroffen hatte.

»Neun!«, der Mann zeigte ihm die Finger seiner beiden Hände und knickte einen ab.

»Aber ich habe doch neunmal Kuckuck gerufen!«

»Neun, Pustekuchen! Fünf! Fünfzehn … Zehn … Wir werden noch verrückt wegen dir!«

»Das hängt davon ab, wie du zählst«, mischte sich eine klare Mädchenstimme ein. »Kuck oder Kuck-kuck. Im Prinzip macht der Kuckuck Kuck-kuck, deshalb heißt er ja Kuckuck und nicht Kuck.«

»Und wer bist du?«, der Mann nahm instinktiv das Gewehr von der Schulter.

»Wir sind zwei!«

»Onkel Vanjo«, Lozan erhob sich. »Sie gehören zu mir!«

Der Genosse Partisan brach in Gelächter aus. Er trug eine Försterjacke, und an seiner Hüfte baumelte eine Parabellum mit kurzem Lauf. Er hatte ein breites, flaches Gesicht mit einem ins Blonde gehenden Bart.

Der Mann mit dem Karabiner stürzte sich auf den Studenten, umarmte ihn und sagte halblaut:

»Jetzt bin ich Lenin.«

Er war der Ältere von beiden und hatte offenbar das Kommando. Lozan setzte an, ihm von der Arbeiterjugendorganisation in Jučbunar zu erzählen, doch jener unterbrach ihn unbestimmt mit einem »später, später« und warf den Zwillingsschwestern einen scharfen Blick zu.

»Was sind das für welche?«

»Die Genossinnen Gabriela und Monika von der Diversionsgruppe beim Ersten Mädchengymnasium.«

»Warum hast du sie hergebracht?«

»In der Schule ist was schiefgelaufen. Es besteht die Gefahr, dass sie enttarnt werden, und deshalb wurde der Entschluss gefasst, dass sie in die Illegalität gehen sollen.«

»Wer hat das entschieden?«, fragte Lenin scharf. »Das Komitee in der Hauptstadt? Der Stab? Deine Oma?«

»Nuuun …«, der junge Mann senkte den Blick und begann zu stammeln. »Also, zweckmäßigerweise …«

»Wir wollen Partisaninnen werden!«, meldeten sich die Mädchen gleichzeitig zu Wort.

»Das ist ja schön und gut …«, Lenin nahm die Mütze ab, darunter hatte er wie der echte Lenin so gut wie keine Haare mehr, und kratzte sich am Kopf. »Aber das geht nicht! Haltet ihr das etwa für ein Spiel?« Er wandte sich dem kleinen Ziegenhirten zu: »Du bringst sie wieder zurück ins Tal!«

»Wir gehen nirgendwohin!«, widersetzten sich die Mädchen.

Ihre Augen leuchteten mit einem harten, ins Graue gehenden Schein, und Lenin begriff, dass er nur schwer mit ihnen fertigwerden würde. Auch Lozan mischte sich ein:

»Onkel Ivan …«

»Lenin!!!«

»Genosse Lenin«, begann der Junge mit unerwarteter Feierlichkeit. »Die Genossinnen schweben in Lebensgefahr. Die Faschisten sind ihnen auf den Fersen. Ich habe versprochen, ihnen zu helfen. Wenn du sie wegschickst, gehe auch ich mit ihnen zurück. Und dann geschehe, was da wolle!«

»Diese Büchsen haben ihm das Gehirn rausgeblasen«, schüttelte der andere den Kopf, wobei er ein leises, zischendes Geräusch zwischen seinen Zähnen erzeugte.

»Gräber, du wirst die Genossinnen nicht so nennen!«, wies ihn Lenin zurecht. »Man hat dich schon einmal vor versammelter Mannschaft gerügt. Wenn ich so etwas noch einmal höre, werde ich es Medved melden!«

Bei der Erwähnung dieses Namens trat eine vielsagende Pause ein. Die Mädchen sahen sich an und nickten einander zu.

»So sprechen wir eben zu Hause in Pernik, was ist schon dabei …«, brummte der Mann, der soeben der Gräber genannt worden war.

Natürlich war das nur sein Partisanenname und noch nicht einmal sein ganzer. Niemand jedoch hatte die Zeit, ihn »Totengräber des Kapitalismus« zu nennen – der Name, den er sich ausgesucht hatte, als er in die Einheit kam. Nicht einmal Totengräber. Sie nannten ihn einfach den Gräber.

»Was soll ich jetzt mit euch machen …?«, Lenin knetete gereizt seine Mütze. »Seid ihr Schwestern?«

»Wir sind Schwestern.«

»Seid ihr aus Sofia?«, er betrachtete sie vom Kopf bis zu den Füßen und winkte ab. »Was frage ich da, es ist offensichtlich, dass ihr aus Sofia seid …«

»Medved soll entscheiden!«, meldete sich der Gräber. »Habt ihr Brot dabei?«

»Wir haben Sandwiches«, sagte die eine.

»Wir haben auch Waffen«, ergänzte die andere.

Sie setzten die Rucksäcke ab und zogen zwei schwere, längliche Pakete hervor, eingewickelt in Zeltleinwand. Darin lagen zwei zerlegte Jagdgewehre von »Smith & Wesson« mit übereinanderliegenden Läufen. Die Mahagonikolben waren mit Schnitzereien verziert.

»Schau einer an!«, pfiff Lenin, nahm eines davon und öffnete den Verschluss.

Er war ein leidenschaftlicher Jäger, aber noch nie in seinem Leben hatte er eine ähnlich luxuriöse Waffe in Händen gehalten. Er streichelte den Schaft. Er überprüfte die Kammern – sie waren leer. Er legte an und zielte irgendwo über die Bäume.

»Wo habt ihr die mitgehen lassen?«

»Sie gehören unserem Vater«, lautete die Antwort.

»Eure Eltern haben wohl ein bisschen Geld«, warf der Gräber neidisch ein.

»Wo sind die Patronen?«, fragte Lenin.

»Wir hatten keine Zeit, sie mitzunehmen«, erklärte die eine. »Wir haben 200 Stück im Geschäft von Michelson bestellt. Ein Neunerkaliber, mit dem man Wildschweine schießt. Wir müssen einen Freund hinschicken, der sie abholt und uns nachher schickt.«

»Uff!«, stöhnte Lenin und hatte eine schlechte Vorahnung. »Lasst uns gehen!«

Dann drehte er sich zu dem kleinen Ziegenhirten um, der abseits schuldbewusst vor sich hin schniefte:

»Neunmal!«, erinnerte er ihn.

»Kuckuck!«

»Kuckuck!«, wiederholte der Hirte niedergeschlagen.

Jetzt ging Lenin voran, hinter ihm schritt Lozan, danach die Schwestern, und ganz hinten, als Nachhut, der Gräber. Er konnte sich nicht zurückhalten beim Anblick der kleinen, festen Hintern, die vor seiner Nase herumtanzten, und von Zeit zu Zeit gab er leise, zischende Geräusche von sich, wobei er im Takt der Schritte wiederholte: »Büchse eins!«, »Büchse zwei!«. Die Mädchen schienen ihm keine Beachtung zu schenken, bis sie sich zum Rasten hinsetzten.

»Genosse Gräber, wir würden Sie gerne etwas fragen …«

»Gräber werdet ihr mich erst nennen, wenn ihr einen Winter im Balkangebirge durchgestanden habt. Solange bin ich für euch der Totengräber des Kapitalismus.«

»Genosse Totengräber des Kapitalismus …«, begann die eine ernst.

Ihm wurde warm ums Herz. Wie lange schon hatte er seinen Tarnnamen nicht mehr in seinem vollen Glanz gehört!

»Würden Sie uns erklären, Genosse Totengräber des Kapitalismus, welche sozialen und gesellschaftlichen Faktoren dazu geführt haben, dass sich die Verwendung dieses originellen Grußes für Frauen in der Stadt des Arbeitskampfes Pernik durchgesetzt hat?«

»Häää?«, der Gräber machte große Augen.

»Könnten Sie uns die revolutionäre Bedeutung der Metapher Büchse erläutern? Sicherlich gibt es da eine Verbindung zu den Kämpfen des Perniker Proletariats? …«, ergänzte die andere.

Er strengte sich an, das Gesagte zu verstehen, aber sein Gehirn machte »puff« und schaltete ab. Es erfasste ihn eine quälende Hilflosigkeit. Als wäre er plötzlich erblindet. Es gelang ihm gerade noch, ein »Ihr könnt mich doch …« auszuspucken, doch die letzten Wörter zerkaute er wie eine bittere Gurke.

»Da hast du dir dein eigenes Grab geschaufelt, Gräber!«, grinste Lenin. »Ihr Mädchen seid ja richtige Schlaumeier! Hoffentlich geht’s nicht uns allen so mit euch wie ihm …«

Brigadekommandeur Bär

Im Spätsommer 1941, während der lodernde Streitwagen der Wehrmacht die große russische Steppe unaufhaltsam niederwalzte, tauchte in den warmen Wassern der Varnaer Bucht das Periskop eines sowjetischen U-Boots auf. Das Ufer war dunkel, die Nacht mondlos. Sein schwarzer Rumpf glitt geräuschlos an die Oberfläche. Man hörte, wie eine Luke sich öffnete, und ein Dutzend geduckter Silhouetten kam im Gänsemarsch an Deck. Kurz darauf legte ein Schlauchboot ab und steuerte auf das Ufer zu. Die Männer legten sich schweigend in die Riemen, wobei sie die Ruder vorsichtig eintauchten, um keinen überflüssigen Lärm zu verursachen. Ebenso unbemerkt, wie es aufgetaucht war, tauchte das U-Boot auch wieder ab und hinterließ nur einen Streifen Meeresschaum.

Im Boot befand sich, zusammen mit zwölf weiteren bewährten Genossen, auch Spartak Galev-Bež, später bekannt als KomBrig Medved, was auf Russisch Brigadekommandeur Bär bedeutet. Sie waren Teil einer größeren Gruppe politischer Emigranten, die von der in Moskau operierenden Führung der Bulgarischen KP geschickt wurden, um in diesem kritischen Augenblick die Reihen der Partei zu verstärken. Die bulgarische Regierung hatte sich geweigert, Truppen an die Ostfront zu entsenden, unterstützte das Dritte Reich aber großzügig im logistischen Bereich. Es stand die Ausweitung des Partisanenkriegs tief im feindlichen Hinterland bevor, und die vorhandenen Kader waren nicht nur zahlenmäßig unterlegen, sondern auch viel zu schlecht ausgebildet. Die Operation wurde vom Offizier der Roten Armee Cvjatko Radojnov geleitet. Ein Teil der Gruppe, die sog. »U-Bootfahrer«, wurde auf dem Seeweg nach Bulgarien gebracht, ein anderer Teil mit Fallschirmen abgeworfen. Sie alle hatten die rohe Schule der sowjetischen militärischen Aufklärung durchlaufen, wo sie sich wertvolle Fähigkeiten angeeignet hatten, die unerlässlich waren für eine umfassende Diversionstätigkeit. Die Partei setzte große Hoffnungen in diese gut ausgebildeten Männer, die den bewaffneten Widerstand anführen sollten. Doch schon in dem Augenblick, als sie einen Fuß auf heimischen Boden setzten, kam ihnen die Polizei auf die Spur und schaffte es, den Großteil von ihnen einzukassieren. Medved gehörte zu den wenigen, die entkommen waren, was ihm zusätzlich Gewicht und Autorität verlieh.

Spartak Galev war vor ganzen 18 Jahren in die UdSSR emigriert. Nach der Niederschlagung des Septemberaufstands im Jahre 1923 war er zwei Jahre lang mit verschiedenen Partisanenscharen durch Wald und Flur gezogen, bevor die BKP offiziell den Kurs des bewaffneten Kampfes aufgab. Dies geschah nach dem Attentat in der Sofioter Kirche »Hl. König«, bei dem 150 Menschen ums Leben kamen. Der linkssektiererische Kurs wurde verurteilt und die Kampfformationen aufgelöst. Galevs Gruppe, in der viele die Todesstrafe erwartete, überschritt die Grenze nach Griechenland und ergab sich den dortigen Behörden. Sie wurden auf der Insel Syros in der Ägäis interniert, wo sie einige Monate lang blieben. Die Genossen von der griechischen KP halfen ihnen, heimlich ein vorbeifahrendes sowjetisches Schiff zu besteigen, das sie ins gelobte Land des Sozialismus brachte.

Wie Spartak Galevs Leben in der UdSSR genau ausgesehen hatte, wusste niemand und konnte sich auch niemand vorstellen, er selbst war jedenfalls sehr sparsam, was Details anging. Universität hatte er keine abgeschlossen, so viel stand fest. Er deutete an, dass er in der Armee gedient und am Winterkrieg in Finnland teilgenommen habe, aber wie und in welchem Rang, blieb unklar. Er verhielt sich so, als wäre er es gewohnt, große Menschenmassen zu befehligen. Während seiner Abwesenheit waren seine Eltern gestorben, ein Teil seiner Genossen war umgebracht worden, andere saßen im Gefängnis. Die wenigen, die übrig geblieben waren, erkannten ihn überhaupt nicht wieder. Aber da allgemein bekannt war, dass die sowjetische Lebensart die Menschen bis zur Unkenntlichkeit verändert, war niemand darüber erstaunt. Früher war er nur Haut und Knochen gewesen, schlank und flink; man sagte damals, er würde vor der Kugel davonlaufen, noch bevor sie abgeschossen worden wäre, woher auch sein Spitzname kam, nämlich Bež, was man wohl mit Flitz übersetzen könnte. Er kam aus einem der Dörfer rund um Sofia und verspottete die Regierung gern mit dem galligen Sinn für Humor, der für die rund um die Hauptstadt lebenden Schopen charakteristisch ist. Aus der UdSSR kam er jedoch als richtiger Brocken zurück – breit und kurz, so als hätte er all die Jahre in einer Kiste zugebracht. Er stand da, als wäre er fest in der Erde verankert, mit einem finsteren, rauen Gesicht und schlammigem Teint, der sich weder durch Sonne noch Wind veränderte. Von seinem Sinn für Humor war nichts übrig. Er drückte sich kurz und vorsichtig aus, wobei er seine Worte mit russischen Begriffen ausschmückte. Nichts konnte ihn erschrecken, außer dem Namen Stalins! »Als Hase ist er aufgebrochen, als Bär kehrt er zurück«, merkte jemand an, woraufhin alle begannen, ihn Medved, den Bären, zu nennen.

Er hatte nichts dagegen.

Die erste und wichtigste Aufgabe war es, ihn zu schützen. Wegen seines starken russischen Akzents erwies sich dies als unerwartet schwierig, da er sich nicht einmal allein Zigaretten kaufen konnte, ohne sich zu verraten. Russisch klang zu jener Zeit in Bulgarien ungewöhnlich und zog sofort Aufmerksamkeit auf sich. Doch auf diesen Akzent zu verzichten, das konnte oder wollte er nicht, schließlich war es für ihn auch eine Frage der Autorität. Den Herbst und Winter über versteckten sie ihn in allerlei Kellerlöchern und auf Dachböden in ganz Sofia unter verschiedenen Namen, bis sie ihn schließlich im Frühjahr 1942 davon überzeugten, das Kommando einer noch nicht formierten Partisaneneinheit zu übernehmen, die am westlichsten Ende des Balkangebirges unter dem Namen »Patarinska Četa« operierte. Das Problem war nur, dass Medved mit ganz anderen Vorstellungen aus der UdSSR gekommen war, darauf eingestellt, mindestens eine Brigade oder einen vergleichbaren Militärverband zu führen, welche es in Bulgarien allerdings noch nicht gab. Ein nicht minder großes Problem war, dass die Abteilungen der Ersten Operationszone bereits Kommandeure hatten, Einheimische, die man nicht einfach so austauschen konnte, ohne ernsthafte Unruhen und Meinungsverschiedenheiten zu provozieren. Andererseits war es mehr als klar, dass ein Kader von Medveds Kaliber wohl kaum einen zweitrangigen Posten wie den eines Politkommissars oder Instrukteurs akzeptieren würde. Sie versuchten nicht einmal, ihm etwas Derartiges vorzuschlagen – so viel Hochachtung empfanden sie in jenen Tagen für ihn! Er war gekommen, um ein Kommando zu führen, und er sollte ein Kommando führen. Aber nicht irgendeines! Da suchten die Genossen vom Stab Zuflucht bei einer kleinen List …

Die betreffende Formation, über deren Mannstärke und Bewaffnung man nur Vermutungen anstellen konnte, wurde auf die Schnelle in den Rang eines »Stabsbataillons« erhoben. Medved wurde erklärt, dies sei der Kern des zukünftigen Partisanenverbandes, der auf den donnernden Namen Erste Balkangardedivision hörte. Sie sollte ein unabhängiges Territorium im westlichen Teil des Landes zurückerobern, die Kontrolle über den Iskărdurchbruch erlangen und in weiterer Folge auch die Hauptstadt einnehmen. Das klang unwiderstehlich! Zwei Wochen später, als er sich unter den Kämpfern der Partisanenschar wiederfand, ausgerüstet mit allem, was für Kampfhandlungen auf breiter Front nötig war, einschließlich einer kurzen Einschulung in die Geschichte der VKP(b), erkannte Medved die Täuschung, doch da war es schon zu spät …

In jenen ersten Jahren des Kampfes zählte die »Patarinska Četa« (es hatte sich nie jemand bemüht herauszufinden, warum sie so hieß!) ungefähr 19 Partisanen. »Ungefähr« bedeutete, dass einige von ihnen in ihre Dörfer zurückgingen, wenn sie in den Regen kamen oder Sehnsucht nach ihren Bräuten verspürten, um am nächsten Tag, nachdem ihnen der Schädel vom Gerede eben jener selben Bräute brummte, wieder in den Wald zurückzukehren – Bewegungen, die ihre Gefährten mit Mitgefühl und freundschaftlichem Verständnis aufnahmen. Ausnahmslos alle trugen Opanken. Die meisten hatten zottige Pelzmützen auf dem Kopf, es waren auch zwei, drei Schirmmützen zu sehen sowie ein Försterhut. Viele trugen Pluderhosen, einer war in seinem Hochzeitsanzug davongelaufen, ein anderer in seiner Soldatenuniform. Ihre Bewaffnung bestand aus vier Karabinern, einer Doppelflinte und einem Steinschlossgewehr mit insgesamt 44 Patronen, davon 13 für das System »Mannlicher«, nur dass das entsprechende Gewehrmodell dazu nicht vorhanden war. Das Steinschlossgewehr hatte vor allem symbolischen Wert; man glaubte, dass es einmal dem legendären Scharführer Văljo gehört hatte, und man sah es als den Talisman der Schar an. Sie verfügten überdies über fünf Revolver und eine Parabellum, die dem Feind bei einer Einzelaktion ihres Gruppenobersten mit dem seltsamen Namen »Totengräber des Kapitalismus« abgenommen worden war. Außerdem besaßen sie sechs Stielhandgranaten aus dem Ersten Weltkrieg; bei zweien von ihnen war die Abreißschnur verlorengegangen, und es war nicht klar, ob und noch viel wichtiger wann sie explodieren würden.

Sonst hatten sie nur Knüppel und Messer.

Vor diesem Hintergrund erschien Medved wie ein wandelndes Arsenal: eine Maschinenpistole von Schpagin mit vier Trommelmagazinen, eine Tokarew TT-33-Pistole und sieben Eierhandgranaten, vier offensive und drei defensive. Und auch sonst verbargen sich noch allerlei Wunderdinge in seinem Rucksack! Bei ihm war alles aus Leder – von der Schirmmütze und der Uniformjacke bis zum Holster und den Stiefeln, und seine Hosen waren aus einem bisher nie dagewesenen Material genäht, das wasserdicht war.

Die Partisanen der »Patarinska Četa« starrten ihn mit stummer Begeisterung und offenen Mündern an, wie eine Gottheit, die vom strahlenden Gipfel des Kommunismus herabgestiegen war, um sie auf unbekannte, aber zweifellos ruhmreiche Wege zu führen. Dasselbe konnte man wohl kaum von Medved behaupten. Skeptisch musterte er die Männer, die ihn umringt hatten, setzte sich auf einen Baumstumpf, zog seine letzte Zigarette der Marke »Belomorkanal« hervor, klopfte das Mundstück am Absatz seines Stiefels ab und raunte nachdenklich:

»Nu, taaak …«

Die Regeln der Geheimhaltung

Der Gräber bückte sich, hob zwei runde Steine vom Boden auf und schlug sie dreimal gegeneinander. Er wartete gut zehn Sekunden ab und schlug sie noch zweimal gegeneinander. Als Antwort ertönten vier identische Klopfgeräusche. Ein paar Meter weiter sprang wie aus dem Nichts ein Wachposten mit Soldatenkäppi und aufgepflanztem Bajonett hervor. Lenin sprach ihn als Valjo an.

Beim Anblick der beiden Mädchen begann sein Gesicht zu strahlen.

»Frischer Nachschub, was?«

»Gabriela und Monika«, die beiden Mädchen streckten ihm bereitwillig die Hand hin.

»Genossinnen!«, fiel ihnen Lenin ins Wort. »Befolgt die Regeln der Geheimhaltung!«

»Das sind unsere Tarnnamen!«, widersprach die eine. »Wir wollten schon immer Gabriela und Monika heißen! Sie ist Monika.«

»Nein, sie ist Monika, ich bin Gabriela! Das hatten wir doch so ausgemacht!«, mischte sich die andere ein.

»Wir hatten ausgemacht, dass eine Woche lang du Gabriela bist, dann eine Woche lang ich. Diese Woche bin ich es!«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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