9,99 €
Gelassen und voller Zuversicht älter werden – dieser Wunsch wird spätestens ab Mitte 50 immer größer. Das weiß auch Margot Käßmann. In ihrem neuen Lebens-Ratgeber beschreibt die Bestseller-Autorin sehr persönlich den Start in die besten Jahre: Worauf kann man sich freuen? Welche Schwierigkeiten gilt es zu meistern? Was trägt im Leben? Ein Buch, das Lust macht, die Lebensphase ab Mitte fünfzig entschlossen und freudig anzugehen. Lächeln. Weitergehen. Die Theologin weiß: Ich muss mich mit zunehmendem Alter nicht mehr über alles aufregen. Und manches andere kann ich gelassen hinnehmen. Natürlich geht ab dem Lebensabschnitt von Mitte 50 manches nicht mehr so gut wie früher und man kann sich auch nicht alles schönreden. Von einigen liebgewonnenen Gewohnheiten, aber auch von langjährigen Weggefährten gilt es Abschied zu nehmen. Margot Käßmann schreibt über tragende Freundschaft, Familie und Alleinsein. Sie erzählt von guten Gewohnheiten, die Bestand haben und Veränderung, von persönlichem Glück und Scheitern. Freut sich über die Freiheit, Dinge beim Namen nennen zu können. Steht zu den abnehmenden Kräften und benennt Kraftquellen. So zeigt dieser Ratgeber, wie man hoffnungsvoll in die besten Jahre, den Ruhestand und in ein gutes Leben starten kann. Ein ermutigendes Geschenk für Frauen ab Mitte fünfzig, zum Geburtstag oder zum Renteneintritt.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 248
Margot Käßmann
Schöne Aussichten auf die besten Jahre
Knaur e-books
Margot Käßmann macht ihren Leserinnen Mut, die Lebensphase ab Mitte 50 entschlossen und freudig anzugehen. Denn jetzt gilt es, auf Erfahrungen aufzubauen und gleichzeitig Neues zu wagen. Lächeln. Weitergehen. Die Bestsellerautorin weiß: Ich muss mich nicht mehr über alles aufregen. Und manches andere kann ich gelassen hinnehmen. Natürlich geht ab Mitte 50 manches nicht mehr so gut wie früher und man kann sich auch nicht alles schönreden. Von einigen lieb gewonnenen Gewohnheiten, aber auch von langjährigen Weggefährten gilt es Abschied zu nehmen. Margot Käßmann schreibt über tragende Freundschaft, Familie und Alleinsein. Sie erzählt von guten Gewohnheiten, die Bestand haben und Veränderung, von persönlichem Glück und Scheitern. Freut sich über die Freiheit, Dinge beim Namen nennen zu können. Steht zu den abnehmenden Kräften und benennt Kraftquellen. So macht das Buch Lust, hoffnungsvoll in die besten Jahre zu starten!
© A. Helm
Mein 60. Geburtstag war ein wunderbares, fröhliches Fest. Ich denke sehr, sehr gerne daran zurück! Fast alle konnten der Einladung folgen, meine Familie, Freundinnen und Freunde, Menschen, mit denen ich gern zusammengearbeitet habe. Die Erinnerung daran lässt es mir heute noch warm ums Herz werden, schöner hätte ich es mir nicht vorstellen können. Ich bin rundherum dankbar dafür!
Meinen 40. Geburtstag habe ich im kleineren Familienkreis gefeiert. Die Kinder waren alle schulpflichtig, der Beruf als Generalsekretärin des Kirchentages stellte große Anforderungen an mich, da war die Energie zum Feiern begrenzt. Am 50. war ich gerade ein Jahr geschieden, nach einem Fest war mir nicht zumute. Der bischöfliche Garten war an diesem Tag von 11 bis 15 Uhr für Gratulanten offen, und am Samstag darauf habe ich mit Freundinnen eine kleine Gartenparty veranstaltet. Mit dem 60. war es anders. Meinen 60. Geburtstag wollte ich feiern, das Leben, das war, das Leben, das ist, und auch, was noch kommen mag!
Ich hatte große Lust darauf, alle Menschen, die mir wichtig sind, zusammenzuholen. Da ist zum einen meine große Familie – meine Kinder mit ihren Partnern und meinen Enkeln, meine Schwestern mit ihren Ehemännern, Kindern und Enkeln. Mein Onkel, der gerade seinen 85. gefeiert hat, mit seiner Ehefrau. Sein Zwillingsbruder war leider krank geworden. Freundinnen und Freunde, Menschen, mit denen ich gern zusammengearbeitet habe und die so zu Vertrauten geworden sind. Und auch meine Nachbarn auf Usedom, wo ich seit 2011 ein Haus habe.
Da ich lange genug vorab eingeladen hatte, haben viele meiner Gäste die Reise nach Usedom mit einem Kurzurlaub verbunden. In Hessen war Feiertag, Fronleichnam. Aus Frankfurt, Gießen, Wolfhagen und Kassel kamen viele schon am Mittwoch vorher, manche haben eine ganze Woche Urlaub gemacht, andere kamen für das Wochenende. Und die Ostsee zeigte sich von ihrer allerbesten Seite. Alle konnten Strand und Sonne genießen, das war schlicht ein großes Glück. Es gibt auf Usedom zwar die meisten Sonnenstunden in Deutschland, aber diese können durchaus auch kühl sein, und garantiert ist ein solches Wetter Anfang Juni nicht.
Ich hatte Urlaub, war schon zwei Wochen vorher angereist, hatte Haus und Garten vorbereitet. Nach und nach kamen meine Töchter mit ihren Familien, meine Schwestern mit den ihren, Freundinnen und Freunde. Ein Schwiegersohn hatte die Idee gehabt, die Garage auszuräumen. Inzwischen ist es unter uns ein immer wieder im Raum stehender Witz, dass ich gesagt habe: Klar, das ist doch in einer Stunde gemacht. Denn es hat dann einen ganzen Tag gedauert. Wir hatten die Garage noch nie leer geräumt, seit ich das Haus gekauft habe, und stießen auf die erstaunlichsten Dinge. Eine alte Zinkwanne, ein Surfbrett sowie diverse Mäusenester! Das war der Mittwoch. Am Donnerstag war Zeltaufbau, Männersache. Ich hatte versucht, ein Zelt auszuleihen, was immens teuer gewesen wäre. Dann kam die Idee auf, eines zu kaufen. Das hat ein Drittel gekostet – allerdings ohne Aufbau. Sechs Männer, meinen 85-jährigen Onkel eingeschlossen, sind das derart systematisch angegangen, dass ich nur staunen konnte. Und sie hatten Spaß dabei! »Ein Gemeinschaftserlebnis!«, sagte ein Schwiegersohn. Er hat es dann sogar geschafft, das Zelt fünf Tage nach dem Fest bei eBay zu verkaufen – »guter Deal«, würde Donald Trump sagen.
Freitag lieferte die Inselküche Biertischgarnituren, Geschirr und Besteck. Meine Töchter Hanna und Lea radelten los und holten Blumen vom Feld, wir haben den ganzen Nachmittag dekoriert. Am Abend war das Haus dann schon rappelvoll. Viele Gäste kamen vorbei – zum Glück hatten meine Zwillingsonkel die Getränke für die Feier als Geschenk geliefert. Den beiden fühle ich mich besonders verbunden. Sie waren es, die 1947, im Alter von 14 Jahren, meine Mutter am Bahnhof von Rauschenberg abgeholt hatten. Hinter ihr lagen zwei Jahre Internierung in Dänemark. Im Forsthaus lebten da schon 24 andere Verwandte, so viele hatten hier auf der Flucht Zuflucht gefunden. Trotzdem haben sie auch meine Mutter freudig begrüßt.
Wir sind, seit ich denken kann, miteinander verbunden. Ursel, die Frau von Klaus, hat mir viel beigebracht: Vom Putzen bis zur Verkaufsstrategie! Wunderbar, nun beide hier zu haben.
Es war so ein lustiger Abend. Er wurde auch genutzt, das Gästebuch des Ferienhauses für die Einträge am nächsten Tag vorzubereiten – mit einer Sammlung der lustigsten Zitate von mir. Ich muss immer wieder lachen, wenn ich das lese. Kurz vor Mitternacht habe ich dann alle rausgeworfen – denn die ersten Kinder werden immer gegen sechs Uhr wach. Das bedeutet Aufstehen für alle in so einem kleinen, hellhörigen Haus.
Samstagvormittag sind wir alle an den Strand gegangen. Es war wunderbar, fast die ganze Geburtstagsgesellschaft hat sich da schon getroffen. Im Haus waren inzwischen 17 Personen untergebracht, und nach und nach wurde eine Sandkruste auf dem Fußboden spürbar. Die Kinder haben sich köstlich amüsiert, aber die Küche sah aus wie ein Schlachtfeld, und der Kühlschrank war völlig überlastet. Ich mag so ein Chaos – und genau diesen Satz haben meine Töchter mir dann mit vielen anderen Zitaten ins Gästebuch geschrieben.
Mit meiner ältesten Schwester Ursula konnte ich an diesem Morgen ein wenig schwimmen gehen. Die Liebe zum Wasser hat unsere Mutter uns mitgegeben! Das haben wir beide festgestellt, und auch unsere Schwester Gisela hat es bestätigt. Schön, wie uns manches verbindet. Unsere Mutter ist in Latzig bei Köslin aufgewachsen. Wenn Urlaub möglich war, dann hieß es: Ans Meer!
Nach der Strandzeit wurde versucht, alles so weit wie möglich aufzuräumen. Um 17 Uhr kamen die restlichen Gäste, alle haben sich auf verschiedene Weise am Fest beteiligt. Eine Freundin hat 60 Luftballons mitgebracht, andere haben geholfen, diese mit Helium zu füllen. Zu Beginn gab es ein Gruppenfoto – ein voller Garten, fröhliche Gäste, blauer Himmel, bunte Luftballons. Schöner kann es kaum sein. Nur einer meiner Enkel weinte bitterlich, weil die bunten Ballons weggeflogen sind. Und dann haben wir angestoßen mit einem Crémant, den meine Onkel aus dem Elsass mitgebracht haben. Sie waren dafür eigens in der Partnerstadt von Hinterzarten, wo Klaus lebt. »L’Chaim« – dachte ich, auf das Leben!
Mir gefällt dieser jüdische Trinkspruch, mit dem beim Essen oder bei Festen angestoßen wird. Da geht es nicht darum, dass alles gut ist. Es ist auch nicht dieses ewige: »Hauptsache Gesundheit«. Es ist ein Anstoßen auf das Leben mit allen Höhen und Tiefen, die dazugehören.
Schon als ich 59 wurde, dachte ich: Den 60. Geburtstag würde ich gern einmal richtig feiern. Es ist ein besonderes Datum, noch dazu, weil ich mit diesem Tag in den Ruhestand eintrete. Ich werde nicht noch einmal so groß feiern, aber es war großartig, ja perfekt.
Janice Love war aus Atlanta gekommen – sie hatte die weiteste Anreise. Ich habe gestaunt, von Atlanta nach Usedom! Das heißt erst einmal nach Amsterdam fliegen, dann nach Berlin. Und dann mit dem Zug vom Bahnhof Friedrichstraße nach Bernau, weiter nach Züssow, bis auf die Insel. Echt ein Kraftakt. Aber sie hat gestrahlt und gesagt, es wäre ihr ein Vergnügen. Fünf Jahre zuvor war ich zu ihrem 60. in die USA geflogen. Wir kennen uns seit 1983. Eine wunderbare, lebenslange Freundschaft.
Meine Freundin Almut war mit ihren Töchtern und deren Partnern gekommen. Elke und Friederike kamen aus Berlin, Stefanie, Tina und Hanna aus Hannover, Annette aus Amsterdam, andere aus Leipzig, Limburg und sogar Wien. Einige mit Partner, andere allein. Es ist ein Zeichen für eine enge Verbindung, wenn Menschen so lange Wege für ein Fest auf sich nehmen, einzelne sogar auch nur für eine Nacht! Dadurch, dass das Fest auf mehrere Tage »gestreckt« war, konnte ich den meisten Gästen auch etwas länger begegnen. Wie schön, dass auch die Usedomer Nachbarn mit dabei waren, und es war gut zu sehen, wie leicht sich alle miteinander verständigt haben. Da gab es keinerlei Berührungsprobleme zwischen Ost und West! In einer benachbarten Pension waren die meisten untergebracht und haben das gemeinsame Frühstück gleich genutzt, um neue Kontakte zu knüpfen. Janice Love wurde gut integriert, alle haben für sie so gut wie möglich das Schulenglisch zusammengesucht.
Nach der Begrüßung kam das Büfett, das die Inselküche wunderbar arrangiert hatte. Anschließend haben meine vier Töchter eine Rede gehalten. Sie haben 60 lustige Begegnungen mit mir zusammengestellt, jede von ihnen hat zwei davon vorgetragen. Zum Beispiel die Geschichte, als ich auf die Idee kam, schnell einen Teppich für unseren langen Hausflur im Pfarrhaus zu kaufen, obwohl eigentlich gar keine Zeit dafür war. Zack, zack, wurde alles ausgemessen, und wir sausten los. Am Ende lagen jahrelang viel zu kurze Teppichabschnitte im Flur, über die unsere Besucher immer wieder gestolpert sind – weil das Ausmessen doch etwas zu schnell über die Bühne gegangen war und nichts passte. Ich hatte das alles längst vergessen und musste lachen, als Sarah die Geschichte nun zum Besten gab. Bei aller Freude an den lustigen Begebenheiten, die die vier zusammengetragen hatten, spiegelte sich in den Beiträgen meiner Töchter vor allem Dankbarkeit und Wertschätzung. Das war für mich sehr, sehr anrührend. Ich war den Tränen nahe.
Diese vier jungen Frauen stehen jetzt mitten im Leben, bei mir ist langsam eine Art Rückzug angesagt. Und ich genieße die Zeit des Zusammenseins: Die Enkelkinder stromern in Haus und Garten herum, die Schwiegersöhne sind mit dabei – das ist ein ganz großes Glück, für das ich dankbar bin. Und dass wir im Rückblick über viele Begebenheiten miteinander lachen können, ist wunderbar. Meine Töchter haben die 60 Erinnerungen in Kurzform aufgeschrieben und gerahmt. Das Bild hängt jetzt in der Usedomer Küche, und wenn ich daran vorbeigehe, schaue ich manchmal darauf und muss schmunzeln. Etwa darüber, dass ich Bilder garantiert schief aufhänge oder meine Töchter die Lederhosen, die ich gern trage, eher gewöhnungsbedürftig finden …
Bei einem Gottesdienst ein paar Wochen zuvor hatte ich in der Sakristei Mundorgeln gesehen. Kleine rote Heftchen, mit denen wir früher viele evangelische Jugendfreizeiten gestaltet haben. Ein paar Tage später dachte ich beim Joggen: Das wäre doch was für den Geburtstag! Also habe ich der Kirchengemeinde geschrieben, ob ich die Hefte ausleihen dürfte – Zusage! Ich bin in Hannover hingeradelt, habe sie geholt und den Gitarristen Werner Hucks gefragt, ob es unter seinem Niveau sei, solche Lieder mit der Gitarre zu begleiten. Nein, schrieb er, sehr gerne, auch seine Frau Esther würde sich beteiligen. Und so haben wir auf meinem Fest gemeinsam gesungen: »Bolle reiste jüngst zu Pfingsten«. Und »Ein Mann, der sich Kolumbus nannt« – Janice Love hat sich bei der Übersetzung schlapp gelacht. Und meine Freundin Annette schrieb ins Gästebuch, ich müsse ihr hoch anrechnen, dass sie das mitgemacht hat! Ein befreundeter Pastor hat noch einmal seinen Kabarettbeitrag »Der Besuch der Landesbischöfin« zum Besten gegeben. Ein lustiges Stück, das die Vorbereitungen eines Dorfes auf den Besuch beschreibt, inklusive Umleitungsbeschilderung, damit die Bischöfin länger braucht, um in der Kirche betende Menschen vorzufinden – denn »sie liebt durchbetete Räume«. Das war einmal ein Vortragstitel in meiner Bischöfinnenzeit, und ich konnte mit den anderen herzlich darüber lachen.
Anschließend wurde getanzt zu Musik aus den 70ern, die mein Freund Andreas zusammengestellt hatte. Dazu haben wir damals im Stadtallendorfer Kirchendiskokeller getanzt. Und es funktionierte immer noch. Kurz vor Mitternacht hat er mich zu einem kleinen Karaokeauftritt überredet. Das habe ich zum allerersten Mal gemacht, aber es war wirklich lustig. Und Schlag zwölf haben alle mit einem von ihm gedichteten Geburtstagslied gratuliert. Ich hatte selten so viel Spaß! Um 2 Uhr morgens war ich im Bett und dachte – wunderbar, danke schön.
Es ist großartig, wenn so ein Fest gelingt. Mir ist bewusst, dass das nicht so leicht ist. So viele haben selbstverständlich geholfen! Niemand hat darauf gewartet, bedient zu werden, alle haben sich beteiligt. Es gab keinen Streit, auch das ist ja wichtig. Und wir hatten Zeit, das Fest in den folgenden Tagen ausklingen zu lassen. Nach und nach habe ich mich von meinen Gästen am Haus oder am kleinen Bahnsteig verabschiedet. Langsam haben wir Garten und Schuppen wieder aufgeräumt. Schließlich reisten auch die Töchter mit ihren Familien ab, das Haus wurde Tag für Tag leerer. Ich war dankbar, als alle heil nach Hause gekommen sind. Ganz in Ruhe habe ich dann die Geschenke ausgepackt und mich auch nach und nach für die besonderen Gedanken bedankt, die oft damit verknüpft waren.
Ich tausche ungern ein Geschenk um. Das ist immer wie eine Zurückweisung, finde ich. Da trifft ein Anhänger vielleicht nicht ganz meinen Geschmack – aber er ist ja eine Erinnerung an die Person, die ihn geschenkt hat. Da schenkt mir jemand Rotwein, obwohl ich den nicht trinke – aber es ist eine liebevoll gemeinte Geste. Das Alter macht uns vielleicht milder. Ich weiß aber noch genau, wie es mich doch etwas verletzt hat, wenn jemand mein Geschenk umtauschen wollte. Du denkst dir ja etwas dabei, wenn du es aussuchst. Und genau darauf kommt es an! Ein Geschenk ist nicht einfach ein Wertgegenstand, eine Sache, sondern eine Verbindung. Zu meiner Konfirmation hat mir die Patentante ein Armband aus Gold geschenkt mit dem Spruch: »Kann man in Notzeiten umsetzen! « Für eine 14-Jährige war es unpassend, ich habe es nie getragen. Aber ich habe es später meiner ältesten Tochter Sarah zu ihrer Konfirmation weitergegeben und ihr die Geschichte erzählt. Geschenke zeigen Verbindungen, sie erzählen von Beziehung!
Viele haben mir auch Pflanzen für den Usedomer Garten geschenkt. Ich habe sie eingepflanzt und hoffe, sie gedeihen, auch wenn ich nicht ständig dort bin. Denn auch sie schaffen Verbindungen und erinnern mich an das Fest, das wir miteinander gefeiert haben.
Zwei besondere Geschenke lassen das Fest nachklingen. Das eine ist ein Buch, das meine Tochter Lea gestaltet hat. Sie hat alle geladenen Gäste gebeten, dieselben Fragen zu beantworten: Wo hast du Margot kennengelernt, was schätzt du an ihr? etc. Dazu konnten Fotos eingesandt werden. Ich blättere gern darin, es sind kostbare Erinnerungen. Und alle haben sich in das Gästebuch meines Ferienhauses eingetragen, mal lustig, mal ernst, dazu habe ich ein Foto geklebt, auf dem alle zu sehen sind.
Besonders schön fand ich, dass das Team des Verlags, in dem auch dieses Buch erscheint, mir ein ganzes Büchlein, handschriftlich gestaltet mit Versen und mit Poesie, geschenkt hat. Zum einen war ich berührt, weil handschriftlich übermittelte Zeilen, Texte, Briefe heute sehr, sehr besonders sind. Das bringt eine persönliche Note mit sich, die verloren geht in der Computerzeit.
Auf jeden Fall will ich jetzt im Ruhestand wieder mehr handschriftlich schreiben. Und: Poesie hat mein Leben immer begleitet. Sie fasziniert mich, weil ich wahrnehme, wie lange an so einem Text zu arbeiten ist, damit er »klingt«. Und wenn er den richtigen Klang hat, dann kann er dich begleiten. Es gibt, wie ein Band betitelt ist, den mir meine Nachbarn in Hannover zum Geburtstag geschenkt haben, »Gedichte, die glücklich machen«. Eines der handschriftlich übermittelten Gedichte stammt von Henri Nouwen:
»Geburtstage …
erinnern uns an das, was wichtig ist
und zählt.
Nicht, was wir tun
und geleistet haben,
was wir besitzen
oder welche wichtigen Leute wir kennen,
sondern das, was wir sind
hier und jetzt;
Grund genug,
uns darüber zu freuen.
Danken wir an unserem Geburtstag
Für das Geschenk des Lebens.«
Besser könnte ich es nicht ausdrücken ….
Mein Herz ist voller Erinnerungen, es gab so viele schöne Momente und Begegnungen an diesen Tagen. Ich weiß, dass ich Glück hatte mit diesem Geburtstag, der fröhlichen Stimmung, dem sonnigen Wetter, all den Gästen, die mein Leben begleitet und mitgefeiert haben. Eine Woche nach dem Geburtstag habe ich den Anfang dieses Buches neu geschrieben, weil ich denke: Lasst uns das Leben feiern, wenn wir älter werden! Für mich war es schlicht ein sehr glücklicher Zeitpunkt, zurückzublicken, auch auf mein Berufsleben. Und es war eine wunderbare Möglichkeit, die Menschen, die ich mag und liebe, um mich zu haben. Es war wie eine kleine Momentaufnahme des eigenen Lebens.
Mein momentanes Lebensgefühl ist, dass gerade jetzt eine ganz neue Form der Freiheit entsteht. Ich kann entscheiden, was ich tun möchte, wie ich leben will. Niemand muss gerade von mir versorgt werden, es gibt auch keine beruflichen Verpflichtungen mehr. Wenn ich jetzt lese, schreibe, eine Predigt vorbereite, kann ich das in einem ganz eigenen Rhythmus tun. Noch bin ich auch gesund genug, mein Leben frei von irgendwelchen Zwängen oder Einschränkungen zu gestalten. Ein guter Zeitpunkt zu feiern also. Mit 70 kann das alles schon ganz anders aussehen. Das wurde mir besonders bewusst, nachdem meine Zwillingsonkel im April ihren 85. Geburtstag gefeiert haben. Wir haben gesagt: Wir sehen uns zu meinem 60. auf Usedom! Dann kam eine Krebsdiagnose, und einer von beiden konnte nicht wie geplant mit dem anderen einen Urlaub auf der Insel verbringen. Das Leben ist verletzlich, das wird uns bewusster, je älter wir werden.
Es ist interessant, dass eine Einladung zu einem solchen Geburtstag besondere Reaktionen hervorruft. Das gilt offenbar ganz besonders für den 60. Runde Geburtstage fordern uns ja jedes Mal dazu auf, zurückzublicken auf das, was war. Und gleichzeitig auch nach vorne zu schauen – was kommt jetzt, was ist dran? Ich erinnere mich an den 30. einer Freundin, die an dem Tag Schwarz trug, weil sie meinte, nun sei es mit der Jugend endgültig vorbei. Darüber kann sie heute auch selbst lachen. Aber mit 60, ja da bist du dann auch tatsächlich schon alt. »Da waren zwei ältere Damen dabei«, sagte meine Tochter neulich. »Wie alt?«, habe ich gefragt. »Na, ungefähr so wie du«, war die Antwort. Huch, dachte ich, dann bin ich jetzt also eine ältere Dame. Ein merkwürdiges Gefühl …
»Ich will tanzen an meinem 60.«, sagt eine Freundin und überlegt schon mit Vorfreude, wo das stattfinden soll. Auch sie will ein Fest feiern und freut sich darauf. Denn wann können wir schon noch einmal ausgelassen tanzen mit 60? Dabei macht das so viel Spaß! Ein anderer hat Angst vor der 60 – irgendwie ist sein runder Geburtstag für ihn ein unangenehmes Datum. »Nein, das feiere ich nicht, da gibt es doch wirklich nichts zu feiern«, sagt eine andere. »Ab jetzt feiere ich immer nur den 59.! « Ersteres kommt mir eher traurig vor, Letzteres irgendwie absurd. Natürlich wird im anbrechenden siebten Lebensjahrzehnt nicht alles großartig sein. Aber es stimmt auch, dass wir heute, zumindest in Deutschland, in der Regel nicht so abgearbeitet sind wie Generationen vor uns. Auch die Gesundheitsversorgung hat sich verbessert, viele ernähren sich gesund. Bei einem Besuch im Sprengelmuseum Hannover haben meine Freundin Elke und ich ein Bild von Otto Dix betrachtet, auf dem er 1924 seine Eltern gemalt hat: »Die Eltern des Künstlers II«. Die Mutter war damals 61 und wirkt sehr alt, schlicht abgearbeitet. Wir hatten beide das Gefühl, jünger auszusehen, vielleicht auch, weil das Leben für uns rein körperlich weniger hart war. Das Frauenleben ist leichter geworden im Zeitalter von Staubsauger, Waschmaschine und Geschirrspüler. Aber trotzdem: Du bist nicht mehr jung, wenn du 60 bist, der Tatsache schaust du am besten klar ins Auge. Es ist Unfug, wenn Leute sagen: »60 ist das neue 40« – das zeigt schlicht die Panik vor dem Altsein.
Persönlich kann ich sagen, dass ich sehr gespannt bin auf die Lebensphase, die jetzt gerade beginnt. Ja, ich weiß, die Kräfte lassen nach, da kann sich niemand herumschummeln. Vor einiger Zeit bin ich mit meiner jüngsten Tochter joggen gegangen. Wenn ich sehe, wie leichtfüßig sie eine lange Treppe hochspurtet, während ich froh bin, es anschließend noch nach Hause zu schaffen, muss ich lachen. Denn Altsein und Glücklichsein schließen sich nicht aus. Jedenfalls bin ich so ausgeglichen und glücklich wie selten zuvor im Leben. Das Leben meint es gut mit mir. Ich bin noch gesund, aber mir bewusst, dass das sehr schnell anders sein kann, das erlebe ich in meinem Umfeld durchaus. »Die Einschläge rücken näher«, wie es so treffend heißt. Aber ich freue mich schlicht am Moment und an der Freiheit, die ich in den letzten Monaten für mich gewonnen habe. In diesem Jahr bin ich zum erstmöglichen Zeitpunkt in den Ruhestand gegangen. Immer habe ich sehr viel gearbeitet, war oft unterwegs. Freie Zeit war für mich ein kostbares Gut. Jetzt noch einige Jahre in Freiheit gestalten zu können, das empfinde ich als Geschenk.
Wenn du sehr jung bist, steht dein Leben ständig unter der Prämisse von Schule und Ausbildung bzw. Studium. Die Grundschule abschließen, es aufs Gymnasium schaffen, Abitur machen. Das war eine anstrengende Lebensphase, vor allem, weil ich einen weiten Schulweg hatte. Um 7:07 Uhr ging der Zug von Stadtallendorf nach Marburg. Zum Bahnhof musste um 6:45 Uhr mit dem Fahrrad losgeradelt werden. In Marburg nahm ich den Bus bis zum Wilhelmsplatz, von dort waren es noch ein paar Minuten zu Fuß bis zur Schule. Und zurück hatte ich immer die Hoffnung, den Eilzug um 13:20 Uhr zu erreichen – in der Regel war das unmöglich, weil die sechste Stunde erst um 13:10 Uhr endete. Dann wurde es der Bummelzug um 14:30 Uhr, der in Cölbe, Bürgeln, Anzefahr und Kirchhain hielt. Bis ich nach Hause kam, war es fast halb vier. Nach dem Erledigen der Hausaufgaben war der Tag für mich im Grunde vorbei. Als ich Jahre später selbst Mutter geworden war, konnten meine Kinder, während ich Landesbischöfin in Hannover war, um fünf vor acht morgens das Haus verlassen, weil das Gymnasium direkt um die Ecke lag. Darum habe ich sie beneidet … .
Nach der Schule kam das Studium. Viele sehen dies im Rückblick als die freieste Zeit ihres Lebens an. Das habe ich nicht so empfunden. Ich habe in den Semesterferien gearbeitet, um das Studium zu finanzieren, intensiv Hebräisch und Griechisch gebüffelt, an Studienreisen nach Israel und China sowie an einem Industriepraktikum teilgenommen. Im achten Semester habe ich geheiratet, im zehnten ein Kind bekommen und im zwölften pünktlich das Examen absolviert. Da blieb wenig Zeit für anderes. Es folgte das Vikariat. Parallel dazu war ein kleines Kind zu versorgen; ein Balanceakt. Und dann kam die Phase, in der mein Mann und ich unser Berufsleben und die Bedürfnisse von vier kleinen Kindern in Einklang zu bringen hatten. Ein intensives, dichtes Leben. Nachdem, Jahre später, die Kinder nach und nach aus dem Haus gegangen waren, stand der Beruf ganz und gar im Vordergrund.
Insofern: Das Beste kommt zum Schluss, kann ich im Moment aus vollem Herzen sagen. Ich habe schon in den letzten Wochen vor dem Ruhestand genossen, dass mein Leben nicht mehr so durchgetaktet war. Nicht mehr morgens um kurz nach sieben zum Bahnhof aufbrechen, von 10 bis 13 Uhr eine Sitzung in Kassel; danach weiter zu einem Termin nach Frankfurt, wo abends ein Vortrag auf dem Programm steht. Zwischendurch eine Brezel oder ein belegtes Brötchen. Spätabends zum Flughafen und von dort aus weiter …
Auf einmal gibt es Tage, an denen kein Wecker klingelt und die ganz ohne Termine daherkommen. Ich habe wieder die Ruhe gefunden, einen Nachmittag mit einem guten Buch auf dem Sofa zu verbringen. Anfang des Jahres habe ich einige freie Tage in Berlin genossen, mit Theater- und Kabarettbesuchen. Und neulich habe ich tatsächlich einen Termin vergessen – das ist mir nie passiert, als ich ein durchgetaktetes Leben geführt habe.
Spontan kann ich Astrid anrufen, und wir verabreden uns zu einem Kinobesuch. Mein Enkelsohn hat Geburtstag, und ich fahre schlicht hin und habe Zeit mit ihm und seinen Eltern. Oder ich bin zufällig in der Nähe einer anderen Tochter, genieße es, Zeit mit ihr und meinen Enkeltöchtern zu verbringen. Wir verspielen voller Freude einen Nachmittag im Garten. Mein Lebensrhythmus ändert sich gerade auf äußerst angenehme Weise.
Kürzlich schrieb mir eine Frau: »Neun Monate nach dem Tod meines sehr geliebten, alten und kranken Vaters wurde ich 50 Jahre. Eigentlich nur eine Zahl. In Ihrem Buch ›Sehnsucht nach Leben‹ habe ich genau die Themen gefunden, die mich zutiefst bewegen. Wie ist es möglich, dass wir in der Mitte des Lebens so stark durcheinandergewirbelt werden? Und geht das vorbei?«
Ich fand das sehr bewegend und ja, ich denke, diese Phase des Durcheinandergewirbeltwerdens geht vorbei. Mit 50 habe ich mich ähnlich gefühlt. In dieser Zeit schrieb ich ein Buch mit dem Titel »In der Mitte des Lebens«, in dem ich die Spannungen dieses Lebensalters aufgezeigt habe. Die Kinder gehen aus dem Haus, die eigenen Eltern benötigen Unterstützung, werden irgendwann pflegebedürftig und sterben. Häufig ist es auch eine Zeit der Beziehungskrisen, der »Midlife-Krise«, und es stehen Entscheidungen an: Durchhalten oder noch einmal ganz neu anfangen? Beruflich ist auch die Frage: Bleibt alles so, will ich dies noch – oder starte ich neu durch? Krankheiten treffen uns selbst oder Freunde. Persönlich hatte ich das Gefühl, es entsteht fast eine Unruhe wie in Zeiten der Pubertät, weil geklärt werden muss, wohin die Reise geht. Auch weil die eigene Endlichkeit sehr deutlich in den Blick tritt.
Zum 60. Geburtstag habe ich den Eindruck, ist es ruhiger geworden. Die grundsätzlichen Lebensentscheidungen sind getroffen, die Kinder in einer selbstständigen Lebensphase. Meine Eltern sind inzwischen beide verstorben, ihre ganze Generation ist abgetreten. Mit meinen Schwestern habe ich ein gutes Verhältnis, wir teilen bewusst die Kindheitserinnerungen, auch wenn sie manchmal auf interessante Weise unterschiedlich sind. »Die Alten« – das ist jetzt meine Generation. Viele wollen das nicht wahrhaben, viele sind auch noch sehr fit. Aber Krankheitsdiagnosen der schweren Art nehmen im engeren Umfeld zu. Und immer öfter sterben Menschen meiner Generation, auch Menschen, mit denen ich eine lange Strecke meines Lebens geteilt habe. Deshalb will ich das Altwerden nicht einfach schönreden. Es macht nicht unbedingt Spaß, zu erleben, dass manches schwerer fällt als früher, diese und jene Beschwerden auftreten und die Falten tiefer werden.
Aber wo auch immer wir gerade stehen, wie es uns geht: Es ist oftmals eine Frage der Perspektive, wie wir die eigene Lage beurteilen. Malen wir uns die Situation rosarot, statt sie realistisch zu betrachten? Oder ist für uns scheinbar alles düster – ohne einen einzigen Lichtblick? Denken wir den ganzen Tag daran, dass es mit dem schmerzenden Knie schlimmer werden könnte, oder freuen wir uns, dass ausgedehnte Spaziergänge noch möglich sind? Eine Frau sagte neulich, ihr Mann habe ihnen den ganzen Urlaub verdorben, weil er befürchtete, Kopfschmerzen zu bekommen – dabei hatte er gar keine! Ein Bild zeigt das gut: Manche sehen, wenn sie eine große weiße Fläche betrachten, mitten darin vor allem den einen schwarzen Fleck. Auf den konzentrieren sie sich dann, so wird er vor dem inneren Auge größer und größer. Irgendwann kommt es ihnen so vor, als ob alles nur noch grau ist. Andere entdecken zwar ebenso den dunklen Punkt in ihrem Leben, fokussieren sich aber auf die im Vergleich große weiße Fläche.
Wenn wir unseren Blick dankbar auf die guten Dinge und all das Helle in unserem Leben konzentrieren, dann gibt es, trotz mancher dunkler Momente, die das Alter zwangsläufig mit sich bringt, schöne Perspektiven. Es geht doch darum, das Leben auch dann anzunehmen, wenn es nicht perfekt ist. In allen schweren Phasen die guten nicht zu vergessen, dankbar zu sein, was wir erleben dürfen – auch noch im Alter. Meine älteste Schwester sagt, sie könne das Leben jetzt viel mehr genießen, weil sie die schönen Momente bewusst auskostet.
Für mich ganz persönlich ist dies auch eine Glaubensfrage. Wer das Leben aus Gottes Hand nimmt, kann auch mit Schwäche umgehen, fühlt sich ermutigt und gestärkt. In der Bibel wird immer wieder von Menschen erzählt, die sich von Gott getragen fühlen. Aber auch von denen, die des Lebens überdrüssig sind, weil sie krank oder verzweifelt sind, die nicht weiterwissen oder schlicht an ihrer eigenen Kraft zweifeln.
Ich denke an Hagar, die Sklavin Abrahams, die einen Sohn von ihm geboren hat, Ismael. Sarah, seine Ehefrau, erträgt das nicht und zwingt Abraham, Hagar und ihr Kind im wahrsten Sinne des Wortes in die Wüste zu schicken. Bald wird das Wasser knapp, und Hagar hat Angst, ihren Sohn sterben sehen zu müssen. Aber ein Engel spricht zu ihr: »Fürchte dich nicht, denn Gott hat gehört die Stimme des Knaben, der dort liegt. Steh auf, nimm den Knaben und führe ihn an deiner Hand.« (1. Mose 21, 17f.) Hagar wird mit Ismael überleben und in der lebensfeindlichen Wüste einen Ort zum Bleiben finden.
Ich denke beispielsweise auch an die Geschichte des Propheten Elia, der in seinem Leben lange gegen die Königin Isebel gekämpft hat und nun nur noch sterben will. Er setzt sich erschöpft unter einen Wacholderbusch und bittet Gott, ihn von allem zu erlösen. Stattdessen kommt ein Engel, bringt ihm Brot und Wasser und sagt: »Steh auf und iss, denn du hast einen weiten Weg vor dir« (1. Kö 17, 7). Oder denken wir an den Apostel Paulus. Er muss mit Anfeindungen leben, dazu mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Und er schreibt, Gott habe ihm gesagt: »Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.« (2. Kor 12,9)