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Dies ist die tragische Geschichte zweier Seelen, die zueinander gehörten, aber durch eine skrupellose und selbstsüchtige Schlampe getrennt wurden. Eine Hotel-Prinzessin aus reichem Hause, die vermutlich immer alles bekam - nahm sich den Mann einer anderen, einer schwangeren Frau, die auf ihren Verlobten wartete, um ihm nach Italien zu folgen und ihn zu heiraten. Während der Bräutigam nach Italien zurück muss, um seinen Militärdienst abzuleisten, sitzt seine hochschwangere Verlobte Zuhause in Deutschland und wartet auf ihn. Das Drama nimmt seinen Lauf. Die Hotel-Prinzessin verstärkt in Italien ihren Einfluss auf den Mann, der hochschwangeren Freundin in Deutschland sind quasi die Hände gebunden. Sie muss erst einmal das Kind zur Welt bringen und wird dennoch von der Widersacherin belästigt und mit Briefen bedroht. Sie versprüht Terror pur und ist gnadenlos unbarmherzig, wie es nur ein echtes Miststück, ein skrupelloser Egoist sein kann. Es ist, als wäre der schlimmste Alptraum wahr geworden. Die Widersacherin beeinflusst den Mann in Italien mit ihrem Familien-Clan so stark, dass sie ihn für sich gewinnt. Nun beendet er die Beziehung zur Freundin in Deutschland und die Schwangere stürzt in tiefste Seelenqualen. Sie kann sich nicht wehren, ihrer Widersacherin ist sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst. Eine spannende, aufwühlende Geschichte, die ans Herz geht!
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Seitenzahl: 217
Veröffentlichungsjahr: 2017
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Dies ist die tragische Geschichte zweier Seelen, die zueinander gehörten, aber durch eine skrupellose und selbstsüchtige …. Schlampe getrennt wurden. Eine Hotel-Prinzessin aus reichem Hause, die vermutlich immer alles bekam - nahm sich den Mann einer anderen, einer schwangeren Frau, die auf ihren Verlobten wartete, um ihm nach Italien zu folgen und ihn zu heiraten. Während der Bräutigam nach Italien zurück muss, um seinen Militärdienst abzuleisten, sitzt seine hochschwangere Verlobte Zuhause in Deutschland und wartet auf ihn. Das Drama nimmt seinen Lauf.
Zeitgleich verstärkt die Hotel-Prinzessin in Italien ihren Einfluss auf den Mann. Der hochschwangeren Freundin in Deutschland sind quasi die Hände gebunden. Sie muss erst einmal das Kind zur Welt bringen und wird dennoch von der Widersacherin belästigt und mit Briefen bedroht. Sie versprüht Terror pur und ist gnadenlos unbarmherzig, wie es nur ein echtes Miststück, ein skrupelloser Egoist sein kann. Es ist, als wäre der schlimmste Albtraum wahr geworden.
Die Widersacherin beeinflusst den Mann in Italien mit ihrem Familienclan so stark, dass sie ihn für sich gewinnt. Nun beendet er die Beziehung zur Freundin in Deutschland und die Schwangere stürzt in tiefste Seelenqualen. Sie kann sich nicht wehren, ihrer Widersacherin ist sich dieser Tatsache sehr wohl bewusst.
An diesem Punkt schwört sich die verschmähte Verlobte ewige Rache an dieser Frau, die ihr den Mann und ihrem Kind den Vater nahm. Ihr war auch klar, dass dies länger dauern könnte. Und sie hat eine Message an diese Schlampe:
„Du bist in mein Leben getreten, hast es zertrampelt und zerstört. Du hast meinem Kind den Vater genommen. Eines Tages werde ich in Dein Leben treten, ich werde es genauso zertrampeln und zerstören, so wie Du es mit mir gemacht hast!“
Eine spannende, aufwühlende Geschichte, die ans Herz geht.
Überlieferung aus dem 6. Jahrhundert vom japanischen Patriarchen Tatsuya
Ich weiß noch, es war fast, als wäre es gerade erst vorhin passiert, vor einer Minute. Das ich ihn traf. Es war im Spätherbst 1982, als mir so die Decke auf den Kopf fiel und ich irgendwie einen Tapetenwechsel brauchte. Zuhause ging mir alles schrecklich auf die Nerven und ich war einige Monate zuvor aus USA zurückgekehrt, was mir auch noch ziemlich zu schaffen machte. Meine Verlobung mit einem Amerikaner, die dabei in die Brüche ging, war dabei noch das geringste Übel. Die Trennung war genauso dramatisch, wie spektakulär. Wir hatten über drei Jahre lang versucht, dass ich schwanger wurde, jedoch vergeblich. Die Belastung der ungewollten Kinderlosigkeit war so groß, dass die Beziehung daran zerbrach. Ich war mir völlig sicher, fast vier Jahre ohne Verhütung, das konnte einfach nur an mir liegen! Ich war traurig, tieftraurig und hatte mich schmerzlich damit abgefunden, niemals eigene Kinder zu bekommen. Mir war sonnenklar, ich war unfruchtbar! Ein schwerer Schicksalsschlag, den ich nur sehr schwer überwinden konnte. Mit dieser Altlast ging ich nun in diese neue Beziehung mit meinem Italiener. Natürlich dachte ich nicht im Traum daran, Verhütungsmittel zu nehmen, denn ich war ja unfruchtbar! Als irgendwann die Periode aus blieb, war ich völlig fertig und schloss bereits mit dem Leben ab, weil ich annahm, ich hätte Unterleibskrebs. Als die Frauenärztin mir dann gratulierte und ich ganz blöd fragte: „Wie, habe ich keinen Krebs?“, meinte sie nur: „Nein, Sie sind schwanger!“ Ich fühlte mich in dem Moment, als hätte mich ein Bus gestreift.
*****
Ich war es einfach nicht mehr gewohnt, in einem solchen Kaff (Entschuldigung) zu leben, das nur 1.500 Einwohner hatte. Ein winziges Nest, wäre es nicht so trostlos, hätte ich einen Witz darüber gerissen: Ja! Unser Schulbus war ein Skateboard! Ironie off. Natürlich war so rein gar nichts in diesem winzigen Nest los, außer ein paar Kühen, die auf der Weide standen. Diese aussichtslose Szenerie war für mich ziemlich belastend, da ich nun mal weitaus kultiviertere Orte, wie Malibu (Kalifornien) oder Denver (Colorado) gewohnt war.
Jedenfalls fraß mich eines Tages mal wieder tödliche Langeweile auf, als ich auf die glorreiche Idee kam, mal vielleicht als Kellnerin zu arbeiten. Das sollte mir doch etwas Abwechslung vom tristen Alltag bescheren, oder etwas nicht? Gesagt, getan. Oh, Moment mal. Wäre doch wirklich nicht ich gewesen, wenn ich mir nicht eine Disco ausgesucht hätte. Nach zwei Anrufen bekam ich gleich eine erfreuliche Zusage eines Discothekenbetreibers aus Düsseldorf. Vorstellungstermin! Einfach mal vorbeikommen sollte ich, dann könnte man Näheres sagen. Gut. Also zog ich mir meine besten Disco-Klamotten an und fuhr mal runter. Angekommen stellte ich fest, das es eine ziemlich dunkle Hütte war. Der Chef war überaus erfreut, mich zu sehen, zumal gerade eine Thekenkraft ausgefallen war. Punktum. Ich sollte hinter der Theke arbeiten und Getränke servieren, Geld kassieren. Ist ja jetzt nicht so kompliziert und der Hyperjob, bei dem einen das Gehirn qualmt. Natürlich traute ich mir diesen Job zu. Wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinkriegen würde!
Ich durfte dann direkt am nächsten Samstag anfangen und mir war schon relativ flau im Magen vor lauter Aufregung, wie das alles so laufen würde. Pünktlich trat ich dann meinen Dienst an und war stolze Besitzerin einer halben Theke, also mein Zuständigkeitsbereich war begrenzt. Meine langen Haare waren natürlich penibel genau frisiert, mein Makeup war den Dunkelheitsverhältnissen angepasst und für das Trinkgeld, na. Da gab es eine süße Rüschenbluse mit tiefem Ausschnitt, die übrigens bei meinen Boutiquenstreifzügen ein halbes Vermögen gekostet hatte. Ja, und eben die Wirkung ließ auch nicht lange auf sich warten. Ruck zuck war meine Thekenhälfte gefüllt und die Männer fühlten sich offensichtlich wohl dort. Was meine Kollegin auf der anderen Thekenseite wohl nicht von sich behaupten konnte. Die stand alleine ohne einen einzigen Kunden da und sah ziemlich zerknirscht aus. Das ging dann etwa so zwei Stunden gut, bis der Chef schließlich zu mir kam. Er wollte mal kurz mit mir sprechen. Wir gingen kurz in den hinteren Teil und er begann mit der Problematik meiner Kollegin. Nun, die arme Frau hätte so gänzlich überhaupt keine Kunden und würde ganz alleine da stehen. Ach, hatte ich schon gesagt, dass ich auch prozentual an den Getränken beteiligt war? Also mein Gehalt war davon abhängig, wie viel Umsatz ich machte. Nun, der arme Chef konnte sich das stille Leiden meiner Kollegin nicht mehr mit rein ziehen und fragte mich dann: „Sag mal, hast Du was dagegen, wenn ich 1 oder 2 Kunden zu der rüber hole, damit die auch was zu tun hat?“ Was sollte ich dazu schon großartig sagen? Sah ich etwa aus wie ein Kameradenschwein? NEIN! Aus dem Grunde gab ich ihm auch zu verstehen, dass das völlig in Ordnung wäre und ich meinen Gottessegen dafür geben würde. Klar, nimm dir ruhig gleich alle, ist nur mein Geld du Vollspast!
Der erste Arbeitstag ging dann auch bald sehr spät nachts zu Ende, was heißt eigentlich nachts? Doch wohl eher früh am Morgen, würde ich sagen! Es war bereits gegen zwei Uhr morgens, als ich mich völlig übermüdet in meinen BMW schmiss und schnell nach Hause fuhr.
Nachdem ich den ersten Tag so super überlebt hatte, mir aber irgendwie noch dieser Kundenraub meines Chefs ziemlich schräg im Magen lag, musste ich mich schon auf den nächsten Einsatz vorbereiten. Sonntag. Irgendwie hatte ich keine richtige Lust, aber trotzdem war ich in der Lage, meinen Dienst wie aus dem Ei gepellt anzutreten. Es war dann auch alles sehr flau, nichts los. Der Laden war einfach leer und füllte sich auch erst später am Abend nur sporadisch. Schließlich war es schon ungefähr 22.00 Uhr, ich hatte mich an dem Abend nett unterhalten mit einigen Gästen, Männern natürlich. Der ein oder andere davon sah schon verdammt gut aus.
Plötzlich kam eine kleinere Gruppe rein, die mir erst einmal gar nicht auffiel. Zwei junge Männer und eine Frau. Von den Männer gefiel mir ganz spontan der mit den gelockten, schwarzen Haaren und den dunklen Augen. Der Blitz traf mich doch gottverdammt auf der Stelle. Völlig süß sah der aus! Schließlich wurde es immer später und es war einfach nichts mehr los in dem Laden. Es war relativ leer bis auf diese kleine Gruppe und etwa ein bis zwei Gästen. Ich stand an der Theke und einer der jungen Männer aus der Gruppe kam zu mir zur Theke, quatschte mich an. Er redete permanent auf mich ein, obwohl davon kaum die Hälfte verstehen konnte, denn es war halbdeutsches Kauderwelsch und halb Italienisch. Irgendwie muss es mir imponiert haben, wie sich dieser Typ, er stellte sich übrigens mit Marco vor, sich ins Zeug legte, um mir zu imponieren. Er gab aber auch nicht locker. Wir redeten und redeten so dahin, also Marco, der an meiner Thekenhälfte stand und ich. Chef winkte mich dann rüber und meinte, ich könnte heute eher Schluss machen, es wäre ja nichts los. Oh klasse! Jubel! Ich verließ also meine Thekenhälfte und ging zu dem Italiener rüber, der wohl völlig von der Rolle war, dass ich jetzt auch noch privat und so in voller Lebensgröße vor ihm stand. Er lachte und versuchte, seinen ganzen Charm spielen zu lassen. Natürlich fragte er mich, wie alt ich war und ich antwortete selbstverständlich wahrheitsgemäß: 25 Jahre alt. Ich sollte dann unmittelbar danach das Alter von Marco raten, was mir relativ schwer fiel. Irgendwie konnte man ihn altersmäßig nur schwer einschätzen. Mir war aber klar, nach allem, wie er sich gab und so, musste er wohl so um die 23- 27 Jahre alt gewesen sein. Das sagte ich ihm auch, um seine Frage zu beantworten. Er lachte dann schallend und meinte, da liegst Du aber völlig falsch! Ich konnte irgendwie gar nicht begreifen, worauf er hinaus wollte…. Da gab es schier keine andere Möglichkeit. Wie alt sollte er denn wohl sonst sein? 100? Nein. 30? Never. Nun, da er immer noch mit diesem Rätsel nervte, bat ich um Auflösung des Ganzen. Tja. Und was kam dabei raus? Er war 18 Jahre alt. Wollte er mir jedenfalls weismachen. Aber hallo. Das kann doch nicht sein. Der sah doch nicht wie 18 Jahre aus! Nun ja, gesagt, getan. Ich ließ mir dann zum Schluss doch seinen Ausweis zeigen, weil ich es einfach nicht glauben konnte, nein. Ich fühlte mich übel verarscht. Was mich dann umso mehr überraschte war, Gott. Der Kerl hatte völlig recht! Er war 18. Nachdem ich das endlich realisiert hatte, wechselte das Thema und wir redeten den ganzen Rest des Abends weiter, saßen zusammen auf einer Bank und waren ganz schön heftig am flirten. Ich wusste also mittlerweile, dass beide im Pizzastadel, einer Pizzeria, am arbeiten waren und der Luigi, der Süße mit den Locken war leider schon mit seiner Begleitung Claudia liiert. Ich hatte noch nie jemanden erlebt, der sich so dermaßen einen Wolf gelabert hat, nur um mir zu imponieren! Die beiden anderen aus der Gruppe luden mich dann ein, ich sollte mich zu ihnen an den Tisch setzen. Also saßen wir da: ich, Marco, Luigi und Claudia. Lustig waren wir kreuz und quer am reden und reden. Als dann irgendwann dieser unverhoffte Abend zu Ende ging, war ich irgendwie ziemlich hin und hergerissen. Alles endete damit: ich gab Marco letztendlich meine Telefonnummer. Ich hatte zumal keinen blassen Schimmer, wohin das alles führen sollte oder weshalb ich das eigentlich tat. Es war ein sogenannter Vagina-Reflex.
Am Abend fuhr ich dann nach Hause und war schon mal sehr gespannt, wann und ob Marco sich melden würde. Da ich auf den Job in der Disco keinen Bock mehr hatte, kündigte ich gleich fristlos, mit der Begründung, ich hätte keine Lust, mir meinen Verdienst mit anderen zu teilen, was darauf anspielte, als Cheffe mir ein paar Kunden von meiner Seite holte, weil auf der anderen Thekenhälfte alles tot war bei meiner netten Kollegin. Endlich wieder ein zwangloses Leben. Aber hatte sich nicht etwas geändert? Ich wollte doch eine Veränderung! Und hatte mein Schicksal mir eine beschert? Oh ja. Und die hieß Marco.
Ich saß am nächsten Morgen am Frühstückstisch unten bei meinen Eltern und ließ mir das frische Brötchen schmecken, als auch schon das Telefon klingelte. Gott. Es war Marco. Ich war gleichfalls überrascht und wir plapperten so einige Dinge dahin und insgeheim kam mir so im Hinterkopf die Frage auf: „Was willst Du eigentlich mit dem?“ Er war mir eben noch völlig fremd. Es war nicht so, dass ich mich jetzt so in ihn verliebt hätte, Liebe auf den ersten Blick oder so ein Schmarrn. Nein. Es wieder einmal reine Langeweile, die mich immer wieder zu den verrücktesten Sachen trieb. Außerdem fehlten wir irgendwie Streicheleinheiten. Eher doch die Langeweile. Vielleicht auch die Neugierde? Egal, wir verabredeten uns auf jeden Fall für einen Wochentag, ich sollte ihn am Restaurant abholen, was ich auch tat.
Mittlerweile kam mir die grandiose Idee, das wäre doch eine super Gelegenheit, endlich mal Italienisch zu lernen. Also fragte ich ihn, ob wir wohl regelmäßig zusammen lernen könnten, er sollte mir Italienisch beibringen und ich würde ihm im Gegenzug dann Deutsch beibringen. Marco war von der Idee total begeistert. Ich besorgte mir Italienischbücher und benutzte die als Grundlage zum lernen, für ihn ließ ich mir ein eigenes Programm einfallen und druckte es mir aus. So büffelten wir dann auf Parkplätzen in ganz Düsseldorf so manche Stunde und lernten beide relativ schnell. Er konnte gut Deutsch und ich Italienisch. Plötzlich hatten wir einen neuralgischen Punkt erreicht. Hilfe. Ich merkte, wie irgendwie aus der ganze Sache mehr wurde. Hatte ich nicht bei der letzten Unterrichtsstunde das Bedürfnis in mir gespürt, ihn zu küssen. Hatte ich mich nicht besonders chic gemacht, den kurzen Rock etwas hochrutschen lassen? Na und überhaupt. Hieß es nicht immer, Italiener wären ziemlich temperamentvoll? Solche Sachen brachten mich immer kräftig ins Schleudern, ich hatte eine dünne Haut und war ziemlich richtungslos. Wie auch immer. Eines Tages geschah das Unvermeidliche und wir küssten uns.
Nach dem ersten Treffen waren mittlerweile ein paar Wochen ins Land gezogen und ich wollte ihn endlich mit nach Hause nehmen und ihn meinen Eltern vorstellen. Gesagt, getan. Auch diese Pflichtnummer hatten wir gemeinsam gut gemeistert. Mittlerweile stellten wir fest, dass wir einige Gemeinsamkeiten hatten, tasteten uns aber immer noch relativ langsam voran. Wir ließen alles langsam angehen. Nachdem Marco dann auch das erste mal bei mir Zuhause war, konnte meine Mutter es nicht lassen und ihn zum Mittagessen einladen. Oh, wie hoch erfreut. Sah alles so aus, als wäre er gut aufgenommen worden.
Am nächsten Tag stand meine Mutter in der Küche und kochte leidenschaftlich die Spezialität des Hauses, Königsberger Klopse. Kotz. Schon klapperten die Teller, mein Marco saß auch am Tisch und der Topf wurde auf den Tisch gestellt. So wie bei Mama Zuhause in Italien, gell. Ich schaute meinen Marco ganz verliebt an, er blinzelte verliebt zurück. Da saßen wir nun beide nebeneinander in der Küche meiner Mutter und waren am Mittagessen. Mutters Spezialität auch noch! Ich meine, sie hätte genauso gut völlig leckere Schnitzel machen können, tolle Rouladen mit mehreren Sorten von Gemüse, einen Gulasch, zwar ziemlich traditionell, aber gut. Nein. Es mussten Königsberger Klopse sein. Diese blassen, säuerlichen Knödel mit irgendwelchen Kapern drin, die auch noch in einer so ekelhaften milchigen Sauce schwammen. Bittere Sauce. Mittlerweile füllte Mutter die Teller persönlich mit den diesmal riesigen Knödeln und Marco schaute erst mal ganz irritiert auf diesen Teller. Oh. Hatte ich erwähnt, dass er Koch war? Oh ja. Wenn Du weißt, was die italienische Küche so alles an Leckereien hergibt, dann stell' dir doch bitte jetzt einmal Königsberger Klopse vor! Die Messer und Gabeln klapperten fleißig an den Tellern und ich drückte mir Bissen für Bissen von den Klößen mit der sauren Soße herunter. Meine Güte, war ich froh, als ich nach gefühlten 100 Stunden endlich einen leeren Teller vor mir hatte! Kam natürlich gleich die gut gemeinte Frage, ob ich noch einen Nachschlag haben wollte. Nein, danke. Bitte nicht. Schöööön. Zum Glück gab es mal zur Abwechslung keine Widerrede auf der anderen Tischseite von der Oberbefehlshaberin. Mein liebster Marco war auch fertig und Mutter fragte ihn, ob er denn wohl noch einen Nachschlag haben möchte. Er nickte freudig und sagte: „Si, gerne!“ Ich schaute ihn an und dachte mir so im Stillen: „Ist doch schon ein Teufelskerl, mein Schatz.“ Den Teller zum zweiten Male wohl gefüllt, stellte Muttern ihm die Schlemmerei vor die Nase und mein tapferer Krieger mampfte wie ein griechischer Held seine Portion fein artig weg. Schließlich war auch mal der Teller leer, der Teller von Marco. Blitzeblank. Und da saß er und lächelte überglücklich. Als hätte er gerade am Nektar der Unsterblichkeit genippt, gestärkt und blendend gelaunt, tja, das war mein Schatz. Ein richtiger Sizilianer halt, ne. Sowas kriegst Du nicht alle Tage. Sowas kannst Du Dir auch nicht im Otto-Katalog bestellen. Nur richtig pööööse Mädchen kriegen solche Höllenhunde!
Schnell ging dann die übliche Küchenarbeit nach dem Essen los. Ein wirres Hin- und Herrennen, die eine griff das schmutzige Geschirr, ich die Teller und dann musste gespült und der Tisch abgeputzt werden. Mit einem mal fiel mir doch was auf. Verflucht, wo war denn mein Marco geblieben? Der war ja auf einmal weg. Erst dachte ich, er wäre zur Toilette, nachdem er dort aber auch nicht war…. suchte ich das ganze HAUS nach ihm ab, plus Keller. Ich war völlig verdattert. Blieb nur noch draußen nachzusehen, was ich dann tat. Ich ging den Hauseingang heraus und rechts zu den Garagen hin. Und was musste ich dort zu meinem Erstaunen sehen? Richtig! Da stand doch tatsächlich mein Marco! Ich so zu ihm:
„Was machst Du denn hier. Ich such Dich schon überall.“
Er so: „ Kotzen!“
„Hä? Wie kotzen?“
„Oh, mir ist sooooo schlecht!“
„Ach mein Armer“, ich musste tatsächlich lachen, weil er doch noch extra so freudestrahlend den Nachschlag genommen hatte!
„Warum hast Du denn nicht den Nachschlag einfach abgelehnt, Schatz?“
„Ich wollte doch Deine Mutter nicht kränken?“
Oh Gott, das tat mir jetzt aber leid.
Ich musste mich erst mal um den armen Kerl kümmern und wir gingen in mein Zimmer. Das lag direkt im Dachgeschoss. Wir waren bislang noch nicht so weit gekommen, dass komplette Dachgeschoss auszubauen. Nur das eine Zimmer bot uns Ungestörtheit.
Wir lümmelten uns aufs Bett, ich bemutterte meinen tapferen Helden und bald ging es ihm auch schon wieder besser. Wir hörten Musik und überhaupt, wir redeten viel und alles war so neu und aufregend.
Eigentlich liebte ich auch Italien sehr. Ich mochte schon immer diese herrliche mediterrane Architektur, dieses Flair der Menschen, ihre Gelassenheit. Vielmehr hasste ich dagegen das Deutsche. Aber das schien irgendwie ganz tief in mir zu stecken, so dass es keiner erahnen konnte, wie sehr ich doch alles südländische mochte. Hatte ich nicht aus diesem Grund einen Italiener als Freund? Wäre das nicht der nächstliegende Gedanke, dass jemand Italien mag; dass Essen und alles Drumherum. … wenn ich einen Freund aus dem Land habe? Für mich war das sonnenklar. Da wir mit jedem Tag enger zusammen wuchsen, versuchte ich, möglichst viel über Italien und Italiener heraus zu bekommen, welche Ansprüche er stellte usw. Leider hatte ich dabei ganz vergessen, dass mein Held ja auch Sizilien kam. Die Süditaliener schlagen noch ein gesondertes Kapitel auf.
Einiges mochte meine Grenzen erreichen; ich war insgeheim noch relativ kindisch und hatte von den ernsten Dingen des Lebens noch keine großen Vorstellungen. Ich konnte auch schrecklich starrsinnig und zickig sein. Mir war erst mal klar: „Ich wollte von den ernsten Dingen des Lebens erst mal Abstand nehmen und mir mein herrlich kindliches Gemüt bewahren! Ich wollte einfach nicht erwachsen werden. Alles in mir sträubte sich. Doch warum? Es gab Tage, da konnte ich mich einfach selber nicht verstehen. Ich war mir selbst das größte Rätsel.
Er dagegen wusste schon genau was er wollte. In dem Punkte waren wir schon mal ganz unterschiedlich. Es war auch so, dass er mich mit der Zeit dominierte. Ja, er beherrschte mich quasi. Und ich fand das herrlich. Ich kümmerte mich schließlich um nichts mehr, ob wir rausgingen, wohin wir gingen, wann und wo irgendetwas passierte: das bestimmte alles Marco. Ich war überglücklich. Indem ich einfach nur noch das tat, was er wollte. Je mehr ich aber sein völliges Eigentum wurde, desto eifersüchtiger wurde er. Auch ein ein Phänomen. Ich fand das total lustig. Fast erschien es mir zu mancher Stunde völlig undurchdringlich, was das Schicksal wohl so mit mir vor hatte.
Marco C., dessen Vater sich in einer Orangenplantage abplagen musste, um die vielen hungrigen Mäuler Zuhause zu stopfen, kam aus einer ärmlichen sizilianischen Familie. Man sollte noch erwähnen, dass es bei Italienerin üblich ist, sich etwas „ranghöher“ zu vermählen, bzw. sich systematisch eine „gute Partie“ auszusuchen. Jedes Volk hat seine Eigenheiten und Kultur, da kann ich nur andere warnen! Die Italiener wie auch die Sizilianer, mögen sie so arm sein, wie sie sind, sind trotzdem mit einem Stolz beseelt, als wären sie der Königssohn vom verlorenen Schloss XY. Ja, der Tagelöhner musste hart schuften, während seine nichtsnutzigen Söhne ihm dabei die Orangenplantage abfackelten – ganz resolut und völlig simpel - mit ein paar Streichhölzern.
Eine sizilianische Familie aus ärmlichen Verhältnissen, dazu ungebildete Elternteile, also zumindest meine ich damit, dass sie nicht studiert haben. Marco hatte viele Geschwister, einer davon war sein ältester Bruder Gabriele. Den hat er ganz besonders gerne geärgert, indem er ihn frotzelte, er wüsste ja letztendlich nicht, wer sein Vater wäre. Er aber dagegen schon. Was er damit sagen wollte? Früher war es üblich auf der Insel Sizilien, dass der Großgrundbesitzer, also in dem Sinne der Orangenplantagenbesitzer die erste Brautnacht mit der Braut verbrachte. Das nennt man "Herrenrecht der ersten Hochzeitsnacht". Ja, die Feudalherren hatten ein Recht auf den Beischlaf mit den bäuerlichen Untertanen. Damit hatten sie das Recht, vor dem eigentlichen Ehemann den Geschlechtsverkehr zu vollziehen. In Italien wurde das weniger sensibel "Cazzagio" genannt, im Lateinischen "Jus primae noctis". Das galt dort vor vielen Jahren als Tradition.
Nun ja, war das so, dass seine Mutter tatsächlich in ihrer Hochzeitsnacht mit einem anderen schlafen musste? Grundgütiger, ich hätte mich lieber vorher erschossen anstatt zu heiraten? Aber scheinbar gibt es ja Leute, die haben Nerven wie Drahtseile und würden sich, nur um zu heiraten, sogar mit dem Teufel persönlich vorher verpaaren.
Viel wusste ich nun nicht über seine Geschwister, wir waren einfach mit uns selbst viel zu beschäftigt, um uns über andere einen Kopf zu machen. Seine Mutter war in jungen Jahren eine fleißige Hausfrau und Mutter, hielt die Wohnung sauber und konnte natürlich wie alle Italienerinnen traumhaft kochen.
Die Mutter war auf jeden Fall schrecklich überfordert mit den schlimmen Buben, die nur Blödsinn im Kopf hatten. Auch überfordert mit der Hausarbeit, obwohl sie den ohne Waschmaschine einigermaßen gut bewältigte. Ja, richtig gehört! Sie hatte keine Waschmaschine. Das hatte ich meinen damaligen Verlobten Marco auch gefragt:
„Warum hatte deine Mutter keine Waschmaschine?“
Die vorwurfsvolle Antwort: „Wieso, sie hatte doch sowieso den ganzen Tag Zeit und nichts zu tun!“
Aha, tolle Aussage. Aber ich schätze mal, die Familie war einfach zu arm, um sich eine Waschmaschine leisten zu können! Ich dachte noch: „Himmel, wie kann man überhaupt ohne Waschmaschine leben?“ Nun ja, für meinen Verlobten aus Sizilien war das jedenfalls das Normalste von der ganzen Welt. Ich hatte keinen blassen Schimmer, auf was ich mich da eingelassen hatte. Ich hatte noch nicht mal irgendeine Ahnung von Sizilien. Nie gehört. OK, ich will nicht fies sein. Gehört schon mal, aber Wissen darüber? NULL!
Ja, ich hörte damals sehr aufmerksam zu. Als mein Verlobter mir dann noch erzählte, dass seine Mutter die Jungs oft nur in Unterhosen aus dem Haus ließ, um zu verhindern, dass sie wegliefen und irgendwo Blödsinn in der Nachbarschaft anstellten, musste ich erst mal schallend lachen. Ja, in dieser Eigenschaft, dem Blödsinnanstellen waren sie wahre Weltmeister, die C......-Blagen aus Taormina. Wie geil ist das denn? Ich bitte hier um Verzeihung, wenn ich hier den Begriff „Blagen“ anwende. Hier im Ruhrgebiet durchaus ein Slang für böse Buben, also für richtig schlimme Finger!
Herr C., also mein damaliger EX, auch Marco genannt, kam also aus einer kinderreichen, ärmlichen Familie aus Sizilien. Arm zu sein war ein Dogma für Marco. Er wollte um jeden Preis dieses armselige Leben hinter sich lassen, doch wäre er auch bereit, dafür besonders große Opfer zu bringen? Wie das so ist im Leben, gibt es Dinge, denen man im Eifer des Gefechts wenig Bedeutung zumisst.
Kommen wir also zum Heiratsmarkt. Wer möchte da nicht schon eine gute Partie erwischen? Allerdings hätte ich als einziges Kind meiner Eltern „nur“ ein Zweifamilienhaus geerbt, war also höchstenfalls als gutbürgerlich einzustufen. Auf den ersten Blick war ich also damals auf dem sogenannten "Heiratsmarkt" keine schlechte Partie. Doch wie so oft im Leben lässt sich so manches deutlich optimieren.
Ich weiß noch, wenn ich so oft mit meinem damaligen Verlobten Marco zusammen saß und er von Sizilien erzählte, ja da lief es mir schon teilweise eiskalt den Rücken hinunter. Eines Tages erzählte er mir, wie er als Kleinkind mit anderen Kindern Geld aus dem Opferstöcken der Kirchen geklaut hatte. Wenn ich dagegen halte, dass der gute Herr dann später „Carabiniere“ bei der "Arma dei Carabinieri", der Gendarmerie Italiens, wurde, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Die Herrschaften unterstehen dem Verteidigungsministerium, also schon ein dickes Ding. Es soll ja bekanntlich Leute geben, die vom Scheinheiligen zum heiligen Franziskus persönlich mutieren.
Die Frau, die mir meinen Mann nahm, war keine Schönheitskönigin. Erst nach Jahren konnte ich schauen, wie sie aussah, sah das Ungeheuer, das mein Leben und das meines Kindes brutal zerstört hatte. Sah in die Fratze des Teufels. Und da war sie nun. Greifbar bei Facebook.
Ich schaute sie mir genauer an. Nur, weil sie jetzt von Haus aus mit ihrem Bruder und der älteren Schwester ein Hotel geerbt hatte, muss sie sich ja nicht wie die Göttin der Welt aufspielen! Tja, da hat der gute Marco, der schon immer finanziell scharf und eiskalt kalkulierte, das Hotel genommen und die Frau, die daran hing. Ich muss dazu sagen, die Tatsache, dass diese Unperson noch dazu als voll haftende Gesellschafterin auftritt, fand meine reiche Anteilnahme und tiefste Genugtuung! Gar nicht auszudenken, was passieren würde, sollte das Hotel einmal Pleite gehen! Dann wäre es wohl vorbei mit dem unbeschwerten Leben, vorbei mit der Glückswolke, dem geklauten Glück einer anderen. Solche Personen fristen dann meisten einen bitteren Lebensabend… hoch verschuldet versteht sich. Da kann ich ja nur noch beten, dass es Gottesgerechtigkeit gibt! Lieber Gott, gib diesem Miststück, was ihr zusteht.
Heute steht sie da. Etwas kleiner als ich. Sie ist so alt wie er. Dicke, sehr dunkle, ja fast schwarze Ringe haben sich rundum ihre Augen gebildet, die sich mit dicken Gräben von Krähenfüßen ein Stelldichein geben. Dieses Problem haben sehr viele Südländer nicht erst im Alter, obwohl sie sich dann noch extrem ausbilden. Ihr Bruder hat genau das gleiche Problem. Tiefe schwarze Augenränder, nicht nur das es ästhetisch völlig abschreckend aussieht, es ist auch merkwürdig, da solche Personen ein „böses“ Aussehen mit dieser Ausstattung bekommen. Das ist generell ein Problem bei Leuten mit dunkler Hauttönung. Nach allerlei Googelei denke ich, dass diese schwarzen Schatten um die Augen ein teilweise erblicher Schönheitsfehler sind. Das sieht irgendwie ganz unnatürlich aus. Als wäre jemand todkrank oder so ähnlich. Auf jeden Fall sehr hässlich, diese schwarzen Ringe.