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Die intensivste Form von Liebe und Partnerschaft erleben
Gibt es einen Menschen, der für mich bestimmt ist? Dem ich uneingeschränkt vertrauen und mit dem ich eine Partnerschaft ganz ohne Besitzdenken und Machtspiele führen kann? Und wenn ja – wie finde ich ihn?
Anne Heintze, erfahrene Lebenslehrerin und Gründerin der Liebesakademie, zeigt: Seelenliebe gibt es tatsächlich. Wer die richtigen inneren Qualitäten entwickelt, wird über kurz oder lang auch seinem Seelenpartner begegnen – oder auch mehreren! Denn entscheidend ist nicht die Dauer der Beziehung, sondern die ungeheure Intensität, die es den Partnern ermöglicht, innerlich zu wachsen, die Liebesfähigkeit zu entfalten und wahre Liebe ins Leben zu bringen.
Der Leitfaden für neue, lebensverändernde Liebesbegegnungen – aber auch für die intensive Wiederentdeckung des Wunderbaren im »alten« Partner.
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Seitenzahl: 373
Das Buch
Gibt es einen Menschen, der für mich bestimmt ist? Dem ich uneingeschränkt vertrauen und an dessen Seite ich mich voll entfalten kann? Und wie erkenne ich ihn?
Wie der Traum von der wahren Liebe endlich Wirklichkeit wird, zeigt die erfahrene Lebenslehrerin Anne Heintze. Klar und einfühlsam gibt sie die entscheidenden Impulse, um den Seelenpartner zu finden, innerlich zu wachsen und Liebe ohne Limit zu erfahren. Der Leitfaden für neue, lebensverändernde Liebesbegegnungen – aber auch für die überraschende Wiederentdeckung des Wunderbaren im »alten« Partner.
»Ein Buch, das bewegt und öffnet – berührend, ehrlich, konkret und liebevoll.«
Veit Lindau, Autor von Heirate dich selbst
Die Autorin
Anne Heintze arbeitet seit 1988 erfolgreich als Therapeutin, Heilpraktikerin, Coach und Ausbilderin. Sie ist Gründerin der OpenMind Akademie sowie der Liebesakademie und berät unter anderem Menschen, die auf der Suche nach Selbstliebe und nach verwandten Seelen sind. Dabei lehrt sie Lebensfreude und Selbstakzeptanz und bringt Klarheit in die bunten Facetten des (Liebes-)Lebens. Die erfolgreiche Autorin und Vortragsrednerin lebt und arbeitet in München.
www.liebesakademie.com
Anne Heintze
Seelenpartner
Liebe ohne Limit
Bedingungslose Liebe
finden und schenken
Inhaltsverzeichnis
Die Sehnsucht nach der grenzenlosen Liebe
Perspektivwechsel
Was ist Seelenpartnerschaft eigentlich?
Liebe ohne Limit: Zeitgemäß oder realitätsfern?
Der Hafen der Ehe als Warenumschlagplatz
Antiquiert oder ein tiefinnerster Seelenwunsch?
Sinn und Sinnlichkeit
Wege zur Liebe ohne Limit für alle Liebenden
Jeder Mensch kann grenzenlos lieben
Intensiv geliebt oder einfach nur ausgehalten?
Liebe geschieht immer wieder, denn Liebe ist
Anne: Meine Reise. Irrwege, Umwege und Weitergehen
Was ist die Seele? Worüber reden wir hier eigentlich?
Damit wir nicht aneinander vorbeireden
Was ist Seele für dich?
Was ist Seelenpartnerschaft?
Woran erkennst du, dass du einen Seelenpartner gefunden hast?
Seelen haben kein Geschlecht!
Seelenpartnerschaft und »irdische« Liebe
Die bedingungslose, grenzenlose Liebe
Seelenpartnerschaft und »normale« Liebe?
Licht und Schatten der Seelenpartnerschaft
»Wahnsinnige Verliebtheit« und Seelenpartnerschaft
Seelenwanderung als mögliche Erklärung für Seelenliebe
Marion, 43
Spiritualität: Differenzierung und Gefahren
Verstand und Wirklichkeit
Die Gefahren einer absichtsvollen Spiritualität
Balanceakt zwischen Ego und Erleuchtung
Das Ego in Beziehungen
Die Rückbesinnung auf die Seele
Die Realität als Schlüssel zur Erleuchtung
Das transpersonale Bewusstsein: Wach, eins, verbunden
Spirituelle Intelligenz
Seelenpartnerschaft und Bewusstsein
Seelische Wärme in einer kalten Welt
Ein Umgang mit Konflikten
Heilung – der Weg zum neuen Ich
Sexualität in einer spirituellen Seelenpartnerschaft
Partnerschaft als Weg der Entfaltung
Der Seelenpartner als Spiegel
Das Ende der Kindheit
Bewusstheit ist der Schlüssel
Wege zu Liebe ohne Limit
Anstrengung – Liebe ist lohnende Arbeit
Anziehung – Der Wald und das Echo in uns
Begehren – Auch Flautesegeln dient dem Fortkommen
Bewerten – Warum eigentlich nicht?
Elena und Paul
Dankbarkeit – Das große Zaubermittel
Dialoge – In Worten und noch viel mehr
Eigenverantwortung – Da ist niemand anderes als du!
Nadja, 31, und Karsten, 59
Freiheit – Verbundenheit ohne Zwänge
Friedfertigkeit – Das Sahnehäubchen
Geistesklarheit – Kampf der Gefühlsduselei
Geschlechtlichkeit – Männlein oder Weiblein?
Lukas, 33
Heilung – Mit Selbstachtung und Würde
Hingabe – Verschmelzung im Du
Individualität – Aufgehen in der Liebe ohne Selbstaufgabe
Judith, 36
Intimität – Seelenkommunikation auf Körperebene
Leidenschaft – Akzeptierte Vergänglichkeit
Liebesbewusstsein – Wisse, was Liebe für dich bedeutet
Liebesintelligenz – Fünf Schritte zur Liebeskultur
Nicole
Nähe – Im Wechselspiel mit Distanz
Offenheit – Die nackte Seele
Partnerschaftlichkeit – Geben und Nehmen in Balance
Rücksicht – Tanz der Bedürfnisse
Nina, 40
Sanftmut – Tugend der Seelenliebe
Selbstliebe – Mit Cellulitis und anderen Makeln
Toleranz – Das Zauberwort für Lebenslieben
Verbundenheit – Pack sie beim Schopf, wenn sie da ist!
Holger, 46
Vergebung – Heilen von Verletzungen
Vertrauen – Blind und innig
Visionen – Lebens(t)räume müssen atmen!
Wachstum – Ganz ohne Projektionen
Wertschätzung – Denkmal der Liebe
Barbara, 45
Zärtlichkeit – Hauchfeiner Kitt der Seelenliebe
Zuversicht – Geilgute Grundlage des Liebeslebens
Stolperfallen beim Lieben ohne Limit
Gebundene Partner
Angst vor Nähe
Unehrlichkeit
Entscheidungsschwäche
Homosexualität
Gespielte Gefühle
Komplizierte Beziehungen
Alte Verletzungen
Chaotische Teufelskreise
Fehlende Achtung
Macht und Ohnmacht
Unmännlich und unweiblich
Quälende Eifersucht
Lass dich wachküssen, Dornröschen!
Anhang
Die Autorin/Kontakt
Handle! Du kannst jetzt weitermachen!
Buchtipps
Du sehnst dich
Und gleichzeitig fürchtest du ihn,
Den Menschen, der dir wirklich nahe ist,
Den Menschen, der dich wirklich zutiefst innennackt erkennt,
Den Menschen, der dich schmerzhaft verletzen wird,
Den Menschen, der dir Salz in deine brennenden Wunden reibt,
Den Menschen, der deinen Körper und deine Seele zum Vibrieren bringt,
Den Menschen, der mit dir tiefste Verbundenheit teilt,
Den Menschen, der deine dunkelsten Seiten spiegelt,
Den Menschen, dessen Verlust dein Herz zerreißen könnte,
Den Menschen, vor dem du dich nicht verstecken kannst und willst,
Den Menschen, der dein Feuer entfacht und mit Liebeskerosin überschüttet,
Den Menschen, der deine Opferhaltung und deine Rechthaberei verstummen lässt,
Den Menschen, den dein Ego nicht beeindrucken kann und will,
Den Menschen, der deinen zaudernden Verstand zum Schweigen bringt,
Den Menschen, der dein Atem ist,
Deinen Seelenpartner.
Die Sehnsucht nach der grenzenlosen Liebe
Vielleicht bist du bereits ein Experte auf dem Gebiet der persönlichen Evolution und dieses Buch ist nur ein kleiner Puzzlestein auf deinem Weg. Vielleicht ist dieses Buch aber auch dein erster Schritt in die Welt der tiefen, allumfassenden Liebe.
In jedem Fall wird es eine abenteuerliche Entdeckungsreise zur Erforschung deiner Beziehungen zu dir selbst, zu anderen Menschen und zum Sein. Lass dich überraschen!
Aber das Buch sollte nicht neben anderen im Bücherregal verstauben. Worte werden nur dann zur Wirklichkeit, wenn du sie mit deinem Handeln zum Leben erweckst. Wende an, was du für dich für wichtig hältst, bleib nicht in der Theorie. Schwimmen kannst du auch nicht lernen, wenn du ein Buch darüber liest. Liebe lebendig!
Dann beginnst du einen persönlichen Wachstumsprozess und erlebst die Eröffnung eines inneren Raums, in dem du Liebe und persönliche Kraft erfahren kannst. Wenn du den ersten Schritt auf dem Weg zur Liebe ohne Limit getan hast, wirst du nicht mehr umkehren wollen, selbst wenn es Tage gibt, an denen dir diese Abenteuerreise viel Kraft abverlangt.
Alles Werden braucht Zeit. Setz dich nicht unter Druck, sondern bewege die Gedanken und Gefühle auch gern eine ganze Zeit lang tief in dir. Manchmal ist die Zeit noch nicht reif, manchmal brauchen Liebes-Träume für ihre Realisierung eine Art Schwangerschaft, bis die Umsetzung gelingen kann. Die Kunst ist, sich der Weisheit des Lebens und der Liebe ganz und gar hinzugeben und dabei die alltäglichen Impulse wahrzunehmen und mit ihnen zu gehen. In deinem Tempo. Gestatte dir den inneren Raum zum Reifen und Werden. Liebe wächst durch zartfeine Achtsamkeit.
Du wirst hier gelegentlich Worte lesen, die weder esoterisch weichgespült noch besonders diplomatisch formuliert sind. Ich schreibe von müssen, wenn es ein Muss ist und keine Alternative dazu gibt. Menschen wollen nicht »müssen«, ich weiß. Aber es macht keinen Sinn, klare Fakten kommunikationspsychologisch zu verbrämen, wenn sie offensichtlich sind. Wachrütteln und Hinschauen tut manchmal weh. So geschieht Veränderung. Nicht in der netten Komfortzone beim Lesen auf dem wolkenweichen Sofa. Wahre innere Freiheit und reale Liebe ohne Limit lassen keine Kompromisse zu. Mach mit, oder leg das Buch schnell zur Seite.
Übrigens: Warum ich Du sage? Mit dieser persönlichen Ansprache können wir uns auf einer tieferen, ehrlicheren und offeneren Ebene begegnen als mit dem distanzierten Sie. Das Du ermöglicht viel eher einen Zugang zu den unbewussten Ebenen unserer Existenz, und in dieser Dimension möchte ich mich mit dir unterhalten. Hinzu kommt, dass ich mit den Menschen, mit denen ich zusammenarbeite und die sich mir anvertrauen, ohnehin im Du verbunden bin. Daher bleibe ich gern dabei.
Da fällt mir ein Gespräch von neulich ein. Es war mal wieder das Gespräch. Ich nenne es das Gespräch, weil es immer wieder in fast gleicher Art entsteht. Also: Ich sprach mit einer klugen und erfolgreichen Frau – nennen wir sie mal Brunhild. Brunhild ist vierzig Jahre alt und ein attraktives und schickes weibliches Wesen. Sie ist aber auch zutiefst frustriert, weil sie schon so lange Single ist und einfach kein Mann in Sicht ist. Sie klagte lange und ausdauernd darüber, wie schwer es heutzutage sei, einen passenden Mann zu finden: Die Guten sind natürlich alle nicht frei, die übrigen will sie natürlich auch nicht, denn sie seien ja meist beziehungsunfähig oder leiden noch unter Altlasten. Schlimm wird das Ganze für Brunhild, weil ihre Freundinnen sogar ihren Seelenpartner gefunden hätten und sie sich vom Leben so ungerecht behandelt fühlt. Brunhild reagierte auf verschiedene Fragen von mir so:
»Wie wäre es denn mit dem Mann, mit dem du letzte Woche ausgehen wolltest?«, sagte ich. »Der war doch so brennend interessiert an dir.«
»Der war nicht mein Typ und drum habe ich das Treffen abgesagt.«
»Bist du ganz sicher? Woher weißt du das?«
»Das hatte ich im Gefühl.«
»Okay. Hast du denn schon mal eine Online-Partnerbörse ausprobiert?«, fragte ich.
»Was ist denn das für eine abwegige Idee? Ich würde mich niemals mit jemandem verabreden, den ich im Internet kennengelernt habe! Da sind nur die Männer zu finden, die woanders keine Frau abkriegen. Die zweite Wahl will ich ganz bestimmt nicht.«
»In Ordnung. Du könntest ja auch mal die Stadt wechseln und damit deinen Suchradius vergrößern. Bei deinem Job findest du überall was und deine Firma hat doch so viele verschiedene Standorte. Versuch doch da mal dein Glück.«
Ein entsetzter Blick von Brunhild: »Bist du verrückt? Wegziehen aus Berlin? Niemals!«
»Du könntest ja auch einfach mal innerhalb der Stadt umziehen, ganz ans andere Ende, in eine neue Gegend, mit neuen Menschen, anderen Orten und neuen Inputs?«
Sie schaute mich an, als hätte ich ihr etwas total Unanständiges vorgeschlagen: »Wo ist da denn der Sinn?«
Kurz und gut, es liegt auf der Hand: Brunhild möchte eigentlich gar keine Partnerschaft. Sie will auch nicht einfach einen Mann, mit dem sie eine echte Beziehung versuchen kann, sie will auf jeden Fall den »richtigen« Mann. Sie möchte einen Seelenpartner. Der muss aber unbedingt direkt aus der Nachbarschaft sein, darf keine Vergangenheit haben, muss eine bestimmte Größe und einen passenden Beruf haben, sollte bitte keine Kinder haben, ihre Interessen teilen und noch mehr Punkte auf ihrer Liste erfüllen.
Diese Vorstellungen hat sie sich seit vielen Jahren zusammengebastelt und wer ihnen nicht entspricht, fällt sofort durchs Raster. Irgendetwas verändern will sie an dieser Erwartungshaltung aber nicht. Sie will auch nichts für die Liebe tun, sie will gefunden werden. Sie will auch auf keinen Fall noch länger auf ihren Seelenpartner warten. Und wenn sie diesen Mann nicht bekommen kann, dann bleibt sie lieber allein und meckert über das Leben und wie unfair es zu ihr ist.
Aber genau das ist die schmerzhafte Wahrheit: Brunhild wird mit all diesen Bedingungen, Ansprüchen und Erwartungshaltungen aller Wahrscheinlichkeit nach noch lange allein bleiben, denn sie hat eine riesige Mauer zwischen sich und ihrem ersehnten Ziel aufgebaut.
Ich frage dich: Hast du auch so eine Mauer zwischen dir und deinem Ziel?
Was wäre, wenn du wirklich offen wärst? Wie wäre es, wenn du dich auf das konzentrieren würdest, was dir das Leben jetzt bietet, und auf das, was möglich ist? Wie wäre es, wenn du aufhören würdest, nach dem einzig wahren Seelenpartner zu suchen, nach dem »richtigen und passenden« Mann und erst einmal die Klage über die Ungerechtigkeit des Lebens beendest?Hör auf zu jammern und alle anderen für das Fehlende in deinem Leben verantwortlich zu machen! Sei mutig. Sei frech. Sei unverschämt. Riskier was! Was soll schon passieren? Wenn es dir auch so geht wie Brunhilde: Was kann schon schlimmer sein als das, was gerade ist? Du kannst nur gewinnen!
Deine Lebensliebe wirst du dann finden, wenn du weißt, was wirklich wichtig ist, und Abschied nehmen kannst von dem, was albernes Anspruchsdenken ist, und vor allem, wenn du dann entsprechend handelst und nicht in deinen Gedankengebilden stecken bleibst.
Dazu musst du die volle Verantwortung für dich und dein Leben übernehmen! Da gibt es kein »du solltest« oder »du könntest«. Das ist ein radikales: »Du musst«. Sonst bleibst du Opfer deiner Lebensumstände und vergisst völlig, wie groß dein Einfluss darauf ist. Du hast es ganz und gar selbst in der Hand, ob dein Seelenpartner jetzt oder übermorgen in dein Leben treten kann oder ob sich der Mensch an deiner Seite als solcher entpuppt.
Wenn du dich einlässt, vollkommen und existenziell, dann kannst du nämlich sogar dem Mann oder der Frau auf der anderen Seite vom Bett eine Chance geben, dem Menschen, mit dem du bereits zusammen bist. Du müsstest keine Bruder-Schwester-Beziehung führen, wenn du für deine Liebe brennst, wenn du darauf verzichtest, recht haben zu wollen, wenn du mit offenen Karten spielst, wenn du nicht mehr taktierst und einen Handel führen willst (wenn du – dann ich …), wenn du dich innennackt zeigst.
Das Gleiche gilt, wenn du alleinstehend bist und eine wahre Seelenliebe ohne Limit suchst: Zeig dich immer ganz und gar, sei grundehrlich mit dir und verstell dich nicht. Zeig alles, was du bist und hast, alle Stärken und Schwächen. Teile deine Gedanken und Gefühle mit, sprich über deine Ängste und Sehnsüchte. Mach dich dabei nicht nieder, suhl dich nicht in Fehlern und Makeln, sondern verlass die Opferrolle für immer, um nie wieder zurückzukehren.
Der Weg zur Liebe ohne Limit kennt keine Opfer, nur Beschenkte.
Manchmal kann man die Lebensgeschenke nicht leicht erkennen und manchmal noch schwerer annehmen. Du wirst mit deiner Offenheit anecken, du wirst Kopfschütteln ernten, du wirst alle unehrlichen Heuchler aus deinem Leben verscheuchen und dein Freundeskreis wird sich verändern. Du wirst nur noch Menschen um dich herum haben wollen, die dich nicht bremsen und die keine Angst vor deiner Kraft und deiner Schönheit haben. Das ist das Risiko.
Dich wirklich einzulassen auf den Weg der Liebe ohne Limit ist riskant. Es gibt keine Hintertürchen. Aber du kannst stehen bleiben und Pausen einlegen, du kannst auch umkehren. Du hast wie Wahl. Wie immer.
Wenn du aber brennst für die Liebe, für die Ehrlichkeit, für dein Sosein, dann sei mutig und mach mit. Kleinkarierte Weicheier und engstirnige Kleingeister wirst du auf dem Weg nicht treffen, sie geben bereits bei dieser Reisebeschreibung hier auf. Deine Weggefährten sind neugierige Träumer, weiterdenkende Menschen. Tiefer wahrnehmende Menschen. Achtsame Menschen. Frauen und Männer, die Glückspilze, Unerschütterliche, Neugierige, Suchende, Pioniere, Romantiker, Visionäre, Zeitgeister, Vorreiter, Hoffnungsträger, Weltverbesserer, Altruisten, Sonntagskinder, Freaks, Lebenskünstler, Querdenker,Philanthropen oder sonstige positive Liebes-Aktivistinnen sind oder sein wollen. Wer mit Mut und Kraft total fokussiert den Weg der Liebe geht, ist eines ganz sicher nicht: Allein!
Perspektivwechsel
Wenn du ein Mensch bist, der schon eine Weile auf Trampelpfaden unterwegs ist, lade ich dich zu einem Perspektivwechsel ein. Denk einfach mal paradox und antizyklisch. Mach das Gegenteil von dem, was du normalerweise tust. Sei mutig und neugierig auf die Verschiebung deiner Wahrnehmung. Du wirst so leicht aus altbekannten Teufelskreisen ausbrechen können. Sei keine Brunhild!
Ich bin ein bekennender Fan von antizyklischem Verhalten. Antizyklisches Verhalten und antizyklische Kommunikation schenken Überraschungen und helfen, Gewohnheiten zu überprüfen. Vielleicht gibt es ja noch bessere Alternativen, andere Möglichkeiten, ungeahnte Erkenntnisse zu gewinnen, jenseits des Bekannten?
Antizyklisches Denken und Handeln lohnt sich in vielen Situationen im Alltag. Ich erlebe es immer wieder, wie effektiv und schnell antizyklisches Verhalten Veränderungsprozesse unterstützt. Ein einfaches Beispiel: Menschen, die uns in Gesprächen hetzen und unterbrechen, bewirken meist, dass wir auch schneller reden und andere eher unterbrechen. Es ist geradezu ansteckend. Antizyklisches Verhalten heißt in diesem Fall: bewusst bremsen, längere Pausen einschalten, mehr überlegen, mehr wiederholen. Oder aber – was ganz einfach ist: Unfreundlichem Benehmen begegne ich mit Freundlichkeit. In der Regel weckt Unfreundlichkeit auch Unfreundlichkeit. Wer verletzenden oder aggressiven Aussagen bewusst freundlich begegnet, handelt ebenfalls antizyklisch.
So ein unerwartetes Verhalten ist vor allem in alten eingefahrenen Beziehungen hilfreich. Es rüttelt wach, verblüfft und ermöglicht so neuartige Begegnungen. Sei mutig!
Bei der Suche nach der Liebe ohne Limit ist so ein radikaler Perspektivwechsel richtig hilfreich. Du verlässt ausgetretene Pfade, und folgst nicht mehr den Routen, die deine Eltern und alle deine Vorfahren gegangen sind. Sei konsequent und gesteh dir ruhig ein, wenn du schon immer mal über die Stränge schlagen wolltest. Neben dem wunderbaren Effekt durch so manche neue Ansichten, macht das Ganze auch noch richtig Spaß! Also los!!!
Was ist Seelenpartnerschaft eigentlich?
Was bedeutet es, eine Seelenpartnerschaft zu leben? Was ist das überhaupt, wonach wir alle so eine tiefe Sehnsucht haben? Wie können wir etwas erdenken und entdecken, von dem wir nicht einmal wissen, was es genau ist – womit wir es dann auch nicht wirklich beschreiben können?
Seit vielen Jahren beschäftigt mich das Thema Seelenpartnerschaft. Ich habe zahllose Menschen auf ihrem Weg zur Liebe ohne Limit begleitet, sie persönlich zu ihrer Liebesgeschichte befragt und in Online-Foren regen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zum Thema bedingungslose Liebe und Seelenpartnerschaft gehabt. Ich sprach mit Menschen wie du und ich, mit Philosophen, Gurus, Erwachten, Lehrern aller Art (Yoga, Meditation, Astrologie), Therapeuten, Psychologen, Coaches und vielen anderen Menschenbegleitern. Dabei zeigt sich eins:
Die Sehnsucht nach einem Seelenpartner ist unglaublich groß!
Dabei ist diese Sehnsucht keineswegs nur bei spirituell geprägten Menschen vorhanden. Es scheint bei den allermeisten Menschen tief im Innern der Wunsch verborgen zu sein, die wahre, bedingungslose Liebe zu finden, die jedoch viel mehr ist als nur eine Lebenspartnerschaft. Sie ist die Symbiose, das totale Vertrauen und Erkennen einer anderen Seele, die sich als Teil des eigenen Seins anfühlt. Die Seelenpartnerschaft sprengt alle beengenden Grenzen des Einzelnen. Im Einssein mit dem geliebten Menschen existieren keine Beschränkungen mehr.
In den Gesprächen der letzten Jahre verrieten mir viele Menschen, was sie zum Erleben einer erfüllten Seelenpartnerschaft für essentiell wichtig halten. Sie vertrauten mir ihren persönlichen Entwicklungsweg an, erläuterten ihre Wertvorstellungen, und oft betrauerten sie auch (zunächst) eine Art »Scheitern«. Nicht immer ist ein gefühltes Scheitern aber das Ende einer Seelenpartnerschaft! Sie kann durchaus auch nach vielen Jahren wieder aufleben. Und selbst wenn es ein Ende der gelebten Partnerschaft ist, die Seelen werden immer verbunden bleiben. Und der Einzelne wird sicher einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zu sich selbst vorangekommen sein.
Die wesentlichen Erfahrungen vieler Menschen und deren Konsequenzen sind hier zusammengefasst. Dieses Buch ist also in Wahrheit ein Gemeinschaftsprojekt. Die Impulse, Ideen und Übungen wurden mir von vielen Menschen geschenkt, und ich danke allen, die an der Realisierung dieses Projekts beteiligt waren und sind. Vor allem danke ich meinen Lebenslieben, von denen ich reich beschenkt wurde, sowohl mit Glück, als auch mit Schmerz, sodass ich inneres Wachstum erfahren konnte.
Liebe ohne Limit: Zeitgemäß oder realitätsfern?
Wir teilen mit unseren »Freunden« in sozialen Netzwerken das Leben. Wir floaten durch das Internet, entscheiden uns für Gleitzeit am Arbeitsplatz und wechseln denselben nicht selten im Jahresrhythmus. Die einzige Beständigkeit der Jetztzeit scheint vom Unbeständigen auszugehen. Nur in einem Bereich streben wir nach der Ewigkeit: in der Liebe. Aber passt eine lebenslange Bindung an einen Partner überhaupt noch in eine Welt der Flexibilität und des Sich-Ständig-Veränderns?
Der Hafen der Ehe als Warenumschlagplatz
Für frühere Generationen war völlig klar: Wer sich für einen Menschen entschieden und diesen geheiratet hat, hat sich bis zum Tod an ihn oder sie gebunden. Einmal den Bund der Ehe eingegangen, gab es kein Vertun mehr, dass die Reise ab jetzt gemeinsam weitergeht – wohin auch immer. Ob glücklich oder unglücklich, die Beziehung wurde bis zum Ableben eines Partners aufrechterhalten. Freiwilligkeit spielte dabei oft keine Rolle. Die Menschen waren sich bewusst, andernfalls gesellschaftlich geächtet zu sein. Eine Scheidung war undenkbar.
Dies hat sich in den letzten Dekaden deutlich geändert. Niemand wird mehr schief angeschaut, weil er geschieden oder getrennt ist. Es sei denn, man ist vielmal geschieden, so wie ich, das kann schon manchmal zu Irritationen führen und fragende Blicke hervorrufen.
Ein Zusammenleben basiert dieser Tage und in unseren Breiten auf der freien Entscheidung beider Partner. Diese Tatsache hat das Format »Ehe« verändert. Die Ansprüche an den Gatten, die Gattin sind andere geworden. Die Gewissheit, jederzeit »gehen zu können«, verlangt ein Neuüberdenken der Sinnhaftigkeit einer lebenslangen Bindung.
Antiquiert oder ein tiefinnerster Seelenwunsch?
Das ewige Aneinanderbinden gilt als überholt. Dass sich Verliebte noch immer heiraten und sich vor dem Standesbeamten und/oder vor Gott die Treue schwören, scheint ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Oder ist es doch so viel mehr?
Der Mensch strebt nach Sicherheit. Und gerade in einer sich immer schneller drehenden Welt braucht es einen ruhigen Ankerplatz, der erdet. Sich der Herausforderung der ersehnten Liebe ohne Limit mit einem Partner zu stellen, sorgt zumindest in einem Lebensaspekt scheinbar für Kontinuität. Im Beruf entscheiden Zeitverträge über unser Schicksal, zu Hause soll es unspektakulärer und kalkulierbarer zugehen. Je unbeständiger die Welt da draußen für jeden von uns wirkt, desto größer wird anscheinend das Verlangen danach, mit einem Partner tatsächlich zu verschmelzen.
Heute wollen sich Menschen vor allem selbst verwirklichen. Sie leben viel mehr Ich als Du und noch seltener ein Wir. Wer immer nur seine eigenen Interessen im Blick hat, wird schwerlich eine enge Lebensgemeinschaft leben können.
Stehen sich also die Selbstverwirklichung und die Partnerschaft im Wege?
Ganz im Gegenteil. Nach meiner Erfahrung gibt es nichts Besseres, Intensiveres und auch Wirkungsvolleres zur Entfaltung des vollen Potenzials eines Menschen als eine Partnerschaft. In einer lebendigen Beziehung werden sich wirklich innennackte Menschen alles abverlangen und jeden ungeklärten Punkt auf den Tisch packen. So offen und ohne Limit liebende Menschen werden einander das Beste und Schrecklichste entlocken und somit zur Reifung der Persönlichkeit beitragen.
Wer seine persönliche Selbstverwirklichung an der Seite und mithilfe des Partners realisieren möchte, ist nicht altmodisch. Er oder sie beschreitet einfach nur einen bekannten Pfad auf neue Art und Weise. Zu dieser Entdeckungsreise lade ich dich herzlich ein!
Sinn und Sinnlichkeit
Einige Menschen, die sich mit dem Phänomen der Seelenpartnerschaft schon intensiv beschäftigt haben, werden sich vielleicht wundern, dass manche der im Folgenden aufgeführten Wege zur Liebe ohne Limit über Körperlichkeit und Sinnlichkeit führen. Insbesondere sehr spirituell geprägte Menschen glauben oft, dass sie über geistige Übungen, intensives Arbeit an Glaubenssätzen, positives Denken oder mit esoterischen Hilfsmitteln die Fähigkeit zur Seelenpartnerschaft erreichen können. Das widerspricht jedoch den Erfahrungen der Menschen, die ich befragt habe, und auch meinen eigenen. Wir haben einen Körper erhalten und er ist unser Medium, um mit der Welt in Verbindung zu treten – mit der Alltagswelt in Beruf und Privatleben wie auch mit der geistigen Welt.
Der Körper ist ein Werkzeug, das durch eine meisterliche Nutzung die Kommunikation mit allem ermöglicht, was uns umgibt. Wir haben unsere Sinne erhalten, um Sinnlichkeit durch sie zu erfahren. Das Entsagen dieser Sinnlichkeit mag in vielen spirituellen Traditionen propagiert werden. Ich weiß jedoch, dass bei vielen Menschen über kultivierte, veredelte Sinnlichkeit der Zugang zu weiten inneren Welten geöffnet werden kann.
Immer dann, wenn sinnliche Sexualität nicht nur im »Sexen«, dem hormongesteuerten und orgasmusgetriebenen Vereinigen zweier Körper mit dem Austausch von Körpersäften, besteht, kann wahre Intimität und Nähe entstehen. Dann können alle unsere Sinne beseelt sein und damit den Zugang zu metaphysischen Dimensionen öffnen. Sinnlichkeit meint also nicht nur erotische Sexualität, sondern vor allem auch Intimität, Zärtlichkeit, Hingabe, Nähe und Verbundenheit über unsere Sinneskanäle.
Hochsensible, hochsensitive und hochbegabte Menschen haben oft einen direkten Zugang zu Spiritualität. Das, was diese Menschen außergewöhnlich macht, ist eine intensive Wahrnehmung mit allen Sinnen. Wenn du eine hohe Empfindsamkeit besitzt, diese Gabe anerkannt hast und in gelöster Weise lebst, wirst du sehr wahrscheinlich einen leichteren Zugang zur Liebe ohne Limit haben. In meinem Buch »Außergewöhnlich normal: Hochbegabt, hochsensitiv, hochsensibel« habe ich bereits ausführlich die Zusammenhänge zwischen intensiver Wahrnehmungsfähigkeit und Spiritualität, auch in Bezug auf Partnerschaft, beschrieben. Viele außergewöhnliche Menschen haben mir über ihre Suche nach dem Seelenpartner oder über ihr Leben in einer Seelenpartnerschaft berichtet. Gerade euch gilt mein besonderer Dank für eure Offenheit und euer Vertrauen!
Ich lade dich ein auf eine Reise.
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom, wie das Sprichwort sagt, und auch auf dieser Reise werden wir viele verschiedene Wege beschreiten. Die eine oder andere Wegkreuzung möchtest du vielleicht ignorieren, möglicherweise weckt sie Widerstand in dir. Ich bitte dich, insbesondere bei Abwehrgefühlen, die einen Widerstand anzeigen, genau hinzuschauen und Wege zu finden, diesen Widerstand in dir zu überwinden. Widerstände sind Hinweise auf anstehende Entwicklungsschritte. Wenn wir ihnen ausweichen, können wir leicht auf Umwege geraten.
Wege zur Liebe ohne Limit für alle Liebenden
Du musst weder genau wissen, was eine Seele ist, noch an Seelenwanderung oder Seelenpartnerschaft glauben, um eine glückliche und lebendige Partnerschaft zu zelebrieren. Die Wegbeschreibungen, die du im Hauptteil des Buches findest, werden deine Partnerschaft bereichern und die Verbundenheit mit deinem geliebten Menschen vertiefen.
Menschen, die alleinstehend sind, können die Wege zum Lieben ohne Limit ebenso nutzen, denn die Selbstliebe ist ganz sicher das Meisterstück der Liebe. Letztlich wird nur ein Mensch, der sich selbst mit seinem Körper, seinem Charakter, seinen Ängsten, Sehnsüchten und fiesesten Gedanken annimmt und liebt, auch in der Lage sein, einem anderen die grenzenlose Liebe zu schenken.
Du wirst hier viele Anregungen bekommen, um die Selbstliebe in dir stetig wachsen zu lassen. Darüber hinaus kannst du durch dieses Buch vielleicht auch deine früheren Beziehungen besser verstehen, sie loslassen, dir selbst und deinen Ex-Partnern verzeihen und dann Wiederholungen von uralten Beziehungsmustern vermeiden. Das nächste Beziehungsabenteuer kann dann kommen!
Jeder Mensch kann grenzenlos lieben
Hochsensible und hochsensitive Menschen haben mir häufig von ihrem Wunsch berichtet, grenzenlos lieben zu können und zu dürfen. Es geht ihnen also besonders darum, Liebe zu verschenken und nicht unbedingt darum, bedingungslos geliebt zu werden.
Jeder Mensch darf grenzenlos lieben! Wer sollte es auch verbieten? Du brauchst dazu weder ein Objekt der Liebe noch von irgendeinem Menschen die Erlaubnis oder eine entsprechende Resonanz dazu.
Wie schön, dass die Liebe sich nicht abhalten lässt, wenn sie da ist!
Wie schön, dass der Zustand des Liebens kein Liebesobjekt benötigt!
Wie schön, dass Liebe ganz allein gelernt und vermehrt werden kann.
Ich verrate hier keine Geheimrezepte. Es sind offene Geheimnisse, die sich gern finden lassen und die als Wegweiser für alle Suchenden nach der Liebe ohne Limit dienen können. Geheimniskrämerei braucht die Seelenliebe nicht.
Intensiv geliebt oder einfach nur ausgehalten?
Herrlich bereichernde, prickelnde, transformierende Liebesbeziehungen lassen sich nicht an der Dauer festmachen. Lieber ein paar Wochen und Monate intensiv geliebt als jahrelang ausgehalten, die Zähne zusammengebissen und weitergemacht mit etwas, was schon lange tot ist. »Bis dass der Tod uns scheidet« kann nicht nur bedeuten, dass einer von beiden nicht mehr atmet, sondern kann auch bedeuten, dass einer von beiden schlicht keine Luft zum Leben in dieser Beziehung mehr bekommt.
Die meisten Menschen haben immer noch in ihren Köpfen, dass es die Liebe fürs Leben geben muss. Sie suchen diesen einen Menschen, mit dem sie das ganze Leben teilen wollen. Dieses altmodische Beziehungsmodell scheint überholt zu sein. Die Wünsche nach Liebe haben sich nicht verändert, aber Beziehungen wurden mittlerweile zu seriellen Angelegenheiten. Die heute dreißigjährigen Menschen haben deutlich mehr Beziehungen und entsprechend auch viel mehr Trennungen als Sechzigjährige erlebt, obwohl diese doppelt so alt sind.
Es sieht so aus, als sei es heute sehr viel schwerer geworden, eine langjährige Beziehung aufrechtzuerhalten. Auch die Trennungen von Paaren, die schon seit mehr als einem Vierteljahrhundert zusammen sind, nehmen mittlerweile dramatisch zu.
Woran liegt das? Sind die heutigen Menschen schlicht und einfach beziehungsunfähig? Oder geben die modernen Menschen einfach zu leicht auf und haben ihr Beziehungsverhalten der Ex-und-hopp-Gesellschaft angepasst? Ja, sicher hat sich unser gesamtes Umfeld in den vergangenen dreißig Jahren deutlich verändert. Wir alle haben eine starke Individualisierung erlebt. Dadurch haben sich Beziehungen ebenfalls verändert.
Wir hatten eine sexuelle Revolution, wir hatten die Emanzipationsbewegung und damit einhergehend eine komplette Rollenveränderung. Heute geht es in Beziehungen nicht mehr darum, familiäre Gebote und Interessen oder kirchliche Gebote zu erfüllen, sondern in allererster Linie um die beiden Liebespartner.
Die Liebenden können sich jeden Tag neu entscheiden, ob sie mit dem Partner zusammen sein und unter welchen Bedingungen sie ihre Partnerschaft fortführen möchten. Daraus ergibt sich eine permanente, kontinuierliche und nie endende Beziehungsarbeit, die gleichzeitig eine enorme Freiheit bedeutet. Das, was ich gleich über meine eigene Lebensgeschichte schreiben werde, wird auch Kettenbiografie in Liebesbeziehungen genannt. Es ist heute vollkommen normal, dass Menschen in ihrem Leben drei oder mehr relevante Beziehungen gehabt haben.
Das ist die Realität. Unsere Wunschvorstellungen von einer nie endenden Liebe bis ans Ende aller Tage bestimmen jedoch immer noch weitgehend die Glücks- und Zufriedenheitsskalen der Menschen. Bei jeder Trennung schwingt also eine tiefe Enttäuschung mit. Beziehungen beruhen heute nichtmehr auf materiellen Abhängigkeiten, die emotionalen Abhängigkeiten haben jedoch enorm zugenommen. Vertrauen, Intimität, Gefühle, Geborgenheit, Nähe und auch Sexualität haben stark an Bedeutung gewonnen. Das ist natürlich einerseits sehr positiv, aber auf der anderen Seite macht es Beziehungen wirklich kompliziert.
Wir entscheiden uns also heute eindeutig für Beziehungen mit hoher Liebesqualität und messen der Beziehungsdauer weniger Bedeutung zu. Oder, anders ausgedrückt: Es gibt eine eindeutige Konkurrenzsituation zwischen Qualität und Quantität (=Dauer) einer Beziehung. Und das ist auch gut so. Wir haben die Möglichkeit zu merken, dass etwas nicht mehr funktioniert, und es dann auch zu verändern. Jeder Mensch, der Veränderungen in seinem Liebesleben zulässt, hat damit die Chance auf eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.
Persönliches Wachstum in einer Partnerschaft und mit jeder neuen Partnerschaft wird so möglich. Gleichzeitig bedeutet dieser Beziehungswandel aber auch, das die heutigen Beziehungen besonders viel Bindungsfähigkeit benötigen, denn es ist sehr viel Mühe und Arbeit notwendig, um eine Partnerschaft zu erhalten und nicht einfach den Partner zu wechseln.
Liebe geschieht immer wieder, denn Liebe ist
Ich hatte wundervolle Seelenpartnerschaften und habe sie noch, auch wenn ich nicht mit einem meiner Seelenpartner zusammenlebe. Wenn ich durchs Leben liefe mit dem Gedanken, nie mehr weniger als die bisher erlebten innigen Lebenslieben haben zu wollen, würde ich mir viele bereichernde Begegnungen mit anderen wundervollen Menschen versagt haben. Ich liebte und liebe immer wieder einen Menschen, sehr innig und beglückend. Es ist mir auch bewusst, dass aus der einen oder anderen Beziehung durchaus noch eine Seelenpartnerschaft hätte werden können, aber ich habe nie versucht, etwas zu erzwingen, was sich nicht von allein ergab. Das Wollen steht einer Seelenpartnerschaft im Weg wie dem Zug ein Betonklotz auf seinen Gleisen: Es führt zu Unfällen.
Das ist aber etwas, was ich bei vielen Menschen erlebt habe: Sie vergleichen Lebenspartner oder Beziehungsformen miteinander. Sie wollen partout einen »wahren« Seelenpartner finden, bei dem vermeintlich der Himmel voller Geigen ist, und versagen sich durch diesen Druck das Wunder der Gegenwart. Das kann nicht gut gehen. Meine Erfahrung ist: Alles kommt, wie es kommen soll, auch wenn ich selbst viel dafür tun kann. Das ist für mich kein Widerspruch. Ich übernehme Verantwortung und tue etwas für das Gelingen meiner Visionen, und gleichzeitig bin ich demütig gegenüber dem, was das Leben mir auf meinem Weg anbietet.
Während die Seelenpartnerschaft mit einem anderen Menschen nicht immer möglich ist, so kann ich doch in jeder Sekunde meines Lebens eine innige Beziehung zu meiner eigenen Seele, zu mir selbst, pflegen. Nur wenn ich das schaffe, kann ich auch eine reife und erwachsene Beziehung, ohne Projektionen und Abhängigkeiten erleben.
Wer diesen Gedanken konsequent zu Ende denkt und dazu noch tief in sich hineinfühlt, wird erkennen, dass uns Selbstliebe und Akzeptanz des eigenen Wesens mit all den Schwächen und Unzulänglichkeiten, die nun einmal zum menschlichen Dasein gehören, erst bereit machen, sich völlig auf einen anderen Menschen und seine Seelenqualität einzulassen.
Anne: Meine Reise. Irrwege, Umwege und Weitergehen
Eine Seelenpartnerschaft kann man nicht suchen, sie geschieht, wenn wir bereit dazu sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir wirklich vorbereitet sind auf das, was mit einem Seelenpartner kommt.
Mir selbst ist es zum ersten Mal im Alter von neunundzwanzig Jahren passiert. Ich sah einen Mann zum ersten Mal und dachte: »Aha, da ist er ja.« Wirklich, das war mein erster Gedanke. Es war in einen Seminar- und Therapiezentrum auf Lanzarote, wo ich zu der Zeit lebte und arbeitete und derjenige Gast war. Am gleichen Abend fügte es sich, dass in einem großen Speiseraum nur noch ein kleiner Tisch zum Essen frei war, ich mich dorthin setzte und er nach wenigen Minuten dazu kam. Ein stundenlanges Gespräch folgte, in dem wir uns prächtig austauschen konnten. Die Tage danach ergaben weitere Treffen, auch mit meinen Kindern, die ihn sofort innig liebten. Am Abend des achten Tages haben wir uns verlobt, ohne auch nur einen Kuss, geschweige denn mehr körperliche Nähe gehabt zu haben. Wir gehörten zusammen. Am Morgen des nächsten Tages lag ein kleines Päckchen im Staub vor meiner Haustür. Es enthielt wunderschöne Gedichte, die mein Innerstes berührten – nein, mehr noch – vollständig öffneten. Es waren Codeworte.
Wir hatten zwar viele Übereinstimmungen im Inneren, aber dennoch passte dieser Mensch »eigentlich« überhaupt nicht zu mir. Und ich war kein bisschen verliebt, meine Hormone spielten nicht verrückt. Ich liebte ihn sofort mit all seinem Sein und all den Stärken und Schwächen, die ihn ausmachten. Er passte wirklich nicht zu mir: Der Mann wirkte äußerlich total unattraktiv auf mich, lebte in Norddeutschland, war viel zu alt (fast zwanzig Jahre älter), hatte bereits zwei Ehen hinter sich und daraus sieben Kinder. Ich wollte aber immer gern noch mehr eigene Kinder haben. Wie sehr dieser Wunsch mein Wesen geprägt hat, zeigte sich erst später.
Jedenfalls zogen wir zusammen, hatten praktisch sofort extreme Konfliktsituationen und heirateten dennoch auf ungewöhnliche Art und Weise. Die gemeinsamen Jahre mit ihm waren geprägt von intensivsten Gesprächen, Gedankenaustausch und Gefühlsstürmen. Wir haben einander abwechselnd verlassen und sind wieder zusammengekommen. Die Jahre waren brüllheiß und eiskalt, alles dicht beieinander. Sie endeten, als eine andere Frau in sein Leben trat, die er später auch heiratete. Dennoch blieben wir in den zwanzig folgenden Jahren füreinander wichtige Gesprächspartner und tauschten uns regelmäßig über unsere Leben aus. Einen zweiten Heiratsantrag, nachdem er Witwer wurde, habe ich abgelehnt zugunsten unserer intensiven, vertrauensvollen Seelenfreundschaft bis zu seinem Ende. Es war eine richtige Entscheidung.
Allerdings hatte ich die gleiche Idee, der ich später immer wieder begegnete: Einen solchen Seelenverwandten trifft man nur einmal im Leben. Was für ein Irrtum!
Der Trennung folgten Jahre des Schmerzes und der inneren Abnabelung, immer mit ihm als meinem besten Gesprächspartner an meiner Seite. Nie hat er sich dem Gespräch entzogen und je älter er wurde, umso selbstreflektierter wurde er auch und erkannte seine eigenen Anteile, die zur Trennung geführt hatten. Das hat mir sehr geholfen. Es dauerte lange, bis ich akzeptieren konnte, dass unsere gemeinsame Zeit nicht vorbei ist, sondern nur den Aggregatszustand gewechselt hat.
Ich liebte später wieder, sehr und innig und voller Vertrauen, und ging eine weitere enge Liebesbeziehung ein. Diese Liebe hatte andere Vorzeichen: Sie entstand aus Liebe zu Kindern und dem Wunsch, Teil einer glücklichen Familie zu sein. Und sie war wunderschön, auch sehr verbunden und bereichernd. Ich liebe ihn immer noch und es ist eine ganz andere Art der Seelenverwandtschaft als beim ersten Mal.
Ich erkannte, dass ich auf viele verschiedene Arten lieben kann und dass Liebe kein Zementblock ist, der so und nicht anders sein darf.
Eine weitere Seelenliebe begegnete mir viel später erneut, als ich frei und wieder alleinstehend war. Wieder traf ich völlig unvermittelt einen Menschen, der mich in der ersten Sekunde der Begegnung mitten ins Herz traf und es zum Leuchten brachte. Wir verbrachten wunderschöne gemeinsame Stunden, Wochen und Monate, bis sich auch diese Partnerschaft als unlebbar erwies. Wir hatten völlig andere Lebenskonzepte und Ziele. Ich war schon über vierzig und meine Familienplanung hatte ich wirklich abgeschlossen. Ich hatte fünf Kinder beim Aufwachsen begleitet und war für weitere sieben Kinder Besuchs-Stiefmutter, das reichte mir wirklich. Er war aber viel jünger als ich und wollte unbedingt noch Kinder zeugen und eine Familie haben. Wir lebten mehrere Hundert Kilometer voneinander entfernt und das ließ sich aus beruflichen Gründen nicht ändern. Es kam, wie es kommen musste: Wir trennten uns, trotz unserer Verbundenheit. Diesen wechselte aber auch nur den Aggregatszustand und wurde zu einer tiefen Freundschaft, die auch heute noch sehr lebendig ist.
Und auch später habe ich wieder und wieder geliebt und ich liebe heute noch. Ich liebe Menschen, viele Menschen. Ich liebe Männer am meisten, denn ich bin hetero. Aber ich liebe auch Frauen, selbst wenn sie mich sexuell nicht interessieren. Ich liebe meine Ex-Partner, denn sie haben lange mein Leben begleitet. Ich liebe meine Kinder und ich liebe meine Freunde. Ich liebe meine Seelenpartner und ich liebe meine Erdenlieben. Ich liebe diejenigen, mit denen ich einige Liebesmonate geteilt habe, und auch die, die mich viele Jahre begleitet haben. Für so viele Lieben ist Platz in mir. Und da ist noch Platz für viel Liebe in den kommenden Jahren und für viele neue, alte, bekannte und unbekannte Wesen.
Was ist die Seele? Worüber reden wir hier eigentlich?
»Wenn einer 75 Jahre alt ist, kann er nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denke. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur; es ist ein Fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die selbst unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet.«
Johann Wolfgang von Goethe
Das Wort Seele kommt in zahlreichen Redewendungen vor wie beispielsweise »mit Leib und Seele« oder »Balsam für die Seele«, wir sprechen von unserer Seelenlage oder unserem Seelenleben. Was ist mit diesem wohlklingenden Wort eigentlich genau gemeint?
Die menschliche Seele wurde und wird unter sehr unterschiedlichen Aspekten betrachtet. Wer sich auf die Suche begibt, dem Wort Seele nachzuspüren, trifft auf diverse Lehren und Traditionen. Der Begriff findet sich im Zusammenhang mit der Mythologie, der Religion, der Philosophie oder der Psychologie. Im allgemeinen Sprachgebrauch verwenden wir Seele oft als Sammelbegriff für unsere emotionalen Empfindungen sowie für das, was sich in unserem Geist abspielt. Seele ist heute weitgehend dasselbe wie Psyche – ein Wort, das theoretischer, medizinischer und weniger seelenvoll klingt. Aber als Leitwort kann Seele ebenfalls für alles gelten, was unseren Gefühlsregungen zugrunde liegt, diese in eine Ordnung bringt und auf unseren Körper und dessen Funktionen ausstrahlt.
Viele Menschen glauben, unsere Seele sei unsterblich und der physische Tod könne ihr nichts anhaben. Sie nehmen an, unsere Seele werde nicht erst durch die Zeugung geschaffen, sondern finde nur vorübergehend eine Heimat in einem Körper. Wer so denkt, hält die Seele für die Essenz einer Persönlichkeit und den menschlichen Körper in seiner Vergänglichkeit für unwesentlich im Vergleich dazu. Eine besondere Sichtweise ist zudem die Lehre von der Reinkarnation oder Seelenwanderung. Diese geht davon aus, dass die Seele nacheinander in verschiedenen Körpern wiedergeboren werden kann.
Moderne Philosophen nehmen gegenüber der Seele sehr gegensätzliche Positionen ein. Manche gehen davon aus, sie existiere eigenständig und unabhängig vom Körper. Andere führen alles Mentale prinzipiell auf rein biologische Vorgänge zurück. Zwischen diesen Antagonismen bewegen sich die unterschiedlichsten Theorien, die das Mentale zwar für real halten, der Seele aber oft nur eine begrenzte Bedeutung beimessen.
Philosophie, Religion und Naturwissenschaft geben also verschiedene Antworten auf die Frage: »Was ist Seele?« Sie stimmen aber überein, dass Seele nicht gleich Materie ist. Die grundlegenden Unterschiede bestehen in dem angenommenen Verhältnis zwischen Seele und Körper.
Damit wir nicht aneinander vorbeireden
Die philosophischen Erklärungen sind mir persönlich zu theoretisch, ich liebe einfache und klare Vorstellungen, die mir eine Theorie veranschaulichen. Ich nutze gern den Wasserkreislauf der Erde als Bild, um mein Verständnis von Seele und Seelenpartnerschaft zu beschreiben.
Das Wasser auf der Erde befindet sich immerfort im Kreislauf. Er beginnt, wenn Wasser aus den Meeren verdunstet und dabei in die Atmosphäre gelangt. Der Wasserdampf steigt auf und bildet Wolken. Die Wolken werden landeinwärts geweht und bringen uns Niederschlag: Regen, Hagel oder Schnee. Ein Teil des Niederschlags wird von den Pflanzen aufgefangen und kehrt auf dem Weg der Verdunstung wieder in die Atmosphäre zurück. Wenn der Niederschlag den Boden erreicht, sickert er dort ein, wo er entweder bis zum Grundwasser vordringt oder langsam hangabwärts fließt. Die Bäche und Flüsse nehmen das Wasser aus der Umgebung auf und leiten es ins Meer oder in einen See zurück, um das Wasser zu ersetzen, das dort verdunstet ist. Das Wasser fließt also zurück und der Kreislauf beginnt von vorn. Wasser kann fest, flüssig und gasförmig sein. Kein Tropfen geht je verloren, jedes H2O-Molekül war auch während der letzten sechs Milliarden Jahre der Evolution zu jeder Zeit schon an irgendeiner Position des Kreislaufs.
Das Wasser steht für mich für die Weltenseele, das allumfassende Sein, die Schöpfung, das EINE. Je nach Bewusstseinszustand kann sich jeder bewusst sein, an welcher Stelle im Kreislauf des Lebens er sich gerade befindet. Vielleicht fühlst du dich mit allen anderen Wassertropfen verbunden oder gehst gerade als einsamer Eisklumpen durchs Leben. Was den Eisklotz zum Schmelzen und in Bewegung bringt, ist die Wärme der Sonne, die Liebe, das Glück. Ich mag dieses naive Kinderbild sehr.
Alle Seelen sind also letztendlich aus derselben Quelle entstanden und auf einer sehr tiefen Ebene sind wir alle miteinander verbunden. Das tiefe Gefühl, das ein Teil von uns fehlt, ist ein Hinweis auf die Sehnsucht unserer Seele, die umfassende Einheit wiederzufinden. Viele Menschen haben sich so weit von ihrem inneren Wesen entfernt, dass sie einen großen Schmerz und unerfüllte Sehnsucht in sich tragen. Diese tiefe Sehnsucht weckt uns auf, holt uns aus unserer Komfortzone und schubst uns letztendlich auf unseren Weg.
Bereits als Kind habe ich es oft erlebt, dass meine Seele meinen Körper verlassen hat. Das war für mich normal und ich machte mir keine Gedanken darüber. Ich reiste einfach ab und zu mal als Geist durch die Gegend, wie ich es nannte. Dass ich nicht mein Körper bin, war mir also schon mit etwa sechs Jahren bewusst, aber ich habe mich nicht besonders dafür interessiert. Später hatte ich eine Nahtoderfahrung, die mir wieder sehr deutlich machte, dass das, was ich bin, nicht mein Körper ist, auch nicht mein Verstand oder meine Gefühle, denn sie sind an einen Körper gebunden. In tiefer Meditation passiert es auch, dass ich körperlos werde, in der Stille der Natur oder im Schlaf.
Was ist Seele für dich?
Finde den Zugang zu deiner eigenen Antwort, indem du dich fragst, ob du die menschliche Seele als an den Körper gebunden, als von Gott geschaffen und an den Körper ausgeliehen oder als real nicht existent betrachtest. Frage dich auch, ob diese drei Instanzen Körper, Seele und Gott deiner Wahrheit nahekommen oder ob diese für dich ganz woanders liegt.
Ich lade dich unbedingt dazu sein, mir nichts zu glauben, meine Worte immer kritisch zu hinterfragen und abzulehnen, was für dich nicht passend ist.
Was ist Seelenpartnerschaft?
»An etwas wie eine Seelenwanderung glaube auch ich, ich halte das eigentlich für selbstverständlich, sobald man anfängt zu denken. Dieser Glaube hat manches Beruhigende, aber er enthält auch die Erkenntnis, dass alles, was wir erleben, von uns selbst gewollt und herbeigerufen ist, und dann gibt es keine Ausflüchte und keinen Trost mehr gegen das bittere Schicksal, als sich damit einverstanden zu erklären und ›ja‹ dazu zu sagen, und das ist immer schwer.«
Hermann Hesse
Seelenpartnerschaft und Seelenliebe sind nicht mit dem Verstand zu begreifen, aber das Gefühl ist untrüglich und unverwechselbar. Oft (aber nicht immer) begegnet man seinem Seelenpartner auf eine ungewöhnliche Art und Weise. Obwohl diese Person fremd sein müsste, kann man diesem Menschen absolutes Vertrauen entgegenbringen. Es besteht eine tiefe Anziehungskraft und das Erstaunen über die erlebte Intensität ist überwältigend. Es ist ein Zustand absoluter Wahrheit.
Der Verstand kann dadurch auf eine ziemlich harte Probe gestellt werden. Was geschieht hier? Wieso fühle ich mich urplötzlich zu Hause mit und in dir? Wieso kenne ich dich, obwohl ich dich nicht kenne? Wie kann ich nicht in dich verliebt und dennoch zutiefst mit dir verbunden sein? Eigentlich »passt« du gar nicht zu mir und dennoch …? Wieso spüre ich mich selbst, wenn ich dich berühre? Weshalb finde ich keine Worte, um dies zu beschreiben? Warum verlieren Raum und Zeit alle Bedeutung?
Der Verstand kann all das nicht verstehen. Das Herz aber ist voller innerem Wissen und tiefer Liebe. Der Körper zeigt oft heftige Reaktionen. Kälte, Hitze, Glühen, Elektrizität, Atemreflexe, Krämpfe, Schmerzen, Appetitlosigkeit, Herzschmerz … Die Seelenliebe ist bedingungslos. Sie ist inniger und tiefer als die zwischen Mutter und Kind. Sie lebt von dem Wunsch, die verwandte Seele in Glück und Zufriedenheit zu wissen.
Vielleicht gibt es eine unglaublich intensive sexuelle Anziehung zwischen den beiden Partnern, das muss aber nicht sein. Die Verbundenheit geht weit über erotische Anziehung und Verliebtheit hinaus und das vom ersten Augenblick an.