Sinful Princess - Meghan March - E-Book

Sinful Princess E-Book

Meghan March

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Beschreibung

Sie beugt sich nur einem Mann, der stark genug ist, um ihrer würdig zu sein

Temperance Ransom weiß nicht viel über den faszinierenden Mann, der sich Kane nennt und der sie Dinge fühlen und begehren lässt, die sie sich in ihren wildesten Träumen nicht ausmalen konnte. Doch das, was sie weiß, sollte eigentlich genug sein, um sich von Kane fernzuhalten: Er ist geheimnisvoll, undurchschaubar und absolut gefährlich. Für seinen Job hat er seine wahre Identität aufgegeben und führt ein Leben im Schatten. Doch trotz allem kann Temperance der Anziehung, die dieser Mann auf sie ausübt, einfach nicht widerstehen. Denn das, was sie verbindet, ist jede Gefahr wert ...

"Es gibt kaum einen faszinierenderen Mann als diesen Helden. Er ist fordernd, beschützend, gefährlich, tödlich und unberechenbar!" DIRTY GIRL ROMANCE

Band 2 der SINFUL-ROYALTY-Reihe

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Seitenzahl: 247

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Inhalt

Titel

Zu diesem Buch

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Leseprobe

Die Autorin

Die Romane von Megan March bei LYX

Impressum

MEGHAN MARCH

Sinful Princess

Roman

Ins Deutsche übertragen von Anika Klüver

Zu diesem Buch

Seit die toughe Temperance Ransom den mysteriösen Kane kennengelernt hat, ist ihr Leben nicht mehr, wie es vorher war. Sie weiß nicht viel über den Mann, der sie vollkommen in seinen Bann geschlagen hat, doch das, was sie weiß, sollte eigentlich reichen, um sich von ihm fernzuhalten: Er ist geheimnisvoll, undurchschaubar und absolut gefährlich. Für seinen Job hat er seine wahre Identität aufgegeben und führt ein Leben im Schatten. Trotz allem kann Temperance der Anziehung, die Kane auf sie ausübt, einfach nicht widerstehen. Er lässt sie Dinge fühlen und begehren, die sie sich in ihren wildesten Träumen nicht ausmalen konnte. Und je länger sie Zeit mit ihm verbringt, desto deutlicher erkennt sie, dass sich hinter seiner bedrohlichen Fassade noch so viel mehr verbirgt. Bei ihm fühlt sie sich stark und weiß gleichzeitig, dass er sie immer beschützen wird. Als Temperance erfährt, dass Kane einen riskanten Auftrag angenommen hat, damit sie in Sicherheit ist, wird ihr klar, dass sie ihn auf keinen Fall verlieren will. Denn das, was sie verbindet, ist jede Gefahr wert …

1

Gegenwart

»Asche zu Asche, Staub zu Staub. So suchen wir nach jener gesegneten Hoffnung, wenn der Herr selbst vom Himmel herabsteigen wird …«

Ein Priester murmelt die Worte, die ich schon zu oft gehört habe, über einem Sarg, der nicht hier sein sollte. Keiner von uns sollte hier sein. Diese Beerdigung sollte nicht stattfinden.

Während der Priester mit seinem monotonen Gerede fortfährt, senke ich den Kopf und starre auf die Grashalme, die ich in die Erde unter meinen Füßen getrampelt habe. Ich kann es nicht ertragen, die hölzerne Kiste auch nur eine Sekunde länger anzusehen.

In dieser Hitze müsste ich unter all den Schichten schwarzer Kleidung schwitzen. Doch der Eisklumpen, der sich in meiner Brust festgesetzt hat, lässt mich wie festgefroren dastehen.

Ich spüre die Hitze nicht.

Ich spüre gar nichts.

Ich bin nicht sicher, ob ich je wieder etwas spüren werde.

Ich bin wie betäubt – das Einzige, was ich empfinde, sind Schuldgefühle.

Ich habe das getan.

Das hier ist alles meine Schuld.

2

Kane

Fünfzehn Jahre zuvor

Der Bus vom Flughafen brauchte verdammt noch mal ewig, aber da ich wollte, dass meine Ankunft eine Überraschung blieb, hatte ich nicht anrufen und mich abholen lassen können. Ich musste praktisch meinen letzten Dollar ausgegeben, um diesen Flug zu erwischen, und meinen Gehaltsscheck von Uncle Sam würde ich erst in ein paar Tagen bekommen. Nicht dass es ein besonders fetter Gehaltsscheck gewesen wäre, wenn man bedachte, was wir durchgemacht hatten.

Deswegen bin ich zur Armee gegangen. Ehre. Vaterland. Pflicht. Das sind Dinge, an die ein Mann glauben kann. Und er kann seine Mutter mit seinem unerwarteten Besuch überraschen.

Der Bus hielt am Bahnhof, und ich wartete, bis zwei alte Damen und ein Kerl ausgestiegen waren. Dann warf ich mir meinen Seesack über die Schulter und stieg die Stufen hinunter. Der Weg bis zum Haus betrug fast zwei Kilometer, aber das war es wert. Ma würde eine Riesenüberraschung erleben.

Ich erwartete nur nicht, dass es mir genauso gehen würde.

Gute zwanzig Minuten später öffnete ich die Hintertür und steckte den Kopf in die Küche. Mas alter Hund Rudy bellte nicht, um meine Ankunft anzukündigen.

Ich schlich ins Haus und schloss die Tür hinter mir. Schließlich hörte ich ein Rascheln aus der Waschküche. Ich bewegte mich mit lautlosen Schritten über den gewienerten Holzfußboden in Richtung des hinteren Flurs, als ihr blonder Kopf aus dem Raum ragte.

»Überraschung!«, rief ich, und sie ließ den vollen Wäschekorb in ihren Händen fallen und schrie. Dann schlug sie sich eine Hand auf den Mund, um den Schrei zu ersticken, und starrte mich an.

»Ma! Was zum Teufel ist passiert? Geht es dir gut?«

Ich trat den Wäschekorb aus dem Weg und ging auf meine Mutter zu. Ihre Lippe war aufgeplatzt, und auf ihrer rechten Wange prangte ein Bluterguss, der deutlich zu sehen war, obwohl sie offenbar versucht hatte, ihn mit Make-up zu überdecken.

»Hattest du einen Unfall? Was ist passiert?«

»Kane, du hast mir nicht gesagt, dass du nach Hause kommst.« Anders als erwartet klang ihre Stimme nicht begeistert.

Ich trat einen Schritt vor und streckte beide Hände aus, um ihr Gesicht zu umfassen. »Ma, was zum Teufel ist passiert?«

Sie wandte ihre hellblauen Augen, die meinen sehr ähnelten, ab. »Nichts. Ich war nur ungeschickt.«

Schauer jagten mir den Rücken hinunter, und die Härchen in meinem Nacken stellten sich auf wie die eines wütenden Hunds. Es gab nur eine mögliche Erklärung, und ich wollte sie auf keinen Fall hören.

Ich schaute ihr für eine Sekunde in die Augen. »Sag mir, dass nicht er das getan hat.«

Sie senkte den Blick zu meiner Brust. »Kane, zieh keine voreiligen Schlüsse. Das nützt niemandem. Du kennst mich. Ich bin inzwischen eine ungeschickte alte Frau.«

»Du bist nicht ungeschickt, und du bist nicht alt. Ich werde diesen Mistkerl verdammt noch mal dafür umbringen, dass er dich geschlagen hat.« Ich ließ ihr Gesicht los, das ich sanft gehalten hatte, um mich umzudrehen. »Ist er bei der Arbeit?«

Sie sah mich an und riss panisch die blauen Augen auf. »Bitte, Kane, das darfst du nicht tun. Denk nicht mal daran.«

»Warum nicht?« Meine Hände zitterten vor Wut, und mein Blut kochte. »Weil das zu einer Gerichtsverhandlung führen würde? Gut. Dann können alle zusehen, wie ich den Richter zu Brei schlage.«

Ich machte einen Schritt, doch sie packte mich am Arm. Ihre perfekt manikürten Nägel bohrten sich in meine Haut.

»Und was wird deiner Meinung nach passieren, wenn du wieder fortgehst? Denkst du, dass es für mich irgendwie besser wird, wenn du ihn verärgerst?«

Ich drehte mich um und spannte den Kiefer an. »Dann werde ich nicht fortgehen.«

Sie zerrte erneut an meinem Arm. »Das musst du. Du wirst dir ein eigenes Leben aufbauen. Und wenn du nicht gehst, wirst du im Gefängnis landen. Ich werde meinen Sohn nicht im Gefängnis besuchen. Hast du mich verstanden?«

»Sag mir, dass es das erste Mal war, dass er dich angerührt hat.« Ich wusste, dass ich ihr nicht glauben würde, egal was sie sagen würde, selbst wenn ich es gewollt hätte. Ich hoffte nur, dass es den Sturm, der in mir tobte, beruhigen würde.

Die feinen Falten um ihren Mund wurden zu tiefen Furchen, als sie die Lippen fest zusammenpresste. Ihre Stimme zitterte, als sie sagte: »Es war meine eigene Schuld. Ich habe seinen Lieblingswhiskey fallen gelassen, und die Flasche ist zerbrochen. Er hatte gerade erst eine schreckliche Gerichtsverhandlung hinter sich. Ich hätte vorsichtiger sein sollen.«

Während ich meiner Mutter zuhörte, wie sie versuchte, die Grobheit meines Stiefvaters zu rechtfertigen, hatte ich das Gefühl, jemand würde mir ein Messer in den Bauch rammen.

»Verlasse ihn, Ma. Sofort. Noch heute.«

Ihre Lippen zitterten. Dann presste sie sie wieder fest zusammen. »Das hat nichts zu bedeuten, Kane. Das schwöre ich. Und ich werde wegen so einer Belanglosigkeit nicht die Scheidung einreichen.«

Belanglosigkeit?

Ich schüttelte den Kopf. »Wie kannst du das nur eine Belanglosigkeit nennen? Er hat dich verdammt noch mal geschlagen. Kein Mann darf aus lauter Wut die Hand gegen eine Frau erheben und sich danach immer noch als Mann bezeichnen. Man muss ihm eine Lektion erteilen, und ich bin zweifellos in der Lage, das zu übernehmen.«

Ihr Griff wurde fester. »Bist du hierher zurückgekommen, um Ärger anzuzetteln und mein Leben noch schwerer zu machen? Denn das wirst du tun, wenn du so weitermachst. Wenn du auch nur einen Funken an mich denkst und willst, dass ich möglichst friedlich weiterleben kann, wirst du so tun, als hättest du nichts gesehen. Ich werde mein Make-up auffrischen, sobald ich dein Zimmer hergerichtet habe.«

Abscheu rauschte durch meinen Körper und vermischte sich mit der Wut. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich würde als Mann nichts mehr gelten, wenn ich das hier einfach so ungestraft zuließ. Aber was für ein Sohn wäre ich, wenn ich gegen ihren Willen handelte?

Ich befreite mich aus ihrem Griff. »Mach dir nicht die Mühe, mein Zimmer herzurichten. Ich werde nicht hierbleiben und diesem armseligen Exemplar von Mann gegenübertreten, ohne ihm die Arme auszureißen und ihn damit zu Tode zu prügeln.«

Sie wurde schlagartig blass. »Kane, bitte. Vergiss das alles einfach. Du darfst ihm gegenüber nichts davon erwähnen. Er steht wegen dieser Gerichtsverhandlung unter großem Stress.«

»Keine Sorge. Ich werde gar nichts zu ihm sagen, weil er mich nicht sehen wird, solange ich hier bin. Dieser Mann ist für mich gestorben.«

»Er ist dein Stiefvater.«

»Er ist ein verdammter Mistkerl. Das ist er schon seit dem Tag, an dem du ihn geheiratet hast.«

»Er hat sich um uns gekümmert, als wir es nötig hatten.«

»Red dir ein, was immer du willst. Ich werde dich hier rausholen, dich in der Nähe der Basis unterbringen, dir jeden Penny von meinem Gehalt geben und dafür sorgen, dass es dir an nichts fehlt. Sag mir einfach, dass du gehen willst, dann packen wir jetzt sofort das Auto voll. Du wirst weg sein, bevor er zum Abendessen nach Hause kommt.«

»Du weißt, dass ich deine Großmutter nicht zurücklassen werde. Sie mag meinen Namen nicht mehr kennen, aber ich bin alles, was sie noch hat.«

»Dann werden wir sie auch mitnehmen.«

Mas Blick wurde hart und verriet mir, dass meine Worte vergeblich waren. »Du solltest dich jetzt waschen, bevor wir zu Abend essen.«

Ich kniff die Augen zu und schüttelte den Kopf. »Ich werde mir eine andere Unterkunft suchen.«

»Kane, warte …«

Ich drehte mich um und marschierte durch den Flur davon.

Mit meinem Seesack über der Schulter ging ich knapp fünf Kilometer zu dem einzigen anderen Ort, der mir einfiel. Als ich die Tür aufschob, kündigte ein Glockenspiel aus abgenutztem Messing mein Eintreten an.

»Bin gleich da!«, rief eine vertraute ruppige Stimme aus dem hinteren Bereich des Ladens.

Ich atmete den Geruch von Schießpulver und Schimmel ein und fühlte mich plötzlich mehr zu Hause als in dem großen, perfekten Haus des Richters, für das Ma ihre ganze Zeit aufwendete, um es in Ordnung zu halten.

Ich durchquerte den Raum, um zu der Vitrine mit den glänzenden Revolvern und mattschwarzen Pistolen zu gelangen. Ich ließ die Finger über die Glasscheibe wandern, starrte auf die Waffen hinunter und wünschte mir, ich hätte eine, um den Richter zur Strecke zu bringen und damit Ma die Entscheidung abzunehmen.

Andererseits hatte sie gesagt, dass sie mich nicht im Gefängnis besuchen würde.

»Was kann ich für Sie tun, mein Junge?« Die vom Rauchen raue Stimme kam von der anderen Seite der Vitrine, und ich schaute auf. »Heilige Scheiße. Kane Savage. Ich hatte keine Ahnung, dass du nach Hause gekommen bist, Soldat.«

Jeremiah Prather, der Inhaber des Bulletproof, salutierte vor mir, und ich erwiderte die Geste.

»Es ist ein Überraschungsbesuch«, sagte ich. Das gezwungene Lächeln, das kurz an meinen Lippen zupfte, erlosch ebenso schnell wieder.

Er ließ den Blick zu der Stelle wandern, an der ich den Seesack auf meiner Schulter so fest umklammert hielt, dass meine Knöchel weiß hervortraten. »Eine Überraschung für deine Ma oder für dich?«

Etwas in seinem Tonfall machte mich nervös. »Weiß etwa die ganze Stadt, dass er sie verprügelt?«

Jeremiah setzte eine reumütige Miene auf. »Der Tratsch macht gerade erst die Runde. Jemand hat von einer Nachbarin, die mit ihrem Hund spazieren gegangen ist, gehört, dass es dort drüben vor ein paar Tagen abends eine Art Auseinandersetzung gegeben hat. Und da deine Ma nicht in der Kirche aufgetaucht ist, aber mit einer Sonnenbrille und einer dicken Schicht Make-up im Lebensmittelladen gesehen worden ist, nehmen die Spekulationen nun ihren Lauf.«

Ich schluckte die Wut hinunter, die mich zu ersticken drohte. »Und niemand hat etwas unternommen?«

Jeremiah verschränkte die Arme vor seiner stämmigen Brust. »Was erwartest du denn von ihnen? Giles ist so dicke mit dem Polizeichef und dem Bezirksstaatsanwalt, dass es niemand wagen würde, es der Polizei zu melden, selbst wenn deine Ma damit einverstanden wäre.«

Mein Stiefvater, Bernard Giles, besaß diese Stadt. Verdammt, die Giles-Familie besaß den Großteil des ganzen Bezirks. Jeder, der es sich mit ihm verscherzte, fand sich kurz darauf vor seinem Richterpult wieder und wurde dann in Handschellen abgeführt. Seine Urteile waren legendär für ihre Gnadenlosigkeit, doch niemand wagte es, gegen ihn aufzubegehren. Nachdem er sich mit seinem Dreckschwein von Bruder, dem Bezirksstaatsanwalt, und einem korrupten Polizeichef zusammengetan hatte, war aus diesen drei Männern eine tödliche Einheit geworden.

»Ich werde ihn umbringen.« In meinem Tonfall lag nicht das geringste Zögern, und Jeremiah kannte mich lange genug, um zu wissen, dass ich keinen Quatsch redete.

Er sah mich an, und die Falten in seinem wettergegerbten Gesicht wurden tiefer. »Sag so einen Mist nicht, wenn man dich hören kann, Junge. Du solltest es besser wissen.«

Er zog sich in sein Büro im hinteren Teil des Ladens zurück und kam ein paar Minuten später wieder heraus. Statt zu mir zu kommen, ging er jedoch zum Eingang, drehte das »Geschlossen«-Schild herum und schloss die Tür ab.

»Ich musste die Aufnahmen der Überwachungskamera bis zu dem Zeitpunkt, an dem du hereingekommen bist, zurückspulen und löschen. Jetzt habe ich sie ausgeschaltet. Schließlich wollen wir ihnen nicht den Strick reichen, mit dem sie dich hängen können.«

Ich lehnte mich mit dem Oberkörper über die Theke, beide Hände zu Fäusten geballt. »Dann gib mir irgendeine billige Waffe, und ich werde von hier verschwunden sein, bevor sie überhaupt erfahren, dass ich hier war.«

»Junge, ich weiß, dass du jeden Tag eine Waffe für Uncle Sam bei dir trägst, aber das, wovon du da redest, ist etwas vollkommen anderes. So eine Tat begeht man nicht, ohne dass sie einen bis ins Innerste der Seele trifft und nie mehr loslässt.«

Ich biss die Zähne zusammen. »Meinst du, ich hätte nicht schon genug gesehen und getan, wofür ich mich vorm Teufel persönlich verantworten muss? Ich bin zweimal durch die Hölle gegangen und seit meiner Rückkehr nicht mehr derselbe Mann, der ich vorher war.«

»Ich weiß. Das musst du mir nicht erzählen.« Jeremiah hob den Unterarm, auf dem der verblasste Schriftzug einer Tätowierung zu sehen war, die ihn als Kriegsgefangenen und im Kampfeinsatz Vermissten auswies. »Aber das ist trotzdem etwas anderes. Warum gehst du nicht zum Schießstand und verschießt ein paar Schachteln Munition, um Dampf abzulassen, damit deine Wut verraucht? Ich werde dir eine Waffe besorgen. Meine Waffe.«

Seine Betonung war kein Versehen. Jeremiah wusste, oder glaubte zumindest zu wissen, dass ich seine Waffe nicht benutzen würde, um Giles zu erledigen. Dieser gerissene alte Mistkerl.

Er kam wieder hinter der Theke hervor und verschwand für einen Moment. Dann kehrte er mit einer alten 45er zurück. Er legte sie auf die Theke und schnappte sich drei Schachteln Munition aus dem Regal hinter ihm. »Wenn ich dich nicht schießen höre, werde ich dich mit meiner Kalaschnikow aufspüren, und es wird kein guter Tag sein.«

Ich hätte geschworen, dass mir nichts ein echtes Lächeln hätte entlocken können. Doch Jeremiah schaffte es, indem er die Zeile »It Was a Good Day« aus dem Lied von Ice Cube ins Gegenteil verdrehte.

»Ich werde schießen, aber danach werde ich keine Versprechen abgeben. Vielleicht leihe ich mir sogar diese Kalaschnikow aus.«

»Lass etwas Dampf ab, damit du einen klaren Kopf bekommst. Dann reden wir weiter. Ich lasse nicht zu, dass du etwas Dummes anstellst, ohne vorher gründlich darüber nachzudenken.«

3

Kane

Ich zerstörte mit der .45er ein Ziel nach dem anderen, und bei jedem Treffer stellte ich mir Giles’ Kopf vor. Statt mich abzuregen und Dampf abzulassen, flammte meine Wut noch heißer auf als ein Schmelzofen und verhärtete sich zu etwas Tödlichem.

Giles verdient es nicht zu leben. Das verdient kein Mann, der aus Wut die Hand gegen eine Frau erhebt. Das Bild des mit Make-up bedeckten Blutergusses auf der Wange meiner Mutter und ihrer aufgeplatzten Lippe hatte sich unauslöschlich in mein Gedächtnis eingebrannt.

Wenn niemand sonst in dieser Stadt den allmächtigen Richter aus der allmächtigen Familie ausschalten würde, dann blieb mir keine andere Wahl, als es selbst zu tun. Ich würde verschwinden, komplett untertauchen, vielleicht nach Mexiko gehen und den Rest meiner Tage an einem Strand verbringen, Coronas trinken und Ma aus der Ferne im Auge behalten.

Ich betätigte den Abzug, und die Pistole klickte.

Leer.

Ich warf einen Blick auf die Munitionsschachteln.

Leer.

Das bedeutete, dass es Zeit wurde.

Ich ging durch den Flur hinter den leeren Schießstandplätzen und durch die schwere Stahltür zurück in den Laden. Doch Jeremiah war nicht allein.

Ich senkte den Kopf und zog mir die Mütze tiefer ins Gesicht, damit mich der Mann nicht erkennen konnte. Je weniger Zeugen es gab, desto besser. »Ich verschwinde jetzt. Ich kann durch die Hintertür rausgehen.«

Bevor ich zwei Schritte machen konnte, drehte sich der Mann, der einen edlen Anzug trug und an der Theke stand, um.

»Sie kommen gerade rechtzeitig, Savage.«

Wer zum Teufel ist dieser Kerl? Woher kennt er meinen Namen, verdammt?

Ein Prickeln in meinem Nacken warnte mich, als ich aufschaute. »Ich glaube nicht, dass wir uns kennen.«

Sein durchdringender, finsterer Blick schüchterte mich nicht ein, aber er beunruhigte mich.

»Mein Name ist Mount. Wie ich hörte, haben wir ein gemeinsames Interesse an Richter Giles.«

Ich sah Jeremiah an und spürte, wie mir sein Verrat ein Loch in den Bauch fraß. »Was zum Teufel hast du ihm erzählt?«

Jeremiah hob eine Hand. »Bevor du mit Drohungen um dich wirfst oder irgendwas Unüberlegtes tust, habe ich jemanden hergebeten, der dir helfen könnte.«

»Etwa einen Auftragsmörder? Ich habe aber kein Geld, um jemanden zu bezahlen, und würde es vorziehen, diese Angelegenheit allein zu regeln.«

Der Mann musterte mich eingehender. Ich war mir nicht sicher, was er sah, aber es fühlte sich an, als würde sich sein Blick durch mein Fleisch bis auf meine Knochen bohren.

»Ich mache keine Drecksarbeit mehr. Zu viele befleckte Hemden. Das hat meinen Schneider verärgert.«

»Dann tun Sie sich keinen Zwang an, und vergessen Sie das, was auch immer Jeremiah Ihnen erzählt hat, zusammen mit meinem und Giles’ Namen.«

»Jetzt bleib mal ganz ruhig, mein Junge«, sagte Jeremiah. »Mount hat ein Angebot für dich. Du solltest dir anhören, was er zu sagen hat.«

»Ich bin nicht dein Junge«, schnauzte ich ihn an.

»Nein, aber dein Daddy und ich haben zusammen gedient, und ich habe ihm versprochen, auf dich aufzupassen. Also schwing deinen Hintern hier rein und hör zu. So ein Angebot bekommt man kein zweites Mal.«

Jeremiah hatte mich noch nie zuvor verraten, also schmerzte dieser Betrug mehr, als ich es erwartet hätte. Doch mir blieb kaum eine Wahl. Ich steckte mir die leere .45er hinten in den Hosenbund und ließ die Tür zum Schießstand hinter mir zufallen.

»Was für ein Angebot?«

Mount zog einen dicken Umschlag aus seiner Jackentasche und ließ ihn auf die Theke fallen. »Fünfzigtausend. Die Hälfe jetzt, die andere Hälfte, wenn Sie den Auftrag erledigt haben.«

Ich schaute von ihm zu Jeremiah und wieder zurück. »Wovon zum Teufel reden Sie?«

Er schob den Umschlag mit einem Finger in meine Richtung. »Fünfundzwanzigtausend Dollar. Die Hälfte Ihres Honorars. Die zweite Hälfte bekommen Sie, wenn Giles tot ist.«

Endlich ergab das, was er sagte, einen Sinn. »Sie wollen mich dafür bezahlen, dass ich Giles umbringe? Den Mann, den ich ohnehin tot sehen will? Was für eine Art Geschäft soll das sein?«

Mounts Miene blieb unbewegt. »Das ist noch nicht alles.«

Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich dachte mir schon, dass es noch einen Haken gibt. Tja, dann mal raus damit.«

Mount ahmte meine Haltung nach, aber aus irgendeinem Grund wirkte er dabei bedrohlich. »Nachdem das erledigt ist, werden Sie drei Aufträge für mich ausführen. Wenn die erfüllt sind, können Sie sich wieder Ihren eigenen Angelegenheiten widmen.«

»Was für Aufträge sollen das sein, verdammt noch mal? Ich werde nichts tun, dem ich nicht vorher zugestimmt habe.«

»Morde. Auftragsmorde. Vertraglich abgesichert.«

»Sie wollen, dass ich Ihr gottverdammter Auftragsmörder werde? Weil Sie keine Drecksarbeit mehr machen?« Ich schaute ruckartig von ihm zu Jeremiah. »Meint dieser Kerl das ernst, verdammt? Nach dem ersten Mord werde ich entweder im Gefängnis, im Leichenschauhaus oder in einem Dritte-Welt-Land enden.«

Mount schüttelte langsam den Kopf. »Nein. Denn zuerst müssen Sie sterben.«

Mein Mund klappte vor Schock auf. »Was zum Teufel haben Sie da gerade gesagt?«

»Sie nehmen die fünfundzwanzigtausend und dieses Handy an.« Er zog es aus seiner Tasche und legte es neben den Umschlag auf die Theke. »Wir arrangieren alles, um Ihren Tod vorzutäuschen – dafür hängen wir Ihre Erkennungsmarken an eine Leiche, verfrachten diese in ein schrottreifes Auto und verbrennen es. Danach verändern wir Ihr Aussehen so sehr, dass Sie nicht mal Ihre Mutter wiedererkennen würde. Als Letztes nenne ich Ihnen dann den Ort und den Zeitpunkt, und Sie erledigen Giles. Sie rufen mich an, wenn der Auftrag ausgeführt ist, und erhalten die restlichen fünfundzwanzigtausend. Danach gehen Sie ans Telefon, wenn ich anrufe, und führen die drei Aufträge für das gleiche Honorar aus. Und dann können Sie selbst entscheiden, was Sie mit Ihrem Leben anfangen wollen.«

Ich schluckte. Gott im Himmel. Er hatte das alles durchgeplant, und ich hatte immer noch Schwierigkeiten damit zu glauben, dass wir dieses Gespräch überhaupt führten.

»Ist das Ihr Ernst?«, fragte ich. »Sie wollen, dass ich …« Ich spielte das alles in meinem Kopf noch einmal durch.

»Ja. Sie haben fünf Minuten, um sich zu entscheiden, bevor ich durch diese Tür gehe und mein Angebot für immer erlischt.«

»Was passiert, wenn ich es nicht annehme? Suchen Sie sich dann jemand anders, der sich darum kümmert?«

Seine Miene war ausdruckslos, als er antwortete. »Nein. Denn ich weiß, dass die Tatsache, dass dieser Mistkerl Giles Ihre Mutter verprügelt, ausreicht, um Ihre Mordlust zu wecken. Sie werden ihn irgendwann umbringen, aber Sie werden es ohne ein Honorar in Höhe von fünfzigtausend Dollar, einen narrensicheren Plan und einen Ausweg tun. Wie würde es Ihrer Mutter gefallen, ihre Samstagnachmittage damit zu verbringen, zwischen ihrem Zuhause und dem Gefängnis hin- und herzufahren, nur damit sie fünfzehn Minuten lang mit Ihnen reden kann?«

Seine Worte malten das Bild so lebendig, als hätte er einen Pinsel in der Hand wie ein meisterhafter Künstler. Giles’ Bruder, der Bezirksstaatsanwalt, und ihr korrupter Polizeichef würden mich niemals damit davonkommen lassen. Verdammt, sie würden keine Ruhe geben, bis sie dabei zusehen könnten, wie man mir die Giftspritze setzte.

»Kane, du solltest darüber nachdenken. Wenn du es ohnehin tun willst, dann ist das die klügste Option.«

Diese Worte kamen von Jeremiah, dessen Rat ich normalerweise vertraute. Aber wie zum Teufel konnte ich diesem Kerl vertrauen, dem ich noch nie begegnet war?

»Ich kann nicht fassen, dass du ihn hergeholt hast.«

Mount unterbrach mich. »Sie haben noch drei Minuten, und ich verliere die Geduld.«

Was zum Teufel denke ich mir dabei, dieses Angebot überhaupt in Betracht zu ziehen?, fragte ich mich.

»Wer in aller Welt sind Sie überhaupt?«, fragte ich ihn.

»Lachlan Mount.«

»Sollte ich von Ihnen gehört haben?«

Das Grinsen, das an seinen Mundwinkeln zupfte, konnte man nur als eiskalt beschreiben. »Nein, denn Sie existieren nicht in meiner Welt. Aber wenn Sie dieses Angebot annehmen, werden Sie sich damit einen Platz an dem Tisch darin sichern, selbst wenn Sie ein Geist sein werden. So wie ich das sehe, haben Sie zwei Möglichkeiten: das Gefängnis oder ein Leben, das Sie sich nicht mal vorstellen können. Sie müssten sich nicht mehr mit einem kärglichen Lohn abgeben, den Sie erhalten, weil Sie jeden Tag Ihr Leben für dieses Land riskieren. Nur noch Sie würden über Ihr Schicksal entscheiden.«

»Und Sie«, ergänzte ich.

»Fürs Erste. Ich brauche kein verdammtes Haustier, Savage. Ich brauche einen Mann am Abzug, der niemandem etwas schuldet und der den Mut hat, das zu tun, was niemand anders wagen würde. Ihrem Freund zufolge trifft das auf Sie zu. Sie haben noch eine Minute, um sich zu entscheiden. Sind Sie dabei oder nicht? Denn egal wie Sie sich entscheiden, der Rest Ihres Lebens ändert sich in diesem Moment.«

4

Kane

Einen Monat vor der Beerdigung

»Was zum Teufel hast du gerade gesagt?«

Temperance, die Frau, von der ich wusste, dass ich sie nicht hätte anrühren sollen, steht vor mir und versucht, die Bedeutung der Bombe zu begreifen, die ich ihr gerade in den Schoß geworfen habe. Es ist eine tickende Zeitbombe, ganz ähnlich wie die, die mir Mount vor all den Jahren hinwarf. Sie ist mir nie um die Ohren geflogen, aber ich weiß, dass das bei dieser hier passieren wird.

»Ich habe einen Auftrag angenommen, deinen Bruder zu töten. Für eine halbe Million. Ich habe dreißig Tage, um den Auftrag auszuführen, bevor er wieder auf dem Markt angeboten wird.«

Sie kneift die Augen zusammen und erstarrt. »Du elender Mistkerl!« Sie stürzt auf mich zu und beugt sich vor, um ihre Schulter gegen mich zu rammen wie ein Linebacker. Jemand hätte ihr mitteilen sollen, dass sie sich nicht auf einen Nahkampf mit einem Mann einlassen sollte, der darin von den Besten ausgebildet wurde.

Ich greife um ihren Körper herum, um sie zu bändigen, aber ich unterschätze ihre Drahtigkeit und Wendigkeit. Sie dreht sich und greift nach etwas auf dem Wohnzimmertisch.

Ich will auf keinen Fall, dass sie sich eine Waffe schnappt, die ich noch nicht gefunden und entladen habe. Wer hätte ahnen können, dass eine einzelne Frau so schwer bewaffnet sein würde? Wenn man andererseits bedenkt, wer ihr Bruder ist, überrascht mich das nicht im Geringsten.

Doch sie greift nicht nach einer Waffe. Sie schlägt die Hand auf das Holz, umfasst einen Stift und macht Anstalten, mir damit die Halsschlagader aufzuschlitzen.

»Herrgott noch mal, lass das.« Ich umfasse ihr Handgelenk und drehe ihren Arm vor ihren Körper. Dann drücke ich zu, bis sie keine andere Wahl hat, als den Stift fallen zu lassen.

»Ich werde dich umbringen!«

»Du bist nicht die Erste, die das sagt, und du wirst ganz sicher nicht die Letzte sein.«

»Doch, das werde ich, worauf du dich verlassen kannst.« Sie knurrt die Worte, während ich ihre Hände vor ihrer Taille festhalte und sie auf diese Weise gefangen nehme.

»Bist du fertig?«

Das ist die falsche Frage. Temperance wirft den Kopf zurück und rammt ihn gegen mein Kinn. Dann tritt sie mir die Beine unter dem Körper weg. Wir landen beide mit einem harten Aufprall auf dem Holzfußboden.

Sie versucht von mir wegzukommen, doch ich packe eine der eingerissenen Stellen ihrer Jeans, um sie aufzuhalten. Der Stoff reißt weiter ein, während sie nach meinem Gesicht tritt.

»Beruhige dich, verdammt noch mal.«

Diese Äußerung war wieder falsch. Ich habe es mit einer Frau zu tun, die auf Mord aus ist. Sie bewegt den Kopf hin und her, als würde sie nach einer weiteren Waffe suchen, und ich nutze ihre kurzfristige Unaufmerksamkeit, um mich auf sie zu stürzen. Meine Brust landet auf ihrer.

Sie stößt einen Schrei aus, der eine Amazone mit Stolz erfüllen würde. Dann holt sie mit einem Arm aus, um mir ihre geballte Faust seitlich gegen den Kopf zu rammen. Ich packe ihre Handgelenke mit je einer Hand und presse sie auf den Boden.

»Lass mich los«, presst sie durch zusammengebissene Zähne hervor.

»Auf keinen Fall.«

»Dann bring mich um, falls du weiter durch diese Straßen gehen willst, ohne für den Rest deines Lebens ständig über deine Schulter schauen zu müssen. Ich werde nie aufhören, dich zu jagen.«

Die Heftigkeit in ihrem Tonfall überrascht mich – ebenso wie die Tatsache, dass ihre Drohungen erregende Wirkung auf mich haben.

»Du bist verdammt sexy, wenn du drohst, mich umzubringen.«

Sie bläht die Nasenflügel, und zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit wird mir klar, dass ich das Falsche gesagt habe.

Das passiert wohl, wenn man in den vergangenen fünfzehn Jahren mehr Zeit in seinem eigenen Kopf verbracht hat als damit, mit Leuten zu reden. Meine soziale Kompetenz, die noch nie besonders gut ausgebildet war, ist vollkommen verkümmert. Normalerweise genügt es mir, zu schnauben oder meine Antwort auf jemandes Frage ins Handy zu tippen. Aber Temperance hat mein Leben mehr auf den Kopf gestellt, als ihr bewusst ist.

Sie stemmt die Hüften hoch, zweifellos in dem Versuch, mich abzuschütteln. Doch damit erreicht sie nur, dass sich mein harter Schwanz in ihren Schritt drückt.

»Das würde ich an deiner Stelle nicht tun.«

Ihre wütenden braunen Augen verengen sich. »Damit wirst du niemals davonkommen. Mir ist egal, wer du bist. Sobald Mount davon erfährt, wird er dich vernichten.«

»Da irrst du dich. Mount weiß bereits Bescheid.«

Sie wird blass, als wäre jegliches Blut aus ihrem Gesicht gewichen. »Was?«, flüstert sie und blinzelt ein paarmal schnell hintereinander. »Das … das ist unmöglich.«

»Ich habe es ihm erzählt, als er mich angerufen und gebeten hat, herzukommen.«

»Aber …«

»Kein Aber. Bist du bereit, deine Mordlust mal für zwei Minuten zu zügeln, damit ich dich aufstehen lassen kann? Falls nicht, werde ich so lange hier auf dir liegen bleiben, wie es nötig ist.«

Die Farbe kehrt in ihr Gesicht zurück, und ihre Wangen erröten, als sie merkt, dass sich mein Ständer direkt zwischen ihren Beinen befindet.

»Das ist nichts, was du nicht schon vorher gespürt hast, Prinzessin.«

Sie fletscht die Zähne wie ein wildes Tier. »Ich kann nicht fassen, dass ich zugelassen habe, dass du mich …«

»… um den Verstand gevögelt hast? Vermutlich solltest du noch hinzufügen, dass du nicht fassen kannst, wie sehr es dir gefallen hat.«

»Ich hasse dich.«