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Eine Geschichte über einen Tag im Park, wobei der Kauf von Drogen im Mittelpunkt stehen sollte. "Wenn ich die Wahl zwischen einer Geschichte von Felix und ein paar auf's Maul hätte, würde ich mich wahrscheinlich für Felix' Geschichte entscheiden. Hat die selbe Wucht bei weniger Nebenwirkungen." Volker Strübing
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Seitenzahl: 18
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1. Auflage
Copyright 2014 by Autor
Lektorat: Christian Ritter
ISBN: 978-3-95791-001-1
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags gestattet.
Unsichtbar Verlag
Wellenburger Str. 1
86420 Diedorf
Mehr Infos unter:
www.unsichtbar-verlag.de
Felix Lobrecht
Sommer in Neukölln
Inhalt
Sommer in Neukölln
Bild
Bis zu Cem, dem Ticker, muss man es erst mal schaffen. Er steht immer amEnde des Parks, vor der Wespe 1. Der Name bezeichnet eines von zwei circa 20-Stockwerke-hohen Hochhäusern im Park hinter dem U-Bahnhof Lipschitzallee, mitten in der Gropiusstadt in Berlin-Neukölln. Die Häuser heißen Wespe 1 und 2, weil sie in braun und gelb gestreift sind, jeweils eine Farbe pro Stockwerk im Wechsel – sehen halt aus wie Wespen. Sie sind völlig heruntergekommen.
Neben den beiden Häusern ist auch der gesamte Park ein trostloses Stück Berlin. Er ist die einzige größere Freiflache in dieser Betongebirgskette. Wenn man aus meinem Zimmer in seine Richtung guckt, sieht er aus wie eine Lichtung, zwischen dem blickdichten Dickicht der endlosen Wohnblocks. Ein bisschen, als hätte ein Bauer mit einer Sense genau einmal in sein Kornfeld geschlagen.
Der langanhaltende Sommer hat das Gras der Wiese im Park ausgetrocknet, überall haben Grills und Wasserpfeifen kahle Stellen in den Boden gebrannt, die Kronkorken, die die Wiese bedecken sind ausgeblichen. NebendenGlassplitternundleerenFlaschenfunkelnsieim Sonnenlicht.
Man sollte sich sofort von der Illusion verabschieden, dass man den Parkeinfachdurchläuft, seinGrasholtundwiedergeht. Man wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ungefähr alle fünf Meter aus den Büschen und von den Parkbänken aus angepfiffen und angesprochen. Cem ist natürlich nicht der einzige Ticker hier im Park – die Araber und Schwarzen verkaufen hier auch.
Türken, Araber und Schwarze haben den Park gedrittelt. Sie mögen sich nicht, lassen einander aber in der Regel in Ruhe, sodass jeder sein Zeug an seine Kunden verkaufen kann. Die Türken, also auch Cem, besetzen das von der Lipschitzallee aus letzte Stück, das heißt, wir müssen erst bei den anderen durch die »Läden«. Leider ist es auf die Frage, ob man etwas will, selten mit einem »nein« getan.