Sommergras 138 -  - E-Book

Sommergras 138 E-Book

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Beschreibung

Sommergras ist die alle drei Monate erscheinende Zeitschrift der Deutschen Haiku Gesellschaft (DHG). Die Sommergras-Ausgabe 138 (September 2022) enthält viele Beiträge zur Mitgliederversammlung der DHG, die im Juni 2022 in Berlin stattfand. Des Weiteren gibt es ausgewählte Haiku, Haibun, Tan-Renga und Haiga unserer Mitglieder sowie Beiträge in den Rubriken "HaiQu, Kaleidoskop, Bücherecke und Berichte. Es wird aufgerufen, für die Ausgabe 139 Haiku zum Thema "Zwischentöne" einzureichen.

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Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.

Die Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V.1 unterstützt die Förderung und Verbreitung deutschsprachiger Lyrik in traditionellen japanischen Gattungen (Haiku, Tanka, Haibun, Haiga und Kettendichtungen) sowie die Vermittlung japanischer Kultur. Sie organisiert den Kontakt der deutschsprachigen Haiku-Dichter untereinander und pflegt Beziehungen zu entsprechenden Gesellschaften in anderen Ländern. Der Vorstand unterstützt mehrere Arbeits- und Freundeskreise in Deutschland sowie Österreich, die wiederum Mitglieder verschiedener Regionen betreuen und weiterbilden.

1Mitglied der Federation of International Poetry Associations (assoziiertes Mitglied der UNESCO), der Haiku International Association, Tokio, Ehrenmitglied der Haiku Society of America, New York.

Anschrift

Deutsche Haiku-Gesellschaft e. V., z. Hd. Stefan Wolfschütz, Postfach 202548, 20218 Hamburg

Vorstand

Info/DHG-Kontakt und Redaktion

Horst-Oliver Buchholz,

[email protected]

Redaktion

Eleonore Nickolay,

[email protected]

Kassenwartin

Petra Klingl,

[email protected]

Website

Stefan Wolfschütz,

[email protected]

Claudia Brefeld,

[email protected]

Internationale Kontakte

Klaus-Dieter Wirth,

[email protected]

Tony Böhle,

[email protected]

Peter Rudolf,

[email protected]

Frank Sauer

[email protected]

Bankverbindung:

Landessparkasse zu Oldenburg, BLZ 280 501 00, Kto.-Nr. 070 450 085 (BIC: SLZODE22XXX, IBAN: DE97 2805 0100 0070 4500 85)

Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

endlich! Nach schier endloser Zeit coronabedingter Abstinenz konnte die DHG wieder zu einem persönlichen Treffen einladen, zum Austausch, und Klönen – und natürlich auch zur ordentlichen Mitgliederversammlung, wie sie turnusgemäß vorgeschrieben ist. Der Ort war gut gewählt: das „Haus für Poesie“ in der KulturBrauerei, Prenzlauer Berg, Berlin. In Workshops und Lesungen, bei asiatischem Imbiss, Kaffee und Tee braute sich da an drei Tagen einiges zusammen, Prosa und Verse, Ideen und Gedanken, in Gesprächen und in kreativen Runden. Wer nicht kommen konnte, findet in diesem Heft einige Impressionen. Und schon heute freuen wir uns auf ein Wiedersehen, spätestens in zwei Jahren.

Unterdessen ist ein heißer Sommer an uns vorbeigezogen, erste Blätter färben sich bunt, Zeit der Zwischentöne und des Abgesangs.

wie wenn der Herbst

jetzt früher fiele

als in Kindertagen

Lassen Sie sich davon inspirieren bei unserem „Haiku KreAktiv“, das genau zu diesem Thema einlädt: Zwischentöne.

Und auch sonst sind Sie herzlich eingeladen, sich vom bunten Blätterstrauß anregen zu lassen, den wir hier für Sie – und teils auch gemeinsam mit Ihnen – gebunden haben. Da steht manches noch in Blüte, viel Vergnügen.

Herzlich

Ihr

Horst-Oliver Buchholz

Inhalt

Editorial

Eleonore Nickolay: Die Haiku-Agenda 2023

Eleonore Nickolay: Impressionen der MV der DHG

KreAktiv

Aufruf

Haiga: Claudia Brefeld und Bernadette Duncan

Haiku-Kaleidoskop

Klaus-Dieter Wirth: Das Haiku als Zweizeiler

Haiga: Gabriele Hartmann

Eleonore Nickolay: Französische Ecke

Haiga: Christof Blumentrath

Neue DHG-Mitglieder

Haiga: Angelika Holweger

HaiQ

Haiga: Christof Blumentrath und Brigitte ten Brink

Kompak

t

Claudia Brefeld: Ensō

Auswahlen

Haiku-Auswahl

Tanka-Auswahl

Sonderbeitrag von René Possél

Mitgliederseite

Haibun

Tan-Renga

Rezensionen/Buchbesprechungen

Brigitte ten Brink: hier und dort von Sylvia Bacher

Wolfgang Gründer: Japanisches Glossar von Klaus-Dieter Wirth

Brigitte ten Brink: auf Zehenspitzen von Gabriele Hartmann

Gabriele Hartmann: Haiku 2021 von Ralph Günther Mohnnau

Brigitte ten Brink: Verbrüderung. Gedankenreisen von Georges Hartmann

Thomas Opfermann: Die Bewahrung des Haiku als Kunstform im Zwanzigsten Jahrhundert durch Takahama Kyoshi von Finn Harder

Peter Rudolf: Lichtwechsel von Horst-Oliver Buchholz und Eleonore Nickolay

Berichte

Angelika Holweger: Kunst und Kulturnacht

Rita Rosen: Gruppenbildung

Haiga: Paul Bernhard und Claudia Brefeld

Petra Klingl: Mit Haiku in Griechenland

Briefe an die Redaktion

Mitteilungen

Eleonore Nickolay

Die Haiku-Agenda 2023

Das DHG-Haiku-Agenda-Team bedankt sich herzlich bei den 45 Autoren und Autorinnen, die sich in diesem Jahr am DHG-Wettbewerb für die Haiku-Agenda 2023 beteiligt haben, sowie bei den 8 Fotografen und Fotografinnen, die Bilder für das Cover der Agenda einreichten.

Alle Einsendungen nahm Eleonore Nickolay in Empfang und anonymisierte sie für die Juroren Horst-Oliver Buchholz, Petra Klingl und Klaus-Dieter Wirth, die jeweils 1 bis 3 Punkte vergeben konnten.

Das Blumenfoto von Gabi Buschmann erreichte mit 9 Punkten die höchste Punktzahl und schmückt damit das Cover unserer Haiku-Agenda 2023. Herzlichen Glückwunsch an die Fotografin!

Die höchste Punktzahl 9 unter den Haiku erreichte das Frühlings-Haiku von Friedrich Winzer:

Frühlingsbrise

eine Vogelscheuche

plustert sich auf

8 Punkte gingen an:

Straßencafé

Märzensonne

die Frau frühstückt

das alte Lächeln

mit dem Sperling

passt nicht mehr

Evelin Schmidt

Martin Berner

das alte Pappei

Bergwanderung

beim Öffnen entfliegt

im Regen – ich lerne die

ein Kinderlachen

Sprache des Wassers

Petra Fischer

Gérard Krebs

Spätsommermorgen

Sommerende

der Greis zählt

ich schütte Sand

die Hagebutten

aus meinen Schuhen

Martin Berner

Kamil Plich

Novemberkälte

Kürbissuppe

sie häkelt

die Wärme einer

einen Seelenwärmer

Vorfreude

Christa Beau

Birgit Heid

bereifte Blüte

verschneite Felder …

die Rose vom Frost geknickt

ein Teil von mir

duftet immer noch

möchte bleiben

Marie-Luise Schulze Frenking

Eva Limbach

am Meer

Schneegestöber

vereint mit der Stille

sie weiß nicht mehr

sein Atem

wie er ausgesehen hat

Claus Hansson

Martin Berner

Folgende Haiku erreichten 7 Punkte:

Frühlingssonne –

Platzregen

die ersten grauen Haare

auf dem Boden

waren gestern

Wolkenfetzen

Eva Limbach

Grazyna Werner

Herbststille

Hochnebel

unsere Gedanken

der Wald versinkt

Hand in Hand

im Schweigen

Brigitte ten Brink

Ingrid Löbling

Blätterregen

Die alte Holzbrücke

ich atme

nebelverschleiert – irgendwo

Herbst

steht der Mond.

Dorothea Philipps

Reinhard Dellbrügge

Spiegelglatt

Uferstille –

sie tritt zurück

der Schleier des Mondes auf blankem Eis

Birgit Heid

Angelica Seithe

Januarabend

Januarsonne

im kahlen Pflaumenbaum

auf langen Beinen läuft mir

hängt ein reifer Mond

mein Schatten voraus

Evelin Schmidt

Marie-Luise Schulze Frenking

Neuschnee

Schreibschriftübung

fürs Schwarz-Weiß-Foto posiert

Buchstabe für Buchstabe

eine Krähe

entsteht ein Schneemann

Eleonore Nickolay

Brigitte ten Brink

Insgesamt sind 38 Wettbewerbsteilnehmer und -teilnehmerinnen mit einem Haiku auf einer der Kalenderwochenseiten vertreten. 4 Punkte mussten dazu mindestens erreicht werden.

Eleonore Nickolay nahm die Auswahl und Verteilung auf die Kalenderwochenseiten vor. Um alle 53 Kalenderwochen den Jahreszeiten entsprechend füllen zu können, griff sie auf 15 Haiku aus vorangegangenen Haiku-Auswahlen von SOMMERGRAS zurück.

Ein besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr wieder Ramona Linke für ihre Tuschezeichnungen, die weitere 16 Jahreszeiten-Haiku unserer DHG-Mitglieder zieren.

Somit sind auch in der neuen Agenda wieder insgesamt 69 Autoren und Autorinnen vertreten. Allen sei herzlich gratuliert!

Ein herzliches Dankeschön auch an Stephanie Mattner (Satz) und Petra Klingl, die sich um die verlegerischen Belange kümmerte.

Der DHG-Vorstand wünscht viel Freude mit der neuen Haiku-Agenda 2023.

Die Haiku-Agenda 2023 ist ab sofort im Buchhandel oder bei BoD – Books on Demand – erhältlich. ISBN: 978-3-756244-78-2

Impressionen der Mitgliederversammlung der DHG vom 13. Mai bis zum 15. Mai 2022 auf dem Gelände der „KulturBrauerei“ im Haus für Poesie in Berlin-Prenzlauer Berg

Zusammengetragen von Eleonore Nickolay

Am Freitagnachmittag trudelten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein und wurden von Eleonore Nickolay und Peter Rudolf in Empfang genommen.

Unser Tagungsraum

Es folgte ein Haiku-Vortrag von Klaus-Dieter Wirth:

Das anschließende gemeinsame Abendessen sollte eigentlich in einem gemütlichen Lokal auf dem Gelände der KulturBrauerei stattfinden, doch eine Woche zuvor erfuhr Petra, dass am Freitag das Lokal wegen Personalmangel geschlossen bleibt. Da hieß es, schnell für über 30 Personen umdisponieren. Die einzige Gaststätte, die noch genügend Platz hatte und nicht allzu entfernt von unserer Tagesstätte lag, war das Münchener Hofbräuhaus! Nach den ersten Schrecksekunden bei Eintritt in einen vollen Saal mit lautem Blechblasorchester, nahmen wir es schließlich mit Humor.

Doch gleich nach dem Essen verließen wir fluchtartig das feuchtfröhliche Ambiente. In kleineren Gruppen fanden dann alle noch ruhige und teils urige Berliner Kneipen. Der Abend war lau, man konnte draußen sitzen und sich endlich nett unterhalten, anstatt sich anzubrüllen.

Am Samstag begann um 10 Uhr unsere Mitgliederversammlung. Stefan Wolfschütz begrüßte die Anwesenden:

Birgit Heid verlas ihren Kassenprüfungsbericht:

Wir dankten Petra Klingl für die perfekte Organisation:

Der neu gewählte Vorstand mit Frank Sauer als neuem Mitglied:

Von links oben nach rechts unten: Frank Sauer, Klaus-Dieter Wirth, Peter Rudolf, Eleonore Nickolay, Petra Klingl, Horst-Oliver Buchholz, Stefan Wolfschütz und Tony Böhle

Vor dem Abendessen blieb Zeit für Gespräche:

Anschließend ein Leseabend mit Valeria Barouch, Tony Böhle, Claus-Detlef Großmann, Frank Martens, Rita Rosen, Peter Rudolf, Horst-Oliver Buchholz im Duo mit Eleonore Nickolay:

Am Sonntagvormittag fanden zwei Workshops und ein Kukai im Haus für Poesie bzw. draußen auf dem Gelände der KulturBrauerei statt:

Haiga-Workshop mit Claudia Brefeld:

Kukai mit Eleonore Nickolay:

Tanka-Workshop mit Tony Böhle:

Gegen Mittag hieß es, Abschied nehmen, doch einige trafen sich auf dem Japan-Markt am Nachmittag noch einmal wieder (Berlin meets Japan! Ein bunter Kultur- und Designmarkt, mit japanischem Flair! Japanese Culture & Design & Arts & Food & Drinks im Festsaal Kreuzberg).

Ein netter Ausklang!

Freitag, 13.05.2022

Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen reisen an – ab 13 Uhr Anmeldung im Haus für Poesie

Paris – Berlin

eine Himmelfahrt

zu den Haiku-Freunden

Eleonore Nickolay

Ingrid Meinerts

Anreise

Zugausfälle

in der Bahnhofshalle

aufgeschreckte Hühner

Lautsprecher quäken ins Leere

Ordnung im Chaos

auch die Anschlusszüge

sind verspätet

Platzreservierungen

aufgehoben – die Reise

nach Jerusalem

Mittagszeit

der Duft aus der Brötchentüte

des Nachbarn

HäuserLandschaftenHäuser

die Gedanken sind schneller

angekommen

die Großstadt ruft

ich steige ein

Birgit Heid

Unterwegs

Im Zug eine Reisegruppe vom Bodensee. Zwischen Karlsruhe und Mannheim beginnt eine Frau mit ihrer Nachbarin ein angeregtes Gespräch auf Englisch. Diese ist Ukrainerin. In Mannheim umarmen sie sich zum Abschied. Die Frau neben mir grüßt nicht und spricht nicht. Sie liest Korrektur und tippt ins Handy, ihre Tasche trägt eine kyrillische Aufschrift. Berlin ist auf den ersten Anblick die Stadt der futuristischen Glaspaläste. Doch der Tiergarten, wohin mich mein Weg führt, stellt sich als wohltuend unreglementiert dar. Der Potsdamer Platz mit seinen zahlreichen Facetten. Erhebend, durchs Brandenburger Tor zu gehen, mitsamt den ungestümen Radfahrern.

neues Kapitel

im Geschichtsbuch

wer wiederholt das alte?

Der Reichstag hält Passanten mit einem Absperrzaun auf Distanz. Einige Männer in Anzügen fotografieren sich gegenseitig an der Absperrung. Als ich gerade fragen will, wozu sie sich hier treffen, sehe ich auf einem Revers das AfD-Abzeichen. In der Jugendherberge bin ich über die günstige Möglichkeit einer Mahlzeit dankbar. Den Landwehrkanal entlang. Hier in der Nähe muss Rosa Luxemburg hineingeworfen worden sein. Auf dem Weg zur Siegessäule entlang des Tiergartens schlüpft gerade einer in seinen staubigen Schlafsack auf einer Bank. Dahinter strömt der Autoverkehr. In der Abendsonne durch den Tiergarten, in der Hiroshima-Straße die japanische Botschaft. Ich winke dem Mitarbeiter an der Anmeldung.

alte Brauerei

Treffpunkt der Namen

nun gären hier Worte

sie tragen nun

und Ideen

Gesichter

Sylvia Hartmann

Evelin Schmidt

Kulturbrauerei

der Duft von Hopfen

fast verflogen

Evelin Schmidt

Birgit Heid

Amai

das Treffen

der Haikufreunde

Die KulturBrauerei mit ihren Backsteingebäuden. Wärmendes Hallo nach allen Seiten und viele Gespräche. Geschwisterlich, als sei ich nie weggewesen.

17 Uhr: Haiku-Vortrag Klaus-Dieter Wirth

Entwicklungsphasen des Haiku in Japan sowie im Verlauf seiner Rezeption in der westlichen Welt

Grob betrachtet lässt sich die Geschichte des Haiku sowohl in Japan, dem Mutterland seiner Entstehung, als auch in der Rezeptionsgeschichte der westlichen Welt in drei Phasen einteilen: eine Frühphase, eine Konsolidierungsphase und eine Popularisierungsphase, die in beiden Fällen mehr oder weniger einer Renaissance gleichkommt.

In Japan ist die literarische Frühphase noch stark von der höfisch-elitären Kultur geprägt. Das Haiku existiert quasi nur im Verborgenen, eingebunden in die Kettendichtung des Renga. Dennoch lassen sich schon hier bemerkenswerte Beispiele herausfiltern, wie etwa die folgenden Juwelen von:

Arakida Moritake (1473–1549) und

Yamazaki Sōkan (1465–1553):

Ein Blütenblatt

Könnte man am Mond

das zurückkehrt an seinen Zweig? –

einen Handgriff anbringen,

Ein Schmetterling!

welch ein Rundfächer!

(Übersetzung von Dietrich Krusche)

(eigene Übersetzung nach der niederländischen Vorlage von J. van Tooren)

Die Konsolidierungsphase mit dem Schwerpunkt im 17./18. Jahrhundert stellt dann unter dem Dreigestirn Matsuo Bashō (1644–1694), Yosa Buson (1716–1784) und Kobayashi Issa (1762–1826) bereits die klassische Periode dar, in der sich das Haiku – damals noch Haikai genannt – zu einem selbstständigen Genre entwickelt, wobei es ihm gelingt, zugleich eine volksläufigere Beachtung zu finden und eine eigene vertiefte Ästhetik herauszubilden.

Der alte Teich.

Winterregen.

Ein Frosch springt hinein –

Eine Maus läuft über die Saiten

das Geräusch des Wassers.

Matsuo Bashō

der Mandoline.

Yosa Buson

Der Schnee ist geschmolzen:

Das Dorf läuft über

von Kindern.

Kabayashi Issa

(Übersetzungen von Dietrich Krusche)

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wiederum setzt – beeinflusst durch die neue Berührung mit der bis dahin weitgehend unbekannt gebliebenen westlichen Kultur – eine grundsätzliche Neuorientierung ein, die fortan das moderne Haiku bestimmen sollte. Der Beginn dieser Phase wird markiert durch die Umbenennung des Genres von Haikai zu Haiku durch Masaoka Shiki (1867–1902) und die Propagierung seines Shasei-Stils, als solcher zu verstehen als eine möglichst objektive Skizze nach der Natur.

Masaoka Shiki: