Star Wars. Young Jedi Knights 4. Lichtschwerter - Kevin J. Anderson - E-Book

Star Wars. Young Jedi Knights 4. Lichtschwerter E-Book

Kevin J. Anderson

0,0
7,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seit Luke Skywalker weiß, daß der abtrünnige Brakiss an seiner Schatten-Akademie eine Legion Dunkler Jedi-Ritter heranzieht, gibt es für ihn kein Zögern mehr: Es gilt, alle vergügbaren Kräfte an sich zu binden und diese auf die kommenden Auseinandersetzungen vorzubereiten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 250

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.
Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.
Die amerikanische Originalausgabe erschienunter dem Titel »Star Wars™ Young Jedi Knights: Lightsabers«bei Del Rey/The Ballantine Publishing Group, Inc., New York.
Deutsche Erstveröffentlichung 12/98bei Blanvalet, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe, München.
Copyright © 1996 by Lucasfilm Ltd. & ® or TM where indicated.All rights reserved. Used under authorization.
Translation Copyright © 1999 by Penguin Random House Verlagsgruppe GmbHNeumarkter Str. 28, 81673 München.Umschlaggestaltung: Design Team MünchenCover Art Copyright © JJJJ by Lucasfilm Ltd.V.B. • Herstellung: Sabine SchröderSatz: deutsch-türkischer fotosatz, Berlin
ISBN 978-641-07779-2
www.blanvalet.de

Inhaltsverzeichnis

TitelWidmungDanksagungKapitel 1Kapitel 2Kapitel 3Kapitel 4Kapitel 5Kapitel 6Kapitel 7Kapitel 8Kapitel 9Kapitel 10Kapitel 11Kapitel 12Kapitel 13Kapitel 14Kapitel 15Kapitel 16Kapitel 17Kapitel 18Kapitel 19Kapitel 20Kapitel 21Copyright

Für Jonathan MacGregor Cowan, dessen Liebe, Intelligenz, Phantasie, Humor und Gefühl für alles Wundersame uns ständig inspirieren – und herausfordern.

Danksagung

Wir danken Lillie E. Mitchell für ihre sensationelle Tipparbeit und ihre Liebe zu Büchern; David Wolverton für seine Informationen über den Hapes-Cluster; Lucy Wilson und Sue Rostoni bei Lucasfilm für ihre konstruktiven Tips und ihre Phantasie; Ginjer Buchanan und Lou Aronica bei Berkley/Boulevard für ihre rückhaltlose Unterstützung und Ermutigung sowie Skip und Cheryl Shayotovich, die niemals müde wurden, uns anzufeuern.

1

Endlich zog der neue Tag über den Baumwipfeln von Yavin 4 auf, wo Luke Skywalker, Jedi-Meister, dem Raunen und Rascheln des erwachenden Dschungels lauschte. Die wuchtigen Steinquader des uralten Tempels hatten die nächtliche Kälte in sich aufgesogen und glänzten nun von Tau.

Angesichts des strahlenden Morgens wünschte er sich, seine Stimmung könnte sich ebenso aufhellen.

Luke war bis auf die Knochen abgekühlt und völlig steif, da er sich schon lange auf dem Großen Tempel aufhielt. Er hatte reglos in der urzeitlichen Dunkelheit gesessen und nachgedacht. Dabei hatte er sich spezieller Entspannungstechniken der Jedi bedient, um ohne Schlaf auszukommen. Und in der Tat, er hatte sich schon seit längerer Zeit nicht mehr gründlich ausgeruht, so groß war seine Sorge über die wachsende imperiale Bedrohung der Neuen Republik.

Urwaldvögel kreischten schrill, schwangen sich in die Lüfte und begaben sich auf die Suche nach einem frischen Insektenfrühstück. Der erdrückend große Gasriese Yavin hing am Himmel, erstrahlte von reflektiertem Licht, aber Luke blickte gedankenversunken an ihm vorbei, stellte sich alle dunklen und geheimen Winkel der Galaxis vor, wo das Zweite Imperium auf der Lauer liegen mochte ...

Schließlich stand Luke auf und streckte sich. Es wurde Zeit für seine morgendliche ›Gymnastik‹. Vielleicht trug die körperliche Anstrengung dazu bei, daß er klarer dachte, sein Herz noch kräftiger schlug und seine Reflexe noch feiner abgestimmt wurden.

Auf der Spitze der Pyramide trat er bis an die äußerste Kante der riesigen, mit Schlingpflanzen überwucherten Steinquader, die die Seitenwände des hoch aufragenden Tempels bildeten. Es war ein tiefer Sturz bis zur nächsten Etage, wo die Zikkurat sich zu ihrer Basis hin verbreiterte. Jede Gruppe quadratischer Blöcke wies dekorative Muster und Krenelierungen auf, die vor Tausenden von Jahren während der Errichtung dieses uralten Bauwerks in den Stein gehauen und danach von Feuersbrünsten und vom Zahn der Zeit abgeschliffen worden waren. Der dichte Dschungel schob sich von hinten an die Tempelpyramide heran und schmückte die massigen Steinklötze mit dicken Ranken und ausladenden Ästen des Massassi-Baums.

Luke verharrte für einen kurzen Moment an der Kante, holte tief Luft und schloß die Augen, um seine Konzentration zu bündeln. Dann sprang er hinaus ins Leere.

Er spürte, wie er fiel und in der Luft rotierte. Er führte einen Salto rückwärts aus, der ihn in die gewünschte Position brachte, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie die rissigen alten Steine ihm entgegenrasten. Indem er die Macht einsetzte, um seinen Fall gegen eine zu harte Landung abzubremsen, federte er zurück und steuerte die nächste Ranke an. Ein seliges Lachen drang über seine Lippen, während Luke die rauhe Kletterpflanze packte und sich auf einen mit Moos bewachsenen Ast eines Massassi-Baums schwang. Er landete geschmeidig und lief ohne innezuhalten über den Ast. Dann überwand er springend eine Lücke im Laubdach des Dschungels und streckte sich nach einem kleineren Ast über seinem Kopf, schwang sich höher und höher, kletterte, rannte.

Jeden Tag stellte Luke höhere Anforderungen an sich selbst, suchte sich schwierigere Übungen, um seine Fähigkeiten weiter zu vervollkommnen. Selbst in Zeiten des Friedens gönnte ein Jedi-Ritter sich keine Ruhe und ließ seine Fähigkeiten nicht verkümmern.

Aber dies waren keine ruhigen Zeiten, und Luke Skywalker mußte sich vielen Herausforderungen stellen.

Vor Jahren war ein Schüler namens Brakiss als imperialer Spion in Lukes Akademie eingeschleust worden, um das Wissen der Jedi zu erwerben und es für verbrecherische Zwecke zu mißbrauchen. Luke, der die Tarnung durchschaut hatte, war es nicht gelungen, Brakiss auf die helle Seite der Macht zu ziehen. Nachdem der feindliche Schüler geflohen war, hatte Luke nichts mehr von Brakiss gehört – bis vor kurzem, als Jacen, Jaina und der junge Wookiee Lowbacca entführt worden waren. Brakiss hatte sich mit einer der bösen Schwestern der Nacht – Tamith Kai – verbündet, um eine Schatten-Akademie zur Ausbildung Dunkler Jedi im Dienst des Imperiums zu gründen.

Von der Anstrengung ein wenig außer Atem, setzte Luke seine Kletterpartie durch die Bäume fort und scheuchte ein ganzes Nest hungriger Stintarils hoch. Die Nagetiere nahmen Angriffshaltung an und fletschten ihre blitzenden weißen Zähne, aber als er ihren Jagdinstinkt in eine andere Richtung lenkte, vergaßen sie ihre potentielle Beute und stürmten durch das belaubte Astwerk davon.

Er schwang sich hinauf und erreichte schließlich das Dschungeldach. Sonnenschein überschüttete ihn, als er seinen Kopf über die belaubten Baumwipfel erhob. Feuchte Luft füllte seine brennenden Lungen, und er blinzelte geblendet im gleißenden Licht des Morgens. Die von Vegetation sattgrüne Welt ringsum kam ihm nach dem Halbdämmer der unteren Etagen fast schmerzhaft hell vor. Während er sich umdrehte und die Stufenpyramide des Großen Tempels betrachtete, die seine Jedi-Schüler beherbergte, dachte Luke über die neue Kämpfergruppe nach, die er hergeholt hatte, damit sie half, die Neue Republik zu schützen – und über ihre Gegenspieler, die Rekruten der Schatten-Akademie ...

Während der vergangenen Monate hatte die Schatten-Akademie zunehmend Kandidaten unter den benachteiligten jungen Männern und Frauen von Coruscant ausgesucht und diese ›Verlorenen‹ aufgenommen, damit sie dem Zweiten Imperium dienten. Unter ihnen hatte sich auch ein Teenager namens Zekk befunden, ein dunkelhaariger, grünäugiger Bursche, der sich mit den Zwillingen – besonders mit Jaina – angefreundet hatte. Außerdem hatte der TIE-Pilot Qorl – der sich, nachdem der erste Todesstern zerstört worden war, zwanzig Jahre lang auf Yavin 4 versteckt hatte – einen Raubzug angeführt, bei dem Hyperantriebskerne und Turbolaserbatterien mitsamt dem sich bereits Coruscant nähernden Versorgungsschiff der Neuen Republik gestohlen worden waren.

All dies und weitere Ereignisse hatten Luke Skywalker zu der Schlußfolgerung gelangen lassen, daß die Schatten-Akademie sich für eine größere Schlacht gegen die Neue Republik rüstete. Seit dem Tod des Imperators Palpatine hatte es zahlreiche Kriegsherren und Führerpersönlichkeiten gegeben, die versucht hatten, die imperialen Verhältnisse wieder einzuführen – aber Luke spürte mit den Sinnen der Macht, daß dieser neue Führer ausgesprochen gefährlich und nicht nur ein harmloser Schwindler war ...

Der morgendliche Sonnenschein hüllte Luke ein, wärmte seine Hände. Insekten, die in allen Farben funkelten, schwirrten umher und begrüßten summend den neuen Tag. Luke rutschte auf den rauhen Ästen herum, suchte sich eine beque mere Position und atmete die frische Luft tief ein, die von den vielfältigen Gerüchen der üppigen Dschungelvegetation erfüllt war.

Die Schatten-Akademie existierte noch immer und trainierte weiterhin Dunkle Jedi. Luke haßte es, die Ausbildung derer über Gebühr zu beschleunigen, die die Wege der Hellen Seite erlernten – aber die Umstände zwangen ihn dazu, starke Verteidiger schneller hervorzubringen, als die Schatten-Akademie neue Feinde schuf. Ein Kampf stand unmittelbar bevor, und darauf mußten sie vorbereitet sein.

Luke packte die frei hängende Ranke einer Kletterpflanze und ließ sich einfach fallen, tiefer und tiefer, bis er ziemlich hart auf einem dicken Ast des Massassi-Baums landete. Von dort schwang er sich hinab und rannte, so schnell er konnte, zur Akademie zurück.

Die Gymnastik hatte ihn hellwach gemacht, und nun war er für alles gewappnet, was der Tag für ihn bereithielt.

 

Eine weitere Versammlung der Schüler der Jedi-Akademie war anberaumt worden – und Jacen Solo wußte, was das hieß: Sein Onkel, Luke Skywalker, hatte eine wichtige Mitteilung zu machen.

Das Leben an der Akademie bestand nicht aus einer strengen Folge von Vorlesungen, Übungen und Seminaren, wie er es bei seinem Vorbereitungsunterricht auf Coruscant erlebt hatte. Die Jedi-Akademie war im wesentlichen für das so genannte freie, unabhängige Studium geschaffen worden. Hier konnten junge Individuen, die Zugang zur Macht hatten, ihren eigenen Geist ausloten, ihre Fähigkeiten prüfen und sich ihr eigenes Lerntempo suchen.

Jeder potentielle Jedi-Ritter hatte eine ganze Reihe spezieller Fähigkeiten. Jacen zum Beispiel konnte Tiere verstehen. Er rief sie, kommunizierte mit ihnen und erkannte ihre Gedanken und Empfindungen. Seine Schwester Jaina hingegen war ein Ass in den Bereichen Mechanik und Elektronik und verfügte über eine erstaunliche technische Kreativität.

Lowbacca, der Wookiee, mit dem sie sich angefreundet hatten, entwickelte ein geradezu unheimliches Verständnis für Computer, das ihn in die Lage versetzte, komplizierteste elektronische Schaltkreise zu analysieren und zu programmieren. Ihre athletische Freundin Tenel Ka war ungemein stark und durchtrainiert. Für gewöhnlich vermied sie es, sich der Macht als einfachstes Mittel zur Lösung eines Problems zu bedienen; zuerst einmal verließ sie sich auf ihren Verstand und ihre Körperkraft.

In Jacens Quartier huschten exotische Tiere in ihren Käfigen herum, die vor der Mauer aus mächtigen Steinquadern aufgestapelt waren. Er beeilte sich, sie zu füttern, und fuhr sich anschließend mit den Fingern durch sein widerspenstiges braunes Lockenhaar, um Moosreste und Futterkrümel zu entfernen, die sich von den Käfigen dorthin verirrt haben mochten. Er schob den Kopf durch die Tür zum Zimmer seiner Zwillingsschwester Jaina, die sich ebenfalls für das große Treffen bereit machte. Sie kämmte sich das glatte braune Haar durch und schrubbte ihr Gesicht so gründlich, daß die Haut rosig und frisch aussah.

»Hast du eine Ahnung, worüber Onkel Luke reden will?« fragte sie und tupfte sich Wassertropfen von Kinn und Nase.

»Ich hatte gehofft, daß du irgend etwas weißt«, entgegnete Jacen.

Einer der anderen jungen Jedi-Schüler, Raynar, kam aus seinem Zimmer. Er trug eine auffällig bunte Kombination in einer grellen Mischung von Blau-, Gelb- und Rotschattierungen. Er schien furchtbar nervös zu sein, während er mit den Händen hektisch über den Stoff seines Gewandes strich. Dann stieß er einen unzufriedenen Seufzer aus und verschwand wieder in seinem Quartier.

»Ich wette, die Versammlung hat etwas mit dem Ausflug Onkel Lukes nach Coruscant zu tun«, vermutete Jaina. Jacen erinnerte sich, daß ihr Onkel erst vor kurzem mit der Shadow Chaser – einem schnittigen, ehemals imperialen Schiff, das ihnen bei ihrer Flucht von der Schatten-Akademie wertvolle Dienste geleistet hatte – unterwegs gewesen war, um sich mit der Staatschefin Leia Organa Solo, Lukes Schwester und Mutter der Zwillinge, über die Bedrohung durch das Zweite Imperium zu beraten.

»Es gibt nur einen Weg, sich darüber Klarheit zu verschaffen«, sagte Jacen. »Die meisten anderen Schüler dürften mittlerweile bereits im Großen Hörsaal sein.«

»Nun, worauf warten wir dann noch?« fragte Jaina und eilte zusammen mit ihrem Bruder den Korridor hinunter.

Hinter ihnen trat Raynar wieder aus seinem Zimmer. Er machte nun ein viel zufriedeneres Gesicht, da er eine Robe gefunden hatte, die noch bunter war als die erste. Diese neue Farbkombination reichte aus, jedem, der sie zu lange betrachtete, Kopfschmerzen zu bereiten. Raynar raffte die Robe mit einer grün-orange gemusterten Schärpe in der Taille zusammen und eilte hinter Jacen und Jaina her.

Als sie den Turbolift verließen und den Großen Hörsaal betraten, sahen die Zwillinge die quirlige Schar menschlicher und fremdrassiger Schüler vor sich. Einige hatten zwei Arme und zwei Beine, andere ein Mehrfaches davon. Einige besaßen ein Fell, andere Federn, Schuppen oder eine glatte, feuchte Haut ... aber allen war eins gemeinsam: Sie waren im Besitz eines besonderen Talents – der Macht. Damit bot sich ihnen allen die Möglichkeit – falls sie fleißig übten und lernten –, eines Tages Mitglieder des neuen Ordens der Jedi-Ritter zu werden, der von Jahr zu Jahr stärker und einflußreicher wurde.

Das typische sonore Wookiee-Bellen erhob sich über das allgemeine Gemurmel, und Jacen stieß seine Schwester an und deutete nach vorn. »Da ist Lowie! Er und Tenel Ka sind schon eingetroffen.«

Sie schritten eilig den Mittelgang hinunter, begrüßten andere Schüler und schlängelten sich zwischen steinernen Sitzreihen hindurch, um zu ihren beiden Freunden zu gelangen. Jaina hielt sich für einen Moment zurück und wartete, während ihr Bruder sich direkt neben Tenel Ka niederließ, wie er es immer zu tun pflegte.

Jacen fragte sich insgeheim, ob seine Zwillingsschwester bemerkt hatte, wie gerne er mit Tenel Ka zusammen war und wie er es immer wieder einzurichten wußte, daß er einen Platz neben der jungen Kriegerin fand. Dann fiel ihm ein, daß Jaina derlei Dinge normalerweise niemals entgingen – aber es war ihm im Grunde auch gleichgültig.

Tenel Ka schien Jacens Nähe durchaus nicht zu stören. Die beiden waren wirklich ein seltsames Paar. Jacen hatte stets ein koboldhaftes Grinsen im Gesicht und alberte ständig herum. Seit sie sich kennengelernt hatten, legte er es permanent darauf an, Tenel Ka zum Lachen zu bringen, indem er ihr irgendwelche dummen Witze erzählte. Aber das athletische Mädchen mit dem rotgolden schimmernden Haar blieb ernst, ja fast grimmig. Allerdings wußte er, daß sie intelligent, reaktionsschnell und absolut treu und zuverlässig war.

»Ich grüße dich, Jacen«, sagte Tenel Ka.

»Wie geht es dir, Tenel Ka? Paß auf, ich hab wieder einen neuen Witz für dich.«

Lowbacca stöhnte gequält auf, und Jacen bedachte ihn mit einem zutiefst beleidigten Blick.

»Dazu haben wir keine Zeit mehr«, bemerkte Tenel Ka und deutete auf das Podium. »Master Skywalker wendet sich gleich an uns.«

Und tatsächlich hatte Luke die Bühne bereits betreten und stand nun in seiner Jedi-Robe vor seinen Studenten. Sein Gesicht trug einen ernsten Ausdruck, und als er die Arme vor seiner Brust verschränkte, kehrte im Hörsaal sofort absolute Ruhe ein.

»Eine Zeit großer Finsternis steht uns bevor«, begann Master Skywalker. Die Stille wurde noch intensiver, atemloser. Jacen straffte sich unwillkürlich und schaute sich erschrocken um.

»Das Imperium unternimmt nicht nur weiterhin seine unermüdlichen Versuche, die Galaxis zu beherrschen, sondern diesmal setzt es die Macht in bisher nicht dagewesener Weise ein. Zusammen mit ihrer Schatten-Akademie schaffen die Führer des Zweiten Imperiums ihre eigene Streitmacht Dunkler Jedi. Und wir, meine Freunde, sind die einzigen, die dem Einhalt gebieten können.« Er hielt inne, während diese Neuigkeit in das Bewußtsein seiner Zuhörer drang. Jacen schluckte schwer.

»Obgleich der Imperator seit neunzehn Jahren tot ist, kämpft die Neue Republik noch immer darum, die Welten der Galaxis in einem Bündnis zusammenzuschließen. Palpatine hat nicht so lange gebraucht, um mit eiserner Faust nach ganzen Sonnensystemen zu greifen und sie zu unterwerfen – aber die Neue Republik ist eine völlig andere Art von Regierung. Wir sind nicht bereit, uns der Strategien des Imperators zu bedienen. Die Staatschefin wird keine bewaffneten Flotten aussenden, um Planeten zu bedrohen und zu zwingen, sich zu unterwerfen oder Andersdenkende zu verfolgen und hinzurichten. Aber gerade weil wir uns friedlicher demokratischer Methoden bedienen, sind wir einer Gefahr, wie das Imperium sie darstellt, weitaus hilfloser ausgeliefert.«

Jacen verspürte ein Gefühl der Wärme bei der Erwähnung seiner Mutter und der kurzen Schilderung ihrer Bemühungen um den Fortbestand der Zweiten Republik.

»In vergangenen Zeiten«, fuhr Luke fort und ging dabei von einer Seite der Bühne auf die andere, so daß es schien, als spräche er nacheinander jeden der Anwesenden persönlich an, »verbrachte ein Jedi-Meister Jahre mit der Suche nach einem einzigen Schüler, um ihn zu unterweisen und auf dem Weg des Jedi zu führen.« Lukes Stimme wurde ernster, eindringlicher. »Nun jedoch läßt uns unsere Notlage keine Zeit mehr für eine derartig behutsame Vorgehensweise. Das Imperium hat es beinahe geschafft, die alten Jedi-Ritter auszulöschen, und wir können uns den Luxus einer solch zurückhaltenden und langwierigen Ausbildung nicht mehr leisten. Statt dessen muß ich euch bitten, ja auffordern, schneller zu lernen, um schneller stark zu sein. Ich muß die Ausbildung vorantreiben, denn die Neue Republik braucht dringend neue Jedi-Ritter!«

In einer der vorderen Reihen, wo er immer zu sitzen pflegte, meldete Raynar sich zu Wort. Jacen mußte blinzeln, um die knallbunten Farbtupfer vor seinen Augen zu vertreiben, als der blonde junge Mann die Hand hob. »Wir sind bereit, Master Skywalker! Wir würden jederzeit für Euch kämpfen.«

Luke musterte den Jungen, der ihn unterbrochen hatte, eindringlich. »Ich bitte euch nicht, für mich zu kämpfen, Raynar«, sagte Luke mit ruhiger Stimme. »Ich brauche eure Hilfe, um für die Neue Republik zu kämpfen und gegen das Böse, das wir überwunden wähnten. Es geht nicht darum, sich für eine bestimmte Person einzusetzen.«

Unruhe entstand unter den Schülern. Sie waren von einer Entschlossenheit, einem Drang beseelt, von dem sie nicht wußten, in welche Richtung sie ihn lenken konnten und sollten.

Master Skywalker nahm seine Wanderung auf der Bühne wieder auf. »Jeder von euch muß ganz individuell an sich arbeiten, um seine Fähigkeiten zu verstärken. Ich helfe dabei, so gut ich kann. Ich möchte mich in kleinen Gruppen mit euch zusammensetzen, um eine Strategie zu entwickeln und zu beraten, wie ihr euch gegenseitig unterstützen und ergänzen könnt. Wir müssen stark sein, denn ich bin aus tiefstem Herzen überzeugt, daß wir bösen Zeiten entgegengehen.«

 

Unten im kathedralenähnlichen Hangar unter dem Tempel kauerte Jacen in einer kalten, dunklen Nische und tastete mit seinem Geist in einem Spalt zwischen zwei Steinquadern herum, in dem er die Anwesenheit einer seltenen grünroten Stacheleidechse spürte. Er schickte einen Gedanken in das Schlupfloch, der aus vielfältigen Eindrücken von Nahrung bestand – und die kreatürliche Angst des Reptils vor einer drohenden Gefahr zerstreute. Jacen hatte den sehnlichen Wunsch, die Eidechse seiner Sammlung ungewöhnlicher Haustiere hinzuzufügen.

Lowbacca und Jaina bastelten an Lowies T-23 Skyhopper herum, den sein Onkel Chewbacca ihm überlassen hatte, als er den jungen Wookiee zur Jedi-Akademie brachte. Jacen wußte, daß seine Schwester auf Lowie ein wenig neidisch war, weil er seine eigene Flugmaschine hatte. Das war letztendlich auch der wesentliche Grund dafür gewesen, daß Jaina unbedingt den abgestürzten TIE-Jäger reparieren wollte, den sie draußen im Dschungel gefunden hatten.

Tenel Ka stand vor dem geöffneten Kipptor des Hangars. In der Hand hielt sie einen gegabelten Holzspeer, den sie für ihr Zieltraining benutzte und mit bemerkenswertem Geschick auf eine winzige Markierung auf dem Landefeld schleuderte. Die junge Kriegerin traf ihr Ziel mit der rechten Hand ebensogut wie mit der linken. Sie suchte die Markierung mit kalten granitgrauen Augen, bündelte ihre Konzentration und schickte dann den angespitzten Holzstab auf die Reise.

Tenel Ka hätte den Speer mit der Macht dirigieren können, hätten ihn lenken können, wohin sie wollte – aber Jacen wußte aus langer Erfahrung, daß sie ihn wahrscheinlich heftig attackieren und zu Boden werfen würde, wenn er es wagte, ihr etwas Derartiges zu empfehlen. Tenel Ka hatte sich ihre körperliche Leistungsfähigkeit durch intensives Training erworben und weigerte sich, die Macht mit einer Absicht einzusetzen, die sie als betrügerisch betrachtete. Sie war sehr stolz auf ihr Können.

Im hinteren Teil des Hangars summte der Turbolift. Master Luke Skywalker trat heraus und schaute sich um. Jacen gab seine Versuche auf, die Stacheleidechse hervorzulocken, und stand auf. Seine Kniegelenke knackten, und seine Fußknöchel schmerzten, wodurch ihm bewußt wurde, wie lange er regungslos vor der Mauer gekauert hatte. »Hi, Onkel Luke«, sagte er.

Tenel Ka schleuderte ihren Speer ein letztes Mal, dann holte sie ihn zurück und wandte sich ihrem Besucher zu. Zwischen ihr und dem Jedi-Meister bestand eine ganz spezielle Verbindung, die aus einer Zeit herrührte, als die beiden nach den entführten Zwillingen und Lowie gesucht und sie aus der Schatten-Akademie gerettet hatten ... allerdings hatte Jacen die vage Ahnung, daß Tenel Ka und Onkel Luke auch noch andere Geheimnisse miteinander teilten.

»Seid gegrüßt, Master Skywalker«, sagte Tenel Ka.

Die blecherne Stimme von MTD, dem miniaturisierten Übersetzerdroiden, der an einem Haken an Lowbaccas Gürtel hing, machte sich bemerkbar. »Master Lowbacca, wir haben einen Gast. Wenn Sie damit fertig sind, an diesen Kontrollen herumzufummeln, würde Master Skywalker sicherlich gerne mit Ihnen kommunizieren.«

Lowie knurrte unwillig und hob den struppigen Schädel. Dabei kratzte er sich den auffälligen schwarzen Pelzkamm, der über einer Augenbraue begann und sich über seinen Rücken schlängelte.

Jaina kam neben ihm hoch. »Was ist los? Oh, hallo, Onkel Luke.«

»Es trifft sich gut, daß ich euch alle hier antreffe«, sagte Luke. »Ich wollte mich nämlich mit euch über eure Ausbildung unterhalten. Ihr vier seid mit dem Zweiten Imperium weitaus enger in Berührung gewesen als meine anderen Schüler, daher kennt ihr dessen Gefährlichkeit besser als sie. Ihr verfügt außerdem über ein ungewöhnlich hohes Jedi-Potential, und ich denke, daß ihr für schwierigere Aufgaben bereit seid als die anderen.«

»Zum Beispiel welche?« fragte Jacen gespannt.

»Zum Beispiel den nächsten Schritt in Angriff zu nehmen, um vollwertige Jedi-Ritter zu werden«, sagte Luke.

Jacens Gedanken führten einen wilden Tanz auf, während er zu begreifen versuchte, worauf sein Onkel hinauswollte, aber Jaina klatschte schon begeistert in die Hände. »Du möchtest, daß wir unsere eigenen Lichtschwerter bauen, nicht wahr?«

»Ja.« Luke nickte. »Normalerweise denke ich nicht so frühzeitig an diesen Schritt, vor allem nicht bei so jungen Schülern. Aber eine Ahnung sagt mir, daß wir kurz vor einer Schlacht stehen, die so schwierig wird, daß ihr bereit sein solltet, mit jeder Waffe zu kämpfen, die euch zur Verfügung steht.«

Jacen empfand eine unbändige Freude, die jedoch unvermittelt in quälendes Unbehagen umschlug. Vor gar nicht langer Zeit hatte er sich sehnlichst ein eigenes Lichtschwert gewünscht, doch er war gezwungen worden, mit einem Schwert der Schatten-Akademie zu üben ... und er und seine Schwester hätten sich im Verlauf einer besonders abgefeimten Prüfung beinahe gegenseitig umgebracht. »Aber, Onkel Luke, du hast doch selbst mal gemeint, das wäre zu gefährlich für uns.«

Luke nickte ernst. »Es ist gefährlich, sicher. Soweit ich mich erinnere, habe ich dich einmal dabei ertappt, wie du mit meiner Waffe herumgespielt hast, weil du eine eigene haben wolltest – aber ich glaube, daß du seitdem genügend Wissen erworben hast, um Lichtschwerter als gefährliche Waffen ernst zu nehmen.«

Jacen nickte eifrig. »Ja, das stimmt, ich glaube nicht, daß ich in einem Lichtschwert jemals wieder ein Spielzeug sehen werde.«

Luke lächelte ihn gütig an. »Na prima. Das ist ja schon ein guter Anfang«, sagte er. »Diese Waffen sind wirklich nicht geeignet, um damit zu spielen. Ein Lichtschwert ist ein gefährliches und vernichtendes Gerät, eine wirkungsvolle Klinge, die einen Gegner niederstrecken kann – aber auch einen Freund, wenn man sich nicht in acht nimmt.«

»Wir werden uns in acht nehmen, Onkel Luke«, versprach Jaina ihm und nickte bekräftigend mit dem Kopf.

Luke schien jedoch immer noch von Zweifeln geplagt. »Es ist keine Belohnung. Es ist eine schwierige Aufgabe, die von euch verlangt, weitere wichtige Lektionen zu lernen. Vielleicht wird die sorgfältige Arbeit, die zur Konstruktion eines Lichtschwerts nötig ist, euch lehren, dieses Instrument in jeder Hinsicht ernst zu nehmen. Wie ihr wißt, muß jeder Jedi-Ritter sich seine eigene Waffe bauen, die dann natürlich auch ihre ganz speziellen Eigenschaften aufweist.«

»Ich wollte schon immer mal wissen, wie ein Lichtschwert funktioniert. Darf ich deins mal auseinandernehmen, Onkel Luke?« fragte Jaina, und in ihren goldbraunen Augen lag ein flehender Ausdruck.

Nun lachte Luke ganz offen. »Lieber nicht, Jaina – aber keine Sorge, du wirst schon in Kürze alles Wichtige darüber erfahren.« Er ließ seinen Blick über die vier jungen, hoffnungsvollen Jedi-Ritter wandern. »Ich denke, ihr solltet keine Zeit verlieren und sofort mit der Arbeit beginnen.«

2

Jaina lauschte den Worten ihres Onkels Luke nur mit halbem Ohr, da sich ihre Gedanken bereits mit der brennenden Frage beschäftigten, wo sie die wertvollen Komponenten zum Bau ihres eigenen Lichtschwerts auftreiben sollte.

Sie und ihr Bruder sowie Lowie und Tenel Ka hielten sich in einem der oberen Observatorien des Großen Tempels auf, einem Raum, dessen Wände aus poliertem Marmor mit eingelegten Mosaiken aus Halbedelsteinen bestanden. Helles Sonnenlicht strömte durch hohe, schmale Fensterschlitze herein, die vor einer Ewigkeit von Männern des Massassi-Stammes in die Steinquader gemeißelt worden waren.

Luke Skywalker saß bei ihnen auf einer breiten Fensterbank. Seine Haltung war ungewöhnlich locker und geradezu jungenhaft. Er genoß diese Zusammenkünfte mit kleinen Schülergruppen, vor allem mit seiner Nichte und seinem Neffen und deren Freunden, um sich mit ihnen über Dinge zu unterhalten, die ihn besonders interessierten.

»Sicherlich habt ihr schon von Jedi-Meistern aus der Zeit der Klon-Kriege gehört, die Lichtschwerter in nur ein oder zwei Tagen herstellen konnten und dazu an Rohmaterial verwendeten, was immer sich ihnen gerade anbot«, erzählte Luke. »Aber glaubt jetzt nur nicht, daß eure Waffe eine kleine Bastelei ist, die sich in Null Komma nichts erledigen ließe. Im Idealfall nahm ein Jedi sich viele Monate Zeit, um eine einzigartige und vollkommene Waffe zu konstruieren, die ihm oder ihr ein ganzes Leben lang diente. Wenn ihr es erst einmal fertig in Händen haltet, wird das Lichtschwert euer ständiger Begleiter, euer Werkzeug und ein allzeit bereites Instrument zu eurer Verteidigung sein.«

Er erhob sich von seinem Platz auf der Fensterbank. »Die Bestandteile sind eigentlich recht simpel. Jedes Lichtschwert besitzt eine herkömmliche Energiequelle, wie man sie in kleinen Blastern oder in Leuchtpaneelen findet. Sie halten allerdings ziemlich lange, da Jedi für gewöhnlich ihre Lichtschwerter nur selten benutzen.«

»Ich hab ein paar dieser Energiequellen in meinem Zimmer«, sagte Jaina. »Es sind Ersatzteile, weißt du.«

»Eine andere Komponente ist von entscheidender Bedeutung«, fuhr Luke fort, »und zwar der Kondensorkristall. Die stärksten und begehrtesten sind die seltenen Kaiburrkristalle. Nun sind Lichtschwerter zwar sehr wirkungsvolle Waffen, doch ihre Konstruktion ist derart vielgestaltig und veränderbar, daß man praktisch jeden Kristall benutzen kann. Und da ich keinen Vorrat an Kaiburrkristallen besitze« – er lächelte – »werdet ihr euch mit etwas anderem zufriedengeben müssen, das ihr euch nach Belieben aussuchen könnt.«

Luke hielt den Griff seines eigenen Lichtschwertes hoch, strich mit der Handfläche über den glatten Schaft und aktivierte die Waffe. Mit einem Knall und einem darauf folgenden scharfen Zischen schoß eine leuchtende gelbgrüne Klinge empor, die sogar das eindringende Sonnenlicht verblassen ließ.

»Das ist nicht mein erstes Lichtschwert.« Luke ließ es durch die Luft hin und her zucken, so daß sein Summen ständig die Frequenz änderte. »Achtet auf die Farbe der Klinge. Ich habe mein erstes Lichtschwert vor vielen Jahren verloren ... es war das Lichtschwert meines Vaters.« Er schluckte und schien gegen eine düstere Erinnerung aus seiner Vergangenheit anzukämpfen. Jaina kannte die Geschichte, wie Luke sein erstes Lichtschwert während eines Duells mit Darth Vader auf Cloud City verloren hatte. Bei diesem schrecklichen Kampf hatte Luke Skywalker nicht nur sein Lichtschwert, sondern auch seine Hand eingebüßt.

»Meine erste Waffe besaß einen hellblauen Energiestrahl. Die Farben verändern sich entsprechend der Frequenzen der benutzten Kristalle. Darth Vaders Lichtschwert« – er holte tief Luft – »das Lichtschwert meines Vaters, war dunkelrot.«

Jaina nickte ernst. Sie erinnerte sich an den Kampf, den sie auf der Schatten-Akademie gegen das holographische Bild Vaders geführt hatte – obgleich es in Wirklichkeit ihr eigener Bruder Jacen gewesen war, umgeben von einer dreidimensionalen Maske. Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Lichtschwert waren in der imperialen Station nicht sehr angenehm gewesen ... und jetzt war ihre innere Einstellung zu den Energieklingen noch mehr verwirrt. Ihr Freund Zekk war ebenfalls von Brakiss und dem Zweiten Imperium verschleppt worden. Jaina wußte, daß sie kämpfen mußte, um ihn zurückzubekommen.

Luke räusperte sich. »Eine meiner Schülerinnen, Cilghal, eine Calamarianerin wie Admiral Ackbar, versah ihr Lichtschwert mit sanften Kurven und Erhebungen, als sei der Griff natürlich aus metallischen Korallen gewachsen. Als Kern verwendete sie äußerst seltenes Ultima-Perlmutt, einer der Schätze, die auf dem Meeresgrund ihres Wasserplaneten zu finden sind.

Mein erster wahrer Mißerfolg als Lehrer war ein anderer Schüler namens Gantoris. Er baute sein Lichtschwert in nur wenigen arbeitsreichen Tagen, indem er den Instruktionen des bösen Geistes von Exar Kun folgte. Gantoris glaubte, er wäre soweit, und mein Fehler bestand darin, nicht zu erkennen, was er vorhatte.

Mit euch, meine jungen Jedi-Ritter, ist es etwas anderes. Ich kann nicht länger warten, bis eure Ausbildung vollends abgeschlossen ist. Ihr müßt lernen, wie man ein Lichtschwert auf die richtige Art und Weise anfertigt – und benutzt. Die Galaxis hat sich verändert, und ihr müßt euch der neuen Herausforderung stellen. Ein wahrer Jedi ist gezwungen, sich den Umständen anzupassen, oder er wird vernichtet werden.«

Tenel Ka meldete sich zu Wort. »Wo gibt es diese Kristalle, mit denen wir unsere Waffen ausrüsten müssen, Master Skywalker?« fragte sie. »Sie liegen doch sicherlich nicht einfach auf dem Dschungelboden herum.«

Luke lächelte. »Wer weiß, vielleicht doch. Man könnte sie aber auch aus den alten Geräten herausholen, die aus der Zeit stammen, als dies hier noch ein Rebellenstützpunkt war. Vielleicht gibt es aber auch Quellen, deren Existenz euch noch gar nicht bewußt ist.« Er warf Jacen einen schnellen Blick zu, aber Jaina konnte nicht ergründen, was dieser Blick zu bedeuten hatte.

»Ihr solltet sofort mit dem Bau eurer Lichtschwerter beginnen.« Damit schaltete Luke seine pulsierende Waffe aus und betrachtete ihren Griff. »Aber ich hoffe, ihr braucht eure Waffen nur selten ... wenn überhaupt.«

 

Ein paar Tage später saß Jaina am Arbeitstisch in ihrem Zimmer. Sie hatte zusätzliche Leuchtpaneele aufgehängt, damit sie genug Licht hatte, um die ganze Nacht hindurch weiterzuarbeiten. Auf der Tischplatte lagen Dutzende von Werkzeugen und Bauteilen. Alles war sorgfältig geordnet, damit sie jedes Teil, jeden Draht und jeden Schaltkreis sofort fand.