Star Wars™: Blick in die Zukunft - Timothy Zahn - E-Book

Star Wars™: Blick in die Zukunft E-Book

Timothy Zahn

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Beschreibung

Was steckt hinter der Rückkehr Admirals Thrawn?

Im Universum herrscht weiter Bürgerkrieg, die Bündnisse der Neuen Republik sehen sich Angriffen von Innen und Außen ausgesetzt. Das sterbende Imperium setzt im Angesicht seines drohenden Untergangs alles auf eine Karte: Den totgeglaubten Admiral Thrawn. Das Auftauchen des gefürchteten Kriegsherren setzt beim Imperium neue Energie frei und sorgt bei der Neuen Republik für Furcht und Schrecken. Han Solo, Prinzessin Leia und Luke Skywalker setzen alles daran, den Frieden zu wahren ...

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Timothy Zahn

Blick in die Zukunft

Roman

Aus dem Amerikanischen

von Ralf Schmitz

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

www.diezukunft.de

Für alle Star Ladys, Wild Karrdes, Club Jaders und für

meine Bothan-Spione.

Und vor allem für Tish Pal, Minister für Information und Desinformation.

1

Der imperiale Sternzerstörer Schimäre glitt durch die Schwärze des Weltraums; sein einziger Begleiter war der stumme Gasriese Pesitiin, der sich tief unter ihm drehte.

Admiral Pellaeon stand am vorderen Aussichtsfenster und starrte zu der toten Welt hinaus, als Captain Ardiff die Brücke betrat. »Meldung von Major Harch, Admiral«, sagte er schneidig. »Alle durch den Angriff der Piraten entstandenen Schäden sind behoben. Ihr Schiff ist wieder klar zum Gefecht.«

»Danke, Captain«, erwiderte Pellaeon und verbarg sorgsam ein Lächeln. In den dreißig Stunden, die seit dem gescheiterten Angriff auf die Schimäre vergangen waren, hatte Ardiff zunächst an einen Überfall durch den General der Neuen Republik Garm Bel Iblis geglaubt. Danach hatte er den Verdacht gehegt, hinter der Attacke hätten abtrünnige imperiale Elemente gesteckt, und später, verräterische Rebellen könnten darin verwickelt gewesen sein. Schließlich war er zu der festen Überzeugung gelangt, dass eine Piratenbande für den Angriff verantwortlich war.

Natürlich musste man Ardiff fairerweise zuzugestehen, dass er eben dreißig Stunden Zeit gehabt hatte, sich seine diversen Theorien durch den Kopf gehen zu lassen. Der vorläufige Bericht der Techniker über die Trümmer jenes zerstörten Kaloth-Schlachtkreuzers hatte seine Meinung ohne Zweifel ebenfalls beeinflusst. »Irgendetwas Neues von den Patrouillen?«, fragte Pellaeon.

»Nur weitere negative Meldungen, Sir«, antwortete Ardiff. »Immer noch keine Hinweise auf Aktivitäten irgendwo im System. Oh, und die im Sensortarnmodus fliegende Angriffsfähre, die Sie auf den Fluchtkurs der Angreifer angesetzt hatten, hat sich ebenfalls gemeldet. Noch immer keine Spur.«

Pellaeon nickte. Er hatte nichts anderes erwartet– jeder, der es sich leisten konnte, einen Schlachtkreuzer zu kaufen und zu fliegen, kannte für gewöhnlich auch ein paar Tricks, um ein solches Raumschiff zu verstecken. »Es war einen Versuch wert«, erklärte er Ardiff. »Lassen Sie es die Einheiten noch mit einem weiteren System versuchen; unsere Reichweite ist auch ohne Relais groß genug. Wenn sie bis dahin keine Spur entdeckt haben, sollen sie zurückkehren.«

»Jawohl, Sir«, sagte Ardiff leise.

Pellaeon konnte Ardiffs Zögern erkennen, ohne hinzusehen. »Eine Frage, Captain?«, soufflierte er.

»Es geht um diesen Kommunikationsausfall, Sir«, entgegnete Ardiff. »Es gefällt mir nicht, so vollkommen ohne Kontakt zu sein. Es ist, als wäre man blind und taub; und, offen gesagt, es macht mich nervös.«

»Mir gefällt es auch nicht besonders«, gab Pellaeon zu. »Aber wenn wir Verbindung mit dem Universum dort draußen aufnehmen wollten, könnten wir lediglich eine Übertragung an eine imperiale Relaisstation senden oder uns Zugang zum HoloNet verschaffen; und in der gleichen Minute, in der wir eins von beidem tun, weiß jedermann von Coruscant bis Bastion, dass wir hier sind. Wenn das geschieht, werden noch ganz andere Parteien als gelegentlich auftauchende Piratenbanden Schlange stehen, um uns aufs Geratewohl zu beschießen.«

Und, so fügte er stumm hinzu, dann gäbe es auch keine Möglichkeit, ein unauffälliges Treffen zwischen ihm und Bel Iblis zu arrangieren. Vorausgesetzt, der General war überhaupt zu Gesprächen bereit.

»Ich verstehe das alles, Admiral«, sagte Ardiff, »aber haben Sie einmal daran gedacht, dass der gestrige Zwischenfall vielleicht keine isolierte Attacke gegen ein isoliertes imperiales Raumschiff war?«

Pellaeon hob eine Augenbraue. »Wollen Sie damit andeuten, dass der Überfall Teil eines koordinierten Angriffs auf das Imperium war?«

»Warum nicht?«, gab Ardiff zurück. »Ich bin im Augenblick bereit einzuräumen, dass es nicht die Neue Republik war, die jene Angreifer angeheuert hat. Aber weshalb hätten die Piraten den Überfall nicht auf eigene Faust durchführen sollen? Das Imperium hat den Piratenbanden stets hart zugesetzt. Vielleicht haben sich einige von ihnen zusammengetan und beschlossen, dass die Zeit reif sei für Rache.«

Pellaeon strich sich nachdenklich über die Lippen. Auf den ersten Blick war dies eine lächerliche Vorstellung– noch auf dem Sterbebett war das Imperium weitaus mächtiger, als dass irgendein Zusammenschluss von Freibeuterbanden hoffen konnte, den Sieg davonzutragen. Doch das bedeutete noch lange nicht, dass sie nicht dumm genug waren, es trotzdem zu versuchen. »Bleibt die Frage, woher sie wussten, dass wir hier sind«, stellte er fest.

»Wir wissen immer noch nicht, was mit Colonel Vermel geschehen ist«, erinnerte Ardiff ihn. »Vielleicht war es diese Piratenkoalition, die ihn erwischt hat. Er könnte ihnen von Pesitiin erzählt haben.«

»Nicht freiwillig«, bemerkte Pellaeon düster. »Falls sie ihn gefoltert haben, um ihn zum Reden zu bringen, werde ich Bastions Mond mit ihren Häuten schmücken.«

»Ja, Sir«, sagte Ardiff. »Aber das führt uns zu der Frage zurück, wie lange wir noch hier ausharren wollen.«

Pellaeon blickte durch die Aussichtsfenster auf die Sterne. Ja, das war allerdings die Frage. Wie lange sollten sie noch hier, mitten im Nirgendwo warten– in der Hoffnung, dass die langsame Zerrüttung des Imperiums aufgehalten werden konnte? Dass sie den Krieg gegen die Neue Republik beenden konnten.

Dass sie endlich Frieden fanden.

»Zwei Wochen«, sagte er. »Wir geben Bel Iblis noch zwei weitere Wochen, um auf unser Angebot zu reagieren.«

»Auch wenn die Botschaft ihn vielleicht gar nicht erreicht hat?«

»Die Botschaft hat ihn erreicht«, erwiderte Pellaeon fest. »Vermel ist ein einfallsreicher und äußerst kompetenter Offizier. Was auch immer ihm zugestoßen sein mag, ich habe keinen Zweifel, dass er zuvor seine Mission erfüllt hat.«

»Ja, Sir«, nickte Ardiff; der Klang seiner Stimme verriet, dass er Pellaeons Überzeugung keineswegs teilte. »Und wenn Bel Iblis nicht innerhalb dieses Zeitraums erscheint?«

Pellaeon zog die Lippen kraus. »Das entscheiden wir, wenn es so weit ist.«

Ardiff zögerte, doch dann trat er einen halben Schritt näher an seinen Vorgesetzten heran »Sie glauben wirklich, dass dies unsere größte Hoffnung ist, nicht wahr, Sir?«, fragte er leise.

Pellaeon schüttelte den Kopf. »Nein, Captain«, sagte er leise. »Ich glaube, es ist unsere einzige Hoffnung.«

Der Keil sich nähernder Sienar-IPV/4-Patrouillenraumer brach in perfekter Formation nach beiden Seiten auseinander, und der imperiale Sternzerstörer Relentless glitt elegant zwischen den sich hinter ihm bereits wieder formierenden Gruppen hindurch auf seine vorgesehene orbitale Position zu. »Sehr eindrucksvoll«, wandte sich Mufti Disra brummend an den schlanken Mann, der neben ihm stand; er hörte das Blut in seinen Ohren rauschen, während er über die Brücke hinweg auf die grünblaue Welt blickte, die vom Bugfenster eingerahmt wurde. »Ich hoffe, Sie haben mich nicht den ganzen Weg hierher geschleppt, damit ich mir die Manöver der kroctarianischen Heimatverteidigung anschaue.«

»Geduld, Euer Exzellenz«, entgegnete Major Grodin Tierce neben ihm mit leiser Stimme. »Ich sagte bereits, dass wir eine Überraschung für Sie haben.«

Disra spürte, wie seine Mundwinkel zuckten. Ja, das hatte Tierce gesagt. Und es war alles, was Tierce bisher gesagt hatte. Und was Flim anging…

Disra ließ den Blick zum Sessel des Admirals wandern und bemerkte, dass seine Mundwinkel noch ein wenig mehr zuckten. Ihr harmloser Schwindler saß dort, dummdreist und stolz auf sein blaues Make-up und die rot glühenden Kontaktlinsen sowie die weiße Uniform des Großadmirals. Das perfekte, von Lasern geformte Ebenbild von Großadmiral Thrawn; eine Maskerade, an deren Echtheit jeder Imperiale an Bord der Relentless von Captain Dorja an abwärts fest glaubte.

Ärgerlich war nur, dass es auf dem Planeten unter ihnen keine Imperialen gab. Weit gefehlt. Kroctar, ein Brennpunkt des Handels und die Zentralwelt des Shataum-Sektors, lag tief im Territorium der Neuen Republik und besaß exakt so viel militärische Feuerkraft, wie man einer solchen Welt zutrauen würde. Es gab keine Garantie dafür, dass irgendjemand dort sich durch Flims Augen und Uniform oder seine schauspielerischen Fähigkeiten beeindrucken lassen würde.

Flim mochte ja aussehen wie Thrawn, aber er besaß das taktische Genie eines im Abfall hausenden Parasiten. Tierce, ein ehemaliger Sturmtruppler und Angehöriger der Ehrengarde unter Imperator Palpatine, war der militärische Kopf ihrer kleinen Gruppe; und falls Captain Dorja einen vermeintlich untergeordneten Major auf den vorgeblich brillanten Großadmiral Thrawn zueilen sah, um diesem Ratschläge zu erteilen, so würde diese ganze Illusion wie eine Seifenblase zerplatzen. Welchen Bluff Tierce hier auch immer im Sinn haben mochte– er wäre besser, wenn er gelang.

»Eine Übertragung von der Planetenoberfläche, Admiral«, rief der Komoffizier aus dem Mannschaftsschacht an Backbord. »Es ist Lord Superior Bosmihi, das Oberhaupt der Vereinten Fraktionen.«

»Auf den Lautsprecher, Lieutenant«, sagte Thrawn. »Lord Superior Bosmihi, hier spricht Großadmiral Thrawn. Ich habe Ihre Nachricht erhalten. Was kann ich für Sie tun?«

Disra sah Tierce mit einem Stirnrunzeln an. »Die haben uns gerufen?«, fragte er leise.

Tierce nickte; ein schmales, aber zufriedenes Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Psst«, gab er zurück. »Hören Sie zu.«

»Wir entbieten Ihnen unseren Gruß, Großadmiral Thrawn«, dröhnte eine nasale nichtmenschliche Stimme aus dem Kom. »Und wir gratulieren Ihnen von Herzen zu Ihrer triumphalen Wiederkehr.«

»Danke«, entgegnete Thrawn weich. »Wenn ich mich recht erinnere, waren Sie bei unserer letzten Begegnung weniger enthusiastisch.«

Disra warf Tierce einen scharfen Blick zu. »Während seines Durchmarschs durch diesen Sektor vor zehn Jahren«, murmelte Tierce. »Keine Sorge, er weiß alles darüber.«

Der Nichtmensch ließ ein glucksendes Lachen hören. »Ah ja, Sie erinnern sich sehr gut«, gab er vergnügt zu. »In jenen Tagen hielten die Furcht vor der Macht des Imperiums und die Verlockung der versprochenen Freiheit unser Volk in ihrem Bann.«

»Jene Lügen hatten Macht über viele Völker«, stimmte Thrawn zu. »Impliziert die Wahl Ihrer Worte, dass die Kroctari zu einer neuen Einschätzung gelangt sind?«

Aus dem Kom drang ein widerwärtiges schnaufendes Geräusch. »Wir haben erlebt, wie alle Versprechungen nach und nach gebrochen wurden«, antwortete der Lord Superior bedauernd. »Von Coruscant geht keine Ordnung mehr aus, keine gemeinsamen Ziele, keine klaren Strukturen, keine Disziplin. Tausend unterschiedliche Spezies zerren die Galaxis in tausend verschiedene Richtungen.«

»Notwendigerweise«, bemerkte Thrawn. »Aus eben diesem Grund führte Imperator Palpatine die Neue Ordnung ein. Es war der Versuch, den Niedergang umzukehren, den Sie nun kommen sehen.«

»Dennoch wurden wir gleichermaßen davor gewarnt, den imperialen Versprechungen zu trauen«, wich Bosmihi aus. »Die Geschichte des Imperiums ist die der brutalen Unterwerfung nichtmenschlicher Spezies.«

»Sie sprechen von der Herrschaft Palpatines«, erwiderte Thrawn. »Das Imperium hat sich von seinem selbstzerstörerischen Vorurteil gegen alle Nichtmenschen befreit.«

»Die Tatsache, dass Sie eine Kommandoposition einnehmen, scheint dies zu beweisen«, sagte Bosmihi vorsichtig. »Trotzdem, andere sagen, das Vorurteil existiere noch immer.«

»Andere lügen in vielerlei Hinsicht, wenn es um das Imperium geht«, widersprach Thrawn. »Aber es ist gar nicht notwendig, dass Sie sich auf mein Wort verlassen. Sprechen Sie mit irgendeiner der fünfzehn nichtmenschlichen Rassen, die gegenwärtig unter der Herrschaft des Imperiums leben; Wesen, die sich dem Schutz und der Stabilität überlassen, die wir ihnen bieten.«

»Ja– Schutz.« Der Lord Superior schien sich geradezu auf dieses Wort zu stürzen. »Es heißt, das Imperium sei schwach, gleichwohl erkenne ich, dass Sie noch immer über große Macht verfügen. Welche Sicherheitsgarantien bieten sie den Systemen, die sich Ihnen anschließen?«

»Die besten Garantien der Galaxis«, antwortete Thrawn, und sogar Disra spürte, wie ihm angesichts der verborgenen Einschüchterung und Drohung, die mit einem Mal in der Stimme des Schwindlers lagen, ein Schauer über den Rücken lief. »Mein persönliches Versprechen, Sie zu rächen, falls irgendjemand Sie angreifen sollte.«

Darauf war ein Laut zu hören, der halb wie ein Schlucken und halb wie ein Aufstoßen klang. »Ich verstehe«, sagte Bosmihi nüchtern. »Für mein Verständnis kommt dies ziemlich unerwartet, und ich entschuldige mich dafür, doch im Interesse der Vereinten Fraktionen der Kroctari-Völker möchte ich Sie um die Wiederaufnahme in das Imperium ersuchen.«

Disra sah Tierce an und spürte, wie seine Kinnlade um ein paar Millimeter herabsackte. »Wiederaufnahme?«, zischte er.

Tierce lächelte. »Die Überraschung, Euer Exzellenz.«

»Im Namen des Imperiums nehme ich Ihr Ersuchen an«, sagte Thrawn. »Ohne Zweifel steht Ihre Delegation schon bereit, um die Einzelheiten zu erörtern?«

»Sie kennen mein Volk sehr gut, Großadmiral Thrawn«, entgegnete der Lord Superior mit leiser Ironie. »Ja, meine Delegation wartet in der Tat auf Ihre Entscheidung.«

»Dann geben Sie ihr das Zeichen, sich zu nähern«, teilte Thrawn ihm mit. »Wie es der Zufall will, hält sich Mufti Disra zur Zeit auf der Relentless auf. Da er ein Spezialist in allen politischen Belangen ist, wird er die Verhandlungen führen.«

»Es wird uns eine Ehre sein, ihm zu begegnen«, gab Bosmihi zurück. »Obwohl ich bezweifle, dass seine Anwesenheit wirklich so zufällig ist, wie Sie eben andeuteten. Vielen Dank, Großadmiral Thrawn, und bis zu unserem Treffen.«

»Bis zu dem Treffen, Lord Superior Bosmihi«, erwiderte Thrawn.

Er winkte in Richtung des Mannschaftsschachts. »Übertragung beendet, Admiral«, bestätigte der Komoffizier.

»Danke«, sagte Thrawn und erhob sich fast gemächlich aus seinem Kommandosessel. »Teilen Sie den TIE-Abfangjägern mit, sie sollen sich als offizielle Eskorte bereithalten. Sie treffen mit der Fähre des Lord Superior zusammen, sobald diese die Atmosphäre verlässt, und begleiten sie in voller Ehrenformation. Captain Dorja, ich wünsche, dass sie die Fähre persönlich in Empfang nehmen und die Delegation in den Konferenzraum 68 führen. Mufti Disra wird Sie dort erwarten.«

»Verstanden, Admiral«, nickte Dorja. Er marschierte mit großen Schritte von der Brücke und warf Disra ein schmales zufriedenes Lächeln zu, als er ihn passierte, dann trat er in einen wartenden Turbolift auf der Achterbrücke. »Sie hätten etwas sagen sollen«, flüsterte Disra Tierce zu, als sich die Tür des Turbolifts hinter dem Captain schloss.

Der Gardist zuckte die Achseln– eine kaum merkliche Bewegung der Schultern. »Ich war nicht ganz sicher, ob es das war, was sie wollten, als sie uns riefen«, entgegnete er und dirigierte Disra durch die Achterschotts zu einem anderen Turbolift. »Aber es schien mir ein guter Tipp zu sein. Kroctar hat mehrere potenziell gefährliche Nachbarn, und der Geheimdienst berichtete, dass die Vereinten Fraktionen zunehmend enttäuscht sind über die Unfähigkeit Coruscants, sich zu entscheiden, mit welchem Nachdruck sie Auseinandersetzungen innerhalb der Systeme einen Riegel vorschieben wollen.«

Sie erreichten den Turbolift und betraten die wartende Kabine. »Kroctar ist nur der Anfang«, fuhr Tierce fort, als die Tür sich schloss und sie sich in Bewegung setzten. »Und ein Ende ist nicht in Sicht. Wir haben bereits Anfragen von zwanzig weiteren Systemen, deren Regierungen wünschen, dass Großadmiral Thrawn auf einen kleinen Plausch vorbeischaut.«

Disra schnaubte. »Die haben doch nur vor, ihre Gegner in Aufregung zu versetzen.«

»Wahrscheinlich«, stimmte Tierce zu. »Aber was interessiert es uns, weshalb sie sich uns wieder anschließen möchten? Es kommt bloß darauf an, dass sie es tun– und dass dadurch Schockwellen von hier bis Coruscant ausgelöst werden.«

»Bis Coruscant etwas zu unternehmen beschließt.«

»Was könnten sie schon unternehmen?«, konterte Tierce. »Ihre eigene Charta gestattet es allen Mitgliedssystemen ausdrücklich, sich zu jedem beliebigen Zeitpunkt zurückzuziehen.«

Das Kom des Turbolifts ließ ein Piepsen hören. »Mufti Disra?«

»Ja?«

»Eine Nachricht für Sie kommt eben herein, Euer Exzellenz; private Verschlüsselung, Kennzeichnung Usk-51.«

Disra fühlte, wie sich sein Magen zusammenziehen wollte. Von allen dummen, hirnlosen… »Danke«, sagte er so ruhig wie möglich. »Legen Sie die Nachricht in Konferenzraum 68 und sorgen Sie dafür, dass sie nicht mitgeschnitten wird.«

»Ja, Euer Exzellenz.«

Tierce legte die Stirn in Falten und sah ihn an. »Ist das nicht…?«

»Und ob er das ist«, gab Disra bissig zurück. Die Tür des Turbolifts glitt auf. »Kommen Sie. Und bleiben Sie außer Sicht.«

Zwei Minuten später befanden sie sich in dem Konferenzraum, hatten die Tür hinter sich versiegelt und den Raum abgeschirmt. Nachdem er das in der Mitte des Tisches eingelassene Komdisplay aktiviert hatte, entnahm Disra die entsprechende Datenkarte zur Entschlüsselung seiner Mappe und schob sie in den Schacht. Dann schaltete er auf Empfang…

»Das wird aber auch Zeit«, spuckte Captain Zothip mit blitzenden Augen aus; sein buschiger blonder Bart sträubte sich vor Wut. »Glauben Sie nur nicht, ich hätte was Besseres zu tun, als…«

»Was…« bellte Disra. Zothips Kopf zuckte zurück, und seine Tirade brach in plötzlicher Verwirrung ab. »…glauben… Sie… hier… eigentlich… zu… tun?«, fuhr Disra in das Schweigen hinein fort. Er betonte jedes einzelne Wort. »Wie können Sie es wagen, ein derart verrücktes Risiko einzugehen?«

»Nichts gegen Ihr sauberes Image«, grollte Zothip, dessen Unverschämtheit wieder die Oberhand gewann. »Wenn der Umgang mit Piraten Ihnen neuerdings peinlich ist…«

»Hier geht es nicht um Peinlichkeit«, erwiderte Disra eisig. »Ich denke vielmehr an unser beider Hälse und daran, ob wir sie uns womöglich brechen. Oder ist Ihnen etwa nicht aufgefallen, über wie viele Relais diese Übertragung läuft?«

»Scherz beiseite«, gab Zothip mit einem Schnaufen zurück. »Und ich dachte, Ihre wundervolle imperiale Kommunikationsausrüstung würde mal wieder nach Belieben mit den Ionen verfahren. Also, wo stecken Sie? In Ihrem Ferienhaus? Zählen Sie Ihr Geld?«

»Kaum«, sagte Disra. »Ich befinde mich an Bord eines imperialen Sternzerstörers.«

Zothips Miene schien sich zu verdüstern. »Falls Sie mich damit beeindrucken wollen, starten Sie besser einen neuen Versuch. Ich habe Ihre kostbaren Sternzerstörer gründlich satt.«

»Wirklich?« Disra lächelte kalt. »Lassen Sie mich raten: Sie wurden übermütig, schossen aus allen Rohren, und Admiral Pellaeon hat Ihnen dafür die Schwanzfedern gestutzt?«

»Spotten Sie nicht, Disra«, warnte Zothip. »Spotten Sie niemals über mich. Ich habe einen Kaloth-Schlachtkreuzer und achthundert gute Männer an diesen vermaledeiten katchni verloren. Und irgendjemand wird mit seiner Haut dafür bezahlen. Pellaeon– oder Sie!«

»Seien Sie nicht albern«, entgegnete Disra höhnisch. »Und versuchen Sie nicht, mir die Sache anzuhängen. Ich hatte Sie gewarnt, sich ernsthaft mit der Schimäre anzulegen. Sie sollten lediglich dafür sorgen, dass Pellaeon glaubt, Bel Iblis würde ihn angreifen.«

»Und wie sollte ich das Ihrer Einschätzung nach anstellen?«, schoss Zothip zurück. »Seine Familie beleidigen? Listen alter corellianischer Schimpfworte an ihn schicken?«

»Sie haben einem Imperialen zu hart zugesetzt, und er hat sich gewehrt«, erklärte Disra. »Sehen Sie darin eine ebenso nützliche wie schmerzliche Lektion. Und hoffen Sie, diese Lektion niemals wiederholen zu müssen.«

Zothip machte große Augen. »Ist das eine Drohung?«, wollte er wissen.

»Eine Warnung«, schnappte Disra. »Unsere Partnerschaft ist bisher für uns beide äußerst gewinnbringend gewesen. Ich hatte die Chance, den Schiffen der Neuen Republik schweren Schaden zuzufügen, und Sie kamen dadurch in die Lage, die Handelswaren von diesen Raumschiffen einzusammeln.«

»Ich habe das ganze Risiko getragen«, warf Zothip ein.

Disra zuckte die Achseln. »Ungeachtet dessen gefällt es mir ganz und gar nicht, eine derart wertvolle Verbindung wegen einer solchen Trivialität zerbrechen zu sehen.«

»Vertrauen Sie mir, Disra«, sagte Zothip sanft, »wenn unsere Verbindung zerbricht, werden Sie noch auf vieles mehr stoßen, das Ihnen nicht gefällt.«

»Ich werde eine Liste machen«, erwiderte Disra. »Und jetzt gehen Sie Ihre Wunden lecken; und wenn Sie das nächste Mal mit mir reden wollen, benutzen Sie die üblichen Kanäle. Dieser Kode gehört zwar zu den besten, die jemals entworfen wurden, aber nichts ist absolut sicher.«

»Die Verschlüsselung ist also richtig gut, wie?«, sagte Zothip boshaft. »Das muss ich mir merken. Sollte ich jemals dringend Geld brauchen, müsste ich damit auf dem freien Markt einen guten Preis erzielen. Wir bleiben in Kontakt.«

Das Display wurde schwarz. »Idiot«, schnaubte Disra den leeren Bildschirm an. »Schwachsinniger, hirnverbrannter Idiot.«

Jenseits des Tisches rührte sich Tierce. »Ich hoffe, Sie haben vor, sich gegenüber den Kroctari ein wenig klüger zu verhalten«, sagte er.

Disra ließ den Blick vom Bildschirm zu dem Gardisten wandern. »Meinen Sie etwa, ich hätte zulassen sollen, dass er sich an meiner Schulter ausweint? Oder hätte ich etwa Ist ja gut! sagen und ihm einen neuen Schlachtkreuzer kaufen sollen?

»Die Cavrilhu-Piraten könnten zu einem gefährlichen Gegner werden«, warnte ihn Tierce. »Natürlich nicht militärisch, aber auf Grund der Dinge, die sie über Sie wissen.«

»Zothip ist der einzige, der überhaupt etwas weiß«, brummte Disra. Tierce hatte Recht– er hätte es ein wenig gelassener angehen sollen. Doch Zothip hätte ihn trotzdem nicht auf diesem direkten Wege kontaktieren sollen, vor allem dann nicht, wenn er sich außerhalb der Sicherheit seines Arbeitsraums aufhielt.

Er hatte indes nicht die Absicht, vor Tierce einen Irrtum zuzugeben. »Keine Sorge, ihm liegt zu viel an unserem Arrangement, um es wegen eines einzelnen Schlachtkreuzers über Bord zu werfen.«

»Da bin ich nicht so sicher«, entgegnete Tierce nachdenklich. »Man sollte niemals unterschätzen, was Menschen aus Stolz zu tun bereit sind.«

»Nein«, sagte Disra tiefgründig. »Oder aus Überheblichkeit.«

Tierce’ Augen verengten sich ein wenig. »Was soll das heißen?«

»Das heißt, dass Sie zu weit gegangen sind«, antwortete Disra kategorisch. »Gefährlich weit. Für den Fall, dass Sie es vergessen haben: Flims Job war es, das imperiale Militär zu beflügeln und auf unsere Seite zu bringen. Es war niemals Teil des Plans, die Neue Republik auf diese Weise offen zu brüskieren.«

»Ich habe Ihnen bereits auseinander gesetzt, dass Coruscant keinerlei legale Handlungsbasis besitzt…«

»Und Sie denken, das wird sie aufhalten?«, schoss Disra zurück. »Meinen Sie denn wirklich, dass eingeschüchterte Nichtmenschen, die glauben, dass Großadmiral Thrawn ihnen seinen Atem ins Genick haucht, sich durch irgendwelche Feinheiten des Gesetzes beeindrucken lassen? Schlimm genug, dass Sie mich dazu überredet haben, Flim dem Senator der Diamala vorzuführen. Und jetzt dies!« Er deutete mit einer Hand in die Richtung des Planeten.

»Mit der Diamala-Angelegenheit haben wir exakt das erreicht, was beabsichtigt war«, gab Tierce kühl zurück. »Wir haben damit Zweifel und Bestürzung geweckt, ein paar alte Animositäten geschürt und einige der letzten besänftigenden Stimmen zum Schweigen gebracht, über die die Neue Republik noch verfügte.«

»Wunderbar, wenn man davon absieht, dass dieser neue kleine Trick die Wirkung jenes anderen vollkommen zunichte macht«, konterte Disra. »Wie kann irgendwer sich noch fragen, ob die Diamala lügen, nachdem ein ganzer Planet Thrawn zu sehen bekommen hat?«

Tierce lächelte. »Oh, aber das ist der entscheidende Punkt: Der ganze Planet hat ihn ja gar nicht gesehen. Lediglich die handverlesene Delegation des Lord Superior wird ihn zu sehen bekommen– alle anderen haben bloß deren Wort, dass Thrawn zurückgekehrt ist. Und da ein Teil seiner Botschaft an die benachbarten Systeme besagen wird, dass Kroctar unter dem Schutz Thrawns steht, wird die Begegnung mit ihm ebenso beargwöhnt werden wie jene mit dem Diamala.«

»Aus Ihrem Mund hört sich immer alles so vernünftig an«, sagte Disra scharf. »Aber an dieser Sache ist mehr, als Sie vorgeben. Ich frage mich, was das sein mag.«

Tierce wölbte die Brauen. »Das klang gerade wie eine Drohung.«

»Es war nur eine halbe Drohung«, verbesserte Disra ihn kalt. »Hier ist die andere Hälfte.« Er langte unter seine Hemdbluse und zog den winzigen dort verborgenen Blaster.

Er hatte keine Chance, damit zu zielen. Noch ehe er die Waffe ganz gezogen hatte, warf sich Tierce bereits über den Konferenztisch; der Schwung seines Satzes ließ ihn auf Ellbogen und Bauch mit dem Kopf voran auf dem polierten Verbundglas in Disras Richtung schlittern. Disra sprang intuitiv nach rechts und versuchte sich außer Reichweite der ausgestreckten Hände zu bringen, doch noch während er den Blaster hob, rollte sich Tierce teilweise herum und griff nach dem Komdisplay in der Tischmitte, um seine Richtung zu ändern und sich gleichzeitig ganz auf den Rücken zu rollen; dann brachte er die Füße nach vorne und stieß sich von dem Display ab, um an Tempo zu gewinnen.

Das Manöver erwischte Disra nahezu erstarrt. Ehe er sich wieder bewegen konnte, um sein Ziel zu finden, traf Tierce’ Fuß den Blaster genau in der Mitte des Laufs und ließ die Waffe quer durch den Raum wirbeln.

Disra tat einen unsicheren Schritt nach hinten; der bittere Geschmack der Niederlage schnürte ihm die Kehle zu; die Hände hatte er in einer vergeblichen Geste der Verteidigung erhoben, als Tierce behände vom Tisch sprang. Er hatte nur diese einzige Chance gehabt, dem Ehrengardisten die Kontrolle über seinen großen Plan zu entreißen, und er hatte sie vermasselt.

Und jetzt würde Tierce ihn töten.

Doch einmal mehr überraschte dieser ihn. »Das war ausgesprochen dumm, Euer Exzellenz«, sagte der andere gelassen, durchquerte den Raum und hob den Blaster auf. »Das Krachen eines Schusses hätte ihnen in kürzester Zeit eine Einheit Sturmtruppen auf den Hals gehetzt.«

Disra holte vorsichtig Luft und ließ die Hände sinken. »Das gilt für beide Seiten«, brachte er heraus und wusste im gleichen Augenblick, dass der Gardist nicht zu derart lautstarken Methoden greifen musste, falls er ihn töten wollte.

Doch Tierce schüttelte bloß den Kopf. »Sie bestehen auf einem Missverständnis«, sagte er.

»Und Sie bestehen darauf, hinter meinem Rücken zu agieren«, konterte Disra. »Ein oder zwei Systeme zu gewinnen, ist nicht das Risiko wert, Coruscant zum Handeln zu zwingen. Was verschweigen Sie mir?«

Tierce schien ihn mit Blicken zu messen. »Also gut«, sagte er dann. »Haben Sie jemals den Ausdruck Die Hand von Thrawn gehört?«

Disra schüttelte den Kopf. »Nein.«

»Sie haben ziemlich schnell darauf geantwortet.«

»Ich habe diesen Plan ausgearbeitet, lange bevor Sie auf der Bildfläche erschienen«, rief Disra dem anderen schroff ins Gedächtnis. »Ich habe alles in den imperialen Aufzeichnungen gefunden und gelesen, was Thrawn auch nur entfernt betraf.«

»Auch alles in den geheimen Dateien des Imperators?«

»Einmal gelang mir der Zugang, ja.« Disra runzelte die Stirn, als ihm ein Gedanke kam. »War es das, worum es bei Ihrem kleinen Ausflug nach Yaga Minor im vergangenen Monat wirklich ging?«

Tierce zuckte die Achseln. »Der vordringliche Grund war kein anderer als der, über den wir gesprochen haben: die dortige Kopie des Caamas-Dokuments zu verändern, um die Übereinstimmung mit den Manipulationen herzustellen, die Sie zuvor bereits an der Kopie auf Bastion durchgeführt hatten. Aber da ich mir schon mal Zugriff auf das System verschafft hatte, habe ich einige Zeit darauf verwendet, nach Querverweisen zu suchen.«

»Natürlich«, entgegnete Disra. Dies war nicht so vulgär wie eine unverhohlene Lüge, sondern lediglich das zweckmäßige Auslassen eines Teils der Wahrheit. »Und?«

Tierce schüttelte den Kopf. »Nichts. So weit es die imperialen Aufzeichnungen angeht, existiert dieser Begriff nicht einmal.«

»Was bringt Sie drauf, dass er es doch tut?«

Tierce sah ihm unverwandt in die Augen. »Weil ich ihn Thrawn einmal an Bord der Schimäre erwähnen hörte– im Zusammenhang mit dem totalen Sieg des Imperators.«

Plötzlich schien es im Raum sehr kalt zu werden. »Sie meinen eine Art Superwaffe?«, fragte Disra vorsichtig. »Ein neuer Todesstern oder Sonnenhammer?«

»Ich weiß es nicht«, antwortete Tierce. »Ich glaube aber nicht. Superwaffen entsprachen mehr dem Stil des Imperators oder Admiral Daalas, aber nicht dem Thrawns.«

»Und er ist sehr gut ohne sie ausgekommen«, räumte Disra ein. »Wenn man sich die Sache durch den Kopf gehen lässt, so schien er stets mehr an Eroberungen denn an Massenvernichtung interessiert. Außerdem, falls eine neue Superwaffe irgendwo existierte, hätten die Rebellen sie mittlerweile bestimmt gefunden.«

»Höchst wahrscheinlich«, erwiderte Tierce. »Bedauerlicherweise können wir da nicht ein für alle Mal sicher sein. Sind Sie bei ihren ausgedehnten Forschungen über die Geschichte Thrawns zufällig auf die Namen Parck und Niriz gestoßen?«

»Parck war der imperiale Captain, der Thrawn auf einem verlassenen Planeten am Rand der Unbekannten Regionen gefunden und zum Imperator zurückgebracht hat«, erklärte Disra. »Niriz war der Captain des imperialen Sternzerstörers Admonitor, der Thrawn ein paar Jahre später während einer angeblichen kartografischen Expedition wieder in die Unbekannten Regionen befördert hat.«

»Angeblich?«

Disra rümpfte die Nase. »Man muss nicht besonders aufmerksam zwischen den Zeilen lesen, um zu begreifen, dass Thrawn sich in der Politik am imperialen Hof versucht und dabei die Finger verbrannt hat. Ganz gleich, wie man das damals nannte, seine Rückkehr in die Unbekannten Regionen kam einem Exil gleich. Schlicht und ergreifend.«

»Ja, das war seinerzeit auch die allgemeine Auffassung unter den Ehrengardisten«, sagte Tierce nachdenklich. »Ich frage mich heute bloß, ob nicht noch mehr dahinter steckte. Gleichwohl, der entscheidende Punkt ist, dass weder Parck noch Niriz– auch nicht die Admonitor– jemals in den offiziellen Dienst für das Imperium zurückkehrten. Nicht mal, als Thrawn selbst zurückkam.«

Disra hob die Schultern. »Im Kampf gefallen?«

»Oder sie kehrten zurück und verstecken sich irgendwo«, meinte Tierce. »Möglicherweise bewachen sie diese Hand von Thrawn.«

»Die was wäre?«, wollte Disra wissen. »Sie sagen, es handele sich um keine Superwaffe. Um was aber dann?«

»Ich habe nicht behauptet, dass es sich nicht um eine Superwaffe handelt«, widersprach Tierce. »Ich habe lediglich gesagt, dass Superwaffen nicht Thrawns Stil waren. Ich persönlich erkenne nur zwei wahrscheinliche Möglichkeiten. Haben Sie jemals von einer Frau namens Mara Jade gehört?«

Disra kramte in seinem Gedächtnis. »Ich glaube nicht.«

»Sie arbeitet gegenwärtig für den Schmugglerboss Talon Karrde«, erklärte Tierce. »Doch zur Blütezeit des Imperiums war sie eine der besten Undercover-Agentinnen des Imperators, und ihr Titel lautete Die Hand des Imperators.«

Die Hand des Imperators. Die Hand von Thrawn. »Interessante Vorstellung«, sagte Disra nachdenklich. »Aber wenn diese Hand eine Person ist, wo war er oder sie all die Jahre?«

»Vielleicht auch untergetaucht«, meinte Tierce. »Die zweite Möglichkeit ist jedoch noch faszinierender. Erinnern Sie sich daran, dass Thrawn, abgesehen von allem anderen, ein herausragender Stratege war. Was würde seinem Stil mehr entsprechen, als einen großen Plan zurückzulassen, der seinen Sieg garantieren soll?«

Disra schnaubte. »Der nach zehn Jahren imperialer Rückzugsgefechte vollkommen nutzlos wäre.«

»Ich würde das nicht so rasch abtun«, warnte Tierce. »Ein Stratege wie Thrawn betrachtet Schlachtpläne nicht allein nach Begriffen wie der Anzahl der Kriegsschiffe und den Stellungen der Vorposten; er bedenkt darüber hinaus das geopolitische Gleichgewicht, kulturelle und psychologische Blößen, historische Animositäten und Rivalitäten– alle denkbaren Faktoren. Faktoren, die höchstwahrscheinlich auch heute noch genutzt werden können.«

Geistesabwesend rieb Disra die Stelle seiner Hand, an der Tierce’ Tritt ihn getroffen hatte und der Blaster schmerzhaft mit der Haut kollidiert war.

Oberflächlich betrachtet war dies alles absurd. Und doch, er hatte die Geschichte von Thrawns Leistungen studiert und die Berichte über das Genie dieses Mannes gesehen. Aber konnte er wirklich einen Schlachtplan entworfen haben, der auch nach zehn Jahren und tausend Niederlagen noch Verwendung finden mochte? »Was ist mit dieser fünf Jahre währenden Kampagne, auf die ich in seinen Aufzeichnungen gestoßen bin?«, fragte er. »Gab es dort etwas, das mir entgangen ist?«

»Nein.« Tierce schüttelte den Kopf. »Ich habe mir das bereits genau angesehen. Es handelt sich dabei um nichts weiter als einen vorläufigen Entwurf seiner Pläne nach der Konfrontation bei Bilbringi. Falls die Hand von Thrawn wirklich eine umfassende Strategie ist, so hat er sie anderswo versteckt.«

»Bei Captain Niriz auf der Admonitor, meinen Sie?«, vermutete Disra.

»Vielleicht«, antwortete Tierce. »Oder aber der Endsieg liegt buchstäblich in der Hand einer bestimmten Person. Wie auch immer, es gibt dort draußen jemanden, der etwas besitzt, was wir haben wollen.«

Disra ließ ein dünnes Lächeln sehen. Plötzlich war alles so klar wie Transparistahl. »Und um diesen Jemand ans Licht zu locken, haben Sie beschlossen, unseren Köder ein wenig weiter auszuwerfen.«

Tierce senkte andeutungsweise den Kopf. »Unter den gegebenen Umständen, denke ich, war es das Risiko

wert.«

»Vielleicht«, murmelte Disra. »Das setzt natürlich voraus, dass das Ganze nicht bloß ein Haufen Geschwätz war.«

Tierces Mundwinkel zuckte. »Ich war mehrere Monate gemeinsam mit dem Großadmiral an Bord der Schimäre, Disra. Davor habe ich ihn fast zwei Jahre lang an der Seite des Imperators beobachtet. Und niemals während all der Zeit habe ich ihn ein Versprechen geben hören, das er nicht fähig war einzuhalten. Wenn er gesagt hat, die Hand von Thrawn ist der Schlüssel zum Endsieg, dann ist das auch so. Darauf können Sie sich verlassen.«

»Dann lassen Sie uns darauf hoffen, dass, wer auch immer diesen Schlüssel in Händen hält, sich zeigt, bevor Coruscant nervös genug wird, um etwas zu unternehmen«, sagte Disra. »Womit fangen wir an?«

»Sie bereiten sich zunächst einmal darauf vor, die Kroctari als Angehörige des Imperiums willkommen zu heißen«, entgegnete Tierce. Er legte Disras Blaster auf den Tisch, zog eine Datenkarte aus seiner Hemdbluse hervor und platzierte sie neben der Waffe. »Hier haben Sie eine kurze Übersicht über die Rasse im Allgemeinen und Lord Superior Bosmihi im Besonderen«, fuhr er fort und bewegte sich in Richtung Ausgang. »Ich fürchte, das ist das gesamte Datenmaterial, das wir an Bord hatten.«

»Das wird genügen«, gab Disra zurück, trat an den Tisch und hob die Datenkarte auf. »Wo gehen Sie hin?«

»Ich dachte, ich schließe mich Captain Dorja an, wenn er die Delegation aus dem Hangar geleitet«, antwortete Tierce. »Ich freue mich schon darauf, Ihr Verhandlungstalent in der Praxis zu erleben.«

Ohne eine Entgegnung abzuwarten, trat er durch die Tür und war verschwunden. »Und darauf zu sehen, ob der imperiale Ehrengardist und der Schwindler den Mufti noch brauchen«, brummte Disra vernehmlich hinter ihm her.

Wahrscheinlich. Aber das war schon in Ordnung so. Sollte er ihn doch beobachten– sollte Flim ihn beobachten, wenn es diesem gefiel. Er würde es ihnen schon zeigen. In dem Moment, da die kroctarianische Delegation wieder nach Hause flog, würden sie beide vollkommen davon überzeugt sein, dass Disra nicht bloß ein müder alter Politiker war, dem sein brillanter Plan irgendwie entglitten war. Er war ein unerlässlicher Teil dieses Triumvirats, ein Teil, der nicht einfach so im Hintergrund verschwinden würde. Vor allem dann nicht, wenn sie die Garantie für den Endsieg beinahe in Händen hielten.

Er hatte das hier begonnen; und beim Blut des Imperators, er würde bis zum Ende dabeibleiben.

Er schob die Datenkarte in seinen Datenblock, verstaute den Blaster wieder in dem verborgenen Holster und begann zu lesen.

Von der Brücke des imperialen Sternzerstörers Tyrannic aus waren keine Planeten zu erkennen. Keine Planeten, keine Asteroiden, keine Raumschiffe, keine Sterne. Nichts als vollkommene eintönige Schwärze.

Mit Ausnahme eines einzelnen Punktes. An Steuerbord, kaum sichtbar für Captain Nagol, befand sich eine kleine, schmutzig weiße Scheibe: der winzige Ausschnitt des Kometen, neben dem die Tyrannic sich durch den Raum bewegte und der durch das Tarnfeld des Raumers lugte.

Sie flogen nun schon seit Monaten auf diese Weise: vollkommen blind und taub für den Rest des Universums jenseits ihrer insularen Existenz.

Nalgol sah darin indes kein echtes Problem. Er hatte, als er noch ein Kadett gewesen war, Dienst auf einem der abgelegensten Horchposten des Imperiums geschoben, und die schlichte Tatsache, dass es da draußen nichts gab, das er betrachten konnte, machte ihm nichts aus. Doch nicht jedes Mitglied der Mannschaft war so abgebrüht wie er. Die Trainingsräume für die Kampfübungen waren in diesen Tagen dreifach belegt, und er hatte Gerüchte gehört, denen zufolge einigen der Piloten, welche die Erkundungsschiffe flogen, hohe Bestechungssummen angeboten worden waren, damit sie ein oder zwei Passagiere auf ihre Ausflüge in den Raum jenseits der Finsternis mitnahmen.

Auf dem Höhepunkt der Macht des Imperiums waren die Besatzungen der Sternzerstörer die Elite der Galaxis gewesen. Doch dieser Ruhm lag lange zurück; und wenn nicht bald etwas geschah, würde Nalgol sich mit einem ernsten Personalproblem herumschlagen müssen.

Draußen leuchtete im oberen Backbordquadranten ein strahlend heller Blitz auf. Relativ strahlend zumindest: der Rückstrahl eines ihrer Erkundungsschiffe, das gewissenhaft so präpariert worden war, dass es wie ein alter Minenschlepper aussah. Nalgol sah zu, wie der Raumer eine Kehre beschrieb, um anschließend unter dem wie eine Pfeilspitze geformten Rumpf der Tyrannic in einem Hangar zu verschwinden.

Nein, die unablässige Schwärze konnte ihm nichts anhaben. Trotzdem musste er zugeben, dass es ein gutes Gefühl gewesen war, für einen Moment einen Blick hinauszuwerfen.

Er hörte Schritte auf der Kommandogalerie neben ihm. »Vorläufiger Bericht von Erkundung zwei, Sir«, meldete der Erste Aufklärungsoffizier Oissan mit einer Stimme, die sich für Nalgol stets so anhörte, als würde jemand mit den Lippen schnalzen. »Die Anzahl der Kriegsschiffe um Bothawui ist auf 56 angewachsen.«

»56?«, wiederholte Nalgol, griff nach dem Datenblock des anderen und überflog das Zahlenwerk. Falls er sich an das Ergebnis der gestrigen Erkundungsflüge richtig erinnerte… »Vier weitere Raumschiffe der Diamala?«

»Drei Schiffe der Diamala, eines der Mon Calamari«, berichtete Oissan. »Sie sind wahrscheinlich dort, um sich den sechs Opquis-Schiffen entgegenzustellen, die vor zwei Tagen ankamen.«

Nalgol schüttelte in wortlosem Erstaunen den Kopf. Er hatte von Beginn an insgeheim ernsthafte Bedenken gegen diese Mission gehegt– die Vorstellung, dass die Heimatwelt der Bothans ein Fokus für irgendwelche militärische Aktivitäten werden könnte, ganz zu schweigen von einer Konfrontation dieses Ausmaßes, war ihm auf den ersten Blick grotesk vorgekommen. Doch Großadmiral Thrawn hatte diesen Plan offenbar selbst entwickelt, und er sollte verflucht sein, wenn das alte Rotauge nicht Recht behielt.

»Sehr gut«, wandte er sich an Oissan. »Ich verlange den vollständigen schriftlichen Bericht von Erkundung zwei binnen zwei Stunden.«

»Verstanden, Captain.« Oissan schien zu zögern. »Ich will mich ja nicht in hochrangige Angelegenheiten einmischen, Sir, aber irgendwann werde ich wissen müssen, was dort draußen vorgeht, wenn ich meiner Aufgabe angemessen nachkommen soll.«

»Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Colonel«, erwiderte Nalgol offen. »Aber ich weiß selbst nicht allzu viel.«

»Aber Sie haben eine spezielle Einweisung von Großadmiral Thrawn erhalten, in Mufti Disras Palast, nicht wahr?«, hakte der andere nach.

»Das kann man kaum als Einweisung bezeichnen«, antwortete Nalgol. »Er hat uns im Grunde nur unsere Aufgaben mitgeteilt und uns angewiesen, ihm zu vertrauen.« Er nickte in Richtung des Kometen und der beiden anderen Sternzerstörer, die getarnt an dessen Seiten flogen. »Unsere Rolle ist ganz einfach: Wir warten ab, bis all die Raumschiffe da draußen sich gegenseitig ebenso zerstört haben, wie sie den Planeten in eine Trümmerwüste verwandeln werden– was gewiss geschehen wird; dann heben wir unsere Tarnung auf und erledigen sie.«

»Die ›Erledigung‹ von Bothawui wird wirklich ein Kunststück werden«, bemerkte Oissan trocken. »Ich bezweifle nämlich, dass die Bothans mit ihrem planetaren Schildsystem geizen werden. Hat Thrawn irgendeine Vorstellung geäußert, wie er damit fertig werden will?«

»Nicht mir gegenüber«, entgegnete Nalgol. »Aber unter den gegebenen Umständen neige ich zu der Annahme, dass er weiß, was er tut.«

»Das will ich hoffen«, brummte Oissan. »Ich frage mich allerdings, wie er all diese Schiffe dazu gebracht hat, so aufeinander loszugehen.«

»Höchstwahrscheinlich beantwortet das Gerücht diese Frage, das Ihre Randkontakte Ihnen, kurz bevor wir uns tarnten, zugetragen haben«, erwiderte Nalgol. »Die Sache über eine Gruppe Bothans, die in die Verwüstung von Caamas verwickelt gewesen sein soll.«

»Das scheint mir kaum etwas zu sein, worüber man sich sonderlich aufregen könnte«, schnaubte Oissan. »Vor allem nicht nach so langer Zeit.«

»Nichtmenschen regen sich bei den seltsamsten Anlässen auf«, erinnerte Nalgol ihn und spürte, wie seine Mundwinkel vor Verachtung bebten. »Und angesichts dessen, was dort draußen vorgeht, würde ich sagen, Thrawn hat den Finger genau in die richtige Wunde gelegt, um ihnen weh zu tun.«

»Sieht ganz so aus«, räumte Oissan ein. »Und woher sollen wir wissen, wann wir die Tarnung aufgeben und angreifen müssen?«

»Ich schätze, eine voll entbrannte Raumschlacht wird nicht zu übersehen sein«, antwortete Nalgol trocken. »Wie dem auch sei, Thrawns letzte Nachricht, ehe wir das Tarnfeld aktivierten, lautete, dass schon bald ein imperiales Kommandoteam auf Bothawui eintreffen und uns mit Daten versorgen würde.«

»Das wird uns von Nutzen sein«, sagte Oissan nachdenklich. »Wer Thrawn kennt, weiß natürlich, dass er die Schlacht wahrscheinlich für den Zeitpunkt geplant hat, an dem der Komet sich Bothawui am weitesten genähert hat, damit wir von der größtmöglichen Überraschung profitieren. Aber bis dahin vergeht noch etwa ein Monat.«

»Das macht Sinn«, stimmte Nalgol zu. »Obwohl ich nicht die geringste Ahnung habe, wie er sie dazu kriegen will, einem so engen Zeitplan zu folgen.«

»Ich auch nicht.« Oissan lächelte dünn. »Das ist vermutlich der Grund dafür, weshalb er Großadmiral ist und wir nicht.«

Nalgol erwiderte das Lächeln. »Bestimmt«, sagte er, und mit diesem Eingeständnis schien eine weitere Schicht seiner persönlichen Zweifel zu schmelzen. Ja, Thrawn hatte sich in der Vergangenheit bewährt. Viele, viele Male. Wie auch immer sein Zauber wirken mochte, er hielt anscheinend noch immer an.

Unter der Führung von Thrawns Genie stand das Imperium davor, einen Teil seines Besitzes wiederzuerlangen. Und das war alles, was Nalgol wirklich interessierte.

»Danke, Colonel«, sagte er und reichte dem anderen den Datenblock. »Sie können sich wieder Ihren Pflichten widmen. Aber bevor Sie dies tun, möchte ich, dass Sie gemeinsam mit der Flugleitung prüfen, ob wir unsere Erkundungsflüge auf zwei pro Tag erhöhen können, ohne unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen.«

»Jawohl, Sir«, antwortete Oissan mit einem neuen dünnen Lächeln. »Immerhin wollen wir unseren großen Auftritt nicht verpassen.«

Nalgol wandte sich ab, um abermals in die Schwärze zu starren. »Wir werden ihn nicht verpassen«, versprach er leise. »Auf keinen Fall.«

2

Irgendwo in den verborgenen Tiefen seines Geistes entstand ein beharrliches Trillern, und Luke Skywalker fuhr mit einem Ruck aus der Jedi-Hibernationstrance auf. »Schon gut, R2«, wandte er sich an den Droiden, während er sich aus der Koje rollte und einen Augenblick damit zubrachte, sich zu orientieren. Richtig, er befand sich an Bord von Mara Jades Raumer, der Jades Feuer, und raste auf das Nirauan-System zu– jenes System, in dem Mara vor beinah zwei Wochen verschollen war. »Schon gut, ich bin wach«, fügte er hinzu, streckte die Finger und Zehen und behob die Trockenheit im Mund. »Sind wir bald da?«

Der Droide zwitscherte eine Bestätigung, während Luke mühsam in seine Stiefel fuhr; das Zwitschern wurde aus der Kanzel zurückgegeben. Das Echo kam von Maras V-Eins-Pilotendroiden, der die Feuer geflogen hatte, seit Luke und R2-D2 bei dem Treffpunkt nahe Duroon an Bord gekommen waren, und der sich seitdem strikt weigerte, einen von ihnen auch nur in die Nähe der Kontrollen des Schiffs zu lassen.

Eine übertriebene Vorsicht, die bald ein Ende finden würde. »R2, mach dich auf den Weg in die Andockbucht und überzeuge dich davon, dass der X-Flügler flugbereit ist«, instruierte er den kleinen Droiden, während er sich selbst in die Kanzel begab. »Ich werde uns derweil näher heranbringen.«

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