Star Wars™: Flucht ins Ungewisse - Kevin J. Anderson - E-Book

Star Wars™: Flucht ins Ungewisse E-Book

Kevin J. Anderson

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Beschreibung

Der Krieg gegen das Imperium geht weiter

Seit dem Sieg der Rebellen-Allianz über den Imperator und der Zerstörung des zweiten Todessterns sind sieben Jahre vergangen. Luke Skywalker ist mit der Gründung einer Jedi-Akademie beschäftigt. Auf dem Planeten Eol Sha gerät er in eine Falle. Der Krieg geht weiter - gegen einen schlimmeren Feind hat die Neue Republik noch nie gekämpft ...

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Seitenzahl: 524

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KEVIN J. ANDERSON

FLUCHTINSUNGEWISSE

Roman

Der Krieg der Sterne geht weiter

Aus dem Amerikanischen

von Thomas Ziegler

WILHELMHEYNEVERLAG

MÜNCHEN

www.diezukunft.de

Widmung

Für meine Verlegerin BETSYMITCHELL,

die mir die Möglichkeit bot, in diesem gewaltigen

und vergnüglichen Universum zu spielen,

und die mir half, mein Werk in die bestmögliche Form zu bringen.

Danksagungen

An Lucy Autrey Wilson von Lucasfilm Licensing, die eine Million verschiedene Dinge gleichzeitig im Auge behielt und neue Vorschläge schneller vorbrachte, als ich die alten umsetzen konnte; meine Frau Rebecca für ihre Hilfe beim Ausbrüten neuer Ideen und ihr scharfes Auge beim Redigieren– und ihre Liebe; Bill Smith für seine Hinweise und das unschätzbar wertvolle KRIEGDERSTERNE-Quellenmaterial von West End Games; Ralph McQuarrie für seine wilden Ideen und seinen Einfallsreichtum, der mehr als nur eine Lawine von Möglichkeiten losgetreten hat; und die anderen KRIEGDERSTERNE-Autoren Tom Veitch, Dave Wolverton, Timothy Zahn und Kathy Tyers, die mir geholfen haben, meine Geschichte mit ihren abzustimmen.

1

Die Ballung Schwarzer Löcher griff mit Klauen aus Schwerkraft nach dem Millennium Falken und zog ihn näher an sich heran. Selbst im gefleckten Nebel des Hyperraums konnte Han Solo die riesige Verzerrung als bläulichen Strudel erkennen, der versuchte, sie in die Unendlichkeit zu saugen.

»He, Chewie! Meinst du nicht auch, dass wir zu nah sind?« Er starrte den Navcomputer des Falken an und wünschte, einen Kurs gewählt zu haben, der sie in einer sicheren Entfernung am Schlund vorbeigeführt hätte. »Was glaubst du eigentlich, was das hier ist, eine alte Schmuggelmission? Diesmal brauchen wir uns nicht zu verstecken.«

Chewbacca an seiner Seite sah enttäuscht drein und grollte eine Entschuldigung, wobei er mit seinen haarigen Pfoten in der stickigen Luft des Cockpits herumwedelte.

»Ja, wir sind diesmal wirklich in offizieller Mission unterwegs. Kein Herumschleichen mehr. Also benimm dich entsprechend, okay?«

Chewbacca stöhnte eine skeptische Antwort und wandte sich wieder seinen Navigationsdisplays zu.

Han spürte den Drang, wieder zu seinen alten Lastern zurückzukehren, so wie damals, als er auf der anderen Seite des Gesetzes gestanden hatte, und, von imperialen Scoutschiffen gejagt, Gewürze schmuggelte. Als sein Leben noch frei und unbeschwert gewesen war.

Bei einer dieser tollkühnen Missionen hatten er und Chewbacca praktisch die Bauchwandung des Falken abrasiert, als sie eine Abkürzung genommen und näher an der Schlund-Ballung aus Schwarzen Löchern vorbeigeschrammt waren als je ein Schiff zuvor. Vernünftige Piloten mieden das Gebiet und nahmen Umwege in Kauf, um den Schwarzen Löchern auszuweichen. Aber die Geschwindigkeit des Falken hatte sie sicher auf die andere Seite gebracht und die Strecke nach Kessel auf unter zwölf Parsecs schrumpfen lassen. Trotzdem hatte diese »todsichere« Mission ein katastrophales Ende genommen; Han hatte seine Ladung Gewürze gerade noch über Bord werfen können, ehe sie von den Imperialen geentert worden waren.

Diesmal jedoch kehrte Han unter anderen Umständen nach Kessel zurück. Seine Frau Leia hatte ihn zu einem offiziellen Vertreter der Neuen Republik ernannt, einer Art Botschafter also, auch wenn es sich dabei um einen Titel ehrenhalber handelte.

Aber selbst ein Ehrentitel hatte seine Vorteile. Han und Chewbacca mussten nicht länger Scoutschiffen ausweichen oder planetare Sensornetze unterfliegen oder die geheimen Hohlräume unter den Deckplatten benutzen. Han Solo befand sich in der unwahrscheinlichen und irritierenden Position einer Respektsperson. Ein anderes Wort gab es nicht dafür.

Doch Hans neue Verantwortungen waren nicht nur kuriose Ärgernisse. Er war mit Leia verheiratet– wer hätte sich das vorstellen können?– und hatte drei Kinder.

Han lehnte sich in seinem Pilotensessel zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Er gestattete sich ein wehmütiges Lächeln. So oft wie möglich hatte er die Kinder in ihrer schützenden Isolation auf dem Geheimplaneten besucht, und in einer Woche sollten die Zwillinge nach Coruscant heimkehren. Anakin, das dritte kleine Baby, erfüllte ihn jedes Mal mit Staunen, wenn er es an den winzigen Rippen kitzelte und sah, wie ein vergnügter Ausdruck auf dem Gesicht des Säuglings erschien.

Han Solo, eine Vaterfigur? Leia hatte vor langer Zeit einmal gesagt, dass sie »nette Männer« mochte– und genau das war es, was aus Han geworden war!

Er bemerkte, dass ihn Chewbacca aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Verlegen setzte sich Han gerade hin und studierte die Kontrollen. »Wo sind wir? Dieser Sprung müsste doch gleich zu Ende sein.«

Chewie brummte eine Bestätigung und griff dann mit einer haarigen Pfote nach den Hyperraumkontrollen. Der Wookiee verfolgte den Countdown an seinem Kontrollpult; im richtigen Moment riss er an dem Hebel, der sie in den Normalraum zurückstürzen ließ. Die gefleckten Farben des Hyperraums verwandelten sich in Sternlinien, begleitet von einem Dröhnen, das Han mehr spürte als hörte; dann umgab sie der erwartete Gobelin aus Sternen.

Das Spektakel des Schlundes hinter ihnen erinnerte an ein grelles Fingergemälde, als ionisiertes Gas in die zahlreichen Schwarzen Löcher stürzte. Direkt vor dem Falken sah Han das blauweiße Leuchten von Kessels Sonne. Als das Schiff beidrehte, um parallel zur Ekliptik zu gehen, kam Kessel selbst in Sicht, kartoffelförmig und zottelig von den flusigen Ausläufern seiner entweichenden Atmosphäre, umkreist von einem großen Mond, der früher eine Garnison imperialer Truppen beherbergt hatte.

»Zielgenau geflogen, Chewie«, lobte Han. »Ich übernehme jetzt die Kontrollen.«

Kessel erinnerte, wie er seiner Umlaufbahn folgte, an ein Gespenst, zu klein, um aus eigener Kraft seine Atmosphäre zu halten. Gewaltige Umwandlerfabriken lösten Sauerstoff und Kohlendioxid aus dem rohen Gestein, so dass die Bewohner im Freien mit einfachen Atemmasken überleben konnten, ohne geschlossene Schutzanzüge tragen zu müssen. Ein großer Teil der frisch erzeugten Atmosphäre entwich in den Weltraum und wehte hinter dem kleinen Planeten wie der Schweif eines mächtigen Kometen her.

Chewbacca bellte eine knappe, näselnde Bemerkung, Han nickte. »Ja, von hier oben sieht er großartig aus. Eine Schande, dass aus der Nähe betrachtet alles anders ist. Ich habe diesen Planeten nie gemocht.«

Kessel gehörte zu den wichtigsten gewürzproduzierenden Planeten und war sowohl ein Zentrum intensiver Schmuggleraktivitäten als auch der Sitz eines der härtesten Gefängnisse der Galaxis. Das Imperium hatte die Gewürzproduktion bis auf die geringen Mengen kontrolliert, die die Schmuggler unter der Nase der Imperialen gestohlen hatten. Aber nach dem Sturz des Imperators hatten die Schmuggler und die Gefangenen in der imperialen Strafanstalt den Planeten übernommen und dann, während der Feldzüge Großadmiral Thrawns und dem Wiederaufstieg des Imperiums, alles getan, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, und auf verschiedene Hilfeersuchen keine Reaktion gezeigt.

Ein tiefes Grollen rumpelte in Chewies Kehle. Han seufzte und schüttelte den Kopf. »Hör zu, ich bin auch nicht glücklich darüber, dorthin zurückzukehren, Alter. Aber die Dinge haben sich geändert, und wir sind die besten Leute für diesen Job.«

Nach dem Ende des Bürgerkriegs hatte die Neue Republik ihre Stellung auf Coruscant gefestigt, aber überall kämpften versprengte Einheiten imperialer Kriegsschiffe gegeneinander, und es wurde Zeit, wieder Verhandlungen aufzunehmen. Besser, sie auf unsere Seite zu ziehen, als zuzulassen, dass sie sich an den Meistbietenden verkaufen, dachte Han, obwohl sie das wahrscheinlich ohnehin tun werden. Als Vertreterin der neuen Schmugglervereinigung hatte Lukes alte Widersacherin Mara Jade versucht, Kontakt mit Kessel aufzunehmen, und war rundweg abgewiesen worden.

Der Millennium Falke näherte sich Kessel und setzte die Achterdüsen ein, um sich der Geschwindigkeit des Planeten anzupassen und in die Umlaufbahn einzuschwenken. Han verfolgte auf den Scannerschirmen der Steuerung den Anflug. »Einschwenken«, befahl er.

Chewbacca deutete fauchend auf die Schirme. Han senkte den Blick und sah die Reflexe, die sich bereits im Orbit um den Planeten befanden oder aus der Wolkendecke der Atmosphäre aufstiegen. »Dürften ein halbes Dutzend Schiffe sein. Wir sind zu weit weg, um die Typen zu bestimmen.«

Han tat Chewies unbehagliches Knurren mit einer Handbewegung ab. »Nun, dann sagen wir ihnen einfach, wer wir sind. Keine Sorge. Warum, glaubst du, hat Leia einen solchen Wirbel gemacht, um uns mit den richtigen diplomatischen ID-Signalen und sonstigem Schnickschnack auszurüsten?«

Er schaltete das Funkfeuer der Neuen Republik ein, das automatisch ihre Identifikation in Basic und mehreren anderen Sprachen abstrahlte. Zu seiner Überraschung änderten die orbitalen Schiffe gleichzeitig ihren Vektor und erhöhten die Geschwindigkeit, um den Falken abzufangen.

»He!«, schrie Han, und erst dann wurde ihm bewusst, dass er das Mikrofon noch nicht eingeschaltet hatte. Chewie brüllte. Han legte den Schalter um. »Hier ist Han Solo vom Schiff der Neuen Republik Millennium Falke. Wir kommen in diplomatischer Mission.« Seine Gedanken überschlugen sich, suchten verzweifelt nach Worten, die ihn als richtigen Diplomaten ausweisen würden. »Uh, geben Sie bitte Ihr Vorhaben auf.«

Die beiden nächsten Schiffe rasten heran, wurden zuerst zu scharfen Lichtpunkten, enthüllten dann ihre Umrisse. »Chewie, ich schätze, du fährst am besten unsere Bugdeflektorschilde hoch. Ich habe ein ungutes Gefühl bei der Sache.«

Er griff nach dem Kommunikationsschalter, während Chewie die Schilde hochfuhr, sah dann aber durch die vordere Sichtluke. Die beiden näherkommenden Schiffe schossen mit unglaublicher Geschwindigkeit auf sie zu und nahmen sie in die Zange. Der Anblick ihrer rechtwinkligen Solarzellenpaneele und des zentralen Cockpits verwandelte Hans Blut in Eiswasser.

TIE-Jäger!

»Chewie, komm her. Ich übernehme die Laserkanone.« Ehe der Wookiee antworten konnte, rutschte Han schon den Zugangsschacht zum Geschützturm hinauf. Er griff nach dem Kanoniersitz und versuchte, sich in dem neuen Gravitationsfeld zu reorientieren.

Die TIE-Jäger setzten zum Angriff mit zwei Spitzen an, hängten sich unter und über den Falken und feuerten mit ihren Lasern. Als das Schiff unter den Treffern erbebte, gelang es Han endlich, sich in den Kanoniersitz zu schwingen, nach den Sicherheitsgurten zu greifen und sich anzuschnallen. Eins der angreifenden Schiffe raste über ihn hinweg, und die Sensorzellen des Falken heulten unter dem Dröhnen der Zwillingsionentriebwerke des TIE-Jägers auf. Die Feindmaschine feuerte erneut, aber die Strahlen zerfaserten harmlos im Weltraum.

»Chewie, Ausweichmanöver! Keine gerade Flugbahn!« Der Wookiee brüllte irgendetwas von unten herauf, und Han schrie zurück. »Ich weiß es nicht– du steuerst, du musst dir was einfallen lassen!« Offensichtlich hatte man auf Kessel nicht den roten Teppich für sie ausgerollt. Hatte eine Splittergruppe des Imperiums den Planeten übernommen? Wenn ja, dann musste Han sofort Coruscant darüber informieren.

Inzwischen näherten sich weitere Schiffe, und irgendwie hatte Han nicht den Eindruck, dass sie ihnen zu Hilfe kommen wollten. Vor ihm beschrieben die beiden TIE-Jäger einen engen Hundertachtziggradbogen und setzten zum zweiten Angriff auf den Falken an.

Aber diesmal war Han angeschnallt und hatte die Lasergeschütze hochgefahren. Auf seinem Display erschien ein TIE-Jäger als digitalisiertes Ziel und wurde größer. Das Feindschiff kam näher und näher, Han verstärkte seinen Griff um den Feuerhebel und wusste, dass der TIE-Pilot dasselbe tat. Er wartete, spürte Schweiß in seinem Genick. Er registrierte, dass er den Atem anhielt. Noch eine Sekunde. Noch eine Sekunde. Das Zielkreuz fixierte den Steuerbordflügel des Jägers.

In dem Moment, als Han den Feuerknopf drückte, ließ Chewbacca den Falken in einem Ausweichmanöver seitlich abschmieren. Die Laserstrahlen verfehlten ihr Ziel und zerfaserten vor den fernen Sternen. Der Schuss des TIE-Jägers ging ebenfalls vorbei, verschwand in der entgegengesetzten Richtung und kam seinem Kollegen gefährlich nahe.

Dem zweiten TIE-Jäger gelang es, seine Zielerfassung gerade noch rechtzeitig zu fokussieren, so dass seine beiden Schüsse über die Schilde des Falken sengten. Han hörte Funken über den Kontrollpulten knistern. Chewie grollte einen vorläufigen Schadensbericht: Achterschilde zusammengebrochen. Bugschilde noch immer stabil. Das bedeutete, dass sie die TIE-Jäger frontal angreifen mussten.

Als der erste TIE-Jäger herumschwenkte, um zur dritten Attacke anzusetzen, drehte Han seinen Geschützturm so weit wie möglich und starrte wieder auf den Zielerfassungsschirm. Diesmal würde er auf alle Finesse und Genauigkeit verzichten. Er würde den Mistkerl einfach aus dem Raum blasen. Seine Laser hatten volle Ladung, und er konnte sich ein paar Fehlschüsse erlauben, solange sich diese Schlacht nicht in die Länge zog.

Sobald das Zielkreuz das Abbild des Jägers überlagerte, schaltete Han auf volle Energie, drückte alle Feuerknöpfe und deckte die Flugbahn des heranrasenden Schiffes mit tödlichen Laserstrahlen ein. Das imperiale Schiff scherte aus, konnte seinen Kurs aber nicht schnell genug ändern und flog direkt in das Gewitter der Laserblitze.

Das Schiff verwandelte sich in eine feurige Blume aus explodierenden Treibstofftanks und entweichender Atmosphäre. Han und Chewbacca schrien gleichzeitig ihren Triumph hinaus. Aber trotz seiner Euphorie wollte Han nicht einfach dasitzen und sich selbst auf die Schulter klopfen.

»Knöpfen wir uns den anderen vor, Chewie.« Der zweite TIE-Jäger drehte in einem großen Bogen bei und nahm dann Kurs auf Kessel. »Schnell, ehe die Verstärkung eintrifft.«

Er fragte sich, ob er und Chewbacca nicht besser sofort umkehren und fliehen sollten. Aber ein Teil von ihm wollte nicht zulassen, dass irgendjemand auf den Millennium Falken schoss und ungeschoren davonkam.

Chewbacca erhöhte die Geschwindigkeit, so dass sich die Distanz zwischen dem Falken und dem TIE-Jäger verringerte. »Gib mir nur einen guten Schuss, Chewie. Einen guten Schuss.«

Er war mit einem nicht gekennzeichneten modifizierten leichten Frachter unterwegs– warum hatten die TIE-Jäger sie überhaupt angegriffen? Lag es am ID-Funkfeuer der Neuen Republik? Was ging auf Kessel vor? Leia würde sich hinsetzen und alle Details überdenken, die Möglichkeiten analysieren und zu Schlussfolgerungen gelangen. Durch ihre zahllosen diplomatischen Verpflichtungen entwickelte sie sich mit jedem Tag mehr zur Denkerin und versuchte, die Probleme durch Verhandlungen und Verträge zu lösen. Aber eine politische Lösung funktionierte nicht bei einem imperialen TIE-Jäger, der das Feuer eröffnete.

Ein weiteres Schiff raste von hinten heran, während sie den TIE-Jäger nach Kessel jagten. Han gab ein paar Feuerstöße aus seinem Laser ab, aber alle verfehlten ihr Ziel; dann richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Schiff, das sie verfolgte. Der Falke hatte am Heck keine funktionierenden Schilde. Von unten rief Chewbacca etwas herauf; und auf Han wartete die zweite Überraschung dieses Tages. »Ich sehe es, ich sehe es!«

Ein X-Flügler raste von hinten heran und schloss langsam zum Falken auf, während sie sich Kessel näherten. Han gab einen weiteren ungezielten Schuss auf den TIE-Jäger ab. Selbst aus der Entfernung machte der X-Flügler einen alten und zusammengeflickten Eindruck, als hätte er zahllose Reparaturen hinter sich.

»Chewie, nimm Verbindung mit dem X-Flügler auf und sag ihm, dass wir für jede Hilfe dankbar sind, die er uns geben kann.« Han drückte den Rücken gegen die Lehne des Kanoniersitzes und konzentrierte sich wieder auf sein Ziel.

Der flüchtende TIE-Jäger drang in den fahlen Atmosphärenschweif hinter dem Planeten ein. Han konnte einen glühenden Streifen erkennen, als das mit hoher Geschwindigkeit fliegende Schiff das Gas ionisierte.

Dann eröffnete der X-Flügler hinter ihnen das Feuer auf den Falken. Die Laser landeten einen Volltreffer und verbrannten die Sensorschüssel an der Oberseite des Schiffes.

Han und Chewie schrien durcheinander, verzweifelt nach einem Ausweg suchend. Chewbacca brachte den Falken in einem flachen Sturzflug näher zur Atmosphäre Kessels.

»Beidrehen! Beidrehen!« Sie mussten ihre ungeschützte Achtersektion aus der Schusslinie des X-Flüglers bringen.

Der X-Flügler feuerte erneut und brachte die Metallwandung des Falken zum Schmelzen. Alle Lichter im Schiff erloschen. Als er merkte, wie die Kabine bockte, wusste Han, dass sie einen ernsten Treffer abbekommen hatten. Er konnte bereits riechen, dass es irgendwo in den Unterdecks brannte. Die Notbeleuchtung flammte auf.

»Wir müssen von hier verschwinden!«

Chewbacca grollte das Wookiee-Äquivalent von: »Was du nicht sagst!«

Sie drangen in den Atmosphärenschweif ein und wurden plötzlich von dichten Gaspartikeln durchgeschüttelt, die über die Schiffswandung rieben. Um sie herum glühten erhitzte Gasstreifen in orangenem und blauem Licht. Der X-Flügler raste noch immer feuernd von hinten heran.

Hans Gedanken überschlugen sich. Sie konnten Kessel in einem engen Orbit umfliegen und sich von der Gravitation aus dem System katapultieren lassen. Die Ballung Schwarzer Löcher war so nah, dass niemand einen Sprung in den Hyperraum ohne vorherige genaue Berechnungen riskieren würde, und weder er noch Chewie würde ihnen die Zeit dazu geben.

Da die Sensorschüssel des Falken zerstört war, konnte Han nicht einmal einen Notruf senden oder versuchen, den verräterischen Piloten des X-Flüglers zu beschwatzen. Er konnte sich nicht einmal ergeben! Sie saßen wirklich in der Tinte. »Chewie, wenn du irgendwelche Vorschläge hast…«

Er verstummte, die Kinnlade fiel ihm nach unten. Denn genau in diesem Moment entdeckte Han, während sie Kessel umflogen, dass von dem Garnisonsmond Kampfschiffe in dicht aufeinanderfolgenden Wellen aufstiegen und einen Verteidigungsschirm bildeten, den der Millennium Falke niemals durchdringen konnte.

Er sah Hunderte von Schiffen aller vorstellbaren Größen und Typen, von gekaperten Kriegsschiffen bis zu gestohlenen Vergnügungskreuzern. Der zweite TIE-Jäger drehte scharf bei und schloss sich der übermächtigen Flotte an. Und alle kamen nun auf sie zugerast, in einem Gewitter aus Turbolaserblitzen, das wie ein Feuerwerk aussah. Trotz des zusammengeschusterten Eindrucks, den die Kessel-Flotte machte, verrieten Hans Sensoren, dass ihre Waffen funktionierten.

Der angreifende X-Flügler landete einen Volltreffer. Die Kabine erbebte.

Der Falke scherte steil nach oben aus, als Chewbacca versuchte, vor der heranrasenden Flotte zu fliehen. Han deckte den Schiffspulk mit Laserfeuer ein und verfolgte zufrieden, wie die Maschinensektion eines kleinen Z-95-Jägers in Flammen aufging. Der stumpfnasige Jäger löste sich von der angreifenden Flotte und trudelte in die Atmosphäre Kessels. Han hoffte, dass er abstürzte.

Als er erkannte, dass sie gegen diese erdrückende Übermacht keine Chance hatten, schwang sich Han in den Zugangsschacht des Geschützturms und rutschte hinunter ins Cockpit, um Chewbacca zu helfen.

Im gleichen Moment begann die Flotte sie einzukreisen. Der X-Flügler feuerte erneut und landete einen zweiten Volltreffer. Ein Feuersturm aus Laserstrahlen hüllte ihre Bugdeflektorschilde ein. Chewie warf den Falken von einer Seite zur anderen, aber das Ausweichmanöver erwies sich als nutzlos.

Han ließ sich gerade rechtzeitig in den Pilotensitz fallen, um zu sehen, wie die Kontrollanzeigen der Bugschilde erloschen. Heck und Bug waren jetzt ungeschützt.

Ein weiterer Treffer schüttelte sie durch, und Han prallte mit der Brust gegen das Kontrollpult. »Das war die Hauptantriebseinheit. Noch ein Treffer, und wir sind Raumschrott. Bring uns nach unten, Chewie. Bring uns in die Atmosphäre. Das ist unser einziger Ausweg.« Chewbacca wollte schon seine Zweifel anmelden, aber Han griff nach den Kontrollen und steuerte im Sturzflug Kessel an. »Es wird gleich ziemlich ungemütlich werden. Halt dich an deinem Pelz fest.«

Der Schwarm der angreifenden Schiffe wirbelte durch den Weltraum, als der Falke in die weiße Atmosphäre Kessels eindrang. Er pflügte bockend durch die Wolken, und Han hielt sich an seinem Sitz fest. Plötzlich spürte er die heftigen Windstöße, die durch die ins All entweichenden Luftmassen erzeugt wurden. Seine Kontrolltafeln und der Gestank aus der Hecksektion bestätigten Han, dass ihre Manövriermöglichkeiten minimal waren. Das Stöhnen seines Kopiloten verriet, dass der Wookiee zu derselben Erkenntnis gekommen war.

»Du musst es so sehen, Chewie. Wenn wir die Landung heil überstehen, werden unsere Pilotenfähigkeiten von einem Ende der Galaxis bis zum anderen Legende sein!«, sagte Han mit erzwungenem Humor. Ich wusste, ich hätte nicht nach Kessel zurückkehren sollen.

Der Falke fiel nach unten. Han und Chewbacca versuchten alles, um ihren Sturz zu verlangsamen und nicht in der dünnen Atmosphäre zu verglühen.

Kessels Hauptverteidigungsflotte schwenkte in die Umlaufbahn ein und setzte zu einem ordentlichen Landeanflug an. Ein schlankes, insektenhaftes Schiff, das Han als einen illegal gebauten Hornissen-Abfangjäger identifizierte, löste sich vom Pulk und stürzte dem Falken hinterher.

Chewbacca entdeckte ihn als erster. Das Schiff, aerodynamisch perfekt, glitt wie ein Vibromesser durch die Atmosphäre und ignorierte die Reibungshitze an seiner Hülle. Das Schiff feuerte gezielt auf die Manövrierdüsen des Falken und fügte ihm weitere Schäden zu.

»Wir stürzen doch schon ab!«, heulte Han. »Was wollen sie denn noch?« Aber er wusste es bereits. Sie wollten, dass der Falke beim Aufprall explodierte und die Insassen auslöschte. Han vermutete, dass es auch ohne Hilfe des Hornissen-Abfangjägers dazu kommen würde.

Während sie durch die Atmosphäre stürzten, erreichte der Falke eine der riesigen Atmosphärefabriken, einen himmelhohen Kamin auf der Oberfläche Kessels, wo mächtige Maschinen den Fels aufspalteten und die Gase in einem Zyklon aus atembarer Luft ausstießen.

Der Hornissen-Abfangjäger attackierte sie erneut. Der Falke schüttelte sich unter dem Streifschuss. Chewbacca machte ein grimmiges Gesicht. Seine Fänge blitzten, während er sich darauf konzentrierte, ihr Leben zu retten.

»Chewie, bring uns so nah wie möglich an den Kamin. Ich habe eine Idee.« Chewbacca jaulte auf, aber Han brachte ihn zum Schweigen. »Mach’s einfach, Alter.«

Als die Hornisse versuchte, an ihnen vorbeizuziehen, und die hochwirbelnden Wolken aus atembaren Gasen den Himmel verhüllten, riss Han das Schiff zur Seite. Der Hornissen-Abfangjäger setzte zu einem zweiten Versuch an, doch Han scherte wieder zur Seite aus und trieb die Hornisse in den brüllenden Wirbel der Luftströmungen.

Am empfindlichen Insektenflügel brach ein Querruder, und die Hornisse verschwand trudelnd im Zyklon. Andere Teile seiner Hülle lösten sich, als das Schiff zu entkommen versuchte, doch dabei nur noch tiefer in die Gefahrenzone geriet. Han stieß einen triumphierenden Schrei aus, denn das Schiff explodierte in Flammen, die vom Strudel der Atmosphärefabrik in Fetzen gerissen wurden.

Dann raste Kessels Oberfläche wie ein gigantischer Hammer auf sie zu.

Han kämpfte mit den Kontrollen. »Zumindest werden wir dank der neu installierten Repulsoraggregate eine weiche Landung hinlegen«, keuchte er.

Er griff nach dem Pult, hantierte an den Kontrollen. Chewbacca bellte ihm zu, sich zu beeilen. Han stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und aktivierte gleichzeitig die Repulsoraggregate.

Nichts.

»Was?« Er schlug wieder und wieder mit der Faust auf den Schalter, doch die Repulsoraggregate sprangen nicht an. »Ich hab sie doch gerade erst eingebaut!«

Han versuchte verzweifelt, den Falken zumindest halbwegs unter Kontrolle zu bringen, und schrie über den Lärm des tosenden Windes hinweg: »Okay, Chewie, ich bin definitiv offen für jeden Vorschlag!«

Aber Chewbacca bekam keine Gelegenheit zur Antwort, denn das Schiff schlug auf der zerklüfteten Oberfläche Kessels auf.

2

Die Türme von Imperial City reckten sich hoch über die dämmrige Oberfläche des Planeten Coruscant in den Himmel. Die Grundsteine der Türme befanden sich schon seit mehr als tausend Generationen an ihrem Platz, seit den Gründungstagen der Alten Republik. Im Lauf der Jahrtausende waren höhere und höhere Strukturen auf den alten, verfallenen Grundmauern errichtet worden.

Luke Skywalker trat auf die Fährenlandeplattform, die aus dem verwitterten, monolithischen Gesicht des ehemaligen imperialen Palastes herausragte. Windböen umfauchten ihn, und er schlug die Kapuze seiner Jedi-Robe zurück.

Er sah hinauf zum Himmel, dachte an die dünne Atmosphäreschicht, die Coruscant vor dem Weltraum schützte. Noch immer kreisten Raumschiffwracks in instabilen Umlaufbahnen, Trümmer aus erbitterten Schlachten, in denen die Allianz den Planeten der imperialen Kontrolle entrissen hatte, als der Bürgerkrieg zwischen den Überresten des Imperiums tobte.

Höher als die Spitzen der höchsten Türme reichten, glitten vogelähnliche Flederhabichte auf den Thermalströmungen, die aus den Schluchten der Stadt emporstiegen. Noch während er hochblickte, stürzte sich einer der Flederhabichte in den dunklen Spalt zwischen den uralten Gebäuden und tauchte einen Moment später mit etwas Zylindrischem und Tropfendem in den Klauen wieder auf– vielleicht eine Granitschnecke.

Luke übte sich in Geduld, indem er eine Jedi-Meditationstechnik einsetzte, um seine Unruhe zu vertreiben. Als junger Mann war er zappelig und ungeduldig gewesen, voller Unsicherheit. Aber Yoda hatte ihm neben so vielen anderen Dingen Geduld gelehrt. Ein wahrer Jedi-Ritter konnte solange warten, wie es notwendig war.

Der Senat der Neuen Republik tagte erst seit einer knappen Stunde, und er war wahrscheinlich immer noch mit weltlichen Themen beschäftigt. Luke wollte erst dazustoßen, wenn der Senat eine Weile debattiert hatte.

Unter ihm pulsierte das Leben in der gewaltigen Stadtlandschaft von Imperial City. Wenig hatte sich verändert, seit sie der Regierungssitz der Neuen Republik geworden war, nachdem sie dem Imperium und davor der Alten Republik als Hauptstadt gedient hatte. Das Regierungsgebäude, einstmals der Palast des Imperators Palpatine, bestand aus poliertem graugrünen Fels und spiegelndem Kristall. Es erhob sich funkelnd im dunstigen Sonnenlicht von Coruscant und überragte alle anderen Gebäude, selbst den angrenzenden Sitz des Senats.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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