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Wenn die Welt um einen herum immer verrückter wird, braucht man eine Prise Humor, um das alles zu verarbeiten. Das dachte sich auch Franz Lang und schrieb Gedichte, Kurzgeschichten und Sinnsprüche zu dem Wahnsinn unserer Zeit nieder, die nun in dem Buch "Storyteller, Plaudertaschen zum Einschlafen" vorliegen. Da geht es um einen Bauern, in Zeiten von Corona, der die Metzgerei mit einer Zahnarztpraxis verwechselt. Der bayrische Ministerpräsident sowie Inspektor Columbo und ein weiterer Hollywood Star, kommen zur Behandlung zu Frau Martina, der Physiotherapeutin und in Berlin erläutert "die Mutti" im typischen Dialekt ihre Gedanken zur Lage der Nation. Dabei ist alles immer gewürzt mit viel Humor und Sarkasmus, so dass überdies das Verweilen zwischen den Zeilen lohnt.
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Seitenzahl: 72
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.
Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.
Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.
© 2024 novum publishing
ISBN Printausgabe: 978-3-99130-408-1
ISBN e-book: 978-3-99130-409-8
Lektorat: Tobias Keil
Umschlagabbildungen: Franz Lang; Aleksandr Lysenko | Dreamstime.com
Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh
Innenabbildungen: Franz Lang
www.novumverlag.com
Ein dummer Mensch
Du weißt ja,
ich bin nur ein dummer Mensch
mit beschränkter Sicht.
Manchmal blicke ich zum Himmel
und sehe den Horizont nicht.
Du weißt ja,
manchmal erscheint alles klar und deutlich vor mir.
Ich schaue zu den Wolken
und bestaune rasende Sturmkohorten
Ich spüre die Kälte
und versuche zu begreifen.
Du weißt ja,
ich bin nur ein dummer Mensch.
Manchmal denke ich,
ohne Licht und Wärme
erstarrt das Leben.
Manche Menschen sind ohne Licht und Wärme.
Mich friert in ihrer Gegend.
Du weißt ja,
wie gierig und maßlos
und grenzenlos sie sind.
Ich erkenne in der Dunkelheit der Sterne,
wie diese Welt zerbricht.
Du weißt ja,
ich bin nur ein dummer Mensch.
Es interessiert die Leute nicht,
was manchmal ein dummer Mensch so Dummes spricht.
Ohrenschmaus
Herr Hennharter flüstert Frau Hennharter ins Ohr:
„Du bist meine liebe Hennharter Henn.“
Frau Hennharter haucht Herrn Hennharter ins Ohr:
„Du bist mein lieber Hennharter Harter.“
Relativitästheorie 1896
„Die Venus
schwimmt, dehnt und bebt
abhängig
von der Genitalgravitation.
Das steht praktisch wie theoretisch
in allgemeiner Relation.“
Bemerkte Herr Albert E. vergnügt zu seiner Frau,
bei nächtlich intimer Kopulationseruption.
Bonusmutti
Wer morgens befriedigt schmunzelt
und in die Unterhose brunzelt,
mittags gutgelaunt sein volles Nachthaferl bestaunt,
abends den nackten Popo schaukelt
und damit Abstraktgemälde an die Wände kleckert,
der macht seine geduldig brave Pflegemutti
alt, kaputt und langsam deppert.
Erste Worte
Seit Menschengedenken plapperten Babys
ihre ersten Worte:
Mama und Papa.
In Zukunft werden die Kids wohl brabbeln:
Mamazon und Papaypal.
Schlechtes Timing
Da startete er in Sachen Liebe wieder einen Annäherungsversuch.
Er traute sich und fragte die anscheinend nette Dame.
„Darf ich Sie mit meiner Liebe beglücken?“
Sie erwiderte:
„Besten Dank, aber ich stelle mich selber dumm genug an und brauche im Moment keinen idiotischen Blödmann.“
Er meinte darauf:
„Ähhhhhh, wissen Sie eigentlich, wer ich bin?“
„Ich glaube schon, Sie sind entweder der Ähhhhhh Sportler oder der Ähhhhhh Politiker.“
„Ähhhhhh, also wirklich, Gnädigste, Ähhhhhh.“
„Eben, Sie Ähhhhhh und belästigen Sie mich nicht mehr.“
Urknallmaschinerie
In jeder Galaxie im Universum
befindet sich ein großes
Schwarzes Loch.
Eines Tages verschlingen
diese Schwarzen Löcher
alle Sterne, Galaxien, Materie und Energie.
Übrig bleibt
ein unendlich großes Schwarzes Loch,
das sich selbst verschlingt,
bis zum nächsten Urknall.
Für Profis und Amateure
Die schwierigste Sportart ist:
über seinen eigenen Schatten zu springen.
Radio Eriwan
Frage an Radio Eriwan:
Hat man in Deutschland neue große Klöster erbaut, mit runden Kuppeln nebenan und ausgestattet mit modernsten Fahrzeugen, groß wie Scheunen, im dazugehörigen Fuhrpark?
Radio Eriwan antwortet:
Im Prinzip nein.
Hier handelt es sich um bäuerliche Anwesen, die im Sinne der industriellen Landwirtschaft die Ausmaße von Klosteranlagen erreicht haben.
Die benötigten Fahrzeuge und Geräte wurden entsprechend überdimensioniert angepasst.
Mit staatlicher Förderung plus reichlicher Subventionierung ernten die Bauern jährlich ihre Erträge und Profite und leisten einen bedeutenden Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung.
Durch das Investieren, wie Zukauf von Land, Maschinen, Bau neuer Hallen, setzt man sich außerdem für die erfolgreiche Fortsetzung der politisch gewollten, an Größenwahn anmutenden, industriellen Landwirtschaft ein.
Die dabei entstehenden Schäden an Natur, Tier, Mensch und Klima sind durch Gesetze und Verordnungen reguliert und werden von mächtigen Lobbyverbänden entsprechend kontrolliert.
Tarifangebot
In Zeiten leerer Kassen bei Bund und Kommunen hat bei der 3. Verhandlungsrunde des Öffentlichen Dienstes in Münchhausen der Innenminister ein neues Angebot unterbreitet.
So werden ab 1. 1. 2034 für alle Einkommensgruppen 10 % mehr Lohn und Gehalt angeboten. Der Tarifvertrag soll eine Gültigkeit von 10 Jahren haben.
Zusätzlich wird ein Inflationsausgleich steuerfrei geleistet, der in Form von 12 Gummibutterbrezen pro Jahr für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erbracht wird.
Der öffentliche Dienst soll dadurch leistungsstark und für zukünftige Bewerber attraktiv bleiben.
*Beim Inflationsausgleich hat sich ein Fehler im Schreiben eingeschlichen. Richtig muss es heißen, 12 Butterbrezen. Wir bitten, dies zu entschuldigen.
Spruch Nr. 1
Die Menschheit treibt es auf die Spitze bis zur Apokalypse.
Selbstverliebt?
Geistreiche, kreative, anspruchsvolle Kunst von höchster Qualität bleibt der Nachwelt als Zeitloses, wertvolles Werk erhalten.
Massenhaft individuelle Selbstverwirklichung als Kunstwerk zu präsentieren ist anscheinendfür sogenannte Künstler und für eine tolerante anspruchslos sinnfreie Öffentlichkeit von Bedeutung.
Bleibt aber zumeist als kurzlebige Mode und billiger Kitsch mit eitler Selbstdarstellung in Erinnerung.
Beim Zahnarzt
2021, Corona-Pandemie, Maskenpflicht
Rrrrrrrrrrring … Tock.
„Grüß Gott.“
„Hallo, bitte Ihre Maske aufsetzen, hallo, setzen Sie bitte Ihre Maske auf.“
„Ja … Kruzifix, jedes Mal vergesse ich die blöde Maske. Jetzt passt’s aber.“
„Haben Sie einen Termin, wie ist denn Ihr Name?“
„Mädel, ich möchte zwei warme Leberkässemmeln.“
„Wie bitte, was wollen Sie?“
„Mit schönen dicken Scheiben.“
„Ich denke, Sie sind hier an der falschen Adresse.“
„Habt ihr einen Senf, wenn’s geht, einen mittelscharfen.“
„Ich kann es nicht glauben, ich fass’ es nicht.“
„Und zum Trinken ein Bier, aber kein scharfes, ein alkoholfreies, weil ich mit dem Bulldog da bin, mit Anhänger. Ja Mädel komm, schick dich ein bisschen, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.
„Das darf doch nicht wahr sein, ich glaube es einfach nicht.“
„Kreizkruzifixhallelujasakrament, jetzt hab ich das depperte Hörgerät wieder vergessen einzuschalten. So, fertig, jetzt hör ich schon viel besser.“
„Guter Mann, ich glaube, Sie haben sich verlaufen.“
„Ach so, wie jetzt, wo bin ich denn hier?“
„Wir sind eine Zahnarztpraxis und keine Metzgerei. Sie sind beim Zahnarzt.“
„Ja, leck mich am Arsch, Herrschaftszeiten, das gibt’s doch gar nicht. Mädel, ich bin seit halb sieben in der Früh im Wald, wegen des Windwurfs und des Käferholzes. Ich hab etliche Bäume auf dem Anhänger und muss ins Sägewerk in die Säge. Was glaubst, wie mir schon der Magen knurrt, wie’s mich hungert“. “Herr Doktor könnten sie mal kommen.“
„Ich hab mitgehört, Samantha, der Herr kommt gleich dran.“
„Hallo Herr?“
„Irrwiesel Hansi, von Primsdobel. Ich bin der Hans, Servus.“
„Der Herr hat sich verlaufen.“
„Ja, nein, ich hab eh einen schlechten Geschmack im Maul, wegen des stinkenden Zahns und weh tut der mir auch noch, der Hundskrüppel, seit gut einem Jahr. Da schaun’s her … Herrschaft, immer die depperte Maske.“
„Kann’s schon sehn, Herr Primspopel. Sieht ja aus wie in einer Restmülltonne. Sie müssen ja schlimme Schmerzen haben. Das behandeln wir gleich.“
„Sag einmal, du, wer bist denn du überhaupt? Gehörst du zu dem Mädel?“
„Ich bin der Zahnarzt, Dr. Rainer Speichelschnalzer, Sie sind in meiner Praxis.“
„Ach so der Zahnarzt, ja leck mich doch die Welt am Arsch.“
„Samantha, bitte eine Betäubungsspritze vorbereiten.“
„Soll ich dem Herrn Semmel absagen, der hätte eh nur Nachschau.“
„Hab ich jetzt Semmel gesagt, ich mein den Herrn Holzwurm, nein, den Herrn Huber, bin schon ganz durcheinander.“
„Genau, mach das. Der Herr ist ein Notfall, wie mir scheint.“
„Herr Doktor, Beeilung. Ich bin mit dem Bulldog da und mit dem Anhänger und seit halb sieben in der Früh im Wald, wegen des Windwurfs und des Käferholzes. Das muss ins Sägewerk zur Säge. Was glaubst, wie mich schon hungert, Herr Doktor und dann noch der stinkende Zahn, der mir so weh tut.“
„So, jetzt machen Sie bitte mal den Mund auf, jetzt piekts gleich und nochmal. So das war’s schon. Es dauert noch ein wenig, bis es pelzig wird.“
„Ja wo bin ich gelandet, ich wollte doch nur zwei warme Leberkässemmeln und jetzt fuhrwerken Sie mir in der Goschen herum.“
„Samantha, da brauchen wir bitte noch einige Röntgenaufnahmen. Haben wir den Herrn in unserer Kartei?“
„Ich glaube nicht, ich meine, der Herr heißt Irrwiesel Hans und ist aus Primsdobel.
Er wollte sich eine Brotzeit kaufen, 2 warme Leberkässemmeln, schöne dicke Scheiben, mit mittelscharfen Senf, eine Flasche Bier, aber keine scharfe, sondern alkoholfrei.“
„Gut aufgepasst Samantha. Kommst du heute Mittag zufällig zum Metzger, ich hätte irgendwie Appetit auf warme Leberkässemmeln … haha war nur Spaß.“
„Herr Dokkta, wie schautf auf? Mir hängt daf Maul runbter und die Fpucke rinnbt mir in den Kragen.“
„Bin schon da.“
„Bitte jetzt den Mund weit aufmachen.“
Spruch Nr. 2
Es gibt für alles eine Steigerung.
Blind Date
Die Umarmung war fest und innig.
Der Kuss sehr zärtlich.
Er dauerte eine gefühlte Ewigkeit.
Dann machte es Pling.
Das Mädchen öffnete die Augen
und fing an zu schreien.
Oh mein Gott!
Was bist denn du für ein hässlicher Vogel.
Als Frosch hast du mir besser gefallen.
Gottesplan
Das Weltall entstand durch den Urknall
vor über 13,8 Milliarden Jahren.