Stressmanagement und Burnout-Prävention - Arthur Günthner - E-Book

Stressmanagement und Burnout-Prävention E-Book

Arthur Günthner

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Beschreibung

Wie können wir den vielfältigen Stressoren in unserer heutigen komplexen Lebenswelt widerstandsfähig begegnen? Wie können Patienten in ihrem tagtäglichen Leben wirkungsvoll unterstützt werden und wie lässt sich ein Burnout vorbeugen? Dieses praxisbezogene Behandlungsmanual ermöglicht ein professionell unterstütztes, individualisiertes Stressmanagement auf verhaltenstherapeutischer Grundlage. Nach einer Analyse der individuellen Lebenssituation auf der Mikro- und Makroebene enthält es die Erarbeitung und Umsetzung eines persönlichen Veränderungsplans nach verhaltenstherapeutischen Prinzipien. Umfangreiche Arbeitsmaterialien zum Download ermöglichen es Therapeuten, sich gezielt den individuellen Bedürfnissen der Patienten zu widmen und persönliche Veränderungen anzustoßen - wissenschaftlich fundiert und in der Praxis erprobt.

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Seitenzahl: 144

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Störungsspezifische Psychotherapie

Herausgegeben von

Anil Batra und Alexandra Philipsen

Weitergeführt von

Anil Batra und Fritz Hohagen

Begründet von

Anil Batra und Gerhard Buchkremer

Eine Übersicht aller lieferbaren und im Buchhandel angekündigten Bände der Reihe finden Sie unter:

  https://shop.kohlhammer.de/stoerungsspezifische-psychotherapie

Die Autoren

Dr. Arthur Günthner

Studium der Psychologie und der Medizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen; Fulbright-Stipendiat an der University of Miami, Florida, USA (1975/76). Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Psychologischer Psychotherapeut. Oberarzt an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen (1993–2001). Chefarzt der Fachklinik Eußerthal der Deutschen Rentenversicherung Rheinland-Pfalz (2001–2010). Leitender Medizinaldirektor, Stabsstelle Evaluation und Begleitforschung, Deutsche Rentenversicherung Rheinland-Pfalz, Speyer (2010–2016). Seit 2016 im Ruhestand.

Schwerpunkte: Psychotherapie (Verhaltenstherapie), Suchtmedizin, Stressmedizin.

Prof. Dr. Anil Batra

Studium der Medizin an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seit 1997 Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie. 1999 Habilitation. Seit 2008 Stellvertretender Ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Tübingen. Verantwortlich für die ärztliche Weiterbildung Psychotherapie – verhaltenstherapeutisch orientiert. Herausgeber der Kohlhammer-Reihe »Störungsspezifische Psychotherapie«.

Arthur GünthnerAnil Batra

Stressmanagement und Burnout-Prävention

Der verhaltenstherapeutische Weg

Verlag W. Kohlhammer

Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Pharmakologische Daten verändern sich ständig. Verlag und Autoren tragen dafür Sorge, dass alle gemachten Angaben dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Eine Haftung hierfür kann jedoch nicht übernommen werden. Es empfiehlt sich, die Angaben anhand des Beipackzettels und der entsprechenden Fachinformationen zu überprüfen. Aufgrund der Auswahl häufig angewendeter Arzneimittel besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichen berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese frei benutzt werden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen oder sonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnet sind.

Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte dem Verlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

Dieses Werk enthält Hinweise/Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalt der Verlag keinen Einfluss hat und die der Haftung der jeweiligen Seitenanbieter oder -betreiber unterliegen. Zum Zeitpunkt der Verlinkung wurden die externen Websites auf mögliche Rechtsverstöße überprüft und dabei keine Rechtsverletzung festgestellt. Ohne konkrete Hinweise auf eine solche Rechtsverletzung ist eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten nicht zumutbar. Sollten jedoch Rechtsverletzungen bekannt werden, werden die betroffenen externen Links soweit möglich unverzüglich entfernt.

1. Auflage 2022

Alle Rechte vorbehalten

© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:

ISBN 978-3-17-024251-7

E-Book-Formate:

pdf:           ISBN 978-3-17-024252-4

epub:        ISBN 978-3-17-024253-1

Geleitwort zur Buchreihe

 

 

Wer in die Vergangenheit blickt, stellt fest: Psychotherapie ist immer im Wandel.

Nach einer Phase der methodenspezifischen Diversifizierung spielen in der heutigen ambulanten und stationären Versorgung von Patientinnen und Patienten mit psychischen Erkrankungen störungsspezifische Behandlungsansätze eine zunehmende Rolle. In vielen Fällen sind diese verhaltenstherapeutisch geprägt und multimodal aufgebaut. Dabei werden nicht nur schulenübergreifend wirksame Behandlungskomponenten, sondern auch Erkenntnisse zu Basisvariablen der psychotherapeutischen Arbeit verwendet und integriert.

Die Reihe »Störungsspezifische Psychotherapie« hat die störungsspezifische Entwicklung bereits im Jahr 2004 aufgegriffen und bietet mittlerweile für über 20 Störungsbilder evidenzbasierte Manuale an. Klassische Themen wie die Therapie von Angst- oder Essstörungen, Suchterkrankungen oder Psychosen wurden um störungsspezifische Anleitungen für die Behandlung von Symptomen, Syndromen oder speziellen Fragestellungen (Tourettesyndrom, Adipositasbehandlung, Insomnie, stationäre Behandlungsbesonderheiten u. v. m.) ergänzt und durch einzelne Manuale zu Techniken und verwandten Methoden in der Psychotherapie (Achtsamkeitstraining, Hypnotherapie, Interpersonelle Therapie) erweitert.

Die Reihe »Störungsspezifische Psychotherapie« wurde 2004 begründet von Anil Batra und Gerhard Buchkremer, in der Folge weitergeführt von Anil Batra und Fritz Hohagen und mittlerweile herausgeben von Anil Batra und Alexandra Philippsen. Die Buchreihe wird fortlaufend erweitert und aktualisiert, wobei neue Techniken, alternative Vorgehensweisen und die aktuelle Studienlage berücksichtigt werden. Damit sollen die Bände psychotherapeutisch arbeitenden Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen in der praktischen Arbeit neben einer Einführung in die besondere Problematik verschiedener Erkrankungen auch konkrete Anleitungen, online abrufbare praxisnahe Tools sowie Techniken und Vorgehensweisen auch in therapeutisch herausfordernden Situationen zur Verfügung stellen.

Wir hoffen, Ihnen mit dieser Reihe hilfreiche Anregungen für die klinische Praxis geben zu können.

Anil Batra, Tübingen

Alexandra Philipsen, Bonn

Inhaltsverzeichnis

 

 

Geleitwort zur Buchreihe

Übersicht der Arbeitsmaterialien zum Download

1   Vorwort

2   Einleitung

3   Theoretische Grundlagen

4   Praxis: Vorbereitung und Organisation

4.1   Äußere Rahmenbedingungen

4.2   Vorbereitung der einzelnen Teilnehmer

4.3   Vorbereitung der Gruppensitzungen

4.3.1   Allgemeine Aspekte

4.3.2   Gruppenformat und Gruppenzyklus

4.3.3   Struktur und Zusammensetzung der Gruppe

4.3.4   Kurs- und Gruppenregeln

4.3.5   Gruppendynamik

4.4   Arbeitsmaterialien

4.5   Aufbau und Ablauf der Sitzungen

4.5.1   Die Sitzungen im Kursverlauf

4.5.2   Module

4.6   Voraussetzungen des Kurs- und Gruppenleiters

5   Praxis: Stressmanagement für Gruppen

5.1   Sitzung 01: Begrüßung, Übersicht, Kennenlernen

5.1.1   Begrüßung und Einführung

5.1.2   Überblick über die Sitzungen

5.1.3   Gegenseitiges Kennenlernen

5.1.4   Bedeutung der Hausaufgaben

5.1.5   Hausaufgabe »Eigene Stress-Situationen im Alltag«

5.2   Sitzung 02: Eigene Stress-Situationen – es geht um mich!

5.2.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Eigene Stress-Situationen im Alltag«

5.2.2   Stress – ein kurzer Begriff mit einer langen Tradition

5.2.3   Hausaufgabe »Meine persönliche Stress-Situation«

5.3   Sitzung 03: Stress und Belastung systematisch beschreiben

5.3.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Meine persönliche Stress-Situation«

5.3.2   Systematische Beschreibung von Stress mit dem SORKC-Modell

5.3.3   Hausaufgabe »Meine persönliche Stress-Situation – Beschreibung mit SORKC«

5.4   Sitzung 04: Stressmanagement mit SORKC

5.4.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Meine persönliche Stress-Situation – Beschreibung mit SORKC«

5.4.2   Bedeutung der Fallbesprechungen

5.4.3   Fallbesprechung 01: »Beschreibung mit SORKC«

5.4.4   Stress-Diagnostik

5.4.5   Stressmanagement mit SORKC

5.4.6   Hausaufgabe »Stressmanagement mit SORKC«

5.5   Sitzung 05: Stress – wenn der Teufel im Detail steckt

5.5.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Stressmanagement mit SORKC«

5.5.2   Fallbesprechung 02: »Stress – der Teufel im Detail«

5.5.3   Fallbesprechung 03: »Stress – der Teufel im Detail«

5.5.4   Stress – wenn der Teufel im Detail steckt

5.5.5   Hausaufgabe »PSS – der Teufel im Detail«

5.6   Sitzung 06: Stress – mein Verhalten und die Konsequenzen

5.6.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »PSS – der Teufel im Detail«

5.6.2   Fallbesprechung 04: »Stressmanagement – SOR«

5.6.3   Fallbesprechung 05: »Stressmanagement – SOR«

5.6.4   Stress – Konsequenzen und Kontingenzen

5.6.5   Hausaufgabe »PSS – Konsequenzen und Kontingenzen«

5.7   Sitzung 07: Kurzfristiges Stressmanagement – wenn es brennt

5.7.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »PSS – Konsequenzen und Kontingenzen«

5.7.2   Fallbesprechung 06: »Stressmanagement – C und K«

5.7.3   Fallbesprechung 07: »Stressmanagement – C und K«

5.7.4   Kurzfristiges Stressmanagement – Was kann ich sofort tun?

5.7.5   Hausaufgabe »Kurzfristiges Stressmanagement«

5.8   Sitzung 08: Langfristiges Stressmanagement – wenn ich Zeit brauche

5.8.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Kurzfristiges Stressmanagement«

5.8.2   Fallbesprechung 08: »Kurzfristiges Stressmanagement«

5.8.3   Fallbesprechung 09: »Kurzfristiges Stressmanagement«

5.8.4   Langfristiges Stressmanagement – für welche Änderungen brauche ich Zeit?

5.8.5   Hausaufgabe »Langfristiges Stressmanagement«

5.9   Sitzung 09: Burnout – wenn Stress zur Erschöpfung führt

5.9.1   Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Langfristiges Stressmanagement«

5.9.2   Fallbesprechung 10: »Langfristiges Stressmanagement«

5.9.3   Fallbesprechung 11: »Langfristiges Stressmanagement«

5.9.4   Burnout – wenn Stress zur Erschöpfung führt

5.9.5   Hausaufgabe »Burnout-Prävention«

5.10 Sitzung 10: Mein Leben im Gleichgewicht – Work-Life-Balance und Life-Work-Balance

5.10.1 Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Burnout-Prävention«

5.10.2 Fallbesprechung 12: »Burnout-Prävention«

5.10.3 Work-Life-Balance und Life-Work-Balance

5.10.4 Hausaufgabe »Work-Life-Balance und Life-Work-Balance«

5.11 Sitzung 11: Stress begleitet unser Leben – Lebensphasen und Entwicklungsaufgaben

5.11.1 Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Work-Life-Balance und Life-Work-Balance«

5.11.2 Fallbesprechung 13: »Work-Life-Balance und Life-Work-Balance«

5.11.3 Stressmanagement in wichtigen Lebensphasen – Entwicklungsaufgaben

5.11.4 Hausaufgabe »Wichtige Lebensphasen und Entwicklungsaufgaben«

5.12 Sitzung 12: Stressmanagement, Nachhaltigkeit und die Kunst der Lebensführung

5.12.1 Erfahrungen bei der Hausaufgabe »Wichtige Lebensphasen und Entwicklungsaufgaben«

5.12.2 Fallbesprechung 14: »Wichtige Lebensphasen und Entwicklungsaufgaben«

5.12.3 Stressmanagement, Nachhaltigkeit und die Kunst der Lebensführung

5.12.4 Rückmeldung und Verabschiedung

6   Ausblick: »Stressmanagement for future!«

Hinweis zum Downloadmaterial

Literatur

Übersicht der Arbeitsmaterialien zum Download

 

 

Alle im Manual enthaltenen Arbeitsmaterialien sowie weitere, ergänze Materialien stehen als Online-Zusatzmaterial zur Verfügung. Die folgenden Arbeitsmaterialien1 sind enthalten (Hinweise zum Download finden Sie vor dem Literaturverzeichnis am Ende des Buchs):

•  1_TN_INFO_Rahmenbedingungen und Regeln für den Kurs

•  2_TN_INFO_Begrüßung und Einführung

•  3_TN_INFO_Stressmanagement – Überblick über die Sitzungen

•  4_TN_ÜBUNG_Gegenseitiges Kennenlernen

•  5_TN_FRAGEBOGEN_Ziele, Erwartungen, Voraussetzungen

•  6_KL_INFO_Bedeutung der Hausaufgaben

•  7_TN_INFO_Bedeutung der Hausaufgaben

•  8_TN_HAUSAUFGABE_Eigene Stress-Situation im Alltag

•  9_TN_INFO_Stress – ein kurzer Begriff

•  10_TN_HAUSAUFGABE_Meine persönliche Stress-Situation

•  11_TN_ANLEITUNG_Meine persönliche Stress-Situation

•  12_TN_INFO_Systematische Beschreibung von Stress mit dem SORKC-Modell

•  13_TN_ANLEITUNG_Fallbeschreibungen mit SORKC

•  14_TN_INFO_Bedeutung der Fallbesprechungen

•  15_KL_INFO_Bedeutung der Fallbesprechungen

•  16_TN_Fallbesprechung_Wenn der Verkehr die Familie stresst

•  17_TN_INFO_Stress-Diagnostik

•  18_TN_INFO_Stressmanagement mit SORKC

•  19_TN_ANLEITUNG_Stressmanagement mit SORKC

•  20_TN_FALLBESPRECHUNG_Wenn der Verkehr die Familie stresst

•  21_TN_INFO_Stress - wenn der Teufel im Detail steckt

•  22_TN_INFO_Kurzfristiges Stressmanagement

•  23_TN_FALLBESPRECHUNG_Persönliche Gefährdungsbeurteilung

•  24_TN_INFO_Langfristiges Stressmanagement

•  25_TN_FALLBESPRECHUNG_Fehlende Berufsperspektive

•  26_KL_INFO_Burnout

•  27_TN_INFO_Burnout - wenn Stress zur Erschöpfung führt

•  28_TN_FALLBESPRECHUNG_Burnout Krankenpflegerin

•  29_TN_INFO_Work-Life-Balance und Life-Work-Balance

•  30_TN_ANLEITUNG_Persönliches Work-Life-Balance-Profil

•  31_TN_FALLBESPRECHUNG_Arbeit Wandel Überforderung

•  32_TN_INFO_Stressmanagement in wichtigen Lebensphasen – Entwicklungsaufgaben

•  33_TN_FALLBESPRECHUNG_Seniorenheim

•  34_TN_INFO_Stressmanagement, Nachhaltigkeit und die Kunst der Lebensführung

•  TN_FALLBESPRECHUNG_Fallvignetten

•  KL | TABELLEN | Organisation

•  KL | FOLIEN | STRESS – ein kurzer Begriff mit langer Tradition

•  KL | FOLIEN | Systematische Beschreibung von Stress mit dem SORKC-Modell

•  KL | FOLIEN | Stress-Diagnostik

•  KL | FOLIEN | Stressmanagement mit SORKC

•  KL | FOLIEN | Stress – wenn der Teufel im Detail steckt

•  KL | FOLIEN | Kurzfristiges Stressmanagement

•  KL | FOLIEN | Langfristiges Stressmanagement

•  KL | FOLIEN | Stressmanagement, Nachhaltigkeit und die Kunst der Lebensführung

1     Die Arbeitsmaterialien zum Download werden ggf. aktualisiert bzw. im Weiteren durch zusätzliche Dateien inhaltlicher oder organisatorischer Art ergänzt.

1          Vorwort

 

 

»Oh nein, nicht schon wieder. Ich weiß doch, dass ich mich gesund ernähren, ausreichend schlafen, regelmäßig eine Arbeitspause einlegen, positiv denken und was weiß ich noch alles machen sollte. Allein der Gedanke daran versetzt mich schon in puren STRESS!«

Womit wir beim Thema wären. Gute Ratschläge zur Vermeidung von Stress und zum vernünftigen Umgang mit Belastungen gibt es wie Sand am Meer. Warum also schafft es der »Homo sapiens« dennoch nicht, seiner Bestimmung (»sapiens«, lateinisch: weise, einsichtig) zu folgen? Warum sind denn Stressmanagement-Programme überhaupt notwendig, wenn die menschliche »Einsicht« völlig ausreichen würde?

Dass einsichtiges Verhalten eine menschliche Gabe und doch zugleich ein Zankapfel ist, zeigen katastrophale Entwicklungen wie die COVID-19-Pandemie, bei der das Königreich der Einsicht rasch unter verschiedenen Vasallen verteilt wird: medizinische Einsicht, wirtschaftliche Einsicht, politische Einsicht, religiöse Einsicht (bei letzterer könnte man vielleicht auch von »Offenbarung« sprechen) usw.

Einsicht und Interessen sind oft wie zänkische Geschwister, die beide nur das Beste wollen, aber eben jeweils nur für sich selbst. Natürlich können Einsicht und Vernunft, sowie entsprechende Appelle, unter bestimmten Bedingungen segensreiche Wirkungen haben. In vielen Fällen jedoch wird es sinnvoll oder gar nötig sein, aktiv diejenigen Bedingungen zu schaffen und aufrechtzuerhalten, die »einsichtiges Verhalten« überhaupt erst ermöglichen. Wir werden diese Gedanken später unter dem Aspekt der »kognitiven Kontrolle des Verhaltens« bzw. des »regelgeleiteten Verhaltens« aufgreifen.

Die letzte Überarbeitung des vorliegenden Manuals fiel zeitlich in die Phase der weltweiten COVID-19-Pandemie mit dem neuartigen Corona-Virus. Die Vielzahl der mit dieser Pandemie verknüpften Folgen sind für jeden Menschen spürbar, sei es auf der persönlichen, sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen oder politischen Ebene. Die damit verbundenen Belastungen übersteigen nicht selten die Bewältigungsmöglichkeiten auf jeder dieser Ebenen. Zugleich wird deutlich, wie globale Prozesse in einer globalisierten Welt mit ihren Auswirkungen jeden einzelnen Menschen treffen können. Auch für andere globale Prozesse wie z. B. den Klimawandel sind bedrohliche Auswirkungen auf die Menschheit denkbar, die sich aber über eher längere Zeiträume erstrecken und sich schwerer fassen lassen. Im Vergleich hierzu laufen die mit der COVID-19-Pandemie verbundenen Prozesse wie im Zeitraffer ab und lassen uns auf allen Ebenen nur wenig Zeit, unser Verhalten an diese Entwicklung anzupassen.

Wie verhalten sich Menschen unter solchen globalen Belastungen? Die COVID-19-Pandemie wirkt wie ein gigantisches Feldexperiment, das im Vergleich zeigt, wie einzelne Menschen, Gruppen, Regionen, Länder, Kontinente oder die Menschheit in ihrer Gesamtheit mit Belastungen und Stress umgehen. Richten wir unser Verhalten »einsichtig« nach epidemiologisch-mathematischen Modellen der Virologen und anderer medizinischer Experten aus, oder »einsichtig« nach den Modellen und Ratschlägen der Wirtschaftsweisen? Oder glauben wir den Verschwörungstheorien oder anderen medial vermittelten »Einsichten«? Und inwieweit erlauben es unsere aktuellen Lebensbedingungen überhaupt, dass wir uns »einsichtig« verhalten?

Das Ziel dieses Manuals ist es nicht, aufzuzeigen, wie man am besten mit dem Stress und den Belastungen einer Pandemie umgeht. Dies würde den Rahmen bei Weitem sprengen. Andererseits stellt sich die Frage, ob ein Manual zum Stressmanagement und zur Burnout-Prophylaxe nicht doch auch solche globalen Entwicklungen berücksichtigen sollte, wenn deren Auswirkungen sich im Alltag jedes Menschen zeigen und in unzählig vielen Fällen mit Belastungen und Stress verbunden sind.

Deshalb wurden in das vorliegende Manual einige Beispiele aufgenommen, die auch solche globalen Belastungen zum Thema haben, in der Hoffnung, dass ein verhaltenspsychologischer Ansatz selbst in derartigen Situationen Handlungsmöglichkeiten aufzeigen kann.

Das vorliegende Manual richtet sich vorrangig an professionelle Helfer, die andere Menschen dabei unterstützen, mit Belastungs- und Überlastungssituationen im Lebensalltag besser umzugehen, sei es als Psychologe2, Pädagoge, Arzt, Therapeut, oder (allgemeiner) »Coach«. Dabei ist eine psychologische, pädagogische, medizinische oder therapeutische Qualifikation von Nutzen, da viele Grundlagen in diesem Manual nur gestreift werden können.

Um der Vielfalt der beruflichen Ausrichtungen gerecht zu werden und auch sog. »interessierten Laien« auf diesem Gebiet den Einstieg und Umgang mit dem vorliegenden Manual zu erleichtern, wird es durch ein Lehrbuch ergänzt, in dem die Grundlagen, die in dem vorliegenden Manual nur komprimiert behandelt werden können, ausführlich dargestellt werden:

Arthur Günthner (2022) Stress und Burnout. Ein verhaltenstherapeutisches Lehrbuch zu Stressmanagement und Burnout-Prävention. Stuttgart: Kohlhammer Verlag.

Link zu unserem Shop: shop.kohlhammer.de/stress+burnout

Jedoch kann dieses Manual auch als eigenständiges Werk angesehen werden, vor allem für Verhaltenstherapeuten, die bereits über entsprechende Vorkenntnisse verfügen.

Dieses Manual enthält zahlreiche Arbeitsmaterialien, die auch online zur Verfügung stehen, ergänzt durch weitere Materialien.

Sowohl das Manual als auch das Lehrbuch enthalten viele Beispiele, von realen, auch eigens erlebten Situationen über allgemeine Situationen bis hin zu einigen (aus didaktischen Gründen) fiktiven Situationen. Es entspricht dem verhaltenstheoretischen Ansatz, dass Stressmanagement, wie jedes andere Verhalten einer Person, immer ein Verhalten-in-einer-Situation darstellt. Diese Beispielsituationen sollen Ihnen die funktionalen Zusammenhänge zwischen der jeweiligen Situation, dem Verhalten der Person und den Konsequenzen verdeutlichen. Dabei verwenden wir das sog. SORKC-Modell, das in der Verhaltenstherapie als Standardmodell für die funktionale Verhaltensanalyse bei vielen Verhaltensstörungen Anwendung findet. Aufgaben, Übungen und Fallbesprechungen sollen Sie und die Teilnehmer Ihrer Kurse ermutigen, die aufgezeigten Prinzipien anzuwenden, auch auf die Stress-Situationen, die Ihnen selbst in Ihrem eigenen Leben oder als Therapeut oder Coach begegnen. Die Musterlösungen bzw. Lösungsvorschläge hierfür finden Sie online in den Arbeitsmaterialien.

Die Leitsätze in diesem Manual sollen Ihnen didaktisch wichtige Themen oder Aussagen griffig und prägnant vermitteln. Sie reichen von Zusammenfassungen evidenzbasierter Erkenntnisse über Zitate und Aphorismen bis hin zu (hoffentlich) humorvollen Aperçus. Daneben finden Sie ergänzende Hinweise zu einzelnen Themen und weiterführenden Arbeitsmaterialien.

Dem Kohlhammer Verlag und seinen Mitarbeitern gebührt an dieser Stelle ein herzlicher Dank für ihre Unterstützung, und vor allem für ihre Geduld, dass sie den Weg mitgegangen sind, die ursprüngliche Idee eines Manuals um ein zusätzliches Lehrbuch zu erweitern und damit diese Arbeit auf eine breitere und für die Leser fundiertere Basis zu stellen.

2     Zugunsten einer lesefreundlichen Darstellung wird in der Regel die neutrale bzw. männliche Form verwendet. Diese gilt für alle Geschlechtsformen (weiblich, männlich, divers).

2          Einleitung

 

 

Leitsatz »Stress ist eine Infektionskrankheit«

Keine Sorge, hier soll keine virologische Verschwörungstheorie verbreitet werden, obwohl auch Viren durchaus zu Stress führen können. Gemeint ist vielmehr, dass Menschen unter Stress nicht selten auch anderen Menschen Stress bereiten können, so dass u. U. ganze Gruppen, Teams, vielleicht sogar eine ganze Nation, die von einem gestressten Politiker geführt wird, im Stress stehen.

Oder wie es bei einer Telefonberatung im Anschluss an eine Radiosendung zum Thema Stress eine Anruferin formulierte: »Können Sie mir helfen, mein Mann steckt im Stress?«

»Bleiben Sie gelassen!«, »Genießen Sie Ihr Leben!«, »Nehmen Sie sich Zeit für die schönen Dinge im Leben!«, Ernähren Sie sich richtig!«, »Schlafen Sie gut und ausreichend lange!«, »Bewegen Sie sich!« »Tun Sie etwas für Ihre körperliche Fitness!«, »Seien Sie achtsam!«, »Pflegen Sie Freundschaften!«. Kurzum: »Vermeiden Sie Stress!«

Die Reihe gutgemeinter Ratschläge ließe sich beliebig fortsetzen. Jeder von uns kennt solche oder ähnliche Aussagen, die immer wieder in den Medien zu hören oder zu lesen sind. Und oft sind sie richtig, in dem Sinne, dass sie vernünftige, ja sogar wissenschaftlich begründbare Regeln für ein gesundes, stressarmes Leben formulieren.

Gleichzeitig aber wissen wir, dass vielen Menschen die Umsetzung dieser Regeln in ihr persönliches Verhaltensprogramm schwerfällt, ähnlich den Neujahres-Vorsätzen, die oft nach wenigen Wochen im Nebel der Vergessenheit verschwinden.

Die Verhaltens- und Lernpsychologie lehrt uns, dass Verhaltensänderungen an bestimmte Bedingungen gebunden sind und Zeit erfordern. Diese Bedingungen liegen zum einen in den Situationen begründet, in denen ein Verhalten auftritt, weshalb wir präziser von »Verhalten-in-einer-Situation« sprechen. Zum anderen sind es immer bestimmte Personen, Individuen (allgemein: Organismen), die sich auf der Grundlage ihrer stammesgeschichtlichen und lerngeschichtlichen Entwicklung verhalten.

So sehr wir uns wünschen, dass sich Menschen »regelgeleitet verhalten«, im Sinne von Selbstkontrolle, kognitiver Steuerung oder planvollem Verhalten, so kennen wohl doch die meisten unter uns die Schwierigkeiten, von uns selbst gesetzte Regeln in eigenes Verhalten umzusetzen.

Hier setzt das vorliegende Manual zum Stressmanagement und zur Burnout-Prävention an, indem wir uns lern- und verhaltenspsychologischer Prinzipien bedienen, um Belastungs- und Überlastungssituationen systematisch zu beschreiben, zu analysieren und Wege zu einem adäquateren Umgang mit solchen Situationen zu finden. Unser Vorgehen basiert dabei auf den Prinzipien und Gesetzmäßigkeiten der »Verhaltensmodifikation«, die bei alltäglichem Verhalten in unserer Lebenswelt Anwendung findet, sowie auf den Prinzipien der »Verhaltenstherapie«, die bei der Behandlung klinisch relevanter Störungsbilder eingesetzt wird.