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Erleben Sie den vierten Band der temporeichen Jugendbuchserie von Bestsellerautor Michael Peinkofer: „TEAM X-TREME“ jetzt als eBook bei jumpbooks. In Istanbul ist ein bekannter Archäologe verschwunden, und niemand weiß, was mit ihm geschehen ist. Um das Rätsel aufzuklären, werden Charlie und seine Freunde in die brodelnde Millionenstadt geschickt. Dort kommen sie einem Mittelsmann auf die Spur, der scheinbar etwas über das Verschwinden des Archäologen weiß. Doch während sie ihn auskundschaften, werden Charlie und Okay verschleppt. Race und die anderen folgen den Entführern bis in ein unterirdisches Höhlenlabyrinth, wo die Situation schließlich eskaliert … Jetzt als eBook kaufen und genießen: „Mission 3: Projekt Tantalus“, der vierte Band der Jugendbuchserie „TEAM X-TREME“ von Michael Peinkofer. Wer liest, hat mehr vom Leben: jumpbooks – der eBook-Verlag für junge Leser.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 124
Über dieses Buch:
In Istanbul ist ein bekannter Archäologe verschwunden, und niemand weiß, was mit ihm geschehen ist. Um das Rätsel aufzuklären, werden Charlie und seine Freunde in die brodelnde Millionenstadt geschickt. Dort kommen sie einem Mittelsmann auf die Spur, der scheinbar etwas über das Verschwinden des Archäologen weiß. Doch während sie ihn auskundschaften, werden Charlie und Okay verschleppt. Race und die anderen folgen den Entführern bis in ein unterirdisches Höhlenlabyrinth, wo die Situation schließlich eskaliert …
Über den Autor:
Michael Peinkofer, 1969 geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Kommunikationswissenschaft und veröffentlichte schon in dieser Zeit erste Werke. Heute gehört der Journalist und Übersetzer zu den erfolgreichsten Fantasyautoren Deutschlands. Michael Peinkofers erste Jugendbuchreihe TEAM X-TREME nimmt es, was Action und Spannung angeht, spielend mit seinen Bestsellern für erwachsene Leser auf.
Der Autor im Internet: www.michael-peinkofer.de
Die Jugendbuchserie TEAM X-TREME umfasst folgende Bände:
Mission Zero: Der Alpha-Kreis
Mission 1: Alles oder nichts
Mission 2: Die Bestie aus der Tiefe
Mission 3: Projekt Tantalus
Mission 4: Das Borodin-Gambit
Mission 5: Sumpf des Schreckens
Mission 6: Codename Nautilus
Bei jumpbooks erscheint weiterhin Michael Peinkofers historischer Jugendroman Die indische Verschwörung.
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eBook-Neuausgabe April 2016
Copyright © der Originalausgabe 2010 Michael Peinkofer und Baumhaus Verlag
Copyright © der Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH‚ München
Copyright © 2016 jumpbooks. jumpbooks ist ein Imprint der dotbooks GmbH.
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Titelbildgestaltung: Tanja Winkler, Weichs
E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-96053-084-8
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Michael Peinkofer
TEAM X-TREME
Mission 3: Projekt Tantalus
jumpbooks
Der Gang war kalt und finster. Die Vorstellung, dass ihn seit mehr als achthundert Jahren niemand mehr betreten hatte, war geradezu unheimlich. Wie zwei dünne knochige Finger bohrten sich die Lichtstrahlen der Taschenlampen in die Dunkelheit. Sie beleuchteten Nischen und Stollen, die vor langer Zeit in das weiche Gestein gegraben worden waren.
»Sehen Sie sich das an, Anthony!« Einer der beiden Männer, die Wollpullover und khakifarbene Hosen anhatten und Rucksäcke trugen, blieb stehen und beleuchtete die Wand. Im Licht der Lampe waren Zeichnungen zu erkennen, die vor Hunderten von Jahren in das Gestein geritzt worden waren. Mit etwas Fantasie konnte man darin Bauern erkennen, die ihrer Arbeit nachgingen. »Diese Darstellungen im Fels sind großartig erhalten! Hier ist wohl tatsächlich seit Hunderten von Jahren niemand mehr gewesen.«
»Ein Glück, Professor«, meinte der andere Mann, der ein gutes Stück jünger war. »Dann war Ihr Verdacht also unberechtigt?«
Gordon Donovan, Professor für Archäologie an der Universität Boston, nickte nachdenklich. »Es sieht so aus«, meinte er, während er über seinen silbergrauen Kinnbart strich. »Wären tatsächlich Kunstdiebe hier gewesen, sähe es in diesen Gängen wohl anders aus. Ist es nicht unglaublich, was die Menschen der damaligen Zeit zustande brachten? All diese Höhlen und Gänge wurden von Hand angelegt, ohne die Benutzung von Maschinen. Eine unterirdische Stadt, mehr als sechzig Meter tief unter der Erde.«
»Wirklich großartig«, stimmte Anthony zu, der ein Student Donovans war und ihn als Assistent begleitete. »Was denken Sie, wie viele Menschen hier einst gelebt haben?«
»Schwer zu sagen.« Der Professor machte eine unbestimmte Handbewegung. »Zehntausend, vielleicht auch mehr. Eine ganze Kultur hat sich hier in der Tiefe entwickelt, die auf der Welt Ihresgleichen sucht …«
»… und Ihnen kommt das Verdienst zu, sie entdeckt zu haben«, fügte Anthony schmeichelnd hinzu. »Eine wirklich großartige Leistung, Professor, die …« Er war ein Stück vorausgegangen, um den Gang zu erkunden, als er plötzlich etwas entdeckte. »Augenblick«, stieß er hervor, »was ist das?«
»Was ist?«, fragte Donovan und wandte sich von den Felszeichnungen ab. »Haben Sie etwas entdeckt?«
»Kann mal wohl sagen«, bestätigte Anthony nicht gerade begeistert und richtete den Lichtschein der Lampe auf den staubigen Boden. »Sehen Sie sich das an, Professor.«
»Wieso? Was …?«
Donovan blieb ebenfalls die Sprache weg, als er sah, was sein Assistent meinte.
Da waren Spuren!
Fußabdrücke!
Und sie waren eindeutig keine achthundert Jahre alt …
»Verdammt«, sagte Donovan nur.
»Das waren Militärstiefel, ohne Zweifel«, stellte Anthony fest. »Sehen sie sich nur das Profil der Abdrücke an.«
»Ich seh’s.« Der Professor nickte. »Dann waren meine Vermutungen also doch nicht unbegründet. Jemand hat sich schon vor uns Zugang zu dieser Anlage verschafft.
»Offensichtlich«, stimmte Anthony enttäuscht zu. Eben noch war er glücklich gewesen, bei einer archäologischen Sensation dabei zu sein – aber er hatte sich wohl zu früh gefreut.
»Die Spuren führen den Stollen hinab«, meinte Donovan, der sich gebückt hatte, um die Abdrücke zu untersuchen. »Sehen wir uns das genauer an.«
»S-sind Sie sicher, Professor?«, fragte Anthony unsicher. Der Gedanke, dass sie vielleicht nicht allein hier unten waren, gefiel ihm nicht.
»Allerdings«, bestätigte Donovan mit einer Stimme, die keinen Widerspruch zuließ. »Ich will wissen, mit wem wir es zu tun haben. Also kommen Sie.«
Anthony widersprach nicht und folgte dem Professor den Gang hinab, der schon nach wenigen Schritten um eine Biegung führte. Die Decke wurde niedriger, so dass sie sich bücken mussten, und über Treppen, die in das weiche Tuffgestein gehauen waren, ging es noch tiefer hinab.
Immer wieder waren am Boden Stiefelabdrücke zu erkennen, und mit jedem Meter, den sie weitergingen, wuchs Anthonys Gefühl, dass sie lieber umkehren sollten. Schließlich erreichten sie das Ende der Treppe – und hörten plötzlich ein Geräusch.
Ein hässliches metallisches Klicken.
»Licht aus, schnell!«, zischte Donovan.
Sofort schalteten beide ihre Lampen ab. Von einem Augenblick zum anderen standen sie in völliger Dunkelheit. Da sie nichts mehr erkennen konnten, lauschten sie dafür umso angestrengter. Aber bis auf ein dünnes Rinnsal, das irgendwo plätscherte, war nichts zu hören.
»Und jetzt, Professor?«, flüsterte Anthony.
Die Antwort fiel anders aus als erwartet. Mit einem lauten Knall sprang ein Scheinwerfer an, der genau auf die beiden Besucher gerichtet war und dessen grelles Licht sie blendete.
»Keine Bewegung!«, rief eine barsche Stimme, die sich seltsam dumpf anhörte. »Wer sind Sie und was wollen Sie?«
»W-was hat das zu bedeuten?«, stammelte Donovan erschrocken. Mit der Hand versuchte er seine Augen gegen das Licht abzuschirmen. Mit Mühe konnte er einige dunkle Gestalten erkennen, die mit Maschinenpistolen bewaffnet waren.
»Die Fragen stellen wir«, bellte die Stimme. »Wer hat Sie geschickt?«
»N-niemand. Ich bin Professor Gordon Donovan von der Universität Boston, und dies hier ist mein Assisten…«
In diesem Moment bemerkte Donovan neben sich eine rasche Bewegung. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Anthony herumfuhr und die Flucht ergriff– angesichts der geladenen Waffen, die sie bedrohten, eine entsetzliche Dummheit!
»Anthony, nein!«, brüllte der Professor so laut, dass sich seine Stimme überschlug. »Bleiben Sie hier!«
Die Bewaffneten sagten nichts.
Nur das Durchladen einer Maschinenpistole war zu hören. Dann spuckte die tödliche Waffe Feuer.
Großer Basar, Istanbul
3 Wochen später
Kyle Connor kam aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Der Kapalı çarşı, wie der größte Basar von Istanbul auf Türkisch heißt, war wirklich riesig. In endlos scheinenden Gassen, von denen die meisten überdacht waren, reihten sich zahllose Läden aneinander, in denen alles Mögliche zum Kauf angeboten wurde: Lederjacken und MP3-Player, CDs und Wasserpfeifen, Handys und Teppiche, Computer und Geschirr. Menschen drängten sich überall, es wurde gehandelt und gefeilscht, was das Zeug hielt, und über allem lag eine Glocke exotischer Düfte.
»Ist ja unglaublich«, murmelte Kyle in den kleinen Funkempfänger, den er im Hemdkragen trug. »Ich komme mir vor wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht.«
»Schön, wenn’s dir gefällt«, schnarrte die Stimme von Charlie aus dem Empfänger, den er im Ohr hatte. »Aber vergiss nicht, weshalb wir hier sind. CONRAD will, dass wir Fasil markieren, hast du verstanden?«
»Schon gut, schon gut«, beschwichtigte Kyle ein wenig genervt – warum nur tat Charlie immer so, als ob er von nichts eine Ahnung hätte? Dabei war ihr Auftrag ziemlich einfach: Sie sollten einen Verdächtigen namens Ibrahim Fasil abpassen und ihm einen Minisender unterjubeln – das war’s eigentlich schon. Aber Charlie musste ja mal wieder die Anführerin raushängen lassen und einen auf dringende Geheimmission machen …
»Wenn Fasil Verdacht schöpft, können wir die Sache vergessen«, plärrte sie ihm ins Ohr. »Das ist dir doch klar, oder?«
»Er wird keinen Verdacht schöpfen«, versicherte Kyle, der an einer Ecke des Basars Posten bezogen hatte. Von hier aus hatte er das Kaffeehaus, in dem Fasil vor rund einer halben Stunde verschwunden war, gut im Auge. »Sobald er wieder rauskommt, werde ich ihm den Minisender verpassen, und dann …«
Kyle blieb die Luft weg, als er plötzlich unsanft gestoßen wurde. Ein junger Türke, der es furchtbar eilig zu haben schien, war direkt in ihn hineingerannt.
»He«, schnauzte Kyle, »was soll das?«
»Affedersiniz«, entschuldigte sich der Junge auf Türkisch, dann war er auch schon wieder in der Menge verschwunden.
»Was ist denn los?«, wollte Charlie über Funk wissen.
»Ach, nichts«, murrte Kyle. »Da hat mich nur gerade so ein Kurzer angerempelt und …« Er verstummte, als er plötzlich merkte, dass der Junge ihn keineswegs nur angestoßen, sondern ihn auch noch um das Funktelefon erleichtert hatte, das er in der Gesäßtasche seiner Jeans gehabt hatte!
»Was ist?«, erkundigte sich Charlie.
»Er … er hat mir mein Handy geklaut«, ächzte Kyle. »Ist das zu fassen? Aber warte«, knurrte er mit Blick in die Richtung, in der der Junge verschwunden war, »den krieg ich noch!«
Damit rannte er auch schon los und nahm die Verfolgung des Diebes auf – zum Leidwesen von Charlie …
»Was tust du?«, fragte sie entsetzt.
»Was wohl?«, fragte Kyle zwischen keuchenden Atemzügen zurück. »Ich hol’ mir mein Handy zurück.«
»Das kommt nicht in Frage! Bleib auf deinem Posten, Kyle! Ich wiederhole, bleib auf deinem Posten!«
»Du hast leicht reden«, knurrte er, »in dem Handy ist der Funkempfänger für den Sender, den Fasil kriegen soll.«
»Trotzdem«, beharrte Charlie, »das hat doch keinen Sinn! Du wirst ihn niemals einholen!«
»Von wegen«, widersprach Kyle, der den Flüchtling soeben in der Menge erblickte. Der Junge trug ein Trikot der türkischen Fußball-Nationalmannschaft, das feuerrot leuchtete und weithin zu erkennen war. »Ich kann ihn sehen! Vorn bei den Teppichverkäufern …«
Charlie sagte nichts mehr, und Kyle beschloss, sich seine Puste fürs Laufen aufzusparen. Indem er alles aus seinen durchtrainierten Muskeln presste, holte er rasch auf. Ein Problem waren nur die vielen Menschen, die sich zwischen den Läden und Verkaufsbuden drängten und es längst nicht so eilig hatten wie er. »‘tschuldigung«, stieß er hervor, als er einen Mann anrempelte, der eine Kiste mit Wassermelonen trug. Zwei Frauen, die prall gefüllte Einkaufstüten schleppten, beschwerten sich lauthals, als er zwischen ihnen hindurchsprang.
Auch bei ihnen entschuldigte sich Kyle nur flüchtig – seine ganze Aufmerksamkeit galt dem Jungen im roten Trikot, der sich gerade in eines der öffentlichen Klos flüchten wollte, die es auf dem Basar gab. Kyle biss die Zähne zusammen und rannte, so schnell er konnte. Die Leute dachten wohl, dass er dringend mal musste, und machten ihm Platz – so erreichte er die Toiletten, ehe sich der Dieb darin verdrücken konnte.
»Sag mal«, zischte er, während er den Flüchtigen am Kragen packte und zurückriss, »darf so ein Zwerg wie du überhaupt schon aufs Männerklo?«
»Lass mich los«, beschwerte sich der Junge, der elf oder zwölf Jahre alt sein mochte. Sein schwarzes Haar war kurz gestutzt, und er war ein ziemlich drahtiges Bürschchen.
»Sieh an«, stellte Kyle fest, während er ihn heranzog und in den Schwitzkasten nahm. »Unsere Sprache sprichst du also auch. Wer hätte das gedacht?«
»Das … das ist ein Missverständnis«, stammelte der Junge.
»Allerdings«, stimmte Kyle zu. »Wenn mein Handy in deiner Tasche landet, kann sich das nur um ein Missverständnis handeln.«
»I-ich habe dein Handy nicht«, versicherte der Junge, während er gleichzeitig mit den Fäusten auf Kyle einhämmerte. Daraufhin packte Kyle seinen rechten Arm und drehte ihn herum.
»Aua«, beschwerte sich der Junge.
»Nanu«, machte Kyle, »vorhin, als du mich angerempelt hast, warst du doch auch nicht so zimperlich.«
»Das war ich nicht!«
»Natürlich warst du es!«, war Kyle überzeugt. »Und jetzt rück’ mein Handy wieder raus, oder ich …«
»Aber ich sagte dir doch schon, dass ich es nicht habe«, beteuerte der Junge, dessen Stimme einen flehenden Tonfall annahm. »Bitte, lass mich wieder los!«
»Ich denke gar nicht dran.« Mit der freien Hand klopfte Kyle die Taschen des Jungen ab – tatsächlich fand er keine Spur von seinem Handy.
»Siehst du? Ich habe es dir gleich gesagt!«
»Das heißt noch gar nichts«, konterte Kyle. »Wahrscheinlich hast du es unterwegs irgendwo weggeworfen.«
»Keine Spur, ich schwör’s!«
»Schon klar«, schnaubte Kyle, der dem Jungen kein Wort glaubte. »Also, wo ist es?«, wollte er wissen. »Bei den Teppichhändlern? Oder hinten, wo die Kaffeehäuser sind?«
»Nirgends, ich sag’s dir doch!«
Kyle biss sich auf die Lippen. Er hatte keine Zeit für diesen Unfug. Fasil konnte jeden Augenblick das Kaffeehaus verlassen, und wenn Kyle dann nicht wie vereinbart auf seinem Posten war, würde er sich von Charlie eine endlose Strafpredigt anhören müssen. Und das wollte er auf keinen Fall …
»Also schön«, knurrte er deshalb, »wenn du nicht quatschen willst, dann nehm’ ich dich eben mit.«
»Wohin?«
»Das wirst du schon sehen«, antwortete Kyle, während er den Dieb packte und davonschleppte. Dabei schrie der Junge so laut, dass einige Passanten aufmerksam wurden.
»Aua, du tust mir weh …!«
»Du wirst es überleben«, beschied ihm Kyle hart. »Und hör verdammt noch mal auf, hier so rumzubrüllen, sonst brech’ ich dir den Arm. Hast du kapiert?«
»Schon gut«, erwiderte der Junge, jetzt nicht mehr jammernd und weinerlich wie eben noch, sondern ziemlich wütend. »Natürlich hab’ ich’s kapiert. Ich bin ja nicht dämlich.«
»Ein Glück für dich«, meinte Kyle, während er den jungen Dieb zurück zum Beobachtungsposten schleppte, der dem Kaffeehaus genau gegenüberlag.
Dort wurde er bereits erwartet.
Schon von weitem sah Kyle Charlie dort stehen, zusammen mit Race und Kami, den anderen beiden Mitgliedern des Team X-treme. Während Race, der eigentlich Jan Renner hieß, die Sportskanone der Gruppe war, kannte sich Kami mit allem aus, was irgendwie mit Elektronik oder Computern zu tun hatte. Mit ihren blau gefärbten Haaren stach sie aus jeder Menschenmenge heraus wie ein bunter Hund. Alle machten ziemlich lange Gesichter. Das konnte nur bedeuten, dass die Aktion gründlich in die Hosen gegangen war …
»Seht euch das an, Leute«, meinte Kami, als Kyle zu ihnen stieß. »Was bringst du uns denn da Hübsches mit?«
»Das ist die kleine Ratte, die mir mein Handy geklaut hat«, erklärte Kyle. »Aber ich habe den Dieb geschnappt.«
»Na toll, gut gemacht«, lobte Charlie und verdrehte die Augen. »In der Zwischenzeit hat Ibrahim Fasil das Kaffeehaus verlassen und ist spurlos verschwunden – und das nur, weil du nicht auf deinem Posten warst.«
Kyle hob die Brauen. »Wirklich wahr?«
»Und ob, Mann«, bestätigte Race. »Ich hab’ noch versucht, ihn aufzuhalten, aber es war schon zu spät.«