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Sie möchten beruflich endlich bessere Texte schreiben! - Ob für ein Handbuch, für Fachartikel, für eine Dokumentation. Gleichzeitig stellen Sie fest, dass Sie Fachbegriffe aus Ihrer Branche, Ihrer Disziplin nicht konsequent verwenden. Darüber stolpern Sie immer wieder. Das stört Ihren Workflow. Steigen Sie jetzt direkt in die Materie ein, in Technisches Schreiben und Terminologiearbeit. Das Buch versorgt Sie (verhalten) mit Theorie, vor allem jedoch mit sehr viel Praxiswissen. Auf dem Weg zu einzigartigem und schlüssigem Texten – mit Fachsprache aus einem Guss.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 67
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Rechtschreibung
Passender Ausdruck
Lesefreundliche Sätze
Terminologie
Textaufbau
Aufgaben
Literaturliste und Fußnoten
Lösungsvorschläge
Impressum neobooks
Vorwort
Lieber Leser, liebe Leserin,
in meinen Ausführungen geht es um Fachsprache, also Sprache in Fach- oder wissenschaftlichen Artikeln, in Dokumentationen, Software-Handbüchern, Bedienungsanleitungen, in Präsentationen oder Referaten. Um eine kleine Auswahl zu nennen. Letztlich handelt es sich um Textformate, bei denen es sich nicht vorrangig um kreative und abwechlungsreiche Ausdrucksweise handelt. Leicht verständlich und komprimiert sollen die Texte sein, konsistent und stimmig.
Behalten Sie das Blatt in der Hand
Lassen Sie sich anregen, um sich näher mit dem Thema zu beschäftigen, oder rüsten Sie sich in den folgenden Kapiteln für das, was Sie in Angriff nehmen möchten. Sie haben recht, vielleicht werden Sie sich künftig nicht mehr mit dem Schreiben von Texten abgeben müssen. Sie übertragen einem Chatbot die Aufgabe. Allerdings sollten Sie auch dabei das Blatt in der Hand behalten, indem Sie das Geschriebene auf Herz und Nieren prüfen. Nur so stellen Sie sicher, womit Sie an die Öffentlichkeit gehen. Außerdem schreiben Sie doch auch gerne und möchten Ihre Skills, Ihr Talent pflegen und ausbauen.
Direkt aus der Praxis
Ich möchte Ihnen kein abstraktes Gebilde präsentieren, auch kein umfängliches Instrumentarium, sondern Ihnen aus dem Alltag berichten. Profitieren Sie von meinen Erfahrungen, und dem praktischen Wissen, das ich erworben habe. Auch der Umfang ist meinem Ansinnen geschuldet: Ich möchte Ihr Coach sein für erste Schritte. Vertiefende Lektüre finden Sie allerorten. Auf keinen Fall handelt es sich um Direktiven, es sind Anregungen, die Sie an Ihren Bedürfnissen spiegeln. Und Sie entscheiden, was Sie umsetzen können und möchten.
Was mich bewegt und antreibt
Ich habe Sprach- und Literaturwissenschaft studiert, danach eine Journalistenschule besucht, jahrzehntelang Erfahrungen gesammelt beim Schreiben von Fachartikeln in Medizin, Technik, Wissenschaft. Eine Ausbildung zur Technischen Redakteurin hat mich bewegt, besonderes Augenmerk auf das Verfassen von technischen Texten, von Bedienungsanleitungen und Handbüchern zu legen. Fest angestellt war ich zuerst bei einem Dienstleister für Technische Dokumentation (Tanner AG, Lindau), später viele Jahre bei einem Industrieunternehmen aus dem Maschinenbau (Doppelmayr GmbH, Wolfurt, Österreich).
Meine Workshops, meine Website
Mittlerweile biete ich Workshops an zu Bedienunggsanleitung, Technischem Schreiben, Terminologiearbeit. Führe eine Website - mit einem sehr klugen Blog.
Kennen Sie bereits meine Veröffentlichung: 'In 5 Schritten zur konformen Bedienungsanleitung'? Die ISBN lautet: 978-3-7565-8966-1. Darin zeige ich Ihnen, wie Sie schnell zu einem Gerät, einer Maschine oder Software ein Handbuch verfassen. Ohne sich mit zu viel Theorie belasten zu müssen.
Einleitung
Mit technischem Schreiben ist das Verfassen jedweder fachlichen Texte gemeint. Ein solcher Fachtext muss schnell die gewünschte Information liefern. In der Technischen Dokumentation (Bedienungsanleitungen, Handbücher) soll der Nutzer schnell ein Gerät bedienen, eine Software verwenden können. In einer Dokumentation, einem Fachartikel oder einem Referat muss das angesprochene Problem Lesern oder Zuhörern unmittelbar eingängig sein:
·Schnell informiert sein.
·Wenig lesen müssen.
·Sofort verstehen können.
Der Text muss effizient verständlich sein.1
Inhalt: Top-Recherche und klare Botschaft
Bevor es ans Schreiben, ans Strukturieren und Schreiben geht, muss der Inhalt geklärt sein. Es handelt sich um einen Fachtext, also muss das Thema gut recherchiert und die Darstellung wasserdicht sein. Der Autor muss den Inhalt auch dem Leser vermitteln können. Hier kommt es auf die Zielgruppe an: Fachpublikum oder Laien. Oder etwas zwischendrin. Das heißt nicht, dass man für die Eingeweihten besonders kompliziert schreibt.
Niemand, auch wenn promoviert oder gar habilitiert, möchte einen komplizierten Text lesen. In der Regel kann man beim Fachpublikum das Fachjargon voraussetzen. Aber auch die Begriffe sollten definiert sein (siehe Terminologie). Allerdings kann man sich bei Fachleuten Erläuterungen sparen. So müssen Bauteile wie Trapezgewinde, Kondensator oder Bundbuchsen bzw. Bot, Proxy, Telematik nicht erklärt werden. Anders bei Laien oder Fachleuten in verwandten Gebieten. Hier muss eine Erläuterung mitgeliefert werden (siehe Textaufbau).
Textstruktur: Zur Sache kommen und W-Fragen
·Der Text sollte immer nach der Prämisse der Verständlichkeit aufgebaut sein. Nicht um den heißen Brei herumreden, sondern auf den Punkt kommen. Damit man nichts vergisst, kann man sich etwa der W-Fragen bedienen: wer, was, wann, wo, wie, warum. Nicht immer ist die Beantwortung aller Fragen erforderlich.
·Eine Bedienungsanleitung folgt einem strengen Aufbau: etwa Beschreibung des Gerätes, Inbetriebnahme, Handhabung.
·Ein Fachartikel wiederum ist journalistisch aufgebaut: das Wichtigste zuerst, Rechercheergebnisse, auf Augenhöhe mit dem Leser.
·Bei einer Projektdokumentation steht die Beschreibung des Problems sowie dessen Lösung im Vordergrund – und so weiter.
Und immer so knapp wie möglich formulieren (siehe Rechtschreibung, Passender Ausdruck und Lesefreundliche Sätze). Denn: Die Leser haben keine Zeit, auf sie warten wichtige operative Aufgaben.
Simultan einen Leitfaden anlegen
Nicht einen Text nach dem anderen raushauen, sondern ein Regelwerk anfertigen. Ist mühsam, doch es lohnt sich. Für die Zukunft erleichtern Sie sich die Arbeit enorm. Und das Regelwerk, der Leitfaden erinnert Sie immer wieder an das Angestrebte.
Sie entscheiden, was wichtig ist: Formalien wie Listenpunkte, Module mit wiederkehrenden Inhalten, Ansprache des Lesers, der Kunden, des Mitarbeiters. Die Fachwörter sollten Sie separat behandeln (siehe Terminologie).
Kurzer Leitfaden fürs Erste
Bei vielen Texten, bei Bedienungsanleitungen immer, sollte man die Übersetzung bereits mitdenken. Das bedeutet Einheitlichkeit bei den Begriffen, den Formulierungen, den Sätzen.
·Textpassagen, Formulierungen müssen wiederholbar sein.
·Standardisierte Texte schreiben und künftige Änderungen mitplanen, ob bei Bedienungsanleitungen, Dokumentationen, Gutachten, Zeugnissen.
·Regelwerk für Redakteure: Bei Ausarbeitung der Texte ein Regelwerk, einen Leitfaden erstellen, den Sie, Ihre Kollegen nutzen können.
·Liste der Fachbegriffe erstellen. Den Begriff gut überdenken, mit den Fachabteilungen abstimmen und sich für eine Variante entscheiden (Terminologie).
·Syntax vereinfachen, kurze Sätze schreiben.
Was Sie in den einzelnen Kapiteln erfahren
Damit Sie mögliche Lücken schließen können, habe ich in Kapitel Rechtschreibung einige Stolperfallen abgebildet, sei es etwa in Groß- und Kleinschreibung, Getrennt- und Zusammenschreibung oder Kommasetzung. Das Aufgebot ist nicht umfassend, doch mit treffenden Beispielen.
Zudem, und das ist für die Terminologie bedeutsam, geht es um den Einsatz von Bindestrichen, bei Komposita, also Wortzusammensetzungen, auch bei der Kombination von Fremdwörtern mit deutschen Begriffen.
In Kapitel Passender Ausdruck können Sie den üblichen Gebrauch von Wörtern reflektieren, Begriffe ersetzen, von gebräuchlichen Formulierungen Abstand nehmen. Fachsprache ist zwar wenig kreativ und eher begrenzt, das wird ein Thema sein in Kapitel Terminologie, doch auch hier ist die treffende Wortwahl ein wichtiges Thema für die Lesefreundlichkeit.
Mit Verständlichkeit von Texten geht es weiter in Kapitel Lesefreundliche Sätze. Ich verdeutliche Ihnen, warum es besser ist aktiv zu schreiben, Verben zu bevorzugen, Schachtelsätze zu vermeiden, die Hauptaussage herauszustellen.
Üben, üben, üben
Ich biete Ihnen Übungen an und einige Kapitel später Lösungsvorschläge dazu – in Kapitel Lösungen.
Terminologie ist ein überaus wichtiges Thema. Das Kapitel kann Sie nicht umfassend informieren, aber repräsentativ. Es geht um Fachwörter, aber auch um firmeneigene Begriffe. Sie erhalten Tipps, wie Sie Ihr Terminologie-Management angehen, eine Terminologie-Datenbank aufbauen und pflegen. In Kapitel Textaufbau steht die Recherche im Fokus, mithin die Vorarbeit zum Texten. Sie stellen einen inneren Zusammenhang her, eine äußere Struktur, erfahren etwas über normierte Texte, Informationsmodule, illustrierte Texte und Video-Tutorien.
Rechtschreibung
Groß- und Kleinschreibung
Ich habe Ihnen einen kleinen Auszug der wichtigsten Regeln zusammengestellt. Die ausführlichen Rechtschreibregeln mit vielen der Beispiele finden Sie im Duden, einige habe ich mir auch selbst ausgedacht. Verwendet habe ich ebenfalls die RFDR-Regeln, also die Vorgaben des Rats für deutsche Rechtschreibung. Die Menge der Websites, die sich der Thematik annehmen, ist ebenfalls groß.
1. Substantivierte Verben
Wörter, die ursprünglich Verben sind, werden zu Substantiven. Sagt ja auch der Begriff bereits. Meist erschließt sich der Unterschied vom Inhalt her. Wer nicht so geübt ist im Schreiben, kann ins Grübeln geraten, ob Verb, also kleingeschrieben, oder Substantiv, also großgeschrieben. Unter uns gesagt, auch Textexperten fällt das manchmal schwer.
Tipp: Achten Sie auf Signalwörter.
Beispiele: laufen, trinken, spielen
Signalwort Artikel: ein, einer, eine ... der, die, das …
Substantive: das Laufen, das Trinken, das Spielen
Satz: (Das) Laufen ist gesund. / aber: Zu laufen ist gesund.
Signalwort Präposition (+ Artikel): zum, vom, beim, im, am …
Substantive: beim Laufen, zum Trinken, vom Spielen
Satz: Beim Laufen muss ich mich sehr anstrengen.
2. Substantivierte Adjektive
Beispiele: schön, gut, klein ...
Signalwort Artikel: ein, eine, einer … der, die, das …
Substantive: das Schöne, das Gute, eine Kleine