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- Herausgeber: Riva
- Kategorie: Geisteswissenschaft
- Sprache: Deutsch
- Veröffentlichungsjahr: 2017
ENTDECKE DIE SCHÖNHEIT DER FRAUEN WELTWEIT Mihaela Noroc bereist seit 2013 die Welt, um ihr Fotoprojekt The Atlas of Beauty zu verwirklichen. Sie hat dafür Hunderte von Frauen aus verschiedenen Kulturen getroffen und sich ihre Geschichten angehört. Ihre Porträts sind so einzigartig wie die Frauen, die sie zeigen. Schönheit kennt weder Alter noch Trends noch Herkunft. Schönheit ist überall und zeigt sich in den unterschiedlichsten Facetten. Dieses Buch enthält 500 Porträts von Frauen aus mehr als 55 Ländern. Die Welt birgt eine erstaunliche Vielfalt, spannende Traditionen sowie bittere Realitäten. The Atlas of Beauty zeigt die Menschlichkeit der Frauen, die sie alle vereint, obgleich getrennt durch Ozeane, Sprachen und Kulturen. Die deutsche Ausgabe von The Atlas of Beauty: Women of the World in 500 Portraits.
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Seitenzahl: 84
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INHALT
ENTDECKE DIE SCHÖNHEIT DER FRAUEN WELTWEIT
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ZENTRALE MONGOLEI
HARAR, ÄTHIOPIEN
BISCHKEK, KIRGISIEN
AUTONOME REGION KURDISTAN, IRAK
DANKSAGUNG
Impressum
ENTDECKE DIE SCHÖNHEIT DER FRAUEN WELTWEIT
Danke, dass Sie mich auf dieser Reise begleiten. Ich bin Mihaela Noroc, die Frau auf dem Rücksitz des Motorrads. Diese farbenfrohe Reise wird Sie anhand der Porträts von 500 wundervollen Frauen durch mehr als 50 Länder führen. Wir werden gemeinsam die Vielfalt dieser faszinierenden Welt erkunden.
Den Großteil meines Lebens habe ich in Bukarest, der Hauptstadt Rumäniens, verbracht. Ich bin in den 1990er-Jahren aufgewachsen, einer schwierigen Zeit, die in Osteuropa geprägt war von Arbeitslosigkeit und Armut. Meine Familie musste oft umziehen. Fast jedes Jahr wurde ich auf eine andere Schule geschickt, musste mich an eine neue Nachbarschaft gewöhnen und neue Freunde finden. Damals war es jedes Mal hart für mich, doch Jahre später habe ich erkannt, dass mir dies die Fähigkeit gab, mich schnell in einer neuen Umgebung einzufinden.
Mein Vater ist Maler. In meiner Kindheit war ich umgeben von seinen Bildern, und mir gefielen die vielen Farben. Als ich 16 war, schenkte er mir eine gebrauchte Analogkamera. Ich war zu schüchtern, um fremde Menschen auf der Straße zu fotografieren, und so wurden meine Mutter und meine Schwester zu meinen ersten Motiven. Auf diese Weise begann ich, Frauen zu fotografieren, sehr natürlich und zurückhaltend. Nachts, wenn meine Familie schlief, verwandelte ich das Badezimmer in eine Dunkelkammer, in der ich meine Fotos entwickelte.
Ich studierte Fotografie an der Uni, aber meine Professoren waren nicht sehr ermutigend. Es war die Zeit des digitalen Durchbruchs, jeder legte sich eine Digitalkamera zu, und ich sah mich selbst als eine weitere durchschnittliche Fotografin, eine von Millionen. Ich hatte das Gefühl, dass die Welt nicht noch eine mittelmäßige Künstlerin brauchte, deshalb gab ich die Fotografie auf. Um Geld zu verdienen und auf eine handfeste Zukunft hinzuarbeiten, suchte ich in anderen Bereichen Arbeit, ohne dass mir das, was ich tat, wirklich Spaß gemacht hätte.
Jahrelang hatte ich das Gefühl, nicht am richtigen Ort zu sein. Mir fehlte jedoch die Energie, um auszubrechen. Erst eine Reise nach Äthiopien im Jahr 2013 änderte das. Denn ich nahm meine Kamera mit, die ich viele Jahre lang nicht angerührt hatte.
Ich war fasziniert von den Frauen, die ich auf dieser Reise sah. Manche von ihnen lebten in Stämmen und hatten einen ebenso ungezwungenen Umgang mit ihrer Nacktheit wie ihre Vorfahren Generationen zuvor. Andere lebten in konservativen Gemeinschaften und bedeckten ihre Köpfe, und wieder andere blühten im modernen Leben der Großstädte auf.
Die meisten von ihnen kämpften und arbeiteten hart. Teilweise sahen sie sich Diskriminierungen ausgesetzt. Doch in diesen rauen Umgebungen strahlten sie wie Sterne – mit Würde, Kraft und Schönheit. Sie waren die ersten Frauen, die ich fotografierte.
Ich fragte mich, wie es wohl im Rest der Welt aussah, wenn es in einem einzigen Land schon so viel Schönheit und Vielfältigkeit gab. Ich war davon überzeugt, dass den wunderbaren Frauen auf unserem Planeten viel mehr Aufmerksamkeit gebührt und dass wahre Schönheit mehr ist als das, was wir in den Medien zu sehen bekommen. Von diesem Moment an fing ich wieder an zu träumen und fand die Kraft, aus meiner Komfortzone auszubrechen, meinen Job zu kündigen und erneut an die Fotografie zu glauben. Ich ging auf Reisen, machte Bilder, und Stück für Stück gewann ich mein Selbstvertrauen zurück.
Anfangs war The Atlas of Beauty ein kleines, persönliches Projekt, finanziert durch meine Ersparnisse und nur in meinem Heimatland bekannt. Ich war als Backpackerin mit kleinem Budget unterwegs, mischte mich unter die Einheimischen und versuchte, ihre Kultur zu verstehen.
Nach einer Weile passierte etwas, mit dem ich nie gerechnet hätte: Das Projekt wurde in den Social-Media-Kanälen bekannt. Millionen von Menschen sahen sich meine Bilder an, und mein E-Mail-Postfach füllte sich mit Nachrichten aus aller Welt. Es kam sogar vor, dass mich Leute auf der Straße erkannten. Manche dankten mir und sagten, dass ich ihren Blick auf die Schönheit der Frauen geändert hätte.
Von diesem Zeitpunkt an hatte ich einen Auftrag: Ich wollte noch mehr Vielfalt auf meinen Bildern festhalten und noch mehr inspirierende Geschichten finden, damit meine Botschaft wirklich gehört wird. Die Menschen fingen an, für The Atlas of Beauty zu spenden, was es mir ermöglichte, das Projekt fortzusetzen.
An so viele faszinierende Orte zu reisen, hat mir die schönsten Momente meines Lebens gebracht, aber auch die schwierigsten. Ich war in Kriegsgebieten und ging durch gefährliche Slums. Ich habe gefroren, war überhitzt und sehr emotional. Ich hatte keinen Cent mehr und war krank, während ich weit weg von zuhause war. Doch die vielen unglaublichen Frauen, die ich traf, haben mich immer motiviert, mit neuer Begeisterung weiterzumachen.
Hunderte von Frauen lehnten das Foto ab, das ich gerne gemacht hätte, und ich sah mit eigenen Augen, wie Diskriminierungen und gesellschaftlicher Druck auf dem Rücken vieler lasten. Einige hatten einfach Angst, fotografiert zu werden. Andere waren nicht selbstbewusst genug. Ich bin allen Frauen, die ich getroffen habe, dankbar, egal, ob sie mein Angebot ausgeschlagen oder angenommen haben. Mit manchen verbrachte ich nur Sekunden, mit anderen Stunden, aber von jeder Einzelnen habe ich etwas mitgenommen.
Dank dieser Frauen wurde ich der Mensch, der ich heute bin. Jede Begegnung lehrte mich, ein besserer Mensch zu sein, die Schönheit in allem zu sehen, nicht nur an der Oberfläche. Meine Bilder mache ich in natürlichen Lichtverhältnissen, ich versuche, ein behagliches Gefühl zu schaffen und den Moment einzufangen, in dem sich die Frau öffnet, damit ich in ihre Augen blicken und ihre innere Schönheit sehen kann.
