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Ein Buch voller Beobachtungen über Lebensfreude, Naturerscheinungen, Trauer, Alltagserlebnisse, ironische Episoden über menschliche Schwächen, zauberhafte Begegnungen mit Mensch, Tier, Gewitterhexe und manch anderem ungewöhnlichen Geschöpf. Ein „Tage-Buch“ der besonderen Art, das jedem Tag des Jahres eine Mini-Geschichte widmet. Lassen Sie sich verzaubern auf einer ungewöhnlichen Reise durch die Jahreszeiten.
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Mara Laue
Träume im Sternkristall
Ein Jahr in 366 Mini-Geschichten
Copyright © by Author/Bärenklau Exklusiv
Cover: © by Bärenklau Exklusiv mit einem Motiv von Mara Laue, 2024
Innenillustrationen: © by Mara Laue
Korrektorat: Bärenklau Exklusiv
Verlag: Bärenklau Exklusiv. Jörg Martin Munsonius (Verleger), Koalabärweg 2, 16727 Bärenklau (OT), Gemeinde Oberkrämer. Kerstin Peschel (Verlegerin), Am Wald 67, 14656 Brieselang
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Inhaltsverzeichnis
Impressum
Das Buch
Träume im Sternkristall
Eine Idee!
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Über die Autorin
Ein Buch voller Beobachtungen über Lebensfreude, Naturerscheinungen, Trauer, Alltagserlebnisse, ironische Episoden über menschliche Schwächen, zauberhafte Begegnungen mit Mensch, Tier, Gewitterhexe und manch anderem ungewöhnlichen Geschöpf. Ein „Tage-Buch“ der besonderen Art, das jedem Tag des Jahres eine Mini-Geschichte widmet. Lassen Sie sich verzaubern auf einer ungewöhnlichen Reise durch die Jahreszeiten.
***
Ein Jahr in 366 Mini-Geschichten
Inhalt
Inhalt
Eine Idee!
Januar
1. Graureiher
2. Fantasy
3. Bauchtanz
4. Vollmondin
5. Erdgesang
6. Sternsinger
7. Buddhistische Weisheit
8. Alte Weide
9. Wintersturm
10. Schnee
11. Flötenspiel
12. Tauwetter
13. Die Seele des Kriegers
14. Doppelaxt
15. Rheinaue
16. Spiegel
17. Regen
18. Die Nebelfrau
19. Frostfeuer
20. Königin der Nacht
21. Birke
22. Computergespräch – Montagmorgen
23. Weidenkätzchen
24. Kobra
25. Fahrendes Volk
26. Schneesturm
27. Wermutstropfen
28. Feenkreis
29. Weiß – Rot – Schwarz
30. Schleiertanz
31. Zunehmendes Licht
Februar
1. Anrufbeantworter
2. Imbolg – Lichtmess
3. Gemütlichkeit
4. Zeitschriften
5. Schmuck
6. Vorboten
7. Pastellfarben
8. Schneespuren
9. Fragen
10. Grauwetter
11. Toleranz
12. Danse Macabre
13. Dunkeltag
14. Persephone
15. Mandarinendieb
16. Hunde-Freund
17. Arachne
18. Wetterwechsel
19. Rosenmontag
20. Ungläubiger Thomas – weiblich
21. Heller Tag
22. Anlass-Jodler
23. Techno
24. Schlankheitswahn
25. Selbstbestimmt
26. Montag
27. Milde Luft
28. Alltagsgedanken
29. Alltagsfrust
März
1. Von Innen nach Außen
2. Tai Chi
3. Tee
4. Meditation
5. Tierische Abenteuer
6. Jojo-Wetter
7. Silbersichel
8. Antworten und Fragen
9. Kupferrose
10. Jahreskinder
11. Positives Denken
12. Schöner Tag
13. Für ein Geburtstagskind
14. Die Hände der Kriegerin
15. Trance 1
16. Trance 2
17. Trance 3
18. Seelenblumen
19. Sonnenschein
20. Ostara
21. Spinnennetz
22. Der geizige Schmied
23. Steinreich
24. Ziele
25. Silbermond
26. Gebetskette – buddhistisch
27. Gebetskette – katholisch
28. Gebetskette – moslemisch
29. Gebetskette – indisch
30. Gebetskette – heidnisch
31. Sternfeuer
April
1. Die Stunde nach Mitternacht
2. So nicht!
3. Mondfinsternis
4. Grauschwester
5. Freitag
6. „Dreizehnlinden“
7. Osterfeuer
8. Lichtbringer
9. Kvidas Lied
10. Sei!
11. Seidenrock
12. Morgentau
13. Hübendrüben
14. Liebe
15. Schneeflockenobsidian
16. Erste Erdbeeren
17. Schmerzen
18. Rot
19. Kälte
20. Vorfreude
21. Teufelei
22. Traumfänger
23. Kinder der Nacht
24. Vorfreude 2
25. Windliebkosung
26. Pegasus
27. Schlangenfrau
28. Mondharfe
29. Letzter Tag im alten Heim
30. Umzug – Walpurgisnacht
Mai
1. Nachwehen
2. Seidentuch
3. Pistazien
4. Siebengestirn
5. Lehre
6. Rätsel
7. Schicksal
8. Eins
9. Zwei
10. Drei
11. Vier
12. Menschen
13. Bergkristall
14. Wind im Haar
15. Hexentanz
16. Knospe
17. Bambusflöte
18. Jonglieren – 1. Versuch
19. Jonglieren – 2. Versuch
20. Tempeltänzerin
21. Aufräumen
22. Romane
23. Tränen
24. Dream
25. Ahninnengesänge
26. Tamburin
27. Muschelturm
28. Rabenklinge
29. Seltsames Wetter
30. Heiß
31. Salbei
Juni
1. Vollmondnacht
2. Jade
3. Goldauge
4. Grünfuß
5. Jaspisstein
6. Schöne Aussichten 1
7. Schöne Aussichten 2
8. Sommergewitter
9. Sweenegeiles Wochenende!
10. Whiskey-Schwester
11. Kartoffelbrei
12. Glockenspiel
13. Leipreachán
14. Farben
15. Duft
16. Windlied
17. Montagsfrust
18. Dienstagslust
19. Arbeitnehmer-Wochentage
20. Identitätskrise
21. Sommersonnenwende
22. Gold
23. Silber
24. Kupfer
25. Schlaflos in Uedem
26. Gut
27. Teufelchen
28. Blechtasse
29. Spieglein, Spieglein
30. Das Netzlied
Juli
1. Elefantengeburtstag
2. Abenteuer Leben
3. All-Tag
4. Plätscherli
5. Pans Flöte
6. Tod
7. Trauertag
8. Finsternis
9. Geist
10 Trost
11. Abschied
12. Stillstand
13. „Mithric Falls“
14. Schatten
15. Dreifacher Rosenkranz
16. Gebet
17. Kerzenschein
18. Wasser des Lebens
19. Cha no ryu - Teezeremonie
20. Olympia
21. Versprechen
22. Glück gehabt
23. Naturgewalt
24. Erschöpft
25. Seelenfeuer
26. Tränenfluss
27. Marmorschatulle
28. Einpacken
29. Wandmalerei
30. Haussegen
31. Buntes Haus
August
1. Dunkle Lady
2. Letzte Nacht
3. Umzug – der zweite
4. Fix und fertig
5. Karton-Transport
6. Pflanzen
7. „Geh-Schachtel“
8. Pause
9. Es füllt sich
10. Abigail
11. Sehnsucht
12. Spinat-Pizza
13. „Cloak of Vision“
14. Madonna von Lourdes
15. Wasserdorf
16. Veränderungen
17. Dazwischen
18. Traumzeit
19. No Escape
20. Roter Mond
21. Mondstein
22. Milchstraße
23. Sternhimmel
24. Alles hier
25. Freund
26. Schlafhöhle
27. Met
28. Regenfall
29. Letzte Fuhre
30. Schlüsselübergabe
31. Waldspaziergang
September
1. Wohin?
2. Scherben
3. Wer bin ich?
4. Suche
5. Tagebuch
6. Zwillinge
7. Persephones Verhängnis
8. Schlüssel
9. Hundsrose
10. Schachcomputer
11. Geld
12. Septembernebel
13. Meine liebste Jahreszeit
14. Staubsauger
15. Sternschnuppe
16. Padmasmbhava
17. Venus
18. Yin und Yang
19. Waldlicht
20. Pinienduft
21. Hausgöttinnen
22. Mabon
23. Herbstregen
24. Herbstfarben
25. Buddha
26. Zitronenbaum
27. Das Korblied
28. Besuch
29. Sucht
30. Leid
Oktober
1. Reise
2. Ankunft
3. Kräutertee
4. Wassertreten
5. Zu Tisch!
6. Aquarell
7. Speckstein
8. Gemüse-Hirse-Risotto
9. Moorwanderung
10. Zauberflöte
11. Die Verkannte Waldorfpuppe
12. Kurärzte
13. Fürsorge
14. Kurspatzen-Gesang
15. Für einen „guten Geist“
16. Die fleißigen Helfer
17. Alles, was ich noch nicht erwähnt habe
18. Abreise
19. Dauerregen
20. Innere Balance
21. Stirb und Werde
22. Gefangen
23. In Dunkelheit
24. Für Mondsilber
25. Die Maske des Clowns
26. Sturmwolken
27. Todins Bruder
28. Sturmkrähen
29. Wolken am Himmel
30. Es wird schon noch
31. Theater, du wunderbares!
November
1. Bilder
2. Leseratte
3. Mutter: Schutz
4. Mutter: Bedingungslose Liebe
5. Mutter: Geduldige Lehrerin
6. Eisstatue
7. Morgendämmerung
8. Geisterträume
9. Sonnenwärme
10. Rotes Kleid
11. Innere Reise
12. Weises Licht
13. Himmelsstürmer
14. Zeitstrom
15. Ohrring
16. Salgard
17. Der Schrei
18. Wintermond
19. Späte Trauer
20. Hass
21. Bewegung
22. Träume im Sternkristall
23. Glaube
24. Göttinliche Liebe
25. Pandoras Gabe
26. Ängste
27. Dem Leben auf der Spur
28. Das Janus-Gesicht
29. Türen
30. Winter?
Dezember
1. Horror
2. Schwärze
3. Der leere Spiegel
4. Der grüne Kreis
5. Schneespiel
6. Exil
7. Einsam
8. Allein
9. Auf der Flucht zu mir
10. Guailí
11. Boa Constrictor
12. Ewige Nacht
13. Zukunft
14. Blumenkalender
15. Die Bibel
16. Perspektiven?
17. Hilfe
18. Glimmstängel
19. Schicksalsgefährten
20. Alpträume
21. Julfest
22. Jener schreckliche „Hund“!
23. Ein Tag
24. Be-SINN-ung
25. Bücher
26. Zeit
27. Wintertag
28. Männertraum – Frauenwunsch
29. Abendstern
30. Anders
31. Jahreskreis
Über die Autorin
Ich habe, solange ich denken kann, schon immer gerne fantasievolle Geschichten erzählt. Als Kind war die Welt für mich ein magischer Ort voller Geheimnisse und kleiner Wunder, die viele Menschen gar nicht bewusst wahrnehmen. Wie zum Beispiel einen Tautropfen, der sich an der Spitze eines Grashalms sammelt, größer wird, den Halm nach unten neigt und schließlich als eine perfekte Kugel zu Boden fällt, bevor er dort in unzählige kleine Tröpfchen zerplatzt. In meiner Fantasie waren die Tröpfchen Babys des Wassertropfens, und ich malte mir Geschichten aus, wie sie miteinander spielten, ineinanderflossen, auseinander rannen und Abenteuer erlebten, bis sie sich in einem See auf ewig zusammenfanden.
Eines Tages kam ich auf die Idee, solche Geschichten nicht nur zu erzählen, sondern auch aufzuschreiben. Unter anderem, weil die Menschen in meiner Umgebung so gar keine Lust (mehr) hatten sich meine unendlichen und immer neuen Geschichten anzuhören. Eine Lehrerin zitierte sogar meine Mutter zur Schule und hielt sie an, mir das „Märchenerzählen“ auszutreiben, denn offensichtlich hätte ich „zu viel Fantasie“, und das sei für meinen künftigen Lebensweg doch gar nicht gut. Nichts hätte falscher sein können, denn inzwischen bin ich Schriftstellerin und tue beruflich nichts anderes, als meiner Fantasie freien Lauf zu lassen und Geschichten zu erzählen. Jedenfalls wurde mir damals nachhaltig vermittelt, dass (meine) Fantasie und die daraus resultierenden Geschichten unerwünscht waren. Also hörte ich auf, sie mündlich zu erzählen und schrieb sie nur noch nieder.
Aus den kleinen Geschichten, die zunächst kaum mehr als eine oder ein paar wenige Schulheftseiten lang waren, entstanden längere, die schließlich ganze Hefte füllten. Als auch die Schulhefte nicht mehr ausreichten, weil die Geschichten immer länger wurden und erst Heftromanlänge, dann Romanlänge erreichten, verlegte ich mich auf Ringbucheinlagen als „Trägermedium“ und lernte Schreibmaschineschreiben, um eine saubere Abschrift zu haben. Denn in den 1970er und Anfang der 1980er Jahren besaß kaum jemand privat einen Computer mit Textverarbeitungsprogramm, weil sie damals für Menschen, die sie nicht beruflich brauchten, noch unerschwinglich waren.
Über die umfangreichen Werke gerieten meine Minigeschichten in den Hintergrund. Aber sie wurden nicht vergessen, denn die Dinge, die mich inspirierten, hörten nicht auf, mir immer neue Stoffe zu liefern. So fasste ich eines Tages im Jahr 1995 den Entschluss, aus solchen Miniaturstorys ein ganzes Buch zu machen. Schließlich kennen wir alle den „Urvater“ aller Minigeschichten aus dem Alltag: den Witz. Witze sind nichts anderes als sehr kurze (und lustige) Geschichten, die in nur wenigen Sätzen erzählt sind.
Zu meinen alltäglichen „Highlights“ zählten schon lange Abreißkalender, die täglich einen Witz oder ein lustiges Rätsel präsentierten. („Ich hab’ sieben Häute und beiß alle Leute. Wer bin ich?“ Antwort: eine Zwiebel.) Und ein solcher Umfang – 365 Minigeschichten – erschien mir für mein Projekt passend, von dem ich hoffte, dass es sein Lesepublikum finden werde, denn zu dem Zeitpunkt hatte ich zwar schon unzählige Romane und noch mehr Kurzgeschichten geschrieben, aber kein Verlag hatte sich für sie interessiert. Rückblickend wundert mich das nicht, denn meine Romane waren handwerklich nicht das Gelbe vom Ei, weil ich mir die Kunst des Schreibens nur durch „learning by doing“ selbst beigebracht und noch eine große Menge zu lernen hatte, um veröffentlichungsreife Langtexte zu schreiben. Da erschienen mir die Minigeschichten das perfekte Medium, weil sie meiner damaligen Meinung nach keiner besonderen Handwerkskunst bedurften. (Eine Fehleinschätzung, die ich inzwischen revidiert habe.)
Das Jahr 1996 stand vor der Tür, ein Schaltjahr mit 366 Tagen statt nur 365. Wie der Zufall wollte, bekam ich zum ersten Mal in meinem Leben einen „Chefkalender“ geschenkt, in dem jeder Tag eine ganze Seite für Eintragungen besaß – das perfekte Medium für meine Minigeschichten, von denen ich jeden Tag eine schreiben wollte. „Unmöglich!“, war mein Umfeld überzeugt. „Schaffst du nie!“
Und gerade dieser Mangel an Zutrauen in meine schriftstellerischen Fähigkeiten veranlasste mich erst recht dazu, mit eiserner Disziplin mein Projekt „Jeden Tag eine Minigeschichte“ in die Tat umzusetzen. Doch mich muss wohl ein Teufelchen geritten haben, denn nur jeden Tag ein Geschichtchen zu erzählen, war doch viel zu einfach! Ich bin mir sicher, dass an der „verschärften Folter“ das Epos „Dreizehnlinden“ von Friedrich Wilhelm Weber (1813-1894) schuld war, das ich damals begeistert las. Er hatte seinen Roman vollständig in Reimen geschrieben. Eine einzige lange Geschichte bestand nur aus einem Gedicht in 25 Kapiteln – und das über mehrere Hundert Seiten hinweg. Ich war beeindruckt. Und geboren war die Idee, meine Minigeschichten ebenfalls als Gedichte zu schreiben.
Die meisten reimen sich, weil ich Reime und den Rhythmus, den sie erzeugen, gerne mag. Aber Reime passen nicht zu jedem Gedicht, deshalb gibt es auch „ungebundene“ (d. h. ungereimte) Gedichtgeschichten und auch das eine und andere Haiku (japanische Versform mit nur siebzehn Silben verteilt auf drei Zeilen à fünf, sieben und wieder fünf Silben), das zu schreiben eine besondere Herausforderung darstellt.
Und dieses Buch zu schreiben, machte mir einen mordsmäßigen Spaß.
Denn im Jahr 1996 ereigneten sich viele Dinge, die mich inspirierten. In Atlanta fanden Olympische Spiele statt. Der Hyakutake-Komet passierte die Erde, es gab zwei totale Mondfinsternisse und zwei partielle Sonnenfinsternisse. In Moers wurde ein Terra-Zoo mit Reptilien eröffnet. Auch auf persönlicher Ebene war 1996 ein sehr ereignisreiches Jahr, das von lustigen Begebenheiten ebenso geprägt war wie von Glück und Trauer, zwei Umzüge innerhalb nur weniger Monate, lustige Erlebnisse in einer Wohngemeinschaft (die leider scheiterte), eine Kurreise und Naturbeobachtungen. Es gab eine Zeit der Zurückgezogenheit und tiefer Besinnung, Gefühle der Einsamkeit und Verlassenheit, aber auch strahlende Momente voller Schönheit und Glück.
Alles in allem eine bunte Reise durch ein besonderes Jahr, und ich lade Sie, liebe Leserin, lieber Leser, liebe Lesenden, herzlich ein, mich auf der Reise durch dieses Jahr zu begleiten – in 366 Mini-Geschichten.
(Weidenbaum im Winter)
Graureiher
01.01.
Ich sah einen Reiher im Felde stehen,
verborgen hinterm Nebelschleier,
die Federn zart im Winde wehen,
so schaut er hin zum Weiher.
Ein Hauch von Ruhe auf ihm lag,
ein Spiegel von den Wintertagen.
Was so ein Reiher denken mag?
Wer weiß? Wer kann das sagen?
Fantasy
02.01.
Scharf und hell die Schwerter klirren,
Pfeile übers Schlachtfeld sirren,
Drachen Feuerlanzen spucken.
(Da wagt man gar nicht hinzugucken!)
Priesterinnen Zauber weben,
Geister durch die Nächte schweben.
Und aus des Todes Schattenreich
erscheinen die Dämonen gleich
und wild sich stürzen in die Schlacht.
Doch nieder werden sie gemacht,
von tapfren Männern, mut’gen Frauen,
die ihnen das Fell verhauen
und hinterher zum Klang der Leiern
ein Siegesfest gemeinsam feiern.
Was ist das alles? Traumes Wahn?
Ach was! Ich schreib bloß ’nen Roman!
Bauchtanz
03.01.
In meinen Hüften wiegen sich
Sterne wie am Himmelszelt,
wenn mein Bauch vor Wonne bebt
und schlangengleich sich wellt;
wenn mein Körper hüpft und springt
voller Lebenslust,
dann singt die Seele hell. Beschwingt
tanz weg ich meinen Alltagsfrust.
Vollmondin
04.01.
Für viele Völker der Erde ist der Mond nicht nur weiblich („die Mondin“), sondern auch eine Göttin.
Silberhelles Mondinlicht
liegt über schneebedecktem Feld,
taucht die Nacht in
ein Leuchten, geisterhaft,
trifft mein Herz,
brennt in meiner Seele,
streichelt meinen Körper,
liebkost meine Sinne.
Und ich tanze
im Vollmondinlicht,
der Mondgöttin zu Ehren.
Erdgesang
05.01.
Barfuß lief ich durch den Wald,
obwohl die Erde war eiskalt,
festgefroren und ganz hart.
Dennoch spürte ich sehr zart
den Erdgesang durch meine Sohlen,
drum werd’ ich bald dies wiederholen.
Nein, das war kein Übermut;
der Erdgesang tat einfach gut!
Sternsinger
06.01.
Heut kamen Sternsinger vorbei,
erbaten milde Gaben.
Sie sprachen viel von allerlei
Menschen, die wenig nur haben.
Für jene zu sammeln ist ihr Ziel.
Und so wie ich hab gegeben
(Geld und Leckereien viel),
so gaben sie mir ihren Segen.
Buddhistische Weisheit
07.01.
Was muss ich tun, um zufrieden zu sein?
Wie lade ich das Glück zu mir ein?
Versuche, die Begierde zu meiden,
denn ohne Begehren endet das Leiden.
Ach, könnt’s doch nur so einfach sein!
Alte Weide
08.01.
Mitten auf einem weiten Feld
steht ein alter Weidenbaum,
der himmelwärts die Zweige hält
und sich wiegt in Wind und Traum.
Knorrig der Stamm – er sieht so aus
wie eine alte weise Frau.