Trump gegen den Deep State - Collin McMahon - E-Book

Trump gegen den Deep State E-Book

Collin McMahon

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Beschreibung

Seit 8 Jahren versuchen Presse und Politik gemeinsam mit Geheimdiensten, Polizei und Justiz zu verhindern, dass Donald J. Trump Präsident der USA sein kann.

Am 8. November 2016 gewann ein völliger Außenseiter mit einer Siegeschance von nur 15 Prozent die US-Wahl: Donald Trump. Er versprach, die US-Geheimdienste zu reformieren, gute Beziehungen zu Russland zu pflegen, die »immerwährenden Kriege« der USA zu beenden und den Einfluss des »militärisch-industriellen Komplexes« zu stutzen.

Da begann eine nie da gewesene Kampagne des Staatsapparates, der US-Geheimdienste, sogenannter »Nicht«-Regierungsorganisationen und aller großen Medien, den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sabotieren, zu diffamieren, zu diskreditieren und zu stürzen. Einige Medienvertreter riefen sogar offen zu seiner Ermordung auf.

Wenn man einen Sumpf trockenlegt, kommen Schlangen und Krokodile heraus

Baulöwe und Reality-Star Donald Trump, der ultimative Washington-Außenseiter ohne politische Erfahrung, versprach, den »Sumpf« der Korruption in Washington trockenzulegen. Dabei hatte er vermutlich unterschätzt, wie viele Schlangen aus diesem Sumpf gekrochen kommen würden - und wie giftig sie wären.

Zunächst versuchten die Trump-Hasser, dem Republikaner Russland-Kontakte anzudichten. Da es diese nicht gab, wurden aberwitzige Verbindungen konstruiert - sogar unter Beteiligung des britischen und deutschen Geheimdienstes.

Dann hinterließ der scheidende Präsident Barack Obama ein Untergrund-Netzwerk aus seinen Parteigängern, um die demokratisch gewählte Nachfolgerregierung zu sabotieren. Dies reichte bis 2020, als Beamte aus der CIA und dem Pentagon eine Amtsenthebung des US-Präsidenten anstrebten.

Im Wahljahr 2020 wurden dann durch eine »gut finanzierte Kabale mächtiger Menschen« (Time Magazine) die Wahlregeln auf verfassungswidrige Weise außer Kraft gesetzt und der Weg für den möglicherweise größten Wahlbetrug der Geschichte geebnet.

Wer aber steuert diese endlose Hexenjagd gegen Trump? Wer bezahlt Anwälte, Spione, Journalisten? Wer instrumentalisiert Geheimdienste und das Justizministerium?

Trotz aller Angriffe steht Donald Trump 2024 wieder kurz davor, das Weiße Haus zu erobern. Dieses Buch zeigt auf, wie wir 8 Jahre lang belogen und manipuliert wurden - und wie eine Handvoll unerschrockener Wahrheitskämpfer die Verschwörung gegen ­Donald Trump ans Licht brachten.

»Das mit über 600 Fußnoten akribisch recherchierte Buch ist viel mehr als eine Insider-Reportage aus dem dreckigen Maschinenraum der Macht, es zeigt exemplarisch auf, wie weit die Feinde der Freiheit und der Demokratie heute bereit sind zu gehen!« Thor Kunkel, Spiegel-Bestsellerautor

»Collin McMahon nennt in seiner hoch brisanten Publikation die Klarnamen jener Personen, Geheimdienstverantwortlichen und Organisationen, die hinter dem Anti-Trump-Putsch stehen. Mehr Mut geht nicht! Eines der wichtigsten Bücher des Jahres 2024.« Michael Grandt, Spiegel-Bestsellerautor

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1. Auflage August 2024

Copyright © 2024 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Satz und Layout: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh Covergestaltung: Nicole Lechner Coverabbildung: © Fulton County Sheriff’s Office, Atlanta

ISBN E-Book 978-3-98992-035-4 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Zitat

© Adobe Stock: REDPIXEL

»Wenn mein Vater übers Wasser gelaufen wäre, würden die Medien schreiben: ›Trump kann nicht schwimmen!‹«

Donald Trump Jr., Green Bay, Michigan, 27. April 2019

Einleitung: Wenn man einen Sumpf trockenlegt, kommen Schlangen und Krokodile heraus

EINLEITUNG

Wenn man einen Sumpf trockenlegt, kommen Schlangen und Krokodile heraus

»Wenn man sich mit den Geheimdiensten anlegt, haben sie zig Möglichkeiten, es einem heimzuzahlen. Selbst für einen hemdsärmeligen, anpackenden Geschäftsmann [wie Trump], ist es wirklich dumm, sich mit [den Diensten] anzulegen.«

Senator Chuck Schumer zu Rachel Maddow, MSNBC, 4. Januar 2017

Wir schreiben das Jahr 2024. Seit 8 Jahren versuchen Politik und Presse zusammen mit Geheimdiensten, Polizei und Justiz zu verhindern, dass Donald J. Trump Präsident der USA wird.

Am 8. November 2016 hatte ein völliger Außenseiter mit einer Siegeschance von nur 15 Prozent 1 die US-Wahl gewonnen: Donald Trump. Doch noch schlimmer als dieser überraschende Sieg war seine Absichtserklärung, die US-Geheimdienste zu reformieren, gute Beziehungen zu Russland zu pflegen, die »immerwährenden Kriege« der USA zu beenden und den Einfluss des »militärisch-industriellen Komplexes« zu verringern. So begann eine noch nie da gewesene Kampagne des Staatsapparates, der US-Geheimdienste, der sogenannten »Nichtregierungsorganisationen« (Non-Governmental Organizations, NGOs) und aller großen Medien, den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sabotieren, zu diffamieren, zu diskreditieren, zu stürzen und vielleicht sogar einzusperren.

Als Donald Trump, der Baulöwe, Realitystar und ultimative Washington-Außenseiter ohne politische Erfahrung, versprach, den »Sumpf« 2 der Korruption in Washington trockenzulegen, hatte er vermutlich unterschätzt, wie viele Schlangen aus diesem Sumpf gekrochen kommen würden – und wie giftig sie sein würden.

Schon während des Wahlkampfs 2016 hatte die Clinton-Kampagne zusammen mit dem Justizministerium der Obama-Regierung unter fadenscheinigen Vorwänden das FBI (Federal Bureau of Investigation) instrumentalisiert, um einen Lauschangriff gegen die Trump-Kampagne zu starten, der die Watergate-Affäre wie eine Lappalie aussehen ließ. Nachdem dieser Lauschangriff nicht gefruchtet hatte, implantierte Barack Obama in den obersten Rängen der US-Regierung eine Guerillatruppe (militärisch: Stay-Behind-Netzwerk), 3 die auf historisch nie da gewesene Weise den Staatsapparat gegen den amtierenden Präsidenten mobilisieren sollte.

Bei einem Meeting im Weißen Haus am 5. Januar 2017 traf sich der scheidende Präsident Barack Obama mit Vizepräsident Joe Biden, der Justizministerin, der Nationalen Sicherheitsberaterin und den Geheimdienstchefs, um zu beschließen, wie die Geheimdienstkampagne gegen Donald Trump nach der Obama-Regierung weitergehen sollte.

Am Tag danach, am 6. Januar 2017, gab die CIA (Central Intelligence Agency) ein Memo heraus, in dem behauptet wurde, Russland habe sich in die Wahl 2016 eingemischt, und noch an demselben Tag verkündete das Heimatschutzministerium (United States Department of Homeland Security, DHS), Wahlen gehörten jetzt genauso zur »kritischen Infrastruktur« wie Kernkraftwerke und Stromleitungen und müssten deshalb von der Regierung »geschützt« werden. Damit war die Basis für den Einsatz von US-Regierung und Geheimdiensten gegen den Oberbefehlshaber sowie dessen Wähler, Unterstützer und Mitarbeiter gelegt.

Nur wenige Tage später veröffentlichte das Internetportal BuzzFeed 4 das sogenannte »Steele-Dossier«, das von der Clinton-Kampagne in Auftrag gegeben worden war und dem neuen Präsidenten Donald Trump unter anderem obszöne Sexpraktiken in einem Moskauer Hotel vorwarf. Der US-amerikanische Fernsehsender CNN 5 folgte am 17. Januar 2017, und die deutschen Medien hatten diesen Unsinn bereits am 11. Januar übernommen – einen Unsinn, von dem man jetzt weiß, dass ihn die Clinton-Detektei Fusion GPS und der Wahlfälschungsanwalt Marc E. Elias lanciert hatten, um Trump zu schaden.

»Besonders schockierend« sei, schrieb Clemens Wergin in der Welt, »eine Szene, die sich im ›Ritz-Carlton‹-Hotel in Moskau zugetragen haben soll. Demnach soll Trump mit Bedacht die Suite angemietet haben, die die Obamas bei einem ihrer Besuche benutzt haben sollen. Trump soll eine Gruppe von Prostituierten angeheuert haben, um das von den Obamas benutzte Bett zu ›besudeln‹.« 6 Belege? Keine.

Am 24. Januar 2017 trafen sich der Trump-feindliche FBI-Agent Peter Strzok und ein Kollege mit Trumps neuem Nationalen Sicherheitsberater, dem dekorierten General »Mike« Flynn (Michael Thomas Flynn). Flynn hatte sich 2014 mit Obama überworfen, weil Obama die Bedrohung durch den Islamischen Staat (IS) als untere Liga abgetan hatte. Daraufhin hatte Flynn im Wahlkampf 2016 geschworen, im US-Geheimdienstapparat gründlich aufzuräumen.

Ohne ihn darüber aufzuklären, dass der Besuch in Wahrheit ein Verhör war, und ohne Anwalt lockte Strzok Flynn in eine Meineidfalle bezüglich eines Telefonats mit dem russischen Botschafter Sergej Kisljak. Da Flynn sich wohl nicht in der Pflicht sah, einem subalternen FBI-Agenten gegenüber Rechenschaft abzulegen, leugnete er die Inhalte des Gesprächs und musste nach durchgestochenen Presseberichten am 13. Februar 2017 zurücktreten. Als das FBI drohte, seinen Sohn in Haft zu nehmen, den sie ebenfalls abgehört hatten, ließ sich Flynn am 1. Dezember 2017 auf ein Schuldeingeständnis ein. Flynn verlor sein Haus, seinen Job und seinen Ruf. Er wurde erst 2020 rehabilitiert.

Dies war der Beginn der sogenannten »Russiagate«-Affäre, bei der Donald Trump völlig grundlos verdächtigt wurde, eine »Marionette Putins« 7 zu sein, welcher auf nebulöse Weise die Wahl 2016 beeinflusst haben sollte. Trump sprach – wohl zu Recht – von einem »Putschversuch«. Nach einer 2-jährigen Untersuchung durch neunzehn Anwälte und vierzig FBI-Agenten mit 2800 Vorladungen, 500 Durchsuchungen und 500 Zeugenbefragungen musste Sonderermittler Robert Swan Mueller III. in seinem Abschlussbericht vom 22. März 2019 gestehen, dass es »keine Beweise für eine Beteiligung des Präsidenten an russischer Wahlbeeinflussung« gab. 8

An Muellers Untersuchung schlossen sich nahtlos Vorwürfe gegenüber Donald Trump an, er hätte bei einem Telefonat den neu gewählten ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj unter Druck gesetzt, gegen den Sohn seines politischen Herausforderers Joe Biden zu ermitteln. Der drogenabhängige Hunter Biden hatte von 2014 bis 2016 von der dubiosen ukrainischen Erdgasfirma Burisma Holdings jährlich eine Million Dollar für unklare Tätigkeiten erhalten, während sein Vater dafür sorgte, dass die Ermittlungen gegen Burisma eingestellt wurden. Die Firma hatte 2014 ihre lukrativen Schürfrechte am Schiefergas im Schwarzmeer verloren, als Russland die Krim besetzte. Sobald Joe Biden nicht mehr Vizepräsident war, wurden diese Zahlungen halbiert und dann ganz ausgesetzt.

Zeitgleich erdreistete sich ein nebulöses Netzwerk aus ukrainischen Nichtregierungsorganisationen, unter denen viele Verbindungen zur US-Regierung, der EU und den Open Society Foundations hatten, dem neuen ukrainischen Präsidenten in einem offenen Brief rote Linien aufzuzeigen, die dieser nicht überschreiten dürfe. Selenskyj war ja mit Unterstützung des mutmaßlichen Burisma-Eigentümers Ihor Kolomojskyj als Friedenskandidat gegen den bisherigen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko angetreten. In ihrem Brief warnten die Soros-NGOs vor Friedensverhandlungen mit Russland, einer Abkehr vom NATO-Beitritt und der Anerkennung von Russisch als zweite Landessprache der Ukraine. Ansonsten drohe »politische Instabilität« – eine kaum verhohlene Putschankündigung. 9 Dieser »Rote-Linien-Brief« wurde vom Ukraine Crisis Media Center (UCMC) aufgesetzt, aus dem 2016 auch die ersten Vorwürfe herrührten, dass Donald Trump ein »russischer Agent« sei.

Aufgrund dieser schwammigen Ukraine-Bezichtigungen wurde ein Amtsenthebungsverfahren gegen den amtierenden Präsidenten angestrengt, das keinerlei Aussicht auf Erfolg hatte, da zwei Drittel der Stimmen im Senat nötig gewesen wären. Es stellte sich heraus, dass der Whistleblower hinter diesen Vorwürfen ein CIA-Agent war, der für Joe Biden gearbeitet hatte. Die anderen Hauptzeugen waren ukrainischstämmige Trump-Gegner aus dem Pentagon.

Sobald Trump am 5. Februar 2020 durch den Senat entlastet worden war, stand die nächste Intrige in den Startlöchern. Das Ende 2019 ins Leben gerufene und durch den deutsch-amerikanischen Milliardär und Ex-Karstadt-Eigentümer Nicolas Berggruen finanzierte Transition Integrity Project (»Projekt zur Integrität des Übergangs«) hatte Pläne geschmiedet, wie man einen weiteren Wahlsieg Donald Trumps verhindern könne. Anwalt Marc Elias und die Demokraten nutzten 2020 die Coronalockdowns, um weitgehende Änderungen des Wahlrechts in den US-Bundesstaaten durchzudrücken. Illegalerweise geschah dies an den Parlamenten vorbei und führte zu einer massiven Zunahme der Briefwahl, wobei Millionen Briefwahlzettel unaufgefordert an US-Bürger verschickt wurden.

Die Demokraten instrumentalisierten den Tod des drogenabhängigen Kleinkriminellen George Floyd, der am 25. Mai 2020 in Polizeigewahrsam an einer Überdosis Fentanyl gestorben war, um landesweite Rassenunruhen loszutreten, bei denen mindestens 25 Menschen getötet, 700 Polizisten verletzt und 2 Milliarden Dollar Sachschaden verursacht wurden.

Als Black-Lives-Matter-Randalierer am 31. Mai 2020 in Washington die 200 Jahre alte St. John’s Church anzündeten und das Weiße Haus attackierten, sodass der Präsident in den Sicherheitsbunker gebracht werden musste, machten sich die Systemmedien darüber lustig und warfen Trump vor, den Vorfall medial auszuschlachten und die Nationalgarde auf vermeintlich friedliche Demonstranten zu hetzen.

In der Wahlnacht vom 3. auf den 4. November 2020 lag Trump jedoch entgegen allen Umfragen der Systemmedien um Mitternacht überraschenderweise vorne. Um 2:30 Uhr trat der Präsident vor die Kameras und warnte, etwas stimme nicht, denn in allen wichtigen Swing States (»Wechselwählerstaaten«) hatte man die Auszählung plötzlich gestoppt. In den USA herrscht nämlich das Mehrheitswahlrecht, das heißt der Kandidat mit den meisten Stimmen gewinnt den gesamten Bundesstaat. Da einige Bundesstaaten in der Regel immer demokratisch (»links«) stimmen und andere republikanisch (»rechts«), gilt es bei der Wahl, diejenigen Bundesstaaten zu gewinnen, die mal links und mal rechts wählen.

Es war genau das Szenario, für das sich das Transition Integrity Project seit Juni 2020 vorbereitet hatte: Was geschieht, wenn es in der Wahlnacht eine »rote Fata Morgana«, 10 eine scheinbare Flut von Stimmen für Donald Trump, gibt? Und was, wenn ein solcher Trump-Sieg bei der Auszählung der Briefwahlstimmen in den Folgetagen wieder gekippt würde?

Wie Hillary Clinton im August 2020 sagte: »Was auch immer passiert, Joe Biden sollte sich unter keinen Umständen geschlagen geben, denn ich glaube, das wird sich hinziehen.« 11 Trump-Intimus Stephen Kevin »Steve« Bannon sagte dazu später in einer seiner zahlreichen Sendungen, dies sei ein Hinweis für den gealterten Joe Biden gewesen, damit er die Situation auch ja kapiere.

Während der nächsten 2 Monate beeilten sich das Weiße Haus und das Trump-Lager, Beweise für einen Wahlbetrug zu präsentieren. Obwohl Trump-Berater wie Rudy Giuliani und Peter Navarro Berge von Belegen und Zeugenaussagen sammelten, wurden diese von den Systemmedien völlig ignoriert, mit dem Zirkelschluss: Da es keine Beweise für einen Wahlbetrug geben könne, müsse man sich, falls dergleichen auftauchten, diese gar nicht erst ansehen.

Am 3. Dezember präsentierte die Trump-Sprecherin Jacki Pick vor dem Senatsausschuss von Georgia ein Überwachungsvideo aus der State Farm Arena, dem Auszählungszentrum von Atlanta, auf dem zu sehen war, wie die Wahlleiter um 22:25 Uhr alle Wahlbeobachter und die Presse heimschickten. Bis etwa 23:00 Uhr hatten bis auf vier Mitarbeiter alle den Raum verlassen. Diese zogen ab 23:02 Uhr vier Rollkoffer voller Stimmzettel unter einem Tisch hervor, fuhren sie zu den Auszählungstischen, nahmen stapelweise Stimmzettel aus den Koffern und jagten sie – wie es schien zum Teil mehrmals – durch die Zählmaschinen. Das Ganze dauerte bis etwa 00:50 Uhr morgens.

Um 1:34 Uhr am 4. Dezember kamen in Georgia auf einen Schlag 136 155 Stimmen für Joe Biden dazu, für Donald Trump aber nur 29 115. Trumps scheinbar uneinholbarer Vorsprung in Georgia war verschwunden. Dabei ist es unzulässig, Stimmen ohne die Anwesenheit von Wahlbeobachtern auszuzählen.

Niemand, der dieses Video angeschaut hat, kann allen Ernstes behaupten, es gehe hier mit rechten Dingen zu. Doch nur die Allerwenigsten haben es gesehen, da es von YouTube immer wieder gelöscht wird. 12

Seitdem sind immer mehr Indizien für Unregelmäßigkeiten bei der Wahl 2020 ans Licht gekommen. Dazu gehören die 419 Millionen Dollar, die Facebook-Chef Mark Zuckerberg für »Wahlsicherung« ausgegeben hat, 13 sowie Video- und Handyüberwachungsdaten, die zeigen, wie Stimmzettelkuriere Briefwahlkästen mit Bündeln von Stimmen vollstopften. 14 Aufgrund dieser Berge von Beweisen setzte sich unter Trump-Wählern die Erkenntnis durch, dass die Wahl von 2020 manipuliert, wenn nicht sogar gestohlen worden war.

Am 6. Januar 2021 versammelten sich in Washington Hunderttausende von Trump-Anhängern, um gegen die Zertifizierung der vermeintlich gestohlenen Wahl zu demonstrieren. Der amtierende Präsident Donald Trump präsentierte in einer 74-minütigen, ungewohnt sachlichen und trockenen Rede alle Beweise für Unregelmäßigkeiten, die sein Team um Rudy Giuliani und Peter Navarro zusammengetragen hatte. Am Ende der Rede um 13:12 Uhr forderte er seine Zuhörer auf, »friedlich und patriotisch« zum Kapitol zu marschieren, um dort gegen den Wahlbetrug und für die Demokratie zu protestieren.

Doch zu diesem Zeitpunkt hatte der sogenannte »Sturm auf das Kapitol« längst begonnen, nämlich genau um 12:54 Uhr. Dennoch wurde von den Demokraten noch nach Ablauf von Trumps Amtszeit ein zweites, ebenso erfolgloses Amtsenthebungsverfahren gegen Trump angestrengt.

Am 11. Januar 2022 befragte Senator Ted Cruz vor dem Justizausschuss des US-Senats die FBI-Vizedirektorin Jill Sanborn, ob das FBI am 6. Januar 2021 Agenten vor Ort gehabt habe, die zu Straftaten aufriefen oder daran beteiligt waren. Sanborn verweigerte die Aussage. Cruz fragte Sanborn, ob der Demonstrant Ray Epps ein FBI-Agent war und ob er mithalf, Zäune und Absperrungen um das Kapitol zu entfernen. Auch hierzu verweigerte Sanborn die Aussage. Dabei wäre ein Dementi sehr einfach gewesen. 15

Als Joe Biden dann am 20. Januar 2021 als 46. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt wurde, startete er eine bespiellose Kampagne, den Staat und das Justizministerium gegen die politische Opposition zu instrumentalisieren, und führte bei Dutzenden von Trump-Mitstreitern Razzien durch. Die Regierung und das Militär wurden von vermeintlich Rechtsextremen gesäubert. Transkritische Eltern und Christen wurden vom FBI als »inländische Terroristen« verfolgt.

Im Kongress versuchten die Demokraten am 9. Februar 2021, Donald Trump nachträglich seines Amtes zu entheben, und richteten einen rein parteipolitisch besetzten Schauprozess ein, um ihn der Aufwiegelung zum Putsch zu beschuldigen. Als der betreffende Ausschuss zu keinem Ergebnis kam, veranstalteten sie im Anwesen des Amtsvorgängers eine Razzia und nutzten diese dazu, vier Prozesse und 91 Anklagen gegen den ehemaligen Präsidenten und führenden Kandidaten im Präsidentschaftswahlkampf 2024 anzustrengen.

Doch auch dies half nichts. Es zeigte sich nur deutlich, wie die Demokraten den Justiz- und Staatsapparat immer dreister missbrauchten, um den politischen Gegner zu bekämpfen. Offensichtlich fürchteten sie sich davor, was passieren würde, wenn die amerikanischen Wähler den verhassten »Orange Man« 16 wieder ins Weiße Haus wählten. Denn dann würde er vermutlich anpacken, was er 2016 versprochen hatte: den Sumpf trockenzulegen.

Teil 1: »Russiagate«

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TEIL 1

»Russiagate«

»Wenn ich Ihnen 2016 gesagt hätte, dass eine der beiden großen politischen Parteien die Geheimdienst- und Justizbehörden, die CIA und das FBI, gegen ihren politischen Gegner instrumentalisieren würde, und dass diese Bundesbehörden im Einklang mit einem Geheimgericht und den Systemmedien arbeiten würden, um die größte kriminelle Verschwörung der US-Geschichte umzusetzen, nämlich einen Präsidenten und seine Kampagne aufgrund völlig falscher und fingierter Beweise auszuspionieren, hätten Sie das geglaubt? Und das in den USA? Ich auch nicht.

In der gesamten US-Geschichte ist so etwas noch nie vorgekommen. Unter normalen Umständen hätte dieser Skandal das Vertrauen eines jeden Amerikaners in das FBI erschüttern sollen. Doch da es um Donald Trump ging, schufen die Fake-News-Medien ein enormes, destruktives Lügengebäude, um den Wahlkampf der Demokraten zu unterstützen.« 17

Kash Pramod Patel, Government Gangsters

Kapitel 1: Die Kabale beginnt

KAPITEL 1

Die Kabale beginnt

Am 15. Juni 2015 kam der Immobilienunternehmer Donald Trump in seinem Trump Tower in Manhattan in Begleitung seiner Topmodel-Ehefrau Melania Trump die goldene Rolltreppe hinabgefahren, um der versammelten Presse seine Kandidatur zum Präsidenten der Vereinigten Staaten zu erklären. Er warf der US-Politik vor, die Geisel der Lobbyisten zu sein, endlose Kriege im Ausland anzuzetteln und Freihandelsabkommen mit Ländern wie China und Mexiko zu schließen, was nur den Konzernen, aber nicht den US-Bürgern zum Vorteil gereiche. Und er versprach, statt des politischen Establishments in Washington wieder die Bürger an erste Stelle zu setzen.

In Washington klingelten alle Alarmglocken. Hier kündigte ein unberechenbarer Außenseiter an, mit dem Filz und der Korruption aufzuräumen. Trump wollte Politik im Sinne des Wählers machen und nicht im Sinne der außenpolitischen »Blase«, wie Obama-Berater Ben Rhodes sie nannte, diesem überparteilichen Komplex aus Pentagon, Außenministerium und Geheimdiensten, der hinter den Kulissen in Washington die Fäden zog. Präsident Dwight D. Eisenhower nannte sie in seiner Abschiedsrede 1961 den »militärisch-industriellen Komplex« und warnte vor einer Kaste der Technokraten, die die Macht in Washington übernehmen würden. 18 Eisenhowers Nachfolger John F. Kennedy wurde 2 Jahre später erschossen, nachdem er geschworen hatte, den US-Geheimdienst CIA »in tausend Stücke zu zerteilen und in alle Winde zu verstreuen«. 19

Seitdem hatten das Außenministerium, die CIA, das Pentagon und besagte »Blase« auf der ganzen Welt eine Machtstruktur aufgebaut, die Medien beeinflussen und Regierungen stürzen konnte. Von 1961 an geschah dies über die Entwicklungshilfeagentur USAID (United States Agency for International Development) und von 1983 an über die »unabhängige« Stiftung National Endowment for Democracy (NED, »Nationale Stiftung für Demokratie«), die mithilfe eines Netzwerks aus vermeintlich zivilgesellschaftlichen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf der ganzen Welt amerikanische Macht ausstrahlte. Oft passierte dies in Zusammenarbeit mit dem ungarisch-amerikanischen Großspender George Soros, der in Osteuropa seit den 1980er-Jahren in Zusammenarbeit mit der NED seine Open-Society-Stiftungen in allen Ländern des Ostblocks etablierte und zum Ende des Kommunismus beitrug. Soros hatte sich in den 1970er- und 1980er-Jahren auf die Devisenspekulation mit Ostblockwährungen spezialisiert und konnte enorm davon profitieren, wenn er wusste, welche Regierungen und Währungen die CIA als Nächstes destabilisieren würde. 20

So bildete sich ein weltweites Netzwerk aus NATO-nahen Thinktanks und NGOs heraus, um die Agenda des US-außenpolitischen Establishments in alle Welt zu tragen. Beide US-Parteien waren mit eingebunden, die Demokraten und die Republikaner. Zwar favorisierte Soros linke Kandidaten wie Bill Clinton und Barack Obama, er arbeitete aber auch mit Establishment-Republikanern wie John McCain und Mitt Romney zusammen, den beiden republikanischen Präsidentschaftskandidaten von 2008 und 2012. »Wenn es sich zwischen Barack Obama und Mitt Romney zu entscheiden gilt, gibt es nicht viel Unterschied zwischen ihnen«, sagte George Soros 2012. 21 Letztlich war es egal, wer die Präsidentschaftswahlen in den USA gewann, denn beide vertraten die Agenda von Pentagon, CIA und State Department.

Doch nun pfuschte ihnen auf einmal ein politischer Außenseiter mit bedrohlichen Vorhaben ins Geschäft, deren Umsetzung mit allen Mitteln verhindert werden musste. Die Systemmedien waren von Anfang an in diesen Feldzug mit eingebunden. Mit der »Operation Mockingbird« hatte die CIA (»Operation Spottdrossel«) seit den 1960er-Jahren ein Programm der Zusammenarbeit mit großen Medien aufgelegt. 22 Bereits am 16. Juni 2015 schrieb der Spiegel: »Mit einer bizarren Rede ist der Immobilienmogul Donald Trump in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingestiegen. Diesmal meint er es offenbar ernst – zum Schrecken der Republikaner.« 23 Überschrieben war der Artikel mit »Donald Trumps Präsidentschaftskandidatur: Ich, ich, ich« – eine merkwürdige Überschrift für eine Rede, in der Trump versprach, sein Luxusleben zu opfern und allein für das Wohl seines Volkes zu arbeiten.

Vielleicht schwante Trump bereits, was auf ihn zukommen würde, als er in seiner Antrittsrede sagte: »Ich liebe mein Leben, ich habe eine wunderbare Familie. Sie fragen mich, ›Papa, warum machst du etwas, was so schwierig sein wird?‹« 24

Er wollte das Land retten und den Bürgern wieder die Priorität geben. Doch das durfte natürlich nicht sein. So begann ab Herbst 2015 die größte Kabale, die die Welt je gesehen hat.

Das Steele-Dossier

»Im Januar 2016 begannen Glenn Simpson, Christopher Steele und Bruce Ohr sich zu treffen« und über eine mögliche Verwicklung des Außenseiter-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit Russland zu sprechen, sagte der Geheimdienstexperte Kash Patel, der für Devin Nunes, den Vorsitzenden des Geheimdienstausschusses im US-Abgeordnetenhaus, 2017–2018 die Verschwörung gegen Präsident Trump aufdecken sollte. 25

Es war nicht das erste Mal, dass der ehemalige Wall-Street-Journal-Journalist Glenn Simpson einen Präsidentschaftskandidaten wegen angeblicher Russland-Beziehungen verleumdete. 2007 hatte er bereits den republikanischen Senator Bob Dole einer Verstrickung mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt. 26 Und als Senator John McCain 2008 Kandidat der Republikaner wurde, warf Simpson dem notorischen Kriegsfalken McCain ebenfalls »Russland-Verbindungen« vor. 27 Der einzige Beweis für diese Vorwürfe waren die Russland-Verbindungen des geschäftigen Lobbyisten Paul Manafort, der für Dole, McCain und später auch für Trump arbeiten sollte.

Seit 2009 betrieb Simpson die Detektei Fusion GPS, die sich in Washington auf die sogenannte Opposition Research (»Feindausforschung«) spezialisierte, also auf die Suche nach schmutziger Wäsche, die man dem politischen Gegner anhängen konnte.

Christopher Steele war ein ehemaliger MI6-Agent mit dem Spezialgebiet Russland, den Simpson 2009 kennengelernt hatte, als sie sich beide als mediale »Auftragskiller« im US-UK-Politikbetrieb selbstständig machten. Bruce Ohr war als Stellvertretender Generalstaatsanwalt (Associate Deputy Attorney General) beim US-Justizministerium der vierthöchste Mitarbeiter dieser Behörde. Unter der Obama-Generalstaatsanwältin (Justizministerin) Loretta Lynch hatte Ohr offenbar die Aufgabe zugeteilt bekommen, die politische Opposition auszuforschen.

Hat die deutsche Bundesregierung gegen Donald Trump mitspioniert?

Als Trump seine Kandidatur bekannt gab, nahmen viele diesen Realitystar und politischen Underdog nicht ernst, dem mit seinem Faible für hübsche Models und Schönheitswettbewerbe und seinen radikalen »Aufräum«-Drohungen jedwede Unterstützung in der republikanischen Parteispitze fehlte.

Im Herbst 2015 engagierte die konservative Nachrichten-Website The Washington Free Beacon die Detektei von Glenn Simpson in Sachen Trump. 28 Der Free Beacon wird von Hedgefonds-Milliardär Paul Singer finanziert, der auch die führenden Neokonservativen Trump-Gegner Bill Kristol und Robert Kagan unterstützt.

Nachdem Trump sich die republikanische Nominierung im Mai 2016 gesichert hatte, beendete der Free Beacon den Auftrag. Zeitgleich engagierte Hillary Clinton Ende 2015 den berüchtigten Wahlfälschungsanwalt Marc Elias und seine Kanzlei Perkins Coie für ihren Wahlkampf. Elias half den Demokraten seit 2004, umstrittene Wahlen in ihrem Sinne zu entscheiden. Im April 2016 beauftragte Marc Elias die Fusion GPS und Glenn Simpson, Anrüchiges über Trump ausfindig zu machen.

Bereits im Oktober 2015 hatte Simpson Nellie Ohr, die Frau von Bruce Ohr, als Russland-Expertin mit einem Gehalt von 44 000 Dollar für seine Detektei angeheuert. Außerdem engagierte Simpson den bereits erwähnten Russland-Fachmann Christopher Steele, den Bruce Ohr seit 2007 kannte, als sie gemeinsam die FIFA-Korruptionsaffäre aufdeckten.

Elias’ Kanzlei erhielt 12,6 Millionen Dollar von der Clinton-Kampagne, die Fusion GPS 1,92 Millionen Dollar und Christopher Steeles Firma Orbis 168 000 Dollar. Das »Dossier«, das Steele dafür ablieferte, war eigentlich eine Serie von siebzehn Memos, eines absurder als das andere. Das erste Memo vom 20. Juni 2016 trug den Titel »Die Aktivitäten des Kandidaten Donald Trump in Russland und dessen kompromittierendes Verhältnis mit dem Kreml«. Darin behauptete Steele, Trump sei seit mindestens 5 Jahren eine Marionette des Kreml und in Russland abartigen Sexpraktiken nachgegangen. All dies war ein reines Lügenkonstrukt, das auf Behauptungen des russischen Analysten Igor Danchenko aufbaute. Steele selbst war dem russischen Geheimdienst FSB als westlicher Agent bekannt und seit 2009 nicht in Russland gewesen.

Danchenkos unbestätigte Vorwürfe wurden dann über die Ohrs an das FBI durchgestochen, um im September 2016 einen Lauschangriff gegen das Wahlkampfteam von Donald Trump zu rechtfertigen. Inlandsspionage gegen US-Bürger ist eigentlich illegal, vor allem wenn es sich dabei um den politischen Wahlkampfgegner handelt. Über die Hintertür der »ausländischen Spionageabwehr« tat es die Obama-Regierung dennoch, was so in der US-Geschichte noch nicht vorgekommen war.

Im Jahr 2017 berichtete der Guardian, dass der britische Geheimdienst GCHQ (Government Communications Headquarters, »Hauptquartier für Regierungskommunikation«) schon seit 2015, also kurz nach Trumps Ankündigung seiner Kandidatur, »eine Schlüsselrolle« im Lauschangriff gegen den zukünftigen US-Präsidenten gespielt habe. Daran sollen außerdem Deutschland, Polen und Estland beteiligt gewesen sein. 29

Im April 2019 stellte der AfD-Abgeordnete Petr Bystron der Bundesregierung die Frage, »welche Informationen […] die Bundesregierung und insbesondere der Bundesnachrichtendienst in der Zeit von 2015 bis 2017 dem Clinton-Team, dem Democratic National Committee, der Firma Fusion GPS, dem FBI, dem US-Justizministerium oder dem Weißen Haus über Mitarbeiter der Trump-Kampagne zur Verfügung gestellt« hätten. Darauf antwortete Staatssekretär Andreas Michaelis vom Auswärtigen Amt am 7. Mai 2019, der Bundesregierung lägen »hierzu keine Informationen im Sinne der Fragestellung vor«. 30

Laut der Washingtoner Stiftung Judicial Watch besagen E-Mails zwischen der Deutschen Botschaft in Washington und dem US-Justizministerium etwas anderes. 31 Am 7. März 2016 schrieb Stefan Bress, Chefsekretär der Deutschen Botschaft in Washington, an Bruce Ohr im Justizministerium und vereinbarte ein Treffen mit den Russlandexperten der deutschen Bundesregierung für Dienstag, den 26. April 2016 um 14:00 Uhr im Justizministerium. Thema war unter anderem die »russische Einflussnahme in Europa« sowie »psychologische Operationen/Info-Krieg«.

Beteiligt waren, folgt man den E-Mails, von US-amerikanischer Seite »Geheimdienstberaterin Lisa Holtyn sowie Joe Wheatley und Ivana Nizich, zwei Strafanwälte aus der OK-Abteilung [Organisierte Kriminalität], meine und Bruce’s alte Abteilung,« wie Bruce Ohrs Büroleiterin Lisa Mnich am 20. April 2016 schrieb.

Die Ohrs waren zu diesem Zeitpunkt damit beschäftigt, im Auftrag des Obama-Justizministeriums Verbindungen zwischen der Trump-Kampagne, russischen Oligarchen und organisierter Kriminalität zu suchen, mit dem Nellie Ohr für die Detektei Fusion GPS das erste vorläufige »Proto-Dossier« über Trump schreiben konnte. 32

»Ich freue mich sehr, das [deutsche] ›A-Team‹ kennenzulernen«, meldete Lisa Holtyn am 7. März. Zum deutschen »A-Team« gehörten fünf Mitglieder, deren Namen redigiert sind. Ohr und Bress verabredeten sich für Montag, den 25. April 2016 um 19:00 Uhr zum Abendessen bei den Ohrs, in Anwesenheit von Nellie Ohr. Nach der erfolgreichen Terminvereinbarung kündigte Nellie Ohr am 20. April 2016 an: »Ich lösche diesen E-Mail-Verkehr jetzt.« 33 Damit scheint jedenfalls erwiesen, dass Staatssekretär Andreas Michaelis im Namen des Auswärtigen Amts nicht die ganze Wahrheit gesagt hat.

Die Tatsache, dass die Schlüsselfiguren der »Russiagate«-Affäre Bruce und Nellie Ohr sich zu einem informellen Abendessen und einem offiziellen Referententreffen in puncto angeblicher »russischer Einflussnahme« und »Info-Krieg« mit hochrangigen Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Washington getroffen haben, scheint die Meldung des Guardian zu bestätigen, nach der die deutsche Bundesregierung an der Spionage gegen Donald Trump beteiligt gewesen sein könnte. Es ist nicht bekannt, inwieweit Infos der deutschen Bundesregierung in die Arbeit von Nellie Ohr am ersten »Proto-Dossier« über Donald Trump eingeflossen sind.

Nach dem ergebnislosen Ende der Mueller-Untersuchung von 2019 hatte US-Generalbundesanwalt William Barr »Spionage gegen den politischen Gegner im Wahlkampf« als »schwerwiegende Angelegenheit« bezeichnet und Ermittlungen in Aussicht gestellt. Doch seitdem ist zur Beteiligung der deutschen Bundesregierung an der »Russiagate«-Affäre nichts weiter bekannt geworden. 34

Der FISA-Lauschangriff

»Das sind Menschen, die sehr stark vernetzt sind und wissen, wie man sich rächt, sogar am Präsidenten der Vereinigten Staaten.« 35

CNN-Moderatorin Dana Bash

Im Frühjahr 2016 suchte das Obama-Justizministerium in Zusammenarbeit mit der Clinton-Kampagne also nach Material, das die Trump-Kampagne belasten könnte. Dabei ging es vor allem um Informationen über eine ausländische Spionagetätigkeit, die dazu dienen konnten, einen Lauschangriff gegen den politischen Gegner zu beantragen. Denn um US-Bürger im Inland zu bespitzeln, braucht man wie gesagt eine »ausländische Bedrohung«. Erst dann kann nach dem Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA, »Gesetz zur Überwachung ausländischer Geheimdienste«) eine Ausnahmegenehmigung zur Überwachung von US-Bürgern erwirkt werden.

Laut FBI und Justizministerium übergab MI6-Agent Christopher Steele das Steele-Dossier am 30. Juli 2016 an Bruce Ohr. Damit begann der FBI-Lauschangriff gegen Trump unter dem Decknamen Crossfire Hurricane, nach dem Rolling-Stones-Song Jumping Jack Flash und einer gleichnamigen Spionagekomödie aus dem Jahr 1986 mit Whoopi Goldberg.

Ermittler Kash Patel glaubt jedoch, dieses Datum sei nur vorgeschoben. »Das FBI wollte sich nur schützen«, so Patel. »Deshalb sagen sie, die Untersuchung habe erst am 31.7. begonnen, aber das stimmt nicht. Das sagen sie nur, damit sie die früheren Dokumente nicht herausgeben müssen. […] Aber wir haben herausgefunden, dass Ohr, Simpson und Steele bereits im Januar 2016 Textnachrichten ausgetauscht haben.« 36

Patel ist überzeugt, dass Bruce Ohrs Frau Nellie bei Fusion GPS die Vorarbeit für das Steele-Dossier geleistet hatte. Ein Informant habe Patel vier Proto-Dossiers ausgehändigt, die die Handschrift von Nellie Ohr aufwiesen und im Wesentlichen aus Presseberichten über Menschen aus der Trump-Kampagne und ihre Russland-Verbindungen bestanden. »Ohr und ihre Kollegen griffen nach Strohhalmen«, schreibt der Journalist Lee Smith, »und standen am Ende mit leeren Händen da.«

So zählte laut den »Proto-Dossiers« zu den angeblichen »Russland-Verbindungen« Trumps die Tatsache, dass Trumps Vater Fred »Immobilien im russischen Viertel von Brooklyn gebaut« habe. Trump habe »Luxuswohnungen an Russen verkauft« und sein Marketingchef sei Russe. Es war eine verdammt dünne Suppe. 37

»Jeder mit einem Gehirn, der nicht völlig von Hass auf Trump zerfressen war, konnte sofort sehen, dass das Dossier ein totales Märchen war«, sagte Kash Patel. »Russische Nutten. Pipivideos. Geheimreisen nach Prag. Sie unterstellten, dass Donald Trump – ein extrem prominenter Geschäftsmann und TV-Realitystar – seit Jahren heimlich vom russischen Geheimdienst gefördert worden war und Wladimir Putin höchstpersönlich sein Verbindungsbeamter war. Im ›Dossier‹ stimmten nicht mal die grundlegendsten Fakten. Leute sollen an bestimmten Orten gewesen sein, obwohl Flugtickets und andere Unterlagen belegten, dass sie ganz woanders gewesen waren. Mittels einfachster journalistischer Sorgfalt hätte jeder echte Journalist sofort erkennen können, dass da nichts dran war. Aber die Systemmedien hatten bei ihrer Kampagne, Trump zu schaden, schon lange jeglichen professionellen Anstand über Bord geworfen.« 38

Während Trump immer näher an die republikanische Nominierung für das Präsidentenrennen rückte, begannen im April 2016 Berichte über angebliche Russland-Verbindungen der Trump-Kampagne in der Presse aufzutauchen. Am 3. April 2016 behauptete Evelyn Farkas im POLITICO Magazine, Trump stelle eine ähnlich große Bedrohung für die USA dar wie Putin, weil beide »Lügner« seien. 39 Jonathan Chait bezeichnete Trump im New York Magazine vom 28. April als »Marionette von Putin«. 40 An demselben Tag zeichnete Franklin Foer auf dem Onlineportal Slate ein ausführliches Porträt von Trump-Wahlkampfberater Paul Manafort und fragte, warum er »Putin-nahen Oligarchen nach der Pfeife tanzt«. 41

»Das hatte nichts mit Journalismus zu tun«, kommentiert Lee Smith, sondern »lieferte vielmehr den Beweis dafür, dass große Medienunternehmen Teil einer Informationsoffensive gegen die Trump-Kampagne geworden waren. […] Die Medien waren von Anfang an dabei.« 42

So schufen die Clinton-Kampagne und die Obama-Regierung mit ihrer Kanzlei Perkins Coie und der Detektei Fusion GPS auf der Basis von Kontaktschuld eine Echokammer, die sich immer weiter verstärkte. Fusion GPS lancierte vage Behauptungen an die Presse, deren Berichte als Grundlage dienten, um Ermittlungen der Obama-Regierung zu fordern, über die dann die Presse wieder berichten konnte. Das Problem: An all dem war überhaupt nichts dran.

Antrag für einen Lauschangriff

Mit der ersten Fassung des Steele-Dossiers vom 20. Juni 2016 trat der MI6-Agent Christopher Steele an die Osteuropa-Beauftragte des Außenministeriums Victoria Nuland heran, die er vom Maidan-Umsturz in der Ukraine 2014 her kannte und mit geheimdienstlichen Informationen versorgte, wie sie am 4. Februar 2018 in der Sendung Face the Nation auf CBS bezeugte: »Während der Ukrainekrise 2014 und 2015 hatte Chris Steele eine Reihe von Geschäftskunden, die ihn um Informationen darüber baten, was in Russland, der Ukraine und zwischen den beiden Ländern vor sich ging.«

»Mitte Juli, als [Steele] diese andere Aufgabe erledigte [das Dossier] und sich Sorgen [wegen Trump] machte, […] gab er mir zwei bis vier Seiten Stichpunkte dazu. Unsere erste Reaktion war, dass dies nicht in unserem Bereich lag, sondern das FBI dafür zuständig ist, wenn es einen Verdacht gibt, dass ein Kandidat oder die gesamte Wahl von Russland beeinflusst sein könnte«, berichtete Nuland. 43 Sie sollte später eine der wichtigsten Kriegsfalken im Ukrainekrieg werden, bis Außenminister Tony Blinken am 5. März 2024 ihre Pensionierung bekannt gab.

Bruce Ohr traf sich nach eigener Aussage Anfang August 2016 mit FBI-Vizedirektor Andrew McCabe und seiner Justiziarin LisaPage und übergab ihnen das Steele-Dossier. 44 Obwohl McCabe und seine Agenten den Ursprung des Dossiers kannten und wussten, dass es nicht glaubwürdig war, ließen sie zu, dass es beim Foreign Intelligence Surveillance Court (FISC) – jenem »Gerichtshof zur Überwachung ausländischer Geheimdienste«, der das dazugehörige Gesetz vertritt – als Beweismittel dafür diente, Lauschangriffe gegen die Trump-Kampagne zu beantragen. 45

Tatsächlich stellte das Obama-Justizministerium dann an einem der folgenden Sonntage einen Eilantrag für diesen Lauschangriff. »Der Richter war sehr überrascht«, zitiert der Autor Edward Klein in seinem Buch All Out War: The Plot to Destroy Trump einen anonymen FISC-Richter. 46 »Wie der Name schon sagt, richtet sich der FISC, der Gerichtshof für Auslandsspionage, gegen ausländische Geheimdienste. Dieser Antrag richtete sich jedoch eindeutig gegen Donald Trump und seine Kampagne.« Der Eilantrag wurde als unbegründet abgewiesen. Dies war vor allem deshalb erstaunlich, da der FISC ohne Anhörung der Gegenseite tagt und 99 Prozent aller Anträge stattgibt. Es gehörte also viel dazu, abgelehnt zu werden. Vor dem Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses sagte FBI-Vizedirektor McCabe später aus, »ohne das Steele-Dossier wäre kein Lauschangriff genehmigt worden«. 47

3 Wochen vor der Wahl am 15. Oktober 2016 versammelten sich die Anwälte des Justizministeriums, des FBI und der National Security Agency (NSA) noch einmal im FISC-Gerichtsaal des Barrett Prettyman Federal Courthouse in Washington, D. C., um den Lauschangriff gegen die Trump-Kampagne ein zweites Mal zu beantragen. Offiziell ging es um einen ehemaligen außenpolitischen Berater der Trump-Kampagne namens Carter Page, der Russisch sprach und einen Investmentfonds für Energie, Öl und Gas leitete. Da aber die FISA-Genehmigung auch die Überwachung des Bekanntenkreises erlaubte, reichte der Page-Antrag aus, um praktisch das ganze Trump-Team inklusive des Präsidentschaftskandidaten zu überwachen. Wer war Carter Page? Eigentlich ein Niemand, und dennoch sollte er, wie wir sehen werden, eine entscheidende Rolle spielen.

Im März 2016 hatten 122 republikanische Diplomaten, Geheimdienstler, Auslandsexperten und Außenpolitiker einen offenen Brief unterschrieben, in dem sie Trumps angebliche »Bewunderung für Wladimir Putin« als »für den Anführer der Freien Welt nicht hinnehmbar« bezeichneten.

Doch auch die Obama-Regierung war 2008 mit dem Plan angetreten, einen Neustart in den Beziehungen zu Russland zu wagen. Und als Russland 2014 die Krim und den Donbass annektierte, unternahm Obama nichts, da er Russland als Partner für seinen Atomwaffendeal mit dem Iran nicht vergraulen wollte. Trump glaubte, dass Putin »null Respekt« vor Obama hatte, und nannte den Iran-Atomwaffenvertrag den »schlimmsten Deal aller Zeiten«. Putin würde Obama »die Butter vom Brot klauen«, sagte Trump und versprach, kollegial und freundschaftlich, aber aus einer Position der selbstbewussten Stärke heraus mit Putin zu verhandeln. »Es gibt viele Hebel, die wir wirtschaftlich bei Russland ansetzen könnten,« sagte Trump in einem Fernsehinterview 2014. »Die [Russen] sind wirtschaftlich nicht stark. Wir könnten ihnen das Fell über die Ohren ziehen, wenn wir wollten.« 48 Trump übertriebene Nähe zu Putin vorzuwerfen, während die Obama-Regierung die militärische Besetzung der Krim einfach hinnahm, war also reine Heuchelei.

Nach dem offenen Brief vom März und den ersten Trump-Russland-Artikeln im April 2016 wurde es für Trump fast unmöglich, angesehene Außenpolitikexperten für sein Team zu gewinnen. Dabei hatte er in typischer Selbstüberschätzung im September 2015 »die beste außenpolitische Mannschaft, die es je gab«, versprochen. Als der Herausgeber der Washington Post, Fred Ryan, Trump am 21. März 2016 fragte, wer denn nun in seinem Außenpolitikteam sei, hatte Trump genau fünf Namen auf dem Zettel stehen, darunter die Öl- und Energieberater Carter Page und George Papadopoulos. 49 Und die waren nicht gerade außenpolitische Schwergewichte vom Schlage eines Henry Kissinger.

Das Washington-Post-Interview lieferte jedoch Glenn Simpson und der Obama-Regierung Zielscheiben für ihre Kampagne, und so landete Carter Pages Name im Oktober 2016 ganz oben auf dem FISA-Lauschangriffantrag, obwohl das Trump-Team sich schon im September nach Berichten über Pages Verbindungen zur russischen Mineralölfirma Rosneft von ihm distanziert hatte. »Er war nie Teil unseres Teams«, sagte Trump-Kommunikationschef Jason Miller. 50

Am 15. Oktober 2016 hatten die FBI-Anwälte es mit einem neuen FISC-Richter zu tun, der die vorhergehenden Anträge gelesen hatte und sie handwerklich für so schlecht befand, dass er sich wunderte, wie Justizministerin Loretta Lynch sie unterschreiben konnte. Diesmal waren die Anwälte der Regierung jedoch gut ausgerüstet, sie legten nämlich die Ergebnisse umfänglicher Lauschangriffe durch die NSA vor. Zwar darf die NSA keine Amerikaner im Inland überwachen, erst recht nicht den politischen Gegner im Präsidentschaftswahlkampf, das Auslandsspionagegesetz erlaubt ihr jedoch, die Kommunikation von Amerikanern mit Ausländern auszuforschen, wenn sie deren Namen geheim hält. In diesem Fall entschied sich der weltgrößte Nachrichtendienst allerdings, die Namen der Trump-Mitarbeiter zu identifizieren (»demaskieren«), darunter Carter Page, und präsentierte diese nun dem FISC als Beweis.

Den Richter schien es nicht zu stören, dass das FBI und die NSA seit dem 1. August 2016 ohne richterliche Anweisung den politischen Herausforderer im Wahlkampf überwacht hatten. Die NSA-Daten lieferten dem FBI Aufschluss über russische Geschäftsbeziehungen von mehreren Trump-Mitarbeitern: Mike Flynn, Paul Manafort, Carter Page, RogerStone und Jared Kushner. Streng genommen war das ein Verbrechen. Die NSA-Infos hätten weder als Grundlage für eine FBI-Ermittlung noch für einen FISC-Beschluss getaugt. Doch irgendwie ist das dem Richter »durchgerutscht«.

Aufgrund dieser illegal beschafften Daten gestattete der FISC-Richter den Lauschangriff gegen diese fünf (Ex-)Trump-Mitarbeiter (nur Flynn und Kushner waren bis zum Ende beim Trump-Wahlkampf dabei). Die Obama-Anwälte feierten ihren Sieg, und der erste staatlich organisierte Lauschangriff gegen einen Präsidentschaftskandidaten in der Geschichte der USA begann. 51

Das Trump-Tower-Treffen

Das FBI erhielt durch den Lauschangriff Aufschluss über den Kontakt zwischen dem Präsidentensohn Donald Trump Jr. und der russischen Anwältin Natalia Wesselnizkaja am 9. Juni 2016 beim sogenannten »Trump-Tower-Meeting«. Dieses Treffen wurde von der New York Times am 8. Juli 2017 als Beleg für eine Zusammenarbeit zwischen der Trump-Kampagne und russischen Geheimdiensten gewertet. Die wahren Hintergründe kamen erst später heraus.

Laut dem Chicagoer Investor und erbitterten Putin-Gegner William »Bill« Browder war Wesselnizkaja in Wahrheit Agentin des Kremls und Auftraggeberin von Glenn Simpsons Fusion GPS. Es waren also nicht die Trumps, die geheime Verbindungen zum Kreml hatten, sondern die Verantwortlichen der Detektei Fusion GPS, die den Trumps eine Falle stellten.

Bill Browder hatte Putin schon seit 7 Jahren auf dem Kieker. Browders Investmentfirma Hermitage Capital hatte in den 1990er-Jahren im »Wilden Osten« unter Jelzin Geschäfte gemacht und war 2005, als Putin an die Macht kam, mit Kollegen wie George Soros aus Russland verbannt worden. Browders russischer Buchhalter Sergei Magnitski wurde wegen angeblicher Steuerhinterziehung in Höhe von 230 Millionen Dollar verhaftet und starb 2009 nach mutmaßlichen Misshandlungen in russischer Haft.

Browder zog in Washington gegen Putin zu Felde und erreichte die Durchsetzung des »Magnitski-Gesetzes«, das weitreichende Sanktionen gegen russische Politiker und Oligarchen enthielt. Laut Browder betrieb die Anwältin Natalia Wesselnizkaja im Auftrag der russischen Regierung in Washington Lobbyarbeit, um das Magnitski-Gesetz wieder einkassieren zu lassen. Dafür beauftragte sie die Fusion GPS. »Glenn Simpson betrieb Lobbyarbeit für eine Agentin des Kremls«, sagte Browder, »er hatte den Auftrag von russischer Seite, mich und das Magnitski-Gesetz zu diskreditieren.« 52

Der britische Musikpublizist RobGoldstone, der für den aserbaidschanischen Sänger Emin Ağalarov und dessen Oligarchen-Vater Araz Ağalarov arbeitete, versprach Donald Trump Jr. am 3. Juni 2016 schriftlich »offizielle Dokumente und Informationen« von Wesselnizkaja, die Hillary Clinton schaden würden. »Wenn es so ist, gefällt mir das sehr«, schrieb Don Jr. unvorsichtigerweise zurück. 53

Am 9. Juni 2016 trafen sich Donald Trump Jr., Jared Kushner und Paul Manafort mit Natalia Wesselnizkaja und zwei anderen geheimdienstnahen Russen, um die angeblich brisanten Neuigkeiten über Hillary Clinton zu erfahren. Es war vielleicht nicht die ruhmreichste Aktion, aber eine, die im Wahlkampf nicht unüblich ist. Schnell begriffen sie, dass Wesselnizkaja gar nicht über skandalöse Infos verfügte, sondern nur über das Magnitski-Gesetz und die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland sprechen wollte. »Mein Treffen hatte nichts mit Hillary Clinton, den Demokraten oder dem Wahlkampf zu tun«, sagte Wesselnizkaja der Journalistin Catherine Herridge. 54 »Ich glaube, [Goldstone] hat einfach übertrieben. Ich weiß nicht, wie er auf diese Idee gekommen ist, aber er hat es verwendet, um Don Jr. dazu zu kriegen, sich mit mir zu treffen.«

Journalist Gregg Jarrett nannte es »klassisches Hütchenspiel: Ein verlockendes Angebot machen, um der Anwältin einen Termin zu besorgen, obwohl es um etwas ganz anderes ging. Es hatte nichts mit Hillary Clinton oder dem Wahlkampf zu tun.« 55 Als nach 20 Minuten klar wurde, dass es Wesselnizkaja nur um die Aufhebung der Sanktionen ging, beendeten die Trump-Leute das Meeting.

Vor und nach dem Trump-Tower-Meeting traf sich Natalia Wesselnizkaja mit Fusion-GPS-Chef Glenn Simpson zum Essen. 56 Fusion GPS hatte zwei Aufträge mit einer Klappe geschlagen: einen für den Kreml und einen für die Clinton-Kampagne.

Kapitel 2: Lockvögel und Honigfallen

KAPITEL 2

Lockvögel und Honigfallen

George Papadopoulos: im Visier des Deep State

Um diese Zeit traten rätselhafte Figuren und verführerische Frauen aus dem Geheimdienstumfeld an alle Trump-Mitarbeiter heran, die mit Außenpolitik zu tun hatten, und boten ihnen Anrüchiges über Hillary Clinton aus angeblich russischen Quellen an. Diese Treffen fanden immer im Ausland statt, oft in London oder Rom, wo es den US-Geheimdiensten erlaubt war, amerikanische Bürger zu belauschen.

Die Zielfiguren dieses geheimdienstlichen Ränkespiels waren die Energieberater Carter Page und George Papadopoulos, der pensionierte General und Ex-Geheimdienstleiter Mike Flynn, der Trump-Berater Roger Stone und der Wahlkampfleiter Paul Manafort. Obwohl keiner von ihnen Spionage für Russland betrieb, sollten sie alle die nächsten Jahre ihres Lebens damit zubringen, sich gegen die kafkaesken Rufmordanschläge der Clinton-Kampagne und ihrer Handlanger in den Medien und Geheimdiensten zu wehren.

Laut den Investigativjournalisten Alex Gutentag, Matt Taibbi und Michael Shellenberger identifizierte CIA-Chef John Brennan bereits Anfang 2016 26 Trump-Bekannte, die zusammen mit ausländischen Geheimdiensten überwacht wurden. 57

George Papadopoulos war einer der fünf Außenpolitikexperten, die Trump in seinem Interview mit der Washington Post erwähnt hatte. Bald darauf erhielt Papadopoulos eine Reihe von rätselhaften Einladungen ins Ausland und traf sich in London mit dem Cambridge-Professor Stefan Halper, der mit dem ehemaligen MI6-Chef Sir Richard Dearlove einen Thinktank betreibt, mit dem maltesischen Diplomaten Joseph Mifsud, der in Rom bei einem CIA-nahen Institut arbeitete, und dem ehemaligen australischen Außenminister Alexander Downer, der für die Clinton Foundation 2006 eine australische Spende von 25 Millionen Dollar organisiert hatte. 58

Sie alle wollten mit Papadopoulos über angebliche kompromittierende E-Mails von Hillary Clinton in den Händen »der Russen« reden. Mifsud stellte ihm eine junge Dame als Putins Nichte vor, die Papadopoulos aber nirgends googeln konnte. Im September 2016 traf sich Papadopoulos in London mit Halper und einer Frau, die sich als Azra Turk vorstellte und mit ihm in eine Bar auf ein paar Drinks ging. Papadopoulos beschrieb diesen Lockvogel als »Augenweide direkt aus einem James-Bond-Film: eine 30-jährige Sexbombe mit Kurven, die sie gerne zur Schau stellte. Nicht, dass man sie übersehen könnte. Eine Traumfrau unter Traumfrauen.« 59