Überall - Peter-Wolfgang Klose - E-Book

Überall E-Book

Peter-Wolfgang Klose

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Beschreibung

Gebete an ungewöhnlichen Orten. Für ungewöhnliche Bitten, Danksagungen und zu außergewöhnlichen Situationen. Eben ÜBERALL dort, wo man beten kann. Sie sind oft sehr persönlich. Deshalb auch für Jedermann zu lesen, denn beten kann man an jeden Ort und für Jeden und Alles. Sicher finden auch Sie die richtigen Worte für sich. Übrigens sehr gut für Atheisten oder Zweifler geeignet.

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Den ungewöhnlichen Orten und Situationen gewidmet

Copyright

Pwk

Inhalt

Abend

Abendgebet

Abenteuer Leben

Absurd

All

Alleine

Alles

Amen Gebet für Schulanfänger

Anders eben

Augen

Außerirdisch

Beethovens Gebet

Bildhauer

Bitte einer Hausfrau

Demut erschaffen

Der dicke Kopf

Der Große

Die Gnade des Alters

Die Sonne lacht

Dienstagsgebet

Donnerstagsgebet

Dunkelheit

Du sollst Dir kein Bildnis machen

Ein Einfach-nur-so-Gebet

Eine Frage an Dich, Gott

Eine Frage habe ich da

Eine weitere Frage habe ich da

Ein Lachen ist verloschen

Einmal Danke

Ein tolles Pfund

E Kölsch Gebedd mit Übersetzung

Ende

Endlos

Entscheidung für das erste Gebot

Entscheidung treffen

Entwicklung

Et Gebedd (auf Kölsch)

Erinnerung

Fallschirme

Fehler

Fehler hinterlassen

Feinde

Fluchtkinder

Freier Lauf

Freitagsgebet

Friedensgott

Freude

Frühlingserwachen

Füße

Gebet an der Bahnschranke – genau….

Gebet am letzten Arbeitstag

Gebet als Reue

Gebet aus einem Slum – irgendwo auf der Welt

Gebet einer alten Frau

Gebet einer Gärtnerin

Gebet einer kranken Mutter

Gebet einer Mutter

Gebet einer Mutter für ihr krankes Kind

Gebet einer Reinigungskraft

Gebet eines alten, sterbenden Königs

Gebt eines Arztes

Gebet eines Atheisten

Gebet eines Bauern

Gebet eines Burn-out-Leidenden

Gebet eines Chorleiters

Gebet eines Dozenten

Gebet eines Ehemanns

Gebet eines Einschlafenden

Gebet eines Forschers

Gebet eines Gefangenen

Gebet eines Genesenen

Gebet eines Hinterbliebenen

Gebet eines Hundertjährigen

Gebet eines Hundes - eines kleinen Hundes

Gebet eines kleinen Jungen

Gebet eines Lehrers

Gebet eines Politikers

Gebet eines Prüflings

Gebet eines Reisenden

Gebet eines Schlaflosen

Gebet eines schlichten Menschen

Gebet eines Schwerkranken

Gebet eines Soldaten

Gebet eines Studenten

Gebet eines Torwächters

Gebet eines Verliebten

Gebet eines Vertreters

Gebet für ein Neugeborenes

Gebet für eine alte Frau

Gebet für eine Nachbarin

Gebet für einen lieben Freund

Gebet für vergessene Tote

Gebet eines Vergessenen, Verzweifelten

Gebet für ein Erstgeborenes

Gebet für ein Verkehrsopfer

Gebet für eine Entenfamilie

Gebet für einen Freund

Gebet für meine Füße

Gebet für einen Bruder

Gebet in aller Stille

Gebet in der Ferne

Gebet nach der Entdeckung des weißen Haares

Gebet nach einer Diagnose

Gebet nach einer Krankheit

Gebet um Regen

Gebet um Vergebung

Gebet und Frage eines Kindes

Gebet während eines Gewitters

Gebet vor einer Hochzeit

Gebet zum Abendmahl

Gebet zum Berufsanfang

Gebet zum Mittagessen

Gebet zum Totensonntag

Gebet zum Urlaubsbeginn

Gedankenflug

Gedankenspiele

Gegeben – nicht um zu nehmen

Gesündigt

Gewicht

Gewittergebet

Gewohnheitssache

Gib mir Zeit

Glücksmomente

Gnadenbitte

Gott und der See

Guten Morgen

Hallo Gott

Herbstdank

Herr, Du bist groß

Herr, ich bin satt

Herr ich danke Dir

Ich bin eben so

Ich verstehe Dich nicht, oh Herr

Illusionen

Im Himmel

Kopfschmerzgebet

Kraft

Lachgebet

Lebenstage

Letzte Worte

Liebesgott

Männergebet

Malade

Mittagsgebet

Mittendrin

Mittwochsgebet

Montagsgebet

Morgen

Morgengebet

Morgengedanken einer Bäckereifachverkäuferin

Mutterglück

Nebelschwaden

Ohne Eile

Paradies auf Erden

Pausengebet für eine Kassiererin

Profan

Proportionen

Rasiergebet

Reformen

Regeln

Regengebet

Rotkehlchen

Schmerzgebet

Schönheit

Schwer / leicht

Sehen, hören, sprechen

So kurz, so lang

Sonne

Sonnenstrahlen

So schwer

Staugebet

Steine

Suchen

Taufgebet

Traumgebet

Überall

Über mir

Umwege

Un…

Unerreichbar

Vergessen

Vogelfrei

Vogelhäuschen

Wahrheit sagen

Walderdbeeren

Was für ein Tag

Werde ich alt?

Wettergebet

Wie gerne …

Wie schön

Wie schön 2

Wie soll das enden?

Wolkenspiel

Wunder

Wunderbar

Zeitanfrage

Zufrieden

Zukunft

Zukunftsgedanken

Zweifel

Zwei Wünsche

Sehen, hören, sprechen

Herr, ich habe meine Augen offen und sehe trotzdem nichts.

Wieso sehe ich das Elend nicht, welches um mich herum ist?

Warum sehe ich nicht den Menschen, der mir mit seinen Blicken sagt, dass er allein ist?

Weshalb sehe ich nicht mehr die Schönheiten, die Du in der Natur für uns geschaffen hast?

Herr, ich habe die Ohren frei und höre trotzdem nichts.

Wieso höre ich die Schreie der Hilflosen nicht, welche um mich herum sind?

Warum höre ich nicht den Menschen, der mir mit stummen Schreien sagt, dass er mich braucht?

Weshalb höre ich nicht mehr die wunderbaren Klänge der Natur, die Du für uns geschaffen hast?

Herr, ich öffne meinen Mund und sage trotzdem nichts.

Wieso fallen mir keine tröstenden Worte ein, für Traurige, welche um mich herum sind?

Warum sage ich dem Menschen nichts, der mir mit großen Augen und offenen Ohren sagt, dass er mich braucht?

Weshalb sage ich nicht die richtigen Worte, welche die Seele berühren, mit der Du uns zum Menschen gemacht hast?

Herr, gib mir die Augen wieder, die ich brauche, gib mir bitte die Ohren wieder, damit ich höre und gib mir die richtigen Worte, damit ich andere helfen kann.

Dafür danke ich Dir schon jetzt.

Amen

Gebet eines kleinen Jungen

Lieber Gott, Broody, mein Teddybär, ist krank. Ich fühle es, dass er Bauchschmerzen hat. Er kann mir das zwar nicht sagen, aber ich fühle es. Er brummt so komisch.

Kannst Du ihn wieder gesundmachen?

Ach ja, ich habe noch eine Bitte an Dich. Kannst Du nicht machen, dass mein Daddy mir ein Fahrrad kaufen kann. Alle Kinder in meiner Klasse haben ein Fahrrad, nur ich nicht. Mum meint, es wäre zu gefährlich. Dabei stimmt das nicht. Erwachsene sind aber so.

Lieber Gott, ich wollte Dir aber auch danken. Danken dafür, dass wir so eine liebe Lehrerin haben. Die ist wirklich toll.

Und danke lieber Gott, dass ich neulich die Rechenaufgaben verstanden habe. Mein Freund Joe meint, das sei nicht so normal. Ihm falle das schwer, aber mir nicht. Kannst Du ihm vielleicht beim nächsten Mal helfen? Joe ist in Ordnung und er will seiner Mutter eine Freude machen. Die hat doch so viele Probleme, weil Joe keinen Vater mehr hat. Beschütze seinen Vater im Himmel. Joe meint, sein Dad wäre jetzt ein neuer Stern am Himmel, aber ich weiß, dass er bei Dir ist. Das hat mir mein Dad erklärt und der weiß das.

Lieber Gott, ich muss jetzt aufhören zu beten. Morgen haben wir ein Fußballspiel und da muss ich fit sein. Ich habe auch nichts dagegen, wenn wir gewinnen.

Lieber Gott, beschütze Mum, Daddy und die anderen und vergiss nicht Broody mit seinen Bauchschmerzen.

Ich habe Dich lieb, ganz toll lieb, lieber Gott.

Amen

Dein Joseph

Der Große

Herr, wie oft lesen wir von Herrschern und Herrscherinnen, dass sie die „Großen“ waren. Warum nur? Weil sie Kriege führten? Weil sie Menschen ins Elend stürzten? Weil sie unübersehliche Mengen von Toten hinterließen? Weil sie Länder eroberten – aus welchen Gründen auch immer?

Herr und Gott, Vater und Bruder, Freund und Tröster, warum sprechen wir nicht von „Großen“ weil jemand einem hungrigen Menschen ein Stück Brot gab, weil ein junger Mensch einem alten Menschen Hilfe gab, weil sich Familienmitglieder für Kranke, Alte und Hilflose aufopferten?

Herr, Du bist groß – dank Deiner Güte, Deinem Vergeben, Deines Verzeihens, Deiner Gnade.

Ich hoffe, nein ich weiß, dass Du die unbekannten „Großen“ eher zu Deiner Rechten sitzen lässt, als die historischen Großen.

Dafür danke ich Dir.

Amen

Friedensgott

Herr im Himmel und auf Erden,

Du gabst uns Ohren, um zu hören.

Du gabst uns einen Mund, um zu sprechen.

Du gabst uns Augen, um zu sehen.

Du gabst uns ein Gehirn, um all das zu verarbeiten

und Du gabst uns ein Herz, um richtig zu handeln.

Doch wir nutzen all diese großartigen Fähigkeiten nicht.

Aufseher unserer Seelen,

höre bitte die Schreie der Unterdrückten, gleich ob in der Ukraine, in Nordkorea oder in Zentralafrika.

Gib ihnen bitte bald die Freiheit, die sie sich wünschen.

Großer Schöpfer,

Du hast uns geschaffen nach Deinem Bild.

Doch wir verstehen nicht, warum es so schreckliche Schmerzen,

Depressionen oder Burn out gibt.

Hole bitte die Menschen mit diesen Leiden bitte wieder an das Licht der Sonne,

die Du auch geschaffen hast.

Lass Sie wieder am Glück des Lebens teilhaben,

welches auch Teil Deiner Schöpfung ist.

Amen

Sonnenstrahlen

Herr, Du schickst wieder Deine Boten zu uns.

Für mich sind Sonnenstrahlen Boten Gottes,

denn sie machen die Menschen fröhlich,

wecken die Herzen wieder auf

und gib der Natur wieder Kraft.

Dank der Sonne dank ihr blüht und keimt es wieder.

Dank der Sonne, denn ist es hell.

Für mich sind diese Strahlen Deine Boten.

Danke dafür Herr des Lichtes und der Gnade.

Lebendiger Gott,

gib uns Menschen wieder die Fähigkeit zu hören,

anderen zuzuhören,

Dich zu hören, in jedem Ton, gleich ob es der stumme Schrei eines Nachbarn ist,

der Hilfe braucht.

Gib uns wieder die Fähigkeit zu sehen,

andere wieder zu sehen,

Dich zu sehen, in jedem Blick, auch der, welcher flehentlich in den Augen der Anderen ist,

die unsere Hilfe brauchen.

Gib uns wieder Platz in unseren Herzen und Seelen,

für unsere Nächsten, für Dich und letztlich auch für uns selbst.

Großer Erschaffer, lass uns wieder das werden, was Du eigentlich aus uns machen wolltest, als Du uns geschaffen hast.

Zeige uns den rechten Weg in die Zukunft,

zeige uns, wie schön die Welt sein kann.

Gib uns die richtigen Gedanken und blockiere die falschen Wege.

Vollkommener Gott, Festung unseres Glaubens,

in aller Stille schicken wir Dir all das, was unsere Seelen berührt, belastet oder zu Dir schreit.

Bitte erhöre jeden von uns.

Amen

Abend

Gott.

Der Abend senkt sich nieder,

ich denke immer wieder:

wie schön der Tag doch war.

Ich hatte Zeit zum Träumen,

Gedanken aufzuräumen,

jetzt seh’ ich wieder klar.

Ich hatte Zeit zum Denken,

die Wege wieder lenken.

was vorher wirre war.

Jetzt leg’ ich froh mich nieder,

ich denke immer wieder:

wie gut der Tag doch war.

Amen

Herr, Du bist groß

Herr, Du bist groß,

größer als wir es uns vorstellen können.

Die Wärme, die wir von Dir erspüren, kann durch die Sonne nicht erreicht werden.

Die Tränen, die Du wegen unserer Fehltritte vergossen hast, könnten Meere auf allen Sternen im unendlichen All entstehen lassen.

Dein Liebe ist größer als das All und das was wir dahinter noch an Irgendetwas vermuten.

Deine Stärke ist größer als jeder Sturm.

Herr, Du hast uns ein Herz gegeben, damit wir es für andere öffnen.

Herr, Du hast uns einen Geist gegeben, damit wir andere verstehen.

Herr, Du hast uns geschaffen, damit wir mit der Welt, die Du geschaffen hast

pfleglich umgehen.

Lass uns spüren, wie wir das anstellen können,

lass uns sehen, was wir gerne übersehen,

lass uns hören, wie der Nachbar um Hilfe ruft.

Lass uns ein wenig von Deiner Wärme weitergeben,

lass uns Deine Tränen trocknen,

lass uns Deine Liebe weitergeben –

denn Du hast uns zu Deinem Ebenbild geschaffen,

wenn auch zum ganz, ganz kleinen Ebenbild.

Amen

Rotkehlchen

Lieber Gott, ich weiß, ich bin nur ein kleines Rotkehlchen,

aber ich wollte auch einmal zu Dir beten.

Weißt Du noch, wie das damals bei der Schöpfung war.

Ich war so feige, als wir uns anstellen sollten, als Du uns Vögeln die Farben gabst. Deshalb stand ich ganz hinten. Hinter mir war nur noch der Spatz.

Und als wir an der Reihe waren, hattest Du keine Farbe mehr.

Generationen lang haben wir uns ja nicht beklagt,

wir waren ja sogar noch kleiner als diese Spatzen.

Aber dann war da die Sache mit der Kreuzigung.

Wie elend der Mann war,

dem man diese Dornenkrone auf das Haupt gedrückt hatte.

Da ist einer von uns hingeflogen und hat einen Dorn aus der Stirn gezogen.

Und dabei ist damals ein Tropfen Blut auf unsere Brust getropft.

Seit dieser Zeit haben wir diese rote Brust.

Weißt Du, lieber Gott, dafür wollte ich Dir einmal danken.

Alle Menschen freuen uns, wenn sie uns sehen.

Dabei haben wir doch nur Mitleid gehabt und geholfen so gut wir konnten.

Lieber Gott, wenn sich noch einmal eine Gelegenheit ergibt,

dann hilf auch den Spatzen, damit sie nicht so traurig aussehen.

Und schütze uns vor Raubtieren, auch wenn Du die ebenfalls geschaffen hast.

Mit einem fröhlichen Pips danke ich Dir im Namen aller Rotkehlchen.

Amen.

Augen

Herr, Du hast uns Augen gegeben, um zu sehen.

Wir sollten eigentlich mehr staunen, was es alles zu sehen gibt.

Doch wir sehen sehr oft lieber daran vorbei.

Sicher ist es schöner blühende Blumen zu sehen.

Doch auch mancher alte Mensch ist eine Blume,

eine Blume, die alle Schönheit in die letzte Phase ihres Lebens gibt.

Sicher ist es schöner Regenbögen zu sehen.

Doch wir sehen die Tränen oft nicht,

Tränen, die oft heimlich geweint werden in Phasen der Einsamkeit.

Sicher ist es schöneres Glück zu sehen.

Doch wir sehen die Not oft nicht,

Not, die sich verzweifelt in Nischen verdrückt in Phasen der Angst.

Herr, Du hast uns Augen gegeben, um zu sehen.

Hilf uns bitte diese Augen auch zu öffnen,

denn wenn wir Tränen, Not und Angst auch sehen und helfen können,

dann sind Blumen, Regenbögen und Glück noch wunderbarer.

Herr, öffne unsere Augen für die ganze Welt,

die Du geschaffen hast.

Amen

Vogelfrei

Herr, Schöpfer der Erde und der Lüfte,

wie oft stelle ich mir vor, ich wäre ein Vogel.

Ich würde so gerne einmal fliegen,

Die Welt aus der Höhe der Luft sehen,

den Blumen nahekommen.

Welche Möglichkeiten hätte ich dann?

Ich würde wie ein Adler majestätisch in den Lüften kreisen?

Nein, da wäre ich ziemlich einsam,

ich bin lieber mit anderen zusammen.

Dann vielleicht eine Ente oder ein Erpel auf einem See,

die Nebelschwaden und Sonnenuntergänge genießend.

Manchmal wäre es auch sicher schön, die Farben zu genießen, die Du den Vögeln gegeben hast. Dem Eisvogel, dem Goldfasan oder dem Pfau.

Lieber Gott, Deiner Phantasie hast Du freien Lauf gelassen.

Du gabst der Elster einen Glanz, dem Raben die Intelligenz, der Taube das Gurren; der Fliegenschnäpper ist schnell, der Hahn ist der Herr im Haus und der Kranich ist stolz.

Aber vielleicht bin ich ja auch schon so ein Vogel?

Vielleicht denken ja einige Menschen: Was für ein komischer Vogel ist das denn?

Wackelt da entlang wie ein Ganter, diese männliche Gans. Stolz wie ein Kronenkranich, geschwätzig wie ein Papagei und hoffentlich so weise wie eine Eule.

Herr im Himmel, lass mich doch lieber Mensch bleiben. Dann kann ich mir das alles vorstellen. Ich kann mir ausmalen, wie es als Vogel wäre. Und wenn ich fliegen will, dann kann ich das auch. Im Geist, mit einem Fallschirm oder im Flugzeug.

Danke und Amen.

Außerirdisch

Schöpfer des Himmels und der Erde, Herr, Bruder und Freund, mein Gott.

Wir Menschen sind uns nicht genug, wir suchen fremdes, vielleicht ähnliches Leben in der Ferne. Dabei haben wir unsere Welt noch nicht einmal richtig erforscht. Noch weniger uns selbst.

Anfangs haben wir nur in die Sterne geschaut, dann mit Teleskopen und jetzt ist es hoch entwickelte Technik wie Raketen, Laser und Spiegel, mit denen wir hoffen Signale auffangen zu können, die Außerirdische aussenden.

Sind wir wirklich so neugierig? Und wenn ja warum?

Könnten wir diese Signale überhaupt entschlüsseln? Wenn wir sogar vom Menschen geschaffene Signale noch nicht verstanden haben? Herr, warum sind wir so?

Erhoffen wir uns das Besondere? Etwas Übermenschliches, etwas Übergöttliches?

Du schickst uns doch Signale, die wir ohne interstellare Technik empfangen können. Doch wir empfangen sie nicht oder nur schwach. Wollen sie vielleicht gar nicht empfangen.

Versteher unserer Sorgen, lass die Anzahl der Menschen, die Dich verstehen, größer werden. Öffne unsere Empfänger wieder. Unsere Augen, unsere Ohren, unsere Herzen und unsere Seelen. Diese sehr irdischen Organe, die jeder von uns hat.

Vater und Bruder, Mutter und Schwester Gott, wir haben Dich in den Himmel gesetzt. Gott im Himmel, aufgefahren in den Himmel, sitzend zur Rechten Gottes, Fingerzeig bei Michelangelo. Lass uns wiedererkennen, dass Du bei uns bist. Nicht nur bei uns, sondern auch in uns. Du bist nicht fern im Himmel, im All, hinter dem All. Oder haben wir Dich dorthin verbannt, damit Du uns nicht zu nahe bist.

Freund Gott, ich spüre Dich immer wieder. Mitunter zart und schwach. Meist leitend, mitunter strafend. Aber jedes Mal weiß ich, Du bist bei mir, ich bin Dein, Du bist mein.

Und dafür danke ich Dir mein Lenker meiner Seele.

Amen.

Gedankenflug

Herr meiner Seele und meiner Gedanken, heute hatte ich wieder einmal Zeit meine Gedanken fliegen zu lassen.

Meiner Seele freien Lauf zu lassen, einfach grenzenlos zu sein.

Ich weiß nicht mehr, was ich alles gedacht habe, aber es war schön,

entspannend und tat gut.

Dafür mein Gott möchte ich Dir danken.

Amen

Gib mir Zeit

Herr, gib mir Zeit,

ich meine nicht ein langes Leben.

Ich meine nur kurze Augenblicke, Momente, stille sein. Wie oft möchte ich länger über etwas nachdenken, doch der nächste Augenblick fordert meine ganze Aufmerksamkeit.

Wie oft möchte ich Momente festhalten, doch die nächsten Momente überblenden den vorherigen.

Wie oft möchte ich Stille genießen, vor einer Blume, unter den Sternen, bei schweifenden Blicken.

Doch die Kakofonie der Umwelt schreit mich an.

Herr gib mit bitte hin und wieder Zeit,

Augenblick, Momente, Stille.

Denn dann weiß ich, dass Du in meiner Nähe bist.

Amen

Vogelhäuschen

Lieber Gott,

Vogelhäuschen sind zu klein für uns Menschen,

aber sie sind wunderschön für Vögel.

Gib uns die Stärke zu erkennen,

was zu uns passt.

Lass uns erkennen, wo wir hingehören,

wer wir sind und was wir seien sollen.

Lieber Gott,

wir danken Dir, dass es Vogelhäuschen gibt

und Rotkehlchen oder Kleiber, die darin wohnen.

Auch Sie sind großartig,

vielleicht mehr als wir.

Amen

Wie gerne…

Herr des Himmels und der Erde,

wie gerne lebe ich stundenweise in Traumwelten,

wenn ich meinen Gedanken freien Lauf lassen kann,

wenn ich Blütenträume aufsauge,

deren Düfte versuche zu speichern.

Wie gerne schaue ich dem Spiel der Wolken zu,

die mir Bilder zeigen, mich lächeln lassen,

mit Kondensstreifen von Flugzeugen moderne Kunst malen, die kein Maler hinbekommt.

Wie gerne lausche ich den Tönen der Natur,

wenn sich Wind, Vögel und Tiere sich in Sinfonien üben, eigentlich immer den richtigen Ton treffen, es nie zu einer Kakofonie kommt.

Wie gerne lebe ich auf dieser Welt, in meinem Umfeld, auch durch mich geprägt, mit allem was mich inspiriert diese Zeilen zu schreiben, die mir sonst nicht einfielen.

Danke, lieber Gott.

Amen

Gebet eines Hundes – eines kleinen Hundes

Lieber Gott, Schöpfer aller Hunde und – leider auch Katzen.

Heute muss ich mal zu Dir beten und leicht knurren, denn ich bin verärgert.

Böse will ich es nicht nennen, denn böse ist ein Charakterzug und nicht ein Zustand. Also ich bin verärgert über Dich. Seit Jahren mache ich mir Gedanken, ob ich als Hund überhaupt zu Dir beten kann, doch dann habe ich mir gesagt: Warum denn eigentlich nicht?

Darf ich meine Liste abarbeiten? Sonst vergesse ich noch was.

Also, wieso heiße ich eigentlich Herkules, wo ich doch ein Rehpinscher bin?

Wie ist mein Frauchen nur auf diesen Namen gekommen?

Du hast den Menschen doch einen Geist gegeben, oder hast Du mein Frauchen dabei übersehen? Ich zweifle manchmal an ihrem Geist.

Wieso gibt es Katzen? Diese grauenvollen Monster, die nichts anderes im Sinn haben, als Rehpinscher zu jagen, kratzen und anzufauchen. Dabei reißen sie immer das Maul so weit auf, dass sie mich verschlingen könnten.

Und warum haben sie Krallen? Habe ich, ein Hund, Krallen? Nein!

Wieso gibt es Süßigkeiten, von denen die Menschen glauben, dass wir sie mögen?

Ich bekomme immer wieder Zahnschmerzen, Bauchschmerzen, Verstopfung oder Durchfall davon? Auch kann ich dieses: „Na schau mal, was ich Leckeres da für Dich habe!“, nicht mehr hören. Ein kleines Stück Hühnerfleisch wäre mir lieber.

Auch diese französische Gänseleberpastete ist so ekelhaft. Doch Frauchen versteht das nicht. Sie meint es sicher gut, aber es ist zu fett, zu sehr gewürzt und zu teuer. Ich bin ein Hund. Ein Tier der Wildnis, mit Reiß- und Mahl- und Schneidezähnen, die Du mir gegeben hast.

Warum müssen einen so viele Leute knuddeln und dann mit parfümiertem Gesicht abküssen? Dieser Duft ist widerlich. Ich rieche gerne deftigere Dinge. Wenn ein Bauer gedüngt hat, mit Gülle, dann ist das ein Festival für mich. Doch Frauchen geht da schnell vorbei.

Lieber Gott, ich will mich aber auch bedanken. Bedanken für die Mäntelchen, die mir Frauchen im Winter anzieht, wenn die bei Nässe nur nicht so schwer werden. Und danken dafür, dass ich noch kein Rheuma habe, wie Schnuffelchen, die Rehpinscherin von Frau Zerbes, die wir manchmal treffen. Ich hatte schon mal gerne was mit ihr angefangen. Mit Schnuffelchen natürlich, nicht mit der Frau Zerbes. Doch wenn ich will, dann darf sie, aus irgendeinem Grund auch immer, nicht und wenn sie will, dann kann ich nicht, weil die Menschen es nicht merken und die Leine kurzhalten oder mich auf den Arm nehmen. Ist schon ein Hundeleben.