Under Cover Nanny - Christine Stutz - E-Book

Under Cover Nanny E-Book

Christine Stutz

5,0

Beschreibung

Die junge Polizistin Josefine Mulder lernt in einer Bar durch Zufall den Bürgermeister ihrer Stadt kennen. Brent Brunswick trauert um seine verstorbene Frau. Sie bringt den angetrunkenen Mann nach Hause und verbringt mit ihm die Nacht. Am Tag darauf fliegt Josefine für zwei Jahre ins Ausland. Kaum ist Josefine wieder Zuhause in ihrer Stadt bekommt sie einen brisanten Auftrag. Sie soll Under Cover, als Kindermädchen getarnt, den Bürgermeister beschützen. Sie soll Brent Brunswick wieder treffen. Den Mann, den sie seit zwei Jahren liebt. Zuerst weigert Josefine sich. Doch dann nimmt sie den Auftrag an und hofft, Brent würde sich an sie nicht mehr erinnern....

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Under Cover Nanny

TitelseiteImpressum

Prolog

Wir saßen in dieser kleinen Bar. Eigentlich viel teuer und extravagant für uns. Ich erinnere mich sehr gut.

Der einsame Mann hatte mich interessiert, seit wir die Bar betreten hatten. Ich konnte meinen Blick nicht von ihm abwenden. Eigentlich waren wir in dieser überteuerten Bar nur gelandet, weil keiner von uns noch fahren wollte. Und weil diese Bar in der Nähe unseres Kadettenheims lag. Wir alle hier hatten es endlich geschafft!

Wir hatten endlich unsere Ausbildung bestanden und jetzt begann unsere Zukunft. Wir alle hatten Pläne. Große und Kleine. Einige von uns waren bereits neuen Revieren zugeteilt worden. Susi wollte heiraten. Keine Ahnung, warum sie dann noch ihre Ausbildung gemacht hatte. Ich hatte das große Los gezogen. Ich durfte für zwei Jahre in die Hauptstadt. Austauschprogramm! Super. Na ja, ich hatte mir auch alle Mühe gegeben und war Jahrgangsbeste gewesen. Heute saßen wir alle noch ein letztes Mal zusammen. Eine lustige, laute Runde. Nur der Mann an der Bar, er saß stumm, einsam, dort. Er tat mir leid. Niemand sollte allein trinken, sagte mein Vater immer. So etwas nahm nie ein gutes Ende. Vaters Worte gingen mir durch den Kopf. Ich löste mich von meinen Freunden und ging zu dem Mann.

Sehr groß, sehr gutaussehend, dachte ich, als ich näherkam. Die Fotos in den vielen Zeitschriften wurden ihm nicht gerecht. Warum saß solch Prachtexemplar von Mann hier allein? Fragte ich mich still.

„Verschwinde“ sagte er zu mir, als ich mich schweigend neben ihm setzte. Ich ignorierte seine Worte und bestellte mir ein Bier. „Ich bin an dir nicht interessiert!“ fluchte er, als ich nicht ging. Aber ich, dachte ich amüsiert und taxierte den großen Mann. Schweigend trank ich mein Bier. Immer noch saß der Mann neben mir und fluchte leise vor sich hin. „Sie sind der Held meines Vaters, Sir. Mein Vater ist ein großer Football- Fan. Sie sind ehemaliger Quarterback. Ihre Rekorde ungebrochen.“ Ich lächelte. „Mein Vater liebt seine vier Töchter, Aber er hat bedauert, keinen Sohn zu haben, der in ihre Fußstapfen treten konnte.“ Sagte ich leise. „Mein Vater sagt immer, niemand soll allein trinken. Er würde mir nie verzeihen, wenn ich sie ihrem Schicksal überlassen würde, Sir.“

Ich bestellte noch ein Bier und stellte es dem Mann vor die Nase. „Ich trinke kein Bier“ schnauzte er mich an. „Heute schon!“ sagte ich zurück. Der Mann hob seinen Kopf und sah mich zum ersten Mal fragend an. Sein Blick hielt mich lange gefangen. Dann senkte er ihn wieder. „Heute war die Beerdigung meiner Frau“ sagte er leise. „Ich weiß“ sagte ich ebenso leise. Ich war als Ehrenwache dabei gewesen. Die Polizei hatte die Straßen gesperrt, als der lange Zug zum Friedhof gefahren war. „Es war bestimmt ein schwerer Tag für sie.“ Antwortete ich. Wieder hob er seinen Kopf und sah mich kurz an. „Sie haben keine Ahnung, Mädchen.“ Sagte er. Dann schwieg er. „Sie haben genug getrunken. Sie sollten Nachhause, Sir“ sagte ich streng. Er grunzte nur. Meine Freunde riefen jetzt laut nach mir. Doch ich hörte nicht auf sie. Der Mann hier neben mir, war jetzt wichtiger. „Trinken sie ihr Bier, Sir. Dann bringe ich sie Nachhause!“ bestimmte ich streng. Er schüttelte seinen Kopf und senkte ihn dann erneut. Ich seufzte leise. Ein ziemlicher Sturkopf, dachte ich. Aber verdammt sexy. Immer noch so muskulös, wie in seiner Profi- Karriere. Ich atmete tief ein. „Sir, ich bin Polizistin. Entweder, sie kommen jetzt brav mit, oder ich rufe in der Wache an und schicke ihnen meinen Boss auf den Hals!“ sagte ich noch strenger. Endlich sah der Mann mich wirklich an. Er schien überrascht zu sein, denn ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. „Ich weiß. Rostfarbene Haare und das Gesicht voller Sommersprossen. Ich sehe nicht aus, wie eine Polizistin. Aber ich kann ihnen versichern, ich bin eine. Also heben sie ihren sexy Hintern in die Höhe und geben mir ihre Autoschlüssel“ befahl ich hart. Endlich erhob sich der Mann und schwankte etwas. Meine Entscheidung war also richtig gewesen. Nicht auszudenken, er wäre in seinem Zustand noch Auto gefahren und wäre erwischt worden. Oder schlimmer, in einem Unfall verwickelt worden, dachte ich. Nein, besser, ich fuhr unseren zukünftigen Bürgermeister Heim, dachte ich. Meine Freunde johlten und grölten. Sie hatten den Mann zum Glück nicht erkannt. Ich winkte ihnen kurz zu. Dann brachte ich den Mann vor die Tür und atmete erleichtert auf. Endlich frische Luft. Das schien der Mann neben mir auch zu denken, denn er zog ärgerlich seine Augen zusammen. „Ich will nicht Nachhause. Ich will nicht zurück!“ schimpfte er ungehalten. „Ich will nicht erinnert werden.“

„Sie haben in drei Tagen ihre Vereidigung als Bürgermeister unserer schönen, großen Stadt! Reißen sie sich zusammen, Sir! Ich weiß, es tut verdammt weh, jemanden geliebtes zu verlieren, aber das Leben geht weiter!“ sagte ich wütend. Ich überlegte, welcher Wagen könnte dem Mann gehören? Ich entschied mich für den dunkelblauen Porsche. Richtig. Unwillig stieg der angetrunkene Mann auf den Beifahrersitz und ließ sich von mir anschnallen. Mit etwas Mühe bekam ich den Wagen gestartet. Dann fuhr ich durch die ruhigen, zum Glück, leeren Straßen. „Das schlimmste ist, ich empfinde keine wirkliche Trauer!“ sagte der Mann neben mir nun. Ich schwieg. „Elvira und ich. Wir haben uns einmal geliebt. Aber wir haben schnell gemerkt, dass wir unterschiedliche Vorstellungen von einer Ehe hatten. Sie war so sanft, so lieb. Auch im Bett. So ohne jede Leidenschaft. Mir hat immer etwas gefehlt.“ Sagte er jetzt leise, traurig. Ich nickte. „Meine Mutter sagt immer, eine Ehe ist wie ein Topf voller Suppe. Nur wenn die Hitze stimmt, dann wird es eine gute Suppe“ sagte ich. Ich lenkte den Wagen durch die dunklen Straßen, froh, dass mir keine Streife entgegenkam. Denn, ganz nüchtern war ich auch nicht mehr.

„Ihre Mutter scheint sehr weise zu sein“ sagte der Mann neben mir jetzt nachdenklich. „Weise? Nein. Aber wir kommen aus Irland, Sir. Iren wissen, was eine gute Ehe ausmacht. Feuer und Leidenschaft. Und gnadenlose Treue dem Partner gegenüber.“ Ich lachte, als der Mann neben mir nun leicht rot anlief. Ich schmunzelte. Da hatte ich also einen Nerv getroffen, dachte ich. Doch ich schwieg. Es ging mich wirklich nichts an.

„Nach Penelopes Geburt war Elvira der Meinung, das Thema Sex hätte sich für sie erledigt“ sagte er jetzt. Der Mann war betrunken, ansonsten hätte er mit mir, einer Fremden, nie darüber gesprochen, dachte ich. Wir hatten nun die große Villa erreicht. „aussteigen“ befahl ich freundlich. Dann betrachtete ich die riesige Villa. Ein wunderschönes Gebäude, wirklich. Wie viele Zimmer die Villa wohl hatte? Überlegte ich, dann schüttelte ich meinen Kopf. Das würde ich wahrscheinlich nie erfahren.

Ich reichte dem Mann die Hand und zog ihm aus dem Sportwagen. Das erwies sich als etwas schwierig, denn der Mann war nicht gerade kooperativ. Ich musste mich anstrengen, aber dann stand er vor mir. Er reichte mir seine Hand. Ich führte ihm die Treppe hoch und suchte in seinen Taschen nach dem Haustürschlüssel. Das war alles andere als einfach. Seine enge Jeanshose ließ mich mehr spüren, als mir lieb war. Er legte seine Hände sanft auf meine Schultern und ließ mich mit geschlossenen Augen gewähren. Ich keuchte etwas, als ich die Schlüssel endlich in den Händen hielt. Ich schloss erleichtert die Tür auf. Ich wollte mich abwenden. Doch er ergriff meine Hand. „Kommen sie, wir müssen ihnen ein Taxi rufen“ sagte er jetzt leise. Ich nickte und folgte ihm ins Haus.

„Noch einen Drink?“ fragte er mich. Ich nickte. Ein letztes Bier wäre nicht schlecht. Ich durfte nur morgen nicht verschlafen. Um 11 Uhr ging mein Flieger. „Werden sie schweigen, über das, was ich ihnen erzählte?“ fragte er mich jetzt bittend. Er hob seine Hand und strich mir das lange Haar aus dem Gesicht. „Augen blau wie mein Porsche und Haare rot wie die Flammen. Eine echte Irin“ sagte er jetzt nachdenklich. Er wollte mich an sich ziehen. Ich ging entschieden einen Schritt zurück. Der Mann war betrunken und würde sich morgen garantiert an nichts erinnern, dachte ich. „Ich werde schweigen, Sir. Außerdem fliege ich morgen für zwei Jahre ins Ausland. Wir werden uns also nicht wiedersehen.“ Sagte ich. Er kam wieder zu mir. Ich blieb diesmal stehen und erwartete seinen Kuss. Ich wusste, in dem Moment, als ich ihm ins Haus gefolgt war, dass es dazu kommen würde. Er senkte seinen Kopf und küsste mich. „Danke, dass sie mich daraus geholt haben, Mädchen“ sagte er sanft. Ich nickte und hob meinen Kopf. Wieder küsste er mich. Leidenschaftlich, wild diesmal. Ich erwiderte den Kuss ich schlang meine Arme um den großen Mann und genoss den Kuss. „Bleibst du heute bei mir? Ich will nicht allein sein“ bat er mich. Ich nickte und folgte dem Mann die Treppe hoch. Ich wusste, es war sowas von falsch. Und doch ging ich an seiner Hand Stufe um Stufe.

Während wir uns erneut wild küssten zogen wir uns gegenseitig aus. Es war so natürlich, so selbstverständlich. Er schob mich zum riesigen Bett und ließ sich darauf fallen. Ich fiel auf ihn. Wieder küssten wir uns, meine Hände erforschten seinen Körper. Begierig, mir alles einzuprägen. Seine Hände zerrten an meinem Slip. Willig ließ ich zu, dass er ihm mir abstreifte. „Ich kenne nicht einmal deinen Namen“ sagte er erstickt, als er sich zwischen mich schob und sanft eindrang. Ich biss mir auf die Lippen, um nicht aufzuschreien. Es war das erste Mal, das ein Mann mich liebte. Er schien es trotzdem gespürt zu haben. Erstaunt hielt er still. Er ließ mir Zeit, mich an ihn zu gewöhnen. Ich zog ihn zu mir herunter. Mein Mund suchte seinen Mund. Ich küsste ihn und schlang meine Beine um ihn. „Nicht aufhören, es ist wunderschön“ sagte ich kurzatmig. „So habe ich es mir gewünscht!“ Er nickte. „Wunderschön“ flüsterte er heiser. Er bewegte sich, ich erwiderte seine erst vorsichtigen, dann schneller werdende Stöße. Ich biss in eins der Kissen als mich ungeahnte Gefühle überrollten. Auch er stöhnte jetzt auf. Tief in mir fand er Erlösung. Sein Kopf sank neben mir in das Kissen. „Das war der Wahnsinn, Mädchen“ flüsterte er leise. Ich nickte. „Oh ja, Brent Brunswick. Das war es. So habe ich mir mein erstes Mal gewünscht“ flüsterte ich zurück. Dann wendete ich meinen Kopf. Er war eingeschlafen. „Sir, sie sind sturzbetrunken. Zum Glück werden sie sich morgen früh an nichts erinnern“ sagte ich leise. Ich schob ihn weiter ins Bett und zog ihm die Decke zurecht. Schnell erhob ich mich und suchte meine Sachen zusammen. Ich hatte mit dem zukünftigen Bürgermeister geschlafen! Ich hatte den Mann gesehen und hatte mich nicht beherrschen können! Was war ich eigentlich für eine Polizistin, die ihre Hormone nicht unter Kontrolle hatte! Schnell weg von hier. Ich hatte hier absolut nichts verloren! Zum Glück war der betrunkene Mann sicher in seinem Bett. Keine Paparazzi würden morgen vernichtende Fotos in einer Zeitung veröffentlichen.

Ich war den langen Flur fast runter, als leises Kinderweinen meine Flucht stoppte. Als älteste von vier Kindern, konnte ich so etwas nicht ignorieren. Vorsichtig öffnete ich eine Tür. Ein kleines Mädchen, ich schätzte es auf vier Jahre, lag in seinem Bett und weinte.

„Hallo“ sagte ich sanft. Das Licht des Flurs schien in den dunklen Raum. „Bist du ein Engel?“ fragte das Mädchen mich leise. Ich lächelte. Es musste für das Kind so aussehen, dachte ich. Denn ich stand im Licht und sie sah nur meine Umrisse. „Warum weinst du, Mädchen?“ fragte ich leise. „Meine Mama ist jetzt bei euch im Himmel. Es ist jetzt niemand mehr hier, der mir ein Gute Nacht Lied singt“ erklärte mir das Mädchen. Ich erinnerte mich. Der Bürgermeister hatte den Namen erwähnt. Ich kam zum Kinderbett und setzte mich. „Soll ich dir ein Lied vorsingen, Penelope?“ fragte ich. Das Kind nickte heftig. „Ich werde dir eine alte Irische Weise singen. Mein Vater singt sie jeden Abend, bevor wir alle ins Bett müssen.“ Sagte ich. „Wir sind vier Kinder Zuhause“

„So viele? Ich bin ganz allein“ sagte Penelope traurig. „Ich hätte gerne Geschwister.“ Wieder weinte sie leise. Ich strich dem Kind das wirre Haar aus dem Gesicht. Dann begann ich leise, das alte Lied von Kobolden und Feen zu singen. Penelope strahlte. Ihre kleine Hand legte sich in meine und sie schlief ein. Ich erhob mich und verließ die protzige Villa. Ich sah mich nicht um. 

Denn es war nicht meine Welt.

1 Kapitel

Gut zwei Jahre später.