Vergeben lernen - in Freiheit leben - Bärbel Ferch - E-Book

Vergeben lernen - in Freiheit leben E-Book

Bärbel Ferch

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Beschreibung

Wir alle haben in unserem Leben schon Situationen durchlebt, in denen wir verletzt und enttäuscht wurden. Der richtige Umgang mit Gefühlen und Gedanken wird uns nicht bei der Geburt ins Babybett gelegt. Unvergebenheit verschwindet nicht von alleine im Laufe der Zeit. Die Bibel zeigt uns auf, wie der Weg zu echter Vergebung aussieht, und wie Gott sich ein siegreiches Leben für uns vorstellt. In diesem Buch findest Du einen Bericht darüber wie du Vergebung empfangen und selber vergeben kannst. Die Autorin erzählt auf ehrliche Weise, wie sie das in ihrem Leben selber erfahren durfte. Dieses Buch ist eine Einladung zu einem Leben in Freiheit.

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Bärbel FerchVergeben lernen -in Freiheit leben Aufbruch-Verlag

Vergeben lernen - in Freiheit leben

© Copyright 2017, Aufbruch-Verlag der Gemeinde auf dem Weg e.V.Waidmannsluster Damm 7 c-e 13507 Berlin Tel.: 030 / 85 79 19 444 Fax: 030 / 85 79 19 80 E-Mail: [email protected]

Dieses E-Book darf ausschließlich auf einem Endgerät des Kunden verwendet werden, welcher das E-Book gekauft hat. Eine Weitergabe an andere Personen ist nicht gestattet. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigungen, auch auszugsweise, in irgendeiner Form sind verboten.

Die Bibelstellen sind, sofern nicht anders angegeben, zitiert aus: Lutherbibel, revidierter Text 1984, durchgesehene Ausgabe, © 1999 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart 

Satz: Aufbruch-Verlag

Inhaltsverzeichnis

1  Grundlagen der Vergebung2  Gottes Vergebung für uns3  Das Wort Gottes ist unser Maßstab4  Du musst nicht in der Niederlage leben!5  Die Wahrheit macht dich frei6  Wenn wir nicht vergeben7  Heilung von Ablehnung8  Weitere negative Gefühle9  Selbstverachtung und Selbstgerechtigkeit10  Selbstgerechtigkeit11  Eifersucht – Neid – Ehrgeiz12  Gedanken sind wie Samen13  Die Vergangenheit loslassen14  Weitere Tatsünden15  Wie kommen wir aus diesen Situationen heraus?16  Schritte zur Vergebung17  Einseitige Vergebung18  Der Prozess der Vergebung19  Gott als Vater kennen20  Was ist göttliche Vaterliebe?21  Wie können wir die Vaterliebe empfangen?22  Vergebung bewirkt innere Heilung23  Vergebung und körperliche Heilung24  Angst und Sorge25  Die Vergangenheit aufarbeiten26  Die Eltern ehren27  Negative Festlegungen28  Das richtige Vorbild29  Wir brauchen die richtige Füllung30  Unser Mund ist wichtig31  Wie sieht negatives Denken aus?32  Umgang mit den Kindern33  Umgang mit Freundschaften34  Wie verhalte ich mich in der Gemeinde?35  Zum Schluss36  Eine mögliche Anleitung zur Vergebung

Vorwort

Bärbel ist mir seit Langem bekannt. In Predigten, Kursen und Beiträgen im Rahmen von Heilungsgottesdiensten, denen sie als Leiterin dieses Dienstes in der Gemeinde vorsteht, spricht sie gerne über Vergebung. Überhaupt ist sie eine Frau mit ganzer Liebe zu ihrer Ortsgemeinde, einer Großstadtgemeinde in Berlin. Weil sie Menschen liebt, kommt sie mit Vielen in Kontakt, spricht sie gerne an und kann mit ihrer freundlichen, warmherzigen Art viele Herzen erreichen, indem sie mit Überzeugung auf die heilende Kraft Jesu verweist.

Dabei spielt das Thema Vergebung immer wieder eine tragende Rolle. Was sie lehrt, das lebt sie, was man an den vielen Geschichten und Beispielen aus dem Büchlein immer wieder erkennen kann. Sie ist insofern selbst eine Zeugin ihrer Botschaft; das aber nicht nur dem Inhalt nach, sondern auch in ihrer fröhlichen und beglückenden Lebensart und durch ihren befreienden und inspirierenden Charakter, der fortlaufend ihre Botschaft überzeugend ausdrückt. So hoffe ich als ihr Pastor, dass die vielen Erfahrungen, Einsichten und Variationen des Grundanliegens Vergebung auch die Leser berührt und davon überzeugt, dass diese Wahrheit wichtig ist, da sie Menschen zu Freiheiten und vertiefter Lebensfreude verhilft. Ich weiß, dass dies durch Bärbels Einsatz und ihre Liebe schon so manche Gesprächspartner erfahren haben. So wird auch dieses schriftliche Zeugnis seine Wirkung nicht verfehlen.

Wolfhard Margies

Einleitung

Ich wurde im November 1948 geboren. Das war die Zeit nach dem Krieg und in den Familien war vieles anders als vorher. So auch bei uns. Mein Vater kam aus dem Krieg, unser Wohnraum war zu klein und auch die Möbel reichten nicht. Meine Eltern mussten arbeiten, damit sie Geld verdienen konnten für eine größere Wohnung und neue Möbel.

Das Land Niedersachsen war damals von den Engländern besetzt. In dem Ort war ein kleiner Militärflugplatz. Dort bekamen sie Arbeit in einer Nachtbar. Die Frage war nur: Wohin mit den Kindern? Sie brachten meinen Bruder für sechs Wochen in eine Pflegefamilie und mich zu meiner Oma.

Meine Großmutter war alleinstehend und sie fand es ganz gut, dass ich bei ihr war. Als die sechs Wochen um waren und meine Eltern mich abholen wollten, sagte meine Oma: „Bärbel kann ruhig noch ein bisschen hier bleiben“. So verging die Zeit und meine Eltern wollten mich dann nicht mehr aus meiner gewohnten Umgebung reißen, damit ich nicht noch mal eine Trennung erlebe. So wurden aus sechs Wochen sechzehn Jahre. Wenn ich heute zurückschaue, bin ich Gott so dankbar, dass er für mich diesen Weg gewählt hat, obwohl es für mich in meiner Kindheit oft nicht so aussah.

Ich wuchs heran, und als ich zur Schule ging und sah, dass die anderen Kinder jüngere Eltern hatten, schlich sich im Laufe der Zeit der Gedanke in mein Herz: „Deine Eltern wollten dich nicht“. Und obwohl ich regelmäßigen Kontakt zu meinen Eltern hatte, fing ich an, meine Mutter abzulehnen. Mit meinem Vater hatte ich dieses Problem der Ablehnung nie.

Ich hatte eine sehr unbekümmerte Kindheit. Meine Oma hat mich sehr lieb erzogen, und obwohl sie wenig Geld hatte, habe ich nie gemerkt, dass wir arm sind. Durch sie habe ich Jesus kennen und lieben gelernt und wir sind immer zusammen in unsere Gemeinde gegangen. Ich habe alle Stationen durchlaufen: Sonntagsschule, Religionsunterricht, Jugendstunde und im Chorsingen. In der Jugendgruppe habe ich auch meinen späteren Mann kennengelernt.

Der ging ziemlich bald nach Berlin, um die Meisterschule zu besuchen. Wir heirateten und natürlich zog ich auch nach Berlin. Er hatte seine Meisterschule bestanden und war damals der jüngste KFZ-Meister in Berlin. Gleich nach der bestandenen Prüfung machten wir uns selbständig, wir mieteten eine kleine Tankstelle mit einer Kfz-Werkstatt. Wir waren jung, wollten Geld verdienen und arbeiteten viel.

Unsere Tankstelle war sieben Tage die Woche auf. An den Wochenenden teilten wir uns den Dienst. Je ein Wochenende hatte mein Mann Dienst, das andere Wochenende ich. Als wir etwas mehr Geld verdienten, leisteten wir uns für die Sonntage eine Aushilfe, und so konnten wir zusammen den Sonntag verbringen. Weil wir so viel arbeiteten, gingen wir auch immer weniger in unsere Gemeinde. Wir fingen an, Tennis zu spielen und bauten uns einen Freundeskreis außerhalb der Gemeinde auf. Durch diese Freunde kamen wir immer weiter weg von Jesus. Wir begannen dann, in Diskotheken zu gehen, fuhren nach Hamburg auf die Reeperbahn und dachten, dass wir immer noch Christen sind und merkten gar nicht, wie weit weg wir von Jesus waren.

In dieser Zeit hatte ich einen schweren Autounfall, meine beiden Kinder waren im Auto und das Auto hatte einen Totalschaden, aber uns war nichts passiert. Als ich aus dem Auto stieg, war mein erster Gedanke: „Wenn du heute gestorben wärst, du wärst nicht zu Jesus gegangen“. Das war ein Anklopfen von Jesus, der mich daran erinnerte, dass er auch noch da ist und dass er Sehnsucht nach mir hat. Ich wusste, dass ich etwas verändern musste, aber ich wollte nicht.

So ging mein Leben in alter Gewohnheit weiter; nur dass ich immer aggressiver wurde, besonders meinem Mann gegenüber.

In der Zwischenzeit hatten wir eine größere Tankstelle mit einer größeren Werkstatt gemietet und äußerlich ging es uns so richtig gut. Unsere Kinder wuchsen heran, wir hatten wunderbare Urlaube zusammen, bereisten die ganze Welt, aber unser innerer Friede blieb auf der Strecke. Viele Ängste machten sich breit. Wir lebten ja in der „Inselstadt“ Berlin; um uns herum war die DDR, und damit auch viel Armee aus Russland. Unsere größte Sorge war: Wenn Berlin zugemacht wird, haben wir nichts zu essen. So kauften wir einen großen Tiefkühlschrank und packten diesen voll mit Fleisch.

Wir hatten alle Grundnahrungsmittel in Mengen gehortet. Ersatzreifen, einen Stromgenerator, eine Dachrinne, zweihundert Liter Heizöl und vieles mehr. Alles war zusammen in einem Kellerraum und eines Tages backte ich Kuchen mit Mehl aus unserem Vorrat und der ganze Kuchen schmeckte nach Gummi, weil die Reifen auch dort lagerten. So musste ich alle Vorräte entsorgen. Das meiste Fleisch haben die Tiere von Freunden gefressen. Unsere eigene Vorsorge hat nichts gebracht und musste zum großen Teil vernichtet werden.

Eines Tages hatte ich eine harmlose Operation und wachte nicht aus der Narkose auf. Nachdem man mich deshalb auf der Intensivstation behandelt hatte, kam der Arzt an mein Bett und sagte: „Eine halbe Stunde später, und ich weiß nicht, ob wir sie zurückbekommen hätten“. Mein erster Gedanke war wieder: „Wenn du jetzt gestorben wärst, du wärst nicht zu Jesus gegangen“. Zum zweiten Mal hatte Jesus mir mein Leben geschenkt. Und doch dauerte es zwei weitere Jahre, bis wir an den Punkt kamen, wir brauchen Jesus.

In unserer Gemeinde war eine Evangelisation mit Richard Krise. Das war ein Evangelist vom Bund der Baptisten, den wir schon sehr lange kannten und wir wollten ihn unbedingt sehen. Also gingen wir zu der ersten Veranstaltung. Dort hörten wir, dass wir eine lebendige Beziehung zu unserem himmlischen Vater haben sollten und wissen müssen, dass bei ihm unser Zuhause ist. Nur er gibt unserem Leben Ruhe und Frieden. An diesem Tag trafen wir eine neue Entscheidung für Jesus.

1  Grundlagen der Vergebung

Im Wort Gottes kannst du sehr viel über das Thema Vergebung lesen. Das Wichtigste ist, dass du das Erlösungswerk von Jesus anerkennst. Dass du glaubst, dass Jesus für deine Schuld und Sünde gestorben ist und dass er jeden Fluch von Sünde, Not, Krankheit mit ans Kreuz genommen hat. Wenn du das glaubst und deine Schuld vor Gott bekennst und Jesus in dein Leben einlädst, dann bist du gerettet und hast Vergebung für deine Schuld und Sünde bekommen. Dadurch bist du Miterbe an seinem Reich. Weil Jesus gestorben und auferstanden ist und lebt, deshalb hast du durch diesen Akt der Vergebung ein Anrecht auf ewiges Leben. Das ist die Vergebung, die du von Gott bekommst, wenn du dich für ihn entscheidest.

Aber es gibt noch viel mehr. Wenn du ehrlich bist, dann gibt es täglich Dinge in deinem Leben, wo du vielleicht von anderen verletzt wurdest. Sie verletzen dich bewusst oder unbewusst. Solange wir leben, gab oder gibt es seelische Verletzungen, die uns gekränkt haben, und durch Unvergebenheit wurden wir bitter und ärgerlich auf jene, die uns verletzt haben. Wenn du aber nicht mehr bitter und ärgerlich sein möchtest, solltest du den Menschen vergeben, die an dir schuldig geworden sind.

2  Gottes Vergebung für uns

23 Darum gleicht das Himmelreich einem König, der mitseinen Knechten abrechnen wollte. 24 Und als er anfingabzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war ihmzehntausend Zentner Silber schuldig. 25 Da er’s nun nichtbezahlen konnte, befahl der Herr, ihn und seine Frau undseine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und zuzahlen. 26 Da fiel der Knecht nieder und flehte ihn an undsprach: Hab Geduld mit mir; ich will dir’s alles bezahlen. 27Da hatte der Herr Erbarmen mit diesem Knecht und ließ ihnfrei und die Schuld erließ er ihm auch. 28 Da ging dieserKnecht hinaus und traf einen seiner Mitknechte, der war ihmhundert Silbergroschen schuldig; und er packte und würgte ihnund sprach: Bezahle, was du schuldig bist! 29 Da fiel seinMitknecht nieder und bat ihn und sprach: Hab Geduld mit mir;ich will dir’s bezahlen. 30 Er wollte aber nicht, sondern ginghin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlte was er schuldigwar. 31 Als nun seine Mitknechte das sahen, wurden sie sehrbetrübt und kamen und brachten bei ihrem Herrn alles vor, wassich begeben hatte. 32 Da befahl ihn sein Herr zu sich undsprach zu ihm: Du b