Verlobter- Dringend gesucht - Christine Stutz - E-Book

Verlobter- Dringend gesucht E-Book

Christine Stutz

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Beschreibung

Grace Coopermann ist eine junge, aufstrebende Anwältin. in der Kanzlei ihres Onkels. Verlobt und will bald heiraten. Ihr Leben läuft gut. Bis sie ihren Verlobten, Bastian, ihren Eltern und sechs Brüdern, vorstellen will. Bastian bekommt kalte Füße und kneift. Er verlässt Grace und zieht zu seiner Sekretärin. Grace ist am Boden zerstört. Wie soll sie jetzt vor ihre Familie treten? Ohne Verlobten an ihrer Seiite? Das wir für eine Menge Ärger und Spott sorgen. Die Lösung? Ein neuer Verlobter muss her. Weningstens für diese Reise. Ausgerechnet Sylvester Braun, der eiskalte Spitzenanwalt und Stellverteter ihres Onkels, bietet sich dazu an. Der Mann, den Grace verabscheut, seit er sie ihm das erste Mal begegnet ist. Kein Tag, nadem sie nicht streiten. Oft bis aufs Blut. In ihrer Not, nimmt Grace Sylvesters Braun Angebot an. Mit dem Mann als Ihr "Verlobter" im Gepäck, reist Grace zu ihrer Familie. Mit unahntem Ausgang.

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© 2023 christine StutzAlle Rechte vorbehaltenISBN: 978-3-7347-6978-8Herstellung und Verlag: BoD - Books on Demand, Norderstedt

Prolog

„Was soll das heißen, du ziehst aus? Willst du mich verarschen?“ nicht gerade intelligent, stand ich vor Bastian und kämpfte mit meinen Tränen. Ich war gerade Heim gekommen, nach einem anstrengenden Tag. Wieder hatte ich mich mit diesem Sylvester Braun herumärgern müssen. Einem Mann, der alles besser wusste, besser konnte, besser machte. Der Mann reizte mich aufs Blut und machte mich wahnsinnig. Er musste nur seinen Mund aufmachen, schon kochte ich innerlich. Ich verfluchte immer noch den Tag, da Onkel Karl ihn eingestellt hatte. Schon während des ersten Gesprächs waren der ehemalige Staatsanwalt und ich aneinandergeraten, erinnerte ich mich.

Ich war heute so erschöpft und benötigte den Trost meines Verlobten. Und ich musste zusehen, wie der Mann, den ich eigentlich in sechs Monaten heiraten wollte, dabei war, seine Koffer zu packen. Das durfte doch nicht war sein, das war ein schlechter Traum, dachte ich geschockt. Ich schluckte zweimal, um nicht zu weinen. Das war jetzt nicht angebracht. Ich wollte stark sein. Denn das entschlossene Gesicht meines noch Verlobten sagte alles, was ich eigentlich schon lange ahnte. Was ich tief in mir gespürt und befürchtet hatte. Bastian wollte kneifen. Da hatte ich ihn gerade soweit, dass er bereit war, meine Familie kennenzulernen, da packte er seine sieben Sachen und rannte davon. Der so selbstbewusste, „starke“ Rechtsanwalt, der Mann, der mich um meine Hand gebeten hatte, fürchtete sich vor meinen Brüdern.

„Du bist zu früh. Eigentlich wollte ich weg sein, bevor du kommst.“ Sagte Bastian gestresst. Ich hatte den Mann also bei seiner Flucht gestört, dachte ich wütend werdend. Bastian seufzte leise. Das kannte ich, wenn er anfing,, irgendwie Kritik an mir zu äußern. „Verstehe es nicht verkehrt, Süße. Aber ich bin nicht bereit, deine Familie zu treffen. Es war ja immer sehr lustig und interessant mit dir. Und es hätte mich nicht gestört, mit dir verheiratet zu sein. Ich meine, du hier in der Stadt, deine Familie weit weg auf den hintersten Land. Mir geht die Muffe, wenn ich daran denke, auf alle deine sechs Brüder zu stoßen. Und dazu dein Vater. Alle sieben sind mindestens zwei Meter groß und alle Naturburschen. Hinterwäldler, ohne Benehmen. Nein, so groß ist meine Liebe zu dir dann doch nicht. Ich habe es mir lange überlegt, Süße. Ich bin für das Landleben nicht gemacht. Und dich dort rumlaufen zu sehen. In dreckigen Jeans. An irgendwelchen Holzfällerwettbewerben teilnehmend, nein danke. Das tötet auch den Rest an Gefühlen in mir. Nicht für ungut, Kleine.“ Sagte Bastian und meinte jedes seiner Worte ernst. Es war keiner seiner idiotischen Scherze, die er gerne trieb. Meistens auf meine Kosten. Seine kleine, süße Landpomeranze, so nannte er mich gerne. Er wusste, wie sehr ich es hasste, wenn er mich Süße oder Kleine nannte. Das waren Kosenamen und ich hasste so etwas wie die Pest. Sein Telefon leuchtete kurz auf, ich erkannte den Namen Regina. Wut machte sich breit und vertrieb die Traurigkeit in mir. Regina war Bastians neue Sekretärin. Ich hatte die superschlanke, junge Frau bisher nur einmal kurz kennengelernt. Aber das reichte, um mir ein Urteil zu bilden. Schon neulich war mir klargeworden, dass diese Frau es auf Bastian abgesehen hatte. Auf meinem Verlobten, dem aufstrebenden, erfolgreichen Anwalt. Ihr Auftreten und die Geringschätzigkeit, mit der sie mich behandelt hatte, sagte mir alles. „Wer hat die denn diesen Floh ins Ohr gesetzt, Bastian? War es deine liebreizende Sekretärin, von der du die letzte Zeit immer öfter sprichst? Ich bin nicht dumm, mein lieber Verlobter.“ Sagte ich bitter schluckend. Ich war selbst eine sehr gute Anwältin, mit einem ausgeprägten Spürsinn, dachte ich bitter. Endlich beendete Bastian seine Packerei und setzte sich auf das Bett. Noch in der vergangenen Nacht hatten wir uns hier wild geliebt, dachte ich. „Du hast keinen Grund eifersüchtig zu sein, Klein. Grace.“ Verbesserte Bastian sich schnell als er mein Gesicht sah. „Ich habe mich mit Regina unterhalten und der Frau meine Sorgen erklärt. Und sie hat mir zugehört. Das tat gut, Grace. Du hörst mir immer seltener zu. Das war früher anders. Jetzt streitest du dich ja lieber mit diesem Sylvester.“ Sagte er grimmig fluchend. „Du musst doch zugeben, dass es sich mit uns recht lange hingezogen hat. Ich zweifele schon länger an unserer Beziehung. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, alles zu beenden.“ Erklärte er dann weiter. Er schien diese Worte lange geübt zu haben, überlegte ich schwer. Diese Worte kamen nicht von ungefähr. „Ich werde nur das Nötigste mitnehmen. Alles andere werden wir irgendwann aufteilen. Du erreichst mich unter dieser Adresse.“ Sagte er weiter als ich betroffen schwieg. Er reichte mir ein Stück Papier. „Das ist doch Reginas Adresse.“ Sagte ich wütend wie selten in meinem Leben. Bastian nickte, es ärgerte ihn, dass ich das bemerkt hatte, das spürte ich. „Ja, sie hat noch ein Zimmer frei. Und das spart mir die Hotelkosten.“ Sagte er dann gedehnt. Wenigstens hatte er den Anstand, rot zu werden.

„Willst du mich verarschen? Ich komme vom Land, wie du richtig festgestellt hast. Ich erkenne einen brunftigen Stier an seinen geblähten Nüstern! Du bist scharf auf das dürre Huhn, seit sie dein Büro betreten hat! Und du treibst es mit ihr in deiner Mittagspause, oder? Deswegen hast du neuerdings keine Zeit mehr, um mit mir essen zu gehen. Und du hast deswegen auch keine Lust mehr auf Sex mit mir. Das, letzte Nacht, war wohl das Abschlussficken, Bastian.“ Wutentbrannt schnappte ich mir seinen Koffer. Das Teil war sehr schwer. Ich ahnte, dass er dort seine wertvollem Oldtimermodelle deponiert hatte. Von denen würde er sich nie trennen. Die Teile abstauben, war die einzige Hausarbeit, die der Mann hier erledigt hatte, dachte ich zornig. Ich öffnete das Fenster und war wieder froh, dass ich nicht so schwach war. Nicht so dürr, wie diese Regina. Mit Wucht warf ich den Koffer auf den Gehweg vor dem Haus. Immerhin aus dem zweiten Stock. Jetzt kam Leben in Bastian. „Bist du wahnsinnig?“ schrie Bastian jetzt auf und stürzte zum Fenster. Fast sah es aus, als würde er hinterher springen. Ein Schubs und er würde das Fliegen lernen. Doch ich beherrschte mich glücklicherweise. Stumm wies ich auf meine Zimmertür. Bastian sah mich an, als würde er überlegen, mich zu schlagen. Doch er wusste, dass er das bitter bereuen würde. Ich hatte gelernt, mich zu wehren. Erst würde er von mir, dann von meinen Brüdern Prügel beziehen.

„Warte, mein Lieber.“ Sagte ich und streckte meine Hand aus. „Die Wagenschlüssel. Du weißt, das Auto läuft auf meinen Namen. Wie alles andere hier.“ Sagte ich befehlend. „Du bist mit Nichts gekommen und gehst mit nichts.“ Erklärte ich dann bitter. Bastian zögerte, so als überlegte er. Dann jedoch griff er die Wagenschlüssel und warf sie durch den Raum. „Das kannst du nicht machen. Du hörst von meinem Anwalt. Ich habe Rechte!“ schrie er wütend und schleppte seinen Koffer die Treppe herunter. Wieder hatte ich den Drang, den Mann zu schubsen. Verkrampft hielt ich mich am Geländer fest. „Und du hörst von meinem Anwalt. Du kennst ihn. Meinem Onkel Karl, deinem Boss!“ schrie ich ihm nach.

Zehn Minuten später hielt ein knallgelber Kleinwagen vor meinem Haus. Das war eindeutig diese Regina. Bastian verstaute die Reste seiner kaputten Automodelle und seinen Koffer. Dann war der Mann, der mir noch vor wenigen Wochen einen Heiratsantrag gemacht hatte, aus meinem Leben verschwunden. Weinend ließ ich mich aufs frisch gemachte Bett fallen.

1 Kapitel

Onkel Karl kam um Mittag des nächsten Tages. Es war Samstag und ich hatte mich, beziehungsweise, Bastian und ich, hatten uns nicht zum gemeinsamen Mittagessen im Club sehen lassen. Verständlicherweise machte sich mein Onkel Sorgen. Mit vollkommen verheultem Gesicht öffnete ich Onkel Karl die Haustür. „Bastian, der Schweinehund, oder?“ fragte Onkel Karl, kaum dass er das kleine Haus betreten hatte. Er schob mich Richtung Badezimmer. „Ich habe da Gerüchte gehört. Wollte sie aber nicht glauben. Doch ich brauche dich nur ansehen. Das reicht. Der Idiot hat dich nur benutzt, Grace.“ Schimpfte mein sonst so liebenswerter Onkel los. Ich schwieg dazu und verschwand im Badezimmer. Denn mein Onkel hatte alles gesagt, was ich mir die Nacht über selbst eingestehen musste. „Geh dich duschen, Liebes. Du stinkst!“ rief Onkel Karl durch die Badezimmertür. Ich klopfte dagegen, um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte.

Die Tränen liefen wieder als ich unter dem heißen Wasser stand. Onkel Karl hatte doch recht, dachte ich wieder. Bastian hatte mich nur als Sprungbrett für seine Karriere benutzt. Immerhin war ich die Nichte des berühmten Anwalts und Strafrechtsverteidiger Karl Lettermann. Jeder berühmte und mächtige Mensch in und um der Hauptstadt, war sein Mandant. Ich erinnerte mich, wie Bastian damals, vor knapp zwei Jahren, in der Kanzlei anfing. Als kleiner Anwalt. Wie ich, frisch von der Uni. Er wurde als Laufbursche und Sekretär für die wirklich großen Rechtsverdreher, wie Onkel Karl liebevoll seine Mannschaft nannte, benutzt. Schon damals warnte mich Onkel Karl vor Bastians Ehrgeiz. Doch ich war hin und weg von dem charmanten, gutaussehenden Mann. Mein sonst so guter Verstand verabschiedete sich. Es schmeichelte mir, dass dieser Mann, der doch jede andere Frau haben konnte, sich ausgerechnet für mich interessierte. Ich die Urgewalt aus den Hinterwäldern Kanadas. Lächelnd erinnerte ich mich an den Spitznamen, den man mir damals im Büro verpasst hatte. Vor drei Jahren war ich frisch von der Universität, in Onkel Karls Büro angefangen. Ungeschliffen, ohne städtische Umgangsformen. Meine Eltern hätten es natürlich lieber gesehen, wenn ihre einzige Tochter nachhause gekommen wäre. Sich dort einen netten Holzfäller suchen und heiraten würde. Besonders meine Mutter litt darunter, dachte ich. Doch ich hatte andere, größere Pläne. Und ich war schlau, sehr schlau. Sehr zum Leidwesen meiner sechs Brüder. Was diese mit Muskeln machten, machte ich mit Gehirn. Das ließ die sechs oft alt aussehen. Nein, ich beschloss, etwas mit meinem Grips anzufangen. Und da bot sich Onkel Karl an. Mamas berühmter Bruder. Onkel Karls Ehe war kinderlos geblieben. Deswegen suchte der Mann einen Erben. Ich, mit meinem Superhirn, wie meine Brüder immer sagten, war da die ideale Kandidatin. Meine Brüder liebten unsere Kleinstadt und hatten dort mehr als reichlich ihr Glück gefunden. Doch ich war da anders. Mich zog es in die Großstadt. Kurz und gut, Onkel Karl finanzierte mir das Studium und verschaffte mir eine Anstellung in seiner Kanzlei. Vor knapp zwei Jahren lernte ich Bastian kennen und verliebte mich in den charismatischen Mann. Zugegeben, er hatte ein leichtes Spiel mit mir Landei. Was wusste ich denn schon von Liebe und Verführung. Immer beschützt von sechs bulligen Brüdern. Wieder kamen mir die Tränen. Ein ganzes Jahr hatte Bastian es geschafft, sich vor denen zu drücken. Mit immer neuen Ausreden. Jetzt endlich sollte er meine Familie kennenlernen. Meine Brüder wollten wissen, was für einen Mann ich heiraten wollte. Das hatte sich jetzt erledigt. Ich würde wieder mal allein zuhause aufschlagen. Man, würde das für Gesprächsstoff sorgen, dachte ich bitter. Vielleicht würden sich vier meiner Brüder ins Flugzeug setzen und Bastian einen „Besuch“ abstatten. Ich zitterte als ich mir das vorstellte. Mutter würde sämtliche Junggesellen in meinem Alter alarmieren und einladen. Ein Schauer jagte über meinen Rücken als ich mir das vorstellte. Frustriert stieg ich aus der Dusche und griff das große Handtuch.

Onkel Karl wartete mit frischen Kaffee auf mich. Dankbar nahm ich den großen Becher und schlürfte laut. Etwas, dass ich mir in der Stadt eigentlich abgewöhnt hatte. Das war nicht damenhaft. Doch jetzt war ich frustriert und wütend. Traurig und verletzt. Onkle Karl lächelte nachsichtig. „Bastian hat dich benutzt, um in meiner Kanzlei aufzusteigen. Das habe ich immer schon geahnt, Liebes. Und jetzt haben wir den Beweis. Lass mich raten. Er ist auf und davon mit Regina?“ fragte Onkel Karl grimmig. Doch ich sah das leichte Grinsen in seinen Mundwinkeln. Ein böser Verdacht kam mir. „Du hast diese Frau absichtlich eingestellt, Onkel Karl. Du hast geahnt, was passieren würde.“ Sagte ich vorwurfsvoll. Meine Wut verlagerte sich jetzt auf dem Mann vor mir. Das war eine Falle gewesen, dachte ich finster. Onkel Karl grinste jetzt offen und ehrlich. „Ich vergesse immer, wie schlau du bist, Kind. Ja, es war ein Test für Bastian. Der Mann hat meiner Lieblingsnichte einen Heiratsantrag gemacht. Ich wollte mich davon überzeugen, dass er dich auch wirklich liebt. Bevor es zu spät ist, meine ich. Und leider habe ich Recht behalten, schade. Aber damit sind Bastians Tage in meiner Kanzlei gezählt. Niemand tut meinem Lieblingsmädchen weh.“ Erklärte Onkel Karl ernst. Ich zuckte zusammen, denn so einfach würde das nicht werden. Onkel Karl konnte Bastian nicht so einfach rauswerfen. Der Mann würde garantiert eine hohe Abfindung verlangen, dachte ich besorgt. Trotz allem war Bastian ein gerissener Anwalt.

„Du hast keine Handhabe, den Kerl rauszuwerfen, Onkel Karl. Bastian ist klug. Er weiß das. Er wird dich verklagen. Eine gelöste Verlobung ist kein Kündigungsgrund.“ Sagte ich bitter. Ich sah auf meine Hand. Dort hatte bis gestern Abend noch mein Verlobungsring am Finger gesteckt, dachte ich und kämpfte erneut mit den Tränen. In einem halben Jahr sollte die große Hochzeit sein. Tante Magret war schon fix am Planen gewesen. Ich schluckte die Tränen runter und verdrängte die deprimierenden Gedanken. „Tante Magret wird enttäuscht sein. Sie hat sich so gefreut. Die Planung war doch ihre große Aufgabe.“ Sagte ich jetzt leise. Ich dachte daran, wie oft wir beide, Tante Magret und ich, die Hochzeitszeitungen durchblättert hatten. Und an das Hochzeitskleid, dass ich mir ausgesucht hatte. Es hing fertig geändert im Geschäft, bereit abgeholt zu werden.