7,49 €
Version 3 / 2024 Lust auf einmalige Altstädte, Fachwerk satt, Museen und Kulturgüter? Oder auf Ruhe und Beschaulichkeit? Oder auf eine Kunstreise? Oder auf Radfernwege entlang der Flüsse in Deutschland? Oder gar alles zusammen einschließlich durchaus sportlicher Aktivitäten in ruhiger und beschaulicher Landschaft? All das bietet diese Radreise durch Deutschland: Städte mit Jahrhunderte alten Kernen wie Celle oder Dinkelsbühl, Museen wie das Salzmuseum in Lüneburg, die Neue Galerie in Kassel oder die Pinakotheken in München, Schlösser in Harburg, Würzburg, Veitshöchheim oder die Kaiserpfalz in Goslar, Kirchen und Klöster in Würzburg, Fulda oder Wienhausen, herausragende Kunstwerke von Tilman Riemenschneider gepaart mit ruhigen Radwegen an Flüssen und auf Wirtschaftswegen längs durch Deutschland und vieles, vieles mehr. Nehmen sie ihr Fahrrad und drei Wochen Zeit und lassen sie sich treiben. Es ist für Jede und Jeden was dabei. Viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Vorbereiten der Reise und natürlich auch beim Fahren. Dieses eBook enthält Links zu den Sehenswürdigkeiten der einzelnen Etappen, den Tourismusbüros, den öffentlichen Transportmöglichkeiten, den Übernachtungsmöglichkeiten sowie zum Laden von GPS-Tracks.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Lust auf einmalige Altstädte, Fachwerk satt, Museen und Kulturgüter? Oder auf Ruhe und Beschaulichkeit? Oder auf eine Kunstreise? Oder auf Radfernwege entlang der Flüsse in Deutschland? Oder gar alles zusammen einschließlich durchaus sportlicher Aktivitäten in ruhiger und beschaulicher Landschaft?
Abendstimmung in Goslar
All das bietet diese Radreise durch Deutschland: Städte mit Jahrhunderte alten Kernen wie Celle oder Dinkelsbühl, Museen wie das Salzmuseum in Lüneburg, die Neue Galerie in Kassel oder die Pinakotheken in München, Schlösser in Harburg, Würzburg, Veitshöchheim oder die Kaiserpfalz in Goslar, Kirchen und Klöster in Würzburg, Fulda oder Wienhausen, herausragende Kunstwerke von Tilman Riemenschneider gepaart mit ruhigen Radwegen an Flüssen und auf Wirtschaftswegen längs durch Deutschland und vieles, vieles mehr.
Nehmen sie ihr Fahrrad und drei Wochen Zeit und lassen sie sich treiben. Es ist für Jede und Jeden was dabei.
Viel Spaß beim Lesen, Schmökern und Vorbereiten der Reise und natürlich auch beim Fahren.
Schlossgarten in Fulda
Bevor wir die Reise längs durch Deutschland beginnen, einige weitere Informationen.
Dieses eBook enthält Links zu den Sehenswürdigkeiten der einzelnen Etappen, den Tourismusbüros, den öffentlichen Transportmöglichkeiten, den Übernachtungsmöglichkeiten sowie zum Laden von GPS-Tracks. Es war unsere Zielsetzung, statt gedruckter Unterlagen wie Reiseführer und Karten die Möglichkeiten des Internets zu nutzen und dieses eBook gleichsam als Plattform zu gestalten. Damit verfügen sie stets über aktuelle Informationen, haben immer die vollständige Informationsauswahl, sind wesentlich flexibler und kiloweise Papier durch die Gegend fahren oder immer wieder stehen bleiben, um zu sehen wo es lang geht, müssen sie auch nicht mehr.
Folglich benötigen sie für die optimale Nutzung der Funktionen dieses eBooks ein Endgerät mit mindestens dem Zugang zum Internet, einem voll funktionsfähigen Browser und einer Telefon Applikation. Und für die Navigation eine Navigationsapplikation oder ein Navigationssystem.
Anmerkungen:
• Klassische eBook-Lesegeräte verfügen in aller Regel nicht über diesen Funktionsumfang und sind daher nur zusammen mit einem Tablet, Smartphone oder Navigationssystem nützlich,
• alle Links in diesem eBook funktionieren nur, wenn das Endgerät mit dem Internet verbunden ist.
• am besten kaufen oder leihen sie sich dieses eBook über ihren PC und laden es auf diesen. Das ist die flexibelste Variante,
• die GPS-Tracks funktionieren nicht mit Google Maps, da diese Applikation ein anderes Dateiformat verwendet.
Weitere, die Ausrüstung und Technik betreffende Informationen sowie wie sie dieses eBook und die Navigation nutzen, finden sie in einem ergänzenden eBook "Ein kleines bisschen Technik", das sie sich im Kapitel "Allgemeines, Unterlagen, Karten und GPS-Tracks" kostenlos laden können.
Ochsenfurt am Main
Ferner haben wir versucht, den Text so zu gestalten, dass er auch maschinell vorgelesen und zum Beispiel in Webseiten weiterverwendet werden kann. Deshalb sind einige Dinge nicht so ganz regelkonform.
Anmerkung: Die in der Karte blau gefüllten Punkte sind die Orte, in denen wir übernachtet haben.
Wir sind diese, durch die Bundesländer Niedersachsen, Hessen, Bayern und ein kleines bisschen Baden-Württemberg führende Strecke in den oben eingezeichneten und unten stehenden Abschnitten gefahren.
Je nach Lust, Laune, Wetter, Übernachtungsmöglichkeiten oder Besichtigungen sowie den persönlichen Vorlieben, dem Können oder Wollen sieht die Einteilung immer anders aus. Die Länge und Dauer der täglichen Abschnitte müssen sie individuell wählen und ihren eigenen Ansprüchen anpassen.
Dies gilt insbesondere für die Etappe im Harz zwischen Goslar und Osterode und die in der Rhön zwischen Fulda und Bad Brückenau. Soweit sinnvoll haben wir zu den einzelnen Etappen auch Varianten aufgezeigt.
Start
Ziel
Distanz
Hamburg
Lüneburg
57 Kilometer
Lüneburg
Hösseringen
65 Kilometer
Hösseringen
Celle
48 Kilometer
Celle
Braunschweig
69 Kilometer
Braunschweig
Goslar
56 Kilometer
Goslar
Osterode
64 Kilometer
Osterode
Göttingen
54 Kilometer
Göttingen
Kassel
66 Kilometer
Kassel
Bebra
80 Kilometer
Bebra
Fulda
81 Kilometer
Fulda
Bad Brückenau
44 Kilometer
Bad Brückenau
Erlabrunn am Main
81 Kilometer
Erlabrunn am Main
Ochsenfurt am Main
38 Kilometer
Ochsenfurt am Main
Rothenburg ob der Tauber
57 Kilometer
Rothenburg ob der Tauber
Dinkelsbühl
47 Kilometer
Dinkelsbühl
Donauwörth
84 Kilometer
Donauwörth
Augsburg
51 Kilometer
Augsburg
München
86 Kilometer
Gesamt
etwa
1.150 Kilometer
Anmerkung: Die oben aufgeführten Kilometer sind die von uns gefahrenen einschließlich aller Abstecher, Besichtigungen oder auch Umwege. Sie entsprechen nicht unbedingt den Entfernungen der bereinigten GPS-Tracks in den unten aufgeführten Etappen.
Sie finden zu jeder gefahrenen und beschriebenen Etappe einige zusätzliche Informationen.
Charakteristik der Etappe:
Flach, nur geringe und kurze Steigungen
Hügelig, mäßige und oder längere, sanfte Steigungen
Bergig, starke und oder lange Steigungen
Wenig Verkehr, Radwege, Wirtschaftswege, ruhige Nebenstraßen
Mäßiger Verkehr, Nebenstraßen, Wirtschaftswege, Radwege
Starker Verkehr, Straßen, wenig oder keine Radwege
Sehr gute Radwegbeschilderung, übersichtlich, unmissverständlich
Gute Radwegbeschilderung, nicht immer intuitive Routenführung
Unvollständige und oder fehlende oder keine Radwegbeschilderung, undurchsichtige Routenführung
Die Grafik der Höhenmeter dient zur Orientierung. Bitte die jeweilige Skalierung beachten.
Sehenswert
Hier finden sie Links zu den Sehenswürdigkeiten, die wir besucht und angesehen haben oder, selten, ansehen wollten. Es ist dies eine sehr subjektive Auswahl und bei Weitem nicht vollständig.
Hotel
Hier finden sie den Link zu dem Hotel, in dem wir übernachtet haben. Ferner die Adresse und die Telefonnummer. Die E-Mail-Adresse haben wir bewusst nicht aufgenommen, um der ganzen Flut von unsinnigen Werbemails nicht auch noch Vorschub zu leisten.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
Hier finden sie Links zu weiteren Übernachtungsmöglichkeiten. Einfach den Namen der Gemeinde, in der sie nach Übernachtungsmöglichkeiten suchen, aus diesem Dokument kopieren und in die Web-Seite einfügen.
Öffentlicher Transport
Hier finden sie Links zu öffentlichen Transportmitteln sowie der Bahn sowie die Liste der Bahnhöfe an der Strecke. Auf diesen Webseiten erhalten sie unter anderem Informationen zu Strecken oder Abfahrtzeiten und weiterführende Links zur Buchung oder weiteren Auskünften.
Viadukt im Fuldatal
Tourismusbüros
Hier finden sie Links zu den Tourismusbüros in Orten an der Strecke. Dort erhalten sie Hilfestellung zur Buchung von Übernachtungen und viele interessante Informationen zur jeweils näheren Umgebung.
Orte direkt oder nahe an der Strecke:
Hier sind weitere Ortschaften aufgelistet in denen sie zum Beispiel Übernachtungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten, Einkaufsmöglichkeiten oder Unterstützung beziehungsweise Hilfe finden können.
Bevor es nun los geht, hier noch die Notrufnummern für Deutschland.
Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und Notarzt: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116117
Mögen sie diese Nummer nie gebrauchen müssen.
Nun aber los.
Charakteristik
Flach. Überwiegend Radwege oder kleine Landstraßen mit wenig Verkehr. Lokale Radwegweisung
Distanz: 57 Kilometer
GPS-Track
Ursprünglich wollten wir von Hamburg aus starten und über Lüneburg weiterfahren, was sich aber aus diversen Gründen zerschlagen hat.
Deshalb an dieser Stelle und für diese Etappe nur die geplanten Daten.
Ab Hamburg Hauptbahnhof führt die Strecke zuerst ein Stück auf dem Elberadweg Richtung Osten, überquert in Zollenspieker die Elbe und verlässt den Elbe-Radweg rund fünfhundert Meter nach der Überquerung. Ab hier geht es dann auf dem Illmenau- und Mühlenradweg bis nach Lüneburg. Das sind einen Tag und circa siebenundfünfzig Kilometer zusätzlich.
Variante: Wenn sie lieber in Lübeck starten und den Weg des Lüneburger Salzes verfolgen wollen, dann sind diese beiden Strecken von Lübeck nach Mölln, der Eulenspiegelstadt, GPS-Track, und von Mölln nach Lüneburg, GPS-Track, die richtigen. Eine Übernachtung in Mölln ist sinnvoll, denn von Lübeck nach Lüneburg sind es doch etwa einhundert Kilometer.
Die Einschätzung sowie die Informationen für GPS-Tracks wurden von Lüneburgern beigesteuert.
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
bett+bike, Camping, Urlaub auf dem Bauernhof, Jugendherbergen oder die üblichen Hotelportale
Öffentlicher Transport
Bahnhöfe der DB: Hamburg, Tönnhausen, Fahrenholz, Bardowick, Lüneburg
Tourismusbüros
Hamburg: Tourist Information, Hauptbahnhof/ Hauptausgang Kirchenallee, +49 40 30051701
Lüneburg: Tourist Information, Rathaus / Am Markt, +49 800 2205005
Für die Variante
Lübeck: Tourist Information, Holstentorplatz 1, +49 451 8899700
Mölln: Tourist Information, Am Markt 12, +49 4542 97651 0
Orte direkt oder nahe an der Strecke
Ochsenwerder, Fünfhausen, Zollenspieker, Stöckte, Laßrönne, Tönnhausen, Fahrenholz, Oldershausen, Handorf, Neu Wittorf, Wittorf, Hohensand, Bardowick, Adendorf, Goseburg, Lüneburg
Unsere letztjährigen, fabelhaften Radreisen in Frankreich haben die Idee, dass so etwas auch in Deutschland möglich sein müsste, über den Winter reifen lassen. Mit einer Kombination verschiedener Flussradwege sowie Verbindungsstrecken zwischen diesen sollte sich das realisieren lassen. Da kam uns die Einladung zu einem Sommerfest in Lüneburg gerade recht. Also, die Strecke grob vorgeplant, die Taschen gepackt, Fahrscheine gekauft und los.
Über den Dächern von Lüneburg
Lüneburg ist für Südländer schon eine faszinierende Stadt. Einerseits sind wir die vielen Häuser aus Backstein nicht gewohnt. Für uns sieht es so aus, als ob diese irgendwie nicht ganz fertig wären. Bei uns ist alles verputzt und angepinselt oder aus Stein. Andererseits schafft dieser in verschiedenen, warmen Rottönen scheinende Backstein eine angenehme, fast schon heimelige Atmosphäre.
Indes gibt es in Lüneburg nicht nur diese hübschen Gebäude zu bestaunen, sondern auch jede Menge Historisches und Kulturelles zu besichtigen.
Gässchen in Lüneburg
Zunächst also in das historisches Rathaus mit den prunkvollen Sälen und dem Glockenspiel aus Porzellan. Ein als Sülfmeister, das waren die meist sehr reichen Salzherren und Betreiber der Salzsiedepfannen und daher auch häufig Ratsmitglieder und Bürgermeister in Lüneburg, gewandeter Mensch erklärt uns ausgiebigst nicht nur das Rathaus sondern auch die politische Geschichte Lüneburgs.
Anschließend spazieren wir noch etwas durch die Stadt, gönnen uns einen Tee mit Heidesand, keine Angst, das ist lecker schmeckendes Mürbteiggebäck, und feiern abends dann Sommerfest.
Wie sich am nächsten Tag herausstellt den ersten Teil, da uns allen Lüneburg so gut gefällt, dass wir spontan länger bleiben.
Am nächsten Tag steht dann der Besuch des Salzmuseums auf dem Programm. Hier wird nicht nur die Gewinnung und Verarbeitung des Salzes dargestellt, sondern auch die ökonomischen Zusammenhänge und die Bedeutung und Wertigkeit des Salzes im gesamten nordeuropäischen Raum.
Hausdekoration von fünfzehnhundertdreiundvierzig in Lüneburg
Dann ist der große Stadtrundgang angesagt. Die freundlichen Damen versorgen uns bereitwillig mit Empfehlungen, denen wir auch folgen. Wir strolchen durch die historische Innenstadt, schlendern entlang der Illmenau zur Alten Ratsmühle, klettern auf den Lüneburger Wasserturm, freuen uns über die Details an vielen Fassaden, besichtigen Am Sande, schnuppern hier den Duft einer Bäckerei und besichtigen dort eine Kirche. Das ist richtig gemütlich. Der auch für unsere heutigen Verhältnisse große Platz Am Sande war einer der bedeutenden Markt- und Handelsplätze und zeugt von der Wirtschaftskraft und vom Reichtum Lüneburgs zur Zeit der Hanse. Das Salz wurde zur Haltbarmachung von Lebensmitteln benötigt und war entsprechend begehrt und teuer.
In Lübeck traf das Salz aus Lüneburg auf den Hering aus der Ostsee und fertig war das lange haltbare Lebensmittel, das dann über weite Strecken gehandelt und transportiert wurde.
Stintmarkt und Hafen in Lüneburg
Ach ja, fast hätten wir es vergessen: Eine Hochburg für Freundinnen und Freunde deutsch-romantischer Fernsehserien ist Lüneburg inzwischen auch.
Sehenswert
Lüneburg: Historische Innenstadt mit Salzmuseum, Rathaus, Porzellanglockenspiel
Hotel
Bergström
Lüneburg, Bei der Lüner Mühle
+49 4131 308 0
sehr zentral gelegen, eigenes Restaurant. Viele weitere Hotels und Gasthäuser für jeden Geschmack und Geldbeutel
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
bett+bike, Camping, Urlaub auf dem Bauernhof, Jugendherbergen oder die üblichen Hotelportale
Öffentlicher Transport
Bahnhöfe der DB: Lüneburg
Tourismusbüro
Lüneburg: Tourist Information, im Rathaus am Markt, +49 800 2205005
Charakteristik
Leicht hügelig, immer mehr oder weniger der Ilmenau folgend. Überwiegend Radwege, sonst wenig Verkehr, teils grauenhafter Belag: Wurzeln, grobe Steine, Kopfsteinpflaster und Sand. Lokale Wegweisung
Distanz: 65 Kilometer
GPS-Track
So, nachdem wir nun ausgiebig Sommerfest gefeiert, Lüneburg besichtigt sowie unseren Plan, in Hamburg los zu fahren, fallen gelassen haben, machen wir uns auf den Weg nach Hause. Das klingt irgendwie alltäglich. Allerdings warten etwa eintausendeinhundert Kilometer von Nord nach Süd durch Deutschland auf uns.
Wir verlassen das gastliche Lüneburg und folgen der sehr guten Beschilderung aus Lüneburg hinaus. Schon nach einigen wenigen Kilometern bekommen wir einen kleinen Vorgeschmack auf die beiden folgenden Etappen: Sand. Das ist für die Lüneburger Heide normal.
Bauernhof in der Lüneburger Heide
Bienenbüttel hat einen sehr freundlich klingenden Namen und ist eine ebensolche Samtgemeinde. Vielleicht ist der Heidehonig deshalb so köstlich. Kurz vor dem Zentrum der Gemeinde ist einer der Ablege- oder Anlandeplätze für Wassersportler auf der Illmenau. Einige davon paddeln ganz gemütlich auf dem gemächlich dahin fließenden Flüsschen herum.
Der Weiterweg führt mitten durch das Kloster Medingen, seit fünfzehnhundertneunundfünfzig durchgehend ein evangelisches Damenstift, das besichtigt werden kann. Diese Besichtigungen sind, da in aller Regel Gruppenführungen, an feste Zeiten gebunden. Wir hätten nahezu zwei Stunden warten müssen und entscheiden uns deshalb für das Weiterfahren. Schade.
Das Kloster ist schon Teil von Bad Bevensen, einem jungen Kur- und sehr alten Siedlungsort. Hätte nicht ein Großbrand den Ort in Schutt und Asche gelegt, würden heute noch etliche alte Häuser zu besichtigen sein. So sind es im Wesentlichen noch die Alte Superintendentur, die Ratsapotheke und einige schöne Häuser in der Pastorenstraße. Wie mehrfach in Deutschland hat man auf der Suche nach schwarzem Gold Thermalwasser angebohrt und dann daraus eine Therme mit dem entsprechendem Zubehör wie Kurhaus, Kurpark, Kliniken aufgebaut.
Pflanzen der Lüneburger Heide
Nach ein paar kleineren Ortschaften wie Jastorf, das ebenfalls einem Großbrand zum Opfer fiel, erreichen wir den Elbe-Seitenkanal und radeln auf dem Damm weiter. Einerseits mögen wir das nicht, weil es doch recht eintönig und im Vergleich zu den alten Kanälen in Frankreich auch langweilig ist, andererseits doch, weil wir eben schnell und unkompliziert voran kommen und somit mehr Zeit für Besichtigungen bleibt.
Und so sind wir ziemlich flott in Uelzen. Wir gucken uns ein bisschen in der alten, sympathischen Hansestadt um, schieben durch die Fußgängerzone, in der die Kinder im Brunnen planschen, vorbei an der Ratsweinhandlung und besichtigen dann den Hundertwasser Bahnhof. Das sieht richtig gut aus. Dann statten wir noch der Kirche und dem alten Pfarrhaus einen kurzen Besuch ab, bewundern das Goldene Schiff in der Sankt-Marien-Kirche und radeln durch Wald mit etwas sandigen, jedoch noch gut fahrbaren Wegen nach Holdenstedt und dort, fast direkt am Schloss, das unter anderen das Heimatmuseum von Uelzen beherbergt, vorbei Richtung Suderburg.
Anmerkung: Wenn sie nicht so weit fahren wollen und auch eine insgesamt kürzere Strecke bevorzugen, dann gäbe es zum Beispiel folgende Alternative:
• Übernachtung in Uelzen, dann Fahrt von Uelzen nach Gifhorn und Übernachtung in Gifhorn GPS-Track
• Fahrt von Gifhorn nach Braunschweig und Übernachtung in Braunschweig, GPS-Track
Dann weiter wie im Kapitel Von Braunschweig nach Goslar beschrieben
Goldenes Schiff in Uelzen
In Holxen biegt der Radweg links ab und wir trauen unseren Augen nicht. Eine original mittelalterliche Straße, die mit Sand und buckeligem Kopfsteinpflaster einschließlich eingearbeiteter Schlaglöcher bedeckt ist. Es sieht aus wie in einer Kulisse für einen mittelalterlichen Film. Radfahren ist fast unmöglich.
Wir probieren ein paar Meter darauf zu fahren, drehen dann um und umfahren dieses Stück Straße.
In Suderburg, eine hübsch in der Heide und heute in prächtigem Sonnenschein gelegene Gemeinde, findet sich die Kirche Sankt Remigius. Diese liegt direkt am Weg und ist eine interessante Mischung aus Burg und Kirche. Der Kirchturm ist wahrscheinlich der wieder verwendete Bergfried einer ehemaligen Burg. Sehr nachhaltiges Bauen. Alles ist sehr gepflegt, sieht hübsch aus und ist obendrein noch richtig alt.
Kirche in Suderburg
Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer direkt vorbei am Hardausee, einem Bade- und Wassersportparadies, und dem gleichnamigen Campingplatz bis Hösseringen. Es war ein schöner Auftakt unserer Heimreise und ein strahlend schöner Tag obendrein.
Das Dorfcafé Alte Schule ist ein faszinierendes Potpourri aus alter Schule mit tausenden Büchern in den Regalen, die sie während des Aufenthaltes lesen können, Café und Restaurant mit kleiner Karte und ausgezeichnetem Kuchen, ein paar Gästezimmern und einem Tante-Emma-Laden. Einfach nur toll. Und als fahrradfreundlich zertifiziert ist es auch. Was wollen wir mehr.
Sehenswert
Bad Bevensen: Kloster Medingen, etwa drei Kilometer vor Bad Bevensen. Altstadt mit schönen Häusern zum Beispiel in der Pastorenstraße und Lüneburgerstraße, Therme, gut für RadlerInnenmuskeln
Uelzen: Bahnhof, gestaltet von Friedensreich Hundertwasser, Stadtkirche Sankt Marien, Ratsweinhandlung: älteste, von fünfzehnhundert bis heute bestehende Weinhandlung Mitteleuropas, Schloss Holdenstedt außerhalb Uelzens auf dem Weg nach Suderburg
Suderburg: Kirche Sankt Remigius
Hotel
Dorfcafé Alte Schule, bett+bike
Hösseringen, Hinter den Höfen 7
+49 5826 8343
mitten in Hösseringen. Sehr charmantes Café-Restaurant mit wenigen Zimmern. Bitte bei Buchung nachfragen, ob auch gegessen werden kann. Wenn nicht, werden sie auch von den tollen Kuchen und Torten satt
Weitere Übernachtungsmöglichkeiten
bett+bike, Camping, Urlaub auf dem Bauernhof, Jugendherbergen oder die üblichen Hotelportale
Öffentlicher Transport
Bahnhöfe der DB: Bienenbüttel, Bad Bevensen, Uelzen, Suderburg
Tourismusbüros
Bienenbüttel: Tourist Information Heideregion, Marktplatz 1, +49 5823 98000
Bad Bevensen: Tourist Information, Im Kurhaus, Dahlenburger Straße 1, +49 5821 976830
Uelzen: Stadt- und Tourist Information, Herzogenplatz 2, +49 581 8006172
Suderburg und Hösseringen: Tourist Information Suderburger Land in Hösseringen im Haus des Gastes, Räber Weg 4, +49 5826 1616, etwas eingeschränkte Öffnungszeiten
Gifhorn: Tourist Information, Marktplatz 1, +49 5371 937880
Orte direkt oder nahe an der Strecke
Deutsch Evern, Bienenbüttel, Bad Bevensen, Emmendorf, Uelzen, Holdenstedt, Holxen, Suderburg, Hösseringen