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Im Internet findet man zahlreiche Berichte von Menschen, die vermuten, eine Nebenwirkung aufgrund einer Corona-"Impfung" erlitten zu haben. Nur dringen diese Berichte viel zu selten an die Öffentlichkeit, denn viele Menschen recherchieren dazu nicht im Internet. Dieses Buch möchte dazu beitragen, Menschen auf Risiken hinzuweisen - und das vor der sich abzeichnenden nächsten Welle des Impfdrucks im kommenden Herbst. Nicht in Form nüchterner Fakten, auch wenn diese auch ihren Weg ins Buch gefunden haben. Das Buch stellt Menschen in den Vordergrund, die entweder selbst konkrete Erfahrungen machen mussten oder von Fällen aus ihrem direkten Umfeld berichten können. Im Buch kommen - leider - keine Menschen mit Impfschäden zu Wort. Von einem Impfschaden darf man nur sprechen, wenn ein kausaler Zusammenhang zwischen Impfung und Nebenwirkung anhand einer medizinischen Untersuchung nachgewiesen wurde. Warum derartige Untersuchungen kaum stattfinden, ist eine Frage, die sich jeder selbst beantworten muss. Auch gelten nur wenige der Betroffenen als Verdachtsfälle, weil sich Ärzte häufig weigern, den Fall zu melden. Die Betroffenen haben oftmals selbst nicht die Kraft, den für Laien nicht so einfachen, formale Weg der Meldung zu gehen. Eines verbindet aber alle: Vor der Spritze waren sie gesünder als kurz danach. An wen richtet sich das Buch Das Buch möchte von impfkritischen Menschen gekauft werden, die Menschen im eigenen Umfeld, die sich nicht im Internet eigenständig informieren, auf die Risiken und Nebenwirkungen hinweisen wollen. Das Buch will als Warnung verstanden werden. Entscheiden darf jeder selbst.
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Seitenzahl: 430
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Originalausgabe
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1. Auflage
©2022 ars vobiscum
Verlag & Label, Oberhofen 7/3
4894 Oberhofen am Irrsee, Österreich
www.ars-vobiscum.com
BILDNACHWEIS
Fotos:
Seite 4 oben: © Anke Westermann; unten: © Privat
Alle anderen Fotos: © Thomas Stimmel
Illustrationen:
© Björn Gschwendtner: Beiträge Nicole, Manfred, MWGFD, und vor »Die Autoren«;
© Diana Wille: Seite vor »Plötzlich und unerwartet ...«, Kapiteleinstieg »Betroffene erzählen«, Beiträge Hilde, Jutta, Matthias, Beate Bahner, Rolf Kron, Kapiteleinstieg »Was tun wenn ...«
Umschlaggestaltung:
Martin Weinknecht
ePub ISBN 978-3-9505234-4-7
Inhalt
Widmung
Warum dieses Buch
Plötzlich und unerwartet
Betroffene erzählen
Angehörige erzählen
Freunde und Bekannte erzählen
Der Blick auf die Zahlen
Die juristische & medizinische Sicht
Was tun wenn …
Die Autoren
Danke!
Dieses Buch ist zwei Menschen gewidmet, denen ich danken möchte: Tommy Hansen und Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi.
Tommy Hansen kam 2014 auf die Idee »das Internet auszudrucken« und zog dafür von Dänemark nach Berlin. Ihm ging es darum, kritische Fragestellungen und Themen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dass hier ein großer Bedarf bestand, zeigt die Auflage des 2015 erstmals erschienen Mediums free21: Bereits im ersten Jahr fanden knapp 150.000 Exemplare unter dem Motto »Power to the Paper« großes Interesse bei den Lesern. Meine »Karriere« als freie Journalistin und Autorin begann bei free21. Tommy gab mir die Chance, dort über Dinge zu schreiben, die mir ein Anliegen sind. Er starb am 18. 08. 2018, darum erscheint dieses Buch am 18. 08. 2022.
Prof. Dr. med. Sucharit Bhakdi, Facharzt für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie, Professor em. der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, von 1990 bis 2012 Leiter des dortigen Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene und Vorsitzender des Vereins Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e. V. war einer der Ersten, der vor den gravierenden Gefahren dieser Impfung warnte. Er tut dies weiterhin unermüdlich, obwohl er angegriffen, diffamiert und – in meinen Augen – politisch verfolgt wird. Gäbe es mehr Menschen mit seiner Überzeugung, seiner Menschenliebe und seinem Mut, sähe diese Welt ganz anders aus.
Die Idee entstand im April 2022. Ich war in Nicaragua, stellte für mich – erneut – fest, dass Auswandern keine Option ist, und verzweifelte. Rückblickend auf die vergangenen beiden Jahre muss ich mir eingestehen, der ganze Aktivismus – Demonstrationen besuchen, Demonstrationen organisieren, als Redner dort Gesicht zeigen, Artikel schreiben, regional und überregional vernetzen – hat wenig bis gar nichts gebracht. »Die« machen weiter – unabhängig davon, was wir denken und sagen.
Die Zahl an Menschen, die zeitlich nach einer Impfung erkranken bzw. sterben, steigt und steigt – und keinen interessiert es. Stalin soll gesagt haben: »Ein Toter ist eine Tragödie, eine Million Tote sind eine Statistik.« Wir erreichen die Menschen durch die Zahlen nicht. Fakten sind scheinbar irrelevant bzw. werden nicht zur Kenntnis genommen.
Einzelschicksale berühren die Menschen emotional, kommen aber in den »Qualitätsmedien« nicht bzw. kaum vor. Die, die sich im Netz informieren, sind mehrheitlich ungeimpft und wollen das auch bleiben, so lange sie dem Druck irgendwie standhalten können. Die anderen – wie kann man die erreichen? Was kann ich noch tun?
Die Antwort auf meine Fragen ist dieses Buch.
»Power to the Paper« – das Internet auf Papier gebracht – war das Motto von Tommy Hansen bei der Gründung von Free21. Man kann die Menschen, die nicht selbst im Netz recherchieren – vielleicht – in Papierform erreichen. Und nicht über Zahlen, sondern über Emotionen. Über das, was Menschen berührt.
So entstand die Idee zu diesem Buch. Am 15. 04. 2022 machte ich einen Aufruf in Facebook, dass man mich mit Betroffenen vernetzen möge, damit ich die individuellen Einzelschicksale in Interviewform vorstellen kann. Es meldeten sich einige – insbesondere auch Unterstützer – für das Buchprojekt, denen das letzte Kapitel gewidmet ist. Es fand sich ein Verlag. Nach und nach wurden die Interviews geführt. Dann stand mit dem Todestag von Tommy am 18. 08.18 »auf einmal« der Erscheinungstermin fest. So kam »etwas« Hektik auf. Ende Mai, also deutlich vor Fertigstellung, begann der Vorverkauf und Ende Juni war die Erstauflage durch Vorbestellungen und Sponsoren finanziert.
Was werden die Fakten-Checker dazu sagen?
Gespräche mit Menschen, die in zeitlicher Nähe zu einer Impfung erkrankt sind, die in zeitlicher Nähe zu einer Impfung nahe Angehörige verloren haben, die in zeitlicher Nähe zu einer Impfung Freunde und Bekannte erkranken und sterben sehen, sind nicht objektiv. Natürlich schildern die Betroffenen das Geschehen aus ihrer ganz persönlichen, eben betroffenen, Perspektive. Sie schildern ihre eigene Wahrheit.
Eindeutige Aussagen, ob es sich um einen Impfschaden aufgrund des jeweiligen Wirkstoffs handelt oder nicht, kann nur eine pathologische Untersuchung liefern, die für jeden einzelnen Fall Gewissheit bietet. Allerdings drängt sich mir – nach den zahlreichen Gesprächen, die ich im Rahmen dieses Buches geführt habe – der Eindruck auf, dass man seitens der Behörden und Politik nicht unbedingt daran interessiert ist, hier für Gewissheit zu sorgen.
Denn in den wenigsten Fällen wurde der Schaden als Verdachtsfall durch die Ärzteschaft gemeldet oder gar als potenzieller Impfschaden anerkannt. Im Gegenteil. In erschreckend vielen Fällen werden die Betroffenen lächerlich gemacht, psychologisiert, bestenfalls deren Vorerkrankungen zu Ursachen erklärt – und sehr häufig einfach allein gelassen.
Alles nur Zufall?
Niemand kann daher mit Sicherheit sagen, dass die Menschen wegen einer Impfung mit den Folgen zu tun haben und der zeitliche Zusammenhang von Erkrankung und Impfung kann ein Zufall sein. Auch die Tatsache, dass nahezu sämtliche Schilderungen von Nebenwirkungen auch in den Rote-Hand-Briefen und der »post marketing experience« (https://phmpt.org/pfizers-documents/) der Impfstoff-Hersteller vorkommen, kann ein Zufall sein. Dass die meisten der geschilderten Probleme, Krankheiten und Todesursachen sich in der Liste der Nebenwirkungen findet, die von mutigen Ärzten und Wissenschaftlern prognostiziert wurden, kann ebenfalls ein Zufall sein.
Für mich persönlich sind das zu viele Zufälle.
Das Buch ist kein juristisches, medizinisches oder statistisches Werk.
Es kommen Betroffene, Angehörige und Freunde bzw. Bekannte von Betroffenen mit ihren individuellen Schicksalen zu Wort.
Es kommen Anwälte und Mediziner zu Wort.
Es werden die offiziellen Informationsquellen beleuchtet.
Es werden Handlungsmöglichkeiten für Betroffene vorgestellt.
Es wird eine kurze Liste an potenziellen Nebenwirkungen präsentiert.
Die Leser sollen nach erfolgter Aufklärung bewusst entscheiden können, ob sie der medizinischen Behandlung durch eine – weitere – Impfung zustimmen oder nicht. In der Hoffnung, dass es von Menschen gelesen wird, die vor einer Impfentscheidung stehen und an einer anderen Perspektive interessiert sind.
Darum dieses Buch.
Am 11.12.2021 konnte man in LINZ.NEWS lesen: »Statt Demo gab es heute einen Trauerzug durch Linz. Passanten in Urfahr und in der Innenstadt staunten heute Nachmittag nicht schlecht! Statt der schon gewohnten täglichen Demonstrationen gegen die Maßnahmen, den Lockdown und die Regierung marschierte ein Trauerzug durch Linz. Geschätzt etwas über 100 Personen zogen mit Transparenten, Partezetteln, Kerzen, roten Rosen und einem Kranz über die neue Eisenbahnbrücke, die Gruberstraße und durch das Zentrum. Gedacht wurde ›plötzlich und unerwartet‹ Verstorbenen.«
Organisiert von Linzer Aktivisten für eine freie Impfentscheidung, darunter Georg Thaler und auch die Autorin dieses Buches, war es das Ziel, Menschen auf die Risiken und Nebenwirkungen der Impfung hinzuweisen. Diese waren zu diesem Zeitpunkt medial kaum wahrnehmbar. Abgesehen von einer Reihe von Ereignissen bei Sportlern, die eben plötzlich und unerwartet auf dem Spielfeld zusammenbrachen, hörte man kaum etwas von Erkrankungen und Todesfällen im zeitlichen Zusammenhang mit den Corona-Impfungen. Und doch waren sie da. Und sie sollten gesehen werden. Die meisten Teilnehmer des Marsches trugen schwarze Trauerkleidung mit schwarzer Maske, Maskenbefreite verwendeten einen schwarzen Schal. Viele brachten Trauerkerzen mit und alle verzichteten auf eigene Plakate oder Flyer. Die Organisatoren stellten die Plakate mit Namen von Toten, die man in den Medien fand, zur Verfügung. Der Marsch verlief schweigend, respektvoll den Toten gegenüber und das Ziel war erreicht.
Der Marsch gab den Toten ein Gesicht.
Eine der Quellen für die Plakate war das in Oberösterreich ansässige Online-Magazin Report24.news, das am 28.10. 2021 im Artikel »Ab 13 Jahren! Lange Liste ›plötzlich‹ verstorbener oder schwerkranker Sportler« eine erschreckende Liste von Todesfällen und schweren Erkrankungen gesammelt hatte.
Bei einem der Teilnehmer des Trauermarsches – Wolfgang Süß – kam die Idee auf, diese Fälle nicht nur einmalig auf der Straße zu präsentieren, sondern konsequent im Web zu dokumentieren. Als Web-Designer und Programmierer hatte er die technischen Möglichkeiten, die er mir als Mitorganisatorin des Marsches anbot. Der Vorschlag wurde natürlich sofort dankbar aufgegriffen und bereits am 21.12. 2021 ging die Webseite online.
Auf Telegram fanden sich schnell weitere Quellen. Im Kanal »Tom Stahls Freiheits Kanal« wurde periodisch eine PDF-Datei versendet, in der diese Fälle manuell zusammengefasst waren. Die Daten wurden übernommen, unser »Zwei-Mensch-Team« nahm Kontakt zum Kanalbetreiber auf, denn es war allen ein Anliegen, Doppelarbeiten zu vermeiden. Tom stellt die Daten, die er auf Telegram und über Suchmaschinen im Internet findet, zur Verfügung. Diese werden in der Datenbank erfasst, online gestellt und – wenn eine 100er-Marke erreicht ist – wird mit wenig Aufwand die PDF-Datei aus der Datenbank generiert. Diese wird dann im Telegram-Kanal verteilt und von zahlreichen anderen übernommen.
Dokumentiert werden Fälle von Sportlern, Trainern und Zuschauern von Sportereignissen, die seit 01. 01. 2021 plötzlich und unerwartet gesundheitlich Probleme bekamen oder verstarben. Dabei wird – soweit im Artikel vorhanden – auch das Alter der Betroffenen erfasst.
Die steigende Anzahl an Fällen gerade bei sportlichen Menschen war zwar bedrückend, die Menge ließ sich aber mit überschaubarem Aufwand erfassen. Urlaubsbedingt stieß Monika Asmus zum Team dazu und übernahm die Pflege der Daten – letztlich als Daueraufgabe. Danke dafür! 1.301 Fälle waren am 31. 05. 2022 in der Datenbank zu finden.
Nach und nach tauchten auch Fälle von Kindern und Jugendlichen in den Medien auf, bei denen es – vermutlich nach einer Impfung – zu plötzlichen und unerwarteten Ereignissen kam. In einem Telefonat kam von Monika die Idee, man müsste eigentlich auch die Fälle der Kinder dokumentieren …
… und zwei Tage später hatte sie mehr Arbeit. Seit 18. 02. 2022 werden auf der Webseite auch Medienberichte über Kinder und Jugendliche erfasst, die plötzlich und unerwartet gesundheitlich Probleme bekamen oder verstarben. Bis zum 31. 05. 2022 stieg diese Zahl auf 267 an.
Seit 10. 05. 2022 kann man sich dort auch die Entwicklung bei Verkehrsunfällen anhand konkreter Fälle anschauen. Am 09. 05. waren es 62, nachdem gerade erst mit der Recherche und Erfassung begonnen wurde. Am 31.05. waren es bereits 326 Unfälle im Zusammenhang mit »plötzlichen medizinischen Notfällen«.
Aber selbst wenn seit Anfang Mai Jutta Geringer-Winter zum Team dazugestoßen ist und speziell bei den Unfällen nach Artikeln recherchiert: Alle machen es »nebenbei«. Es ist nicht auszudenken, wie viele Fälle in der Datenbank inzwischen erfasst wären, wenn sich eine Person in Vollzeit mit dem Thema beschäftigen könnte.
»Plötzlich und unerwartet« ist keine statistische Dokumentation von Impfschäden. Die Webseite erhebt auch keinen Anspruch in diese Richtung. Man will Tendenzen aufzeigen. Schreckliche Tendenzen, die nicht auf Dauer übersehen werden können und dürfen. Ob die gelisteten Fälle in der Datenbank im Vergleich zu den Jahren vor 2021 zugenommen haben, können nur Behörden und Statistiker objektiv feststellen.
Das Team fordert daher die zuständigen Behörden im Sinne der Gesundheit der Bevölkerung zu einer Untersuchung der statistischen Entwicklung auf. Bis es soweit ist, wird weitergemacht.
Wir geben den Toten eine Plattform.
www.ploetzlich-und-unerwartet.net
Betroffene erzählen
Wäre man richtig zynisch, könnte man sagen: Wer Interesse an einer Frühpension hat, braucht sich bloß impfen zu lassen. Die Chancen auf Erfolg sind in diesem Fall vermutlich größer als bei einem normalen Antrag. Andrea wird mit Frühpension gedroht, nachdem ihr vermutlicher Impfschaden seitens der Ärzte als »Post-Covid« kategorisiert wird. Das Problem: Sie will nicht in Frühpension gehen, nur wieder gesund werden.
Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Andrea. Ich bin 50 Jahre alt und habe einen 22-jährigen Sohn. Als Beamtin bei der Stadt Wien habe ich seit fast 30 Jahren ununterbrochen gearbeitet und hatte bis zum 21. Dezember 2021 kaum einen nennenswerten Krankenstand.
Sie vermuten, dass Sie einen Impf-Schaden erlitten haben?
Ja. Nach vielen Ärzte-Konsultationen – einem sogenannten Ärzte-Marathon – wurde mir jetzt aufgrund eines Post-Covid-Syndroms eine Reha bewilligt. Eigentlich ist es ja ein Post-Vakzin-Syndrom, weil die Probleme ja nach einer Impfung und nicht nach einer Covid-Erkrankung aufgetreten sind.
Im Februar 2022 hat mir mein Rheumatologe gesagt, dass meine täglichen Migräne-Attacken und die entstandene Psoriasis-Arthritis durch die Impfungen getriggert wurden.
Wann und mit welchem Wirkstoff wurden Sie geimpft?
Die erste Impfung war am 17. März 2021, die zweite am 17. April 2021, beide mit Moderna. Die dritte Impfung war am 10. Januar 2022, ebenfalls mit dem Moderna-Impfstoff.
Wie sind die Impfungen verlaufen?
Nach der ersten Impfung hatte ich keine Nebenwirkungen. Bei der zweiten Impfung hatte ich gleich ein komisches Gefühl an der Einstichstelle. Daraus ist dann ein großer roter Fleck geworden, der sich fast bis zum Ellenbogen gezogen hat. Das hat etwas geschmerzt und nach ein paar Tagen haben sich kleine Bläschen gebildet. Das dürfte wohl eine allergische Reaktion gewesen sein. Danach litt ich fast eine Woche an hohem Fieber (etwa 39 Grad), Schüttelfrost, Kopfschmerzen und extremsten Gliederschmerzen, hatte also einen schweren Verlauf. Ich habe mich wirklich wie im Delirium gefühlt, war richtig weggetreten. Solch ein Fieber habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Nach einer Woche ging es dann wieder halbwegs.
Und Sie sind dann wieder arbeiten gegangen?
Ja, nach dieser Woche fing ich wieder zu arbeiten an, es ging mir aber nicht gut. Ich hatte tägliche Kopfschmerzen, jeden zweiten Tag entwickelte sich aus den Kopfschmerzen eine Migräne. Ich muss dazu sagen, ich bin seit meiner Jugend Migräne-Patient. Das waren aber null bis maximal fünf Migräne-Tage im Monat. Und es gab auch Monate, in denen gar nichts war. Jetzt hatte ich wirklich jeden Tag nach dem Aufwachen Kopfschmerzen und mindestens jeden zweiten Tag musste ich eine Migräne-Tablette nehmen. Triptane sind aber schwere Tabletten, jeden zweiten Tag heißt 15 Tabletten im Monat. Und das, obwohl Triptane auch gefährliche Nebenwirkungen entwickeln können, besonders bei regelmäßiger Einnahme, und überdies kann es zu einem Gewöhnungseffekt kommen.
Dann hat zusätzlich angefangen, dass meine Gelenke schmerzten. Ich konnte mit den Füßen nicht mehr auftreten, die Hüftbeuger, die Ellbogen – alles tat weh. Ich konnte kein Glas mehr heben, keine Bettdecke zuziehen. Die Finger waren in der Früh steif, kaum mehr beweglich. Hinzu kam die extreme Müdigkeit, ich habe mich nur durch den Tag geschleppt, auch während der Arbeit.
Ich habe nicht gewusst, was mit mir eigentlich los ist und bin von einem Arzt zum anderen gelaufen. Aber zunächst hat das niemand mit der Impfung in Zusammenhang bringen wollen.
Im September kamen erstmals Schwindelattacken dazu. Wir hatten in der Zeit Homeoffice und ich musste nicht mit dem Auto fahren. Darum konnte ich noch irgendwie weiterarbeiten. Im Dezember hatte ich dann nochmals einen extremen Schwindel – da musste ich aufgeben. Mit Schwindel, Migräne, Gelenkschmerzen, Augenbrennen und Erschöpfung ging es nicht mehr. Ich musste erkennen: Das bringt nichts.
Sie haben also die ganze Zeit gearbeitet?
Ich habe mich dank Homeoffice über Wasser gehalten. Ich habe aber Konzentrations- und Gedächtnisprobleme festgestellt, konnte mich bei der Arbeit nur sehr schwer konzentrieren.
Wenn ich gemerkt habe, der Körper kann nach einem harten Arbeitstag nicht mehr, hat es mich direkt auf die Couch gezogen. Ich habe oft vom Nachmittag bis zum Abend geschlafen, bin dann wieder aufgewacht und habe kleine Hausarbeiten erledigt und dann sofort wieder bis zum nächsten Morgen wie ein Stein weitergeschlafen. Ich habe viel, viel, viel geschlafen.
Seit dem 21. Dezember 2021 haben Sie sich dann krankschreiben lassen?
An dem Tag begann wieder ein extremer Drehschwindel und die Migräne war ja auch noch nicht im Griff. Ich war zweimal im Spital, weil ich dachte, ich habe einen Schlaganfall. Die rechte Seite, der rechte Arm, die rechte Wange und das rechte Bein hatten Lähmungserscheinungen und ein Taubheitsgefühl bis in die Zehen. Ich konnte nicht mehr sitzen, weil ich das Gefühl hatte, mir drückt oder schnürt es im Bein etwas ab. Aber bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mehr oder weniger, so gut es eben ging, gearbeitet.
Ohne Krankenstand?
Nein. Ich war zwischendurch immer wieder kurz im Krankenstand, z. B. wegen des Schwindels im September. Ich habe in dieser Zeit einige Krankenstände gehabt, tageweise, wenn es gar nicht mehr ging mit der Migräne. Ich habe mich mit Schmerztabletten zugestopft, aber das war nur ein Unterdrücken und keine Lösung. Es war eine harte Zeit, besonders da ich nicht wusste, was mit mir los ist. Die Ärzte haben meine Symptome behandelt: mit Akupunktur, Stoßwellen für die Gelenke und Elektrotherapie für das Bein, Hochton-Therapie, die mir der Neurochirurg verschrieben hatte, und vieles mehr. Jedoch nichts hat auch nur ansatzweise geholfen.
Bei welchen Ärzten waren Sie? Sie haben einen Rheumatologen und jetzt den Neurochirurgen erwähnt.
Ich habe eine Ärzteliste über drei A4-Seiten, ich habe mir alle Termine notiert. Bei meiner Neurologin war ich wegen der Migräne und beim Orthopäden wegen der Gelenkschmerzen. Dann natürlich bei meiner praktischen Ärztin. Die meisten Ärzte haben das auf psychischen Stress, auf Arbeitsstress, auf den Wechsel, auf psychische Probleme, also eher in die psychosomatische Richtung geschoben.
Ich hatte auch Stechen und Schmerzen im Gesäß, das hat bis ins Bein hinuntergezogen. Daher wurden etliche MRTs gemacht, wobei die Wirbelsäule keinen Befund aufwies.
Erstmals der Rheumatologe hat dann die Entzündungen im Körper – genauer an den Sehnenansätzen – festgestellt. Das ist Psoriasis-Arthritis, die ich vorher nicht hatte. Diese und auch die Migräne wurden durch die Impfung getriggert laut seiner Aussage.
Hatten Sie bereits ähnliche Vorerkrankungen?
Also ich habe eine Autoimmunerkrankung, Hashimoto, dabei richtet sich das Immunsystem auch gegen den eigenen Körper. Die Impfung hat anscheinend das Immunsystem sehr aktiviert. Bei einer Untersuchung bei einer Ganzheitsmedizinerin wurde festgestellt, dass bei mir Borreliose durch die Impfung reaktiviert wurde.
Hatten Sie weitere Symptome?
Ich habe immer extremen Blähbauch, obwohl ich nur sehr wenig esse, Verstopfung und eine massive Übelkeit, die auch mit dem Schwindel zusammenhängen kann. Hinzu kommen Nervenschmerzen, einmal da, einmal dort, dann im Gesicht. Das ist dann fast wie bei einer Nebenhöhlenentzündung, wirklich alles schmerzt. Aber Nebenhöhlenentzündungen dauern länger an und man muss regelmäßig Medikamente nehmen. Diese Schmerzen sind über Nacht wieder weg. Sie kommen und gehen.
Sie sind erst zur klassischen Schulmedizin und dann zu einer ganzheitlichen Ärztin, die wohl auch alternativmedizinisch arbeitet, gegangen?
Ja, genau. Was schulmedizinisch in den Griff bekommen wurde, ist die Migräne. Seit Februar 2022 bekomme ich einmal im Monat eine Migräne-Spritze, die mir hilft. Diese vertrage ich sehr gut. Aber sonst hat mir die klassische Schulmedizin letztendlich nicht geholfen.
Aber der Rheumatologe hat immerhin einen Zusammenhang mit der Impfung erkannt?
Ja. Er hatte bei einem Online-Ärztekongress teilgenommen, bei dem das thematisiert wurde. Dort hieß es, dass Autoimmun-Erkrankte die Impfung nunmehr nicht mehr erhalten sollten. Er hat auch gesagt, dass er mir eine Impf-Befreiung schreiben wird. Ich bin gespannt, ob er das auch macht. Bei ihm war ich jedoch leider einen Monat zu spät.
Warum?
Da sämtliche Ärzte einen Zusammenhang mit der Impfung ausgeschlossen hatten, ließ ich mich am 10. Januar 2022 zum dritten Mal impfen. Ich hatte zwar einen Verdacht, aber nachdem es keine Studien gab und jeder gesagt hat, »das glauben sie nicht« und »da gibt es keine Erkenntnisse«, bin ich dann brav noch einmal impfen gegangen. Wieder mit Moderna.
Und wie verlief diese Impfung?
Nicht so schlimm wie die zweite. Ich hatte ähnliche Symptome, es war dann nach etwa drei Tagen wieder o. k. Aber natürlich, die Beschwerden sind nicht besser geworden, sie waren anhaltend da und es ist mir weiter schlecht gegangen, müde, müde, müde, erschöpft.
Im Februar haben Sie dann den Rheumatologen aufgesucht?
Ja. Am 9. Februar 2022 bin ich erstmals auf Anraten einer Ärztin wegen diesen ganzen Gelenkbeschwerden zum Rheumatologen gegangen. Ich habe nicht mehr aufsteigen können, der Fuß war geschwollen, ich bin in keinen Schuh mehr reingekommen. Das ganze Bein war irgendwie geschwollen und taub. Orthopädische Probleme und ein Bandscheibenvorfall waren durch die zahlreichen MRTs ausgeschlossen worden.
Und da wurde der Zusammenhang mit der Impfung erstmals hergestellt?
Genau.
Hat Ihr Rheumatologe den Verdachtsfall gemeldet?
Das weiß ich nicht, das kann ich ihn fragen, aber er hat es zumindest in meinem Befund so dokumentiert. Gemeldet habe ich es selber bei der BASG und habe dann auch anschließend einen Antrag auf Impf-Schaden gestellt.
Haben Sie von den offiziellen Stellen inzwischen etwas gehört?
Gar nichts. Kein Wort.
Sie werden jetzt von der ganzheitlichen Ärztin behandelt. Wo liegen die Behandlungsschwerpunkte?
Sie hat eine überschießende Immunreaktion und eine Reaktivierung von Borrelien sowie ein Leaky-Gut-Syndrom durch die Impfung diagnostiziert. Die Giftstoffe werden nicht aus dem Körper ausgeschieden und kommen in den Blutkreislauf zurück. Sie versucht eine Art Entgiftung mit Zeolith-Pulver, Tropfen und Legalon zur Leberentgiftung, Rhodiola rosea, Vitamin D3 und K2 sowie einem MSM-Enzym.
Als die Entzündungen im Körper extrem schmerzhaft wurden, war ich auch bei einem Cannabis-Arzt bei uns in Wien. Von dem habe ich CBD-Tropfen bekommen, vorerst eine gute Alternative zu den Tabletten, die mir der Rheumatologe verschrieben hat. Diese Medikamente wirken wie eine kleine Chemo, die mit entsprechenden Nebenwirkungen auch wieder das Immunsystem belastet hätte. Daher habe ich mich vorerst für diese alternative Medikation, wie auch eine Lösung aus Curcuma, Weihrauch und Vitamin C entschieden und muss sagen, momentan geht es mir wirklich besser.
Seit wann sind Sie bei der ganzheitlichen Medizinerin in Behandlung?
Das war erst vor Kurzem. Ich habe eine Psychotherapeutin aufgesucht, weil mir ja alle eingeredet haben, dass ich ein psychosomatisches Problem habe. Sie hat mich erst am 26. April 2022 an diese Ärztin verwiesen.
Aber es geht Ihnen jetzt schon spürbar besser?
Jein. Die Probleme kommen leider in Schüben und bei Anstrengungen. Nachdem ich mich jetzt nur schone und alle größeren Anstrengungen vermeide, kann ich es jetzt nicht objektiv sagen, wie es mir geht. Aber von den Gelenken her ging es besser. Ich kann wieder ein Glas heben, ich kann mich normal zudecken, das ist alles deutlich gemildert. Jedoch nun habe ich seit einiger Zeit wieder extreme Probleme mit den Gelenken, die Fersen schmerzen, ich kann kaum auftreten. Die Migräne ist durch die Spritze seit Februar 2022 derzeit kein Problem mehr. Zumindest bin ich da schmerzfrei, das ist ja auch ein großer Erfolg.
Im März bis April, durchgehend 4 Wochen, hatte ich wieder heftigen Drehschwindel, der mit Übelkeit verbunden war. Nach der Behandlung durch die Neurologin ging es mir anschließend drei Tage ganz heftig schlecht, aber seitdem ist der Schwindel abrupt verschwunden.
Als Nächstes gehen Sie auf Reha?
Ja. Alles andere habe ich wirklich ausgeschöpft. Ich war beim Osteopathen, bei der Physiotherapie, beim Neurochirurgen. Ich habe wirklich alles durchgemacht, was man machen kann, und nichts hat wirklich geholfen. Die Reha wurde mir aufgrund der Post-Covid-Diagnose und wegen der neurologischen Probleme Ende Mai bewilligt. Nach anfänglichen Problemen, die passende Klinik zu finden, wurde mir für September ein Reha-Platz zugesagt.
Das ist aber wirklich zeitnah.
Ja, das wundert mich, weil manche warten schon monatelang. Selbst Patienten, die noch gravierendere Probleme haben als ich und sich eine Selbsttherapie nicht leisten können, hängen in der Warteliste fest.
Sie haben selbst sehr viel für Ihre Gesundheit investiert?
Ich habe bei Ärzten und Therapeuten mittlerweile 4.700 Euro ausgegeben. Ich habe eine Krankenzusatzversicherung und werde hoffentlich nicht auf dem ganzen Betrag sitzen bleiben.
Sie sind aber weiterhin noch krankgeschrieben?
Ich bin noch krankgeschrieben, ja. Die Amtsarztstelle bei der Beamtenversicherung hat mir aufgrund des Long-Covid-Verdachts, den man vielleicht nicht so schnell in den Griff bekommen wird, angedeutet, fast schon angekündigt, dass ich nach einem Jahr in Pension geschickt werde. Das hat mich zusätzlich ziemlich fertiggemacht. Ich will nicht zwangsweise, 15 Jahre früher als normal, in Pension gehen. Deswegen versuche ich ja mit Nachdruck gesund zu werden.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Ihnen das bald gelingt.
Zunehmend mehr Menschen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung erkranken, wird eine Reha verordnet. Aber die Plätze dafür sind rar und die Betroffenen müssen nach ihrer monatelangen Ärzte-Odyssee Monate auf einen Reha-Platz warten. So erging es auch Angelika, die seit ihrem Booster am 20. November 2021 arbeitsunfähig ist. Erst am 8. Juni 2022 kam endlich der ersehnte Anruf, dass die Reha möglich ist.
Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Ja gerne. Mein Name ist Angelika, ich bin im 57. Lebensjahr, arbeite als Elementar-Pädagogin bei der Stadt Wien und bin seit 2008 diplomierte Lebens- und Sozialberaterin.
Unser Kontakt ist durch die Selbsthilfegruppe für potenzielle Impfschadensopfer entstanden. D. h. Sie vermuten einen Impf-Schaden? Wann wurden Sie geimpft?
Wir Pädagogen wurden frühzeitig mit AstraZeneca geimpft. Am 8. März 2021 war die erste Impfung, bei der es die üblichen Nebenwirkungen gab, die wir alle hatten. Wir haben alle erwartet, dass wir mindestens eine Woche umfallen. Das war schon ziemlich heftig. Ich muss sagen, ich habe in meinem Leben schon öfters Fieber gehabt, aber da habe ich sehr hoch gefiebert und war längere Zeit extrem müde. Aber nach einer Woche Krankenstand bin ich wieder arbeiten gegangen und so erging es allen.
Waren alle Kollegen betroffen?
Ja, manche mehr, manche weniger. Bei der ersten Impfung waren fast alle mit ähnlichen Symptomen zuhause. Die jüngeren sogar stärker als die älteren, aber es gab auch Kollegen, die hatten gar nichts Aufregendes.
Anfang Juni 2021 bekam ich dann die zweite Impfung, wieder mit AstraZeneca. Und auch da ging es mir relativ schlecht. Ich habe wieder hoch gefiebert, war sehr müde, bin aber erneut nach einer Woche wieder arbeiten gegangen. Allerdings bin ich am ersten Arbeitstag zu Mittag kollabiert. Mein Partner hat mich abgeholt und gleich unseren praktischen Arzt angerufen. Der kam und hat mir Blut abgenommen. Das Ergebnis besagte, dass ich schlimme, also wirklich horrende Leberwerte hatte. Das hat bei mir Panik ausgelöst, ich hatte Angst, dass ich Krebs habe. Ich muss dazu sagen, meine Mutter ist an Leberkrebs gestorben. Mein Arzt hat mich aber beschwichtigt und gemeint, wir schauen vier Wochen später noch einmal. Eventuell könnten die Werte durch die Impfung hervorgerufen worden sein. Gott sei Dank war das auch so, vier Wochen später waren meine Leberwerte wieder in Ordnung, aber die Zeit dazwischen war für mich unbeschreiblich.
Während dieser Zeit war ich weiter extrem müde. Ich ging arbeiten, kam nachhause und bin ins Bett gefallen. Wirklich erholt habe ich mich erst im Juli im Urlaub und bei einer anschließenden Kur, die mir wegen einer Gelenkserkrankung aufgrund meiner Knie-OP und Arthrose im Fuß bewilligt worden war. Danach ist es mir Gott sei Dank wieder gut gegangen.
Hatten Sie sonst irgendwelche Vorerkrankungen?
Nein, ich war ein gesunder, relativ sportlicher Mensch ohne Vorerkrankungen.
Sie wurden dann nochmals geimpft?
Als Pädagogin begann im September mein neues Arbeitsjahr. Zu der Zeit kam die Meldung heraus, dass AstraZeneca nur vier Monate wirkt. Für uns war klar, wir alle werden zwischen Mitte November und Anfang Dezember auffrischen gehen. Ich war ja kein Impfgegner, für mich war die Impfung in Ordnung. Als Pädagogin arbeite ich mit kleinen Kindern, d. h. ohne Maske, also komplett ohne Schutz. Da ich in einem gewissen Alter bin, dachte ich mir, ich vertraue dem Ganzen, ich mache das. Ich hatte also einen Termin für Anfang Dezember, habe aber dann mit meinem Partner beschlossen, dass wir vorab anlässlich des Beginns der Viren-Saison ins Austria-Center fahren und uns dort impfen lassen. Das haben wir am 20. November 2021 auch gemacht.
Gab es im Impfzentrum ein Vorgespräch?
Ja, wenn man das so nennen will. Man ist in einer langen Schlange reingegangen. Dort habe ich mich hingesetzt und den Ärzten erzählt, wie es mir mit der zweiten Impfung gegangen ist. Ich habe die Probleme immer mit AstraZeneca in Zusammenhang gebracht. Die Auffrischung war ja mit Pfizer, da dachte ich mir nichts. Ich habe den Arzt gefragt, ob ich mich nach den Problemen noch mal impfen lassen sollte, worauf er meinte: »Nein, das ist gar kein Problem, das wird ein guter Impf-Cocktail.«
Dann wurde ich geimpft, mein Mann auch. Wir haben beide irgendwie darauf gewartet, dass auch diesmal irgendeine heftige Reaktion kommt. Aber sie kam nicht. Wir hatten nur ein bisschen Schmerzen im Arm und am Sonntag mehr geschlafen als sonst. Aber das war es. Daher ging ich am Montag ganz euphorisch zur Arbeit. Alle haben mich gefragt, wie es mir geht, und ich sagte: »Na super, mir tut nur ein bisschen der Arm weh, alles perfekt.«
Wie es halt ist in unserem Beruf, hatten wir in dieser Woche mal wieder Personalmangel und ich habe jeden Tag neun Stunden gearbeitet. Ich besitze schon länger eine Puls-Uhr und habe am Donnerstag gemerkt, dass mein Puls nicht passt. Er war ständig über 130 bis 140. Ich habe zu meiner Assistentin gesagt: »Du, eigenartig, ich habe so seltsam hohe Pulswerte. Ich glaube, das ist doch jetzt alles ein bisschen heftig, ich brauche eine Pause.« Am Freitag habe ich dann wieder eine gewisse Müdigkeit verspürt, habe mir noch nicht viel gedacht, wobei die Pulswerte weiter echt hoch waren.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag hatte ich einen kompletten Zusammenbruch. Ich dachte erst, ich habe einen Herzinfarkt, das war ganz arg. Ich bekam keine Luft, hatte ganz schwere Herzschmerzen, mir ging es sehr schlecht. Mein Mann hat mich geschnappt und zum Arzt gebracht. Dem habe ich die Geschichte erzählt, dass mir alles zu viel ist und ich eine harte Woche hinter mir habe und dass mein Puls deutlich erhöht ist. Er hat mich ans EKG gehängt und festgestellt, dass das Herz recht schnell geht. Er meinte, es läge vielleicht daran, dass ich mich jetzt so aufrege und hat mich sehr beschwichtigt.
Ich war zu fertig, um darauf einzugehen, mein Mann brachte mich wieder heim und ich legte mich schlafen. Ich habe dann durchgehend nur geschlafen. Ich habe in meinem Leben nicht so viel geschlafen wie in dieser Zeit. Den ganzen Dezember habe ich eigentlich nur geschlafen. Die Woche darauf bin ich wieder beim Arzt gewesen und er behandelte mich etwas seltsam. Ich bin ja Mental-Coach und Lebensberaterin, da fällt einem sowas schon auf. Dann wollte er mir Antidepressiva verschreiben. Ich schaute ihn nur an und sagte: »Sie meinen aber jetzt nicht, dass ich in einem Burnout bin? Ich weiß, was ein Burnout ist, weil ich das kenne. Auch wenn ich keine Luft kriege – geistig bin ich noch ganz da. Mir geht es wegen der Impfung so schlecht.«
Er hat mich weiter beschwichtigt und alles in Ruhe aufgeschrieben. Ich habe gespürt, dass er mich nicht ernst nimmt.
Sie wurden krankgeschrieben?
Ja, ich hätte nach dem Zusammenbruch nichts machen können, außer zu schlafen. Ich habe es irgendwie bleiern vom Bett auf die Couch geschafft. Ich bemerkte Symptome, die man von Long-Covid-Patienten kennt. Ohne meinen Partner, der Gott sein Dank zuhause war, ging gar nichts. Es war schon eine »super« Leistung von mir aufzustehen, duschen zu gehen und mich auf die Couch zu legen. Das war sehr anstrengend, da ich kaum Luft bekam.
Wie ging es dann weiter?
Ich habe versucht, Termine bei Fachärzten – also Lungenfacharzt und Internist – zu bekommen. Die Wartezeiten betrugen 2,5 bis 3 Monate. Ich war daheim, irgendwie sehr allein gelassen. Im Januar war ich wieder beim Hausarzt. Er hat mich im 14-Tage-Rhythmus wegen der Krankmeldung zu sich bestellt. Im Januar hat er das erste Mal genauer hingesehen. Das passierte, nachdem ich gesagt habe: »So, Herr Doktor, jetzt mal Tacheles«, und ihm alles entsprechend aufgezählt habe.
Die Antidepressiva habe ich übrigens nicht genommen, sondern mit Mentalmethoden, so wie ich es gelernt habe, gearbeitet. In der Zeit konnte ich nicht so sprechen wie jetzt, da ich keine Luft hatte. Dann kam endlich der erste Termin beim Internisten. Das Herz wurde untersucht, wobei ich aufgrund des Kontrastmittels auch noch einen anaphylaktischen Schock bekam. Unverträglichkeiten kannte ich früher nie, das kam auch noch dazu. Aus Sicht des Internisten bin ich offiziell »in Ordnung«, das war sein Ausdruck vor zwei Wochen. Für ihn sind die Werte alle normal, ich soll weiter in die Long-Covid-Ambulanz gehen, er wird sich mit dem Thema nicht auseinandersetzen.
Das hat er gesagt?
Ja. Und es kam noch besser, ich sagte zu ihm: »Herr Doktor, verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin ja hier nicht die einzige, es geht ja vielen Menschen so wie mir.« Seine Antwort: »Ja, das weiß ich, ich hatte über 500 Menschen mittlerweile schon in der Praxis, die genau das gleiche erzählt haben wie Sie, aber ich bin dafür nicht zuständig!« Meine Reaktion bekamen auch die anderen Patienten im Wartezimmer mit: »Super Einstellung! Ich weiß, Ihr habt alle den Druck von oben. Ich finde es nicht in Ordnung, dass man so im Stich gelassen wird, in einem Krankensystem, dass ich über Jahrzehnte mitfinanziert habe. Ich habe es bisher nie viel gebraucht in meinem Leben, zahle auch hohe Krankenkassenanteile und was habe ich davon? Sie schicken mich in die Long-Covid-Ambulanz, von der Sie genau wissen, dass man kaum eine Chance hat aufgenommen zu werden, weil da ellenlange Wartezeiten sind.«
Sie haben doch kein Long-Covid, sondern vermutlich eine Impf-Nebenwirkung?
Ja genau, aber die Symptome sind die gleichen wie bei Long-Covid. Bei mir wurden postorale Tachykardie und eben Fatigue-Syndrom diagnostiziert. Wenigstens hat der Lungenfacharzt sehr viel besser reagiert.
Wie verlief die Untersuchung dort?
Den Termin bekam ich im März, da war meine Lungenkapazität wieder auf 75 % angestiegen. Aber es war der erste Arzt, der, nachdem ich sagte, ich habe die Probleme durch das Impfen bekommen, nicht mit der Schulter gezuckt hat. Er sagte: »Ja, o. k.«, und ich fragte: »Glauben Sie mir?«
Darauf kam wortwörtlich: »Bei der Ersten habe ich mir gedacht: Jaja. Bei der Zweiten auch. Bei der Fünften habe ich angefangen nachzudenken und nach der Zehnten – weil das alles Frauen sind – habe ich angefangen zu recherchieren.« Er hat bei uns im Krankenhaus eine Reha aufgebaut. Dafür habe ich auch schon eine Bewilligung, allerdings nehmen sie nur vier Patienten pro Monat auf. Es ist völlig überlaufen. Ich musste auf die Reha fast drei Monate warten. Dabei gilt die Bewilligung von der KVA nur vier Monate. Da kommt man ins Schwitzen. Aber das ließ sich klären. Ich bin ja Gott sei Dank Beamtin, mir können sie nicht allzu viel anhaben. Mir tun die Menschen leid, die nicht so abgesichert sind und neben ihrer Krankheit auch noch ums Überleben kämpfen müssen.
Sie sind finanziell abgesichert?
Ja, halbwegs. Außerdem stehe ich kurz vor der Rente. Ich weiß ja nicht, wie es mit mir weitergeht. Ich mache kleine Fortschritte. Wenn es kühler ist, schaffe ich es schon, Wäsche zu waschen und aufzuhängen. Aber danach muss ich mich wieder hinsetzen und Pause machen. Wenn ich aber meine Puls-Frequenz am Tag zu arg überschreite, kommt es oft leider zu einem Crash. Das bedeutet, mein ganzer Körper beginnt zu zittern, die Koordination passt überhaupt nicht, ich habe »Nebel im Kopf« und wenn ich nicht gleich die Möglichkeit habe mich hinzulegen, breche ich komplett zusammen. Dann bin ich einige Tage extrem müde, liege nur rum und muss schauen, dass ich halbwegs wieder auf meinen Energie-Pegel komme. Ich kann nicht einkaufen gehen, ich bestelle alles online und bin die meiste Zeit zuhause. Nur in der Früh, wenn es kühl ist, mache ich einen kleinen Spaziergang. Ein längerer Spaziergang am Wochenende mit meinem Mann, um mal aus meinem kleinen schönen Gefängnis rauszukommen, hat leider auch zu einem Crash geführt. Für meinen Partner ist es echt schwierig, weil er komplett hilflos ist, wenn ich da so richtig zusammenkrache. Und auch mir macht die Situation wirklich Angst. Ich bin ein mental starker Mensch und treibe mich jeden Tag so gut es geht positiv voran. Aber auch mein Arzt kann ja nichts machen außer mich krankzuschreiben und mir möglichst Termine am frühen Morgen geben. Mir bleibt nichts, als auf die Reha zu warten und zu hoffen.
Im Juli habe ich einen Termin bei einer Homöopathin, die ich über eine Selbsthilfegruppe kennengelernt habe. Dann versuche ich noch einen Termin bei einem Neurologen zu bekommen, mit dem einige auch schon gute Erfahrungen gemacht haben. Mehr kann ich nicht tun. Ich sitze zuhause, eingesperrt, und mache das Beste draus. Ich administriere eine Gruppe auf Telegram, bin aktiv auf Facebook, wo ich in Kontakt mit anderen Menschen bin. Zum Glück gibt es diese Möglichkeit, sonst würde ich einen Koller kriegen. Ja, das ist der Stand der Dinge bei mir bis jetzt.
Wurde Ihr Fall gemeldet?
Mein Hausarzt hat mir die Adresse gegeben und ich habe meinen Fall im Januar gemeldet. Eine Reaktion gab es bisher nicht.
Dann kann ich Ihnen nur wünschen, dass die Reha Ihnen hilft und dass es möglichst schnell aufwärts geht. Vielen Dank für Ihre Offenheit.
Dass es die Impfung war, die bei Annette zu massiven Atemproblemen geführt und sie auf die Intensivstation gebracht hat, wird wenigstens von ihrem Lungenfacharzt anerkannt. Damit unterscheidet sich ihr Fall positiv von vielen anderen. Trotzdem hat sie von ihrem Hausarzt noch keine Impfbefreiung erhalten. Und das, obwohl sie dem Tod wohl »nur von der Schippe gesprungen ist« und im Anschluss sogar noch an Corona erkrankte.
Sie haben sich bei mir gemeldet, weil Sie von einem Impfschaden betroffen sind. Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Annette, ich bin 23 Jahre alt und wohne im Schwarzwald. Ich bin examinierte Altenpflegerin und habe bis Januar in der Intensivpflege gearbeitet. Seitdem bin ich im Krankenstand.
Wann haben Sie sich impfen lassen, wann war das?
Am 15. Dezember 2021 mit BioNTech.
Haben Sie sich freiwillig impfen lassen?
Mein Arbeitgeber hat mir über Monate vermittelt: »Alle werden sterben, die sich nicht impfen lassen. Alle müssen sich impfen lassen, da jetzt die Pflicht kommt.« Erst habe ich mich noch gewehrt. Ich habe ihm gesagt, dass ich einfach Angst davor habe, weil ich nicht weiß, was in dem Impfstoff drin ist. Dann bekam ich irgendwann ein schlechtes Gewissen, weil fast alle geimpft waren. Auch wurde der Druck immer schlimmer. Ich bekam Nachrichten über WhatsApp, wann ich denn endlich einen Impf-Termin mache. Selbst als ich die WhatsApp-Gruppe verlassen hatte, hat das nicht aufgehört. Mein Arbeitgeber schrieb: »Alle Ungeimpften kriegen kein Geld, wenn wir uns nicht bis zum März impfen lassen.« Nachdem die Impfpflicht für Gesundheitsberufe entschieden war, wollte ich meine Arbeit auch nicht verlieren.
Er hat Sie also massiv unter Druck gesetzt, dass Sie sich impfen lassen müssen?
Ja, das war wirklich übel.
Wurden Sie von den Ärzten aufgeklärt über etwaige Nebenwirkungen?
Nein. Ich habe nur den Zettel unterschrieben. Ich wollte es einfach nur hinter mir haben, habe gar nicht weiter gefragt.
Wann traten bei Ihnen Nebenwirkungen auf?
Das war ziemlich kompliziert. Obwohl ich es nicht wollte, habe ich mich durchgerungen und gesagt: »Gut. Mach’s und dann ist Ruhe.« Ich habe mich am 15. Dezember um 13 Uhr impfen lassen. Am gleichen Abend konnte ich schon nur schlecht schlafen, aber nach einem 12-Stunden-Tag dachte ich, dass ich kaputt von der Arbeit bin. Die nächsten Tage bis zum Jahresende hatte ich jeden Tag etwas anderes, Schnupfen, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, ich hatte noch nie in meinem Leben solche Kopfschmerzen. Dann bekam ich schlecht Luft, war völlig erschöpft und musste, wenn ich abends gegen 21 Uhr heimkam, sofort schlafen gehen. Es fühlte sich nach einer schweren Erkältung oder Grippe an.
Zu Silvester waren wir bei Freunden, die hatten Hunde. Ich dachte, dass ich eine Hundehaar-Allergie entwickelt hätte. Meine Nase ist ununterbrochen gelaufen und das war mir furchtbar unangenehm. Wir sind dann auch früher nach Hause, mir ging es schlecht. Man sagte mir, ich hätte eine komische Hautfarbe, man hat es mir also angesehen, wie ich mich fühlte.
Ich dachte immer noch, ich sei verschnupft, aber ich gehe auch nicht gleich zum Arzt, wenn ich einen Schnupfen oder Kopfschmerzen habe. Am 1. Januar habe ich dann aber nichts mehr geschmeckt und gerochen. Mir kam der Gedanke, dass ich mir Corona eingefangen habe, aber der Corona-Test war negativ.
Nachts ging es dann los, dass ich schlechter Luft bekam. Ich bin ständig aufgewacht und am nächsten Tag mittags wurde es so schlimm, dass ich wie bei einem Asthmaanfall keine Luft mehr bekommen habe. Als Kind hatte ich Asthma, aber das ist nach einer Reha nicht mehr wiedergekommen. Aber ich hatte noch Mittel zuhause. Also habe ich es mit Salbutamol versucht, habe 4 oder 5 Mal gesprayt, aber es wurde nicht besser.
Dann hat mich mein Vater zur Notaufnahme gebracht. Ich konnte nicht mehr stehen, ich habe am ganzen Körper gezittert und bekam keine Luft. Bei der Anmeldung hat man gesagt, ich müsse zwei Stunden warten. Aber mir war klar, das schaffe ich nicht. Ich kippe gleich um und dann ist es vorbei. Also sind wir nach Speyer ins Krankenhaus in die Notaufnahme gefahren, dort haben sie mich aufgenommen. An der Anmeldung habe ich irgendwas gesagt, dass ich keine Luft kriege. Mein Vater durfte ja nicht rein, weil er nicht geimpft ist. Die haben mir eine Infusion gegeben und Blut abgenommen. Die Blutwerte, also die Leukozyten und Thrombozyten, waren ganz schlecht. Es hat übrigens ewig lange gedauert, bis man mir den Befund überhaupt ausgehändigt hat, über Monate habe ich auf die Blutwerte gewartet. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich kam in ein Dreier-Zimmer und bekam Sauerstoff. Trotzdem meinte eine andere Patientin in dem Zimmer, sie muss einen Arzt rufen. Wie ich atme, das ist nicht normal. Meine Lunge hat so weh getan, das war unglaublich. Es hat richtig gebrannt auf der Lunge. Dann habe ich noch einen Ausschlag bekommen, was aber niemanden interessiert hat. Endlich bekam ich Morphium und andere Schmerzmittel und wurde nach unten auf die Intensiv gebracht.
Wie verlief Ihre Zeit auf der Intensiv?
Genau weiß ich es nicht. Ich habe wegen der vielen Schmerzmittel auch Lücken im Gedächtnis. Woran ich mich erinnere ist, dass es unten ganz schlimm wurde. Die Ärzte sind gekommen und haben mich abgehört. Das massive Pfeifen auf der Lunge wurde als Status asthmaticus diagnostiziert. Ich war 10 oder 12 Tage auf der Intensiv. Da es nicht besser wurde, bekam ich hochdosiertes Cortison, 250 ml 24/7 und zusätzlich wohl Infusionen. Ich hatte alle Nebenwirkungen, die man sich vorstellen kann. Weil es heftig blieb, überlegte man, mich in die Klinik nach Ludwigshafen zu verlegen, weil die da besser ausgestattet sind. Dazu kam es aber nicht.
Dann kam ein Arzt, der meinte, er müsste mich jetzt ins künstliche Koma legen. Das wollte ich definitiv nicht und bat eine Schwester, mit meinem Handy meine Mutter anzurufen. Ich wollte weder ein künstliches Koma noch sonst irgendwas Lebensverlängerndes. Der Arzt konnte mir weder sagen, wann ich wieder aufwache, noch ob ich nicht anschließend behindert bin. Eine junge Ärztin hat nur gemeint: »Heijo, wenn Sie nicht schnaufen können, dann machen wir es halt jetzt mit dem Koma.« Ich war fix und fertig und hab nur geheult. Das wollte ich auf keinen Fall. Da ist meine Mutter aber angerast gekommen und hat dafür gesorgt, dass es nicht zu einem Koma kommt.
Die Ärzte haben dann diskutiert, die Infusionen und das Cortison runterzusetzen, und ich habe mich schon sterben gesehen. Es war unglaublich. Ich habe gezittert am ganzen Körper, ich hatte wirklich Todesangst, das war brutal. Irgendwann wurde es wieder besser.
Nachdem Sie das überstanden hatten, sind Sie wieder auf die normale Station gekommen?
Ja genau, nach 10 oder 12 Tagen. Da kam der Oberarzt rein und meinte: »Oh, mit Ihnen hatte ich gar nicht gerechnet.« Er sagte ganz offen, dass er nicht gedacht hatte, dass ich das so gut wegstecke. Er hätte ja gerade viele Fälle wie mich in Behandlung, aber so schlimm wie bei mir hat er es noch nicht gesehen. Am 17. Januar wurde ich endlich entlassen.
Wie ging es nach der Entlassung weiter?
Ich erhielt zuhause weiter Medikamente und ging zu einem Lungenfacharzt. Dieser hat mir die Impf-Nebenwirkungen auch bestätigt. Er meinte, dass es nicht von irgendwas anderem kommen kann, sondern dass es ein Zustand »Impfreaktion nach BioNTech erstmalig« sei.
Der Fall wurde gemeldet?
Ich habe ihn selber gemeldet an das Paul-Ehrlich-Institut, habe aber bis jetzt keine Antwort erhalten.
Werden Sie weiter behandelt?
Ja, bei dem Lungenfacharzt habe ich bald wieder einen Termin. Ich muss das noch abklären wegen des Attests. Ich kann, will und werde mich nicht mehr impfen lassen, ich habe wirklich Todesangst davor. Ich weiß nicht, was ich mache, wenn mir jemand diese Spritze reinjagen will. Mein Hausarzt hat mir ebenfalls empfohlen, mir ein Attest zu beschaffen und gesagt, ich soll es beim Lungenfacharzt anfordern.
Der Hausarzt gibt kein Attest?
Nein, laut seiner Aussage können das nur Fachärzte ausstellen.
Aktuell sind Sie noch krankgeschrieben?
Ja, ich bin weiterhin krankgeschrieben. Zwischendurch war ich auf einer Reha vom 2. bis zum 11. März, habe diese aber abgebrochen, da ich bei einem Wochenendbesuch zu Hause ohnmächtig geworden bin. Lt. Aussage der Ärzte ist in meinem Kopf irgendwas nicht in Ordnung, was das ist, weiß ich aber noch nicht. Da kommen noch Untersuchungen.
Und wie fühlen Sie sich?
Ich bin überhaupt nicht mehr fit im Vergleich zu früher. Vor der Impfung war ich richtig in Form. Ich habe in einer Sozialstation gearbeitet, da rennt man ja von Haus zu Haus, das hat mir alles nichts ausgemacht. Jetzt bin ich nur kaputt. Ich kann nichts machen. Ich habe gestern z. B. die Küche ein bisschen aufgeräumt, da musste ich mich gleich wieder hinsetzen. Ich fange auch schnell an zu schwitzen, mir wird auch immer wieder richtig übel und wenn ich Treppen laufe, kriege ich fast keine Luft mehr. Ich wohne im obersten Stock. Wenn ich etwas hochtragen muss, bin ich völlig erschöpft. Nach meiner Corona-Erkrankung wurde das noch schlimmer.
Wann sind Sie denn daran erkrankt?
Am 1. April und das ist kein Aprilscherz. Erst hatte ich Schmerzen im Bein, dann Schnupfen und Fieber. Auch meinen Freund hat es erwischt. Es war aber nicht so schlimm, das muss ich sagen. So das Normale, was man halt bei einer Grippe erlebt.
Wie geht es denn jetzt weiter?
Ich habe jetzt am 6. Juli den Termin beim Lungenfacharzt, da will ich das mit dem Attest klären. Ich will ja weiter arbeiten gehen, sobald ich wieder gesund bin – aber ohne nochmal eine Spritze zu riskieren.
Ich drücke Ihnen die Daumen, dass Sie das Attest bekommen und bald wieder fit genug sind arbeiten zu gehen.
Manche lassen sich impfen, um in Urlaub zu fahren, andere wollen ins Gasthaus oder in die Sauna gehen. Das sind Vergnügungen, auf die impfkritische Menschen gerne verzichten, um die Risiken und Nebenwirkungen der Impfung zu vermeiden. Was aber tun, wenn der Besuch des Thermal-Bades aus therapeutischen Gründen unverzichtbar ist, der Zutritt aber nur Geimpften erlaubt wird? Bärbel hat sich aus genau diesem Zwang heraus im Juli 2021 für eine Impfung entschieden und hat fast ein Jahr später noch schwer an den Folgen dieser Entscheidung zu tragen.
Könnten Sie sich bitte kurz vorstellen?
Mein Name ist Bärbel, ich bin 1951 geboren, also 71 Jahre alt, und war als Stadtplanerin und Bauingenieurin tätig. Ich musste aber aufgrund von Unfallfolgen sehr frühzeitig in Erwerbsunfähigkeitsrente gehen, was dazu führt, dass ich heute nur über sehr wenig Geld verfüge.
Darf ich fragen, was das für ein Unfall war?
Ich bin mit 9 Jahren vom Baum gefallen und erlitt eine Beinverkürzung von 12 cm. Dadurch bin ich immer schief, was zu Schmerzen im Rücken, Schultern, Knie, eigentlich im ganzen Körper geführt hat. Früher konnte ich das noch ganz gut durch viel Beweglichkeit und Schwimmen kompensieren, aber 1990 hat ein Arzt versucht, mein Bein zu verlängern. Dabei ist einiges schiefgelaufen, sodass mein Bein zwar jetzt nur noch 5 cm kürzer ist, dafür ist aber mein rechtes Knie fast steif. Dadurch habe ich einen anderen Gang, noch mehr Schmerzen und kann mich nicht mehr viel bewegen. Die einzige Bewegungsmöglichkeit ist im warmen Thermalwasser. Das tut mir gut. So versuche ich zu verhindern, im Rollstuhl zu landen. Das war auch der Grund für meine Impfung.
Sie haben sich impfen lassen, um weiter für Ihre Gesundheit sorgen zu können?
Ja. Im ersten Lockdown wurde eben dieses Thermal-Bad geschlossen. Das war für mich ganz schlimm. Als sie es wieder geöffnet haben, war die Wassergymnastik im warmen Wasser nur geimpften Patienten erlaubt.
Ich wollte mich eigentlich nicht impfen lassen, da ein Wirkstoff, der so kurz auf dem Markt ist, nicht ausreichend getestet sein konnte. Dazu hatte ich überhaupt kein Vertrauen, aber ich bin im Grunde gezwungen worden. Durch die lange Unbeweglichkeit während des Lockdowns lief ich nur noch mit zwei Krücken und das auch nur für kurze Strecken. Auch die Ärzte haben mir ja zur Impfung geraten.
Was haben Ihre Ärzte gesagt?
Meine Schmerz-Ärztin rief mich an, sie hätte Impfstoff da, ich möchte doch kommen und mich impfen lassen. Da bin ich schweren Herzens dann hingegangen. Allerdings hatte sie nur AstraZeneca da und ich habe gleich zu bedenken gegeben, dass ich vor 20 Jahren schon mal eine Thrombose hatte. Da ich seit der Kindheit immer wieder Schmerzmedikamente und Antibiotika genommen habe, hat mein Körper auch ganz viele Allergien gegen Medikamente entwickelt. Auch das habe ich ihr natürlich mitgeteilt. »Kein Problem«, hat sie gesagt. »Da können wir ganz sicher sein, Frauen über 60 betrifft das gar nicht mehr.«
Wie verlief dann die Impfung bei Ihnen?
Bei der ersten Impfung mit AstraZeneca habe ich gar nicht so viel gemerkt. Erst als ich das zweite Mal geimpft wurde, bekam ich ein paar Tage später Darmkrämpfe, Magenkrämpfe und Durchfall. Also wirklich zigmal am Tag Durchfall und dazu eine absolute Appetitlosigkeit. Das war im Juli letzten Jahres, also fast vor einem Jahr.
Wie ging es dann weiter?
Meine Hausärztin war völlig fassungslos. Es hat nichts geholfen, es war nicht herauszufinden, was da los ist. Also hat sie mich zu einem Gastroenterologen wegen der Magen-Darmprobleme und zu einem Hämatologen geschickt. Bei Letzterem bin ich schon lange in Behandlung, da ich an Hämochromatose leide, eine seltene, genetisch bedingte Eisenspeicher-Krankheit, die tödlich verlaufen kann, wenn man es nicht merkt. Ich kann das Eisen aus der Nahrung nicht verwerten, sodass es sich in den Organen anlagert. Es hieß, wir müssen auch mal wieder einen Aderlass machen wegen der Hämochromatose. Das Ergebnis war sehr erschreckend.
Inwiefern erschreckend?
Sie können es sich nicht vorstellen. Die Schwester hat mir in den Arm gestochen und den Schlauch gelegt. Sie wollte einen halber Liter Blut in eine Flasche fließen lassen, aber in dem dünnen Schlauch klumpte das Blut schon nach kurzer Zeit. Sie hat sich so bemüht, Blut aus meinem Körper zu kriegen und den nächsten Arm genommen. Da war es aber dasselbe. Sie hat meine Adern immer wieder gestaut und wieder losgelassen, damit Blut rauskommt, aber es kamen nur viele, viele, schwarze Blutklumpen. Sie war total verzweifelt, meinte: »Sowas haben wir noch nie gehabt in den ganzen Jahren, vielen Jahren, die ich das mache«, und rannte los, den Arzt holen. Der Arzt fragte mich: »Sind Sie geimpft?«, und bei meiner Antwort: »Ja, zweimal mit AstraZeneca«, hat er die Hände auf den Kopf genommen und war weg.
Nachdem sie endlich mühevoll einen halben Liter Blut aus mir rausgeholt hatten, zeigte mir die Schwester nochmal die vielen kleinen Blutklümpchen in der Flasche: »Das ist lebensgefährlich.« Das war mir sofort selber klar: »Sie müssen etwas tun, Sie können das nicht so lassen.« Dann hat sie mir die E-Mail-Adresse von einem Arzt gegeben: »Schreiben Sie dem sofort, wenn Sie zuhause sind, eine E-Mail, Sie können jederzeit eine Embolie kriegen und tot umfallen.«
Wie ging es Ihnen in dem Moment?
Ich bin nachhause und war völlig fertig mit den Nerven. Ich habe dem Arzt aber trotzdem sofort eine E-Mail geschrieben und eine Stunde später rief er an. Ich sollte am nächsten Morgen kommen und mir eine Überweisung zur Gerinnungsambulanz in die Klinik Bad Homburg geben lassen.
Am nächsten Morgen bekam ich einen langen Zettel von ihm, wo er aufgeschrieben hatte, was alles passiert ist und auch die Untersuchungsergebnisse von dem Blut, die er extra noch durchgeführt hat. Ich wurde von der Gerinnungsambulanz sofort drangenommen, obwohl dort eine Wartezeit von 6 bis 8 Wochen besteht. Die haben dann nochmal 20 Röhrchen Blut abgenommen, waren aber völlig ratlos, was das sein kann. Eine Ärztin sagte mir dann unter vier Augen: »Das kann nur die Impfung mit AstraZeneca sein, man weiß ja, dass AstraZeneca das Blut verändert, aber offiziell darf ich das natürlich nicht zu Ihnen sagen.«
Das hat sie gesagt?