Wappen auf Epitaphien und Grabplatten des Magdeburger Domes - Rolf-Torsten Heinrich - E-Book

Wappen auf Epitaphien und Grabplatten des Magdeburger Domes E-Book

Rolf-Torsten Heinrich

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Beschreibung

Das Buch behandelt Epitaphien und Grabplatten des Magdeburger Domes aus heraldischer und genealogischer Sicht.

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Inhaltsverzeichnis

1.

Einleitung

2.

Epitaphien, Grabplatten etc

2.1 A

2.1.1 Grabplatte der Anna Sophia Adam (+1633)

2.1.2 Grabplatte der Adelheid-Anna von Bennigsen geb. Amelunxen (+1644)

2.1.3 Grabplatte des Magnus von Anhalt (+1524)

2.1.4 Grabplatte des Kaspar von Arnstedt (+1590)

2.1.5 Das Epitaph und die Grabplatten des Friedrich von Arnstedt (+1608) und seiner zwei Ehefrauen Metta von Rössing und Magdalena Hake

2.1.6 Grabplatte des Georg Levin von Arnstedt (+1676)

2.1.7 Epitaph für Heinrich von der Asseburg (+1611) und seine Ehefrau Sophia Hahn sowie Grabplatte des Heinrich von der Asseburg (+1611)

2.2 B

2.2.1 Grabplatte des Wiprecht von Barby (+1503)

2.2.2 Grabplatte der Anna von Bartensleben geb. von Veltheim (+1575)

2.2.3 Grabplatte des Erzbischofs Friedrich III. von Beichlingen (+1464)

2.2.4 Grabplatte der Adelheid-Anna von Bennigsen geb. Amelunxen (+1644)

2.2.5 Grabplatte des Erasmus von Bennigsen (+1647)

2.2.6 Grabplatte der Maria Sophia von Bernstein, geb. von Bennigsen (+1670)

2.2.7 Grabplatte der Else Sophie von Hagen, geb. von Bennigsen (+1680)

2.2.8 Epitaph des Albert Beringerodt (+1627)

2.2.9 Grabplatte des Georg Heinrich von Bernstein (+1670)

2.2.10 Epitaph für Sabina Elisabeth Birling geb. Leyser (+1692)

2.2.11 Epitaph für Johann von Bothmer (+1592)

2.2.12 Grabplatte für einen Mann aus dem Geschlecht derer von Bothmer (16. Jhd)

2.2.13 Epitaph des Wichard von Bredow (+1610)

2.2.14 Grabplatte des Busso von Britzke (+1572)

2.2.15 Grabplatte des Joachim von Britzke (+1592)

2.2.16 Grabplatte für Margarethe von Britzke, geb. Meyendorff (+1587)

2.2.17 Grabplatte der Dorothea von Randow geb. Britzke (+1616)

2.2.18 Epitaph für Sebastian Levin Bugäus (+1713) und Catharina Elisabeth Weyl

2.2.19 Grabplatte des Rudolf von Bünau (+1390)

2.2.20 Grabplatte des Christoph Ulrich von Burgsdorff (+1667)

2.2.21 Epitaph für Sibilla, Brigitta und Rosina von Byern (+1620)

2.3 C

2.3.1 Grabplatte des Georg von Carlowitz (+1597)

2.3.2 Grabplatte der Gertraud von Carlowitz (+1673)

2.3.3 Epitaph für Adam Cortrejus (+1706)

2.4 D

2.4.1 Grabplatte des Carl Friedrich von Dacheröden (+1742)

2.4.2 Grabplatte des Wolfard von Dohna (+1686)

2.5 E

2.5.1 Sarkophag der Editha von England (+946), Ehefrau König Ottos I

2.5.2 Grabplatte des Bernhard Elsner (+1687)

2.6 G

2.6.1 Epitaph für Johann Georg Gedäus (+1702)

2.6.2 Grabplatte der Maria Gedäus geb. Grabow (+1694)

2.6.3 Grabplatte für Charlotte Luise von Görne geb. von Platen (+1677)

2.7 H

2.7.1 Grabplatte des Friedrich Ulrich von Hagen, sonst Geist genannt (+1683)

2.7.2 Grabplatte der Else Sophie von Hagen geb. Bennigsen (+1680)

2.7.3 Grabmal des Otto von Hessen, Erzbischof von Magdeburg (+1361)

2.7.4 Epitaph für Volrad Edler von Hessen (+1357)

2.7.5 Grabplatte des Hans von Holtzendorff (+1573)

2.7.6 Grabplatte für einen von Hopkorff (16.Jahrhundert)

2.7.7 Epitaph für Christian von Hopkorff (+1599)

2.7.8 Grabplatte des Bethmann von Hoym (+1404)

2.8 J

2.8.1 Epitaph für Elisabeth von Maltzan geb. Jagow (+1574)

2.9 K

2.9.1 Grabplatte des Lucas Kelner (+1625)

2.9.2 Grabplatte des Andreas von Königsmarck (+1578)

2.9.3 Grabplatte des Franz von Königsmarck (+1585)

2.9.4 Grabplatte des Albert von Kracht bzw. Albrecht Kracht von Plesse (+1569)

2.10 L

2.10.1 Epitaph für Sabina Elisabeth Birling geb. Leyser (+1692)

2.10.2 Grabplatte der Christina Margarita Leyser geb. Malsius (+1681)

2.10.3 Epitaph für Friedrich Wilhelm Leyser (+1691)

2.10.4 Epitaph und Grabplatte des Ludwig von Lochow (+1616)

2.10.5 Epitaph und Grabplatte des Cuno von Lochow (+1623)

2.10.6 Grabplatte der Agnes Sophia von Lochow (+1623) und Grabplatte einer weiteren von Lochow (+1622)

2.10.7 Epitaph und Grabplatte des Johann (Hans) von Lossow (+1605)

2.11 M

2.11.1 Grabplatte der Christina Margarita Leyser geb. Malsius (+1681)

2.11.2 Grabplatte der Anna Maria Malsius geb. Stisser (+1669)

2.11.3 Epitaph für Ernst von Mandelsloh (+1602) und Barbara von Bodenhausen (+1607)

2.11.4 Grabplatte des Curdt von Marenholtz (+1599)

2.11.5 Epitaph für Ernst von Meltzing und Anna von der Schulenburg (+1617)

2.11.6 Grabplatte des Johannes von Meyendorff (+1545)

2.11.7 Grabplatte der Margarethe von Britzke geb. von Meyendorff (+1587)

2.11.8 Epitaph für Elisabeth von Moltzan geb. Jagow (+1574)

2.12 N

2.12.1 Epitaph für Margarethe Nivendorph (+1611)

2.12.2 Epitaph für Thomas Nivendorph (+1618)

2.13 O

2.13.1 Grabplatte des Johann Kaspar von Oer (+1685)

2.14 P

2.14.1 Grabplatte des Johann von Pfalz-Simmern-Zweibrücken, Pfalzgraf bei Rhein, Erzbischof von Magdeburg (+1475)

2.14.2 Grabplatte des Hermann Piwerling (Pieverling) (+1498)

2.14.3 Grabplatte des Georg von Plato (Plate) (+1590)

2.14.4 Grabplatte der Charlotte Louise von Görne geb. von Platen (+1677)

2.14.5 Grabplatte des Joachim Edler von Plotho (+1543)

2.14.6 Epitaph für Werner Edler von Plotho (+1589)

2.14.7 Epitaph für einen Friedrich von Plötzke (1360/1370)

2.14.8 Grabplatte der Eva Sophia Posadowsky geb. von Saurma (+1716)

2.15 Q

2.15.1 Grabmal des Albrecht (IV.) von Querfurt, Erzbischof von Magdeburg (+1403)

2.16 R

2.16.1 Grabplatte für Johannes von Randow (+1572)

2.16.2 Epitaph für Heinrich von Randow (+1621), Epitaph für Dorothea von Randow, geb. von Britzke (+1616) und Epitaph für Salome von Randow (+1614)

2.16.3 Grabplatte des Joachim von Rohr (+1599)

2.17 S

2.17.1 Tumba des Ernst von Sachsen, Erzbischof von Magdeburg (+1513)

2.17.2 Grabplatte des Johann Ernst von Saltza (+1591)

2.17.3 Grabplatte der Eva Sophia Posadowsky geb. von Saurma (1683 - 1716)

2.17.4 Epitaph für Johannes Scheyring (Ziering) (+1555)

2.17.5 Grabplatte des Brozo von Schraplau (+1394)

2.17.6 Epitaph und Grabplatte für Levin von der Schulenburg und Fredeke von Alvensleben (1587)

2.17.7 Grabplatte des Werner von der Schulenburg (+1417)

2.17.8 Epitaph für Georg Seyfart (+1687)

2.17.9 Epitaph für Karl Andreas Seyfart (+1700)

2.17.10 Grabplatte des Lippold von Steinbeck (+1409)

2.17.11 Epitaph für die Brüder Johannes und Jacob Steinmeier (1655/1662)

2.17.12 Grabplatte der Anna Maria Malsius geb. Stisser (+1668)

2.17.13 Epitaph für Johann August Struve (+1704)

2.17.14 Epitaph für Anna Margaretha Wasewitz geb. Struve (+1679)

2.18 V

2.18.1 Grabplatte für Ludwig von Veltheim (+1486)

2.18.2 Grabplatte für Georg Philipp von Veltheim (+1683)

2.18.3 Grabplatte der Anna von Bartensleben geb. von Veltheim (+1575)

2.19 W

2.19.1 Epitaphe für Anna Justina Wasewitz (+1660), Christian Berthold Wasewitz (+1665), Christian Wasewitz (+1668) und Anna Margaretha Wasewitz, geb. Struve (+1679)

2.19.2 Grabplatte des Hermann von Werburg (Warberg) (+1385) und Sockel zu dessen Epitaph (1831)

2.19.3 Grabplatte des Johannes von Werder (+1573)

2.20 Unbekannte

2.20.1 Epitaph (1350/1360)

2.20.2 Epitaph (um 1420)

2.20.3 Grabplatte (+1603)

2.20.4 Grabplatte (18. Jahrhundert)

3.

Stifterwappen

3.1 Die Stifterwappen am Lettner

3.2 Stifterwappen an der Kanzel

3.3 Stifterwappen im Remter, in der Marienkapelle und der Redekinkapelle

3.3.1 Wanzleben und Wedderde (1360/1370)

3.3.2 Arnold von Tresckow (+1503)

3.3.3 Johann von Redekin (+1420)

3.4 Stifterwappen an Glocken

3.4.1 Glocke „Dominica“ (1575)

4.

Quellenverzeichnis

4.1 Bildnachweis

4.2 Heraldische Quellen

4.3 Kunsthistorische und fotografische Quellen

4.4 Genealogische Quellen

4.5 Sonstige Quellen

Lageplan Dom

Lageplan Klausurbereich

Wappenteil

Register

1 Einleitung

2011 erschien im Verlag Schnell & Steiner ein sehr umfangreiches Werk über den Magdeburger Dom. Hauptautoren waren Heiko Brandl und Christian Forster. Der erste Band widmet sich der Architektur, der zweite Band behandelt die umfangreiche Ausstattung, darunter auch die zahlreichen Epitaphien, Grabplatten, Grabsteine und Grabmonumente, die sich im Dom selbst und im angrenzenden Klausurbereich befinden. Die Ausstattungstücke werden umfangreich aus kunsthistorischer Sicht beschrieben und bewertet. Allerdings weisen die überwiegende Mehrheit der Epitaphien und Grabplatten sowie einige andere Ausstattungsstücke auch genealogische Informationen in Form von Stifter- und Ahnenwappen auf, die bei den oben genannten Beschreibungen zwar erwähnt, aber selten auch beschrieben werden. Bei einigen wenigen Grabplatten sind die Ahnenwappen mit Namen versehen und diese werden auch wiedergegeben, jedoch keiner Wertung unterzogen. Bei fünf Grabplatten sind auch nur noch die Namen vorhanden, die früher einmal applizierten Wappen, die vermutlich aus Metall bestanden, sind nicht mehr vorhanden. Einige heute im Kreuzgang befindliche Grabplatten sind stark verwittert und viele der im Dom befindlichen Epitaphien wurden im zweiten Weltkrieg beschädigt. Dadurch wurden einige der vorhandenen Wappen und somit die zugehörigen genealogischen Informationen vernichtet.

Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, diese Lücke so gut wie möglich zu schließen, die noch vorhandenen Wappen abzubilden und zuzuordnen sowie die zugehörigen genealogischen Informationen hinzuzufügen. Zugleich erfolgen gegebenenfalls notwendige Korrekturen der Angaben bei Brandl/Forster.

Insgesamt befinden sich 68 Epitaphien, 5 Sarkophage bzw. Tumben, 77 Grabplatten, 14 Grabsteine sowie 4 Grabmäler bzw. Grabmonumente (ohne die Inschriftentafeln bzw. Gedenktafeln hinzuzurechnen) im Magdeburger Dom (zusammen 170, davon 60 ohne Wappen). Bei Epitaphien und Grabplatten, die einmal Wappen aufwiesen, diese jedoch heute verloren sind, wurde ein Rekonstruktionsversuch unternommen, sofern fotografische Quellen zur Auswertung vorhanden sind. Eine mit Wappen versehene bekannte Grabplatte ist verschollen, wurde hier jedoch mit aufgenommen, da im Marburger Bildarchiv eine Abbildung zu finden ist (Johann von Lossow). Auch zwei Epitaphien, die im 2. Weltkrieg stark zerstört und deren Überreste eingelagert wurden, sind ebenfalls hier mit aufgenommen worden (Friedrich von Arnstedt und Johann von Lossow). Derzeitig (Juli 2021) wurde mit dem Wiederaufbau des Epitaphs des Friedrich von Arnstedt begonnen. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, ist bislang nicht bekannt.

Im Nachfolgenden sind die Einzelobjekte nach Namen sortiert, um die Zuordnung mehrerer Objekte für Mitglieder derselben Familie zu erleichtern. Behandelte Grabplatten bzw. Epitaphien von Ehefrauen sind sowohl unter dem Geburtsnamen als auch unter dem angeheirateten Namen verzeichnet, jedoch nur unter einem der Kapitel beschrieben. In der Regel erfolgt die Beschreibung unter dem angeheirateten Namen, wenn für den Ehemann ebenfalls eine Grabplatte bzw. ein Epitaph existiert. Gibt es für den zugehörigen Ehemann keine Grabplatte bzw. Epitaph, ist die Beschreibung unter dem Geburtsnamen zu finden. Es gibt jedoch drei Ausnahmen von dieser Regel: die Grabplatten der Maria Sophia von Bernstein, geb. von Bennigsen, der Else Sophie von Hagen, geb. von Bennigsen und der Margarethe von Britzke, geb. von Meyendorff. Diese drei Beschreibungen erfolgen aufgrund des genealogischen Zusammenhanges unter ihrem Geburtsnamen.

Brandl/Forster beschreiben die Einzelobjekte in der Reihenfolge des Vorkommens vor Ort, womit sie sich an den „Rundgängen“ bei Hanftmann (C orientierten. Um die Zuordnung zu erleichtern, wurden bei den Angaben zu den einzelnen Objekten den laufenden Nummern von Brandl/Forster die Kapitelnummer und die Unterordnungsnummer vorangestellt – z.B. 5.1.11 entspricht Kapitel 5 (Grabdenkmäler in der Domklausur und in Nebengebäuden), Abschnitt 1 (Kreuzgang, Ostflügel), laufende Nummer 11. Lagepläne finden sich bei Brandl/Forster im Band 2 auf Seite 713 (Domkirche) und Seite 759 (Klausur und Nebengebäude), bei Hanftmann (gefaltete Beilage) bzw. hier auf den Seiten 310 und 311.

Zusätzlich wurde ein Kapitel für Stifterwappen angehängt, die sich nicht auf Gabplatten oder Epitaphien befinden.

Am Ende befindet sich ein gesonderter Wappenteil mit im Wesentlichen alphabetisch geordneten Umzeichnungen der im Textteil angeführten Wappen (es wurden Umzeichnungen erstellt, da der größte Teil der originalen Wappendarstellungen dem Urheberrecht unterliegen). Die im Text genannten Fundstellen bezeichnen nur jeweils die dem auf dem behandelten Objekt ähnlichste Darstellung. Im Wappenteil sind jedoch auch geringfügig abweichende Varianten abgebildet. Bei größeren Abweichungen bzw. bei keiner Darstellung in den Wappenbüchern ist das am Objekt vorgefundene Wappen im Wappenteil abgebildet. Da mögliche Farbvarianten der Wappen am Objekt nicht bestimmt werden können, sind die im Text benannten Vorkommen beispielhaft zu werten. Bei Darstellungen aus Büchern des Neuen Siebmacher (NS (7) sind die zugehörigen Texte in der Originalveröffentlichung mitzubeachten.

2 Epitaphien, Grabplatten etc.

2.1 A

2.1.1 Grabplatte der Anna Sophia Adam (+1633)

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 5.5.42)

Bild 1: Grabplatte der Anna Sophia Adam (+1633)

Die Grabplatte der Anna Sophia Adam befindet sich an der Innenwand des VII. Joches des Nordflügels des Kreuzganges des Magdeburger Domes. Sie war die Tochter des Salomon Adam und starb im Alter von nicht ganz zwei Monaten. An den vier Ecken des Abbildes der Verstorbenen sind vier Ahnenwappen angebracht, unterhalb des Abbildes eine Inschriftenkartusche mit einer sechzehnzeiligen deutschen Inschrift.

Die gesamte Grabplatte umgibt ein Inschriftenband mit dem folgenden Text:

ANNA SOPHIA, DES WOHLEDLEN H. OBRI / STEN SALOMON ADAMS TOCHTERLEIN IST IM IAHR M.DC.XXXIII DEM XXV. / SEPT: GEBOHREN, VND DEN XXIX. / NOVB: DES SELBIGEN IM HERN SELIGKLICH ENSCHLAFFEN.

Bild 2: Adam (Adamowitz: NS OST (7 Tafel 64 2.1)

Bild 3: nicht bestimmt

Bild 4: Henning (NS OST Tafel 109 3.1)

Bild 5: nicht bestimmt

Die Familie Adam (Adamowitz gen. Adam) hatte ihren Stammsitz auf Kapseden in Kurland (heute Lettland) (NS OST 7) Seite 503). Ein Friedrich Adam (wahrscheinlich Bruder des Salomon Adam) wurde 1634 in die Kurländische Ritterschaft aufgenommen (NS OST Seite 219). Das im Neuen Siebmacher OST, Tafel 64, abgebildete Wappen weicht von dem auf der Grabplatte abgebildeten Wappen ab (siehe Wappenteil).

Salomon Henning (1528 – 1589), Fürstlich Kurländischer Rat und Kirchenvisitator, wurde 1566 in den polnischen Adelsstand erhoben. Er hatte drei Söhne: Gotthard, Friedrich und Salomon jnr. Gotthard Henning ist vermutlich der Vater der Anna Henning (in der Ahnentafel im NS OST Seite 320 nicht mit aufgeführt). Auch dieses Wappen (NS OST Tafel 109) ist leicht abweichend.

Bei dem Wappen rechts oben könnte es sich um das der Von Dehren (Von Dehrn/Frey von Dehrn: AS (4 Teil 1 Tafel 135 1.3) handeln. Das Wappen rechts unten ist bislang nicht bestimmt.

2.1.2 Grabplatte der Adelheid-Anna von Bennigsen geb. Amelunxen (+1644)

Siehe Bennigsen.

2.1.3 Grabplatte des Magnus von Anhalt (+1524)

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 5.5.52 inkl. Abbildung)

Die Grabplatte des Magnus von Anhalt (1455 – 1524) befindet sich an der Außenwand im IX. Joch des Nordflügels des Kreuzganges des Magdeburger Domes. Er war der dritte Sohn Adolfs I. von Anhalt-Köthen (+1473) und der Cordula Gräfin von Lindow und Dompropst zu Magdeburg von 1516 bis 1524.

Die Grabplatte ist in Ritzzeichnung ausgeführt und besonders im Bereich des Oberwappens leicht abgetreten.

Das Wappen, so wie es hier erscheint, findet sich weder im Alten noch im Neuen Siebmacher.

Der Schild ist quadriert mit Herzschild. In Feld 1: Anhalt: gespalten, vorn in Silber ein halber roter Adler am Spalt, hinten neunmal in Gold und schwarz geteilt, darauf ein schräger grüner Rautenkranz. Feld 2 und 4: Bernburg: Im Zinnenschnitt in Silber und Rot schräg geteilt, oben ein schwarzer, schreitender Bär, unten ein Tor. Feld 3: Askanien: in Schwarz und Silber geschacht. Herzschild: Dompropstei Magdeburg: In Rot und Silber schräg geteilt. Auf dem Schild 3 bekrönte Helme: Helm 1 (Mitte): Anhalt: zwei überschränkte Arme in Gold und Schwarz bzw. Schwarz und Gold geteilt, je einen Pfauenwedel haltend, Helm 2 (Links): Bernburg: Ein wachsender schwarzer golden bekrönter Bär mit goldenem Halsband, Helm 3 (rechts): Askanien: Zwölf Schwarz und Silber geschachte spitze Fähnchen an goldenen Stangen.

Bild 6: Grabplatte des Magnus von Anhalt (+1524)

Bild 7: Wappen des Magnus von Anhalt (+1524)

2.1.4 Grabplatte des Kaspar von Arnstedt (+1590)

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 5.7.83)

Bild 8: Grabplatte des Kaspar von Arnstedt (+1590)

Das uradlige Geschlecht stammt aus der Grafschaft Mansfeld. Es war in Thüringen, in der Markgrafschaft Meißen und in Anhalt verbreitet. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte mit Waltherus de Arnstede im Jahre 1156 (15.

Im Westflügel des Kreuzganges des Magdeburger Domes befindet sich die Grabplatte des Kaspar von Arnstedt (+1590) an der Innenwand des II. Joches. Die Grabplatte mit einer figürlichen Abbildung des Verstorbenen weist fünf Wappen auf: das Wappen des Verstorbenen und vier Ahnenwappen.

Die Grabplatte ist abgetreten und weist Witterungsschäden sowie Risse und eine Abplatzung auf.

Bild 9: Ahnenwappen links oben: von Arnstedt

Bild 10: Ahnenwappen rechts oben: von Randow

Bild 11: Ahnenwappen links unten: zerstört

Bild 12: Ahnenwappen rechts unten: von Hopkorff

Das Ahnenwappen links unten (Großmutter) ist zerstört, jedoch lässt sich noch erkennen, dass die Helmzier mindestens eine schrägstehende Axt beinhaltete.

Die Ahnentafel des Kaspar von Arnstedt ergibt sich (nach GeneaNet) wie folgt:

Bezüglich der Abstammung der Lucia von Randow wurde das Epitaph des Kaspar von Randow aus der Dorfkirche zu Redekin hinzugezogen – näheres siehe 2.16.1. Dementsprechend waren folgende Wappen auf der Grabplatte des Kaspar von Arnstedt vorhanden (Abbildungen nach dem Alten Siebmacher (AS)(4):

Von Arnstedt

Von Randow

Von Bardeleben

Von Hopkorff

AS Teil 1 Tafel 175 2.2

AS Teil 1 Tafel 175 1.1

AS Teil 1 Tafel 179 1.2

AS Teil 1 Tafel 175 2.5

2.1.5 Das Epitaph und die Grabplatten des Friedrich von Arnstedt (+1608) und seiner zwei Ehefrauen Metta von Rössing und Magdalena Hake

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 4.4.10 inkl. Abbildung, 5.5.38, 5.2.18 inkl. Abbildung und 5.5.37)

Das Epitaph befand sich im südlichen Seitenschiff des Domes, wurde jedoch im 2. Weltkrieg so stark zerstört, dass es bisher nicht wiederaufgebaut wurde. Die noch verbliebenen Reste wurden laut Brandl/Forster eingelagert. Ein Foto von ca. 1895/1920 im Bildarchiv Foto Marburg (Bildlink: https://www.bildindex.de/document/obj20667046?medium=fm1046792) zeigt das Hauptrelief (Christus am Kreuz), die Figur des Stifters (teilweise) sowie die Figuren von sechs seiner Kinder. Links und rechts des Hauptreliefs sind insgesamt 4 Ahnenwappen erkennbar, an der Konsole unterhalb der Figuren sind drei weitere Ahnenwappen zu sehen. Ebenfalls zu erkennen ist, dass sich noch (mindestens) ein weiteres an der Konsole befand. Die damals noch vorhandenen und erkennbaren Wappen waren:

Links vom Hauptbild: von Arnstedt und von Klöden

Rechts vom Hauptbild: von Hake und von Frencke (Vrencken)

An der Konsole: von Frese, nicht erkennbar, von Gadenstedt?

Friedrich von Arnstedt war Domherr u. Vicedominus zu Magdeburg, Herr auf Demker, Barleben, Allstedt und Niederröblingen. Seine Grabplatte befindet sich im Nordflügel des Kreuzganges des Magdeburger Domes. Diese weist vier Ahnenwappen auf. Das Wappen links oben (Von Arnstedt) ist zerstört und nicht mehr erkennbar. Das Wappen rechts oben ist das Wappen der Familie Von Klöden. Das Wappen links unten ist beschädigt, aber als das der Familie Von Köckte zu erkennen. Das Wappen rechts unten ist witterungsbedingt beschädigt und nicht richtig erkennbar. Über seinem Kopf ist ein fünftes Wappen angebracht. Dieses ist ein Allianzwappen aus seinem Wappen und den Wappen seiner beiden Frauen.

Bild 13: Grabplatte des Friedrich von Arnstedt (+1608) im Kreuzgang

Bild 14: Wappen links oben: Von Arnstedt (zerstört)

Bild 15: Wappen rechts oben: Von Klöden

Bild 16: links unten: Von Köckte (beschädigt)

Bild 17: rechts unten: Unbekannt (beschädigt)

Laut GeneaNet ergibt sich die Ahnentafel für Friedrich von Arnstedt wie folgt:

Demnach müsste das Wappen rechts unten auf der Grabplatte das der Familie Von Rossau sein. Dies ist jedoch anscheinend nicht der Fall.

Bild 18: Allianzwappen über dem Kopf des Verstorbenen: Zwei mal gespalten: Vorn schräg geteilt, darauf ein springender Löwe (Rössing), Mitte: Schräg geteilt, darauf drei schräg übereinander liegende Rosen (Arnstedt), Hinten: zwei Haken oder Hörner (Hake). Auf dem Schild drei Helme mit der jeweils zugehörigen Helmzier, jedoch getauscht

Rechts vom Hauptbild des Epitaphs für Friedrich von Arnstedt waren offenbar die Ahnenwappen der Magdalena von Hake angebracht. Ihre Ahnentafel ergibt sich wie folgt nach GeneaNet (auch bei Lindner XV) Tafel 635b, mit Abweichungen bei der Abstammung des Dietrich von Hake (Hacke) und der Anna von Rheden:

Dementsprechend dürften links des Hauptbildes die Wappen der Familien von Arnstedt, von Klöden, von Köckte und von Rossau (?) gewesen sein, rechts des Hauptbildes die Wappen der Familien von Hake, von Vrencken, von Rheden und von Münchhausen.

Von Arnstedt (VKö

(

1

Teil 1 Seite 79)

Von Hake (NS HANN

(

7

Tafel 9 1.1)

Von Kloeden (JdA

(

8

Teil 2 Seite 290)

Von Vrencken (WfWB

6

)

Tafel 131 3.1) (Helmzier wie Von Gustedt (NS HANN T23 2.1))

Von Köckte (NS PAB

(

7

Tafel 028 1.1)

Von Rheden (AS

(

4

Teil 1 Tafel 183 1.3)

Von Rossau (AS Teil 2 Tafel 107 3.1)

Von Münchhausen (AS Teil 1 Tafel 183 1.4)

Bild 19: Grabplatte der Magdalena von Hake (+1609), 2. Ehefrau des Friedrich von Arnstedt

Gleich links neben der Grabplatte des Friedrich von Arnstedt befindet sich die Grabplatte seiner zweiten Frau Magdalena von Hake. Diese ist jedoch witterungs- und materialbedingt so stark beschädigt, dass die vier vormals vorhandenen Ahnenwappen nicht mehr erkennbar sind. Beim Wappen links oben (Von Hake) lässt sich erahnen, dass zur Helmzier ein offener Flug gehörte, beim Wappen rechts oben hat die Helmzier aus zwei schräg stehenden Kesselhaken bestanden, was jedoch dem Wappen des Geschlechtes Von Gustedt (NS HANN Tafel 23 2.1) entsprechen würde.

Bild 20: Wappen links oben: Von Hake (zerstört)

Bild 21: Wappen rechts oben: Von Frencke (zerstört)

Von der Randinschrift ist nur noch ein Teil am rechten Rand lesbar: „…ALENA…HERRN FRIEDERI…“

Im Remter findet sich die Grabplatte der ersten Frau des Friedrich von Arnstedt, Metta von Rössing. Auch auf dieser Grabplatte befinden sich 4 Ahnenwappen: Links oben das der Familie von Rössing (mit der Beischrift D.V.R.), rechts oben das der Familie von Oldershausen (mit D.V.O.). Derzeit (September 2021) ist der untere Teil der Grabplatte zusammen mit dem der daneben befindlichen Grabplatte des Joachim von Rohr von einem Bücherregal verstellt.

Eine eindeutige Ahnentafel ließ sich nach GeneaNet nicht ermitteln, aus den am Epitaph des Friedrich von Arnstedt und der Grabplatte der Metta von Rössing erkennbaren Wappen jedoch schon.

Dementsprechend müssten die beiden unteren Wappen auf der Grabplatte der Metta von Rössing die der Familien von Gadenstedt und von Adelebsen sein. Allerdings lässt das bei Brandl/Forster wiedergegebene Foto auf eine Vertauschung der Wappen schließen: links unten befindet sich das Wappen der Von Adelebsen (die Beischrift D.V.A. ist zu erahnen), rechts unten das der von Gadenstedt (die Beischrift D.V.G. ist gut erkennbar, die Helmzier scheint ein geschlossener oder ein einfacher Flug).

Bild 22: Grabplatte der Metta von Rössing (+1592), 1. Ehefrau des Friedrich von Arnstedt (Zustand 2021)

Bild 23: Wappen Von Rössing

Bild 24: Wappen Von Oldershausen

Demnach ergibt sich die Ahnentafel wie folgt:

Dementsprechend könnten an der Konsole des Epitaphs des Friedrich von Arnstedt insgesamt acht Ahnenwappen seiner ersten Frau Metta von Rössing vorhanden gewesen sein, von denen drei auf dem oben erwähnten Foto zu sehen sind. Folgt man der üblichen Reihenfolge, müssten dies sein:

Von Rössing

Von Oldershausen

Von Gadenstedt

Von Adelebsen

NS PRE

7

)

Tafel 399 3.1

AS

4

)

Teil 1 Tafel 183 2.3

AS Teil 1 Tafel 183 3.3

AS Teil 1 Tafel 179 2.3

Von Friesen (Frese)

Von Knigge

Von Schierstedt

Von Mandelsloh.

AS Teil 1 Tafel 184 3.3

AS Teil 1 Tafel 185 2.1

AS Teil 1 Tafel 172 2.2

AS Teil 1 Tafel 181 2.5

2.1.6 Grabplatte des Georg Levin von Arnstedt (+1676)

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 5.5.46 inkl. Abbildung)

Bild 25: Grabplatte des Georg Levin von Arnstedt (+1676)

Die Grabplatte des Georg Levin von Arnstedt befindet sich an der Innenwand im VIII. Joch des Nordflügels des Kreuzganges des Domes zu Magdeburg. Sie ist die einzige (noch erhaltene?) Grabplatte des Magdeburger Domes, die aus Gusseisen gefertigt wurde. Die Grabplatte ist daher stark korrodiert. Das Dekor besteht aus einem von einem Blätterkranz umgebenen Allianzwappen, unter dem sich eine Inschriftenkartusche mit einer vierzeiligen Inschrift befindet. In den vier Ecken befinden sich vier Ahnenwappen. Die gesamte Platte wird von einem Inschriftenrahmen mit einer einzeiligen umlaufenden Inschrift umgeben. Die Wappen sind sehr schwer zu erkennen, die Inschriften nicht mehr lesbar. Unter den Wappen befinden sich Bänder, auf denen die zugeordneten Familiennamen standen. Auch diese sind nicht mehr erkennbar.

Georg Levin von Arnstedt war mit Katharina von Veltheim (1633 – 1672) verheiratet, weshalb das Zentralwappen ein Allianzwappen ist: vorn erkennt man das Wappen der Familie von Arnstedt, hinten das der Familie von Veltheim. Jede Hälfte des Wappenschildes wird von dem jeweiligen Oberwappen begleitet. Die vier Ahnenwappen sind jedoch ausschließlich zu Georg Levin von Arnstedt gehörig: links oben Von Arnstedt, rechts oben Von Klencke, links unten Von Hake, rechts unten Von Holle.

Bild 26: Zentrales Allianzwappen Arnstedt/Veltheim auf der Grabplatte des Georg Levin von Arnstedt

Bild 27: Ahnenwappen Von Arnstedt

Bild 28: Ahnenwappen Von Klencke

Bild 29: Ahnenwappen Von Hake

Bild 30: Ahnenwappen Von Holle

Die Ahnentafel ergibt sich wie folgt:

Die auf der Grabplatte vorhandenen Wappen ergeben sich also wie folgt:

Von Arnstedt (VKö

(

1

Teil 2 Seite 79)

Von Klencke (AS

(

4

Teil 1 Tafel 185 1.3)

Von Arnstedt / Von Veltheim (AS Teil 1 Tafel 167 1.3)

Von Hake (AS Teil 1 Tafel 179 1.4)

Von Holle (NS

(

7

MEA Tafel 74 4.3)

2.1.7 Epitaph für Heinrich von der Asseburg (+1611) und seine Ehefrau Sophia Hahn sowie Grabplatte des Heinrich von der Asseburg (+1611)

(Brandl/Forster, Lfd. Nr. 4.4.11 inkl. Abbildung und 5.5.27 inkl. Abbildung)

Die von der Asseburg entsprangen der Familie von Wolfenbüttel wie die Herren von Bartensleben, von Berwinkel, von Apenburg und von Winterfeld. Sie gehörten zum alten Niedersächsischen Adel, hatten aber auch in Thüringen und Ostwestfalen Grundbesitz. Stammsitz war die um 1218 errichtete Asseburg bei Wolfenbüttel. Ab Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Familie auch in Thüringen ansässig (Moringen bei Northeim), ab 1381 auf Schloss Ampfurth, ab 1414 in der Grafschaft Mansfeld (Schloss Wallhausen) und später auch in Oschersleben, Hornhausen, Schermcke und anderen Orten. Ein Karl Leopold Sigismund von der Asseburg wurde 1747 in den preußischen Freiherrenstand erhoben, Maximilian Freiherr von der Asseburg auf Gunzleben und Neindorf erhielt 1816 den preußischen Grafenstand. Die Linie Ampfurth-Falkenstein wurde 1840 in den Grafenstand erhoben. Das Geschlecht ist im männlichen Stamm erloschen.

Das einzige aus Holz bestehende Epitaph im Magdeburger Dom ist das Epitaph des Heinrich von der Asseburg (+1611) und seiner Ehefrau Sophia Hahn. Das Epitaph wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt. Bei seiner Rekonstruktion im Jahre 1969 wurde das Epitaph auf das Wesentliche reduziert: es besteht heute nur noch aus dem Hauptgemälde, den Gemälden der beiden Stifter und einigen wenigen Teilen der Rahmenkonstruktion. Weitere noch vorhandene Teile wurden eingelagert.

Ein Bild im Bildarchiv Foto Marburg (Bildlink: https://www.bildindex.de/document/obj20667049?medium=fm1046796), aufgenommen um 1895/1920? zeigt das Epitaph vor seiner Beschädigung. Die ursprünglich unter der Haupttafel vorhandene Inschrift wird auch bei Brandl/Forster vollständig wiedergegeben. Sie lautet wie folgt: „Siste Viator. Donatione admodum reverendo et heroica antiqui stemmatis prosapia nobiliss. D. Henrico ab Asseburgi strenui et magnifici viri Ludovici in Schermeck, Hindenburg et Wahlhausen hered. Archiep. Magd. Consil. et Annae Westphalae filio huius Metrop. basilicae Canonico Vicedomino banni hac Archidiac et Eccl.

Utriusque collec. SS. Sebastiani et Nicolai Magde. Praeposito etc subito et inopinato (pro dolor) fato in medio florentis aevi vicore suis Anno Christi M.DCXI die XIX. Iul Hora V. vespertine erepto et heic sepulto Laudatiss, et Gentilitia Nobilitate splendiniss. femina Sophia Cunonis Hahnen fil. vidua moestiss. filioi aeque Anna-Sophia ac Henrica-Sophia posthuman hac mareto ille parenti benemerito et desidera=tiss. heu superstites. Debitae pietatis et honestae mem. ergo hoc monumentum luc=tus publ. acerbic cum lacrumis. solemni voto dedicarunt et consecrarunt. Satis hoc Piis manib. benè precare et mortalit. Tuae Admonttus in rem hospes sospes tuam arei.”

Hieraus lässt sich entnehmen, dass es sich bei dem abgebildeten Mann um Heinrich von der Asseburg, Sohn des Ludwig von der Asseburg und dessen Frau Anna von Westphalen, handelt. Bei der abgebildeten Frau handelt es sich somit nicht, wie bei Brandl/Forster angeben, um Anna von Westphalen, sondern um Sophia (von) Hahn aus dem Hause Basedow mit den gemeinsamen Kindern Anna-Sophia und Henrica-Sophia sowie der ersten totgeborenen (und somit namenlosen) Tochter. Dies ergibt sich auch aus den ursprünglich vorhandenen 34 Wappen (je eines für Heinrich von der Asseburg und Sophia (von) Hahn und jeweils 16 Ahnenwappen, angeordnet links und rechts des jeweiligen Portraits). Da das Bild zum einen nur Schwarz/Weiß und zum anderen sehr klein ist, lassen sich die Wappen nur über die bekannten genealogischen Daten identifizieren – in diesem Fall aus Angaben bei Valentin König (1, dem Gothaischen Genealogischen Taschenbuch (2, dem Jahrbuch des deutschen Adels (3 bzw. aus Angaben bei Gedbas und GeneaNet. Allerdings enthalten diese Quellen immer nur einen Teil der erforderlichen Informationen für eine Ahnentafel, sodass für die richtige Zusammenstellung der Daten auch andere Quellen herangezogen werden mussten.

Bild 31: Das Epitaph des Heinrich von der Asseburg (+1611) an der Westwand des südlichen Seitenschiffes des Domes zu Magdeburg (Zustand 2020).

Zum einen war das der Grabstein des Heinrich von der Asseburg, der sich im nordöstlichen Eckjoch des Kreuzganges des Magdeburger Domes befindet.

Hierauf finden sich fünf Wappen: das des Heinrich von der Asseburg (vor seinen Füßen), die Wappen seines Vaters Heinrich von der Asseburg und seiner Mutter Anna von Westphalen (links und rechts des Kopfes) sowie die Wappen seiner Großmütter Clara von Cramm und Clara von Meschede (links und rechts zu seinen Füßen).

Bild 32: Grabplatte des Heinrich von der Asseburg (+1611) im Kreuzgang des Magdeburger Domes

Bild 33: Wappen links oben: Von der Asseburg

Bild 34: Wappen rechts oben: Von Westphalen

Bild 35: Wappen links unten: Von Cramm

Bild 36: Wappen rechts unten: Von Meschede

Zum anderen waren es folgende Epitaphien verwandter Personen:

Epitaph des Asche (Aschwin V.) von Cramm, gestorben 1567, in der St. Sylvestrikirche zu Wernigerode – er war der Bruder der Clara von Cramm