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Begleiten Sie die Helden bei ihrem rauen Kampf gegen Outlaws und Revolverhelden oder auf staubigen Rindertrails. G. F. Barner ist legendär wie kaum ein anderer. Seine Vita zeichnet einen imposanten Erfolgsweg, wie er nur selten beschritten wurde. Als Western-Autor wurde er eine Institution. G. F. Barner wurde als Naturtalent entdeckt und dann als Schriftsteller berühmt. Seine Leser schwärmen von Romanen wie "Torlans letzter Ritt", "Sturm über Montana" und ganz besonders "Revolver-Jane". Der Western war für ihn ein Lebenselixier, und doch besitzt er auch in anderen Genres bemerkenswerte Popularität. Owen Grant hat den Feuerschein längst bemerkt. Er ist zwei Tage der Wagenspur von Fort Defiance aus gefolgt, um den Treck zu erreichen. Er muss einen Augenblick an den alten Steven Mills denken und an seine humorvolle Art, einen anderen Mann an sich zu binden. Als er die Wagen erreicht, grinst Steven Mills. »Well, da bin ich«, sagt Grant und sieht den Oldtimer an. Er setzt sich ruhig an den Feuerkreis und sagt Steven, dass er sein Pferd an die Innenseite des Wagens binden soll. Mills verschwindet, kommt gleich darauf wieder und bringt einen Becher Kaffee mit. Owen Grant sieht zu einem Wagen, an dem ein prächtiger Hidalgo steht. Dann erscheint dort eine richtige Lady. Sie hat nachtschwarzes Haar, das leicht bläulich schimmert, zwei hochgeschwungene Augenbrauen und einen vollen und roten Mund, der leicht offensteht und zwei Reihen weißer Zähne zeigt. Ihre Kleidung besteht aus einem Spitzenkleid mit weitem Rock und Stulpenärmeln, das mit einer breiten und bestickten Schärpe verziert ist. Sie steht dort kerzengerade und auf das Feuer blickend und hat einen leicht hochmütigen und abweisenden Zug im Gesicht. Eine verteufelt gut aussehende Spanierin. Ah, das müssen ihre Leute sein, diese Mexikaner. Und wer ist der junge Mister dort? Sie kann nicht viel älter sein als ganze neunzehn Jahre. Was für eine Frau, was für ein Gesicht und was für eine Figur! Teufel, was macht sie hier? Er bemerkt, dass die Männer jetzt fast alle auf die schwarzhaarige Lady sehen und stößt den Alten leicht an.
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Owen Grant hat den Feuerschein längst bemerkt. Er ist zwei Tage der Wagenspur von Fort Defiance aus gefolgt, um den Treck zu erreichen.
Er muss einen Augenblick an den alten Steven Mills denken und an seine humorvolle Art, einen anderen Mann an sich zu binden.
Als er die Wagen erreicht, grinst Steven Mills.
»Well, da bin ich«, sagt Grant und sieht den Oldtimer an.
Er setzt sich ruhig an den Feuerkreis und sagt Steven, dass er sein Pferd an die Innenseite des Wagens binden soll.
Mills verschwindet, kommt gleich darauf wieder und bringt einen Becher Kaffee mit.
Owen Grant sieht zu einem Wagen, an dem ein prächtiger Hidalgo steht. Dann erscheint dort eine richtige Lady. Sie hat nachtschwarzes Haar, das leicht bläulich schimmert, zwei hochgeschwungene Augenbrauen und einen vollen und roten Mund, der leicht offensteht und zwei Reihen weißer Zähne zeigt. Ihre Kleidung besteht aus einem Spitzenkleid mit weitem Rock und Stulpenärmeln, das mit einer breiten und bestickten Schärpe verziert ist.
Sie steht dort kerzengerade und auf das Feuer blickend und hat einen leicht hochmütigen und abweisenden Zug im Gesicht.
Eine verteufelt gut aussehende Spanierin. Ah, das müssen ihre Leute sein, diese Mexikaner. Und wer ist der junge Mister dort? Sie kann nicht viel älter sein als ganze neunzehn Jahre. Was für eine Frau, was für ein Gesicht und was für eine Figur! Teufel, was macht sie hier?
Er bemerkt, dass die Männer jetzt fast alle auf die schwarzhaarige Lady sehen und stößt den Alten leicht an.
»Wer ist das, Steven?«
»Ramona Mercedes de Sargenta y Aragon«, flüstert der Alte leise zurück. »Ihr Vater hat in Kalifornien riesige Herden und einige Farmen! Sie war in Santa Fé zu Besuch bei einer Tante, dort hat sie drei Jahre gelebt, wie die Vaqueros sagten. Das ist ihr Verlobter, auch so ein geschniegelter Spanier mit einem fürchterlich langen Namen. Kurz würde er Juan die Aciente heißen, aber der Teufel, ich kann seinen langen Namen einfach nicht behalten. Ein ziemlich hochmütiger Bursche, der unter ihrem Wagen in dem Zelt dort schläft. Er hat sie aus Santa Fé abgeholt, sagen die Vaqueros. Dem merkst du nur an seiner Visage an, dass er Spanier ist. Hat in Frisko studiert und soll ziemlich gelehrt sein. Harnett kennt den ehrenwerten Vater der prächtigen Lady gut und hat uns besonders auf sie hingewiesen. Wir sollen alle freundlich sein. Haben nur nicht viel Gelegenheit dazu, sie sitzt die meiste Zeit in ihrem Wagen.«
»Sieh einer an, Ramona de Sargente! Nun, ich kenne ihren Vater!«
»Du? Und sie? Kennt sie dich auch?«
»Woher? Ich hatte nur mit ihrem Vater zu tun. Prächtiger Mann, aber jähzornig und etwas eingebildet. Er ist verdammt reich und hat seinerzeit aus Texas Rinder bezogen. Ich trieb sie hin, vor fünf Jahren. Damals war er nicht schlecht erstaunt, dass ich kaum Rinderverluste auf dem Trail hatte. Er bot mir eine Arbeit auf seiner Viehranch an. Nun, ich lehnte ab! Wir kennen uns sehr flüchtig.«
Owen Grant ist vom Ritt sehr müde, zieht sich bald auf den Wagen zurück und lässt sein Pferd an der Innenseite der zu einem Hufeisen aufgefahrenen Wagen stehen.
Der Alte klettert ihm nach, steckt sich eine kurze Pfeife an und hockt sich auf den Bock.
»Was ist in den Fässern, Steven?«
»Salzfische für die Armee in Fresno, Junge. Gefällt dir die Lady?«
»Welche?«
»Die kleine Spanierin!«
»Sie ist schön, das ist alles, was ich weiß«, brummt Owen. »Lass mich jetzt in Ruhe, ich bin müde wie zehn Hunde, die drei Tage gelaufen sind. Was gibt es sonst noch auf diesem Trail? Erzähl mal was, ich schlafe dabei sicher besser ein.«
»Da sind acht Siedlerfamilien, denen jemand am oberen Kern River Land zugesagt hat. Sie wandern mit Sack und Pack aus. Einfache Leute aus dem Mittelwesten, die dort von Ranchern vertrieben wurden. Junge, es ist ein verdammt weiter Weg, das lass dir gesagt sein. Von uns alten Fahrern war keiner jemals so weit im Westen. Longer und Ed Nelson kennen die Ecke hier wie ihre Tasche, das sagt man. – He, Junge, hörst du mich?«
Owen Grant schläft schon, und der alte Mann brummelt vor sich hin. Dann legt er sich auch in den Raum unter dem Sitzbrett, zieht sich die Decke über den Kopf und schnarcht bald laut.
*
Unter dem Wagen liegt Juan de Aciente und sieht aus dem Spalt in der Zeltplane auf den Wagen, an dem in breiter roter Schrift steht, dass er Gladys Springers Tanzgruppe beherbergt. Und er denkt an die schillernden Blicke der rothaarigen Gladys, ehe er einschläft.
Der Posten zieht seine Runden. Und die Nacht ist ruhig.
Als der Morgen graut, brechen sie auf. Zuerst löst sich der Wagen von Longer, der den Treck führt, aus dem Hufeisen und fährt an. Dann folgen die anderen Wagen in einer langen Reihe nach. Hinter Longer der Wagen mit Ramona de Sargente y Aragon, neben ihm die vier mexikanischen Vaquero, die eingesunken auf ihren Pferden hocken. Dann kommt ein Frachtwagen, dem sich ein Siedlerwagen anschließt. Und am Ende schließlich, wie immer an den Tagen vorher, der Wagen des alten Steven Mills.
»Wir rasten erst am Mittag, und warmes Essen wird zum Abend gemacht«, brummt der Alte. »Owen, wir werden drei Wochen auf dem Trail sein, schätze ich. Weiß der Teufel, was noch alles auf uns wartet. Mein linkes Bein, in das mir einmal ein Indianerpfeil geriet, juckt mich.«
»Indianer sind friedlich, die Armee ist überall«, erwidert Owen und bricht mit dem Wagen nach links aus. »Verdammter Staub! Sollen sie ihn allein schlucken, nicht ich!«
Eine Schlange Wagen, die schwer beladen nach Westen zieht. Ohne Störungen vergeht der Tag.
Einmal blickt Owen zu dem Wagen mit den Vaqueros hin. Und er denkt, dass in diesem Wagen eine Backofenhitze sein muss.
Gegen Mittag machen sie eine Stunde Rast, trinken den in Blechflaschen abgefüllten Kaffee, während die Mexikaner in aller Schnelle ein kleines Feuer machen und Mehlfladen backen.
Danach geht es weiter. Ein Zug Wagen, der nicht viel anhält und in der Stunde knappe drei Meilen macht, wenn das Gelände gut genug ist.
An diesem Abend fällt das Wachlos auf den Alten und Owen, der ab und zu zum Feuer hinblickt und seine Runden abreitet. Er entfernt sich manchmal vom Lager, kommt dann wieder zurück und hört, als er am Wagen von Longer vorbeikommt, Longer innen zu Nelson sagen: »Morgen sind wir an der Jadito-Station, Ed. Von da aus noch drei Tage bis Flagstaff. Nun, wir werden es schon schaffen, was? Sicher wartet Hillman schon auf uns!«
»Kann sein, er hat es immer eilig.«
Und das ist alles, was Owen Grant mitbekommt. Er denkt nicht weiter darüber nach, zieht seine Runden weiter und weckt schließlich den Alten.
Einen Tag später kommen sie wirklich zu der Jadito-Station, die zu Harneets Linie gehört und von seinen Leuten geleitet wird. Hier kaufen die Fahrer sich einen kleinen Vorrat an Whisky ein, laden einige Fässer und Kisten ab und andere dafür auf.
Owen Grant geht langsam an den Wagen vorbei, um sich in der Station seinen Vorrat an Patronen und Tabak zu ergänzen, kommt zu dem zweiten Wagen und sieht die Pferde, die dieser Wagen hat.
Es sind vier prächtige schwarze Renner mit silberbeschlagenem Lederzeug und schlanken Beinen. Der Wagen ist nicht schwer, eher leicht für dieses Land. Und der Vorhang steht offen. Mit einem Blick erfasst Owen Grant die Klappe in beiden Seiten der Planen. Der Wagen hat also Luft genug, selbst wenn die Sonne heiß brütet.
Er macht noch zwei Schritte und kann dann in den Wagen hineinsehen, dessen geteilter Vorhang mit Knebelverschlüssen von innen zu verschließen ist.
Und der Vorhang geht jetzt auf.
Owen Grant sieht sie jetzt zum ersten Mal deutlich. Ein ovales Gesicht von einer seltsam hellen Farbe mit großen mandelförmigen Augen, langen seidigen Wimpern und einem verwirrenden Mund, wie er ihn niemals lockender sah.
Ramona de Sargente sieht ihn an.
Das Gesicht verschwindet hinter dem Fächer in ihrer Hand, und die Augen sind groß und weit über ihm zu sehen. Sie hat einen Schleier über die nachtschwarzen Haare gelegt und mustert ihn.
Grant bewegt kurz den Kopf. Das ist eine Angewohnheit, wenn ihn etwas stört oder beunruhigt. Er trägt fast nie einen Hut, außer, wenn er reiten muss. Und sein blondes und wildmähniges Haar fliegt nach hinten.
Dann geht er weiter, ein großer Mann in hellen Hosen, einer Lederweste und einem dunklen Hemd mit einem feuerroten Halstuch.
Seine langen und federnden Beine wandern hastig weiter, und sein Mund presst sich zusammen.
»Großer Gott«, sagt Owen Grant verwirrt und angerührt von jenem bezaubernden Anblick. »Sie gleicht genau dem Bild, das ich mir immer von einer Frau für mich machte. Und wie jung sie ist! Ich bin mindestens neun Jahre älter.«
Und er kann nichts anderes tun, als sich noch einmal umzusehen und zum Wagen zu blicken.
Sie sitzt immer noch auf irgendeinem Behältnis im Wagen und sieht über den heruntergesunkenen Fächer hinweg auf ihn. Und ihr Mund steht leicht offen, und ihre Zähne sind wie Alabaster. Ihre Augen lassen ihn nicht los.
Es ist mehr, als er vertragen kann. Er hat eine Anzahl Girls gekannt, er war in allen rauen Städten zu Hause. Und er nannte sich damals nach seinem ersten Vornamen Jesse, während er heute den zweiten Namen nimmt.
Du lieber Himmel, bin ich denn verrückt, fragt sich Owen heiser. Dieses Mädel ist wie Milch und Honig, ach was, das ist auch noch zu wenig. Und so einen schäbigen und aufgeputzten Gockel sucht sie sich aus? Sie hat ihn sich ja nicht ausgesucht, das besorgte Don Felipe de Sargente. Verdammte Geschichte, Owen, alter Junge, sie ist nichts für dich, lass die Gedanken aus deinem Schädel!
Er geht weiter und kauft ein. Vor Flagstaff wird es keine Handelsstation mehr geben, also muss er sich eindecken.
Als er schließlich zurückgeht, ist der Vorhang geschlossen, aber dafür sieht er den Schatten ihres Gesichts hinter der Gazeklappe. Und wieder sieht sie ihn an, und ihre Augen sind dunkel wie die Nacht.
Sie wird ihn hören, wenn er etwas sagt. Und der Teufel und seine wirren Gedanken reiten Owen, etwas zu sagen. Er spricht fließend spanisch, beherrscht sechs Indianerdialekte und sagt in ihrer Sprache: »Manita, wenn man deine Augen einmal sieht, wird man ein Leben lang von ihnen träumen.«
Ihre Augen zucken einmal und werden groß und weit. Und dann ist er vorbei und geht hastig zu seinem Wagen. Er setzt sich in den Schatten, flucht vor sich hin, denn es war sicher ein Fehler, die stolze Tochter Felipe de Sargentes mit Manita anzureden, was viele Worte bedeuten kann. Es kann »kleine Blume« heißen, es kann auch »mein Liebling« sein. Es ist ein Wort, dessen Definition die Zärtlichkeit ist. Und es ist gefährlich, eine unbekannte Schöne aus dem prächtigen Mexiko derart anzureden.
Teufel, welcher Satan hat mich gebissen, denkt Owen wütend. Dieses Girl braucht nur ihrem verehrten Jüngling einen Wink zu geben oder ihren Vaqueros ein Wörtchen zuzuflüstern, dann habe ich sie alle am Hals und ein Messer im Kreuz.
Er hat keinen Hunger und raucht fahrig. Und der Alte, der kurze Zeit darauf mit einem gewaltigen Stück Kautabak ankommt und sich ein Ende abschneidet, sieht ihn groß an.
»Was ist mit dir los, Junge? Ist dir eine Laus über die Leber gelaufen? Du isst nicht, du trinkst nicht, du starrst vor dich hin und rauchst wie ein Schornstein. Ist etwas, Owen?«
»Mir ist gar nichts, ich habe nur schlecht gegessen vorhin«, brummt Owen halblaut. »Ist schon gut, Alter, ich ärgere mich über mich selbst.«
»Dann bist du zu beneiden, mein Sohn. Die meisten Leute geben die Schuld an ihrem Ärger immer den anderen und selten sich selber. Wenn wir nur erst in Flagstaff wären! Dort machen wir dreißig Stunden Rast und laden etwas für Fort Rock. Junge, hinter Fort Rock ist es aus. Bis weit nach Kalifornien hinein ist dann das Land fast leer. Kaum eine Siedlung, kein größeres Nest. Es wird eine langweilige Geschichte werden!«
»Vielleicht, Steven. Nun, ich werde doch etwas essen!«
Owen denkt kauernd darüber nach, wohin ihn ein Messer treffen könnte. Er beobachtet verstohlen den Wagen, sieht vorsichtig zu den Mexikanern hinüber, aber die Lady sagt nichts zu ihnen, macht den Vorhang nicht auf, zeigt sich nicht.
Ein ziemlich rätselhaftes Verhalten für Owen Grant, der wachsam bleibt und nicht viel Lust verspürt, einen Dolch in den Rücken zu bekommen.
Als sie weiterfahren, hängt er sich schräg an die lange Wagenschlange und hält sich aus dem hochziehenden Staub.
Als der Abend kommt, schlagen sie ihr Nachtcamp auf. Wieder lässt Owen sein Pferd in der Hufeisenburg der Wagen.
Und wieder spielen die beiden Männer, und der junge Juan lehnt am Wagen und sieht Gladys Springer tanzen. Jetzt machen auch die Girls eine kleine Show, tanzen vor den Männern und singen irgendein freches Lied auf einen armen Sonnyboy, der abgebrannt in eine Stadt kam, Diener bei einem reichen Mister wurde, der sich mehr um die Geschäfte als um seine junge Frau kümmerte.
Die Männer brüllen Beifall, und Owen, der seinen Kaffee schlürft, sieht das Grinsen auf den Gesichtern der Mexikaner, die den feurigen Tanz der sechs Mädchen bewundern.
»Bueno, sí, Compadre?«, fragt der eine Mexikaner, der den Oberbefehl über die anderen zu haben scheint, und sieht Grant augenzwinkernd an. »Valgame dios, serr schönes Beine, sí?«
»Serr schön«, sagt Grant und lächelt. »Bei euch tanzt man Fandango?«
»Sí, Fandango serr schönes Tanz und viel Spaß, Señor«, lacht der Mexikaner. »Wenn wir mit Patrona zu Hause, viel Fiesta, Patron gesagt. Eine Woche Fiesta, dann große Hochzeit, sehr große Hochzeit. Und dann Patron sen viel Land mehr!«
»Ja, das glaube ich«, brummt Owen heiser. »Eine Fiesta macht mächtig Spaß, wie?«
»Sen viel Spaß«, antwortet der Mexikaner und wird immer freundlicher, weil Owen ihn auf Spanisch anredet. »Wir haben hundertsechzig Vaqueros, über zweihundert Peones und viele, viele Häuser, in denen wir mit unseren Familien wohnen. Warst du schon mal in Kalifornien, Amigo?«
»Vor fünf Jahren, auf der Hauptranch. Ich brachte Vieh von Texas zu euch.«
»Sí, jetzt weiß Pedro es«, sagt der braunhäutige Mann strahlend und lässt seine Zähne blitzen.
Beruhigt steht Owen nach einer Weile auf und geht zu seinem Pferd. Er kann beruhigt sein, Ramona hat den Mexikanern also nichts von seiner Frechheit, wie er es nennen muss, gesagt. Er nimmt sein Pferd, sieht eine Sekunde die Springer vor Juan de Aciente tanzen und erkennt den begehrlichen Blick Juans, der auf der prächtig gewachsenen Tänzerin liegt, die leise singt.
»Die Hölle, wenn das nur gut geht«, sagt Owen leise vor sich hin. »Dieser heißblütige Junge hat Feuer gefangen. Und die Springer ist gerade richtig, ihn verrückt zu machen. Das könnte eine schöne Geschichte werden. Ich verstehe Longer nicht, ich sah ihn doch gestern mit ihr am Wagen stehen. Und wenn mich nicht alles täuscht, stand sie verdammt nahe bei ihm.«
Er steigt auf, reitet langsam an, und der Alte fragt hastig: »Owen, wo reitest du hin?«
»Nur ein Stück, es ist verdammt schwül«, erwidert Owen heiser. »Ich komme schon wieder, Alter!«
Der alte Mann ist zu ihm in jener Art freundlich und vertraut, wie es sein Vater an sich hatte. Irgendwie erinnern ihn seine Bewegungen und sein trockener Humor an die Art des alten Großvater Grant.
Owen lässt den Feuerschein hinter sich und fegt los. Er reitet fast eine halbe Stunde, dreht dann um und nähert sich dem Camp wieder, dessen Feuerschein er von Weitem sehen kann.
Und dann kommt er durch die Senke, der Feuerschein steht über der Kammfläche des nächsten Hügels, und dann sieht er die Gestalt oben auf dem Hügel stehen. Dort wachsen einige jener hartblättrigen Wüstenwacholder, die fast Baumgröße erreicht haben. Und genau zwischen ihnen steht die Gestalt.
Zuerst denkt Owen an die Springer oder eines der Girls. Und erst als er nahe genug heran ist, sieht er, dass es Ramona de Sargente ist.
Sie geht langsam, ihren Fächer in der Hand, auf den rechten Wacholderbaum zu, sieht sich um und blickt in das Tal hinunter.
Und Owen Grant ist mit einem jähen Schlag sicher, dass sie ihre Vaqueros vom Feuer aus sehen können.