Weil meine Sehnsucht dir gehört, Mariella! - Regine König - E-Book

Weil meine Sehnsucht dir gehört, Mariella! E-Book

Regine König

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Beschreibung

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Fürstenkrone Classic In der völlig neuen Romanreihe "Fürstenkrone" kommt wirklich jeder auf seine Kosten, sowohl die Leserin der Adelsgeschichten als auch jene, die eigentlich die herzerwärmenden Mami-Storys bevorzugt. Romane aus dem Hochadel, die die Herzen der Leserinnen höherschlagen lassen. Wer möchte nicht wissen, welche geheimen Wünsche die Adelswelt bewegen? Die Leserschaft ist fasziniert und genießt "diese" Wirklichkeit. Es war ein seltsames Gefühl, durch die Gegend zu fahren, in der seine Frau in den vergangenen fünf Jahren gelebt hatte. Alexander, Fürst von Falkenau, hatte sich ganz bewusst dafür entschieden, die Reise mit der Bahn anzutreten. Er war viel zu aufgewühlt gewesen, um den eigenen Wagen zu nehmen. Mit dem Flugzeug wiederum wäre es ihm zu schnell gegangen, und er brauchte Zeit. Zeit, um wieder einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen. Seit diesem denkwürdigen Anruf vorgestern war er dazu nicht mehr fähig gewesen. »Ihre Frau liegt im Krankenhaus«, hatte die weibliche Stimme ihm erklärt. Sie hatte sich wohl vorher auch kurz vorgestellt, doch den Namen der Frau hatte Alexander bereits wieder vergessen. Eines allerdings war in seinen Gedanken haften geblieben. Diese Frau war die Schwester des Mannes, der einst seine Ehe zerstörte. André Dettmer! Nie würde er diesen Namen vergessen und noch weniger den Mann, der dahinter stand und in seinem eigenen Leben einen heillosen Scherbenhaufen angerichtet hatte. Bis heute litt der Fürst unter dieser Fügung des Schicksals. Immer noch spürte er diesen unseligen Hass in sich aufsteigen, wenn er nur daran dachte. Selbst jetzt ballte er seine Hände unwillkürlich zu Fäusten. Bekämpfen konnte Fürst Alexander diesen Hass nie. Er hatte ihn lediglich irgendwann verdrängt, damit er sein Leben nicht vollends vergiftete. Irgendwann hatte er sogar geglaubt, es wäre ihm gelungen, mit der Vergangenheit vollständig abzuschließen, bis sie ihn vor zwei Tagen wieder einholte. Dieser Anruf!

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Fürstenkrone Classic – 38 –

Weil meine Sehnsucht dir gehört, Mariella!

Als Fürst Alexanders verbittertes Herz zu schmerzen begann

Regine König

Es war ein seltsames Gefühl, durch die Gegend zu fahren, in der seine Frau in den vergangenen fünf Jahren gelebt hatte.

Alexander, Fürst von Falkenau, hatte sich ganz bewusst dafür entschieden, die Reise mit der Bahn anzutreten. Er war viel zu aufgewühlt gewesen, um den eigenen Wagen zu nehmen. Mit dem Flugzeug wiederum wäre es ihm zu schnell gegangen, und er brauchte Zeit. Zeit, um wieder einen halbwegs klaren Gedanken zu fassen. Seit diesem denkwürdigen Anruf vorgestern war er dazu nicht mehr fähig gewesen.

»Ihre Frau liegt im Krankenhaus«, hatte die weibliche Stimme ihm erklärt. Sie hatte sich wohl vorher auch kurz vorgestellt, doch den Namen der Frau hatte Alexander bereits wieder vergessen. Eines allerdings war in seinen Gedanken haften geblieben. Diese Frau war die Schwester des Mannes, der einst seine Ehe zerstörte.

André Dettmer!

Nie würde er diesen Namen vergessen und noch weniger den Mann, der dahinter stand und in seinem eigenen Leben einen heillosen Scherbenhaufen angerichtet hatte. Bis heute litt der Fürst unter dieser Fügung des Schicksals. Immer noch spürte er diesen unseligen Hass in sich aufsteigen, wenn er nur daran dachte. Selbst jetzt ballte er seine Hände unwillkürlich zu Fäusten.

Bekämpfen konnte Fürst Alexander diesen Hass nie. Er hatte ihn lediglich irgendwann verdrängt, damit er sein Leben nicht vollends vergiftete. Irgendwann hatte er sogar geglaubt, es wäre ihm gelungen, mit der Vergangenheit vollständig abzuschließen, bis sie ihn vor zwei Tagen wieder einholte.

Dieser Anruf! Jedes einzelne Wort klang noch in ihm nach. »Ihre Frau ist schwer verletzt«, hatte die tränenerstickte Stimme gesagt. »Sie wird nicht mehr lange leben und will Sie unbedingt noch einmal sehen. Bitte kommen Sie.«

Zuerst hatte Alexander dieses Ansinnen rundheraus abgelehnt, bis ihm die Stimme am anderen Ende noch einmal unmissverständlich klarmachte, dass Susanna innerhalb der nächsten Stunden sterben würde. Sie wusste es, und es war ihr dringender Wunsch, ihn noch einmal zu sprechen. Trotz allem, was passiert war, konnte Fürst Alexander sich letztendlich der Bitte einer Sterbenden nicht entziehen.

Während sich der Zug unaufhaltsam seinem Ziel näherte, wanderten die Gedanken des Fürsten zurück in die Vergangenheit. Beinahe auf den Tag fünf Jahre waren es jetzt her, seit seine Frau ihn verlassen hatte. Schön und stolz, den Kopf mit den kurzen blonden Locken in die Höhe gehoben, hatte sie ihm in unmissverständlichen Worten klargemacht, dass sie ihn verlassen würde.

»Aber warum?«, hatte Alexander entsetzt ausgerufen. Die Mitteilung seiner Frau traf ihn völlig unerwartet.

»Weil ich dich nicht liebe, und …« Hier hatte die junge Fürstin kurz gezögert, bevor sie schloss:

»Und weil du mich nicht liebst.«

»Wie kannst du so etwas sagen?«, hatte Fürst Alexander daraufhin gekränkt erwidert, doch selbst ihm fiel auf, dass er ihrer Behauptung keineswegs widersprach.

»Willst du damit sagen, dass du mich doch liebst?« Fest hatte sie ihn dabei angeschaut. Sie kannte Alexander inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sie nicht belügen würde.

»Nun«, versuchte sich Alexander um eine klare Antwort zu drücken. »Ich schätze dich sehr. Du bist gebildet, kleidest dich geschmackvoll und verstehst es in jeder Hinsicht, Schloss Falkenau zu repräsentieren.«

»Nicht zu vergessen meine adlige Herkunft«, fügte Susanna ein wenig spöttisch hinzu. »Unsere Ehe beruht doch in erster Linie auf der Absprache unserer Eltern. Wir sind beide nicht nach unseren Wünschen befragt worden.« Susanna machte eine kurze, nachdenkliche Pause.

»Weißt du, Alexander«, sprach sie kurz darauf ganz ernsthaft weiter, »ich hab mich in dich verliebt, als ich dich kennen lernte. Du bist ein attraktiver Mann mit einer ganz besonderen Ausstrahlung. Ich habe mir vorgenommen, dir in jeder Hinsicht eine gute Frau zu sein. Jetzt weiß ich, dass ich dieses Vorhaben nicht erfüllen kann.«

»Aber du bist die beste Gattin, die ich mir an meiner Seite wünschen kann«, hatte er beinahe schon verzweifelt ausgerufen. »Bitte, Susanna, du kannst mich doch nicht einfach so verlassen!«

»Nicht einfach so«, hatte Susanna den Kopf geschüttelt. »Du musst mir glauben, dass ich mir die Entscheidung nicht leichtgemacht habe. Mir ist aber inzwischen klar geworden, dass ein Leben ohne Liebe für mich einfach nicht lebenswert ist.«

»Vielleicht …«, hatte Alexander da gemeint, »wenn wir uns nur ein bisschen Mühe geben …«

»Liebe kann man doch nicht erzwingen«, hatte Susanna da kopfschüttelnd erwidert. »Liebe ist ein Geschenk. Ich …«, sie stockte, senkte den Kopf, als wäre es ihr in diesem Augenblick nicht mehr möglich gewesen, ihn anzuschauen. Gleich darauf erhob sie ihn jedoch wieder und blickte ihm offen in die Augen. »Mir wurde dieses Geschenk zuteil, Alexander. Ich habe mich in einen Mann verliebt … Nein, ich liebe André und ich weiß, dass er der Mann ist, an dessen Seite ich alt werden will. Ich bitte dich, lass uns als Freunde auseinander gehen.«

Alexander hatte die Lippen hart zusammengepresst. »Du betrügst mich also«, stellte er mit eiskalt klirrender Stimme fest.

»Du hast es nicht bemerkt, nicht wahr?« Ihre Lippen verzogen sich, zu einem kleinen, traurigen Lächeln. »Wenn du mich wirklich lieben würdest, hätte dir doch eine Veränderung auffallen müssen. Du hättest zumindest bemerken müssen, dass ich sehr oft weg bin, und vor allem wäre dir dann nicht entgangen, wie bedrückt ich oftmals war. Ich hatte ein schlechtes Gewissen deinetwegen, wann immer ich mit André zusammen war. Und war ich nicht bei ihm, habe ich mich ganz schrecklich nach ihm gesehnt. Wenn du es schon nicht verstehst, Alexander, weil dir selbst solche intensiven Gefühle fremd sind, dann versuche doch wenigstens, es zu akzeptieren.«

Alexander war diesen Argumenten einfach nicht zugänglich. Er spürte einfach nur unbändigen Hass in sich aufsteigen. Ein Gefühl, das dem Fürsten, der sich normalerweise vollkommen zu beherrschen verstand, völlig fremd war. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte, und reagierte entsprechend.

»Von mir aus kannst du gehen«, sagte er hart und kalt. »Verschwinde zu deinem Liebhaber, wenn er dir wichtiger ist, als all das, was ich dir zu bieten habe.«

Susanna wollte noch etwas einwenden, doch er schüttelte den Kopf, ließ sie erst gar nicht mehr zu Wort kommen. »Ich denke, es ist alles gesagt«, fuhr er ihr harsch dazwischen. »Verlasse Schloss Falkenau bitte noch in dieser Stunde.«

»Wenn du es so haben willst«, nickte Susanna mit erzwungener Ruhe. Sie wollte sich nicht mit Alexander streiten und begriff, dass es in erster Linie verletzte Eitelkeit war, die ihn so reagieren ließ. Sie hatte ihn überrumpelt mit dem, was sie selbst schon so lange beschäftigte. Wenn sie ihm ein paar Tage Zeit ließ, um alles zu verarbeiten, war es ihnen bestimmt auch wieder möglich, wie zwei zivilisierte Menschen aufeinander zuzugehen und alle wichtigen Details zu klären. Das galt vor allem für die Zwillinge, die gerade erst ein Jahr alt geworden waren.

»Ich werde das Schloss heute noch verlassen«, sagte sie. »Die Kinder kannst du selbstverständlich sehen, wann immer du möchtest …«

»Natürlich kann ich das«, fiel er ihr ins Wort. Er schaute sie an, als würde ihn ihre Aussage bezüglich der Zwillinge zutiefst verwundern. »Die Kinder bleiben selbstverständlich hier. Ich werde es nicht erlauben, dass du sie mitnimmst in dein neues Lotterleben, das du von nun an offensichtlich zu führen gedenkst. Noch weniger werde ich es zulassen, dass der zukünftige Anwärter auf den Fürstenthron von deinem Liebhaber erzogen wird.«

Susanna hatte sich vorgenommen, ganz ruhig zu bleiben. Egal, wie auch immer Alexander reagieren sollte. Dass er ihre große Liebe aber in den Schmutz zog, sie als etwas ganz und gar Verrufenes hinstellte, das konnte sie nicht ertragen. Sie warf den Kopf in den Nacken. »Wie nobel von dir, dass du die Kinder deines Nebenbuhlers großziehen willst. Ich wollte dir keinen zusätzlichen Schmerz zufügen, Alexander, aber ich habe schon seit Jahren ein Verhältnis mit André, und die Zwillinge sind seine Kinder. Wenn du willst, lassen wir das durch einen entsprechenden Test belegen. Dann kann André endlich auch vor aller Welt zu seinen Kindern stehen.«

Es war der zweite Schock, der ihn in dieser Stunde traf. Die Kinder waren nicht seine Kinder. Keinen Augenblick lang zweifelte Alexander an dieser Aussage. Er ließ sie gehen, mit den Kindern.

Nicht nur wegen des möglichen Skandals, wenn bekannt wurde, dass seine Frau ihm zwei Kuckuckskinder ins Nest gelegt hatte, sondern einfach, um einen Schlussstrich unter diese unerfreuliche Sache zu ziehen.

Natürlich wollte Fürst Alexander sich den Skandal auch nicht zumuten. Offiziell war er der Vater der beiden Kinder geblieben, hatte die Vaterschaft nie bestritten. Alexander gab sich einfach nur größte Mühe, das alles aus seiner Erinnerung zu verdrängen. Es fiel ihm umso leichter, da Susanna auch keine Unterhaltsforderungen an ihn stellte. Es gab Tage, da konnte er sogar vergessen, dass es da einmal eine Ehefrau und zwei süße Kinder gegeben hatte und Alexander fand, es wäre ihm bisher ganz gut gelungen, diese hässliche Sache zu verarbeiten. Nach diesem Anruf aber war ihm klar geworden, dass die Vergangenheit sein Leben immer noch stark belastete. Die Verletzung war dagewesen, die ganze Zeit über. Es war ihm nur erfolgreich gelungen, jeden Gedanken daran in die hinterste Ecke seiner Erinnerungen zu verdrängen, wo er unaufhörlich weiterbohrte, ohne dass es dem Fürsten bewusst wurde.

Alexander war darüber tief in seinem Innern hart geworden, ließ nichts mehr an sich heran. Schon gar keine Menschen, die ihm irgendwann so viel bedeuten konnten, dass sie dadurch die Möglichkeit bekamen, ihn zu verletzen.

Susanna mochte durchaus Recht haben mit ihrer Behauptung, dass sie sich gegenseitig nicht liebten, und doch war sie für ihn der Mensch gewesen, der seinem Herzen am nächsten stand. Er hatte sie sehr geschätzt und gerne um sich gehabt. Sie war nach dem viel zu frühen Tod seiner Mutter der einzige Mensch gewesen, der ihm Wärme entgegengebracht hatte, und dann wurde er zum zweiten Mal von einem Menschen verlassen, der wichtig für ihn gewesen war.

Es war vorbei. War es das wirklich? So lange schon her und doch immer noch so nah. Alexander starrte aus dem Zugfenster auf die vorbeifliegende toskanische Landschaft, ohne wirklich etwas wahrzunehmen. Da war ein winziger, hauchfeiner Schmerz in ihm, den er einfach nicht zulassen wollte. Ganz fest musste er sich nun darauf konzentrieren, den stahlharten Panzer, mit dem er sein Herz umgeben hatte, so weit zu festigen, dass ihn auch jetzt nichts durchdringen konnte.

*

»Mariella! Mariella!«, rief die sechsjährige Lea überschwänglich aus und rannte mit ausgebreiteten Armen auf die hübsche Frau zu. Mariella Dettmer zwang sich zu einem Lächeln, obschon ihr das Weinen näher war als sonst etwas. Sie fing die Kleine auf und hob sie hoch.

»Wo warst du?«, wollte Lea quengelnd wissen.

»Ich musste etwas Dringendes erledigen«, erwiderte Mariella, »aber jetzt bin ich ja wieder bei euch.« Sie hätte den Kindern nicht erklären können, wo sie wirklich gewesen war, weil sie dann mit Sicherheit in Tränen ausgebrochen wäre. Sie hatte Susanna im Krankenhaus besucht …

… die schöne Susanna! Nicht mehr sehr viel mehr als ein Schatten ihrer selbst. Dem Tod inzwischen näher als dem Leben. Nur kurz wollte Mariella nach den Kindern schauen, um dann schnell wieder an das Sterbebett der Frau zu eilen, die ihr Bruder so sehr geliebt hatte. Für Mariella war Susanna zur Schwester geworden. Es war schon schlimm genug, dass sie ihren einzigen Bruder verloren hatte. Zu wissen, dass auch Susanna nicht überleben würde …

Plötzlich stieg in Mariella eine so heftige Wut auf, wie sie noch nie zuvor empfunden hatte. Wie lange wollte dieser verdammte Fürst Alexander sich noch Zeit lassen, um endlich am Sterbebett seiner Frau einzutreffen?

In diesem Augenblick hasste Mariella diesen Mann, obschon sie ihn überhaupt nicht kannte. Sie würde es ihm nie verzeihen, wenn er Susannas dringendem und sicher auch letztem Wunsch nicht nachkam.

»Wann kommen Mami und André endlich wieder nach Hause?«, quengelte Lea weiter. Mariella wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Der Hass, den sie eben noch verspürt hatte, drang in den Hintergrund. Stattdessen war da wieder dieser tiefe Schmerz, der sie umfangen hielt, seit sie die schreckliche Nachricht erhalten hatte.

André und Susanna waren auf dem Weg zum Flughafen gewesen, als da dieser Lastwagen kam und ihnen die Vorfahrt nahm. André war auf der Stelle tot gewesen, Susanna lebte immer noch. Es grenzte beinahe an ein Wunder, dem die Ärzte einigermaßen fassungslos gegenüberstanden.

Mariella wusste, dass sie kämpfte, weil sie Alexander noch etwas Wichtiges zu sagen hatte. Jedes Mal, wenn Mariella zu ihr ins Krankenhaus kam, brachte Susanna zuerst die mühsame Frage hervor, ob Alexander noch nicht eingetroffen sei.

Mariella spürte mit einem Mal, dass sie beobachtet wurde. Sie schaute auf, direkt in Philips dunkle Augen. Leas Zwillingsbruder ließ sie nicht aus den Augen. Ganz so, als würde der Junge auf etwas warten. Im Gegensatz zu seiner Schwester fragte er nie nach seiner Mutter oder André. Der Junge war Mariella in den letzten Tagen manchmal direkt unheimlich. Sie hatte das Gefühl, dass er sehr viel mehr wusste, als er sagte. Zumindest aber, davon war sie überzeugt, ahnte der Junge etwas.

»Hallo, Philip«, liebevoll lächelte sie dem Jungen zu. »Wie geht es dir?«